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Patent Searching and Data


Title:
1,3-DIHYDROISOINDOLE DERIVATIVES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/030316
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to novel 1,3-dihydroisoindole derivatives of formula (I), in which R1 - R3 are defined as cited in claim 1. Said derivatives are HSP90 inhibitors and can be used to produce a medicament for treating diseases, in which the inhibition, regulation and/or modulation of HSP90 plays a part.

Inventors:
EGGENWEILER HANS-MICHAEL (DE)
SIRRENBERG CHRISTIAN (DE)
BUCHSTALLER HANS-PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/006198
Publication Date:
March 12, 2009
Filing Date:
July 28, 2008
Export Citation:
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Assignee:
MERCK PATENT GMBH (DE)
EGGENWEILER HANS-MICHAEL (DE)
SIRRENBERG CHRISTIAN (DE)
BUCHSTALLER HANS-PETER (DE)
International Classes:
A61K31/4035; C07D209/44; A61P35/00; C07D403/04; C07D403/12; C07D413/12; C07D417/12
Domestic Patent References:
WO2006117669A12006-11-09
WO2006109085A12006-10-19
Attorney, Agent or Firm:
MERCK PATENT GMBH (Darmstadt, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verbindungen der Formel

worin

R 1 A,

R 2 A, (CH 2 ) n Ar oder (CH 2 ) n Het,

R 1 und R 2 zusammen mit dem N-Atom an das sie gebunden sind Isoindolyl,

R J H, HaI 1 OH, CN, NO 2 , C(O)H, NH 2 , COOH, COOA,

C≡CH, C≡C-CH 2 OH, CONH 2 , CONHA, CONAA 1 ,

SO 2 NH 2 , NHCONH 2 , X-A, X-(CH 2 ) n Ar oder X-(CH 2 ) n Het, worin X bedeutet: eine Bindung, -O-, -CO-, -CO 2 -, -C(O)NH-, -C(O)NA 1 ,

-S-, -SO-, SO 2 -, -SO 2 NH-, -SO 2 NA 1 -, -NH-, -NA 1 -,

-NHSO 2 -, -NA 1 SO 2 -, -NHCO-, -NA 1 CO-, -NHCONH- oder

-NA 1 CONH-,

R 3 H, A, HaI, OA oder CN, A 1 A 1 jeweils unabhängig voneinander unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-10 C-Atomen, worin eine, zwei oder drei nicht-benachbarte CH 2 - oder CH-Gruppen durch O, S, SO, SO 2 , CO, NH, NR 5 und/oder durch -

CH=CH-Gruppen und/oder auch 1-5 H-Atome durch F,

Cl, Br und/oder R 4 ersetzt sein können,

oder

Cycloalkyl mit 3-7 C-Atomen,

A und A' zusammen mit dem N-Atom an das sie gebunden sind, auch einen unsubstituierten oder ein-, zwei- oder dreifach durch HaI 1 A 1 (CH 2 ) n OH, (CH 2 ) n OA und/oder =O

(Carbonylsauerstoff) substituierten gesättigten monocyclischen Heterocyclus, der weitere 1 bis 3 N-, O- und/oder S-Atome enthalten kann, R 4 COOR 6 , CN, CONR 6 R 7 , NR 6 R 7 , NHCOR 6 , NHCOOR 6 ,

NR 6 CONR 6 R 7 oder OR 6 ,

R 5 Cycloalkyl mit 3-7 C-Atomen, Cycloalkylalkylen mit 4-10

C-Atomen, Alk oder unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-6 C-Atomen, worin eine, zwei oder drei nichtbenachbarte CH 2 -oder CH-Gruppen durch O, CO, S, SO, SO 2 , NH und/oder auch 1 -5 H-Atome durch F und/oder Cl ersetzt sein können,

R 6 , R 7 jeweils unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1 -5 C-

Atomen, worin 1-3 nicht-benachbarte CH 2 - oder CH- Gruppen durch O, CO, S, SO, SO 2 , NH, NMe oder NEt und/oder auch 1 -5 H-Atome durch F und/oder Cl ersetzt sein können, R 6 und R 7 zusammen auch eine Alkylenkette mit 2, 3, 4, 5 oder 6

C-Atomen, worin 1-3 nicht-benachbarte C-Atome durch O, CO, S, SO, SO 2 , NH, NR 5 , NCOR 5 oder NCOOR 5 ersetzt sein können, Alk Alkenyl mit 2-6 C-Atomen,

Ar unsubstituiertes oder ein-, zwei-, drei-, vier- oder fünffach durch HaI, A, (CH 2 ) n CN, (CH 2 ) n Ar\ (CH 2 ) n Hef, (CH 2 ) n OA, (CH 2 ) n OH, S(O) m A, NO 2 , (CH 2 ) n NR 6 R 7 , NR 5 R 6 , CONR 6 R 7 , CONR 5 R 6 , SO 2 NR 6 R 7 , SO 2 NR 5 R 6 , NR 6 COR 7 , NR 6 CONR 6 R 7 und/oder NR 6 SO 2 R 7 substituiertes Phenyl, Naphthyl oder Biphenyl,

Ar 1 unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch

HaI, A, CN, Phenyl, OA, OH, S(O) m A, NO 2 , NR 6 R 7 , NR 5 R 6 , CONR 6 R 7 , CONR 5 R 6 , SO 2 NR 6 R 7 , SO 2 NR 5 R 6 , NR 6 COR 7 , NR 6 CONR 6 R 7 und/oder NR 6 SO 2 R 7 substituiertes Phenyl, Naphthyl oder Biphenyl, Het einen ein- oder zweikernigen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen Heterocyclus mit 1 bis 4 N-, O- und/oder S-Atomen, der unsubstituiert oder ein-, zwei-

10 oder dreifach durch HaI, A, CN, Ar 1 , Het 1 , OA, OH,

S(O) m A, NO 2 , NR 6 R 7 , NR 5 R 6 , CONR 6 R 7 , CONR 5 R 6 , SO 2 NR 6 R 7 , SO 2 NR 5 R 6 , NR 6 COR 7 , NR 6 CONR 6 R 7 , NR 6 SO 2 R 7 , =S, =NR 8 , =NR 8 R 4 und/oder =O

1 5 (Carbonylsauerstoff) substituiert sein kann,

Het' einen ein- oder zweikernigen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen Heterocyclus mit 1 bis 4 N-, O- und/oder S-Atomen, der unsubstituiert oder ein-, zwei- oder dreifach durch HaI, A, CN, Ar 1 , OA, OH, S(O) 01 A,

20 NO 2 , NR 6 R 7 , NR 5 R 6 , CONR 6 R 7 , CONR 5 R 6 , SO 2 NR 6 R 7 ,

SO 2 NR 5 R 6 , NR 6 COR 7 , NR 6 CONR 6 R 7 , NR 6 SO 2 R 7 , =S, =NR 8 , =NR 8 R 4 und/oder =0 (Carbonylsauerstoff) substituiert sein kann,

25 R 8 H oder A,

HaI F, Cl 1 Br oder I, m O, 1 oder 2, n O, 1 , 2, 3 oder 4,

O0 bedeuten, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Salze, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.

35

2. Verbindungen nach Anspruch 1 , worin

R 1 unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1 , 2, 3, 4, 5 oder 6 C-Atomen, bedeutet, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Salze, Solvate, Tautomere und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.

10 3. Verbindungen nach Anspruch 1 oder 2, worin

R 3 H, HaI, OH, COOH, COOA, CONH 2 , CONHA, CONAA 1 ,

C≡CH, C≡C-CH 2 OH, X-A, X-(CH 2 ) n Ar oder X-(CH 2 ) n Het, worin X bedeutet:

1 5 eine Bindung oder -O-, bedeutet, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Salze, Solvate, Tautomere und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen. 20

4. Verbindungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 -3, worin R 3' H bedeutet, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Salze, Solvate, 25 Tautomere und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.

5. Verbindungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-4, worin „ 0 A, A 1 jeweils unabhängig voneinander unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-10 C-Atomen, worin eine oder zwei nicht-benachbarte CH 2 - oder CH-Gruppen durch - CH=CH-Gruppen und/oder auch 1-5 H-Atome durch F, Cl, Br und/oder R 4 ersetzt sein können, bedeuten,

sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Salze, Solvate, Tautomere und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.

6. Verbindungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-5, worin

R 4 COOR 6 , CN, CONR 6 R 7 , OR 6 oder NR 6 R 7 , bedeutet, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Salze, Solvate,0 Tautomere und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.

7. Verbindungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 -6, worin5 R 6 , R 7 jjeewweeiillss uunnaabbhhäännggiigg \ voneinander H oder Alkyl mit 1 , 2, 3, 4 oder 5 C-Atomen, bedeuten, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Salze, Solvate,

Tautomere und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in0 allen Verhältnissen.

8. Verbindungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-7, worin

Ar Phenyl bedeutet, 5 sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Salze, Solvate,

Tautomere und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen. Q 9. Verbindungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 -8, worin Het einen einkernigen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen Heterocyclus mit 1 bis 4 N-, O- und/oder S-Atomen, der unsubstituiert oder ein-, zwei- oder dreifach durch A und/oder =O (Carbonylsauerstoff) substituiert sein kann, bedeutet,

sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Salze, Solvate, Tautomere und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.

10. Verbindungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 -9, worin Het unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch A und/oder =0 (Carbonylsauerstoff) substituiertes Pyridyl, Furyl, Thienyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Triazolyl, Morpholinyl, Pyrimidinyl, Piperidinyl, Pyrrolidinyl oder

Piperazinyl, bedeutet, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Salze, Solvate, Tautomere und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.

1 1 . Verbindungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-10, worin

R 1 unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1 , 2, 3, 4, 5 oder 6 C-Atomen,

R 2 A, (CH 2 ) n Ar oder (CH 2 ) n Het,

R 1 und R 2 zusammen mit dem N-Atom an das sie gebunden sind

Isoindolyl, R 3 H, HaI, OH, COOH, COOA, CONH 2 , CONHA, CONAA 1 ,

C≡CH, C≡C-CH 2 OH, X-A, X-(CH 2 ) n Ar oder X-(CH 2 ) n Het, worin X bedeutet: eine Bindung oder -O-, R H '

A unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1 -10 C-

Atomen, worin eine oder zwei nicht-benachbarte CH 2 - oder CH-Gruppen durch -CH=CH-Gruppen und/oder auch 1 -5 H-Atome durch F, Cl, Br und/oder R 4 ersetzt . . .. sein können,

R 4 COOR 6 , CN, CONR 6 R 7 , OR 6 oder NR 6 R 7 ,

R 6 , R 7 jeweils unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1 , 2, 3,

4 oder 5 C-Atomen, Ar Phenyl,

Het einen einkernigen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen Heterocyclus mit 1 bis 4 N-, O- und/oder

S-Atomen, der unsubstituiert oder ein-, zwei- oder dreifach durch A und/oder =O (Carbonylsauerstoff) substituiert sein kann, HaI F, Cl, Br oder I, n 0, 1 , 2, 3 oder 4, bedeuten, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Salze, Solvate, Tautomere und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.

12. Verbindungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-11 , worin

R 1 unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1 , 2, 3, 4, 5 oder 6 C-Atomen,

R 2 A, (CH 2 ) n Ar oder (CH 2 ) n Het,

R 1 und R 2 zusammen mit dem N-Atom an das sie gebunden sind

Isoindolyl, R 3 H, HaI, OH, COOH, COOA, CONH 2 , CONHA, CONAA 1 ,

C≡CH, C≡C-CH 2 OH,

X-A, X-(CH 2 ) n Ar oder X-(CH 2 ) n Het, worin X bedeutet: eine Bindung oder -O-,

R 3' H,

A unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-10 C-

Atomen, worin eine oder zwei nicht-benachbarte CH 2 - oder CH-Gruppen durch -CH=CH-Gruppen und/oder aauucchh 11--55 HH--AAtome durch F, Cl, Br und/oder R 4 ersetzt sein können,

R 4 COOR 6 , CN, CONR 6 R 7 , OR 6 oder NR 6 R 7 ,

R 6 , R 7 jeweils unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1 , 2, 3,

4 oder 5 C-Atomen,

Ar Phenyl,

Het unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch A und/oder =O (Carbonylsauerstoff) substituiertes Pyridyl, Furyl, Thienyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Triazolyl, Morpholinyl, Pyrimidinyl, Piperidinyl, Pyrrolidinyl oder Piperazinyl,

HaI F, Cl, Br oder I, n 0, 1 , 2, 3 oder 4, bedeuten, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Salze, Solvate,

Tautomere und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.

13. Verbindungen nach Anspruch 1 ausgewählt aus der Gruppe

sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Salze, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.

14. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I nach den Ansprüchen 1-13 sowie ihrer pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, dadurch gekennzeichnet, daß man

eine Verbindung der Formel Il

worin

R 1 und R 2 die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben, R 9 Benzyl, und L F, Cl, Br, I oder eine freie oder eine reaktionsfähig abgewandelte OH-Gruppe

bedeuten,

mit einer Verbindung der Formel IM

worin

R 3 und R 3 die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben,

umsetzt,

und anschließend die Benzylgruppen abspaltet,

und/oder eine Base oder Säure der Formel I in eines ihrer Salze umwandelt.

15. Arzneimittel, enthaltend mindestens eine Verbindung nach Anspruch 1-13 und/oder ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen

Verhältnissen, sowie gegebenenfalls Träger- und/oder Hilfsstoffe.

16. Verwendung von Verbindungen gemäß Anspruch 1-13, sowie ihrer pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen, zur

Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Krankheiten, bei denen die Hemmung, Regulierung und/oder Modulation von HSP90 eine Rolle spielt.

17. Verwendung nach Anspruch 16 von Verbindungen gemäß Anspruch 1-13, sowie ihrer pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen

Verhältnissen, zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung 5 oder Vorbeugung von Tumorerkrankungen, viralen Erkrankungen, zur

Immunsuppression bei Transplantationen, entzündungsbedingten Erkrankungen, Zystische Fibrose, Erkrankungen im Zusammenhang mit Angiogenese, infektiösen Erkrankungen, Autoimmunerkrankun-

10 gen, Ischämie, fibrogenetischen Erkrankungen, zur Förderung der Nervenregeneration, zur Hemmung des Wachstums von Krebs, Tumorzellen und Tumormetastasen,

* c zum Schutz normaler Zellen gegen Toxizität, die durch Chemotherapie verursacht ist, zur Behandlung von Krankheiten, wobei Proteinfehlfaltung oder Aggregation ein Hauptkausalfaktor ist.

20

18. Verwendung nach Anspruch 17, wobei es sich bei den Tumorerkrankungen um Fibrosarkom, Myxosarkom, Liposarkom, Chondrosarkom, osteogenem Sarkom, Chordom, Angiosarkom, Endotheliosarkom, Lymphangiosarkom, Lymphangioendothelio-

25 sarkom, Synoviom, Mesotheliom, Ewing-Tumor, Leiosarkom,

Rhabdomyosarkom, Kolonkarzinom, Pankreaskrebs, Brustkrebs, Ovarkrebs, Prostatakrebs, Plattenzellkarzinom, Basalzellkarzinom, Adenokarzinom, Schweißdrüsenkarzinom, Talgdrüsenkarzinom,

30 Papillarkarzinom, Papillaradenokarzinomen, Cystadenokarzinomen,

Knochenmarkkarzinom, bronchogenem Karzinom, Nierenzell- karzinom, Hepatom, Gallengangkarzinom, Chorionkarzinom, Seminom, embryonalem Karzinom, Wilms-Tumor, Cervix-Krebs,

Hodentumor, Lungenkarzinom, kleinzelligem Lungenkarzinom,

35

Blasenkarzinom, Epithelkarzinom, Gliom, Astrocytom,

Medulloblastom, Kraniopharyngiom, Ependymom, Pinealom,

Hämangioblastom, akustischem Neurom, Oligodendrogliom, Meningiom, Melanom, Neuroblastom, Retinoblastom, Leukämie, Lymphom, multiplem Myelom, Waldenströms Makroglobulinämie und

Schwere-Kettenerkrankung handelt. 5

19. Verwendung nach Anspruch 17, wobei das virale Pathogen der viralen Erkrankungen ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Hepatitis Typ A, Hepatitis Typ B, Hepatitis Typ C, Influenza, Varicella,

10 Adenovirus, Herpes-Simplex Typ I (HSV-I), Herpes Simplex Typ Il

(HSV-II), Rinderpest, Rhinovirus, Echovirus, Rotavirus, respiratorischem Synzytialvirus (RSV), Papillomvirus, Papovavirus, Cytomegalievirus, Echinovirus, Arbovirus, Huntavirus,

15 Coxsackievirus, Mumpsvirus, Masernvirus, Röteinvirus, Poliovirus, menschliches Immunschwächevirus Typ I (HIV-I) und menschliches Immunschwächevirus Typ Il (HIV-M).

20. Verwendung nach Anspruch 17, wobei es sich bei den entzündungs-

20 bedingten Erkrankungen um Rheumatoide Arthritis, Sepsis, Asthma,

Multiple Sklerose, Typ 1 Diabetes, Lupus Erythematodes, Psoriasis und Inflammatory Bowel Disease handelt.

25 21. Verwendung nach Anspruch 17, wobei es sich bei den Erkrankungen im Zusammenhang mit Angiogenese um diabetische Retinopathie, Hämangiome, Endometriose und Tumorangiogenese handelt.

O0 22. Verwendung nach Anspruch 17, wobei es sich bei den fibrogenetischen Erkrankungen um Sklerodermie, Polymyositis, systemischer Lupus, Leberzirrhose, Keloidbildung, interstitielle Nephritis und pulmonare Fibrose handelt.

35

23. Verwendung nach Anspruch 17, wobei es sich bei den Krankheiten, bei denen Proteinfehlfaltung oder Aggregation ein Hauptkausalfaktor

ist, um Skrapie, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, Huntington oder Alzheimer handelt.

24. Arzneimittel enthaltend mindestens eine Verbindung gemäß Anspruch 1-13 und/oder ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen, und mindestens einen weiteren Arzneimittelwirkstoff.

25. Set (Kit), bestehend aus getrennten Packungen von

(a) einer wirksamen Menge an einer Verbindung gemäß Anspruch 1-13 und/oder ihrer pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen, und

(b) einer wirksamen Menge eines weiteren Arzneimittelswirkstoffs.

26. Zwischenverbindungen der Formel Ia

worin

R 1 A,

R 2 A, (CHa) n Ar oder (CH 2 ) n Het,

R 1 und R 2 zusammen mit dem N-Atom an das sie gebunden sind Isoindolyl,

R 3 H, HaI 1 OH, CN 1 NO 2 , C(O)H, NH 2 , COOH, COOA,

CONH 2 , CONHA, CONA 1 , C≡CH, C≡C-CH 2 OH, CONH 2 , SO 2 NH 2 , NHCONH 2 , X-A, X-(CH 2 J n Ar oder X-(CH 2 ) n Het, worin X bedeutet: eine Bindung, -O-, -CO-, -CO 2 -, -C(O)NH-, -C(O)NA 1 ,

-S-, -SO-, SO 2 -, -SO 2 NH-, -SO 2 NA 1 -, -NH-, -NA 1 -, -NHSO 2 -, -NA 1 SO 2 -, -NHCO-, -NA 1 CO-, -NHCONH- oder -NA 1 CONH-, R 3' H, A, HaI, OA oder CN,

A, A 1 jeweils unabhängig voneinander unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1 -10 C-Atomen, worin eine, zwei oder drei nicht-benachbarte CH 2 - oder CH-Gruppen durch O, S, SO, SO 2 , CO, NH, NR 5 und/oder durch -

CH=CH-Gruppen und/oder auch 1 -5 H-Atome durch F, Cl, Br und/oder R 4 ersetzt sein können, oder

Cycloalkyl mit 3-7 C-Atomen,

A und A' zusammen mit dem N-Atom an das sie gebunden sind, auch einen unsubstituierten oder ein-, zwei- oder dreifach durch HaI, A, (CH 2 ) n OH, (CH 2 ) n OA und/oder =0 (Carbonylsauerstoff) substituierten gesättigten monocyclischen Heterocyclus, der weitere 1 bis 3 N-, O- und/oder S-Atome enthalten kann,

R 4 COOR 6 , CN, CONR 6 R 7 , NR 6 R 7 , NHCOR 6 , NHCOOR 6 ,

NR 6 CONR 6 R 7 oder OR 6 , R 5 Cycloalkyl mit 3-7 C-Atomen, Cycloalkylalkylen mit 4-10

C-Atomen, Alk oder unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-6 C-Atomen, worin eine, zwei oder drei CH 2 - oder CH-Gruppen durch O, CO, S, SO, SO 2 , NH und/oder auch 1-5 H-Atome durch F und/oder Cl ersetzt . . .. sein können,

R 6 , R 7 jeweils unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1-5 C-

Atomen, worin 1-3 CH 2 - oder CH-Gruppen durch O, CO, S, SO, SO 2 , NH, NMe oder NEt und/oder auch 1-5 H- Atome durch F und/oder Cl ersetzt sein können,

R 6 und R 7 zusammen auch eine Alkylenkette mit 2, 3, 4, 5 oder 6 C-Atomen, worin 1-3 C-Atome durch O, CO, S, SO, SO 2 , NH, NR 5 , NCOR 5 oder NCOOR 5 ersetzt sein können, Alk Alkenyl mit 2-6 C-Atomen,

Ar unsubstituiertes oder ein-, zwei-, drei-, vier- oder fünffach durch HaI, A, (CH 2 ) n CN, (CH 2 J n Ar 1 , (CH 2 ) n Het\ (CH 2 ) n OA, (CH 2 ) n OH, S(O) m A, NO 2 , (CH 2 ) n NR 6 R 7 , NR 5 R 6 , CONR 6 R 7 , CONR 5 R 6 , SO 2 NR 6 R 7 , SO 2 NR 5 R 6 ,

NR 6 COR 7 , NR 6 CONR 6 R 7 und/oder NR 6 SO 2 R 7 substituiertes Phenyl, Naphthyl oder Biphenyl,

Ar 1 unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch

HaI, A, CN, Phenyl, OA, OH, S(O) m A, NO 2 , NR 6 R 7 , NR 5 R 6 , CONR 6 R 7 , CONR 5 R 6 , SO 2 NR 6 R 7 , SO 2 NR 5 R 6 ,

NR 6 COR 7 , NR 6 CONR 6 R 7 und/oder NR 6 SO 2 R 7 substituiertes Phenyl, Naphthyl oder Biphenyl,

Het einen ein- oder zweikernigen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen Heterocyclus mit 1 bis 4 N-, O- und/oder S-Atomen, der unsubstituiert oder ein-, zwei- oder dreifach durch HaI 1 A, CN, Ar', Het 1 , OA, OH, S(O) m A, NO 2 , NR 6 R 7 , NR 5 R 6 , CONR 6 R 7 , CONR 5 R 6 , SO 2 NR 6 R 7 , SO 2 NR 5 R 6 , NR 6 COR 7 , NR 6 CONR 6 R 7 ,

NR 6 SO 2 R 7 , =S, =NR 8 , =NR 8 R 4 und/oder =0 (Carbonylsauerstoff) substituiert sein kann,

Het' einen ein- oder zweikernigen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen Heterocyclus mit 1 bis 4 N-, O- und/oder S-Atomen, der unsubstituiert oder ein-, zwei- oder dreifach durch HaI, A, CN, Ar 1 , OA, OH, S(O) 01 A,

NO 2 , NR 6 R 7 , NR 5 R 6 , CONR 6 R 7 , CONR 5 R 6 , SO 2 NR 6 R 7 , SO 2 NR 5 R 6 , NR 6 COR 7 , NR 6 CONR 6 R 7 , NR 6 SO 2 R 7 , =S, =NR 8 , =NR 8 R 4 und/oder =O (Carbonylsauerstoff) substituiert sein kann, 5 R 8 H oder A,

R 9 Benzyl,

HaI F, Cl, Br oder I, m 0, 1 oder 2,

10 n 0, 1 , 2, 3 oder 4, bedeuten, sowie ihre Salze, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren

Mischungen in allen Verhältnissen.

15

27. Zwischenverbindungen nach Anspruch 26, worin

R 1 unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1 , 2, 3, 4, 5 oder 6 C-Atomen, 2 0 R 2 A, (CH 2 ) n Ar oder (CH 2 ) n Het,

R 1 und R 2 zusammen mit dem N-Atom an das sie gebunden sind

Isoindolyl,

R 3 H, HaI, OH, COOH, COOA, CONH 2 , CONHA, CONAA 1 ,

25 C≡CH, C≡C-CH 2 OH, X-A, X-(CH 2 ) n Ar oder X-(CH 2 ) n Het, worin X bedeutet: eine Bindung oder -O-, R 3' H,

O0 A unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-10 C-

Atomen, worin eine oder zwei nicht-benachbarte CH 2 - oder CH-Gruppen durch -CH=CH-Gruppen und/oder auch 1-5 H-Atome durch F, Cl, Br und/oder R 4 ersetzt sein können, 3 5 R 4 COOR 6 , CN, CONR 6 R 7 oder NR 6 R 7 ,

R 6 , R 7 jeweils unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1 , 2, 3,

4 oder 5 C-Atomen, R 9 Benzyl,

Ar Phenyl,

Het einen einkernigen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen Heterocyclus mit 1 bis 4 N-, O- und/oder S-Atomen, der unsubstituiert oder ein-, zwei- oder dreifach durch A und/oder =O (Carbonylsauerstoff) substituiert sein kann, bedeuten, sowie ihre Salze, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren

Mischungen in allen Verhältnissen.

28. Zwischenverbindungen nach Anspruch 26 oder 27, worin

Het unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch A und/oder =O (Carbonylsauerstoff) substituiertes Pyridyl,

Furyl, Thienyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Triazolyl,

Morpholinyl, Pyrimidinyl, Piperidinyl, Pyrrolidinyl oder

Piperazinyl, bedeutet, sowie ihre Salze, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren

Mischungen in allen Verhältnissen.

Description:

1 ,3-Dihydro-isoindolderivate

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, neue Verbindungen mit wertvollen Eigenschaften aufzufinden, insbesondere solche, die zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet werden können.

Die vorliegende Erfindung betrifft Verbindungen, bei denen die Hemmung, Regulierung und/oder Modulation von HSP90 eine Rolle spielt, ferner pharmazeutische Zusammensetzungen, die diese Verbindungen enthalten, sowie die Verwendung der Verbindungen zur Behandlung von

Krankheiten, bei denen HSP90 eine Rolle spielt.

Die korrekte Faltung und Konformation von Proteinen in Zellen wird durch molekulare Chaperone gewährleistet und ist kritisch für die Regulation des Gleichgewichts zwischen Protein Synthese und Degradation. Chaperone sind wichtig für die Regulation vieler zentraler Funktionen von Zellen wie z.B. Zeilproliferation und Apoptose (JoIIy and Morimoto, 2000; Smith et al., 1998; Smith, 2001 ).

Hitzeschock-Proteine (heat shock proteins, HSPs)

Die Zellen eines Gewebes reagieren auf äußerlichen Stress wie z.B. Hitze, Hypoxie, oxidativem Stress, oder Giftstoffen wie Schwermetallen oder Alkoholen mit der Aktivierung einer Reihe von Chaperonen, welche unter der Bezeichnung „heat shock proteins" (HSPs) bekannt sind. Die Aktivierung von HSPs schützt die Zelle gegen Verletzungen, die durch solche Stressfaktoren ausgelöst werden, beschleunigt die Wiederherstellung des physiologischen Zustands und führt zu einem stresstoleranten Zustand der Zelle.

Neben diesem ursprünglich entdeckten durch HSPs vermittelten Schutzmechanismus bei äußerlichem Stress wurden im Laufe der Zeit

weitere wichtige Chaperon-Funktionen für einzelne HSPs auch unter normalen stressfreien Bedingungen beschrieben. So regulieren verschiedene HSPs beispielsweise die korrekte Faltung, die intrazelluläre Lokalisierung und Funktion oder den geregelten Abbau einer Reihe biologisch wichtiger Proteine von Zellen.

HSPs bilden eine Genfamilie mit individuellen Genprodukten, deren Zellulärexpression, Funktion und Lokalisierung in verschiedenen Zellen sich unterscheidet. Die Benennung und Einteilung innerhalb der Familie erfolgt aufgrund ihres Molekulargewichts z.B. HSP27, HSP70, and HSP90.

Einigen menschlichen Krankheiten liegt eine falsche Proteinfaltung zugrunde (siehe Review z.B. Tytell et al., 2001 ; Smith et al., 1998). Die Entwicklung von Therapien, welche in den Mechanismus der Chaperon abhängigen Proteinfaltung eingreift, könnte daher in solchen Fällen nützlich sein. Beispielsweise führen bei der Alzheimer-Erkrankung, Prionenerkrankungen oder dem Huntington Syndrom falsch gefaltete Proteine zu einer Aggregation von Protein mit neurodegenerativem Verlauf. Durch falsche Proteinfaltung kann auch ein Verlust der Wildtyp- Funktion entstehen, der eine fehlregulierte molekulare und physiologische Funktion zur Folge haben kann.

HSPs wird auch eine grosse Bedeutung bei Tumorerkrankungen beigemessen. Es gibt z.B. Hinweise, dass die Expression bestimmter

HSPs im Zusammenhang mit dem Stadium der Progression von Tumoren steht (Martin et al., 2000; Conroy et al., 1996; Kawanishi et al., 1999;

Jameel et al., 1992; Hoang et al., 2000; Lebeau et al., 1991 ).

Die Tatsache, dass HSP90 bei mehreren zentralen onkogenen

Signalwegen in der Zelle eine Rolle spielt und gewisse Naturstoffe mit krebshemmender Aktivität HSP90 targetieren, führte zu dem Konzept, dass eine Hemmung der Funktion von HSP90 bei der Behandlung von Tumorerkrankungen sinnvoll wäre.

Ein HSP90 Inhibitor, 17- Allylamino-17-demethoxygeldanamycin (17AAG), ein Derivat von Geldanamycin, befindet sich gegenwärtig in klinischer Prüfung.

HSP90

HSP90 repräsentiert ungefähr 1-2% der gesamten zellulären Proteinmasse. Es liegt in der Zelle gewöhnlich als Dimer vor und ist mit einer Vielzahl von Proteinen, sogenannten Co-chaperonen assoziiert (siehe z.B. Pratt, 1997). HSP90 ist essentiell für die Vitalität von Zellen (Young et al., 2001 ) und spielt eine Schlüsselrolle in der Antwort auf zellulären Stress durch Interaktion mit vielen Proteinen, deren native Faltung durch äußerlichen Stress, wie z.B. Hitzeschock, verändert wurde, um die ursprüngliche Faltung wiederherzustellen oder die Aggregation der Proteine zu verhindern (Smith et al.,1998).

Es gibt auch Hinweise, dass HSP90 als Puffer gegen die Auswirkungen von Mutationen eine Bedeutung hat, vermutlich durch die Korrektur falscher Proteinfaltung, die durch die Mutation hervorgerufen wurde (Rutherford and Lindquist, 1998).

Darüber hinaus hat HSP90 auch eine regulatorische Bedeutung. Unter physiologischen Bedingungen spielt HSP90, zusammen mit seinem Homolog im Endoplasmatischen Retikulum, GRP94, eine Rolle im Zellhaushalt, um die Stabilität der Konformation und Reifung verschiedener „dient" Schlüsselproteine zu gewährleisten. Diese können in drei Gruppen unterteilt werden: Rezeptoren für Steroidhormone, Ser/Thr or Tyrosinkinasen (z.B. ERBB2, RAF-1 , CDK4 und LCK) und einer

Sammlung unterschiedlicher Proteine wie z.B. mutiertes p53 oder die katalytische Untereinheit der Telomerase hTERT. Jedes dieser Proteine nimmt eine Schlüsselrolle in der Regulation physiologischer und biochemischer Prozesse von Zellen ein. Die konservierte HSP90-Familie des Menschen besteht aus vier Genen, dem zytosolischen HSP90α, der induzierbaren HSP90ß Isoform (Hickey et

al., 1989), dem GRP94 im Endoplasmatischen Retikulum (Argon et al., 1999) und dem HSP75/TRAP1 in der mitochondrialen Matrix (Felts et al., 2000). Es wird angenommen, dass alle Mitglieder der Familie eine ähnliche Wirkweise haben, aber, je nach ihrer Lokalisierung in der Zelle, an unterschiedliche „dient" Proteine binden. Beispielsweise ist ERBB2 ein spezifisches „dient" Protein von GRP94 (Argon et al., 1999), während der Typ1 Rezeptor des Tumornekrosefaktors (TNFR1) oder das Retino- blastom Protein (Rb) als „clients" von TRAP1 nachgewiesen wurden (Song et al., 1995; Chen et al., 1996).

HSP90 ist an einer Reihe von komplexen Interaktionen mit einer grossen Zahl von „dient" Proteinen und regulatorischen Proteinen beteiligt (Smith, 2001 ). Obwohl präzise molekulare Details noch nicht geklärt sind, haben biochemische Experimente und Untersuchungen mit Hilfe der Röntgen- kristallographie in den letzten Jahren zunehmend Details der Chaperon- funktion von HSP90 entschlüsseln können (Prodromou et al., 1997; Stebbins et al., 1997). Danach ist HSP90 ein ATP-abhängiges molekulares Chaperon (Prodromou et al, 1997), wobei die Dimerisierung wichtig für die ATP Hydrolyse ist. Die Bindung von ATP resultiert in der

Formation einer toroidalen Dimerstruktur, bei der die beiden N-terminalen Domainen in engem Kontakt zueinander kommen und einen „switch" in der Konformation bewirken. (Prodromou and Pearl, 2000).

Bekannte HSP90 Inhibitoren

Die erste Klasse von HSP90 Inhibitoren, die entdeckt wurde, waren Benzochinon-Ansamycine mit den Verbindungen Herbimycin A und Geldanamycin. Ursprünglich wurde mit ihnen die Reversion des malignen Phänotyps bei Fibroblasten nachgewiesen, die durch Transformation mit dem v-Src Onkogen induziert worden war (Uehara et al., 1985).

Später wurde eine starke antitumorale Aktivität in vitro (Schulte et al.,1998) und in vivo in Tiermodellen gezeigt (Supko et al., 1995).

Immunpräzipitation und Untersuchungen an Affinitätsmatrices zeigten dann, dass der Hauptwirkmechanismus von Geldanamycin eine Bindung an HSP90 involviert (Whitesell et al., 1994; Schulte and Neckers, 1998).

Darüber hinaus wurde durch röntgenkristallographische Untersuchungen gezeigt, dass Geldanamycin um die ATP-Bindestelle kompetitiert und die intrinsische ATPase Aktivität von HSP90 hemmt (Prodromou et al., 1997; Panaretou et al., 1998). Dadurch wird die Entstehung des multimeren HSP90 Komplexes, mit seiner Eigenschaft als Chaperon für „dient" Proteine zu fungieren, verhindert. Als Konsequenz werden „dient" Proteine über den Ubiquitin-Proteasom-Weg abgebaut.

Das Geldanamycin Derivat 17- Allylamino-17-demethoxygeldanamycin (17AAG) zeigte unveränderte Eigenschaft bei der Hemmung von HSP90, der Degradation von „dient" Proteinen und antitumoraler Aktivität in

Zellkulturen und in Xenograft Tumormodellen (Schulte et al, 1998; Kelland et al, 1999), hatte aber eine deutlich geringere Leberzytotoxizität als Geldanamycin (Page et all 1997).17AAG wird gegenwärtig in Phasel/Il klinischen Studien geprüft.

Radicicol, ein makrozyklisches Antibiotikum, zeigte ebenfalls Revision des v-Src und v-Ha-Ras induzierten malignen Phänotyps von Fibroblasten (Kwon et all 1992; Zhao et al, 1995). Radicicol degradiert eine

Vielzahl von Signalproteinen als Konsequenz der HSP90 Hemmung

(Schulte et al., 1998). Röntgenkristallographische Untersuchungen zeigten, dass Radicicol ebenfalls an die N-terminale Domäne von HSP90 bindet und die intrinsische ATPase Aktivität hemmt (Roe et al., 1998).

Antibiotika vom Coumarin Typ binden bekannterweise an die ATP Bindestelle des HSP90 Homologs DNA Gyrase in Bakterien. Das Coumarin, Novobiocin, bindet an das Carboxy-terminale Ende von HSP90, also an eine andere Stelle bei HSP90 als die Benzochinon-

Ansamycine und Radicicol, welche an das N-terminale Ende von HSP90 binden.(Marcu et al., 2000b).

Die Hemmung von HSP90 durch Novobiocin resultiert in der Degradation ,. einer großen Zahl von HSP90-abhängigen Signalproteinen (Marcu et al.,

2000a).

Mit PU3, einem von Purinen abgeleiteten HSP90 Inhibitor konnte die Degradation von Signalproteinen z.B. ERBB2, gezeigt werden. PU3 verursacht Zellzyklus-Arrest und Differenzierung in Brustkrebs-Zelllinien (Chiosis et al., 2001 ).

HSP90 als therapeutisches Target

1 ^ Durch die Beteiligung von HSP90 an der Regulation einer großen Zahl von Signalwegen, die entscheidende Bedeutung am Phänotyp eines Tumors haben, und der Entdeckung, dass gewisse Naturstoffe ihren biologischen Effekt durch Hemmung der Aktivität von HSP90 ausüben, wird HSP90

20 gegenwärtig als neues Target für die Entwicklung eines Tumorthera- peutikum geprüft (Neckers et al., 1999).

Der Hauptmechanismus der Wirkweise von Geldanamycin, 17AAG, und Radicicol beinhaltet die Hemmung der Bindung von ATP an die ATP- 25 Bindestelle am N-terminalen Ende des Proteins und die daraus resultierende Hemmung der intrinsischen ATPase-Aktivität von HSP90 (siehe z.B. Prodromou et al., 1997; Stebbins et al., 1997; Panaretou et al., 1998). Die Hemmung der ATPase-Aktivität von HSP90 verhindert die

Rekrutierung von Co-chaperonen und favorisiert die Bildung eines HSP90 30

Heterokomplexes, der „dient" Proteine über den Ubiquitin-Proteasom-Weg der Degradation zuführt (siehe, z.B. Neckers et al., 1999; Kelland et al., 1999). Die Behandlung von Tumorzellen mit HSP90 Inhibitoren führt zur selektiven Degradation wichtiger Proteine mit fundamentaler Bedeutung 35 für Prozesse wie Zeilproliferation, Regulation des Zellzyklus und Apoptose.

Diese Prozesse sind häufig in Tumoren dereguliert (siehe z.B. Hostein et al., 2001 ).

Eine attraktive Rationale für die Entwicklung eines Inhibitors von HSP90 ist, dass durch gleichzeitige Degradation mehrerer Proteine, die mit dem transformierten Phänotyp im Zusammenhang stehen, eine starke tumortherapeutische Wirkung erreicht werden kann.

Im einzelnen betrifft die vorliegende Erfindung Verbindungen, die HSP90 hemmen, regulieren und/oder modulieren, Zusammensetzungen, die diese Verbindungen enthalten, sowie Verfahren zu ihrer Verwendung zur Behandlung von HSP90-bedingten Krankheiten, wie Tumorerkrankungen, virale Erkrankungen wie z.B. Hepatitis B (Waxman, 2002); Immunsuppression bei Transplantationen (Bijlmakers, 2000 and Yorgin, 2000); Entzündungsbedingte Erkrankungen (Bucci, 2000) wie Rheumatoide Arthritis, Asthma, Multiple Sklerose, Typ 1 Diabetes, Lupus Erythematodes, Psoriasis und Inflammatory Bowel Disease; Zystische

Fibrose (Füller, 2000); Erkrankungen im Zusammenhang mit Angiogenese

(Hur, 2002 and Kurebayashi, 2001 ) wie z.B. diabetische Retinopathie,

Hämangiome, Endometriose und Tumorangiogenese; infektiöse Erkrankungen; Autoimmunerkrankungen; Ischämie; Förderung der Nervenregeneration (Rosen et al., WO 02/09696; Degranco et al., WO 99/51223; Gold, US 6,210,974 B1 ); fibrogenetische Erkrankungen, wie z.B. Sklerodermie, Polymyositis, systemischer Lupus, Leberzirrhose, Keloidbildung, interstitielle Nephritis und pulmonare Fibrose (Strehlow, WO 02/02123). Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen zum Schutz normaler Zellen gegen Toxizität, die durch Chemotherapie verursacht ist, sowie die Verwendung bei Krankheiten, wobei Proteinfehlfaltung oder Aggregation ein Hauptkausalfaktor ist, wie z.B. Skrapie, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, Huntington oder Alzheimer (Sittler, Hum. Mol. Genet., 10, 1307, 2001 ; Tratzelt et al., Proc. Nat. Acad. Sei., 92, 2944, 1995; Winklhofer et al., J. Biol. Chem., 276, 45160, 2001 ).

In der WO 01/72779 sind Purinverbindungen beschrieben, sowie deren Verwendung zur Behandlung von GRP94 (Homolog oder Paralog zu HSP90)-bedingten Krankheiten, wie Tumorerkrankungen, wobei das

Krebsgewebe ein Sarkom oder Karzinom umfasst, ausgewählt aus der

Gruppe, bestehend aus Fibrosarkom, Myxosarkom, Liposarkom,

Chondrosarkom, osteogenem Sarkom, Chordom, Angiosarkom, Endo- theliosarkom, Lymphangiosarkom, Lymphangioendotheliosarkom, Synoviom, Mesotheliom, Ewing-Tumor, Leiosarkom, Rhabdomyosarkom, Kolonkarzinom, Pankreaskrebs, Brustkrebs, Ovarkrebs, Prostatakrebs,

Plattenzellkarzinom, Basalzellkarzinom, Adenokarzinom, Schweißdrüsenkarzinom, Talgdrüsenkarzinom, Papillarkarzinom, Papillaradeno- karzinomen, Cystadenokarzinomen, Knochenmarkkarzinom, broncho- genem Karzinom, Nierenzellkarzinom, Hepatom, Gallengangkarzinom, Chorionkarzinom, Seminom, embryonalem Karzinom, Wilms-Tumor, Cervix-Krebs, Hodentumor, Lungenkarzinom, kleinzelligem Lungenkarzinom, Blasenkarzinom, Epithelkarzinom, Gliom, Astrocytom,

Medulloblastom, Kraniopharyngiom, Ependymom, Pinealom, Hämangio- blastom, akustischem Neurom, Oligodendrogliom, Meningiom, Melanom,

Neuroblastom, Retinoblastom, Leukämie, Lymphom, multiplem Myelom, Waldenströms Makroglobulinämie und Schwere-Kettenerkrankung.

In der WO 01/72779 ist weiterhin die Verwendung der dort genannten

Verbindungen zur Behandlung von viralen Erkrankungen offenbart, wobei das virale Pathogen ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Hepatitis Typ A, Hepatitis Typ B, Hepatitis Typ C, Influenza, Varicella, Adenovirus, Herpes-Simplex Typ I (HSV-I), Herpes Simplex Typ Il (HSV- II), Rinderpest, Rhinovirus, Echovirus, Rotavirus, respiratorischem Synzytialvirus (RSV), Papillomvirus, Papovavirus, Cytomegalievirus, Echinovirus, Arbovirus, Huntavirus, Coxsackievirus, Mumpsvirus,

Masernvirus, Röteinvirus, Poliovirus, menschliches Immunschwächevirus

Typ I (HIV-I) und menschliches Immunschwächevirus Typ Il (HIV-II).

In der WO 01/72779 ist ferner die Verwendung der dort genannten Verbindungen zur GRP94-Modulation beschrieben, wobei die modulierte biologische GRP94-Aktivität eine Immunreaktion in einem Individuum,

Proteintransport vom endoplasmatischen Retikulum, Genesung vom 5 hypoxischen/anoxischen Stress, Genesung von Unterernährung, Genesung von Hitzestress, oder Kombinationen davon, hervorruft, und/oder wobei die Störung eine Art Krebs ist, eine Infektionserkrankung, eine Störung, die mit einem gestörten Proteintransport vom endo-

10 plasmatischen Retikulum, einer Störung, die mit Ischämie / Reperfusion einhergeht, oder Kombinationen davon, wobei die die mit Ischämie / Reperfusion einhergehende Störung eine Folge von Herzstillstand, Asystole und verzögerten ventrikulären Arrythmien, Herzoperation,

^ c kardiopulmonärer Bypass-Operation, Organtransplantation, Rückenmarksverletzung, Kopftrauma, Schlaganfall, thromboembolischem Schlaganfall, hämorrhagischem Schlaganfall, cerebralem Vasospasmus, Hypotonie, Hypoglykämie, Status epilepticus, einem epileptischem Anfall, Angst,

Schizophrenie, einer neurodegenerativen Störung, Alzheimer-Krankheit,

20

Chorea Huntington, amyotropher lateraler Sklerose (ALS) oder Stress beim Neugeborenen ist.

In der WO 01/72779 ist schließlich die Verwendung einer wirksamen 25 Menge eines GRP94-Proteinmodulators zur Herstellung eines

Medikamentes bechrieben, zum Verändern einer anschließenden zellulären Reaktion auf einen ischämischen Zustand bei einer Gewebestelle in einem Individuum, durch Behandlung der Zellen an der 30 Gewebestelle mit dem GRP94-Proteinmodulator, damit die GRP94- Aktivität in Zellen dermaßen verstärkt wird, dass eine anschließende zelluläre Reaktion auf einen ischämischen Zustand verändert wird, wobei die anschließende ischämische Bedingung vorzugsweise die Folge von

Herzstillstand, Asystole und verzögerten ventrikulären Arrythmien, Herz-

35

Operation, kardiopulmonärer Bypass-Operation, Organtransplantation,

Rückenmarksverletzung, Kopftrauma, Schlaganfall, thromboembolischem

Schlaganfall, hämorrhagischem Schlaganfall, cerebralem Vasospasmus, Hypotonie, Hypoglykämie, Status epilepticus, einem epileptischem Anfall, Angst, Schizophrenie, einer neurodegenerativen Störung, Alzheimer- Krankheit, Chorea Huntington, amyotropher lateraler Sklerose (ALS) oder

Stress beim Neugeborenen ist, oder wobei die Gewebestelle das

Donatorgewebe für eine Transplantation ist.

A. Kamal et al. beschreiben in Trends in Molecular Medicine, Vol. 10 No. 6 June 2004, therapeutische und diagnostische Anwendungen der HSP90 Aktivierung, u.a. zur Behandlung von Krankheiten des Zentralnervensystems und von Herzkreislauferkrankungen.

Die Identifikation von kleinen Verbindungen, die HSP90 spezifisch hemmen, regulieren und/oder modulieren, ist daher wünschenswert und ein Ziel der vorliegenden Erfindung.

Es wurde gefunden, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen und ihre

Salze bei guter Verträglichkeit sehr wertvolle pharmakologische

Eigenschaften besitzen.

Insbesondere zeigen sie inhibierende Eigenschaften des HSP90.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind deshalb erfindungsgemäße Verbindungen als Arzneimittel und/oder Arzneimittelwirkstoffe bei der Behandlung und/oder Prophylaxe der genannten Erkrankungen und die Verwendung von erfindungsgemäßen Verbindungen zur Herstellung eines Pharmazeutikums für die Behandlung und/oder Prophylaxe der genannten Erkrankungen wie auch ein Verfahren zur Behandlung der genannten Erkrankungen umfassend die Verabreichung eines oder mehrerer erfindungsgemäßer Verbindungen an einen Patienten mit Bedarf an einer derartigen Verabreichung.

Der Wirt oder Patient kann jeglicher Säugerspezies angehören, z. B. einer Primatenspezies, besonders Menschen; Nagetieren, einschließlich Mäusen, Ratten und Hamstern; Kaninchen; Pferden, Rindern, Hunden,

Katzen usw. Tiermodelle sind für experimentelle Untersuchungen von

Interesse, wobei sie ein Modell zur Behandlung einer Krankheit des

Menschen zur Verfügung stellen.

STAND DER TECHNIK

Andere Hydroxybenzamide sind als HSP90 Inhibitoren in WO 2006/109085 A1 und in WO 2006/117669 A1 offenbart.

In der WO 00/53169 wird die HSP90-lnhibierung mit Coumarin oder einem

Coumarinderivat beschrieben.

In der WO 03/041643 A2 sind HSP90-inhibierende Zearalanol-Derivate offenbart.

HSP90-inhibierende Indazolderivate kennt man aus WO 06/010595 und WO 02/083648.

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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Die Erfindung betrifft Verbindungen der Formel I

worin

R 1 A,

R 2 A, (CH 2 ) n Ar oder (CH 2 ) n Het,

R 1 und R 2 zusammen mit dem N-Atom an das sie gebunden sind

Isoindolyl,

R d H 1 HaI, OH, CN, NO 2 , C(O)H, NH 2 , COOH, COOA, C≡CH,

C≡C-CH 2 OH, CONH 2 , CONHA, CONAA 1 , SO 2 NH 2 ,

NHCONH 2 , X-A, X-(CH 2 ) n Ar oder X-(CH 2 ) n Het, worin X bedeutet: eine Bindung, -O-, -CO-, -CO 2 -, -C(O)NH-, -C(O)NA',

-S-, -SO-, SO 2 -, -SO 2 NH-, -SO 2 NA 1 -, -NH-, -NA 1 -,

-NHSO 2 -, -NA 1 SO 2 -, -NHCO-, -NA 1 CO-, -NHCONH- oder

-NA 1 CONH-,

R i3 J ' H 1 A, HaI, OA oder CN, A, A 1 jeweils unabhängig voneinander unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-10 C-Atomen, worin eine, zwei oder drei nicht-benachbarte CH 2 - oder CH-Gruppen durch O, S,

SO, SO 2 , CO, NH, NR 5 und/oder durch -CH=CH-Gruppen und/oder auch 1-5 H-Atome durch F, Cl, Br und/oder R 4 ersetzt sein können, oder

Cycloalkyl mit 3-7 C-Atomen,

A und A' zusammen mit dem N-Atom an das sie gebunden sind, auch einen unsubstituierten oder ein-, zwei- oder dreifach durch

HaI, A 1 (CH 2 ) n OH, (CH 2 ) n OA und/oder =0

(Carbonylsauerstoff) substituierten gesättigten monocyclischen Heterocyclus, der weitere 1 bis 3 N-, O- und/oder S-Atome enthalten kann,

R 4 COOR 6 , CN, CONR 6 R 7 , NR 6 R 7 , NHCOR 6 , NHCOOR 6 , NR 6 CONR 6 R 7 oder OR 6 ,

R 5 Cycloalkyl mit 3-7 C-Atomen, Cycloalkylalkylen mit 4-10 C-

Atomen, Alk oder unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1- 6 C-Atomen, worin eine, zwei oder drei nicht-benachbarte CH 2 -oder CH-Gruppen durch O, CO, S, SO, SO 2 , NH und/oder auch 1 -5 H-Atome durch F und/oder Cl ersetzt sein können,

R 6 , R 7 jeweils unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1 -5 C- Atomen, worin 1-3 nicht-benachbarte CH 2 - oder CH-Gruppen durch O, CO, S, SO 1 SO 2 , NH, NMe oder NEt und/oder auch 1-5 H-Atome durch F und/oder Cl ersetzt sein können, R 6 und R 7 zusammen auch eine Alkylenkette mit 2, 3, 4, 5 oder 6 C-

Atomen, worin 1-3 nicht-benachbarte C-Atome durch O, CO, S, SO, SO 2 , NH, NR 5 , NCOR 5 oder NCOOR 5 ersetzt sein können,

Alk Alkenyl mit 2-6 C-Atomen,

Ar unsubstituiertes oder ein-, zwei-, drei-, vier- oder fünffach durch HaI, A, (CH 2 ) n CN, (CH 2 X 1 Ar 1 , (CH 2 ) n Het', (CH 2 ) n OA,

(CH 2 ) n OH, S(O) 1n A 1 NO 2 , (CH 2 ) n NR 6 R 7 , NR 5 R 6 , CONR 6 R 7 , CONR 5 R 6 , SO 2 NR 6 R 7 , SO 2 NR 5 R 6 , NR 6 COR 7 , NR 6 CONR 6 R 7 und/oder NR 6 SO 2 R 7 substituiertes Phenyl, Naphthyl oder Biphenyl,

Ar' unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch HaI, A,

CN, Phenyl, OA 1 OH, S(O) 1n A, NO 2 , NR 6 R 7 , NR 5 R 6 , CONR 6 R 7 , CONR 5 R 6 , SO 2 NR 6 R 7 , SO 2 NR 5 R 6 , NR 6 COR 7 ,

NR 6 CONR 6 R 7 und/oder NR 6 SO 2 R 7 substituiertes Phenyl,

Naphthyl oder Biphenyl,

Het einen ein- oder zweikernigen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen Heterocyclus mit 1 bis 4 N-, O- und/oder S- Atomen, der unsubstituiert oder ein-, zwei- oder dreifach durch HaI, A, CN 1 Ar 1 , Het 1 , OA, OH, S(O) n A NO 2 , NR 6 R 7 , NR 5 R 6 , CONR 6 R 7 , CONR 5 R 6 , SO 2 NR 6 R 7 , SO 2 NR 5 R 6 ,

NR 6 COR 7 , NR 6 CONR 6 R 7 , NR 6 SO 2 R 7 , =S, =NR 8 , =NR 8 R 4 und/oder =O (Carbonylsauerstoff) substituiert sein kann, Het' einen ein- oder zweikernigen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen Heterocyclus mit 1 bis 4 N-, O- und/oder S-

Atomen, der unsubstituiert oder ein-, zwei- oder dreifach durch HaI 1 A, CN, Ar 1 , OA, OH, S(O) n A NO 2 , NR 6 R 7 , NR 5 R 6 , CONR 6 R 7 , CONR 5 R 6 , SO 2 NR 6 R 7 , SO 2 NR 5 R 6 , NR 6 COR 7 , NR 6 CONR 6 R 7 , NR 6 SO 2 R 7 , =S, =NR 8 , =NR 8 R 4 und/oder =0

(Carbonylsauerstoff) substituiert sein kann, R 8 H oder A,

HaI F, Cl, Br oder I, m O, 1 oder 2, n O, 1 , 2, 3 oder 4, bedeuten, sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Salze, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.

Gegenstand der Erfindung sind die Verbindungen der Formel I und ihre Salze sowie ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I sowie ihrer pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und Stereoisomere, dadurch gekennzeichnet, daß man

eine Verbindung der Formel Il

worin

R 1 und R 2 die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben,

R 9 Benzyl, und L F, Cl, Br, I oder eine freie oder eine reaktionsfähig abgewandelte OH-Gruppe bedeuten,

mit einer Verbindung der Formel

worin

R 3 und R 3 die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben,

umsetzt,

und anschließend die Benzylgruppen abspaltet,

und/oder eine Base oder Säure der Formel I in eines ihrer Salze umwandelt.

Gegenstand der Erfindung sind auch die Stereoisomeren (E, Z-Isomeren) sowie die Hydrate und Solvate dieser Verbindungen. Unter Solvate der Verbindungen werden Anlagerungen von inerten Lösungsmittelmolekülen an die Verbindungen verstanden, die sich aufgrund ihrer gegenseitigen Anziehungskraft ausbilden. Solvate sind z.B. Mono- oder Dihydrate oder Alkoholate.

Unter pharmazeutisch verwendbaren Derivaten versteht man z.B. die Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen als auch sogenannte Prodrug-Verbindungen.

Unter Prodrug-Derivaten versteht man mit z. B. Alkyl- oder Acylgruppen, Zuckern oder Oligopeptiden abgewandelte Verbindungen der Formel I, die im Organismus rasch zu den wirksamen erfindungsgemäßen Verbindungen gespalten werden.

Hierzu gehören auch bioabbaubare Polymerderivate der erfindungsgemäßen Verbindungen, wie dies z. B. in Int. J. Pharm. 115, 61-67 (1995) beschrieben ist.

Der Ausdruck "wirksame Menge" bedeutet die Menge eines Arzneimittels oder eines pharmazeutischen Wirkstoffes, die eine biologische oder medizinische Antwort in einem Gewebe, System, Tier oder Menschen hervorruft, die z.B. von einem Forscher oder Mediziner gesucht oder erstrebt wird.

Darüberhinaus bedeutet der Ausdruck "therapeutisch wirksame Menge" eine Menge, die, verglichen zu einem entsprechenden Subjekt, das diese Menge nicht erhalten hat, folgendes zur Folge hat: verbesserte Heilbehandlung, Heilung, Prävention oder Beseitigung einer Krankheit, eines Krankheitsbildes, eines Krankheitszustandes, eines Leidens, einer Störung oder von Nebenwirkungen oder auch die

Verminderung des Fortschreitens einer Krankheit, eines Leidens oder einer Störung.

Die Bezeichnung "therapeutisch wirksame Menge" umfaßt auch die Mengen, die wirkungsvoll sind, die normale physiologische Funktion zu erhöhen.

Gegenstand der Erfindung sind auch Mischungen der erfindungsgemäßen

Verbindungen der Formel I, z.B. Gemische zweier Diastereomerer z.B. im Verhältnis 1 :1 , 1 :2, 1 :3, 1 :4, 1 :5, 1 :10, 1 :100 oder 1 :1000. Besonders bevorzugt handelt es sich dabei um Mischungen stereo- isomerer Verbindungen.

Für alle Reste, die mehrfach auftreten, gilt, daß deren Bedeutungen unabhängig voneinander sind. Vor- und nachstehend haben die Reste bzw. Parameter R 1 , R 2 , R 3 und R 3 die bei der Formel I angegebenen Bedeutungen, falls nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist.

Me bedeutet Methyl.

Et bedeutet Ethyl.

Carbamoyl bedeutet Aminocarbonyl.

BOC oder Boc bedeutet tert.-Butyloxycarbonyl.

A bzw. A' bedeutet vorzugsweise Alkyl, ist unverzweigt (linear) oder verzweigt, und hat 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 C-Atome. A bzw. A' bedeutet besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl,

Isobutyl, sek.-Butyl oder tert.-Butyl, ferner auch Pentyl, 1-, 2- oder 3-

Methylbutyl, 1 ,1- , 1 ,2- oder 2,2-Dimethylpropyl, 1-Ethylpropyl, Hexyl, 1- , 2- , 3- oder 4-Methylpentyl, 1 ,1- , 1 ,2- , 1 ,3- , 2,2- , 2,3- oder 3,3-

Dimethylbutyl, 1- oder 2-Ethylbutyl, 1-Ethyl-1-methylpropyl, 1-Ethyl-2- methylpropyl, 1 ,1 ,2- oder 1 ,2,2-Trimethylpropyl.

A bzw. A' bedeutet ganz besonders bevorzugt Alkyl mit 1 , 2, 3, 4, 5 oder 6

C-Atomen, vorzugsweise Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sek.-

Butyl, tert.-Butyl, Pentyl, Hexyl, Trifluormethyl, Pentafluorethyl oder 1 ,1 ,1-

Trifluorethyl.

A, A 1 bedeuten auch jeweils unabhängig voneinander unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-10 C-Atomen, worin 1-3 nicht-benachbarte CH 2 - Gruppen durch O, S, SO, SO 2 , NH, NMe, oder NEt ersetzt sein können, wie z.B. 2-Methoxy-ethyl oder 3-Methylamino-propyl. A bzw. A 1 bedeutet auch cyclisches Alkyl (Cycloalkyl). Cycloalkyl bedeutet vorzugsweise Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cylopentyl, Cyclohexyl oder Cycloheptyl. Cyclisches Alkyl bedeutet weiterhin vorzugsweise Cyclopropylmethyl, Cyclopentylmethyl oder Cyclohexylmethyl. Cycloalkylalkylen bedeutet z.B. Cyclopropylmethylen oder Cyclohexylmethylen.

Weiterhin bedeuten A, A 1 , jeweils unabhängig voneinander, vorzugsweise unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-10 C-Atomen, worin eine oder zwei nicht-benachbarte CH 2 - oder CH-Gruppen durch -CH=CH-Gruppen und/oder auch 1-5 H-Atome durch F, Cl, Br und/oder R 4 ersetzt sein können.

Alk bedeutet Alkenyl mit 2-6 C-Atomen, wie z.B. Vinyl oder Propenyl.

R 1 bedeutet vorzugsweise unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1 , 2, 3, 4, 5 oder 6 C-Atomen, wie z.B. bevorzugt Methyl, Ethyl, Propyl, Iso- propyl, Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl oder tert.-Butyl.

R 3 bedeutet vorzugsweise H, HaI, OH, COOH, COOA, CONH 2 , CONHA, CONAA 1 , C≡CH, C≡C-CH 2 OH, X-A, X-(CH 2 ) n Ar oder X-(CH 2 ) n Het, worin X vorzugsweise bedeutet: eine Bindung oder -O-; und worin A und A 1 vorzugsweise Alkyl mit 1 , 2, 3, 4, 5 oder 6 C- Atomen bedeuten. R 3 bedeutet vorzugsweise H. R 4 bedeutet vorzugsweise COOR 6 , CN, CONR 6 R 7 , OR 6 oder NR 6 R 7 .

ß 7

R , R bedeuten vorzugsweise, jeweils unabhängig voneinander, H oder Alkyl mit 1 , 2, 3, 4 oder 5 C-Atomen.

Ar bedeutet z.B. Phenyl, o-, m- oder p-Tolyl, o-, m- oder p-Ethylphenyl, o-, 5 m- oder p-Propylphenyl, o-, m- oder p-lsopropylphenyl, o-, m- oder p-tert.-

Butylphenyl, o-, m- oder p-Hydroxyphenyl, o-, m- oder p-Nitrophenyl, o-, m- oder p-Aminophenyl, o-, m- oder p-(N-Methylamino)-phenyl, o-, m- oder p- (N-Methylaminocarbonyl)-phenyl, o-, m- oder p-Acetamidophenyl, o-, m-

10 oder p-Methoxyphenyl, o-, m- oder p-Ethoxyphenyl, o-, m- oder p-Ethoxy- carbonylphenyl, o-, m- oder p-(N,N-Dimethylamino)-phenyl, o-, m- oder p- (N,N-Dimethylaminocarbonyl)-phenyl, o-, m- oder p-(N-Ethylamino)-phenyl, o-, m- oder p-(N,N-Diethylamino)-phenyl, o-, m- oder p-Fluorphenyl, o-, m-

. j c oder p-Bromphenyl, o-, m- oder p- Chlorphenyl, o-, m- oder p-(Methyl- sulfonamido)-phenyl, o-, m- oder p-(Methylsulfonyl)-phenyl, o-, m- oder p- Cyanphenyl, o-, m- oder p-Aminosulfonylphenyl, weiter bevorzugt 2,3-, 2,4- , 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5-Difluorphenyl, 2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5-

Dichlorphenyl, 2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5-Dibromphenyl, 2,4- oder

20

2,5-Dinitrophenyl, 2,5- oder 3,4-Dimethoxyphenyl, 3-Nitro-4-chlorphenyl, 3-

Amino-4-chlor-, 2-Amino-3-chlor-, 2-Amino-4-chlor-, 2-Amino-5-chlor- oder 2-Amino-6-chlorphenyl, 2-Nitro-4-N,N-dimethylamino- oder 3-Nitro-4-N,N- dimethylaminophenyl, 2,3-Diaminophenyl, 2,3,4-, 2,3,5-, 2,3,6-, 2,4,6- oder

25 3,4,5-Thchlorphenyl, 2,4,6-Trimethoxyphenyl, 2-Hydroxy-3,5-dichlorphenyl, p-lodphenyl, 3,6-Dichlor-4-aminophenyl, 4-Fluor-3-chlorphenyl, 2-Fluor-4- bromphenyl, 2,5-Difluor-4-bromphenyl, 3-Brom-6-methoxyphenyl, 3-Chlor- 6-methoxyphenyl, 3-Chlor-4-acetamidophenyl, 3-Fluor-4-methoxyphenyl,

O0 3-Amino-6-methylphenyl, 3-Chlor-4-acetamidophenyl oder 2,5-Dimethyl-4- chlorphenyl; ganz besonders bevorzugt Phenyl.

Ar' bedeutet z.B. Phenyl, o-, m- oder p-Tolyl, o-, m- oder p-Ethylphenyl, o-, m- oder p-Propylphenyl, o-, m- oder p-lsopropylphenyl, o-, m- oder p-tert-

35

Butylphenyl, o-, m- oder p-Hydroxyphenyl, o-, m- oder p-Nitrophenyl, o-, m- oder p-Aminophenyl, o-, m- oder p-(N-Methylamino)-phenyl, o-, m- oder p-

(N-Methylaminocarbonyl)-phenyl, o-, m- oder p-Acetamidophenyl, o-, m- oder p-Methoxyphenyl, o-, m- oder p-Ethoxyphenyl, o-, m- oder p-Ethoxy- carbonylphenyl, o-, m- oder p-(N,N-Dimethylamino)-phenyl, o-, m- oder p-

(N,N-Dimethylaminocarbonyl)-phenyl, o-, m- oder p-(N-Ethylamino)-phenyl, o-, m- oder p-(N,N-Diethylamino)-phenyl, o-, m- oder p-Fluorphenyl, o-, m- oder p-Bromphenyl, o-, m- oder p- Chlorphenyl, o-, m- oder p-(Methyl- sulfonamido)-phenyl, o-, m- oder p-(Methylsulfonyl)-phenyl, o-, m- oder p- Cyanphenyl, o-, m- oder p-Aminosulfonylphenyl, weiter bevorzugt 2,3-, 2,4- , 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5-Difluorphenyl, 2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5- Dichlorphenyl, 2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-, 3,4- oder 3,5-Dibromphenyl, 2,4- oder 2,5-Dinitrophenyl, 2,5- oder 3,4-Dimethoxyphenyl, 3-Nitro-4-chlorphenyl, 3- Amino-4-chlor-, 2-Amino-3-chlor-, 2-Amino-4-chlor-, 2-Amino-5-chlor- oder 2-Amino-6-chlorphenyl, 2-Nitro-4-N,N-dimethylamino- oder 3-Nitro-4-N,N- dimethylaminophenyl, 2,3-Diaminophenyl, 2,3,4-, 2,3,5-, 2,3,6-, 2,4,6- oder 3,4,5-Trichlorphenyl, 2,4,6-Trimethoxyphenyl, 2-Hydroxy-3,5-dichlorphenyl, p-lodphenyl, 3,6-Dichlor-4-aminophenyl, 4-Fluor-3-chlorphenyl, 2-Fluor-4- bromphenyl, 2,5-Difluor-4-bromphenyl, 3-Brom-6-methoxyphenyl, 3-Chlor-

6-methoxyphenyl, 3-Chlor-4-acetamidophenyl, 3-Fluor-4-methoxyphenyl,

3-Amino-6-methylphenyl, 3-Chlor-4-acetamidophenyl oder 2,5-Dimethyl-4- chlorphenyl; ganz besonders bevorzugt Phenyl.

Het bedeutet, ungeachtetet weiterer Substitutionen, z.B. 2- oder 3-Furyl, 2- oder 3-Thienyl, 1-, 2- oder 3-Pyrrolyl, 1-, 2, 4- oder 5-lmidazolyl, 1-, 3-, 4- oder 5-Pyrazolyl, 2-, 4- oder 5-Oxazolyl, 3-, 4- oder 5-lsoxazolyl, 2-, 4- oder 5-Thiazolyl, 3-, 4- oder 5-lsothiazolyl, 2-, 3- oder 4-Pyridyl, 2-, 4-, 5- oder 6- Pyrimidinyl, weiterhin bevorzugt 1 ,2,3-Triazol-1-, -4- oder -5-yl, 1 ,2,4-

Triazol-1-, -3- oder 5-yl, 1- oder 5-Tetrazolyl, 1 ,2,3-Oxadiazol-4- oder -5-yl, 1 ,2,4-Oxadiazol-3- oder -5-yl, 1 ,3,4-Thiadiazol-2- oder -5-yl, 1 ,2,4- Thiadiazol-3- oder -5-yl, 1 ,2,3-Thiadiazol-4- oder -5-yl, 3- oder 4-

Pyridazinyl, Pyrazinyl, 1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6- oder 7-lndolyl, 4- oder 5-

Isoindolyl, 1-, 2-, A- oder 5-Benzimidazolyl, 1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6- oder 7-

Indazolyl, 1-, 3-, 4-, 5-, 6- oder 7-Benzopyrazolyl, 2-, 4-, 5-, 6- oder 7-

Benzoxazolyl, 3-, A-, 5-, 6- oder 7- Benzisoxazolyl, 2-, A-, 5-, 6- oder 7- Benzothiazolyl, 2-, A-, 5-, 6- oder 7-Benzisothiazolyl, 4-, 5-, 6- oder 7-Benz- 2,1 ,3-oxadiazolyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder 8-Chinolyl, 1-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder 8-lsochinolyl, 3-, A-, 5-, 6-, 7- oder 8-Cinnolinyl, 2-, 4-, 5-, 6-, 7- oder

8-Chinazolinyl, 5- oder 6-Chinoxalinyl, 2-, 3-, 5-, 6-, 7- oder 8-2H-Benzo-

[1 ,4]oxazinyl, weiter bevorzugt 1 ,3-Benzodioxol-5-yl, 1 ,4-Benzodioxan-6-yl,

2,1 ,3-Benzothiadiazol-4- oder -5-yl oder 2,1 ,3-Benzoxadiazol-5-yl.

Die heterocyclischen Reste können auch teilweise oder vollständig hydriert sein.

Het kann also z. B. auch bedeuten 2,3-Dihydro-2-, -3-, -4- oder -5-furyl, 2,5-Dihydro-2-, -3-, -A- oder 5-furyl, Tetrahydro-2- oder -3-furyl, 1 ,3-Dioxo- lan-4-yl, Tetrahydro-2- oder -3-thienyl, 2,3-Dihydro-1-, -2-, -3-, -A- oder -5- pyrrolyl, 2,5-Dihydro-1 -, -2-, -3-, -A- oder -5-pyrrolyl, 1 -, 2- oder 3-Pyrroli- dinyl, Tetrahydro-1-, -2- oder -4-imidazolyl, 2,3-Dihydro-1-, -2-, -3-, -A- oder -5-pyrazolyl, Tetrahydro-1-, -3- oder -4-pyrazolyl, 1 ,4-Dihydro-1-, -2-, -3- oder -4-pyridyl, 1 ,2,3,4-Tetrahydro-1-, -2-, -3-, -A-, -5- oder -6-pyridyl, 1-,

2-, 3- oder 4-Piperidinyl, 2-, 3- oder 4-Morpholinyl, Tetrahydro-2-, -3- oder -

4-pyranyl, 1 ,4-Dioxanyl, 1 ,3-Dioxan-2-, -4- oder -5-yl, Hexahydro-1-, -3- oder -4-pyridazinyl, Hexahydro-1-, -2-, -A- oder -5-pyrimidinyl, 1-, 2- oder 3- Piperazinyl, 1 ,2,3,4-Tetrahydro-1-, -2-, -3-, -A-, -5-, -6-, -7- oder -8-chinolyl, 1 ,2,3,4-Tetrahydro-1-,-2-,-3-, -4-, -5-, -6-, -7- oder -8-isochinolyl, 2-, 3-, 5-, 6-, 7- oder 8- 3,4-Dihydro-2H-benzo[1 ,4]oxazinyl, weiter bevorzugt 2,3- Methylendioxyphenyl, 3,4-Methylendioxyphenyl, 2,3-Ethylendioxyphenyl, 3,4-Ethylendioxyphenyl, 3,4-(Difluormethylendioxy)phenyl, 2,3-Dihydro- benzofuran-5- oder 6-yl, 2,3-(2-Oxo-methylendioxy)-phenyl oder auch 3,4- Dihydro-2H-1 ,5-benzodioxepin-6- oder -7-yl, ferner bevorzugt 2,3-Dihydro- benzofuranyl oder 2,3-Dihydro-2-oxo-furanyl.

Weiterhin bedeutet Het vorzugsweise einen einkernigen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen Heterocyclus mit 1 bis 4 N-, O- und/oder

S-Atomen, der unsubstituiert oder ein-, zwei- oder dreifach durch A und/oder =O (Carbonylsauerstoff) substituiert sein kann. Het bedeutet

besonders bevorzugt unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch A und/oder =O (Carbonylsauerstoff) substituiertes Pyridyl, Furyl, Thienyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Triazolyl, Morpholinyl, Pyrimidinyl, Piperidinyl,

Pyrrolidinyl oder Piperazinyl.

Hef bedeutet vorzugsweise einen einkernigen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen Heterocyclus mit 1 bis 4 N-, O- und/oder S-Atomen, der unsubstituiert oder ein-, zwei- oder dreifach durch A und/oder =O (Carbonylsauerstoff) substituiert sein kann. Hef bedeutet besonders bevorzugt unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch A und/oder =O (Carbonylsauerstoff) substituiertes Pyridyl, Furyl, Thienyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Triazolyl, Morpholinyl, Pyrimidinyl, Piperidinyl, Pyrrolidinyl oder Piperazinyl.

Die Verbindungen der Formel I können ein oder mehrere chirale Zentren besitzen und daher in verschiedenen stereoisomeren Formen vorkommen.

Die Formel I umschließt alle diese Formen.

Dementsprechend sind Gegenstand der Erfindung insbesondere diejenigen Verbindungen der Formel I 1 in denen mindestens einer der genannten Reste eine der vorstehend angegebenen bevorzugten Bedeutungen hat. Einige bevorzugte Gruppen von Verbindungen können durch die folgenden Teilformeln Ia bis Ik ausgedrückt werden, die der Formel I entsprechen und worin die nicht näher bezeichneten Reste die bei der Formel I angegebene Bedeutung haben, worin jedoch

in Ia R 1 unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1 , 2, 3, 4, 5 oder 6 C-Atomen bedeutet;

in Ib R 3 H, HaI, OH, COOH, COOA, CONH 2 , CONHA, CONAA 1 ,

CC≡≡CCHH,, CC≡≡CC--CCHH 22 OOHH,, X-A, X-(CH 2 ) n Ar oder X-(CH 2 ) n Het,

worin X bedeutet: eine Bindung oder -O-, bedeutet;

in Ic R 3 H bedeutet;

in Id A, A' jeweils unabhängig voneinander unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-10 C-Atomen, worin eine oder zwei nicht-benachbarte Chb- oder CH-Gruppen durch

-CH=CH-Gruppen und/oder auch 1-5 H-Atome durch F 1 Cl, Br und/oder R 4 ersetzt sein können, bedeuten;

in Ie R 4 COOR 6 , CN, CONR 6 R 7 , OR 6 oder NR 6 R 7 , bedeutet;

in If R 6 , R 7 jeweils unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1 , 2, 3,

4 oder 5 C-Atomen, bedeuten;

in Ig Ar Phenyl bedeutet;

in Ih Het einen einkernigen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen Heterocyclus mit 1 bis 4 N-, O- und/oder S-Atomen, der unsubstituiert oder ein-, zwei- oder dreifach durch A und/oder =O (Carbonylsauerstoff) substituiert sein kann, bedeutet;

in Ii Het unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch A und/oder =O (Carbonylsauerstoff) substituiertes Pyridyl,

Furyl, Thienyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Triazolyl,

Morpholinyl, Pyrimidinyl, Piperidinyl, Pyrrolidinyl oder Piperazinyl, bedeutet;

in Ij R 1 unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1 , 2, 3, 4, 5 oder 6 C-Atomen,

R 2 A, (CH 2 ) n Ar oder (CH 2 ) n Het,

R 1 und R 2 zusammen mit dem N-Atom an das sie gebunden sind Isoindolyl,

R 3 H, HaI, OH, COOH, COOA, CONH 2 , CONHA, CONAA 1 , C≡CH, C≡C-CH 2 OH, X-A, X-(CH 2 ) n Ar oder X-(CH 2 ) n Het, worin X bedeutet: eine Bindung oder -O-, R 3' H, A unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-10 C-

Atomen, worin eine oder zwei nicht-benachbarte CH 2 - oder CH-Gruppen durch -CH=CH-Gruppen und/oder auch 1-5 H-Atome durch F, Cl, Br und/oder R 4 ersetzt sein können,

R 4 COOR 6 , CN, CONR 6 R 7 , OR 6 oder NR 6 R 7 , R 6 , R 7 jeweils unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1 , 2, 3,

4 oder 5 C-Atomen, Ar Phenyl,

Het einen einkernigen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen Heterocyclus mit 1 bis 4 N-, O- und/oder

S-Atomen, der unsubstituiert oder ein-, zwei- oder dreifach durch A und/oder =0 (Carbonylsauerstoff) substituiert sein kann, HaI F, Cl, Br oder I, n O, 1 , 2, 3 oder 4, bedeuten;

in Ik R 1 unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1 , 2, 3, 4, 5 oder 6 C-Atomen,

R 2 A, (CH 2 ) n Ar oder (CH 2 ) n Het, R 1 und R 2 zusammen mit dem N-Atom an das sie gebunden sind Isoindolyl,

R 3 H, HaI 1 OH, COOH, COOA, CONH 2 , CONHA, CONAA 1 , C≡CH, C≡C-CH 2 OH, X-A, X-(CH 2 ) n Ar oder X-(CH 2 ) n Het, worin X bedeutet: eine Bindung oder -O-, R 3' H 1

A unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-10 C- Atomen, worin eine oder zwei nicht-benachbarte CH 2 - oder CH-Gruppen durch -CH=CH-Gruppen und/oder auch 1-5 H-Atome durch F, Cl, Br und/oder R 4 ersetzt sein können,

RR 44 COOR 6 , CN, CONR 6 R 7 , OR 6 oder NR 6 R 7 ,

R 6 , R 7 jeweils unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1 , 2, 3,

4 oder 5 C-Atomen, Ar Phenyl,

Het unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch A und/oder =0 (Carbonylsauerstoff) substituiertes Pyridyl,

Furyl, Thienyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Triazolyl, Morpholinyl, Pyrimidinyl, Piperidinyl, Pyrrolidinyl oder Piperazinyl, HaI F, Cl, Br oder I 1 n O, 1 , 2, 3 oder 4, bedeuten; sowie ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate, Salze und

Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen und auch die Ausgangsstoffe zu ihrer Herstellung werden im übrigen nach an sich bekannten Methoden hergestellt, wie sie in der Literatur (z.B. in den Standardwerken wie

Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Georg-Thieme-Verlag,

Stuttgart) beschrieben sind, und zwar unter Reaktionsbedingungen, die für die genannten Umsetzungen bekannt und geeignet sind. Dabei kann man auch von an sich bekannten, hier nicht näher erwähnten Varianten Gebrauch machen.

Die Ausgangsstoffe können, falls erwünscht, auch in situ gebildet werden, so daß man sie aus dem Reaktionsgemisch nicht isoliert, sondern sofort weiter zu den erfindungsgemäßen Verbindungen umsetzt.

Die Ausgangsverbindungen sind in der Regel bekannt. Sind sie neu, so können sie aber nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden.

Verbindungen der Formel I können vorzugsweise erhalten werden, indem man eine Verbindung der Formel Il mit einer Verbindung der Formel III umsetzt.

In den Verbindungen der Formel Il bedeutet L vorzugsweise F, Cl, Br, I oder eine freie oder eine reaktionsfähig abgewandelte OH-Gruppe wie z.B. ein aktivierter Ester, ein Imidazolid oder Alkylsulfonyloxy mit 1-6 C-Atomen (bevorzugt Methylsulfonyloxy oder Trifluormethylsulfonyloxy) oder Aryl- sulfonyloxy mit 6-10 C-Atomen (bevorzugt Phenyl- oder p-Tolylsulfonyl- oxy). In den Verbindungen der Formel Il bedeutet L vorzugsweise Cl. Die Umsetzung erfolgt in der Regel in einem inerten Lösungsmittel, in

Gegenwart eines säurebindenden Mittels vorzugsweise eines Alkali- oder Erdalkalimetall-hydroxids, -carbonats oder -bicarbonats oder eines anderen Salzes einer schwachen Säure der Alkali- oder Erdalkalimetalle, vorzugsweise des Kaliums, Natriums, Calciums oder Cäsiums. Auch der

Zusatz einer organischen Base wie Triethylamin, Dimethylanilin, Pyridin oder Chinolin kann günstig sein.

Wird eine Verbindung der Formel II, worin L OH bedeutet, mit einem Amin umgesetzt, so gibt man vorzugsweise ein Kupplungsreagenz vor und/oder während der Umsetzung zu, z.B. Ethyl-2-ethoxy-1 ,2-dihydrochinolin-1- carboxylat oder Propanphosphonsäure-cycloanhydrid.

Die Umsetzung erfolgt nach Methoden, die dem Fachmann bekannt sind. Zunächst erfolgt Reaktion in einem geeigneten Lösungsmittel. Als Lösungsmittel eignen sich z.B. Kohlenwasserstoffe wie Hexan,

Petrolether, Benzol, Toluol oder XyIoI; chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Trichlorethylen, 1 ,2-Dichlorethan,Tetrachlorkohlenstoff, Chlorform oder Dichlormethan; Alkohole wie Methanol, Ethanol, Isopropanol, n-Propanol, n-Butanol oder tert.-Butanol; Ether wie Diethylether, Diisopropylether, Tetrahydrofuran (THF) oder Dioxan; Glykolether wie Ethylenglykol- monomethyl- oder -monoethylether (Methylglykol oder Ethylglykol), Ethylenglykoldimethylether (Diglyme); Ketone wie Aceton oder Butanon;

Amide wie Acetamid, Dimethylacetamid oder Dimethylformamid (DMF);

Nitrile wie Acetonitril; Sulfoxide wie Dimethylsulfoxid (DMSO); Schwefelkohlenstoff; Carbonsäuren wie Ameisensäure oder Essigsäure; Nitroverbindungen wie Nitromethan oder Nitrobenzol; Ester wie Ethylacetat oder Gemische der genannten Lösungsmittel. Als Lösungsmittel besonders bevorzugt ist Acetonitril oder DMF.

Die Reaktionszeit liegt je nach den angewendeten Bedingungen zwischen einigen Minuten und 14 Tagen, die Reaktionstemperatur zwischen etwa 0° und 150°, normalerweise zwischen 15° und 120°, besonders bevorzugt zwischen 50° und 100°C.

Es ist ferner möglich, eine Verbindung der Formel I in eine andere Verbindung der Formel I umzuwandeln, indem man einen Rest R 3 in einen 3 anderen Rest R umwandelt, z.B. indem man Nitrogruppen, beispielsweise durch Hydrierung an Raney-Nickel oder Pd-Kohle in einem inerten

Lösungsmittel wie Methanol oder Ethanol, zu Aminogruppen reduziert und/oder eine Estergruppe in eine Carboxygruppe umwandelt und/oder eine Aldehydgruppe durch reduktive Aminierung in ein alkyliertes Amin 5 umwandelt und/oder

Carboxygruppen durch Umsetzung mit Alkoholen verestert und/oder Säurechloride durch Umsetzung mit einem Amin in ein Säureamid überführt.

10 Ferner kann man freie Amino- und /oder Hydroxygruppen in üblicher Weise mit einem Säurechlorid oder -anhydrid acylieren oder mit einem unsubstituierten oder substituierten Alkylhalogenid alkylieren, zweckmäßig in einem inerten Lösungsmittel wie Dichlormethan oder THF und /oder in

* c Gegenwart einer Base wie Triethylamin oder Pyridin bei Temperaturen zwischen -60 und +30°.

Etherspaltungen erfolgen nach Methoden, die dem Fachmann bekannt sind.

Die Reaktion erfolgt in einem geeigneten Lösungsmittel, wie oben

20 angegeben, vorzugsweise durch Zugabe von Bortribromid.

Die Reaktion erfolgt besonders bevorzugt in Dichlormethan bei einer Reaktionstemperatur zwischen etwa -30° und 50°, normalerweise zwischen -20° und 20°, insbesondere zwischen etwa -15° und etwa 0°. 25

Die Verbindungen der Formeln I können ferner erhalten werden, indem man sie aus ihren funktionellen Derivaten durch Solvolyse, insbesondere Hydrolyse, oder durch Hydrogenolyse in Freiheit setzt.

30

Bevorzugte Ausgangsstoffe für die Solvolyse bzw. Hydrogenolyse sind solche, die anstelle einer oder mehrerer freier Amino- und/oder Hydroxygruppen entsprechende geschützte Amino- und/oder Hydroxygruppen enthalten, vorzugsweise solche, die anstelle eines H-Atoms, das mit einem

N-Atom verbunden ist, eine Aminoschutzgruppe tragen, z. B. solche, die 5 der Formel I entsprechen, aber anstelle einer NH 2 -Gruppe eine NHR'-

Gruppe (worin R' eine Aminoschutzgruppe bedeutet, z. B. BOC oder CBZ) enthalten.

Ferner sind Ausgangsstoffe bevorzugt, die anstelle des H-Atoms einer Hydroxygruppe eine Hydroxyschutzgruppe tragen, z. B. solche, die der

Formel I entsprechen, aber anstelle einer Hydroxyphenylgruppe eine R 11 O- phenylgruppe enthalten (worin R" eine Hydroxyschutzgruppe bedeutet).

Es können auch mehrere - gleiche oder verschiedene - geschützte Amino- und/oder Hydroxygruppen im Molekül des Ausgangsstoffes vorhanden sein. Falls die vorhandenen Schutzgruppen voneinander verschieden sind, können sie in vielen Fällen selektiv abgespalten werden.

Der Ausdruck "Aminoschutzgruppe" ist allgemein bekannt und bezieht sich auf Gruppen, die geeignet sind, eine Aminogruppe vor chemischen Umsetzungen zu schützen (zu blockieren), die aber leicht entfernbar sind, nachdem die gewünschte chemische Reaktion an anderen Stellen des Moleküls durchgeführt worden ist. Typisch für solche Gruppen sind insbesondere unsubstituierte oder substituierte Acyl-, Aryl-, Aralkoxymethyl- oder Aralkylgruppen. Da die Aminoschutzgruppen nach der gewünschten Reaktion (oder Reaktionsfolge) entfernt werden, ist ihre Art und Größe im übrigen nicht kritisch; bevorzugt werden jedoch solche mit 1-20, insbesondere 1-8 C-Atomen. Der Ausdruck "Acylgruppe" ist im Zusammenhang mit dem vorliegenden Verfahren in weitestem Sinne aufzufassen. Er um- schließt von aliphatischen, araliphatischen, aromatischen oder hetero- cyclischen Carbonsäuren oder Sulfonsäuren abgeleitete Acylgruppen sowie insbesondere Alkoxycarbonyl-, Aryloxycarbonyl- und vor allem Aralkoxycarbonylgruppen. Beispiele für derartige Acylgruppen sind Alkanoyl wie Acetyl, Propionyl, Butyryl; Aralkanoyl wie Phenylacetyl; Aroyl wie Benzoyl oder Toluyl; Aryloxyalkanoyl wie POA; Alkoxycarbonyl wie

Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, 2,2,2-Trichlorethoxycarbonyl, BOC, 2- lodethoxycarbonyl; Aralkyloxycarbonyl wie CBZ ("Carbobenzoxy"), 4- Methoxybenzyloxycarbonyl, FMOC; Arylsulfonyl wie Mtr, Pbf oder Pmc. Bevorzugte Aminoschutzgruppen sind BOC und Mtr, ferner CBZ, Fmoc, Benzyl und Acetyl.

Der Ausdruck "Hydroxyschutzgruppe" ist ebenfalls allgemein bekannt und bezieht sich auf Gruppen, die geeignet sind, eine Hydroxygruppe vor chemischen Umsetzungen zu schützen, die aber leicht entfernbar sind, nachdem die gewünschte chemische Reaktion an anderen Stellen des Moleküls durchgeführt worden ist. Typisch für solche Gruppen sind die oben genannten unsubstituierten oder substituierten Aryl-, Aralkyl- oder Acylgruppen, ferner auch Alkylgruppen. Die Natur und Größe der Hydroxy- schutzgruppen ist nicht kritisch, da sie nach der gewünschten chemischen Reaktion oder Reaktionsfolge wieder entfernt werden; bevorzugt sind Gruppen mit 1-20, insbesondere 1-10 C-Atomen. Beispiele für Hydroxy- schutzgruppen sind u.a. tert.-Butoxycarbonyl, Benzyl, p-Nitrobenzoyl, p- Toluolsulfonyl, tert.-Butyl und Acetyl, wobei Benzyl und tert.-Butyl besonders bevorzugt sind. Die COOH-Gruppen in Asparaginsäure und Glutaminsäure werden bevorzugt in Form ihrer tert.-Butylester geschützt (z. B. Asp(OBut)).

Das In-Freiheit-Setzen der Verbindungen der Formel I aus ihren funktionellen Derivaten gelingt - je nach der benutzten Schutzgruppe - z. B. mit starken Säuren, zweckmäßig mit TFA oder Perchlorsäure, aber auch mit anderen starken anorganischen Säuren wie Salzsäure oder Schwefelsäure, starken organischen Carbonsäuren wie Trichloressigsäure oder Sulfonsäuren wie Benzol- oder p-Toluolsulfonsäure. Die Anwesenheit eines zusätzlichen inerten Lösungsmittels ist möglich, aber nicht immer erforderlich. Als inerte Lösungsmittel eignen sich vorzugsweise organische, beispielsweise Carbonsäuren wie Essigsäure, Ether wie Tetrahydrofuran oder Dioxan, Amide wie DMF, halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Dichlormethan, ferner auch Alkohole wie Methanol, Ethanol oder Isopropanol, sowie Wasser. Ferner kommen Gemische der vorgenannten Lösungsmittel in Frage. TFA wird vorzugsweise im über- schuß ohne Zusatz eines weiteren Lösungsmittels verwendet, Perchlorsäure in Form eines Gemisches aus Essigsäure und 70 %iger Perchlorsäure im Verhältnis 9:1. Die Reaktionstemperaturen für die Spaltung liegen zweckmäßig zwischen etwa 0 und etwa 50°, vorzugsweise arbeitet man zwischen 15 und 30° (Raumtemperatur).

Die Gruppen BOC, OBut, Pbf, Pmc und Mtr können z. B. bevorzugt mit TFA in Dichlormethan oder mit etwa 3 bis 5n HCl in Dioxan bei 15-30° abgespalten werden, die FMOC-Gruppe mit einer etwa 5- bis 50 %igen Lösung von Dimethylamin, Diethylamin oder Piperidin in DMF bei 15-30°.

Die Tritylgruppe wird zum Schutz der Aminosäuren Histidin, Asparagin, Glutamin und Cystein eingesetzt. Die Abspaltung erfolgt, je nach gewünschtem Endprodukt, mit TFA / 10% Thiophenol, wobei die Tritylgruppe von allen genannten Aminosäuren abgespalten wird, bei Einsatz von TFA / Anisol oder TFA / Thioanisol wird nur die Tritylgruppe von His, Asn und GIn abgespalten, wogegen sie an der Cys-Seitenkette verbleibt. Die Pbf (Pentamethylbenzofuranyl)-gruppe wird zum Schutz von Arg eingesetzt. Die Abspaltung erfolgt z.B. mit TFA in Dichlormethan.

Hydrogenolytisch entfernbare Schutzgruppen (z. B. CBZ oder Benzyl) können z. B. durch Behandeln mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators (z. B. eines Edelmetallkatalysators wie Palladium, zweckmäßig auf einem Träger wie Kohle) abgespalten werden. Als Lösungsmittel eignen sich dabei die oben angegebenen, insbesondere z. B. Alkohole wie

Methanol oder Ethanol oder Amide wie DMF. Die Hydrogenolyse wird in der Regel bei Temperaturen zwischen etwa 0 und 100° und Drucken zwischen etwa 1 und 200 bar, bevorzugt bei 20-30° und 1-10 bar durchgeführt. Eine Hydrogenolyse der CBZ-Gruppe gelingt z. B. gut an 5 bis 10 %igem Pd/C in Methanol oder mit Ammomiumformiat (anstelle von Wasserstoff) an Pd/C in Methanol/DMF bei 20-30°.

Gegenstand der Erfindung sind ferner Zwischenverbindungen der Formel Ia

worin

R 1 A,

R 2 A, (CH 2 ) n Ar oder (CH 2 ) n Het,

R 1 und R 2 zusammen mit dem N-Atom an das sie gebunden sind Isoindolyl,

R 3 H, HaI, OH, CN, NO 2 , C(O)H, NH 2 , COOH, COOA, CONHA,

CONAA 1 , C≡CH, C≡C-CH 2 OH, CONH 2 , SO 2 NH 2 , NHCONH 2 , X-A, X-(CH 2 ) n Ar oder X-(CH 2 ) n Het, worin X bedeutet: eine Bindung, -O-, -CO-, -CO 2 -, -C(O)NH-, -C(O)NA 1 , -S-, -SO-, SO 2 -, -SO 2 NH-, -SO 2 NA 1 -, -NH-, -NA 1 -, -NHSO 2 -, -NA 1 SO 2 -, -NHCO-, -NA 1 CO-, -NHCONH- oder -NA 1 CONH-,

R J H 1 A, HaI, OA oder CN, A 1 A 1 jeweils unabhängig voneinander unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-10 C-Atomen, worin eine, zwei oder drei nicht-benachbarte CH 2 - oder CH-Gruppen durch O, S, SO, SO 2 , CO, NH, NR 5 und/oder durch -CH=CH-Gruppen und/oder auch 1 -5 H-Atome durch F, Cl, Br und/oder R 4 ersetzt sein können, oder Cycloalkyl mit 3-7 C-Atomen,

A und A' zusammen mit dem N-Atom an das sie gebunden sind, auch einen unsubstituierten oder ein-, zwei- oder dreifach durch HaI, A, (CH 2 ) n OH, (CH 2 ) n OA und/oder =0 (Carbonylsauerstoff)

substituierten gesättigten monocyclischen Heterocyclus, der weitere 1 bis 3 N-, O- und/oder S-Atome enthalten kann,

R 4 COOR 6 , CN, CONR 6 R 7 , NR 6 R 7 , NHCOR 6 , NHCOOR 6 ,

NR 6 CONR 6 R 7 oder OR 6 ,

R 5 Cycloalkyl mit 3-7 C-Atomen, Cycloalkylalkylen mit 4-10 C-

Atomen, Alk oder unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-6 C-Atomen, worin eine, zwei oder drei CH 2 -oder CH-Gruppen durch O, CO, S, SO, SO 2 , NH und/oder auch 1 -5 H-Atome durch F und/oder Cl ersetzt sein können,

R 6 , R 7 jeweils unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1-5 C-Atomen, worin 1-3 CH 2 - oder CH-Gruppen durch O, CO, S, SO, SO 2 , NH, NMe oder NEt und/oder auch 1-5 H-Atome durch F und/oder Cl ersetzt sein können,

R 6 und R 7 zusammen auch eine Alkylenkette mit 2, 3, 4, 5 oder 6 C-

Atomen, worin 1 -3 C-Atome durch O, CO, S, SO, SO 2 , NH, NR 5 , NCOR 5 oder NCOOR 5 ersetzt sein können,

Alk Alkenyl mit 2-6 C-Atomen,

Ar unsubstituiertes oder ein-, zwei-, drei-, vier- oder fünffach durch HaI, A, (CH 2 ) n CN, (CH 2 J n Ar 1 , (CH 2 ) n Hef, (CH 2 ) n OA,

(CH 2 ) n OH, S(O) m A, NO 2 , (CH 2 ) n NR 6 R 7 , NR 5 R 6 , CONR 6 R 7 ,

CONR 5 R 6 , SO 2 NR 6 R 7 , SO 2 NR 5 R 6 , NR 6 COR 7 , NR 6 CONR 6 R 7 und/oder NR 6 SO 2 R 7 substituiertes Phenyl, Naphthyl oder

Biphenyl, Ar' unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch HaI, A,

CN, Phenyl, OA, OH, S(O) m A, NO 2 , NR 6 R 7 , NR 5 R 6 , CONR 6 R 7 , CONR 5 R 6 , SO 2 NR 6 R 7 , SO 2 NR 5 R 6 , NR 6 COR 7 , NR 6 CONR 6 R 7 und/oder NR 6 SO 2 R 7 substituiertes Phenyl, Naphthyl oder

Biphenyl, Het einen ein- oder zweikernigen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen Heterocyclus mit 1 bis 4 N-, O- und/oder S-

Atomen, der unsubstituiert oder ein-, zwei- oder dreifach durch

HaI, A, CN, Ar 1 , Het 1 , OA, OH, S(O) n A NO 2 , NR 6 R 7 , NR 5 R 6 ,

CONR 6 R 7 , CONR 5 R 6 , SO 2 NR 6 R 7 , SO 2 NR 5 R 6 , NR 6 COR 7 , NR 6 CONR 6 R 7 , NR 6 SO 2 R 7 , =S, =NR 8 , =NR 8 R 4 und/oder =O (Carbonylsauerstoff) substituiert sein kann,

Het' einen ein- oder zweikernigen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen Heterocyclus mit 1 bis 4 N-, O- und/oder S-

Atomen, der unsubstituiert oder ein-, zwei- oder dreifach durch HaI, A, CN 1 Ar 1 , OA, OH, S(O) 1n A 1 NO 2 , NR 6 R 7 , NR 5 R 6 , CONR 6 R 7 , CONR 5 R 6 , SO 2 NR 6 R 7 , SO 2 NR 5 R 6 , NR 6 COR 7 , NR 6 CONR 6 R 7 , NR 6 SO 2 R 7 , =S, =NR 8 , =NR 8 R 4 und/oder =0

(Carbonylsauerstoff) substituiert sein kann,

R 8 H oder A,

R 9 Benzyl, HaI F, Cl, Br oder I, m O, 1 oder 2, n O, 1 , 2, 3 oder 4, bedeuten, sowie ihre Salze, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren

Mischungen in allen Verhältnissen.

Bevorzugt sind Zwischenverbindungen der Formel Ia, worin R 1 unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1 , 2, 3, 4, 5 oder 6 C-

Atomen,

R 2 A, (CHz) n Ar oder (CH 2 ) n Het,

R 1 und R 2 zusammen mit dem N-Atom an das sie gebunden sind Isoindolyl,

R 3 H, HaI, OH, COOH, CONHA, CONAA", C≡CH, C≡C-CH 2 OH,

X-A, X-(CH 2 ) n Ar oder X-(CH 2 ) n Het, worin X bedeutet: eine Bindung oder -O-, R 3' H,

A unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl mit 1-10 C-Atomen, worin eine oder zwei nicht-benachbarte CH 2 - oder CH-Gruppen durch -CH=CH-Gruppen und/oder auch 1-5 H-Atome durch F, Cl, Br und/oder R 4 ersetzt sein können, R 4 COOR 6 , CN, CONR 6 R 7 oder NR 6 R 7 ,

R 6 , R 7 jeweils unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 1 , 2, 3, 4 oder 5 C-Atomen,

R 9 Benzyl, Ar Phenyl,

Het einen einkernigen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen

Heterocyclus mit 1 bis 4 N-, O- und/oder S-Atomen, der unsubstituiert oder ein-, zwei- oder dreifach durch A und/oder =O (Carbonylsauerstoff) substituiert sein kann, bedeuten, sowie ihre Salze, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren

Mischungen in allen Verhältnissen.

Besonders bevorzugt sind solche Zwischenverbindungen der Formel Ia, worin

Het unsubstituiertes oder ein-, zwei- oder dreifach durch A und/oder

=O (Carbonylsauerstoff) substituiertes Pyridyl, Furyl, Thienyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Triazolyl, Morpholinyl, Pyrimidinyl,

Piperidinyl, Pyrrolidinyl oder Piperazinyl, bedeutet, sowie ihre Salze, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen.

Die Bedeutungen der Reste der Formel Ia sind wie oben für die Verbindungen der Formel I angegeben.

Pharmazeutische Salze und andere Formen

Die genannten erfindungsgemäßen Verbindungen lassen sich in ihrer endgültigen Nichtsalzform verwenden. Andererseits umfaßt die vorliegende Erfindung auch die Verwendung dieser Verbindungen in Form ihrer pharmazeutisch unbedenklichen Salze, die von verschiedenen organi-

5 sehen und anorganischen Säuren und Basen nach fachbekannten Vorgehensweisen abgeleitet werden können. Pharmazeutisch unbedenkliche Salzformen der erfindungsgemäßen Verbindungen werden größtenteils konventionell hergestellt. Sofern die erfindungsgemäße Verbindung eine

10 Carbonsäuregruppe enthält, läßt sich eines ihrer geeigneten Salze dadurch bilden, daß man die Verbindung mit einer geeigneten Base zum entsprechenden Basenadditionssalz umsetzt. Solche Basen sind zum Beispiel Alkalimetallhydroxide, darunter Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid

^ c und Lithiumhydroxid; Erdalkalimetallhydroxide wie Bariumhydroxid und Calciumhydroxid; Alkalimetallalkoholate, z.B. Kaliumethanolat und Natriumpropanolat; sowie verschiedene organische Basen wie Piperidin, Diethanolamin und N-Methylglutamin. Die Aluminiumsalze der Verbindungen der Formel I zählen ebenfalls dazu. Bei bestimmten Verbindungen der

20

Formel I lassen sich Säureadditionssalze dadurch bilden, daß man diese

Verbindungen mit pharmazeutisch unbedenklichen organischen und anorganischen Säuren, z.B. Halogenwasserstoffen wie Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff oder Jodwasserstoff, anderen Mineralsäuren und ihren

25 entsprechenden Salzen wie Sulfat, Nitrat oder Phosphat und dergleichen sowie Alkyl- und Monoarylsulfonaten wie Ethansulfonat, Toluolsulfonat und Benzolsulfonat, sowie anderen organischen Säuren und ihren entsprechenden Salzen wie Acetat, Trifluoracetat, Tartrat, Maleat, Succinat,

30 Citrat, Benzoat, Salicylat, Ascorbat und dergleichen behandelt. Dementsprechend zählen zu pharmazeutisch unbedenklichen Säureadditionssalzen der Verbindungen der Formel I die folgenden: Acetat, Adipat, Alginat, Arginat, Aspartat, Benzoat, Benzolsulfonat (Besylat), Bisulfat,

Bisulfit, Bromid, Butyrat, Kampferat, Kampfersulfonat, Caprylat, Chlorid,

35

Chlorbenzoat, Citrat, Cyclopentanpropionat, Digluconat, Dihydrogen- phosphat, Dinitrobenzoat, Dodecylsulfat, Ethansulfonat, Fumarat,

Galacterat (aus Schleimsäure), Galacturonat, Glucoheptanoat, Gluconat, Glutamat, Glycerophosphat, Hemisuccinat, Hemisulfat, Heptanoat, Hexanoat, Hippurat, Hydrochlorid, Hydrobromid, Hydroiodid, 2-Hydroxy- ethansulfonat, lodid, Isethionat, Isobutyrat, Lactat, Lactobionat, Malat,

Maleat, Malonat, Mandelat, Metaphosphat, Methansulfonat, Methylbenzoat, Monohydrogenphosphat, 2-Naphthalinsulfonat, Nicotinat, Nitrat, Oxalat, Oleat, Palmoat, Pectinat, Persulfat, Phenylacetat, 3- Phenylpropionat, Phosphat, Phosphonat, Phthalat, was jedoch keine Einschränkung darstellt.

Weiterhin zählen zu den Basensalzen der erfindungsgemäßen Verbindungen Aluminium-, Ammonium-, Calcium-, Kupfer-, Eisen(lll)-, Eisen(ll)-, Lithium-, Magnesium-, Mangan(lll)-, Mangan(ll), Kalium-,

Natrium- und Zinksalze, was jedoch keine Einschränkung darstellen soll. Bevorzugt unter den oben genannten Salzen sind Ammonium; die Alkalimetallsalze Natrium und Kalium, sowie die Erdalkalimetalsalze

Calcium und Magnesium. Zu Salzen der erfindungsgemäßen

Verbindungen, die sich von pharmazeutisch unbedenklichen organischen nicht-toxischen Basen ableiten, zählen Salze primärer, sekundärer und tertiärer Amine, substituierter Amine, darunter auch natürlich vorkommender substituierter Amine, cyclischer Amine sowie basischer lonenaustauscherharze, z.B. Arginin, Betain, Koffein, Chlorprocain, Cholin, N.N'-Dibenzylethylendiamin (Benzathin), Dicyclohexylamin, Diethanolamin, Diethylamin, 2-Diethylaminoethanol, 2-Dimethylaminoethanol, Ethanolamin, Ethylendiamin, N-Ethylmorpholin, N-Ethylpiperidin, Glucamin, Glucosamin, Histidin, Hydrabamin, Iso-propylamin, Lidocain, Lysin, Meglumin, N-Methyl-D-glucamin, Morpholin, Piperazin, Piperidin, Polyaminharze, Procain, Purine, Theobromin, Triethanolamin, Triethylamin, Trimethylamin, Tripropylamin sowie Tris-(hydroxymethyl)- methylamin (Tromethamin), was jedoch keine Einschränkung darstellen soll.

Verbindungen der vorliegenden Erfindung, die basische stickstoffhaltige Gruppen enthalten, lassen sich mit Mitteln wie (CrC 4 ) Alkylhalogeniden, z.B. Methyl-, Ethyl-, Isopropyl- und tert.-Butylchlorid, -bromid und -iodid; Di(Ci-C 4 )Alkylsulfaten, z.B. Dimethyl-, Diethyl- und Diamylsulfat; (Ci 0 - Ci 8 )Alkylhalogeniden, z.B. Decyl-, Dodecyl-, Lauryl-, Myristyl- und Stearylchlorid, -bromid und -iodid; sowie Aryl-(Ci-C 4 )Alkylhalogeniden, z.B. Benzylchlorid und Phenethylbromid, quartemisieren. Mit solchen Salzen können sowohl wasser- als auch öllösliche erfindungsgemäße Verbindungen hergestellt werden.

Zu den oben genannten pharmazeutischen Salzen, die bevorzugt sind, zählen Acetat, Trifluoracetat, Besylat, Citrat, Fumarat, Gluconat, Hemisuccinat, Hippurat, Hydrochlorid, Hydrobromid, Isethionat, Mandelat, Meglumin, Nitrat, Oleat, Phosphonat, Pivalat, Natriumphosphat, Stearat, Sulfat, Sulfosalicylat, Tartrat, Thiomalat, Tosylat und Tromethamin, was jedoch keine Einschränkung darstellen soll.

Die Säureadditionssalze basischer erfindungsgemäßer Verbindungen werden dadurch hergestellt, daß man die freie Basenform mit einer ausreichenden Menge der gewünschten Säure in Kontakt bringt, wodurch man auf übliche Weise das Salz darstellt. Die freie Base läßt sich durch In- Kontakt-Bringen der Salzform mit einer Base und Isolieren der freien Base auf übliche Weise regenerieren. Die freien Basenformen unterscheiden sich in gewissem Sinn von ihren entsprechenden Salzformen in bezug auf bestimmte physikalische Eigenschaften wie Löslichkeit in polaren Lösungsmitteln; im Rahmen der Erfindung entsprechen die Salze jedoch sonst ihren jeweiligen freien Basenformen.

Wie erwähnt werden die pharmazeutisch unbedenklichen Basenadditionssalze der erfindungsgemäßen Verbindungen mit Metallen oder Aminen wie

Alkalimetallen und Erdalkalimetallen oder organischen Aminen gebildet.

Bevorzugte Metalle sind Natrium, Kalium, Magnesium und Calcium. Bevor-

zugte organische Amine sind N,N'-Dibenzylethylendiamin, Chlorprocain, Cholin, Diethanolamin, Ethylendiamin, N-Methyl-D-glucamin und Procain.

Die Basenadditionssalze von erfindungsgemäßen sauren Verbindungen werden dadurch hergestellt, daß man die freie Säureform mit einer ausreichenden Menge der gewünschten Base in Kontakt bringt, wodurch man das Salz auf übliche Weise darstellt. Die freie Säure läßt sich durch In-Kontakt-Bringen der Salzform mit einer Säure und Isolieren der freien

10 Säure auf übliche Weise regenerieren. Die freien Säureformen unterscheiden sich in gewissem Sinn von ihren entsprechenden Salzformen in bezug auf bestimmte physikalische Eigenschaften wie Löslichkeit in polaren Lösungsmitteln; im Rahmen der Erfindung entsprechen die Salze

^ c jedoch sonst ihren jeweiligen freien Säureformen.

Enthält eine erfindungsgemäße Verbindung mehr als eine Gruppe, die solche pharmazeutisch unbedenklichen Salze bilden kann, so umfaßt die

Erfindung auch mehrfache Salze. Zu typischen mehrfachen Salzformen

20 zählen zum Beispiel Bitartrat, Diacetat, Difumarat, Dimeglumin,

Diphosphat, Dinatrium und Trihydrochlorid, was jedoch keine Einschränkung darstellen soll.

25 Im Hinblick auf das oben Gesagte sieht man, daß unter dem Ausdruck "pharmazeutisch unbedenkliches Salz" im vorliegenden Zusammenhang ein Wirkstoff zu verstehen ist, der eine erfindungsgemäße Verbindung in der Form eines ihrer Salze enthält, insbesondere dann, wenn diese

30 Salzform dem Wirkstoff im Vergleich zu der freien Form des Wirkstoffs oder irgendeiner anderen Salzform des Wirkstoffs, die früher verwendet wurde, verbesserte pharmakokinetische Eigenschaften verleiht. Die pharmazeutisch unbedenkliche Salzform des Wirkstoffs kann auch diesem

Wirkstoff erst eine gewünschte pharmakokinetische Eigenschaft verleihen,

35 über die er früher nicht verfügt hat, und kann sogar die Pharmakodynamik

dieses Wirkstoffs in bezug auf seine therapeutische Wirksamkeit im Körper positiv beeinflussen.

Erfindungsgemäße Verbindungen können aufgrund ihrer Molekülstruktur chiral sein und können dementsprechend in verschiedenen enantiomeren Formen auftreten. Sie können daher in racemischer oder in optisch aktiver Form vorliegen.

Da sich die pharmazeutische Wirksamkeit der Racemate bzw. der Stereoisomeren der erfindungsgemäßen Verbindungen unterscheiden kann, kann es wünschenswert sein, die Enantiomere zu verwenden. In diesen Fällen kann das Endprodukt oder aber bereits die Zwischenprodukte in enantiomere Verbindungen, durch dem Fachmann bekannte chemische oder physikalische Maßnahmen, aufgetrennt oder bereits als solche bei der Synthese eingesetzt werden.

Im Falle racemischer Amine werden aus dem Gemisch durch Umsetzung mit einem optisch aktiven Trennmittel Diastereomere gebildet. Als Trennmittel eignen sich z.B. optisch aktiven Säuren, wie die R- und S-Formen von Weinsäure, Diacetylweinsäure, Dibenzoylweinsäure, Mandelsäure, äpfelsäure, Milchsäure, geeignet N-geschützte Aminosäuren (z.B. N-Ben- zoylprolin oder N-Benzolsulfonylprolin) oder die verschiedenen optisch aktiven Camphersulfonsäuren. Vorteilhaft ist auch eine chromatographische Enantiomerentrennung mit Hilfe eines optisch aktiven Trennmittels (z.B. Dinitrobenzoylphenylglycin, Cellulosetriacetat oder andere Derivate von Kohlenhydraten oder auf Kieselgel fixierte chiral derivatisierte Methacrylatpolymere). Als Laufmittel eignen sich hierfür wäßrige oder alkoholische Lösungsmittelgemische wie z.B. Hexan/Isopropanol/ Acetonitril z.B. im Verhältnis 82:15:3.

Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung der Verbindungen und/oder ihrer physiologisch unbedenklichen Salze zur Herstellung eines

Arzneimittels (pharmazeutische Zubereitung), insbesondere auf nichtchemischem Wege. Hierbei können sie zusammen mit mindestens einem festen, flüssigen und/oder halbflüssigen Träger- oder Hilfsstoff und gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren weiteren Wirkstoffen in eine geeignete Dosierungsform gebracht werden.

Gegenstand der Erfindung sind ferner Arzneimittel, enthaltend mindestens eine erfindungsgemäße Verbindung und/oder ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen, sowie gegebenenfalls Träger- und/oder Hilfsstoffe.

Pharmazeutische Formulierungen können in Form von Dosiseinheiten, die eine vorbestimmte Menge an Wirkstoff pro Dosiseinheit enthalten, dargereicht werden. Eine solche Einheit kann beispielsweise 0,1 mg bis 3 g, vorzugsweise 1 mg bis 700 mg, besonders bevorzugt 5 mg bis 100 mg einer erfindungsgemäßen Verbindung enthalten, je nach dem behandelten

Krankheitszustand, dem Verabreichungsweg und dem Alter, Gewicht und

Zustand des Patienten, oder pharmazeutische Formulierungen können in Form von Dosiseinheiten, die eine vorbestimmte Menge an Wirkstoff pro Dosiseinheit enthalten, dargereicht werden. Bevorzugte Dosierungs- einheitsformulierungen sind solche, die eine Tagesdosis oder Teildosis, wie oben angegeben, oder einen entsprechenden Bruchteil davon eines Wirkstoffs enthalten. Weiterhin lassen sich solche pharmazeutischen Formulierungen mit einem der im pharmazeutischen Fachgebiet allgemein bekannten Verfahren herstellen.

Pharmazeutische Formulierungen lassen sich zur Verabreichung über einen beliebigen geeigneten Weg, beispielsweise auf oralem

(einschließlich buccalem bzw. sublingualem), rektalem, nasalem, topischem (einschließlich buccalem, sublingualem oder transdermalem), vaginalem oder parenteralem (einschließlich subkutanem, intra-

muskulärem, intravenösem oder intradermalem) Wege, anpassen. Solche Formulierungen können mit allen im pharmazeutischen Fachgebiet bekannten Verfahren hergestellt werden, indem beispielsweise der Wirkstoff mit dem bzw. den Trägerstoff(en) oder Hilfsstoff(en) zusammengebracht wird.

An die orale Verabreichung angepaßte pharmazeutische Formulierungen können als separate Einheiten, wie z.B. Kapseln oder Tabletten; Pulver oder Granulate; Lösungen oder Suspensionen in wäßrigen oder nichtwäßrigen Flüssigkeiten; eßbare Schäume oder Schaumspeisen; oder öI-in-Wasser-Flüssigemulsionen oder Wasser-in-öI-Flüssigemulsionen dargereicht werden.

So läßt sich beispielsweise bei der oralen Verabreichung in Form einer

Tablette oder Kapsel die Wirkstoffkomponente mit einem oralen, nichttoxischen und pharmazeutisch unbedenklichen inerten Trägerstoff, wie z.B. Ethanol, Glycerin, Wasser u.a. kombinieren. Pulver werden herge- stellt, indem die Verbindung auf eine geeignete feine Größe zerkleinert und mit einem in ähnlicher Weise zerkleinerten pharmazeutischen Trägerstoff, wie z.B. einem eßbaren Kohlenhydrat wie beispielsweise Stärke oder Mannit vermischt wird. Ein Geschmacksstoff, Konservierungs- mittel, Dispersionsmittel und Farbstoff können ebenfalls vorhanden sein.

Kapseln werden hergestellt, indem ein Pulvergemisch wie oben beschrieben hergestellt und geformte Gelatinehüllen damit gefüllt werden. Gleit- und Schmiermittel wie z.B. hochdisperse Kieselsäure, Talkum, Magnesiumstearat, Kalziumstearat oder Polyethylenglykol in Festform können dem Pulvergemisch vor dem Füllvorgang zugesetzt werden. Ein Sprengmittel oder Lösungsvermittler, wie z.B. Agar-Agar, Kalziumcarbonat oder Natriumcarbonat, kann ebenfalls zugesetzt werden, um die Verfüg- barkeit des Medikaments nach Einnahme der Kapsel zu verbessern.

Außerdem können, falls gewünscht oder notwendig, geeignete Bindungs-, Schmier- und Sprengmittel sowie Farbstoffe ebenfalls in das Gemisch eingearbeitet werden. Zu den geeigneten Bindemitteln gehören Stärke, Gelatine, natürliche Zucker, wie z.B. Glukose oder Beta-Lactose, Süßstoffe aus Mais, natürliche und synthetische Gummi, wie z.B. Akazia, Traganth oder Natriumalginat, Carboxymethylzellulose, Polyethylenglykol, Wachse, u.a. Zu den in diesen Dosierungsformen verwendeten Schmiermitteln gehören Natriumoleat, Natriumstearat, Magnesiumstearat, Natrium-

10 benzoat, Natriumacetat, Natriumchlorid u.a. Zu den Sprengmitteln gehören, ohne darauf beschränkt zu sein, Stärke, Methylzellulose, Agar, Bentonit, Xanthangummi u.a. Die Tabletten werden formuliert, indem beispielsweise ein Pulvergemisch hergestellt, granuliert oder trocken-

^ c verpreßt wird, ein Schmiermittel und ein Sprengmittel zugegeben werden und das Ganze zu Tabletten verpreßt wird. Ein Pulvergemisch wird hergestellt, indem die in geeigneter Weise zerkleinerte Verbindung mit einem Verdünnungsmittel oder einer Base, wie oben beschrieben, und gegebenenfalls mit einem Bindemittel, wie z.B. Carboxymethylzellulose,

20 einem Alginat, Gelatine oder Polyvinylpyrrolidon, einem Lösungsverlang- samer, wie z.B. Paraffin, einem Resorptionsbeschleuniger, wie z.B. einem quaternären Salz und/oder einem Absorptionsmittel, wie z.B. Bentonit, Kaolin oder Dikalziumphosphat, vermischt wird. Das Pulvergemisch läßt

25 sich granulieren, indem es mit einem Bindemittel, wie z.B. Sirup, Stärkepaste, Acadia-Schleim oder Lösungen aus Zellulose- oder Polymer- materialen benetzt und durch ein Sieb gepreßt wird. Als Alternative zur Granulierung kann man das Pulvergemisch durch eine Tablettiermaschine

O0 laufen lassen, wobei ungleichmäßig geformte Klumpen entstehen, die in Granulate aufgebrochen werden. Die Granulate können mittels Zugabe von Stearinsäure, einem Stearatsalz, Talkum oder Mineralöl gefettet werden, um ein Kleben an den Tablettengußformen zu verhindern. Das gefettete Gemisch wird dann zu Tabletten verpreßt. Die erfindungs-

35 gemäßen Verbindungen können auch mit einem freifließenden inerten

Trägerstoff kombiniert und dann ohne Durchführung der Granulierungs-

oder Trockenverpressungsschritte direkt zu Tabletten verpreßt werden. Eine durchsichtige oder undurchsichtige Schutzschicht, bestehend aus einer Versiegelung aus Schellack, einer Schicht aus Zucker oder Polymermaterial und einer Glanzschicht aus Wachs, kann vorhanden sein. Diesen

Beschichtungen können Farbstoffe zugesetzt werden, um zwischen unterschiedlichen Dosierungseinheiten unterscheiden zu können.

Orale Flüssigkeiten, wie z.B. Lösung, Sirupe und Elixiere, können in Form von Dosierungseinheiten hergestellt werden, so daß eine gegebene

Quantität eine vorgegebene Menge der Verbindung enthält. Sirupe lassen sich herstellen, indem die Verbindung in einer wäßrigen Lösung mit geeignetem Geschmack gelöst wird, während Elixiere unter Verwendung eines nichttoxischen alkoholischen Vehikels hergestellt werden.

Suspensionen können durch Dispersion der Verbindung in einem nichttoxischen Vehikel formuliert werden. Lösungsvermittler und Emulgiermittel, wie z.B. ethoxylierte Isostearylalkohole und Polyoxyethylensorbitolether,

Konservierungsmittel, Geschmackszusätze, wie z.B. Pfefferminzöl oder natürliche Süßstoffe oder Saccharin oder andere künstliche Süßstoffe, u.a. können ebenfalls zugegeben werden.

Die Dosierungseinheitsformulierungen für die orale Verabreichung können gegebenenfalls in Mikrokapseln eingeschlossen werden. Die Formulierung läßt sich auch so herstellen, daß die Freisetzung verlängert oder retardiert wird, wie beispielsweise durch Beschichtung oder Einbettung von partikulärem Material in Polymere, Wachs u.a.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen sowie Salze, Solvate und physiologisch funktionelle Derivate davon lassen sich auch in Form von Liposomenzuführsystemen, wie z.B. kleinen unilamellaren Vesikeln, großen unilamellaren Vesikeln und multilamellaren Vesikeln, verabreichen.

Liposomen können aus verschiedenen Phospholipiden, wie z.B.

Cholesterin, Stearylamin oder Phosphatidylcholinen, gebildet werden.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen sowie die Salze, Solvate und physiologisch funktionellen Derivate davon können auch unter

Verwendung monoklonaler Antikörper als individuelle Träger, an die die

Verbindungsmoleküle gekoppelt werden, zugeführt werden. Die

Verbindungen können auch mit löslichen Polymeren als zielgerichtete Arzneistoffträger gekoppelt werden. Solche Polymere können Polyvinyl- pyrrolidon, Pyran-Copolymer, Polyhydroxypropylmethacrylamidphenol, Polyhydroxyethylaspartamidphenol oder Polyethylenoxidpolylysin, substituiert mit Palmitoylresten, umfassen. Weiterhin können die Verbindungen an eine Klasse von biologisch abbaubaren Polymeren, die zur Erzielung einer kontrollierten Freisetzung eines Arzneistoffs geeignet sind, z.B. Polymilchsäure, Polyepsilon-Caprolacton, Polyhydroxybutter- säure, Polyorthoester, Polyacetale, Polydihydroxypyrane, Polycyano- acrylate und quervernetzte oder amphipatische Blockcopolymere von Hydrogelen, gekoppelt sein.

An die transdermale Verabreichung angepaßte pharmazeutische

Formulierungen können als eigenständige Pflaster für längeren, engen Kontakt mit der Epidermis des Empfängers dargereicht werden. So kann beispielsweise der Wirkstoff aus dem Pflaster mittels lontophorese zugeführt werden, wie in Pharmaceutical Research, 3(6), 318 (1986) allgemein beschrieben.

An die topische Verabreichung angepaßte pharmazeutische Verbindungen können als Salben, Cremes, Suspensionen, Lotionen, Pulver, Lösungen, Pasten, Gele, Sprays, Aerosole oder öle formuliert sein.

Für Behandlungen des Auges oder anderer äußerer Gewebe, z.B. Mund und Haut, werden die Formulierungen vorzugsweise als topische Salbe oder Creme appliziert. Bei Formulierung zu einer Salbe kann der Wirkstoff entweder mit einer paraffinischen oder einer mit Wasser mischbaren

Cremebasis eingesetzt werden. Alternativ kann der Wirkstoff zu einer Creme mit einer öl-in-Wasser-Cremebasis oder einer Wasser-in-öI-Basis formuliert werden.

5

Zu den an die topische Applikation am Auge angepaßten pharmazeutischen Formulierungen gehören Augentropfen, wobei der Wirkstoff in einem geeigneten Träger, insbesondere einem wäßrigen Lösungsmittel, gelöst oder suspendiert ist.

10

An die topische Applikation im Mund angepaßte pharmazeutische Formulierungen umfassen Lutschtabletten, Pastillen und Mundspülmittel.

1 5 An die rektale Verabreichung angepaßte pharmazeutische Formulierungen können in Form von Zäpfchen oder Einlaufen dargereicht werden.

An die nasale Verabreichung angepaßte pharmazeutische Formulierungen, in denen die Trägersubstanz ein Feststoff ist, enthalten

20 ein grobes Pulver mit einer Teilchengröße beispielsweise im Bereich von 20-500 Mikrometern, das in der Art und Weise, wie Schnupftabak aufgenommen wird, verabreicht wird, d.h. durch Schnellinhalation über die Nasenwege aus einem dicht an die Nase gehaltenen Behälter mit dem

?( - Pulver. Geeignete Formulierungen zur Verabreichung als Nasenspray oder Nasentropfen mit einer Flüssigkeit als Trägersubstanz umfassen Wirkstofflösungen in Wasser oder öl.

An die Verabreichung durch Inhalation angepaßte pharmazeutische

30

Formulierungen umfassen feinpartikuläre Stäube oder Nebel, die mittels verschiedener Arten von unter Druck stehenden Dosierspendern mit Aerosolen, Verneblern oder Insufflatoren erzeugt werden können.

35

An die vaginale Verabreichung angepaßte pharmazeutische Formulierungen können als Pessare, Tampons, Cremes, Gele, Pasten, Schäume oder Sprayformulierungen dargereicht werden.

Zu den an die parenterale Verabreichung angepaßten pharmazeutischen Formulierungen gehören wäßrige und nichtwäßrige sterile Injektionslösungen, die Antioxidantien, Puffer, Bakteriostatika und Solute, durch die die Formulierung isotonisch mit dem Blut des zu behandelnden Empfängers gemacht wird, enthalten; sowie wäßrige und nichtwäßrige sterile Suspensionen, die Suspensionsmittel und Verdicker enthalten können. Die Formulierungen können in Einzeldosis- oder Mehrfach- dosisbehältem, z.B. versiegelten Ampullen und Fläschchen, dargereicht und in gefriergetrocknetem (lyophilisiertem) Zustand gelagert werden, so daß nur die Zugabe der sterilen Trägerflüssigkeit, z.B. Wasser für Injektionszwecke, unmittelbar vor Gebrauch erforderlich ist. Rezepturmäßig hergestellte Injektionslösungen und Suspensionen können aus sterilen Pulvern, Granulaten und Tabletten hergestellt werden.

Es versteht sich, daß die Formulierungen neben den obigen besonders erwähnten Bestandteilen andere im Fachgebiet übliche Mittel mit Bezug auf die jeweilige Art der Formulierung enthalten können; so können beispielsweise für die orale Verabreichung geeignete Formulierungen Geschmacksstoffe enthalten.

Eine therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung der vorliegenden

Erfindung hängt von einer Reihe von Faktoren ab, einschließlich z.B. dem

Alter und Gewicht des Menschen oder Tiers, dem exakten Krankheitszustand, der der Behandlung bedarf, sowie seines Schweregrads, der Beschaffenheit der Formulierung sowie dem Verabreichungsweg, und wird letztendlich von dem behandelnden Arzt bzw. Tierarzt festgelegt. Jedoch liegt eine wirksame Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung für die Behandlung im allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 100 mg/kg Körper-

gewicht des Empfängers (Säugers) pro Tag und besonders typisch im Bereich von 1 bis 10 mg/kg Körpergewicht pro Tag. Somit läge für einen 70 kg schweren erwachsenen Säuger die tatsächliche Menge pro Tag für gewöhnlich zwischen 70 und 700 mg, wobei diese Menge als Einzeldosis pro Tag oder üblicher in einer Reihe von Teildosen (wie z.B. zwei, drei, vier, fünf oder sechs) pro Tag gegeben werden kann, so daß die Gesamttagesdosis die gleiche ist. Eine wirksame Menge eines Salzes oder Solvats oder eines physiologisch funktionellen Derivats davon kann als Anteil der wirksamen Menge der erfindungsgemäßen Verbindung per se bestimmt werden. Es läßt sich annehmen, daß ähnliche Dosierungen für die Behandlung der anderen, obenerwähnten Krankheitszustände geeignet sind.

Gegenstand der Erfindung sind ferner Arzneimittel enthaltend mindestens eine erfindungsgemäße Verbindung und/oder ihre pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren

Mischungen in allen Verhältnissen, und mindestens einen weiteren

Arzneimittelwirkstoff.

Als weitere Arzneimittelwirkstoffe sind Chemotherapeutika bevorzugt, insbesondere solche, die Angiogenese hemmen und dadurch das Wachstum und die Verbreitung von Tumorzellen inhibieren; bevorzugt sind dabei VEGF-Rezeptorinhibitoren, beinhaltend Robozyme und Antisense, die auf VEGF-Rezeptoren gerichtet sind, sowie Angiostatin und Endostatin.

Beispiele antineoplastischer Agenzien, die in Kombination mit den erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet werden können, beinhalten im allgemeinen alkylierende Agenzien, Antimetaboliten; Epidophyllotoxin; ein antineoplastisches Enzym; einen Topoisomerase-Inhibitor;

Procarbazin; Mitoxantron oder Platin-Koordinationskomplexe.

Antineoplastische Agenzien sind vorzugsweise ausgewählt aus den folgenden Klassen:

Anthracycline, Vinca-Arzneistoffe, Mitomycine, Bleomycine, cytotoxische

Nukleoside, Epothilone, Discodermolide, Pteridine, Diynene und

Podophyllotoxine.

Besonders bevorzugt sind in den genanten Klassen z.B. Carminomycin,

Daunorubicin, Aminopterin, Methotrexat, Methopterin, Dichlormethotrexat,

Mitomycin C 1 Porfiromycin, 5-Fluoruracil, 6-Mercaptopurin, Gemcitabine,

10 Cytosinarabinosid, Podophyllotoxin oder Podophyllotoxinderivate, wie z.B. Etoposide, Etoposide Phosphat oder Teniposide, Melphalan, Vinblastine, Vincristine, Leurosidine, Vindesine, Leurosine und Paclitaxel. Andere bevorzugte antineoplastische Agenzien sind ausgewählt aus der Gruppe

. c Estramustine, Carboplatin, Cyclophosphamid, Bleomycin, Gemcitabine, Ifosamide, Melphalan, Hexamethylmelamin, Thiotepa, Cytarabin, Idatrexate, Trimetrexate, Dacarbazine, L-Asparaginase, Camptothecin, CPT-11 , Topotecan, Arabinosyl-Cytosin, Bicalutamide, Flutamide,

Leuprolide, Pyridobenzoindolderivate, Interferone und Interleukine. 20

Gegenstand der Erfindung ist auch ein Set (Kit), bestehend aus getrennten Packungen von

(a) einer wirksamen Menge an einer erfindungsgemäßen Verbindung 25 und/oder ihrer pharmazeutisch verwendbaren Derivate, Solvate und

Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen, und ^ 0 (b) einer wirksamen Menge eines weiteren Arzneimittelwirkstoffs.

Das Set enthält geeignete Behälter, wie Schachteln oder Kartons, individuelle Flaschen, Beutel oder Ampullen. Das Set kann z.B. separate

Ampullen enthalten, in denen jeweils eine wirksame Menge an einer

35 erfindungsgemäßen Verbindung und/oder ihrer pharmazeutisch

verwendbaren Derivate, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren

Mischungen in allen Verhältnissen, und einer wirksamen Menge eines weiteren Arzneimittelwirkstoffs gelöst oder in lyophilisierter Form vorliegt.

VERWENDUNG

Die vorliegenden Verbindungen eignen sich als pharmazeutische Wirkstoffe für Säugetiere, insbesondere für den Menschen, bei der Behandlung von Krankheiten, bei denen HSP90 eine Rolle spielt.

Gegenstand der Erfindung ist somit die Verwendung der erfindungs- gemäßen Verbindungen, sowie ihrer pharmazeutisch verwendbaren

Derivate, Solvate und Stereoisomere, einschließlich deren Mischungen in allen Verhältnissen, zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Krankheiten, bei denen die Hemmung, Regulierung und/oder

Modulation von HSP90 eine Rolle spielt.

Die vorliegende Erfindung umfasst die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen und/oder ihre physiologisch unbedenklichen Salze und Solvate zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Tumorerkrankungen, wie z.B. Fibrosarkom, Myxosarkom, Liposarkom, Chondrosarkom, osteogenem Sarkom, Chordom, Angiosarkom, Endo- theliosarkom, Lymphangiosarkom, Lymphangioendotheliosarkom, Synoviom, Mesotheliom, Ewing-Tumor, Leiosarkom, Rhabdomyosarkom, Kolonkarzinom, Pankreaskrebs, Brustkrebs, Ovarkrebs, Prostatakrebs,

Plattenzellkarzinom, Basalzellkarzinom, Adenokarzinom, Schweißdrüsenkarzinom, Talgdrüsenkarzinom, Papillenkarzinom, Papillaradeno- karzinomen, Cystadenokarzinomen, Knochenmarkkarzinom, broncho- genem Karzinom, Nierenzellkarzinom, Hepatom, Gallengangkarzinom, Chorionkarzinom, Seminom, embryonalem Karzinom, Wilms-Tumor,

Cervix-Krebs, Hodentumor, Lungenkarzinom, kleinzelligem Lungenkarzinom, Blasenkarzinom, Epithelkarzinom, Gliom, Astrocytom, Medulloblastom, Kraniopharyngiom, Ependymom, Pinealom, Hämangio- blastom, akustischem Neurom, Oligodendrogliom, Meningiom, Melanom, Neuroblastom, Retinoblastom, Leukämie, Lymphom, multiplem Myelom, Waldenströms Makroglobulinämie und Schwere-Kettenerkrankung; viralen Erkrankungen, wobei das virale Pathogen ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Hepatitis Typ A, Hepatitis Typ B, Hepatitis Typ C, Influenza, Varicella, Adenovirus, Herpes-Simplex Typ I (HSV-I), Herpes Simplex Typ Il (HSV-II), Rinderpest, Rhinovirus, Echovirus, Rotavirus, respiratorischem Synzytialvirus (RSV), Papillomvirus, Papovavirus, Cytomegalievirus, Echinovirus, Arbovirus, Huntavirus, Coxsackievirus, Mumpsvirus, Masernvirus, Röteinvirus, Poliovirus, menschliches Immunschwächevirus Typ I (HIV-I) und menschliches Immunschwächevirus Typ Il (HIV-II); zur Immunsuppression bei Transplantationen; entzündungsbedingten

Erkrankungen, wie Rheumatoide Arthritis, Asthma, Sepsis, Multiple

Sklerose, Typ 1 Diabetes, Lupus Erythematodes, Psoriasis und

Inflammatory Bowel Disease; Zystische Fibrose; Erkrankungen im Zusammenhang mit Angiogenese wie z.B. diabetische Retinopathie, Hämangiome, Endometriose, Tumorangiogenese; infektiösen Erkrankungen; Autoimmunerkrankungen; Ischämie; Förderung der Nervenregeneration; fibrogenetischen Erkrankungen, wie z.B. Sklerodermie, Polymyositis, systemischer Lupus, Leberzirrhose, Keloidbildung, interstitielle Nephritis und pulmonare Fibrose;

Die erfindungsgemäßen Verbindungen können insbesondere das

Wachstum von Krebs, Tumorzellen und Tumormetastasen hemmen und sind deshalb für die Tumortherapie geeignet.

Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen und/oder ihre physiologisch

unbedenklichen Salze und Solvate zur Herstellung eines Arzneimittels zum Schutz normaler Zellen gegen Toxizität, die durch Chemotherapie verursacht ist, sowie zur Behandlung von Krankheiten, wobei Proteinfehlfaltung oder Aggregation ein Hauptkausalfaktor ist, wie z.B. Skrapie, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, Huntington oder Alzheimer.

Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen und/oder ihre physiologisch unbedenklichen Salze und Solvate zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von

Krankheiten des Zentralnervensystems, von Herzkreislauferkrankungen und Kachexie.

Die Erfindung betrifft in einer weiteren Ausführungsform auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen und/oder ihre physiologisch unbedenklichen Salze und Solvate zur Herstellung eines Arzneimittels zur HSP90-Modulation, wobei die modulierte biologische

HSP90-Aktivität eine Immunreaktion in einem Individuum, Proteintransport vom endoplasmatischen Retikulum, Genesung vom hypoxischen / anoxischen Stress, Genesung von Unterernährung, Genesung von Hitzestress, oder Kombinationen davon, hervorruft, und/oder wobei die Störung eine Art Krebs ist, eine Infektionserkrankung, eine Störung, die mit einem gestörten Proteintransport vom endoplasmatischen Retikulum, einer Störung, die mit Ischämie / Reperfusion einhergeht, oder Kombinationen davon, wobei die die mit Ischämie / Reperfusion einhergehende Störung eine Folge von Herzstillstand, Asystole und verzögerten ventrikulären Arrythmien, Herzoperation, kardiopulmonärer Bypass-Operation, Organtransplantation, Rückenmarksverletzung, Kopftrauma, Schlaganfall, thromboembolischem Schlaganfall, hämorrhagischem Schlaganfall, cerebralem Vasospasmus, Hypotonie, Hypoglykämie, Status epilepticus, einem epileptischem Anfall, Angst, Schizophrenie, einer neuro- degenerativen Störung, Alzheimer-Krankheit, Chorea Huntington, amyotropher lateraler Sklerose (ALS) oder Stress beim Neugeborenen ist.

Die Erfindung betrifft in einer weiteren Ausführungsform auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen und/oder ihre physiologisch unbedenklichen Salze und Solvate zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandeln von Ischämie als Folge von Herzstillstand, Asystole und verzögerten ventrikulären Arrythmien, Herzoperation, kardiopulmonärer Bypass-Operation, Organtransplantation, Rückenmarksverletzung, Kopftrauma, Schlaganfall, thromboembolischem Schlaganfall,

10 hämorrhagischem Schlaganfall, cerebralem Vasospasmus, Hypotonie, Hypoglykämie, Status epilepticus, einem epileptischem Anfall, Angst, Schizophrenie, einer neurodegenerativen Störung, Alzheimer-Krankheit, Chorea Huntington, amyotropher lateraler Sklerose (ALS) oder Stress

^ c beim Neugeborenen ist.

Testverfahren zur Messung von HSP90 Inhibitoren

Die Bindung von Geldanamycin oder 17- Allylamino-17-demethoxy-

20 geldanamycin (17AAG) und deren kompetitive Hemmung an HSP90 kann benutzt werden, um die inhibitorische Aktivität der erfindungsgemäßen Verbindungen zu bestimmen (Carreras et al. 2003, Chiosis et al. 2002). Im speziellen Fall wird ein Radioligand-Filterbindungstest verwendet. Als 25 Radioligand wird dabei mit Tritium markiertes 17-Allylamino-geldanamycin, [3H]17AAG, verwendet. Dieser Filter-Bindungstest erlaubt eine gezielte Suche nach Inhibitoren, die mit der ATP-Bindestelle interferieren.

30 Material

Rekombinantes humanes HSP90α (E. coli exprimiert, 95% Reinheit); [3H]17AAG (17-Allylamino-geldanamycin, [allylamino-2,3- 3 H. Spezifische Aktivität: 1 ,11 x10 12 Bq/mmol (Moravek, MT-1717); HEPES Filterpuffer (50 mM HEPES, pH 7,0, 5mM MgCI2, BSA 0.01 %)

Multiscreen-FB (1 μm) Filterplatte (Millipore, MAFBNOB 50).

Methode Die 96 well Mikrotiter-Filterplatten werden zunächst gewässert und mit

0,1% Polyethylenimin beschichtet.

Der Test wird unter folgenden Bedingungen durchgeführt: Reaktionstemperatur 22 0 C Reaktionszeit: 30 min., Schütteln bei 800 upm

Testvolumen: 50 μl

Endkonzentrationen:

50 mM HEPES-HCI, pH7,0, 5 mM MgCI2, 0,01 % (w/v) BSA HSP90: 1 ,5 μg/assay

[3H]17AAG: 0,08 μM.

Am Ende der Reaktion wird der überstand in der Filterplatte mit Hilfe eines Vakuum-Manifolds (Multiscreen Separation System, Millipore) abgesaugt und der Filter zweimal gewaschen.

Die Filterplatten werden dann in einem Beta-counter (Microbeta, Wallac) mit Szintillator (Microscint 20, Packard) gemessen.

Aus den „counts per minutes"-Werten wird „% der Kontrolle" ermittelt und daraus der IC-50 Wert einer Verbindung kalkuliert.

Tabelle I

HSP90-lnhibierung durch einige repräsentative erfindungsgemäße

Verbindungen der Formel I

IC 50 : 10 nM - 1 μM = A 1 μM - 10 μM = B > 10 μM = C

Vor- und nachstehend sind alle Temperaturen in 0 C angegeben. In den nachfolgenden Beispielen bedeutet "übliche Aufarbeitung": Man gibt, falls erforderlich, Wasser hinzu, stellt, falls erforderlich, je nach Konstitution des

Endprodukts auf pH-Werte zwischen 2 und 10 ein, extrahiert mit Ethylacetat oder Dichlormethan, trennt ab, trocknet die organische Phase über Natriumsulfat, dampft ein und reinigt durch Chromatographie an Kieselgel und /oder durch Kristallisation. Rf-Werte an Kieselgel; Laufmittel: Ethylacetat/Methanol 9:1.

LC-MS Bedingungen

Hewlett Packard System der HP 1100 Serie mit den folgenden Merkmalen: lonenquelle: Elektrospray (positive mode); Scan: 100-1000 m/z; Fragmentier-Spannung: 60 V; Gas-Temperatur: 300 0 C, DAD: 220 nm.

Flussrate: 2.4 ml/Min. Der verwendete Splitter reduzierte nach dem DAD die Flussrate für das MS auf O,75ml/Min.

Säule: Chromolith SpeedROD RP-18e 50-4.6 Lösungsmittel: LiChrosolv-Qualität der Fa. Merck KGaA Lösungsmittel A: H2O (0.01 % TFA) Lösungsmittel B: ACN (0.008% TFA)

Gradient:

20% B → 100% B: 0 min bis 2.8 min 100% B: 2.8 min bis 3.3 min 100%B → 20%B: 3.3 min bis 4 min

Gradient polar:

5% B → 100% B: 0 min bis 3.0 min

100% B: 3.0 min bis 3.3 min

100%B → 20%B: 3.3 min bis 4 min

Die in den nachfolgenden Beispielen angegebenen Retentionszeiten Rt [min] und M+H + -Daten sind die Meßergebnisse der LC-MS-Messungen.

BEISPIELE

Synthese von Ausqanqsverbindunqen

Herstellung von 5-[(N-methyl-N-butyl-amino)carbonyl]-2,4-bis-benzyloxy- benzoesäure (5):

5-Brom-2,4-dihydroxy-benzoesäure (1): 3,55 kg 2,4-Dihydroxybenzoe- säure werden in 30 I Eisessig gelöst. Anschließend wird bei 15°C eine Lösung von 1060 ml Brom in 10 I Eisessig über einen Zeitraum von 8 h zugetropft. Danach wird bei 20 0 C über Nacht weitergerührt, im Vakuum eingeengt und der kristalline Rückstand in 20 I Dichlormethan aufgeschlämmt und 1 h gerührt. Filtration und Trocknen an Luft liefert 4,9 kg weißes Rohprodukt. Umkristallisieren aus 30 I Toluol/Acetonitril (1 :1 ) liefert nach Trocknen 3,549 kg (66% Ausbeute) 5-Brom-2,4-dihydroxy- benzoesäure (F. 210-211.5°; MW 233.0).

5-Brom-2,4-dihydroxy-benzoesäuremethylester (2): 8.9 kg 5-Brom-2,4- dihydroxy-benzoesäure werden in 70 I Methanol gelöst und auf 55°C erhitzt. Anschließend werden 800 ml Schwefelsäure (w=95-98%) zudosiert

und 4 Tage bei leichtem Rückfluß gerührt, wobei täglich weitere 500 ml Schwefelsäure (w=95-98%) zugesetzt wurden (3mal). Das Reaktionsgemisch wird in eine gekühlte Lösung (5°C) von 9 kg Natriumhydrogen- carbonat in 100 I Wasser eingerührt. Filtration und Trocknen im Vakuum bei 50 0 C liefert 7,87 kg (83%) 5-Bromo-2,4-dihydroxy-benzoesäure- methylester (weiße Kristalle), MW 247.1.

2,4-Bis-benzyloxy-5-brom-benzoesäuremethylester (3): 7,86 kg 5-Brom- 2,4-dihydroxy-benzoesäuremethylester und 9,65 kg Kaliumcarbonat werden bei O 0 C in 100 I Acetonitril suspendiert. Anschließend wird auf 80°C erhitzt und über einen Zeitraum von 40 min werden 7575 ml Benzylbromid über einen Tropftrichter zugesetzt. Nach Rühren über Nacht bei 80 0 C wird filtriert und das gesammelte Filtrat im Vakuum eingeengt:

12,95 kg (95%) 2, 4-Bis-benzyloxy-5-brom-benzoesäuremethylester (leicht gelbe Kristalle); MW 427.3.

5-[(N-methyl-N-butyl-amino)carbonyl]-2,4-bis-benzyloxy-be nzoesäure- methylester (4): Eine Lösung von 55.3 g (129.4 mmol) 2,4-Bis-benzyloxy-

5-brom-benzoesäuremethylester, 2.1 g (2.6 mmol) (1 ,1 '-Bis(diphenyl- phosphino)-ferrocen)palladium(ll)-chlorid, 2.9 I Kohlenmonoxid, 17.7 g (101.2 mmol) Triethylamin, 13.8 g (155.2 mmol) N-Methylbutylamin in 1 I THF wird in einem Autoklaven für 20 h bei 120 0 C und 5-10 bar behandelt. Anschließend wird die erhaltene Lösung eingeengt und aus Ethanol kristallisiert. 59 g (98%) 5-[(N-methyl-N-butyl-amino)carbonyl]-2,4-bis- benzyloxy-benzoesäuremethylester; MW 461.6.

5-[(N-methyl-N-butyl-amino)carbonyl]-2,4-bis-benzyloxy-be nzoesäure (5):

59 g (127.8 mmol) 5-[(N-methyl-N-butyl-amino)carbonyl]-2,4-bis-benzyloxy- benzoesäuremethylester werden in 200 ml THF gelöst und zu einer

Lösung von 100 g (4.2 mol) Lithiumhydroxid in 300 ml Wasser und 150 ml

Methanol gegeben. Es wird 12 h bei 22°C gerührt, mit 250 ml Diethylether

verdünnt und mit 1 N Salzsäure angesäuert. Die organische Phase wird abgetrennt und noch 3mal mit je 100 ml N Salzsäure gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und eingeengt. Das so gewonnene Rohprodukt (80 g) wird aus Ethylacetat kristallisiert: 33 g (57.7%) 5-[(N-methyl-N-butyl- amino)carbonyl]-2,4-bis-benzyloxy-benzoesäure (weiße Kristalle); MW 447.5;

1 H-NMR (500 MHz, DMSO-dc/TFA-di, 90 0 C): δ [ppm] 7.579-7.318 (m, 11 H), 7.005-6.976 (m, 1 H), 5.279-5.219 (m, 4H), 3.658-3.058 (m, 2H), 2.908-2.729 (m, 3H), 1.424-1.351 (m, 2H), 1.209-1.018 (m, 2H), 0.805- 0.646 (m, 3H).

Analog werden die nachstehenden Verbindungen erhalten

Verbindung Struktur und/oder Name Rt [min] M+H

5-[(N-methyl-N-benzyl- amino)carbonyl]-2,4-bis-benzyloxy- benzoesäure

Herstellung von 2,3-Dihydro-5-hydroxy-1 H-isoindol (7):

5-Hydroxy-1 ,3-dihydro-isoindol-2-carbonsäure-tert.-butylester (6): Zu 20.4 g (125 mmol) Hydroxy-isoindol-1 ,3-dion in 300 ml THF (trocken) werden bei -5°C über einen Zeitraum von 60 min 750 ml einer 1 M Boran-THF Lösung zugetropft. Anschließend wird 2 h bei 22 0 C und dann 16 h bei 80 0 C gerührt. Nun wird auf 0 0 C gekühlt, bevor langsam mit 100 ml Methanol (exotherm!) und 100 ml 2M Salzsäure versetzt wird. Das so erhaltene Gemisch wird für 3 h bei 80°C gerührt, auf 22 0 C abgekühlt und

mit 100 ml Wasser versetzt. Die wässrige Lösung wird 3mal mit je 150 ml

Dichlormethan extrahiert.

Zu dieser wässrigen Lösung werden nun 27.8 g (125 mmol) Di-tert.- butyldicarbonat und 12.6 g (125 mmol) Triethylamin gegeben und 30 min bei 22°C gerührt. Anschließend wird 3mal mit je 100 ml Dichlormethan extrahiert, die organischen Phasen über Natriumsulfat getrocknet, abfiltriert und das Filtrat im Vakuum zur Trockne eingeengt. Verreiben mit Petrolether liefert 6.7 g (22%) hellbeige Kristalle; 1 H-NMR (500 MHz, DMSO-de/TFA-d L 90 0 C): δ [ppm] 7.093 (m, 1 H), 6.709 (m, 2H), 4.486 (m, 4H), 1.457 (s, 9H); MW 235.3.

2,3-Dihydro-5-hydroxy-1 H-isoindol Hydrochlorid (7): 2 g (235.3 mmol) 5- Hydroxy-1 ,3-dihydro-isoindol-2-carbonsäure-tert.-butylester werden in 20 ml einer 4 M Chlorwasserstoff-Lösung in Dioxan gelöst. Nach 1 h bei 22°C wird im Vakuum zur Trockne eingeengt. Die erhaltenen weißen Kristalle (1.4 g (96%) MW 171.6) werden ohne weitere Reinigung in den folgenden

Umsetzungen eingesetzt.

Herstellung von 5-Brom-2,3-dihydro-1 H-isoindol (13):

Zu 42.5 g (188 mmol) 5-Brom-isoindol-1 ,3-dion in 300 ml THF (trocken) werden bei -5°C über einen Zeitraum von 60 min 564.2 ml einer 1 M Boran- THF Lösung zugetropft. Anschließend wird 2 h bei 22°C und dann 16 h bei 80 0 C gerührt. Nun wird auf 0 0 C gekühlt, bevor langsam mit 200 ml Methanol (exotherm!) und 200 ml 2M Salzsäure versetzt wird. Das so erhaltene Gemisch wird für 3 h bei 80 0 C gerührt, auf 22°C abgekühlt und

mit 100 ml Wasser versetzt. Die wässrige Lösung wird 3mal mit je 150 ml Dichlormethan extrahiert, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und zur Trockne eingeengt: 5-Brom-2,3-dihydro-1H-isoindol; Ausbeute 15.4 g "13" (41.3%); MW 198.06; Rt 1.099 min (Methode „polar").

Beispiel 1 :

Herstellung von N-Butyl-2,4-dihydroxy-5-(5-hydroxy-1 ,3-dihydro-isoindol-2- carbonyl)-N-methyl-benzamid ("A1 ")

1.1 2,4-Bis-benzyloxy-N-butyl-5-(5-hydroxy-1 ,3-dihydro-isoindol-2- carbonyl)-N-methyl-benzamid (9):

Zu einer Suspension von 2.06 g (4.6 mmol) 2,4-bis-benzyloxy-5-[(N- methyl-N-butyl-amino)carbonyl]-benzoesäure (5) in 20 ml THF (trocken)

gibt man 652.9 μl (9 mmol) Thionylchlorid und rührt für 15 min bei 22°C. Anschließend gibt man 10 ml Toluol dazu und engt im Vakuum bei 4O 0 C zur Trockne ein. Der Rückstand wird in 20 ml THF gelöst und zu einer Suspension von 800 mg (4.661 mmol) 2,3-Dihydro-1 H-isoindol-5-ol Hydrochlorid in 30 ml Dichlormethan, 5 ml THF und 1.7 ml (10 mmol) N- Ethyldiisopropylamin gegeben. Nach 2 h bei 22°C wird eingeengt und über eine RP18 Säule chromatographiert. Nach Einengen im Vakuum zur Trockne erhält man 1.4 g (54%) 2,4-Bis-benzyloxy-N-butyl-5-(5-hydroxy- 1 ,3-dihydro-isoindol-2-carbonyl)-N-methyl-benzamid als beige Kristalle, MW 564.7;

1 H-NMR (500 MHz, DMSO-dβfTFA-d-i): δ [ppm] 7.365-6.924 (m, 11 H), 6.735-6.574 (m, 2H), 5.230-5.180 (m, 4H), 4.704-4.666 (m, 2H), 4.480- 4.431 (m, 2H), 3.072 (m, 2H), 2.905-2.757 (m, 3H), 1.394 (m, 2H), 1.209- 1.053 (m, 2H), 0.791-0.653 (m, 3H); MW 564.7.

1.2 N-Butyl-2,4-dihydroxy-5-(5-hydroxy-1 ,3-dihydro-isoindol-2- carbonyl)-N-methyl-benzamid ("A1 "):

Zu 200 mg (0.354 mmol) 2,4-Bis-benzyloxy-N-butyl-5-(5-hydroxy-1 ,3- dihydro-isoindole-2-carbonyl)-N-methyl-benzamid in einem Autoklaven gibt man 10 ml THF, 200 mg Pd-C-5% (50.5% H2O) und 15.884 ml (0.708 mmol) Wasserstoff und rührt 20 h bei 22°C. Filtration, anschließendes Einengen und Chromatographie des Rückstandes liefert 75 mg (55.1 %)

N-Butyl-2,4-dihydroxy-5-(5-hydroxy-1 ,3-dihydro-isoindol-2-carbonyl)-N- methyl-benzamid "A1");

1 H-NMR (500 MHz, DMSO-de/TFA-di): δ [ppm] 7.188-7.047 (m, 2H), 6.781-6.660 (m, 2H), 6.520-6.428 (m, 1 H), 4.750-4.634 (m, 4H), 3.328 (bs,

2H), 2.910 (s, 3H), 1.562-1.480 (m, 2H), 1.299-1.203 (m, 2H), 0.893-0.823

(m, 3H); MW 384.4.

Beispiel 2

Analog Beispiel 1 erhält man die Verbindung N-Butyl-2,4-dihydroxy-5-(1 ,3-dihydro-isoindol-2-carbonyl)-N-methyl- benzamid ("A2")

MW 368.4, Rt 2.046 min;

1 H-NMR (500 MHz, DMSO-de/TFA-di): δ [ppm] 7.412-7.217 (m, 5H), 6.589 (s, 1 H), 4.921-4.819 (m, 4H), 3.389 (bs, 2H), 2.966 (s, 3H), 1.609- 1.507 (m, 2H), 1.359-1.249 (m, 2H), 0.900-0.861 (m, 3H).

Beispiel 3

Herstellung von N-Butyl-5-[5-(2-dimethylamino-ethoxy)-1 ,3-dihydro- isoindol-2-carbonyl]-2,4-dihydroxy-N-methyl-benzamid ("A3")

3.1 Herstellung von 2,4-Bis-benzyloxy-N-butyl-5-[5-(2-dimethylamino- ethoxy)-1 ,3-dihydro-isoindol-2-carbonyl]-2,4-dihydroxy-N-methyl-benza mid: 190 mg (0.336 mmol) N-Butyl-2,4-dihydroxy-5-(5-hydroxy-1 ,3-dihydro- isoindole-2-carbonyl)-N-methyl-benzamid, 68 μl (0.672 mmol) 2- (Dimethylamino)-ethanol und 300 mg (0.840 mmol) polymergebundenes Triphenylphosphin (3 mmol/g) werden in 5 ml THF suspendiert. Zu dieser Suspension gibt man 223 mg (0.941 mmol) Di-tert.-butylazodicarboxylat. Es wird 12 h bei 22°C gerührt, über Kieselgur abgesaugt. Das Filtrat wird eingeengt und chromtographisch gereinigt. Nach Einengen im Vakuum zur Trockne erhält man 186 mg (86.9%) 2,4-Bis-benzyloxy-N-butyl-5-[5-(2- dimethylamino-ethoxy)-1 ,3-dihydro-isoindol-2-carbonyl]-2,4-dihydroxy-N- methyl-benzamid, MW 635.8; Rt 1.487 min.

3.2 Herstellung von "A3": Dieses Produkt wird analog zu N-Butyl-2,4- dihydroxy-5-(5-hydroxy-1 ,3-dihydro-isoindol-2-carbonyl)-N-methyl- benzamid ("A1") durch Abspaltung der Benzylschutzgruppen erhalten. Ausbeute: 79 mg (22.1 %) N-Butyl-5-[5-(2-dimethylamino-ethoxy)-1 ,3- dihydro-isoindole-2-carbonyl]-2,4-dihydroxy-N-methyl-benzami d ("A3"); 1H-NMR (500 MHz, DMSO-dβ/TFA-di, 90°): δ [ppm] 7.269 (d, 1 H), 7.158 (s, 1 H), 7.002 (s, 1 H), 6.946 (m, 1 H), 6.488 (s, 1 H), 4.775 (m, 4H), 4.335 (t, 2H), 3.532 (t, 2H), 3.338 (t, 2H), 2.915 (s, 3H), 2.902 (s, 6H), 1.534 (m, 2H), 1.275 (m, 2H), 0.865 (t, 3H); MW 455.6.

Analog werden die nachstehenden Verbindungen erhalten

Beispiel 4

Herstellung von N-Butyl-5-[5-(2-hydroxy-ethoxy)-1 ,3-dihydro-isoindol-2- carbonyl]-2,4-dihydroxy-N-methyl-benzamid ("A9")

4.1 2,4-Bis-benzyloxy-N-butyl-5-[5-(2-hydroxy-ethoxy)-1 ,3-dihydro- isoindol-2-carbonyl]-2,4-dihydroxy-N-methyl-benzamid: Zu einer Lösung von 102 mg (0.18 mmol) N-Butyl-2,4-dihydroxy-5-(5- hydroxy-1 ,3-dihydro-isoindol-2-carbonyl)-N-methyl-benzamid in 3 ml Acetonitril werden 249.8 mg (1.807 mmol) Kaliumcarbonat und 31.7 mg (0.36 mmol) Ethylencarbonat gegeben. Die Suspension wird 16 h bei 80 0 C gerührt, auf 22°C abgekühlt und filtriert. Der Rückstand wird mit Acetonitril gewaschen und die vereinigten Filtrate im Vakuum zur Trockne eingeengt: 105 mg (98.9%) 2,4-Bis-benzyloxy-N-butyl-5-[5-(2-hydroxy-ethoxy)-1 ,3- dihydro-isoindol-2-carbonyl]-2,4-dihydroxy-N-methyl-benzamid , MW 608.7; Rt 1.950 min.

4.2 Durch Abspaltung der Benzylschutzgruppen analog Beispiel 1.2 erhält man aus 2,4-Bis-benzyloxy-N-butyl-5-[5-(2-hydroxy-ethoxy)-1 ,3- dihydro-isoindol-2-carbonyl]-2,4-dihydroxy-N-methyl-benzamid die Verbindung "A9"; MW 455.6.

Beispiel 5

Herstellung von 2,4-Bis-benzyloxy-N-butyl-5-[5-(2-chlor-ethoxy)-1 ,3- dihydro-isoindol-2-carbonyl]-2,4-dihydroxy-N-methyl-benzamid ("A10a")

Zu einer Lösung von 400 mg (0.708 mmol) 2,4-Bis-benzyloxy-N-butyl-2,4- dihydroxy-5-(5-hydroxy-1 ,3-dihydro-isoindol-2-carbonyl)-N-methyl- benzamid in 3 ml Acetonitril werden 235 mg (1.7 mmol) Kaliumcarbonat und 580 μl (7 mmol) 1-Brom-2-chlorethan gegeben. Die Suspension wird 16 h bei 80 0 C gerührt, auf 22 0 C abgekühlt und filtriert. Der Rückstand wird mit Acetonitril gewaschen und die vereinigten Filtrate im Vakuum zur Trockne eingeengt: 408 mg (92%) 2,4-Bis-benzyloxy-N-butyl-5-[5-(2- chloro-ethoxyJ-I .S-dihydro-isoindol^-carbonylJ^^-dihydroxy-N-methyl- benzamid ("A10a"), MW 627.2; Rt 2.371 min.

Beispiel 6

Analog der Herstellung von "A3" erhält man die nachstehenden Verbindungen

N-Butyl-5-(5-carbamoylmethoxy-1 ,3-dihydro-isoinclol-2-carbonyl)-N-methyl- benzamid ("AH"), MW 441.5, Rt 1.488 min (Methode „polar),

N-Butyl-δ-tS-CS-dimethylamino-propoxy^i .S-dihydro-isoindol^-carbonyll-N- methyl-benzamid ("A12 11 ), MW 469.6,

N-Butyl-δ-tδ^S-cyan-propoxyJ-I .S-dihydro-isoindol^-carbonyπ-N-methyl- benzamid ("A13"), MW 451.5,

Beispiel 7

Herstellung von N-Butyl-5-[5-(2-methylamino-ethoxy)-1 ,3-dihydro-isoindol- 2-carbonyl]-2,4-dihydroxy-N-methyl-benzamid ("A14")

7.1 Zu einer Lösung von 102 mg (0.18 mmol) 2,4-Bis-benzyloxy-N- butyl-5-[5-(2-chlor-ethoxy)-1 ,3-dihydro-isoindol-2-carbonyl]-2,4-dihydroxy- N-methyl-benzamid ("A10a") in 3 ml Acetonitril werden 235 mg (1.7 mmol) Kaliumcarbonat und 67.5 mg (1 mmol) Methylaminhydrochlorid gegeben. Die Suspension wird 16 h bei 80 0 C gerührt, auf 22 0 C abgekühlt und filtriert. Der Rückstand wurde mit Acetonitril gewaschen und die vereinigten Filtrate im Vakuum zur Trockne eingeengt: 105 mg (98.9%) 2,4-Bis-benzyloxy-N-butyl-5-[5-(2-hydroxy-ethoxy)-1 ,3-dihydro-isoindol-2- carbonyl]-2,4-dihydroxy-N-methyl-benzamid, Ausbeute 112 mg (73%); MW 621.8; Rt 1.610 min.

7.2 Durch Abspaltung der Benzylschutzgruppen erhält man daraus N- Butyl-5-[5-(2-methylamino-ethoxy)-1 ,3-dihydro-isoindol-2-carbonyl]-2,4- dihydroxy-N-methyl-benzamid ("A14"), MW 441.5.

Beispiel 8

Analog wird durch Umsetzung von "A10a" mit Piperazin-2-on über 2,4-Bis- benzyloxy-N-butyl-N-methyl-5-{5-[2-(3-oxo-piperazin-1-yl)-et hoxy]-1 ,3- ihydro-isoindol-2-carbonyl}-benzamid die Verbindung N-Butyl-N-methyl-5- {5-[2-(3-oxo-piperazin-1-yl)-ethoxy]-1 ,3-ihydro-isoindol-2-carbonyl}- benzamid ("A15") erhalten

Beispiel 9

Herstellung von 2,4-Bis-benzyloxy-N-butyl-2,4-dihydroxy-5-(5-brom-1 ,3- dihydro-isoindol^-carbonyO-N-methyl-benzamid ("A16a")

Zu einer Suspension von 2.06 g (4.6 mmol) 2,4-bis-benzyloxy-5-[(N- methyl-N-butyl-amino)carbonyl]-benzoesäure (5) in 20 ml THF (trocken) gibt man 652.9 μl (9 mmol) Thionylchlorid und rührt für 15 min bei 22°C. Anschließend gibt man 10 ml Toluol dazu und engt im Vakuum bei 40 0 C zur Trockne ein. Der Rückstand wird in 20 ml THF gelöst und zu einer Suspension von 923 mg (4.661 mmol) 5-Brom-2,3-Dihydro-1 H-isoindol (13) in 30 ml Dichlormethan, 5 ml THF und 1.7 ml (10 mmol) N-Ethyldi- isopropylamin gegeben. Nach 2 h bei 22°C wird eingeengt und über eine RP18 Säule chromatographiert. Nach Einengen im Vakuum zur Trockne erhält man 1.2 g (42%) 2,4-Bis-benzyloxy-N-butyl-5-(5-brom-1 ,3-dihydro- isoindol-2-carbonyl)-N-methyl-benzamid ("A16a"), MW 627.6; Rt 2.478 min.

Aus 2,4-Bis-benzyloxy-N-butyl-5-(5-brom-1 ,3-dihydro-isoindol-2-carbonyl)- N-methyl-benzamid ("A16a") werden nach literaturbekannten Methoden

durch Brom-Austausch und anschließender Schutzgruppenspaltung folgende Verbindungen erhalten:

Beispiel 10

Analog der Herstellung von "A3" erhält man die nachstehenden Verbindungen

Die nachfolgenden Beispiele betreffen pharmazeutische Zubereitungen:

Beispiel A: Injektionsgläser

Eine Lösung von 100 g eines erfindungsgemäßen Wirkstoffes und 5 g

Dinatriumhydrogenphosphat wird in 3 I zweifach destilliertem Wasser mit 2 n Salzsäure auf pH 6,5 eingestellt, steril filtriert, in Injektionsgläser abgefüllt, unter sterilen Bedingungen lyophilisiert und steril verschlossen. Jedes Injektionsglas enthält 5 mg Wirkstoff.

Beispiel B: Suppositorien

Man schmilzt ein Gemisch von 20 g eines erfindungsgemäßen Wirkstoffes mit 100 g Sojalecithin und 1400 g Kakaobutter, gießt in Formen und läßt erkalten. Jedes Suppositorium enthält 20 mg Wirkstoff.

Beispiel C: Lösung

Man bereitet eine Lösung aus 1 g eines erfindungsgemäßen Wirkstoffes,

9,38 g NaH 2 PO 4 2 H 2 O, 28,48 g Na 2 HPO 4 12 H 2 O und 0,1 g

Benzalkoniumchlorid in 940 ml zweifach destilliertem Wasser. Man stellt auf pH 6,8 ein, füllt auf 1 I auf und sterilisiert durch Bestrahlung. Diese

Lösung kann in Form von Augentropfen verwendet werden.

Beispiel D: Salbe

Man mischt 500 mg eines erfindungsgemäßen Wirkstoffes mit 99,5 g Vaseline unter aseptischen Bedingungen.

Beispiel E: Tabletten

Ein Gemisch von 1 kg Wirkstoff, 4 kg Lactose, 1 ,2 kg Kartoffelstärke, 0,2 kg Talk und 0,1 kg Magnesiumstearat wird in üblicher Weise zu

Tabletten verpreßt, derart, daß jede Tablette 10 mg Wirkstoff enthält.

Beispiel F: Dragees

Analog Beispiel E werden Tabletten gepreßt, die anschließend in üblicher Weise mit einem überzug aus Saccharose, Kartoffelstärke, Talk, Tragant und Farbstoff überzogen werden.

Beispiel G: Kapseln

2 kg Wirkstoff werden in üblicher Weise in Hartgelatinekapseln gefüllt, so daß jede Kapsel 20 mg des Wirkstoffs enthält.

Beispiel H: Ampullen

Eine Lösung von 1 kg eines erfindungsgemäßen Wirkstoffes in 60 I zweifach destilliertem Wasser wird steril filtriert, in Ampullen abgefüllt, unter sterilen Bedingungen lyophilisiert und steril verschlossen. Jede Ampulle enthält 10 mg Wirkstoff.