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Patent Searching and Data


Title:
3D PRINTING METHOD FOR PRINTING COMPONENTS, AND CORRESPONDING DEVICES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/035543
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a 3D printing method for printing components, in which a body is built up from a starting material that is irradiated with a beam line-by-line, and to a 3D printed component produced by said method. The beam has an effective surface profile which is not rotationally symmetrical, the effective surface profile of the beam being oriented according to the line direction. The invention further relates to a beam-directing assembly for a 3D printer and to a 3D printer comprising such a beam-directing assembly.

Inventors:
KARG MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/071866
Publication Date:
February 20, 2020
Filing Date:
August 14, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BENNEWITZ DENISE (DE)
International Classes:
B29C64/153; B22F3/105; B23K26/073; B29C64/268; B29C64/282
Domestic Patent References:
WO2012136615A12012-10-11
WO2017190863A12017-11-09
Foreign References:
DE102015202347A12016-08-11
US20180193955A12018-07-12
EP2335848A12011-06-22
EP2909007A12015-08-26
EP3017895A12016-05-11
DE102011079521A12013-01-24
Other References:
SAAD A. KHAIRALLAHANDREW T. ANDERSONALEXANDER RUBENCHIKWAYNE E.: "Laser powder-bed fusion additive manufacturing: Physics of complex melt flow and formation mechanisms of pores, spatter, and denudation zones", KING IN ACTA MATERIALIA, vol. 108, 2016, pages 36 - 45, XP029462451, doi:10.1016/j.actamat.2016.02.014
Attorney, Agent or Firm:
VOSSIUS & PARTNER (No 31) (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. 3D-Bauteildruckverfahren, bei welchem ein Körper aus Ausgangsmaterial aufgebaut wird, das spurenweise mit einem Strahl bestrahlt wird, wobei der Strahl ein wirksa mes Flächenprofil hat, wobei das wirksame Flächenprofil nicht rotationssymmetrisch ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

das wirksame Flächenprofil des Strahls der Spurrichtung entsprechend ausgerichtet wird.

2. 3D-Bauteildruckverfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das wirksame Flächenprofil quer zur Spurrichtung eine Breite Bl und in Spurrichtung eine Breite B2 aufweist, wobei Bl > 1,5 B2, vorzugsweise Bl > 3 B2, ist,

wobei bevorzugt die Breite Bl mindestens 1,5 mm, vorzugsweise mindestens 2 mm oder mindestens 3mm beträgt,

und/oder wobei die Breite B2 mindestens 0,1 mm, vorzugsweise mindestens 0,5 mm, beträgt.

3. 3D-Bauteildruckverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Ausgangsmaterial durch die Bestrahlung aufgeschmolzen wird und ein Profil der aus- gangsmaterialaufschmelzenden Strahlintensität quer zur Spur mindestens 1,5 fach breiter als in Richtung der Spur ist, bevorzugt mindestens 2 fach breiter, besonders bevorzugt mindestens 3 fach breiter.

4. 3D-Bauteildruckverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Strahl auf einer Spur geführt wird, die zumindest bereichsweise gekrümmt ist, und das wirksame Flächenprofil der Krümmung entsprechend orientiert wird.

5. 3D-Bauteildruckverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das wirksame Flächenprofil während des spurenweisen Bestrahlens gedreht wird.

6. 3D-Bauteildruckverfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei dem Profilbe- reich ausgangsmaterialaufschmelzender Intensität in Strahlbewegungsrichtung ein Vorwärmbereich geringerer Intensität vorrausgeht und/oder ein Bereich geringerer Intensität nachfolgt.

7. 3D-Bauteildruckverfahren nach einem der vorhergehenden beiden Ansprüche, wobei die Strahlintensität über den Profilbereich ausgangsmaterialaufschmelzender Strahlintensität quer zur Strahlbewegungsrichtung variiert,

wobei bevorzugt der Profilbereich ausgangsmaterialaufschmelzender Strahlintensität quer zur Strahlbewegungsrichtung mehrere Intensitätsspitzen aufweist,

wobei die Intensität an diesen Intensitätsspitzen bevorzugt mindestens 1,3 fach, vor- zugsweise mindestens 1,5 fach oder 2 fach, höher als entlang des übrigen Profilbe reichs ausgangsmaterialaufschmelzender Strahlintensität ist,

und/oder wobei

eine mittlere Strahlintensität entlang mindestens eines quer zur Strahlbewegungsrichtung äußersten Abschnitts des Profilbereichs ausgangsmaterialaufschmelzender Strahlintensität größer als eine mittlere Strahlintensität entlang eines quer zur Strahlbewegungsrichtung inneren Abschnitts des Profilbereichs ausgangsmaterialauf- schmelzender Strahlintensität ist, wobei zur Bestimmung der mittleren Strahlintensi tät die Strahlintensität jeweils quer zur Strahlbewegungsrichtung über eine Länge von 0,1 mm, vorzugsweise 0,2 mm oder 0,3 mm gemittelt wird

und/oder wobei,

wenn der Strahl auf einer Spur geführt wird, die zumindest bereichsweise gekrümmt ist, eine mittlere Strahlintensität entlang eines zur Spur radial äußersten Abschnitts des Profilbereichs ausgangsmaterialaufschmelzender Strahlintensität größer als eine mittlere Stahlintensität entlang eines zur Spur radial innersten Abschnitts des Profil bereichs ausgangsmaterialaufschmelzender Strahlintensität ist, wobei zur Bestimmung der mittleren Strahlintensität die Strahlintensität jeweils quer zur Strahlbewegungsrichtung über eine Länge von 0,1 mm, vorzugsweise 0,2 mm oder 0,3 mm gemittelt wird.

8. 3D-Bauteildruckverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Strahl ein optischer Strahl, bevorzugt ein Laserstrahl, besonders bevorzugt ein Dauer strichlaserstrahl verwendet wird,

wobei bevorzugt der Strahl mittels eines Lasers erzeugt wird, wobei der Laser eine Ausgangsleistung von mindesten 5 kW, vorzugsweise mindestens 8 kW oder mindestens 10 kW, hat.

9. 3D-Bauteildruckverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das wirksame Flächenprofil mittels mindestens einer Strahlformungseinrichtung erzeugt wird.

10. 3D-Bauteildruckverfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Strahlfor mungseinrichtung mindestens ein diffraktives optisches Element oder mindestens ein Flüssigkristall-Display oder mindestens eine reflektive Flüssigkristallzelle oder min destens einen akustooptischen Strahlformer oder mindestens einen Magneten umfasst,

wobei bevorzugt die Strahlformungseinrichtung oder Teile davon zur Ausrichtung des Strahls gedreht wird.

11. Strahlausrichtende Baugruppe für eine 3D-Druckmaschine, in der Ausgangsmaterial spurweise mit einem Strahl bestrahlt wird, um einen Körper daraus aufzubauen, wo bei der Strahl ein wirksames Flächenprofil hat, das nichtrotationssymmetrisch ist, dadurch gekennzeichnet, dass

die strahlausrichtende Baugruppe dazu ausgebildet ist, das wirksame Flä chenprofil des Strahls der Spurrichtung folgend zu drehen.

12. Strahlausrichtende Baugruppe nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die strahlausrichtende Baugruppe ferner eine Flüssigkristallmatrix zur Strahlformung aufweist und/oder ein diffraktives, strahlformendes und/oder strahldrehendes Ele ment.

13. 3D-Druckmaschine mit einer strahlausrichtenden Baugruppe nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung vorgesehen ist, um den Strahl entlang einer zumindest bereichsweise gekrümmten Spur zu lenken und das wirksame Flächenprofil entsprechend der Spurkrümmung zu orientie- ren.

14. 3D-Druckmaschine mit einer strahlausrichtende Baugruppe nach einem der vorher- gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Strahlquelle aufweist, die dazu ausgebildet ist, einen für die Einstrahlung in die strahlausrichtende Baugruppe bestimmten Strahl zu erzeugen,

und die strahlausrichtende Baugruppe dazu ausgebildet ist, einen in sie eingestrahlten Strahl mit einem orientierten wirksamen Flächenprofil auszugeben.

15. 3D-Druckmaschine, nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die 3D- Druckmaschine ferner eine Strahlformungseinrichtung aufweist, um dem Strahl aus der Strahlquelle ein orientierbares, nicht rotationssymmetrisches Strahlprofil zu ver leihen.

16. 3D-Druckbauteil, hergestellt durch das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10.

Description:
Bauteiledruckverfahren und Vorrichtungen hierfür

Die vorliegende Erfindung betrifft das oberbegrifflich Beanspruchte und bezieht sich somit auf den Druck von Bauteilen.

Das sogenannte 3D-Drucken von Bauteilen ist bekannt. Bei derartigen Verfahren wird ein herzustellendes Bauteil sukzessive aufgebaut, indem Material durch Bestrahlung dazu ge- bracht wird, sich so aneinander anzulagern, dass das gewünschte Bauteil gebildet wird. Die se Anlagerung kann etwa durch Auslösen einer lokalen chemischen Additionsreaktion ge schehen oder aber z.B. durch Aufschmelzen und/oder Versintern von Pulvern durch hinrei chend hochenergetische Strahlung. Diese Herstellungsverfahren werden daher auch als ad ditive Herstellungsverfahren bezeichnet.

Bei additiven Herstellungsverfahren wie etwa dem Laserstrahlschmelzen besteht ein Problem dahingehend, dass die Fertigung aufgrund der nur langsamen Produktionsgeschwindig keiten mit herkömmlichen Maschinen teuer ist. Die Produktionsgeschwindigkeit kann nicht einfach dadurch immer weiter erhöht werden, dass mit größerer Laserstrahlleistung immer schneller aufgeschmolzen wird, weil dann die mit dem Aufwärmen und Abkühlen des Mate rials - auch aufgrund der erzeugten Temperaturgradienten - verbundenen Probleme noch größer werden.

Es sind bereits verschiedene Strahlquerschnitte vorgeschlagen worden, um die Fertigung zu verbessern. So werden neben einem Strahlquerschnitt mit Gaußprofil Strahlen mit sog. Top- Hat-Profil verwendet oder mehrere Strahlen mehr oder weniger stark überlappend zu Linien oder Matrizen kombiniert. Zudem wird eine Verwendung von Strahlprofilen vorgeschlagen, bei welchen eine Vorheizung des aufzuschmelzenden Materials in einem Bereich geringerer Strahlintensität erfolgt, vgl. z.B. EP 2 335 848 Bl.

Mit einer Anordnung gemäß EP 2 909 007 Bl soll ein durchgehendes Schmelzbad gebildet werden, indem eine Laserlinie mit zusammenhängender Intensitätsverteilung aus Einzel- strahlen gebildet wird. Unter einer zusammenhängenden Intensitätsverteilung wird dabei verstanden, dass die Intensität innerhalb des belichteten Bereichs nicht unter 10% der Maximalintensität in diesem Bereich abfällt. Eine Bewegungseinrichtung weist dabei vorzugs weise eine oder zwei Translationsachsen auf, die senkrecht zueinander stehen können. Es wird ausgeführt, dass durch eine Anordnung einzelner Laserspots, deren Durchmesser und durch die Modulation der Leistung die einwirkende Leistungsdichteverteilung räumlich und zeitlich so verändert wird, dass durch das sich im Werkstoff einstellende Temperaturfeld die Abmessungen des entstehenden Schmelzbades an die zu erzeugende Bauteilgeometrie an gepasst werden. So soll ermöglicht werden, die Abmessungen des Schmelzbades in den Di mensionen Länge, Breite und Tiefe unabhängig voneinander einzustellen und während der Bearbeitung dynamisch zu verändern.

Aus der Veröffentlichung "Laser powder-bed fusion additive manufacturing: Physics of complex melt flow and formation mechanisms of pores, spatter, and denudation zones" von Saad A. Khairallah, Andrew T. Anderson, Alexander Rubenchik, Wayne E. King in Acta Materialia 108(2016) 36-45 ist es bekannt, dass die Erzeugung tiefer Absenkungen während des Schmelzprozesses vermieden werden sollte, um eine Porenbildung zu verhindern. Bei Richtungsänderung entlang einer Scanbahn soll die Laserintensität verringert werden, da zu sätzliche Wärme zu tiefen und engen Ausnehmungen führen könnte, die kollabieren und Po ren bilden. Ein geeigneter Scanvektor-Überlapp soll dagegen die Verdichtung erhöhen, indem partiell geschmolzene und eingeschlossene Teile und zugehörige flache Lateralporen eliminiert werden. Die Autoren schlagen ein sanftes Herunterfahren der Laserleistung am Scanbahnende zur Verbesserung der Oberflächenqualität vor.

Aus der EP 3 017 895 Al ist ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils durch selektives La serschmelzen bekannt. Es wird ein Laserfeld mit z.B. bis zu 20 simultan verwendeten Lasern erzeugt, die selektiv ein- oder ausgeschaltet werden können, um bestimmte Bereiche zu bestrahlen oder nicht zu bestrahlen. Damit soll pulverförmiges Material selektiv zum Erzeugen von Konturen geschmolzen werden. Es ist einsichtig, dass das Ausschalten die eingestrahlte Leistung gegenüber einer mit allen Lasern gemeinsam erzeugbaren Maximalleistung zwingend verringert. Wo Effekte durch besonders hohe Leistungen für besonders schnelles Bear- beiten in der Produktfertigung berücksichtigt werden müssen, ist die Bearbeitung durch die wechselnde Leistung zudem sogar erschwert.

Aus der DE 10 2011 079 521 Al ist ein Verfahren bekannt, bei welchem ein Laserstrahl zur schichtweisen Herstellung von dreidimensionalen Objekten mit einem Strahlformungssys- tem geformt wird. Dabei soll die maximale Leistungsdichte im Fokus nicht größer als 50% über dem Mittelwert der Leistungsdichte im Fokus eingestellt werden. Dies soll bei der Ver wendung der Anordnung mit Kunststoffpartikeln vorteilhaft sein.

Aus der WO 2012/136615 Al ist eine Anlage zum Laserschmelzen bekannt, bei welcher ein gegenüber einem Gaußstrahl verbessertes Intensitätsprofil verwendet werden soll. Es wird ausgeführt, dass das Aufschmelzen der Randpartikel bei bekannten Strahlprofilen durch den Intensitätsabfall Probleme am Rand erzeugt, dadurch der Prozess schwer zu beherrschen sei und die Gefahr, dass sich die Oberflächengüte des Bauteiles verringert, groß sei. Es wird daher ein über eine definierte Fläche gleichmäßiges Intensitätsprofil angestrebt, das insbeson dere nahezu rechteckig sein soll.

Aus der WO 2017/190863 Al ist ein Verfahren bekannt, um die Kalibrierung eines Bestrah lungssystems zu vereinfachen.

Ein„OPTISCHES SYSTEM ZUR VARIABLEN STRAHLFORMUNG" ist aus einem Jahresbericht des FhG ILT bekannt, wobei das Intensitätsprofil als wichtiger Prozessparameter signifikant das Bearbeitungsergebnis laserunterstützter Bearbeitungsverfahren beeinflussen soll. Das von einer Laserstrahlquelle emittierte, oftmals gaußförmige Intensitätsprofil werde bei vielen Anwendungen mit Hilfe von optischen Strahlformungselementen in prozessangepasste in- tensitätsprofile transformiert. Die hierbei geformten Intensitätsprofile seien jedoch statisch, eine dynamische Anpassung an den Prozess nicht möglich. Daher wird ein optisches System beschrieben, welches wahlweise einen rotationssymmetrischen, gaußförmigen oder einen homogenen, linienförmigen Spot in der Bearbeitungsebene bereitstellt. Es wird angegeben, dass zur Formung eines gaußschen Eingangsstrahls zu einem homogenen, linienförmigen Spot in der Bearbeitungsebene ein aus Zylinderlinsen bestehendes optisches System vorge sehen werden kann und dass bei einem vom Fraunhofer ILT zum Patent angemeldetes Ver- fahren das System dahingehend angepasst ist, dass der Grad der Homogenisierung variiert werden kann.

Mit dem optischen System kann angeblich neben einer rotationssymmetrischen Intensitäts verteilung mit Gauß-Profil eine linienförmige Intensitätsverteilung mit einem Seitenverhältnis von 30:1 erzeugt werden. Die linienförmige Intensitätsverteilung soll dabei in der Längs achse eine hohe Homogenität aufweisen. Während des Umschaltvorgangs zwischen den Intensitätsprofilen soll der Arbeitsabstand nicht verändert werden. Für den Wechsel in ein an deres Intensitätsprofil braucht das System angeblich < 0,2 s. Die verwendeten Zylinderlinsen aus Quarzglas erlauben darüber hinaus angeblich den Einsatz von Laserleistungen bis zu 2 kW.

Es wird angegeben, dass von der variablen Strahlformung prinzipiell alle Lasermaterialbearbeitungsverfahren profitieren, bei denen das Intensitätsprofil in der Bearbeitungsebene ho mogenisiert wird. Durch den gewonnenen Freiheitsgrad sollen zusätzlich auch gaußförmige Profile einsetzbar sein und sich positive Auswirkungen auf die Bearbeitungszeit und -qualität ergeben.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine kostengünstige Fertigung qualitativ hoch wertiger Bauteile zu ermöglichen.

Die Lösung dieser Aufgabe wird in unabhängiger Form beansprucht. Bevorzugte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.

Gemäß einem ersten Grundgedanken der Erfindung wird ein 3D-Bauteildruckverfahren vorgeschlagen, bei welchem ein Körper aus Ausgangsmaterial aufgebaut wird, das spurenweise mit einem Strahl bestrahlt wird, der ein wirksames Flächenprofil hat, das nicht rotations symmetrisch ist. Das wirksame Flächenprofil des Strahls wird hierbei vorzugsweise der Spur richtung entsprechend und/oder folgend ausgerichtet. Als wirksames Flächenprofil kann der jenige Bereich bezeichnet werden, in dem ein Aufbau, ein Aufschmelzen, ein Aushärten und/oder ein Erwärmen von Ausgangsmaterial erfolgt. So kann z.B. als wirksames Flächenprofil derjenige Bereich bezeichnet werden, in dem ein pulverförmiges Ausgangsmaterial erwärmt und/oder aufgeschmolzen wird, um nach dessen erneuter Erstarrung eine entsprechende Ablagerung entlang der Spur zu erreichen (sogenannte Hatches).

Um das Ausgangsmaterial so zu verändern, dass der Körper aufgebaut wird, können unter schiedliche Strahlen verwendet werden. Bei polymerisationsfähigen Flüssigkeiten ist insbe sondere eine Bestrahlung mit UV-Licht oder dergleichen möglich, dessen Energieeintrag le diglich zum lokalen Auslösen der Polymerisation ausreichend sein muss. Andere Ausgangsmaterialien, wie etwa pulverförmige Ausgangsmaterialien (z.B. metallische Materialien), müssen häufig mit hinreichend hochenergetischen Strahlen aufgeschmolzen werden, wie z.B. mit Elektronenstrahlen, lonenstrahlen oder Laserstrahlen hoher Strahlintensität. Es wird einsichtig sein, dass Strahlen häufig einen je nach Fokus mehr oder weniger großen Zentralbereich und darum herum einen Bereich geringerer Intensität aufweisen werden, in dem die Strahlintensität, also die Leistung pro Fläche, schnell abfällt und der nicht geeignet ist, beim Aufbau des Körpers aus Ausgangsmaterial in erheblichem Maße beizutragen. Wie groß der wirksame Bereich ist, wird dabei unter anderem von der Gesamt-Strahlleistung, der Fokussierung, der Strahlgeschwindigkeit und dem Material abhängen.

Bei herkömmlichen Laserstrahl-Bauteiledruckverfahren wird das wirksame Flächenprofil je nes sein, an welchem das pulverförmige Ausgangsmaterial aufgeschmolzen bzw. versintert wird. Es wird einsichtig sein, dass in den seltensten Fällen der Strahl vollständig rotationssymetrisch sein wird. Einerseits wird der Strahl oftmals, besonders bei großen zu bildenden Körpern von einer zentralen Stelle oberhalb einer Aufbauebene umgelenkt, um den Aufbau des Körpers aus Ausgangsmaterial entfernt vom Zentrum der Bearbeitungsfläche zu bewirken. Unterstellt man einen bei senkrechtem Einfall kreisrunden Strahlquerschnitt, so wird an den Ecken bei geneigten Strahl eine Abweichung von der Rotationssymmetrie ohne besondere optische Maßnahmen zu beobachten sein, solche geringen Abweichungen sollen aber außer Betracht bleiben. Als nicht rotationssymmetrisch wird im Rahmen der Erfindung das Flächenprofil daher vorliegend insbesondere erst dann verstanden, wenn die Abwei chungen von einer reinen Rotationssymmetrie über diesen Effekt hinausgehen, insbesondere dergestalt, dass die Abweichungen der Strahlintensität von einer reinen Rotationssymmetrie für wenigstens 10 % des wirksamen Flächenprofils wenigstens 10 % größer sind, bevorzugt wenigstens 20 % größer als durch den beschriebenen Effekt. Es liegt mit anderen Worten selbst bei senkrechtem Schnitt durch den Strahl ein bewusst und gezielt durch ge eignete Maßnahmen von der Rotationssymmetrie abweichendes Flächenprofil vor. Dieses nichtrotationssymmetrische Flächenprofil wird dann erfindungsgemäß entsprechend der Spur des Strahls ausgerichtet. Ein solches nichtrotationssymmetrisches Flächenprofil kann z.B. bereits vor einem Galvanometer, mit dem der Strahl in der Bearbeitungsebene umgelenkt wird, vorliegen.

Es wird nachfolgend ersichtlich werden, dass die Ausrichtung durch geeignete strahlformen de, strahllenkende oder strahllimitierende Anordnungen erzielt werden kann, und/oder ge gebenenfalls auch durch eine geeignete Ausrichtung des Körpers während des Aufbaus.

Es wurde erkannt, dass durch eine solche Vorgehensweise Bauteile hoher Qualität beson ders schnell produziert werden können, und zwar weitgehend unabhängig von der aktuellen Ausrichtung der Bahn, etwa dort, wo die Bahn gekrümmt ist. Die Erfindung ist ohne weiteres für die Verwendung mit geraden Bahnen ausgelegt und bietet z.B. auch dort Vorteile, wo der Körper mittels in einer jeweiligen Bearbeitungsebene im Wesentlichen parallelen Bahnen aufgebaut wird (die Hatches aus aufgebautem Material bilden), wobei die Bahnen unter schiedlicher Bearbeitungsebenen (insbesondere die Bahnen unmittelbar aufeinanderfolgen der Bearbeitungsebenen) vorzugsweise schräg und/oder kreuzweise zueinander verlaufen (z.B. unter einem Winkel von 90°, 60° oder einer Primzahl). Hier stellt die Ausrichtung des Flächenprofils sicher, dass mit praktisch gleichbleibender Strahlenergie in jeder Lage und mit gleichen Strahlgeschwindigkeiten gearbeitet werden kann, was vorteilhaft ist, um einen Körper mit homogenen Eigenschaften zu erhalten.

Es ist aber alternativ und/oder zusätzlich auch möglich, gekrümmte Bahnen abzufahren und dabei das wirksame Flächenprofil jeweils entsprechend des Bahnverlaufs auszurichten. Dass auch dabei Bauteile hoher Qualität schnell und weitgehend unabhängig vom Krümmungsradius der Bahn produziert werden können, sei betont. Wo der Krümmungsradius sehr groß gegen die Breite des Strahls ist, wird selbst dort, wo Bögen um 90° erforderlich sind, bei gleichbleibender Überstreichgeschwindigkeit eine über die Gesamtbahnfläche nahezu gleichmäßige Erwärmung erhalten. Durch die Strahldrehung ist die Strahlbreite selbst dabei auch nicht stellenweise tangential ausgerichtet, sondern es wird stets mit nahezu gleicher Leistungsdichte entlang der Bahn gearbeitet.

Ein sonst womöglich erforderliches Beenden einer Scanbahn und ein Neuausrichten des Werkstückes, das nicht nur Zeit kostet, sondern auch Probleme am Bahnbeginn verursachen kann, wird so entbehrlich. Damit bieten sich bei Bogenlinien, die großen Winkeln entsprechen, ohne weiteres Vorteile. Dies ist besonders der Fall, wenn die Bogenlinie Winkel von mindestens 20°, bevorzugt von über 30°, insbesondere von über 45° einschließt.

Es bieten sich aber nicht nur Vorteile bei Bogenlinien, d.h. Teile von Kreislinien, sondern auch bei allgemein gekrümmten Bahnen. Es sei insbesondere darauf hingewiesen, dass es möglich ist, auch bei gekrümmten Linien Strahlen von Ebene zu Ebene so zu führen, dass sich die Linien bzw. Hatches an den Ebenen wiederholt schneiden und nicht etwa in verschiede nen Ebenen unvorteilhaft weitgehend parallel laufen.

Es ist zudem auch möglich, bei kleinen Bögen eine unerwartet hohe Qualität zu gewährleis ten. Zwar wird beim Abfahren von Bögen mit kleinem Radius im radial innenliegenden Bereich mehr Energie zugeführt, was dort per se eine höhere Temperatur mit sich bringen könnte. Wo das Zentrum der Bögen seitlich vom Strahl liegt, kommen allerdings mehrere mildernde Effekte zusammen. Zum einen ist der Quer-Wärmeabfluss größer, weil Wärme auch quer abfließen kann. Dies gilt bereits für den Aufbau von Wandungen, in besonderem Masse aber für Innenvolumina, wo die Spur neben bereits vorhandenes, kompaktiertes Ma terial gesetzt werden soll. Dort erfolgt eine Wärmeabfuhr nicht nur nach unten, sondern auch seitlich in dieses Material hinein. Zum anderen ist die Strahlintensität am Rand oftmals ohnehin geringer, sofern nicht besondere Maßnahmen ergriffen werden müssen.

Wie stark ein solcher Randabfall im Idealfall sein soll, wird unter anderem von dem aufzuschmelzenden Material abhängen. Da die Hatches sich partiell überlappen müssen, sollte der Randabfall so gewählt sein, dass am Rand zwar ein hinreichend tiefes Aufschmelzen oder dergleichen des Materials erfolgt, zugleich aber durch das Aufschmelzen keine nachteilige Materialveränderung bedingt wird. Selbst dort, wo das Zentrum von Bögen innerhalb der Linie liegt, erweist sich der etwas hö here Energieeintrag im Regelfall als unkritisch, weil Bögen mit derart engen Radien meist kurz sind, also die Gesamtdauer der Bestrahlung kurz sein wird und damit der zusätzliche Energieeintrag gering bleibt.

Es kann vorteilhaft sein, wenn bei dem 3D-Bauteildruckverfahren das wirksame Flächenprofil quer zur Spurrichtung eine Breite Bl und in Spurrichtung eine Breite B2 aufweist, wobei Bl > 1,5 B2, vorzugsweise Bl > 3 B2 oder Bl > 5 B2, ist. Es wird also typisch ein quer zur Bahn breit gestreckter wirksamer Strahl gewünscht. Ein hinreichend breiter Strahl, der ein hinreichend breites wirksames Flächenprofil quer zur Spurrichtung aufweist, ist vorteilhaft, weil die gleiche Fläche mit weniger Spuren überquert werden kann. Zugleich ist heutzutage oftmals schon die Strahlgeschwindigkeit entlang der Spur nicht bestimmt durch die Dauer, binnen welcher dem Ausgangsmaterial die zum Körperaufbau erforderliche Energie zugeführt werden kann; vielmehr ist bereits heute oftmals Sorge dafür zu tragen, dass das Ausgangs material nicht zu schnell erwärmt wird, weil dies zu unerwünschtem Spritzen führt, was die Qualität des gedruckten Körpers beeinträchtigen könnte. Ein besonders breiter Strahl ist in soweit vorteilhaft. Aus diesem Grund sind Strahlen bevorzugt, die quer zur Spurrichtung wenigstens dreifach breiter als in Spurrichtung sind, wohingegen bei zu geringen Strahlbreiten der zusätzliche Aufwand der Orientierung des wirksamen Flächenprofils sich weniger aus zahlt. Es wird einzuschätzen sein, dass dort, wo besonders massive Körper gebaut werden sollen, die gerade im Körperinneren große Volumina aufweisen, besonders breite Strahlen vorteilhaft sind. Hier können die wirksamen Flächenprofile quer zur Spurrichtung oftmals auch größer als das 5- oder 10-fache der Breite in Spurrichtung sein. Wie vorerwähnt können auch Strahlen erzeugt werden, die eine Breite von z.B. 30:1 aufweisen, und es wird einzu schätzen sein, dass sogar Strahlen mit einem Verhältnis von über 40:1, über 50:1, über 60:1, über 70:1, über 80:1, über 90:1 oder über 100:1 verwendbar sind. Es sei erwähnt, dass zu sätzlich zu einem recht breiten Flächenprofil auch eine Vorbehandlungszone vorgesehen sein kann, in welcher Material beispielsweise vor seinem Aufschmelzen vorerwärmt wird, um die Erwärmung selbst dann weniger schlagartig erfolgen zu lassen, wenn sehr hohe Strahlgeschwindigkeiten gewählt werden. Es ist insgesamt vorteilhaft, wenn die Bereite Bl des wirksamen Flächenprofils, an dem z.B. ein Aufschmelzen von Pulvermaterial erfolgt, mindestens 1,5 mm mindestens 2 mm mindestens 3 mm, mindestens 5 mm oder mindestens 10 mm beträgt. Dass mit Fortschreiten der zugänglichen Laserleistung und der Leistungsbeständigkeit der zur Strahlumlenkung und/oder -formung verwendeten Elemente, insbesondere optischen Elemente, noch größe re Breiten wie beispielsweise 5 mm, 10 mm, 15 mm oder 20 mm oder jeweils darüber sinnvoll gewählt werden können, sei als möglich offenbart. Mit derart breiten Strahlen werden, hinreichende Leistung vorausgesetzt, bevorzugt Strahlgeschwindigkeiten von wenigstens 300 mm/sec entlang der Bahn, bevorzugt über 600 mm/sec und insbesondere über 1000 mm/sec verwendet, insbesondere dort, wo als Ausgangsmaterial Metallpulver, Metallcarbidpulver, Metallnitridpulver und/oder zu versinternde Keramikpulver (etwa Metalloxidkeramikpulver) verwendet werden.

In Spurrichtung wird in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel die Breite B2 wenigstens 0,1 mm, vorzugsweise mindestens 0,5 mm betragen. Wo die Breite B2 so gering ist wie 0,1 mm und hochschmelzendes Ausgangsmaterial verwendet wird, wird die Aufwärmgeschwindigkeit sehr hoch sein, was insbesondere dort, wo zunächst Oxidschichten des Ausgangsmateri als durch die Erwärmung überwunden werden müssen, zu Spritzen führen kann. Eine Länge von wenigstens 0,5 mm ist, insbesondere bei Strahlgeschwindigkeiten entlang der Bahn von um oder über 50 mm/sec, 100 mm/sec, 300 mm/sec, 450 mm/sec oder 600 mm/sec beson ders vorteilhaft. Es sei angemerkt, dass große Strahlen auch für die Verwendung beim Auf bau des Körperinneren, also beispielsweise des Bereiches in hinreichendem Abstand von Wandungen verwendbar sind, wohingegen die Außenbereiche wie Wandungen gegebenenfalls auch mit einem anderen kleineren Strahl erzeugbar sind. Dies hat einerseits Vorteile, weil im Außenbereich, das heißt für die„Haut" oder Oberfläche des Körpers weniger Leis tung eingestrahlt werden muss und zudem gegebenenfalls eine feinere Strahlführung gewünscht wird, um erforderliche Nachbehandlungsschritte zu reduzieren. Auch ist es möglich, gegebenenfalls unterschiedlich viel Energie dort einzustrahlen, wo durch unterschiedliche Kornbildung, erfolgendes oder nicht erfolgendes Wiederaufschmelzen von Material, usw. bestimmte Materialeigenschaften erzielt werden sollen. So kann etwa durch Wahl geeigne ter Strahlleistungsparameter wie Strahlgeschwindigkeit und Strahlbreite ein bestimmtes Aufschmelzverhalten erreicht werden, Eutektika können gebildet werden usw. Eine erfin- dungsgemäße 3D-Druckmaschine kann insofern zwei Laser unterschiedlicher Leistung aufweisen, z.B. einen ersten Laser mit einer Leistung von mindestens 2 kW, mindestens 4 kW oder mindestens 8 kW und einen zweiten Laser mit einer Leistung von weniger als 800 W, vorzugsweise weniger als 400 W oder weniger als 200 W.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird das 3D-Bauteildruckverfahren derge stalt durchgeführt, dass der Strahl auf einer zumindest bereichsweise gekrümmten Bahn ge führt wird. Das wirksame Flächenprofil kann dann entsprechend der Krümmung der Spur si multan mit dem Abfahren der Spur orientiert werden.

Es sei diesbezüglich darauf hingewiesen, dass beim 3D-Druck im Regelfall die Druckbahnen vorab bekannt sind, etwa weil sie auf Basis eines bekannten CAD-Entwurfes vorab festgelegt werden. Auf diese Weise kann besonders einfach vermieden werden, dass Hatches in unter schiedlichen Ebenen zu lange parallel laufen. Es ist prinzipiell möglich, entweder mit dem Strahl gekrümmte Bahnen abzufahren und das wirksame Flächenprofil demgemäß zu dre hen, und/oder es ist möglich, die Bahnausrichtung zunächst insbesondere ebenenweise zu bestimmen und dann den Strahl entsprechend einer Vorabplanung zu drehen.

Die Formung des Strahls zu einem nicht rotationssymmetrischen Flächenprofil kann durch unterschiedliche Mechanismen und/oder Bauteile erreicht werden, z.B. durch eine Frei formoptik, ein Flüssigkristall-SLM, eine akustooptische Strahlformer und/oder ein diffraktives optisches Element (DOE). Manche dieser Mechanismen und/oder Bauteile erlau ben ohne Weiteres auch eine Drehung des erzeugten und/oder zu erzeugenden Flächenpro fils (etwa Flüssigkristall-SLM oder akustooptische Strahlformer). Andere Bauteile (etwa diffraktive optische Elemente) können zur Drehung des Strahls selbst gedreht oder auch ausgetauscht werden. Insofern kann eine Strahlformungseinrichtung vorhanden sein, die im Strahlgang angeordnet wird. Die Strahlformungseinrichtung kann austauschbar sein. Alter nativ oder zusätzlich kann die Strahlformungseinrichtung drehbar sein, etwa durch eine zu sätzliche Strahlformungsdreheinrichtung.

Eine Änderung der Form und/oder Orientierung des Flächenprofils kann durch Wechsel be stimmter optischer Elemente (wie etwa durch Wechsel verschiedener diffraktiver optischer Elemente) zur Strahlformung erreicht werden, wozu auf unterschiedliche DOEs in einem Magazin zugegriffen werden kann. So kann die Änderung der Form und/oder Orientierung des Flächenprofils z.B. von Bearbeitungsebene zu Bearbeitungsebene geschehen. Es ist aber auch möglich, die Form und/oder Orientierung des Flächenprofils in einer bestimmten Bear- beitungsebene vorzunehmen, je nach verwendeter Strahlformungseinrichtung und/oder Strahlformungsdreheinrichtung auch in Echtzeit.

Damit ist insbesondere möglich, eine Ausrichtung bzw. Rotation auch bei abgeschaltetem Laser vorzunehmen und es wird möglich, dann alle Hatches bzw.„Schraffurlinien" in einer Schicht bzw. Ebene parallel zu führen und eine Richtungsänderung jeweils nur zwischen zwei Schichten vorzunehmen, insbesondere, während der Strahl ausgeschaltet ist. Gleichwohl ist aber auch möglich, eine Strahlorientierung bei angeschaltetem Strahl vorzunehmen.

Es kann vorteilhaft sein, wenn das 3D-Bauteildruckverfahren derart ausgeführt wird, dass das wirksame Flächenprofil während des spurenweisen Bestrahlens gedreht wird. Prinzipiell wäre es nicht erforderlich, dass Flächenprofil simultan mit der Bestrahlung zu drehen. Es wä re auch möglich, eine Ausrichtung bei unterbrochenem oder außerhalb des zu druckenden Gegenstandes befindlichem Strahl zu drehen. Alternativ ist jedoch möglich, und im Regelfall auch bevorzugt, das wirksame Flächenprofil simultan mit der Bestrahlung zu drehen. Dies kann auf unterschiedliche Art und Weise geschehen, die davon abhängt, wie das wirksame Flächenprofil tatsächlich erzeugt wird. Eine Erzeugung eines breiten Strahles ist etwa unter Verwendung von Zylinderlinsen möglich. Diese können entsprechend ihrer Längsachse ausgerichtet werden, um den Strahl wie erforderlich zu drehen. Es ist auch möglich, den Strahl, mit dem Material aufgeschmolzen oder zur Verbindung energiebeaufschlagt wird, aus meh reren Einzelstrahlen, etwa mit in einer Matrix angeordneten einzelnen Laserdioden zu erzeugen. Die einzelnen Dioden der Matrix können dann so geschaltet werden, dass sich das wirksame Flächenprofil während des spurenweisen Bestrahlens wie erforderlich ausrichtet. Es sei erwähnt, dass in einem solchen Fall die Genauigkeit, mit welcher die Drehung des wirksamen Flächenprofils einer beispielsweise kontinuierlich gekrümmten Bahn folgen kann, abhängen wird von der Anzahl der Laserdioden in der Matrix. In einem einfachen Fall einer 2x2 Laserdiodenmatrix wird es nur 4 unterschiedliche Ausrichtungen geben. Es ist daher be- vorzugt, eine Matrix zu verwenden, die beispielsweise 3x3, 4x4, 5x5, 6x6 Laserdioden oder mehr aufweist. Die Verwendung einer quadratischen Matrix ist im Übrigen nicht zwingend.

Anstatt einzelne Dioden einer Matrix zu schalten, wäre es auch möglich, eine Diodenanordnung selbst auszurichten, beispielsweise ein Laserstrahl emittierendes lineares Diodenarray, um so die Drehung des wirksamen Flächenprofils zu erreichen. Weiter besteht eine Möglichkeit darin, diffraktive optische Elemente in den Strahl zu bringen, die das Strahlprofil verändern. Derartige diffraktive optische Elemente können wahlweise gegenei nander ausgetauscht werden, um die Ausrichtung des wirksamen Flächenprofils zu bewirken, und/oder können, mit einer geeigneten Mechanik, selbst gedreht werden. Es ist vorteil haft, dort, wo diffraktive optische Elemente alleine das wirksame Flächenprofil aus einem Eingangsstrahl formen, ein kreisrundes Eingangsprofil zu verwenden, so dass die Ausrichtung des wirksamen Flächenprofils dann nur von der mechanischen Orientierung des diffraktiven optischen Elementes abhängt. Das diffraktive optische Element in einem solchen Fall kann beispielsweise gesteuert gedreht werden.

Aus dem oben Ausgeführten wird ersichtlich sein, dass Abweichungen zwischen dem Bahn- veriauf und der Orientierung des wirksamen Flächenprofils durchaus auftreten können, ohne dass von der Erfindung abgewichen wird. Es können Abweichungen einerseits auftreten, weil die Drehung des wirksamen Flächenprofils, wie etwa bei Matrixdioden, nicht hinreichend feingestuft erfolgt, weil die mechanische Nachführung eines diffraktiven optischen Elementes nicht völlig präzise ist und/oder weil ein zeitlicher Versatz zwischen der Strahlführung auf der Bahn und dem Drehen von Linsen, diffraktiven optischen Elementen und so weiter auf- tritt. Es wird aber einzusehen sein, dass derartige Abweichungen bevorzugt unter 45°, besonders bevorzugt unter 30°, insbesondere bevorzugt unter 15° und typisch im Bereich nicht über 10°, bei qualitativ besonders hochwertigen Anlagen auch unter 5° Abweichung liegen.

Es wird einzusehen sein, dass bei sehr großen Abweichungen die Vorteile der Erfindung nicht vollumfänglich zu erhalten sind, während sich sehr kleine Abweichungen kaum auswirken, also selbst dort, wo im Grenzbereich der möglichen Geschwindigkeiten und/oder Energien gearbeitet wird, nicht notwendigerweise Vorteile aus einer besonders hohen Genauigkeit erhalten werden. Die zulässigen Toleranzen können leistungsabhängig sein, allgemein sind aber bei aktuell verfügbaren Leistungen von 5 bis 10 kW auch bei Strahlgeschwindigkeiten >600 mm Abweichungen zwischen 5° bis 12°, bevorzugt zwischen 8° und 10° gut vertretbar, ohne wesentliche Vorteile der Erfindung zu verlieren.

Es sei im Übrigen erwähnt, dass verschiedene Maßnahmen zur Erzeugung und Orientierung eines wirksamen Flächenprofils, das einer Bahn entsprechend orientiert wird, möglich sind. So könnte eine Diodenmatrix mit einem diffraktiven optischen Element und Zylinderlinsen kombiniert werden und so weiter.

Es kann vorteilhaft sein, wenn das 3D Bauteildruckverfahren derart ausgeführt wird, dass Ausgangsmaterial durch die Bestrahlung aufgeschmolzen wird und ein Profil der ausgangs- materialaufschmelzenden Strahlintensität quer zur Spur mindestens 1,5-fach breiter als in Richtung der Spur ist, bevorzugt mindestens zweifach breiter, besonders bevorzugt mindestens dreifach breiter, in besonders bevorzugten Varianten auch mindestens 4-fach, 5-fach oder 10-fach breiter.

Es sei zunächst darauf hingewiesen, dass nicht alleine der Strahl dazu dienen muss, etwa beim selektiven Lasersintern an das pulverförmige Material bis zur Verbindung mit anderem Material zu erwärmen. Vielmehr reicht es, das teilgebildete Bauteil und/oder das Pulvermaterial erheblich aufzuwärmen und dann nur noch eine geringe Menge zusätzliche Energie zum Aufschmelzen durch die Bestrahlung einzubringen. Dies erlaubt bereits mit heute er reichbaren Strahlleistungen die Verwendung recht breiter Strahlen selbst dann, wenn hohe Spurgeschwindigkeiten gewünscht sind. Dies ist sinnvoll, wenn quer zur Spur in erheblicher Breite Material aufgeschmolzen bzw. zur Verbindung mit anderem Material hinreichend stark mit Energie beaufschlagt wird. Die Wirtschaftlichkeit wird größer, wenn die material- aufschmelzende Strahlintensität quer zur Spur wenigstens 1,5-fach breiter als in Richtung der Spur ist, vorzugsweise wenigstens 2-fach, 3-fach oder 5-fach. Die Vorerwärmung verbes sert die Verwendbarkeit besonders breiter Strahlen. Es wird einzuschätzen sein, dass z.B. eine auch 10-fache Verbreiterung erzielbar ist, wobei durch die Strahlausrichtung regelmäßig ungeachtet sehr hoher eingetragener Leistungen gewährleistet ist, dass das Material wie er forderlich aufgeschmolzen bzw. zur Verbindung mit anderem Material beaufschlagt wird, besonders, wenn vorerwärmt bzw. außer durch Strahlen zusätzlich erwärmt wird. Dort, wo die Strahlen besonders breit sind, ist es vorteilhaft, eine besonders gute Ausrich tung zu erzielen. Daher wird es besonders bevorzugt sein, wenn bei einem wenigstens dreifach breiteren Strahl die Abweichung der tatsächlichen Drehung des wirksamen Flächenpro fils während des spurweisen Bestrahlens unter 25°, bevorzugt unter 15° liegt. Wo der Strahl wenigstens 5-fach breiter ist, ist es bevorzugt, die Orientierung auf mindestens 15° genau auszurichten. Es sei darauf hingewiesen, dass bei sehr breiten Strahlen gleichwohl Bahngeschwindigkeiten von über 60 cm/sec, bevorzugt über 1 m/sec (z.B. für Al-Si Legierungen) und/oder Bahngeschwindigkeiten von über 50 mm/sec, bevorzugt über 150 mm/sec (z.B. für Al-Cu Legierungen) erreichbar sind.

Durch die Verbreiterung des Strahls wird unter anderem erreicht, dass sich das Spritzverhal ten des erwärmenden Materials verändert, weil der Gradient zur Seite nicht so hoch ist. Zu gleich kann eine Vorheizung des Materials vor dem eigentlichen intensiven Laserstrahl erfolgen, was in Bahnrichtung das Spritzen reduzieren kann. Es ist zugleich vorteilhaft, wenn nach dem erfindungsgemäßen 3D-Bauteildruckverfahren dem Bereich des Profils, mit welchem Ausgangsmaterial aufgeschmolzen wird, in Strahlbewegungsrichtung, also in Richtung der Bahn, ein Vorwärmbereich geringerer Intensität vorausgeht und/oder ein Bereich geringerer Intensität nachfolgt. Die Verwendung eines Strahls mit Vorheizzone schließt nicht aus, dass das aufzuschmelzende Material zusätzlich auf andere Art und Weise vorerwärmt wird. Es sei erwähnt, dass eine Vorheizung auch in lokalen Bereichen geschehen kann, die aber deutlich größer als der Fokusbereich des Aufschmelzstrahls sind. Erwähnt seien etwa eine induktive Beheizung mit einer über die aufzuschmelzende Schicht zu führenden Spule, eine Erwärmung mit einem separaten, ausgedehnten Strahl usw.

Ein Nachwärmbereich kann dazu beitragen, dass dort, wo Material in größerem Umfang aufgeschmolzen wird, der Erstarrungsprozess langsamer abläuft, was die Kornbildung beeinflusst und gegebenenfalls auch die weiteren Materialeigenschaften des durch das additive Verfahren zu bildenden Körpers.

Es ist nicht zwingend, dass die Strahlintensität quer zur Strahlbewegungsrichtung innerhalb jenes Bereiches des Strahlprofils, der intensiv genug ist, Ausgangsmaterial aufzuschmelzen, homogen ist. Vielmehr ist es auch möglich, ein Profil beispielsweise mit Zwischenintensi- tätsmaxima zu verwenden oder sogar getrennte Bereiche zu verwenden, in welchen eine Materialaufschmelzung erfolgt, während im Zwischenbereich kein Material aufgeschmolzen wird. Das Nichtaufschmelzen von Material an bestimmten Stellen aufgrund einer zu geringen Strahlintensität kann gezielt dort eingesetzt werden, wo ein nicht kompakter Körper gewünscht ist. Zudem kann gegebenenfalls erreicht werden, dass im Bereich höherer Intensität aufgeschmolzenes Material zu Bereichen strömt, in welchen das Material nicht aufgeschmolzen wurde. Die dabei erfolgende Wärmeübertragung kann auch an diesen Stellen zu einem Aufschmelzen führen, sodass insgesamt bei gleicher Strahlleistung ein besonders breiter Strahl verwendbar wäre.

Sofern ein quer zur Bahn nicht homogener Strahl verwendet wird, sondern ein Strahl, der quer zur Bahn Intensitätsspitzen aufweist, ist es vorteilhaft, wenn die Intensität an diesen In tensitätsspitzen mindestens 1,3-fach, vorzugsweise mindestens 1,5-fach, besonders bevor zugt wenigstens zweifach höher als entlang des Bereiches quer zur Bahn ist, in welchem die Intensität zum Ausgangsmaterialaufschmelzen ausreicht. Es sei erwähnt, dass partielle In tensitätsüberhöhungen auch dazu führen können, dass bereichsweise eine bessere Verbindung zu unter der aktuellen Bahn liegenden Bahnen erreicht wird, also eine insgesamt bes sere Hatch-Verbindung bewirkt wird.

Dort, wo der breite Strahl quer zur Bahn keine homogene Leistungsverteilung in jenem Bereich hat, in welchem Material aufgeschmolzen wird, kann es vorteilhaft sein, wenn an den äußersten Abschnitten die Strahlintensität höher ist als in der Strahlmitte. Dies kann deshalb vorteilhaft sein, weil der Energieabfluss zum Rand hin größer ist, so dass dort mehr Energie zum Aufschmelzen benötigt werden könnte. Bei einer solchen Bestimmung der mittleren Strahlintensität kann typisch die Strahlintensität quer zu Strahlbewegungsrichtung über einen Bereich gemittelt werden, der immer noch klein gegen die Gesamtstrahlbreite ist, beispielsweise durch Mittelung über wenigstens 0,1 mm, vorzugsweise 0,2 mm, besonders be vorzugt über 0,3 mm gemittelt, wohingegen eine Gesamtstrahlbreite von über 1 mm, bevorzugt über 2 mm, insbesondere bevorzugt über 3 oder 5 mm verwendet wird. Die Spur, auf welcher der Strahl geführt wird, wird in bevorzugten Ausführungsformen zumindest bereichsweise gekrümmt sein. Es ist gegebenenfalls möglich, eine mittlere Strahlintensität in einem solchen Fall entlang eines zur Spur radial äußersten Abschnittes des Profil bereichs Ausgangsmaterial aufschmelzender Strahlintensität größer als die mittlere Strahlintensität entlang eines zur Spur radial innersten Abschnittes zu wählen. Mit anderen Worten wird dort, wo sich der Strahl aufgrund der Strahlbahnkrümmung schneller bewegt, eine hö here Leistungsdichte verwendet. Dies ist etwa mit einzeln steuerbaren Dioden einer Diodenarrayanordnung ohne weiteres möglich, jedoch ebenfalls bei Verwendung eines ent sprechenden diffraktiven optischen Elements. Wiederum kann davon ausgegangen werden, dass die Strahlintensität entsprechend an den jeweiligen äußeren bzw. inneren Radiusberei chen erhöht bzw. abgesenkt ist, wenn eine mittlere Strahlintensität niedriger ist, beispiels weise gemittelt quer zur Strahlbewegungsrichtung über eine Länge von 0,1 mm, vorzugsweise 0,2 mm oder 0,3 mm, wie zuvor.

Das additive Verfahren, d.h. das 3D-Bauteildruckverfahren kann in einer besonders bevor zugten Ausführungsform mit einem optischen Strahl durchgeführt werden, insbesondere bevorzugt mit einem Laserstrahl, bevorzugt einem Dauerstrichlaserstrahl. Es sei darauf hingewiesen, dass es alternativ möglich ist, auch Teilchenstrahlen, beispielsweise Elektronen strahlen oder lonenstrahlen hinreichender Stromstärke und Energie zu verwenden.

Dort, wo der Strahl mittels eines Lasers erzeugt wird, kann dieser Laser einer Ausgangsleistung von mindestens 5 kW, bevorzugt mindestens 8 kW, insbesondere mindestens 10 kW besitzen. Es wird einzuschätzen sein, dass die erzielbare Strahlbreite, die technologisch als besonders vorteilhaft angesehen wird, von der Ausgangsleistung des Strahls abhängen wird. So kann eine höhere Leistung dazu führen, dass ein vorteilhaft breiter Strahl mit vorteilhaft hoher Bahngeschwindigkeit verwendbar ist.

Wie bereits erwähnt, kann das wirksame Flächenprofil mittels unterschiedlicher Strahlfor mungseinrichtungen erzeugt werden, insbesondere mittels unterschiedlicher DOE.

Es ist möglich, mehrere Strahlformungseinrichtungen räumlich hintereinander zu setzen und/oder sie zeitlich nacheinander zu verwenden. Auch ist es möglich, die Strahlformeinrich- tungen nicht nur zu Erzielung unterschiedlicher Ausrichtungen auszutauschen, sondern auch unterschiedliche Linienbreiten durch unterschiedliche Strahlformungseinrichtungen vorzusehen. Dies kann insbesondere geschehen, um Innenvolumina mit breiteren Strahlen zu erzeugen, während Randbereiche, Wandungen usw. mit relativ schmalen Strahlen erzeugt werden, die eine höhere Oberflächenqualität produzieren. Dort, wo Strahlformungseinrichtungen gegeneinander getauscht werden, kann dies durch Unterbringung der strahlformen den optischen Einrichtungen wie diffraktiver optischer Elemente in einem Magazin (z.B. einem revolverartig drehbaren Magazin oder einem linearen Magazin), aus welchem jeweils ein DOE oder einige wenige DOE entnommen werden geschehen. Auch ist es möglich, die Strahlformungseinrichtungen leistungsabhängig zu wählen. Alternativ oder zusätzlich kann die Strahlformungseinrichtung (bzw. das oder die DOE) in Abhängigkeit des zu bearbeiten den Materials gewählt werden.

Es kann vorteilhaft sein, wenn die Strahlformungseinrichtung wenigstens ein diffraktives op tisches Element aufweist, wobei eine Strahlformung beispielsweise mindestens ein Flüssig kristall-Element im Strahlengang und/oder mindestens eine reflektive Flüssigkristallzelle um fasst und/oder mindestens ein akustooptischer Strahlformer vorgesehen ist. Dort, wo strah lengeladene Teilchen wie Elektronen oder Ionen verwendet werden, wird eine Strahlformungseinrichtung typisch mit Magneten aufgebaut sein.

Wie vorerwähnt, kann bei einem erfindungsgemäßen Bauteildruckverfahren die Strahlform einrichtung zur Strahlausrichtung gedreht werden. Dies ist jedoch nicht zwingend. Es ist auch möglich, die Strahlquelle zu drehen oder, etwa dort, wo ein Laserstrahl über eine Glasfaser an einen 3D-Druckbereich geführt wird, die Glasfaser bzw. den Auskoppler zu drehen. Dass die gesamte Strahlquelle ebenfalls drehbar ist, wurde am Beispiel eines linearen Laserdiodenarrays bereits angegeben.

Gemäß einem verwandten Aspekt bezieht sich die Erfindung darüber hinaus auf eine 3D- Druckmaschine, in der Ausgangsmaterial spurweise mit einem Strahl bestrahlt wird, um ei nen Körper daraus aufzubauen, wobei der Strahl vorzugsweise ein wirksames Flächenprofil hat, das nicht rotationssymmetrisch ist, wobei die strahlausrichtende Baugruppe Vorzugs- weise dazu ausgebildet ist, das wirksame Flächenprofil des Strahls der Spurrichtung zu dre hen.

Wiederum ist es möglich, das wirksame Flächenprofil zu drehen, bevor eine Spur abgefahren wird; gleichwohl kann gleichzeitig gedreht und bestrahlt werden. Die strahlausrichtende Baugruppe, die zum Drehen des wirksamen Flächenprofils verwendet wird, kann Flüssigkristallmatrixelemente zur Strahlformung aufweisen, diffraktive optische Elemente und/oder Prismen bzw. Prismenkombinationen.

Es sei erwähnt, dass die strahlausrichtende Baugruppe auch als solche als schutzwürdig angesehen wird. Eine solche strahlausrichtende Baugruppe wird typisch eine Steuerung aufweisen bzw. einen Steuereingang, um den Strahl entlang einer zumindest bereichsweise gekrümmten Spur zu lenken und dann das wirksame Flächenprofil dabei entsprechend der Spurkrümmung zu orientieren. Es sei erwähnt, dass typisch die Lenkung des Strahls und die Drehung des Strahls bevorzugt gegenüber einer Bauteildrehung ist.

Weiter sei darauf hingewiesen, dass gegebenenfalls eine 3D-Druckmaschine mit mehr als ei nem einzelnen, unabhängig bewegbaren Strahl betrieben werden kann. Wo dies der Fall ist, kann es ausreichen, lediglich einen der Strahlen auf die erfindungsgemäße Weise auszurichten.

Es sei darauf hingewiesen, dass verschiedene Strahlquellen selbst orientierbar sind, um die gewünschte ausgerichtete Bestrahlung des Ausgangsmaterials zu bewirken. Hingewiesen sei etwa auf Elektronen, Positronen, Protonen, Helium, aber auch schwerere Ionen usw.

Die Erfindung wird im Folgenden nur beispielhaft anhand der Zeichnung beschrieben. In dieser ist dargestellt durch

Figur 1 die Strahllenkeinheit einer erfindungsgemäßen 3D-Druckmaschine;

Figur 2 eine Kollimator-Einheit mit Faseradapter und Aufnahme für eine erfindungsgemäße strahlausrichtende Baugruppe gemäß Detail A von Figur 1; Figur 3a eine Detailansicht einer zur Strahlorientierung verwendeten strahlausrichtenden Baugruppe;

Figur 3b ein Detail dazu;

Figur 4a eine Anordnung mit einem rotierbaren Magazin für unterschiedliche diffraktive optische Elemente, die wechselweise und/oder in Kombination in einen optischen Strahlengang einer 3D-Druckmaschine eingebracht werden können, um unterschiedliche Formungen und/oder Orientierungen des Strahls zu erreichen;

Figur 4b eine alternative Ausführungsform für eine strahlausrichtende Baugruppe mit ei nem linearen Magazin, aus welchem ebenfalls unterschiedliche diffraktive opti sche Elemente entnommen werden können, um diese zur Strahlformung und/oder Strahlorientierung in den Strahlengang zu bewegen.

Nach Figur 1 umfasst eine Strahlform- und Lenkeinheit eines 3D-Druckers, mit dem additiv ein Körper aus Ausgangsmaterial aufgebaut werden kann, indem dieses spurenweise mit einem Strahl bestrahlt wird, einen Anschluss 2 für eine optische Faser 3 mit einem Faserende 3a, in welche ein Laserstrahl aus einem Hochleistungslaser eingekoppelt wird, eine Zoom- Einheit 5, einen variablen Kollimator 4, eine hier als Galvanometerscanner realisierte Strahllenkeinheit 6 sowie ein Austrittsobjektiv 7, das als F-0-Objektiv ausgebildet ist. Es sind An schlüsse zur Prozessüberwachung 8 und ein nachgeführter Kameraport 9 vorhanden, um die Strahllenkung und Prozessführung überwachen zu können. Die entsprechende Anordnung ist im wesentlichen herkömmlich und geeignet, den Strahl 10 auf Bahnen in unterschiedlichen Bearbeitungsebenen 11a, 11b, 11c zu führen, wobei durch die Bahnen einer jeweiligen Be arbeitungsebene jeweils eine entsprechende Volumenschicht des Körpers hergestellt wer den kann. Die Bahnen können gerade oder gekrümmt sein. Es sei darauf hingewiesen, dass der Strahllenkeinheit eine Steuerung zugeordnet sein kann, um entsprechend einem digitali sierten Plan für einen additiv aufzubauenden Körper den Strahl wie erforderlich spurweise zu führen, z.B. über ein Bett aus vorgeheiztem Pulver.

Die dargestellte Strahlform- und Lenkeinheit unterscheidet sie sich von herkömmlichen Ein heiten eines herkömmlichen 3D-Druckers insbesondere dahingehend, dass der Strahl 10 ein wirksames Flächenprofil hat, welches nicht rotationssymmetrisch ist und der Spurrichtung entsprechend ausgerichtet werden kann. Hierzu kann eine Baugruppe 14 zur Strahlformung und/oder Strahlorientierung vorgesehen sein. Die Baugruppe 14 kann den Strahl 10 zu dem nicht rotationssymmetrischen Flächenprofil formen und/oder das nicht rotationssymmetrische Flächenprofil in der Bearbeitungsebene drehen, z.B. um dieses der Spurrichtung ent sprechend auszurichten. Hierfür kann z.B. eine Freiformoptik, ein Flüssigkristall-SLM, eine akustooptische Strahlformung und/oder ein diffraktives optisches Element zum Einsatz kommen. Bei der beispielhaft dargestellten Ausführungsform ist ein diffraktives optisches Element 14 in den Strahlengang eingesetzt. Dies wird detaillierter mit Bezug auf Figur 2 beschrieben werden, in der beispielhaft Teile der Strahlform- und Lenkeinheit genauer darge stellt sind.

Die Faserankopplung 2 ist in Figur 2 oben dargestellt und umfasst das Faserende 3a und eine Faserbuchse 2b zur Aufnahme des Faserendes. Das Faserende 3a strahlt Licht über eine Linsenanordnung, die kollimiert und ein Zoomen erlaubt, um nachfolgend einen parallelen Strahl zu erhalten, angedeutet bei Bezugszahl 13. Die Faseranordnung und die Linsenanord nung hinter der Faseranordnung sind so gebildet, dass ein homogener Gaußstrahl mit allge mein rundem Querschnitt erhalten wird. Es versteht sich, dass reale Strahlen geringfügig von einem tatsächlichen Gaußstrahl abweichen werden, aber im aufgeweiteten Strahl jener Bereich, der fokussiert den Bereich des wirksamen Flächenprofils ergibt, um nicht mehr als 10% Leistungsdichte variieren wird.

Es ist eine Sammellinse vorgesehen, mit welcher der parallele Strahl fokussiert werden kann, um dann fokussiert auf das Ausgangsmaterial gerichtet zu werden.

Das diffraktive optische Element 14 kann z.B. in dem Bereich eingesetzt werden, in dem ein paralleler, homogener Gaußstrahl vorliegt. Das diffraktive optische Element 14 kann so aus gebildet sein, dass es das gewünschte nicht rotationssymmetrische Flächenprofil erzeugt. Zur Orientierung und/oder Drehung dieses nicht rotationssymmetrischen Flächenprofils in der Bearbeitungsebene kann das diffraktive optische Element 14 gedreht werden. Um die Drehung des diffraktiven optischen Elements 14 zu ermöglichen, kann dieses z.B. so drehbar in der Baugruppe 14 angeordnet sein, dass die Drehung mittels der Steuerung der Maschine gezielt eingestellt werden kann. Eine solche drehbare Anordnung ist beispielhaft in Figur 3a dargestellt. Hierbei ist das diffraktive optische Element im Inneren eines Zahnrades mit Außenzahnung vorgesehen. Das Zahnrad 15 kann entlang seines Außenbereichs mit einer konischen Gleitlagerfläche 15a versehen sein (siehe Fig. 3b). Ein Zahnriemen 16 kann von der Außenverzahnung zu einem An triebszahnrad 17 geführt werden, so dass eine Drehung des Antriebszahnrades 17 zu einer Drehung des diffraktiven optischen Elements zusammen mit dem Zahnrad 15 führt. Der Zahnriemen 16 kann z.B. mit einer Exzenterspannrolle 18 gespannt gehalten werden.

Das diffraktive optische Element selbst kann beispielsweise durch Strukturierung einer Indi um-Zinnoxidschicht (ITO) auf einem Glassubstrat hergestellt werden, indem zunächst das Glassubstrat mit ITO beschichtet wird und dann eine Phasenmaske in die ITO-Schicht einstrukturiert wird. Auf diese Weise kann ein Phasenversatz bei Durchtritt von Licht durch das Glassubstrat abhängig vom Ort des Durchtritts erzeugt werden, und es sind Intensitätsverteilungen gezielt einstellbar. Es sei erwähnt, dass andere Möglichkeiten zur Herstellung eines diffraktiven optischen Elementes bestehen.

Das Antriebsrad 17 kann von einem Elektromotor, der hier als Schrittmotor ausgebildet sein kann, angetrieben werden, um eine kontrollierte Drehung des Antriebsrades 17 und, über den Zahnriemen 16 auch des Zahnrades 15, und damit eine gezielte Orientierung des diffraktiven optischen Elementes, das im Zahnrad 15 eingebaut ist, zu bewirken. Der Schrittmotor des Antriebszahnrades 17 kann von der gleichen Steuereinheit gesteuert wer- den, die in der Strahlform- und Lenkeinheit auch den oder die Galvanometerscanner 5 angesteuert, um den Strahl entlang einer hier insbesondere gemäß digitalisiertem Plan gekrümm ten Bahn zu führen. Die Steuerung und Antriebe (nicht gezeigt) sind so ausgebildet, dass die Bahnen plangemäß in der jeweiligen Bearbeitungsebene 11a, 11b, 11c gekrümmt sein können. Das diffraktive optische Element 14 kann so strukturiert sein, dass aus dem kreissym metrischen Profil des Strahls ein lang gestrecktes Flächenprofil erhalten wird. Die Steuerung des Antriebszahnrades 17 ist vorzugsweise so ausgebildet, dass die Strecke größter Ausdeh nung des wirksamen Flächenprofils stets auf 10° genau senkrecht auf die Bahntangente steht. Vorliegend ist die Schrittmotoransteuerung für das diffraktive optische Element 14 dazu mit dem strahllenkenden Galvanoscanner 6 entsprechend synchronisiert und wird plangemäß angesteuert.

Im vorliegenden Ausführungsbeispiel liegen die zum Drucken eines Bauteiles erforderlichen Daten, nach welchen der Strahl über das Ausgangsmaterial geführt wird, vorzugsweise in di gitalisierter Form vor. Das diffraktive optische Element, welches in das Zahnrad 15 eingebaut ist, wird vorzugsweise entsprechend der gekrümmten Strahlbahn während der Bestrahlung ausgerichtet. Damit ist kontinuierlich gewährleistet, dass das wirksame Flächenprofil des Strahls der Spurrichtung entsprechend ausgerichtet wird.

Es sei jedoch erwähnt, dass es nicht zwingend ist, dass der Strahl jederzeit der Spurkrümmung folgend ausgerichtet wird. Vielmehr ist es auch möglich, für unterschiedliche Ausrichtungen der Spurbahn unterschiedliche, während ihrer Verwendung jeweils feststehende, nicht bewegte diffraktive optische Elemente zu verwenden. Alternativ und/oder zusätzlich können solche verschiedenen diffraktiven optischen Elemente verwendet werden, um den Strahl 10 unterschiedlich zu formen, d.h. um unterschiedliche wirksame Flächenprofile zu er zeugen. Die erzeugten Flächenprofile können unterschiedlich breit sein, innerhalb des jewei ligen Flächenprofils eine unterschiedliche Intensitätsverteilung haben (etwa mit Vorwärm zonen) und/oder unterschiedliche Formen aufweisen (etwa rechteckig, oval, elliptisch, halbmondförmig).

Unterschiedliche diffraktive optische Elemente können z.B. über eine Magazinanordnung zu geführt werden. Eine solche Magazinanordnung ist beispielhaft in Figur 4a gezeigt. Hier sind unterschiedliche diffraktive optische Elemente 19 in Wechselmagazinhaltern 20 eines Wech selmagazins 21 angeordnet, das drehbar um eine Achse 22 ist, wobei die jeweiligen diffraktiven optischen Elemente mit einem Betätigungsmittel 23 in den optischen Strahlen gang 25 eingeschoben werden können. Die in den verschiedenen, am Umfang angeordneten Haltern 20 der Anordnung 21 eingebrachten diffraktiven optischen Elemente 19 können ein wirksames Flächenprofil erzeugen, das jeweils gleich lang gestreckt, aber jeweils um einige wenige Grad gedreht ist. Damit kann bei Abfahren einer Bahn eine für die Lage dieser Bahn besonders gute Ausrichtung des Strahls vorab gewählt werden. Alternativ können die ver- schiedenen diffraktiven optischen Elemente 19 unterschiedliche Flächenprofile und/oder Flächenprofile mit unterschiedlicher Intensitätsverteilung erzeugen. Der Wechsel der diffraktiven optischen Elemente 19 kann automatisch erfolgen, insbesondere durch die erwähnte Steuerung entsprechend einer Voreinstellung oder entsprechend der bereitgestell ten digitalen Daten.

Eine weitere Möglichkeit, ein diffraktives optisches Element zu wechseln, das im Strahl jeweils eine unterschiedliche Ausrichtung und/oder Formung bewirkt, ist in Figur 4b gezeigt. Dort ist ein linearer Wechselmagazinhalter vorgesehen, der mehrere diffraktive optische Elemente 19 aufnimmt, z.B. in Wechselmagazinhaltern 20. Die jeweiligen diffraktiven opti schen Elemente 19 können mit einem Betätigungsmittel 23, dass sich z.B. transversal und/oder senkrecht zur Erstreckungsrichtung des Magazins bewegen kann, in den optischen Strahlengang 25 eingeschoben werden. Dieser Wechselmagazinhalter kann einem linearen Diamagazin ähneln, aus dem jeweils ein ausgewähltes diffraktives optisches Element wie ein Dia in den Strahlengang bewegt werden kann.

Das Verfahren kann mit unterschiedlichen Pulvermischungen, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, verwendet werden, beispielsweise Wolframkarbid, Warmarbeitsstahl pulver und so weiter. Es zeigt sich, dass mit der erfindungsgemäßen Strahldrehung trotz ho her Bearbeitungsgeschwindigkeiten gute Gefügestrukturen erhalten werden können und die Bearbeitungsgeschwindigkeit etwa zehnfach höher als bei punktförmigem oder zirkularsymmetrischem flächigem Fokus gewählt werden kann.