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Title:
2-BENZYLALCANOL-1-POLYGLYCOL ETHER AND PRODUCTION PROCESS THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1986/007352
Kind Code:
A1
Abstract:
Alcoxylation products of 2-benzylalkanol of formula (I) wherein R1 represents alkyl radicals containing from 6 to 22 atoms of C, R2 represents an alkylene radical containing from 2 to 6 atoms of C, and n is an integer from 1 to 100. Preferred compounds are ethoxylates and propoxylates of 2-benzylalkanols, with n comprised between 2 and 50. Their production is effected by heating mixtures of one mole of an alcohol having the formula R1-CH2-CH2OH with between 1 and 10 moles, preferably between 1 and 3 moles of benzyl alcohol in the presence of alkaline metal compounds and optionally hydrogenation catalysts at temperatures comprised between 180oC and 250oC (Guerbet reaction), by separating the benzyl alcohol in excess and by alcoxylation of the obtained Guerbet alcohol. The compounds are conveniently used as wetting, dispersing, emulsifying and purifying agents.

Inventors:
KRAUSE HORST-JUERGEN (DE)
SYLDATK ANDREAS (DE)
SUNG ERIC (DE)
Application Number:
PCT/EP1986/000320
Publication Date:
December 18, 1986
Filing Date:
May 28, 1986
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
International Classes:
C07C33/20; C07C43/178; C08G65/26; C08G65/28; C09K23/42; C11D1/72; (IPC1-7): C07C43/178; C07C41/03; C07C33/20; C07C29/34; C11D1/72; C08G65/28
Foreign References:
US4517128A1985-05-14
FR1302430A1962-08-31
Other References:
Journal of the American Chemical Society, Vol. 76, No. 1, 21 January 1954 E.F. PRATT et al.:"Disproportionative Condensations. I. Modified Guerbet Reactions", pages 52-56 (cited in the application)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. 2Benzylalkanol1polygIykolether der allgemeinen Formel I R1 CH CH O (R2O) H (I) 1 2 in der R einen Alkylrest mit 6 bis 22 CAtomen, R einen Alkylenrest mit.
2. bis 6 CAtomen und n ganze Zahlen von 1 bis 100 bedeuten.
3. 2 Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Mol eines Alkanols der Formel II R1 CH2 CH2OH (II) zusammen mit 1 bis 10 Mol Benzylalkohol in Gegenwart einer alkalisch reagierenden Alkalimetallverbindung und gegebenen¬ falls eines Hydrierungskatalysators auf Temperaturen von 180 bis 250 C erhitzt und das erhaltene 2Benzylalkanol(1) nach Abtrennung der übrigen Reaktionspartner mit Alkylen oxiden in Gegenwart saurer oder basischer Alkylierungskata llyyssaattoorreenn bbeeii TTeemmppeerraalturen von 60 bis 240 C in an sich be kannter Weise umsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Alkanol und den Benzylalkohol im Molverhältnis 1 : 2 bis 1 : 3 einsetzt.
5. Verwendung der Verbindungen der Formel I und ihrer Ge¬ mische mit ethoxylierten Alkoholen der Formel III R1 CH2 CH2 CH CH2O (R2 O)p H (III) I R R' als Netz, Dispergier, Emulgier und Reinigungsmittel.
Description:
2-Beτ.zylalkanol-l-polyglykolether sowie Verfahren zu ihrer Herstellung

Gegenstand der Erfindung ist die neue Verbindungsklasse der 2-Benzylalkanol-1-polyglykolether und ein Verfahren zu deren Herstellung sowie ihre Verwendung als grenzflächenaktive Ver¬ bindungen.

2-Benzylalkonole-(1 ) sind seit längerem bekannt. Sie wurden von P. ASTAGLI , "Comptes Rendus" , 20*1 (1937) , Seiten 1656 - 1658 durch gemischte Aldolkondensation von Aldehyden mit Benzyl- alkohol und anschließende Hydrierung erhalten. C. WEIZMANN , "Che istry and Industry" , 1937, Seiten 587 - 591 und E. F. PRATT, "Journal of the American Chemical Society" , 7_6 ( 1954) , Seiten 52 - 56 beschreiben die Herstellung von 2-Benzyl- alkanolen aus Benzylalkohol und Alkoholen mit maximal 7 C-Ato¬ men mittels CUERBET-Reaktion. Die Herstellung entsprechender CUERBET-Alkohole aus Alkanolen mit mehr als 6 C-Atomen auf diesem Wege ist noch nicht beschrieben .

Es wurde nun gefunden , daß sich auch längerkettige Alkohole mit Benzylalkohol nach GUERBET zu 2-Benzylalkanolen-(1 ) um¬ setzen lassen , die nach der Überführung in die Polyglykolether wertvolle Verbindungen mit grenzflächenaktiven Eigenschaften darstellen.

Gegenstand der Erfindung sind demnach 2-BenzylalkanoIe-1-poly- glykolether der allgemeinen Formel I

R 1 - - (R 2 - O) - H (I )

1 2 in der R einen Alkylrest mit 6 - 23 C-Atomen , R einen Alky- lenrest mit 2 - 6 C-Atomen und n ganze Zahlen von 1 - 100 be¬ deuten.

R steht vorzugsweise für einen Alkylrest mit 8 - 18 C-Atomen.

2 R steht vorzugsweise für eine Ethylengruppe oder Propylen-

2 gruppe, d. h. der Ausdruck ( R - O) steht für eine Ethylen- glykolethergruppe (EO) und/oder eine Propylenglykolethergruppe (PO) . In einer Verbindung der Formel I können daher nur EO- Gruppen oder nur PO-Gruppen oder auch beide Gruppen in belie¬ biger Reihenfolge stehen. Die Zahl n beträgt vorzugsweise 2 - 50 und insbesondere 3 - 30.

Beispiele für derartige Verbindungen , in denen x und y vonein¬ ander unabhängige ganze Zahlen von 1 - 100 und x + y = n dar¬ stellen , sind :

2-Benzyloctanol-(EO) χ

2-Benzyldecanol-(EO) χ

2-Benzy Idodecanol- ( EO )

2-Benzyltetradecanol-(EO)

2-Benzylhexadecanol-(EO)

2-Benzyloctadecanol- ( EO )

2-Benzyldecanol-(EO) χ -(PO)

2-Benzyldodecanol-(EO) χ -(PO)

2-Benzyltetradecanol-(EO) χ -(PO)

2-Benzylhexadecanol-(EO) χ ( PO)

2-Benzyloctanol-(PO) -(EO ) χ 2-Benzyldecanol-(PO) -(EO) χ 2-Benzyldodecanol-(PO) ~(EO) χ 2-Benzyltetradecanol-(PO) ~(EO) χ

Die Herstellung der Verbindungen erfolgt in einer 1 . Stufe durch Erhitzen eines Gemisches aus Alkanol und Benzylalkohol auf Temperaturen von 150 bis 280 C in Gegenwart einer alka¬ lisch reagierenden Alkalimetallverbindung (gemischte GUERBET- Reaktion) . Um eine konkurrierende homologe GUERBET-Reaktion des Alkanols zu unterdrücken , wird der Benzylalkohol zweckmä¬ ßigerweise im Überschuß eingesetzt. Dieser Überschuß kann bis zu 10fach molar sein , vorzugsweise ist er 2fach bis 3fach molar. Als alkalisch reagierende Katalysatoren kommen die Hydroxide, Carbonate, Borate, Silikate und Phosphate des Kaliums oder Na¬ triums in Betracht, ebenso solche Alkalimetallverbindungen , die mit dem entstehenden Reaktionswasser unter Bildung der Hydro¬ xide reagieren , z. B . Alkoholate, Oxide, Amide und Hydride. Vorzugsweise wird Kaliumhydroxid in Anteilen von 0, 1 bis 0,25 Mol-%, bezogen auf eingesetztes Alkanol , verwendet.

Die Ausbeute läßt sich erheblich steigern , wenn zusätzlich Hy- drierungs- bzw. Dehydrierungskatalysatoren in feinverteilter Form anwesend sind . Beispiele hierfür sind Metalle der Neben¬ gruppen I und VI I I des periodischen Systems der Elemente, wie Cu , Fe, Ni , Co, Pt und Pd sowie Mischkatalysatoren , ferner Salze des Fe, Zn , Co, Mn und Cr. Als besonders geeignet haben sich Cn , Ni und Platinmetalle sowie deren Legierungen erwiesen . Der Zusatz an diesen Dehydrierungskatalysatoren kann 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Reak¬ tionsgemisch, betragen.

Die GUERBET-Reaktion findet bei Temperaturen zwischen 150 bis 280 °C, vorzugsweise zwischen 180 bis 250 °C statt. Bei Temperaturen oberhalb des Siedepunktes der Alkohole (Octanol

194°, Decanol 229°, Benzylalkohol 205°) wird in einem Druckbehälter gearbeitet. Das bei der Reaktion gebildete Wasser wird zweckmäßigerweise aus dem Reaktionsgemisch entfernt, beispielsweise durch Abdestillieren , wobei der Alkohol als Schleppmittel dient. Das abdestillierte Azeotrop wird vor der Rückführung in das Reaktionsgemisch entwässert, wobei wegen des geringen Dichteunterschiedes zwischen Benzylalkohol und Wasser zweckmäßigerweise wasserentziehende Mittel zugesetzt werden. Als wasserentziehende Mittel eignen sich z. B. kristallwasserbindende Salze sowie konzentrierte Lösungen dieser Salze Lösungen dieser Salze, wie Natriumsulfat.

Nach Abschluß der Reaktion , die je nach angewendeten Reaktionsbedingungen 0,5 bis 5 Stunden benötigt, wird der Katalysator abgetrennt, was durch Dekantieren oder Abfiltrieren erfolgen kann. Noch gelöstes Alkali kann zuvor neutralisiert werden. Das Reaktionsgut enthält im allgemeinen neben nicht um¬ gesetztem Ausgangsmaterial , insbesondere überschüssigem Benzyl¬ alkohol , auch aliphatische GUERBET-Alkohole, die durch Selbst¬ kondensation der Alkanole untereinander entstehen . Die 2-Benzyl- alkanole-(l ) werden aus diesem Gemisch durch fraktionierte Destillation isoliert. In den Fällen, in denen die anwesenden aliphatischen GUERBET-Alkohole nicht stören und in Form ihre Alkoxylate mitverwendet werden können , genügt es, wenn der überschüssige Benzylalkohol und andere Nebenprodukte abge¬ trennt werden. Als Nebenprodukt fallen hauptsächlich Alkali¬ metallsalze von Säuren, insbesondere Kaliumbenzoat an , das durch Dehydrierung des Benzylalkohols entstanden ist. Diese im Reaktionsgut unlöslichen Salze lassen sich zusammen mit dem Ka¬ talysator leicht mechanisch bzw. durch Auswaschen mit Wasser abtrennen.

Das in 1 . Stufe gebildete 2-Benzylalkanol-(1 ) wird in an sich be¬ kannter Weise mit Alkylenoxiden zu den entsprechenden Polygly- kolethern umgesetzt. Als Alkylenoxide kommen insbesondere

Ethylenoxid und Propylenoxid , ferner Butylenoxid sowie deren Gemische in Frage. Die Alkylenoxide können außerdem in unter¬ schiedlicher Reihenfolge zum Einsatz kommen , d . h . die 2-Ben- zylalkanole werden zunächst mit Ethylenoxid und anschließend mit Propylenoxid oder gegebenenfalls Butylenoxid umgesetzt. Auch die umgekehrte Reihenfolge ist möglich und führt ebenfalls zu gut brauchbaren Produkten. Bei Einsatz von Alkylenoxid-Ge- mischen ergibt sich eine statistische Verteilung der Glykol- ethergruppen.

Die Alkoxylierung erfolgt bei Temperaturen von 60 bis 240 C, vorzugsweise 80 bis 200 C in Gegenwart saurer oder alkalischer Katalysatoren , wobei zweckmäßigerweise in einem Druckgefäß ge¬ arbeitet wird. Saure Katalysatoren sind beispielsweise LEWIS- Säuren , wie Bortrifluorid oder Aluminiumchlorid. Bevorzugt sind alkalische Katalysatoren , wie die Alkoholate, Hydroxide, Oxide, Carbonate, Amide und Hydride von Alkali- oder Erdalkalimetal¬ len . Ihre Menge beträgt im allgemeinen 0,1 bis 0,8 , vorzugsweise 0 ,2 bis 0,6 Mol pro Mol an eingesetztem Benzylalkanol . Das Alky- lenoxid wird gasförmig unter intensivem Rühren in das Reaktionsgut eingeleitet. Nach beendeter Umsetzung kann der Katalysator durch Neutralisation inaktiviert und das gebildete Salz mechanisch abgetrennt werden .

Die erfindungsgemäßen 2-Benzylalkanol-1 -polyglykolether sind , je nach Anzahl der hydrophilierenden Glykolethergruppen, wasser¬ lösliche oder öllösliche grenzflächenaktive Stoffe, die als Netz-, Dispergier- und Emulgiermittel bzw. als nichtionische Wasch¬ aktivsubstanzen (Tenside) verwendet werden können. Für die Verwendung in Wasch- und Reinigungsmitteln eignen sich insbe¬ sondere 2-Benzylalkanole mit einer Kettenlänge von 8 bis 20 C-Atomen und 3 bis 20 EO-Gruppen. Entsprechende Verbindun¬ gen mit 5 bis 30 EO-Gruppen , die zusätzlich 2 bis 30 terminale PO-Gruppen aufweisen , zeichnen sich durch eine sehr geringe Schaumentwicklung aus. Die Mittel sind hinsichtlich ihrer

Reinigungskraft vielen bekannten nichtionischen Mitteln, ins¬ besondere den von Fettalkoholen oder Oxoalkoholen abgeleiteten Polyglykolethern, überlegen. Ihre Reinigungskraft ist mit der von Alkylphenolethoxylaten vergleichbar bzw. deren Wirkung wird teilweise übertroffen. Im Gegensatz zu den Alkylphenol- derivaten bilden sie beim biologischen Abbau keine toxischen Metaboliten . Das gleiche gilt für die als Nebenprodukte an¬ fallenden und gegebenenfalls im Gemisch enthaltenen ethoxy- lierten aliphatischen GUERBET-Alkohole der Formel I I I

R 1 - CH 2 - CH 2 - CH - CH 2 O - ( R 2 O n - H ( I I I )

R 1

Die Verbindungen der Formel I und ihre Gemische mit Verbin¬ dungen der Formel I I I stellen daher wertvolle Waschrohstoffe dar.

B e i s p i e l e

I. Darstellung der 2-Benzylalkanole

A) 2-Benzyldodecanol-(1)

558,9 g (3 Mol) n-Dodecanol, 642,6 g (6 Mol) Benzylalkohol, 33,8 g (0,525 Mol) Kaliumhydroxid (eingesetzt als 87%ige wäßrige Lösung) und 12 g feinteiliges Nickel (GIRDLER- Nickel) wurden unter Rühren auf 205 bis 210 °C erhitzt. Abdestilierender Benzylalkohol wurde kondensiert, in einer Abscheidungsvorrichtung, die mit einer im Kreislauf ge¬ führten gesättigten Natriumsulfat-Lösung beschickt wurde, von Wasser befreit und in das Reaktionsgemisch zurückge¬ führt. Innerhalb 2 Stunden wurden 65 ml Wasser, in dem ge¬ ringe Anteile Benzylalkohol gelöst waren, abgetrennt (theo¬ retische Menge an Reaktionswasser 58,4 ml). Nach dem Ab¬ kühlen wurde der aus Katalysator und Kaliumbenzoat bestehende Rückstand abgetrennt und der überschüssige Benzylalkohol im Rotationsverdampfer abdestilliert.

Das erhaltene Produkt wurde über eine Fraktionierkolonne fraktionierend destilliert. Das bei einem Druck von 0,95 mb (Millibar) bei 178 °C siedende 2-Benzyldodecanol-(1) wurde isoliert. Die Ausbeute betrug 632 g (74 % der Theorie). Der Rückstand und ein Anteil von 3 Gew.-% im Destillat bestan¬ den aus 2-Decyltetradecanol-(1).

Ein Teil des Destillats wurde nochmals fraktionierend destil¬ liert und ein 2-Benzyldodecanol-(1) in einer Reinheit von 99,7 % erhalten (Prüfung durch Gelchromatographie). Siede¬ punkt 133 C bei 0,136 mb (0,1 Torr); Brechungsindex

20 20 n = 1,4962 (Literaturwert n = 1,4945).

Elementaranalyse: C. g H, 2 O (276,5),

Hydroxylzahl: OHZ = 201 (berechnet 202,8).

B) 2-Benzyltetradecanol-(1 )

Die Umsetzung erfolgte wie unter (A) angegeben. Eingesetzt wurden 428,8 (2 Mol) n-Tetradecanol-(l ) , 642 ,6 g (6 Mol) Benzylalkohol , 33,8 g (0,525 Mol) Kaliumhydroxid (87%ig) und 12 g Nickelkatalysator. Bei einer Temperatur von 205 bis 210 C wurden während 1 ,5 Stunden 45 ml Wasser abde¬ stilliert. Nach dem Abtrennen des Katalysators, des Kalium- benzoats und des überschüssigen Benzylalkohols wurden durch fraktionierende Destillation bei 198 C und 0,95 mb 420 g eines 92%igen 2-Benzyltetradecanols-(1 ) gewonnen (64 % Ausbeute) . Der Destillationsrückstand bestand im we¬ sentlichen aus 2-DodecyIhexadecanol-(1 ) . Durch erneute fraktionierte Destillation wurde das 2-Benzyltetradecanol in

98 , 1%iger Reinheit gewonnen . Siedepunkt 181 °C bei 0 ,68 bar

20 (0 ,05 Torr) , n = 1 ,4935; Elementaranalyse: C 21 H 36 O

(304,5) , OHZ = 182 (berechnet OHZ = 184) .

C) 2-Benzyloctanol-1

Wie vorstehend beschrieben , wurden 911 ,4 (7 Mol) n-Octa- nol , 1513 g (14 Mol) Benzylalkohol , 79 g (1 ,225 Mol) Ka¬ liumhydroxid (87%ig) und 24,3 g Nickel-Katalysator 6 Stun¬ den auf Temperaturen zwischen 186 und 194 °C erhitzt. Das entstehende Wasser (120 ml) wurde zusammen mit Octanol ab¬ destilliert und unter Rückführung des Octanols abgeschie¬ den. Nach dem Abkühlen und Abtrennen des Katalysators wurden nichtumgesetztes Octanol und überschüssiger Benzyl¬ alkohol abdestilliert und der Rückstand fraktioniert. Das bei 116 °C/0, 109 mb (0,08 Torr) in einer Menge von 1044 g er¬ haltene Destillat bestand zu 85 Gew.-% aus 2-Benzylocta- nol-( 1 ) und zu 15 Gew.-% aus 2-Hexyldecanol-(1 ) . Wegen der sehr nahe beieinander! ϊegenden Siedepunkte der beiden Alko¬ hole wurde auf eine weitere Fraktionierung verzichtet. Die

OHZ des Gemisches betrug 240, der Brechungsindex

20 ri ß = 1 ,4971 .

D) 2-Benzyloctanol-(1 ) und 2-Benzyldekanol-(1 )

Als Ausgangsmaterial diente ein technisches Gemisch aus n-Octanol und n-Decanol mit einem Molekulargewicht (MG) von 141 ,1 . Von diesem Gemisch wurden 1128 ,8 g (8 Mol) zu¬ sammen mit 1729 ,6 g (16 Mol) Benzylalkohol , 90,3 g Kalium¬ hydroxid und 28,6 g Nickelkatalysator im Verlauf von 6 Stunden zum Sieden (195 bis 178 °C) erhitzt und aus dem Destillat das Wasser abgeschieden . Die Aufarbeitung erfolgte wie unter D) beschrieben. Das erhaltene, bei 130 °C/0 ,136 mb (0,1 Torr) siedende Alkoholgemisch , das noch 15 Gew. -% an aliphatischen GUERBET-Alkoholen aus Octanol und De- canol enthielt, wies die folgenden Kennzahlen auf: OHZ 222 ,5 , n 2 D ° = 1 ,4963.

I I . Darstellung der 2-Benzylalkanol-polyglykolether

55 ,3 g (0 ,2 Mol) 2-Benzyldodecanol-(1 ) und 4,43 g Natrium- methylat (100%ig , eingesetzt als 30%ige methanolische Lösung) wurden vermischt und nach Entfernen des Methanols im Va¬ kuum in einem Autoklaven unter Rühren bei 160 bis 170 °C im Verlauf von 1 ,5 Stunden mit 74,9 g Ethylenoxid umge¬ setzt. Nach dem Abkühlen , dem Neutralisieren des Katalysa¬ tors mit Essigsäure und Abtrennen des gebildeten Natrium- acetats wurde ein schwach gelblich gefärbtes Produkt mit einer OHZ von 86,2 (theoretisch 86,2) erhalten. Der in einem

Butyldiglykol-Wasser-Gemisch (nach DIN 53917 ,6.2) bestimmte T Trrüübbuunnggssppuunnkktt bbeettrrääggtt 6688 ,,55 C. Der durchschnittliche Ethoxylierungsgrad beträgt 8 ,5.

Die in gleicher Weise hergestellten 2-Benzyldodecanol-poly- glykolether sind in Tabelle 1 aufgeführt (n = Anzahl der EO-Gruppen; Trübungspunkt (1 ) nach DIN 53917,6.1 , Trübungspunkt (2) nach DIN 53917,6.2) :

Tabelle 1

Bei¬ n Konsi¬ OHZ Trübungs¬ spiel stenz gef. theor. punkt °C 20°C (1) (2)

1 4 flüssig 126,8 123,7 29,5

2 6 flüssig 103,5 103,7 53,5

3 7 flüssig 95,2 96,0 66,5

4 8 flüssig- 88,5 89,2 68 pastös

5 8,5 flüssig- 86,2 86,2 68,5 pastös

6 9,5 pastös 82,2 83,4 70

7 10 pastös 79,8 78,2 70,5

8 11 pastös 76,9 73,9 73

9 13 pastös 67,8 66,1 -

10 14 pastös 64,3 62,8 -

Beispiel 11

In einer weiteren Versuchsreihe wurden, wie vorstehend be¬ schrieben, 89,3 g (0,3 Mol), 97,8%ϊges 2-Benzyltetradecanol-(1 ) in Gegenwart von 7,8 g Natriummethylat nach Entfernen des Methanols im Vakuum mit 145,4 g (3,3 Mol) Ethylenoxid unter Druck bei 160 bis 170 C umgesetzt. Nach beendeter Umsetzung (Absinken des Drucks) wurde ein schwach gelblich gefärbtes, pastöses Produkt erhalten, das nicht weiter gereinigt wurde. Der Gehalt an freiem Alkali betrug 0,65 %, die OHZ 74 (theoretisch 71) und der Trübungspunkt in Butylglykol-Wasser (DIN 53917,6.2) 70 C. Der durchschnittliche Ethoxylierungsgrad be¬ trug 11 EO.

Beispiel 12

In gleicher Weise erfolgte die Herstellung von 2-Benzyltetra- decanol-13 EO mit einer OHZ von 67 ,8 (theoretisch 63 ,0) und einem Trübungspunkt von 72 °C.

Beispiele 13 bis 20

Das gemäß Versuch C) erhaltene technische 2-Benzyloctanol-(1 ) mit einem Anteil von 15 % an 2-Hexyldecanol-( 1 ) wurde, wie vor¬ stehend beschrieben , mit Ethylenoxid umgesetzt. Es wurden die in Tabelle 2 aufgeführten , bei 20 °C flüssigen Ethoxylate er¬ halten :

Tabelle 2

Beispiele 21 bis 26

Wie vorstehend beschrieben , wurde das gemäß Versuch (D) her¬ gestellte Gemisch aus 2-BenzyIoctanol-(1 ) und 2-Benzyldeca- noI-(1 ) mit einem Gehalt von ca. 15 Gew. -% an aliphatischen

GUERBET-Alkoholen in Gegenwart von Natriummethylat ethoxy- liert. Die erhaltenen Polyglykolether sind in Tabelle 3 zu¬ sammengestellt.

Tabelle 3

Beispiel n OHZ gef.

21 2 169

22 3 150

23 5 128

24 6 113

25 7 104

26 9 94

I M . Anwendungstechnische Prüfung

Als Testsubstanzen dienten Verbindungen gemäß Beispiel 4, 5 und 17. Als Vergleichssubstanzen wurde ein mit 9 Mol EO umge¬ setztes Nonylphenol sowie ein mit 5 Mol EO umgesetzter Oxoalko- hol mit 12 bis 15 C-Atomen verwendet. Die beiden Vergleichs¬ substanzen stellen häufig eingesetzte Tenside mit bekannt guten Wascheigenschaften dar.

a) Schaummessungen

Die Prüfung des Schaumvermögens wurde nach der "Lochscheiben-Schlagmethode" gemäß DIN 53902 (Blatt 2) in Wasser von 16 dH ( 160 mg CaO pro Liter) bei 30°C durchgeführt. Es wurden Gemische aus 1 Gewichtsteil des jeweiligen Tensids und 3 g Natriumsulfat in steigender Konzentration eingesetzt. Die Schaumhöhe (in mm) ist der Tabelle 4 zu entnehmen.

Tabelle 4

Tensid Schaumhöhe in mm bei Einsatz von

1 ,5 g/l 2 g /l 3 g/l 4 g/l

Beispiel 5 20 20 30 40

Beispiel 17 50 50 60 60

NP 9 60 70 80 100

OA 5 10 20 20 20

Die Schaumbildungsrate liegt im Bereich zwischen den beiden Vergleichssubstanzen , d. h. sie ist vergleichsweise gering und führt bei der Anwendung nicht zu Störungen.

b) Feinwasch vermögen

Zur Prüfung des Wollwaschvermögens wurden Stränge aus Wollgarn , die unter standardisierten Bedingungen ange¬ schmutzt worden waren , in einer Garnwaschmaschine bei 30 C gewaschen . Es wurden die gleichen Gemische aus Ten¬ sid und Natriumsulfat eingesetzt wie im Schaumtest (Ver¬ suchsreihe a) . Das Flottenverhältnis (Garngewicht zu Liter Waschlösung) betrug 1 : 29 und die Wasserhärte 16 dH . Nach dem Waschen (Waschzeit 15 Minuten) wurden die Proben 3 mal mit Leitungswasser gespült und getrocknet. Die Er¬ gebnisse der photometrischen Remissionsmessungen sind in Tabelle 5 zusammengestellt.

Tabelle 5

Tensid Remissionswerte

1,5 g/l 2 g/l 3 g/l 4 g/l

Beispiel 4 42,8 54,0 59,1 62,3

Beispiel 5 38,9 49,5 59,2 62,8

Beispiel 17 33,1 40,7 50,3 55,6

NP 9 37,9 40,9 48,4 51,9

OA 5 40,9 46,9 50,5 53,7

Die erfindungsgemäßen Tenside zeichnen sich, insbesondere im höheren Konzentrationsbereich, durch gute bis überlegene Wascheigenschaften aus.

c) Waschvermögen bei mittleren bis höheren Temperaturen

Die folgenden Versuche wurden im Launderometer durchge¬ führt, wobei unter standardisierten Bedingungen mit Hautfett und mineralischem Schmutz angeschmutzte Textilproben aus Baumwolle (B), veredelter Baumwolle (Bv), Mischgewebe aus veredelter Baumwolle und Polyesterfaser (BvP) sowie aus Po¬ lyesterfaser (P) gewaschen wurden. Als Waschmittel wurden 0,75 g/l Tensid, 1 g/l Natriumtripolyphosphat und 1 g/l eines feinkristallinen, synthetischen Zeoliths vom Typ NaA verwendet. Die Wasserhärte betrug 16 dH und die Waschtemperatur 90 C bei Baumwolle bzw. 60 °C bei den übrigen Geweben. Das Flottenverhältnis betrug 1 : 12 bei Baumwolle und 1 : 30 bei den übrigen Geweben. Die Waschtrommel wurde jeweils mit 4,2 g Testgewebe und 4,2 g sauberem Füllgewebe (Baumwolle) sowie 10 Stahlkugeln gefüllt. Die Waschzeit betrug jeweils 15 Minuten. Anschließend wurde 3 mal mit Leitungswasser nachgespült (16 °dH). Die Auswertung erfolgte photometrisch. Die

Ergebnisse sind in Tabelle 6 zusammengestellt. Sie sind insbesondere im 60 -Waschbereich gegenüber dem Vergleichsprodukt deutlich verbessert.

IV. Biologische Abbaufähigkeit

Nach dem OECD-Screening-Test erfüllen die nach den Beispielen 1 bis 26 hergestellten Verbindungen die Anforderungen der RVO des Waschmittelgesetzes. Nach 19 Tagen betrug die BiAS-Ab- nahme 99 %.

Im geschlossenen Flaschentest (GF-Test) wurden zunächst nur 35 % BSB 3Q /COD erhalten . Im Zahn-Wellems-Test wurde eine 87%ige DOC-Abnahme und 89.ige CSB-Abnahme festgestellt. Nach Impfung mit Kulturen aus dem Zahn-Wellems-Test wurden auch im GF-Test 86 % BSB-./COD erreicht. Gegenüber ethoxyliertem Nonylphenol (NP 9) ist die biologische Abbaufähigkeit wesentlich verbessert. Außerdem ist die aquatische Toxizität gegenüber NP 9 vernachlässigbar gering .