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Title:
ABSEILING DEVICE WITH TORQUE LIMITER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/179813
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an abseiling device, comprising a bidirectionally rotatable guide assembly for guiding a tension means, a brake device which is coupled to the guide assembly, wherein a drive means is connectable to the guide assembly for the purposes of actuating the guide assembly, and a torque limiter (27) having a first coupling element (29) and a second coupling element (30), wherein the torque limiter (27) decouples the drive means and the guide assembly if a threshold value of the torque is overshot. According to the invention, an abseiling device which, during the rescue in particular of persons, reliably prevents injury to the person being rescued or damage to parts of the abseiling device, is created by virtue of the first coupling element (29) being movable translationally relative to the second coupling element (30) between a coupling position and a decoupling position.

Inventors:
CEYLAN BIRCIHAN (DE)
MEYER JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/DE2023/100179
Publication Date:
September 28, 2023
Filing Date:
March 08, 2023
Export Citation:
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Assignee:
MITTELMANN SICHERHEITSTECHNIK GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B66D5/04; A62B1/10
Domestic Patent References:
WO2010135847A12010-12-02
Foreign References:
DE202015001685U12015-03-23
EP1994960A12008-11-26
DE202015001685U12015-03-23
DE102006050995B42012-11-15
Attorney, Agent or Firm:
IPRIME BONNEKAMP SPARING PATENTANWALTSGESELLSCHAFT MBH (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1 . Abseilgerät, umfassend eine in beide Richtungen drehbare Führungsanordnung (18) zur Führung eines Zugmittels (19), eine mit der Führungsanordnung (18) gekoppelte Bremsvorrichtung (26), wobei ein Antriebsmittel mit der Führungsanordnung (18) zur

Betätigung der Führungsanordnung (18) verbindbar ist, und einen Drehmomentbegrenzer (27) mit einem ersten

Kupplungskörper (29) und einem zweiten Kupplungskörper (30), wobei der Drehmomentbegrenzer (27) das Antriebsmittel und die Führungsanordnung (18) bei Überschreiten eines Schwellenwertes des Drehmoments entkoppelt, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kupplungskörper (29) gegenüber dem zweiten Kupplungskörper (30) translatorisch zwischen einer Kopplungsstellung und einer Entkopplungsstellung verlagerbar ist.

2. Abseilgerät nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Drehmomentbegrenzer (27) eine Vorspannvorrichtung (31 ) mit zumindest einem Vorspannmittel (35) umfasst, welche den ersten Kupplungskörper (29) in Richtung auf den zweiten Kupplungskörper (30) in die Kopplungsstellung vorspannt.

3. Abseilgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannvorrichtung (31 ) einstellbar ist, sodass der Schwellenwert des Drehmomentes, ab dem eine Entkopplung des ersten Kupplungskörpers (29) und des zweiten Kupplungskörpers (30) durch translatorische Verlagerung erfolgt, festgelegt werden kann.

4. Abseilgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorspannmittel (35) als Federelement, insbesondere als Tellerfeder ausgebildet ist. Abseilgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorspannmittel (35) zwischen einem als Einstellmutter ausgebildeten Einstellelement (36) und dem ersten Kupplungskörper (29) angeordnet bzw. eingespannt ist. Abseilgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Einstellelement (36) ein radial nach innen gerichtetes Widerlager (36a) aufweist, an das sich das Vorspannmittel (35) axial abstützt. Abseilgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Einstellelement (36) ein Innengewinde (36b) aufweist, welches mit einem an den zweiten Kupplungskörper (30) vorgesehenen Außengewinde (30c) kämmt. Abseilgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorspannmittel (35) sich axial an einem ersten Kugellager (37) abstützt, welches an dem ersten Kupplungskörper (29) auf einer den ersten Rastelementen (33) abgewandten Stirnseite angeordnet ist, sodass sich der erste Kupplungskörper (29) gegenüber dem Vorspannmittel (35) drehen kann. Abseilgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kugellager (37) in einer konzentrisch zu einer Drehachse (D) umlaufenden, im Querschnitt U-förmig ausgebildeten Nut (38) so angeordnet ist, dass die in dem ersten Kugellager (37) vorhandenen Lagerkugeln axial über einem oberen U-Schenkel hervorstehen, sodass sich das Vorspannmittel (35) an den Lagerkugeln abstützt. Abseilgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem ersten Kupplungskörper (29) erste Rastelemente (33) und an dem zweiten Kupplungskörper zweite Rastelement (34) angeordnet sind, welche in einer Kopplungsstellung miteinander formschlüssig und reibschlüssig in Eingriff stehen.

1 1 . Abseilgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Rastelemente (33) und die zweiten Rastelemente (34) als Rastkugeln ausgebildet sind.

12. Abseilgerät nach Anspruch 10 oder 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Rastelemente (33) und die zweiten Rastelemente (34) in der Entkopplungsstellung des ersten Kupplungskörpers (29) und des zweiten Kupplungskörpers (30) miteinander reibschlüssig in Eingriff stehen.

13. Abseilgerät nach einem der Ansprüche 1 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kupplungskörper (29) erste Ausnehmungen (29a) zur Aufnahme der ersten Rastelemente (33) und der zweite Kupplungskörper (30) zweite Ausnehmungen (30a) zur Aufnahme der zweiten Rastelemente (34) aufweist.

14. Abseilgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Rastelemente (33) aus den ersten Ausnehmungen (29a) hervorstehen und die zweiten Rastelemente (34) aus den zweiten Ausnehmungen (30a) hervorstehen, so dass die ersten Rastelemente (33) mit den zweiten Rastelementen (34) in Eingriff stehen.

15. Abseilgerät nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Rastelemente (33) konzentrisch auf einer dem zweiten Kupplungskörper (30) zugewandten Stirnseite des ersten Kupplungskörper (29) und die zweiten Rastelemente (34) konzentrisch um eine Drehachse (D) auf einer dem ersten Kupplungskörper (29) zugewandten Stirnseite des zweiten Kupplungskörpers (30) angeordnet sind. Abseilgerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die einander benachbarten ersten Rastelemente (33) und die einander benachbarten zweiten Rastelemente (34) jeweils äquidistant zueinander angeordnet sind. Abseilgerät nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand einander benachbarter erster Rastelemente (33) gleich dem Abstand einander benachbarter zweiter Rastelemente (34) ist. Abseilgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kupplungskörper (29) gegenüber dem zweiten Kupplungskörper (30) axial verlagerbar ist. Abseilgerät nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kupplungskörper (29) und der zweite Kupplungskörper (30) koaxial um eine Drehachse (D) drehbar gelagert sind. Abseilgerät nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kupplungskörper (29) gegenüber dem zweiten Kupplungskörper (30) axial in Richtung der Drehachse (D) verlagerbar ist.

Description:
Abseilgerät mit Drehmomentbegrenzer

Die Erfindung betrifft ein Abseilgerät, umfassend eine in beide Richtungen drehbare Führungsanordnung zur Führung eines Zugmittels, eine mit der Führungsanordnung gekoppelte Bremsvorrichtung, wobei ein Antriebsmittel mit der Führungsanordnung zur Betätigung der Führungsanordnung verbindbar ist, und einen Drehmomentbegrenzer mit einem ersten Kupplungskörper und einem zweiten Kupplungskörper, wobei der Drehmomentbegrenzer das Antriebsmittel und die Führungsanordnung bei Überschreiten eines Schwellenwertes des Drehmoments entkoppelt.

In der Praxis werden Abseilgeräte als Rettungshubgerät verwendet, um damit beispielsweise heruntergefallene Personen zu bergen. Diese erfordern nicht nur eine Möglichkeit, eine Person mit begrenzter Geschwindigkeit an einem Zugmittel wie einem Seil herabzulassen, sondern erfordern überdies, dass - beispielsweise zum Entriegeln einer Verriegelungsanordnung oder zum Bergen einer Person aus einer Gletscherspalte - ein Antriebsmittel für das auf einer Führungsanordnung, wie einer Führungsrolle, geführte Zugmittel vorgesehen ist, beispielsweise ein Handrad, mit dem die Last entgegen der Absenkrichtung angehoben werden kann. Problematisch hierbei ist aber, dass das durch das Handrad in das Getriebe oder in eine Verriegelungsanordnung des Abseilgeräts eingeleitete Drehmoment bereits zu Beschädigungen der genannten Teile führen kann. Zur Vermeidung solcher Beschädigung ist es bekannt einen Drehmomentbegrenzer in einem Abseilgerät zu verwenden, der eine Entkopplung ermöglicht falls das eingeleitete Drehmoment zu hoch ist.

DE 20 2015 001 685 LI1 beschreibt ein Abseilgerät, umfassend ein Gehäuse, eine in dem Gehäuse angeordnete, in beide Richtungen drehbare Führungsanordnung und eine mit der Führungsanordnung gekoppelte und als Fliehkraftbremse ausgebildete Bremsvorrichtung. Weiter umfasst das Abseilgerät einen Drehmomentbegrenzer zur Entkopplung eines mit dem Abseilgerät zum Zweck der Betätigung der Führungsanordnung koppelbaren motorischen Antriebsmittels. Der Drehmomentbegrenzer ist in einer ersten Ausführungsform durch ein Steckteil und ein Hülsenteil gebildet, welche im Bereich eines Handrades eingesetzt werden, wobei eine Drehmomentbegrenzung dadurch bewirkt wird, dass das Steckteil gegenüber dem Hülsenteil durchrutscht, wenn ein durch ein motorisches Antriebsmittel auf das Steckteil wirkendes Drehmoment einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet.

DE 10 2006 050 995 B4 zeigt einen Drehmomentbegrenzer zur Entkopplung einer um eine Antriebsachse drehbare Antriebswelle von einer Abtriebswelle, wobei der Drehmomentbegrenzer einen ersten Kupplungskörper und einen zweiten Kupplungskörper umfasst, welche über mehrere Rastelemente miteinander gekoppelt sind. Bei Überschreitung eines vorbestimmten Schwellenwertes eines Drehmomentes erfolgt eine axiale Verlagerung des ersten Kupplungskörper gegenüber dem zweiten Kupplungskörper, sodass die Rastelemente außer Eingriff geraten und ein Durchrutschen des ersten Kupplungskörper gegenüber den zweiten Kupplungskörper erfolgt.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Abseilgerät anzugeben, das bei der Bergung insbesondere von Personen zuverlässig einer Beschädigung der zu bergenden Person oder von Teilen des Abseilgeräts vorbeugt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Abseilgerät mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist ein Abseilgerät geschaffen, umfassend eine in beide Richtungen drehbare Führungsanordnung zur Führung eines Zugmittels, eine mit der Führungsanordnung gekoppelte Bremsvorrichtung, wobei ein Antriebsmittel mit der Führungsanordnung zur Betätigung der Führungsanordnung verbindbar ist. Weiter umfasst das Abseilgerät einen Drehmomentbegrenzer mit einem ersten Kupplungskörper und einem zweiten Kupplungskörper, wobei der Drehmomentbegrenzer das Antriebsmittel und die Führungsanordnung bei Überschreiten eines Schwellenwertes des Drehmoments entkoppelt. Das erfindungsgemäße Abseilgerät zeichnet sich dadurch aus, dass der erste Kupplungskörper gegenüber dem zweiten Kupplungskörper translatorisch zwischen einer Kopplungsstellung und einer Entkopplungsstellung verlagerbar ist. Vorteilhaft kann eine Entkopplung des Antriebs mittels und der Führungsanordnung derart ausgestaltet sein, dass die einem Benutzer des erfindungsgemäße Abseilgerätes durch die translatorische Verlagerung des ersten Kupplungskörpers verursachten mechanischen Vibrationen oder akustisch wahrnehmbaren Geräuschen deutlich vermittelt wird, dass der Schwellenwert des Drehmomentes überschritten wurde und entsprechend eine Reduzierung des Drehmomentes erforderlich ist. Weiter vorteilhaft wird hierdurch die Beanspruchung des Drehmomentbegrenzer reduziert und so die Lebensdauer bzw. das Wartungsintervall des Drehmomentbegrenzers verlängert. Das erfindungsgemäße Abseilgerät ermöglicht es vorteilhaft, externe Antriebsmittel mit der Führungsanordnung unmittelbar oder mittelbar zu verbinden, deren Drehmoment das für eine Personenbergung erforderliche Drehmoment oft übersteigt, und die wegen der damit einhergehenden Verletzungsgefahr in der Regel nicht zum Betätigen der Führungsanordnung zugelassen sind. Hierdurch kann das Abseilgerät ohne Gefahr von Verletzungen der anzuhebenden Person oder Last mit einem externen Antriebsmittel gekoppelt werden, und damit auch andere als manuelle Kraft auf das Zugmittel übertragen werden. Das Abseilgerät wird damit zu einem vielseitig einsetzbaren und zuverlässigen Rettungshubgerät.

Bevorzugt umfasst der Drehmomentbegrenzer eine Vorspannvorrichtung mit zumindest einem Vorspannmittel, welche den ersten Kupplungskörper in Richtung auf den zweiten Kupplungskörper in die Kopplungsstellung vorspannt. Besonders bevorzugt ist die Vorspannvorrichtung einstellbar, sodass der Schwellenwert des Drehmomentes, ab dem eine Entkopplung des ersten Kupplungskörpers und des zweiten Kupplungskörper durch translatorische Verlagerung erfolgt, präzise festgelegt werden kann. In einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Vorspannmittel als Federelement, insbesondere als Tellerfeder ausgebildet. Vorteilhaft ist das Vorspannmittel hierdurch besonders kostengünstig und kompakt ausgebildet.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass an dem ersten Kupplungskörper erste Rastelemente und an den zweiten Kupplungskörper zweite Rastelemente angeordnet sind, welche einer Kopplungsstellung miteinander formschlüssig und reibschlüssig in Eingriff stehen. Besonders bevorzugt sind die ersten Rastelemente und die zweiten Rastelemente als Rastkugeln ausgebildet. Zweckmäßigerweise stehen die ersten Rastelemente und die zweiten Rastelemente in der Entkopplungsstellung des ersten Kopplungskörpers und des zweiten Kupplungskörper miteinander reibschlüssig in Eingriff. Vorteilhaft wird bei einer Überschreitung des Schwellenwertes des Drehmomentes die translatorische Verlagerung des ersten Kupplungskörpers von einer Kopplungsstellung in die Entkopplungsstellung automatisch bewirkt, da die Kugelform der Rastelemente dafür sorgt, dass eine Kraftkomponente in Richtung der translatorischen Verlagerung wirkt, wenn ein Drehmoment zwischen den Kupplungskörpern vorliegt.

In einer zweckmäßigen Weiterbildung weist der erste Kupplungskörper erste Ausnehmungen zur Aufnahme der ersten Rastelemente und der zweite Kupplungskörper zweite Ausnehmungen zur Aufnahme der zweiten Rastelemente auf. Vorteilhaft sind die Rastelemente gegenüber dem jeweiligen Kupplungskörper festgelegt und können nicht translatorisch gegenüber ihrem jeweiligen Kupplungskörper verschoben werden. Zweckmäßigerweise stehen die ersten Rastelemente aus den ersten Ausnehmungen und die zweiten Rastelemente aus den zweiten Ausnehmungen hervor, sodass die ersten Rastelemente mit den zweiten Rastelemente in Eingriff stehen. Vorteilhaft erfolgt die Kopplung zwischen dem ersten Kupplungskörper und den zweiten Kupplungskörper ausschließlich über ihre Rastelemente.

Besonders bevorzugt sind die ersten Rastelemente konzentrisch auf einer dem zweiten Kupplungskörper zugewandten Stirnseite des ersten Kupplungskörpers und die zweiten Rastelemente konzentrisch auf einer dem ersten Kupplungskörper zugewandten Stirnseite des zweiten Kupplungskörpers angeordnet. In einer vorteilhaften Weiterbildung sind die einander benachbarten ersten Rastelemente und die einander benachbarten zweiten Rastelemente jeweils äquidistant zueinander angeordnet. Besonders bevorzugt ist der Abstand einander benachbarter erster Rastelemente gleich dem Abstand einander benachbarter zweiter Rastelemente.

Besonders bevorzugt ist der erste Kupplungskörper gegenüber dem zweiten Kupplungskörper axial entlang einer gemeinsamen Drehachse verlagerbar. Vorteilhaft erfolgt die Entkopplung insbesondere bei Ausgestaltung der Rastelemente als Rastkugeln besonders zuverlässig und zudem mit einer entsprechend gut wahrnehmbaren mechanischen Vibrationen und unter Erzeugung von hörbaren Geräuschen.

Weitere Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie aus den anhängigen Ansprüchen.

Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine stirnseitige Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Abseilgeräts.

Fig. 2 zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-A durch das Abseilgerät aus Fig. 1 .

Fig. 3 zeigt eine Detailansicht im Bereich des Drehmomentbegrenzers.

Fig. 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Abseilgeräts 1 in einer stirnseitigen Ansicht. Das Abseilgerät 1 umfasst ein Gehäuse 2, wobei das Gehäuse 2 ein erstes Gehäuseteil 3 und ein zweites Gehäuseteil 4 umfasst, welche miteinander verbunden sind. Das erste Gehäuseteil 3 ist auf einer dem zweiten Gehäuseteil 4 abgewandten Seite mit einem ersten Gehäusedeckel 5 verschlossen, wobei der erste Gehäusedeckel 5 mit zwei Schrauben 6, 7 an dem ersten Gehäuseteil 3 befestigt ist. An einer Oberseite des ersten Gehäuseteils 3 ist ein Karabinerhaken 8 über einen Zapfen 9 befestigt, sodass das Abseilgerät 1 vorteilhaft an einem Fixpunkt aufgehängt werden kann. An den sich gegenüberliegenden Enden des Zapfens 9 sind zwei Haken 10, 11 fest angeordnet, über die ein als Seil ausgebildetes Zugmittel umgelegt werden kann.

Das Abseilgerät 1 umfasst weiter eine als Knarre ausgebildete Verriegelungsvorrichtung 12, welche es ermöglicht, die Drehung einer in dem Abseilgerät 1 vorgesehenen Führungsanordnung zur Führung eines Zugmittels in zumindest eine Drehrichtung zu verriegeln. Die Verriegelungsvorrichtung 12 umfasst dabei eine Schaltanordnung 13, welche die Verriegelung mittels eines von außen zugänglichen Schaltelementes 14 umschalten kann.

Fig. 2 zeigt eine Querschnittsansicht auf einen Schnitt entlang der gestrichelten Linie A-A aus Fig. 1 . In dieser Ansicht ist zu sehen, dass das Gehäuse 2 des Abseilgeräts 1 durch das erste Gehäuseteil 3 und das zweite Gehäuseteil 4 gebildet wird, wobei das erste Gehäuseteil 3 und das zweite Gehäuseteil 4 mittels mehrerer Schrauben, von denen eine Schraube 17 hier gezeigt ist, miteinander verschraubt sind. Das erste Gehäuseteil 3 wird durch den ersten Gehäusedeckel 5 verschlossen, welcher mittels der Schrauben 6, 7 an dem ersten Gehäuseteil 3 lösbar befestigt ist und das zweite Gehäuseteil 4 wird durch einen zweiten Gehäusedeckel 15 verschlossen, welcher mittels mehrerer Schrauben, von denen eine Schraube 16 hier gezeigt ist, an dem zweiten Gehäuseteil 4 befestigt ist.

Wie in der Querschnittsansicht zu erkennen, umfasst das Abseilgerät 1 eine in beide Richtungen drehbare Führungsanordnung 18 zur Führung eines als Seil ausgebildeten Zugmittels 19, wobei die Führungsanordnung 18 eine erste Welle 20 umfasst. Die Führungsanordnung 18 ist größtenteils in dem ersten Gehäuseteil 3 angeordnet. Mit der ersten Welle 20 ist eine Seilscheibe 21 drehfest verbunden, wobei die Seilscheibe 21 ein radial umlaufendes V- förmiges Profil 22 aufweist, in der das Zugmittel 19 geführt ist. Die erste Welle 20 ragt in die als Knarre ausgebildete Verriegelungsvorrichtung 12 hinein und ist mit dieser drehtest gekoppelt, sodass die Drehung der ersten Welle 20 bzw. der mit der ersten Welle 20 drehtest gekoppelten Seilscheibe 21 in zumindest eine Drehrichtung verriegelbar ist.

Weiter umfasst das Abseilgerät 1 eine zweite Welle 23, welche mit der ersten Welle 20 über ein Getriebe 24 gekoppelt ist. Die zweite Welle 23 steht axial über den zweiten Gehäusedeckel 15 vor und ist in dem zweiten Gehäusedeckel 15 und in dem ersten Gehäuseteil 3 umfangsmäßig drehbar gelagert. Die zweite Welle 23 weist einen umfangsverzahnten Abschnitt 23a auf, der mit einem einstückig mit der ersten Welle 20 ausgebildetem Zahnrad 25 zur Bildung des Getriebes 24 kämmt bzw. in Getriebeeingriff steht.

Das Verhältnis der Umfänge des umfangsverzahnten Abschnittes 23a und des Zahnrades 25 beträgt in etwa 1 zu 9, sodass das Getriebe 24 als Untersetzungsgetriebe ausgebildet ist. Die erste Welle 20 mit dem Zahnrad 25 ist mit einem ersten Ende in dem ersten Gehäuseteil 3 und mit einem zweiten Ende in dem zweiten Gehäuseteil 4 drehbar gelagert. Darüber hinaus ist die erste Welle 20 zentral in einer Öffnung einer Trennwand 3a des ersten Gehäuseteil 3 abgestützt, welche zugleich die Seilscheibe 21 von dem Zahnrad 25 räumlich trennt. Hierdurch ist die Seilscheibe 21 in einer separaten Teilkammer innerhalb des Gehäuses 2 angeordnet, wobei diese Teilkammer nach unten offen ist, sodass die beiden Enden des als Seil ausgebildeten Zugmittels 19 nach unten aus dem Gehäuse 2 herausgeführt sind.

An die zweite Welle 23 ist eine als Fliehkraftbremse ausgebildete Bremsanordnung 26 angeschlossen, die bei Überschreiten einer bestimmten Drehgeschwindigkeit der zweiten Welle 23 eine Bremskraft verursacht und die Drehbewegung des Getriebes 24 und damit die Drehgeschwindigkeit der ersten Welle 20 bzw. der Seilscheibe 21 insgesamt abbremst.

Weiter umfasst das Abseilgerät 1 einen mechanischen Drehmomentbegrenzer

27, welcher dazu dient, ein von außen auf die zweite Welle 23 bzw. auf das Getriebe 24 und die erste Welle 20 wirkendes Drehmoment zu begrenzen. Das erfindungsgemäße Abseilgerät 1 kann hierdurch flexibel als Rettungshubgerät eingesetzt werden, wobei eine Kraft auf das Zugmittel 19 begrenzt wird und so neben der Vorbeugung von Beschädigungen des Getriebes 24 oder der ersten Welle 20 bzw. der zweiten Welle 23 auch einer Gefahr von schweren Verletzungen der mittels des Zugmittels 19 anzuhebenden Person vorgebeugt wird. Insbesondere wird durch den Drehmomentbegrenzer 27 vermieden, dass das als Seil ausgebildete Zugmittel 19 mit hieran befestigter Last, insbesondere der Last einer zu bergenden Person, mit einem hohen Drehmoment beaufschlagt wird, was bei Einklemmen oder dergleichen zu schweren Verletzungen führen kann.

Der Drehmomentbegrenzer 27 ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel zwischen der zweiten Welle 23 und einem Handrad 28 angeordnet. Der Drehmomentbegrenzer 27 umfasst einen ersten Kupplungskörper 29 und einen zweiten Kupplungskörper 30, wobei der erste Kupplungskörper 29 in Richtung auf den zweiten Kupplungskörper 30 über eine Vorspannvorrichtung 31 vorgespannt ist.

Fig. 3 zeigt eine Detailansicht im Bereich des Drehmomentbegrenzers 27. Der erste Kupplungskörper 29 ist drehfest mit der zweiten Welle 23 gekoppelt, sodass bei einer Drehung des ersten Kupplungskörpers 29 um eine hier strichpunktiert dargestellten Drehachse D auch eine Drehung der zweiten Welle 23 um dieselbe Drehachse D erfolgt. Der zweite Kupplungskörper 30 ist konzentrisch zu der Drehachse D angeordnet und weist an einer dem ersten Kupplungskörper 29 abgewandten Stirnseite einen aus dem Handrad 28 teilweise herausragenden Verbindungsabschnitt 30b auf, welcher zur Verbindung des zweiten Kupplungskörpers 30 mit einem externen Antriebsmittel, beispielsweise einem Akkuschrauber oder anderen motorischen Antriebsmitteln, vorgesehen ist. Der Verbindungsabschnitt 30b weist eine zentrale Ausnehmung 32 zur drehformschlüssigen Verbindung mit einem solchen Antriebsmittel auf. In dem hier vorliegenden Ausführungsbeispiel weist die zentrale Ausnehmung 32 ein polygonales Profil auf, welches passend zu einer Antriebswelle eines Antriebsmittels ausgebildet ist. Vorteilhaft kann so der zweite Kupplungskörper 30 mittels des Antriebsmittels in eine angetriebene Drehung versetzt werden und so, soweit ein vorbestimmter Schwellenwert eines Drehmomentes nicht überschritten wird, eine Drehung der Seilscheibe 21 aufgrund der bestehenden Kopplung mit der zweiten Welle 23 angetrieben werden. Soweit allerdings der vorbestimmte Schwellenwert des Drehmomentes überschritten wird, erfolgt eine Entkopplung des Antriebsmittels von der zweiten Welle 23 bzw. der Seilscheibe 21.

Der erste Kupplungskörper 29 weist an einer dem zweiten Kupplungskörper 30 zugewandten Stirnseite mehrere erste Ausnehmungen 29a auf und der zweite Kupplungskörper 30 weist an einer dem ersten Kupplungskörper 29 zugewandten Stirnseite mehrere zweite Ausnehmungen 30a auf. In den ersten Ausnehmungen 29a sind als Rastkugeln ausgebildete erste Rastelemente 33 und in den zweiten Ausnehmungen 30a sind als Rastkugeln ausgebildete zweite Rastelemente 34 aufgenommen, wobei die ersten Rastelemente 33 und die zweiten Rastelemente 34 axial aus ihren jeweiligen Ausnehmungen 29a, 30a herausragen, sodass sich die ersten Rastelemente 33 und die zweiten Rastelemente 34 unter der Vorspannung der Vorspannvorrichtung 31 berühren.

Die Vorspannvorrichtung 31 umfasst ein als Tellerfeder ausgebildetes Vorspannmittel 35, wobei das Vorspannmittel 35 zwischen einem als Einstellmutter ausgebildeten Einstellelement 36 und dem ersten Kupplungskörper 29 angeordnet bzw. eingespannt ist. Das Einstellelement 36 weist eine radial nach innen gerichtetes Widerlager 36a auf, an dem sich das Vorspannmittel 35 axial abstützt. Das Einstellelement 36 weist weiter ein Innengewinde 36b auf, welches mit einem an den zweiten Kupplungskörper 30 vorgesehenen Außengewinde 30c kämmt. Vorteilhaft kann so die Vorspannkraft des ersten Kupplungskörpers 29 in Richtung auf den zweiten Kupplungskörper 30 und damit auch der Schwellenwert des Drehmomentes festgelegt werden, bei dem die Entkopplung zwischen dem ersten Kupplungskörper 29 und den zweiten Kupplungskörper 30 erfolgt. Hierzu wird das Einstellelement 36 auf den zweiten Kupplungskörper 30 aufgeschraubt und bei Erreichen der gewünschten Vorspannkraft, welche den Schwellenwert des Drehmomentes festlegt, bevorzugt über eine Verstiftung zweifach axial gegenüber dem zweiten Kupplungskörper 30 gesichert.

Das Vorspannmittel 35 stützt sich axial auf der anderen Seite an einem ersten Kugellager 37 ab, welches an dem ersten Kupplungskörper 29 auf einer den ersten Rastelementen 33 abgewandten Stirnseite angeordnet ist, sodass sich der erste Kupplungskörper 29 gegenüber dem Vorspannmittel 35 drehen kann. Das erste Kugellager 37 ist in einer konzentrisch zu der Drehachse D umlaufenden, im Querschnitt U-förmig ausgebildeten Nut 38 so angeordnet, dass die in dem ersten Kugellager 37 vorhandenen Lagerkugeln axial über einem oberen U-Schenkel hervorstehen, sodass sich das Vorspannmittel 35 an den Lagerkugeln abstützt.

Weiter ist in einer weiteren umlaufenden U-förmigen Nut 39 des zweiten Kupplungskörpers 30 ein zweites Kugellager 40 angeordnet, wobei die Lagerkugeln aus der U-förmigen Nut 39 nach unten in Richtung auf den ersten Kupplungskörper 29 herausragen, sodass sich der erste Kupplungskörper 29 gegenüber dem zweiten Kupplungskörper 30 drehen kann, wenn die ersten Rastelemente 33 und die zweiten Rastelemente 34 bei Überschreiten eines Schwellenwertes des Drehmomentes außer Eingriff geraten und so eine Entkopplung zwischen dem ersten Kupplungskörper 29 und den zweiten Kupplungskörper 30 auftritt. Der zweite Kupplungskörper 30 ist dabei in dem Handrad 28 drehfest eingespritzt. In Fig. 2 bzw. in Fig. Befindet sich der erste Kupplungskörper 29 gegenüber dem ersten Kupplungskörper in einer Entkopplungsstellung.

Bei Überschreiten eines vorgegebenen Schwellenwertes eines Drehmomentes rutschen die ersten Rastelemente 33 gegenüber den zweiten Rastelemente 34 durch, wobei gleichzeitig eine axiale Verlagerung des ersten Kupplungskörper 29 gegenüber den zweiten Kupplungskörper 30 entgegen der Vorspannung der Vorspannvorrichtung 31 bzw. des Vorspannmittel 35 in eine Entkopplungsstellung erfolgt. Soweit der Schwellenwert des Drehmomentes überschritten ist, erfolgt eine fortwährende Ein- und Ausrast-Bewegung der ersten Rastelemente 33 und zweiten Rastelemente 34, wobei dies von außen mechanisch als auch akustisch durch einen Benutzer des Abseilgerätes 1 deutlich wahrnehmbar ist, sodass dem Benutzer automatisch während eines Rettungshubvorgangs signalisiert wird, dass das mit dem Abseilgerät 1 über die zentrale Ausnehmung 32 verbundene Antriebsmittel ein zu hohes Drehmoment aufweist und entsprechend eine Reduktion der Last an dem Antriebsmittel erforderlich ist, da ohnehin kein höheres Drehmoment für den Rettungshubvorgang möglich ist. Vorteilhaft wird so vermieden, dass ein Benutzer über einen längeren Zeitraum zu hohe Drehmomente in das Abseilgerät 1 einleitet.

Die Erfindung ist vorstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert worden, bei dem ein Einstellelement mit einem Schraubgewinde gezeigt ist. Es versteht sich, dass das ein Einstellelement ebenso beispielsweise als Rastelement mit diskreten Rastpositionen verwendet werden kann. Darüber hinaus ist auch eine Verwendung von Einstellelementen möglich, welche stoffschlüssig mit dem zweiten Kupplungskörper 30 verbindbar sind, sodass die Einstellung des Schwellenwertes des Drehmomentes durch den Hersteller fest erfolgt und durch den Benutzer nicht ohne weiteres erfolgen kann. Besonders bevorzugt ist das Einstellelement jedoch so ausgebildet, dass eine axiale Verstellung und eine lösbare Fixierung an bestimmten Positionen erfolgt, sodass eine Nachjustierung möglich ist.