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Patent Searching and Data


Title:
ABUTMENT FOR AN ARTIFICIAL DENTAL PROSTHESIS, ARTIFICIAL DENTAL PROSTHESIS, AND A METHOD FOR PRODUCING AND/OR IMPLANTING AN ARTIFICIAL DENTAL PROSTHESIS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/011003
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an abutment provided to allow an associated anchoring part to be introduced into a bone without said anchoring part (30) becoming damaged. A suitable abutment comprises: an abutment upper part (21) arranged along a longitudinal axis (7), and an abutment lower part (23) which, for the purpose of form-fittingly inserting said abutment (20) into an abutment receiving region (26) of an anchoring part (30), has a profile that allows a torque applied to the abutment (20) to be transmitted to the anchoring part (30), said abutment upper part (12) comprising a tool receiving portion (40) for form-fittingly receiving a tool.

Inventors:
FEITH JOHAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/063939
Publication Date:
January 24, 2013
Filing Date:
July 17, 2012
Export Citation:
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Assignee:
ZV3 ZIRCON VISION GMBH (DE)
FEITH JOHAN (DE)
International Classes:
A61C8/00
Foreign References:
DE102006045186A12008-03-20
DE102006059515A12007-08-16
US5816809A1998-10-06
US20030054318A12003-03-20
DE102007026325A12008-10-30
DE102005013200A12006-09-28
US20030228556A12003-12-11
US20030082499A12003-05-01
US20030104338A12003-06-05
DE10159683A12003-06-18
USPP43826603P2003-01-03
EP2146665A12010-01-27
Attorney, Agent or Firm:
BOHNENBERGER, Johannes et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Aufbauteil (20) für einen künstlichen Zahnersatz, umfassend:

- ein entlang einer Längsachse (7) angeordnetes Aufbauoberteil (21) und

- ein Aufbauunterteil (23), das zum formschlüssigen Einsetzen des

Aufbauteils (20) in einen Aufbauteilaufnahmebereich (26) eines Verankerungsteils (30) ein derartiges Profil aufweist, dass ein auf das Aufbauteil (20) aufgebrachtes Drehmoment auf das Verankerungsteil (30) übertragbar ist,

d a d u rc h g e ke n n ze i c h n et, dass

das Aufbauoberteil (12) eine Werkzeugaufnahme (40) zur formschlüssigen Aufnahme eines Werkzeugs umfasst.

2. Aufbauteil (20) nach Anspruch 1,

d a d u rc h g e ke n n ze i c h n et, dass

die Werkzeugaufnahme (40) einen Fortsatz umfasst, der entlang der Längsachse (7), insbesondere auf der dem Aufbauunterteil (23)

abgewandten Seite, auf dem Aufbauoberteil (21) aufsitzt.

3. Aufbauteil (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

g e ke n n ze i ch n et d u rc h

eine Sollbruchstelle (45), die eine Drehmomentübertragung zwischen Aufbauoberteil (21) und Aufbauunterteil (23) und/oder zwischen

Werkzeugaufnahme (40) und Aufbauunterteil (23) beschränkt.

4. Aufbauteil (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

g e ke n n ze i ch n et d u rc h

mindestens eine Kerbe zur Bereitstellung einer/der Sollbruchstelle (45).

5. Aufbauteil (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u rc h g e ke n n ze i c h n et, dass

das Aufbauunterteil (23) derart ausgebildet ist, dass es in den

Aufbauteilaufnahmebereich (36) des Verankerungsteils (30) einsteckbar ist.

6. Aufbauteil (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u rc h g e ke n n ze i c h n et, dass das Profil des Aufbauteils (20) ein Mehrkant-Profil und/oder eine Vielrund- form umfasst.

7. Aufbauteil (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u rc h g e ke n n ze i c h n et, dass

die Werkzeugaufnahme (40) ein Mehrkant-Profil und/oder eine

Vielrundform und/oder eine Aufnahme für ein Mehrkant-Profil und/oder eine Aufnahme für eine Vielrundform umfasst.

8. Aufbauteil (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u rc h g e ke n n ze i c h n et, dass

das Aufbauteil (20) zumindest abschnittsweise beschleifbar,

insbesondere als Kunststoff, insbesondere als glasfaserverstärkter und/oder kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff, ausgebildet ist, wobei die Fasern vorzugsweise parallel zur Längsachse (7) ausgerichtet sind.

9. Aufbauteil (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u rc h g e ke n n ze i c h n et, dass

das Aufbauoberteil (21) gegenüber dem Aufbauunterteil (23) verbreitert und/oder nach außen vorspringend zur Ausbildung einer Kontaktfläche (22b) ausgebildet ist, wobei sich die Kontaktfläche vorzugsweise im

Wesentlichen senkrecht zur Längsachse (7) erstreckt.

10. Künstlicher Zahnersatz mit einem Implantat (10) zur Aufnahme einer Krone (1), wobei das Implantat (10) ein Aufbauteil (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und ein Verankerungsteil (30) aufweist, wobei das Verankerungsteil (30) einen Aufbauteilaufnahmebereich (36) zur Aufnahme des Aufbauteils (20) aufweist und zumindest abschnittsweise aus einem ersten Material ausgebildet ist, wobei das erste Material vorzugsweise zur Werkstoffgruppe der technischen Keramik, insbesondere der Oxidkeramik, gehört.

11. Künstlicher Zahnersatz nach Anspruch 10,

d a d u rc h g e ke n n ze i c h n et, dass

das Verankerungsteil (30) einen frustokonischen Abschnitt (34),

insbesondere mit einer konkaven Mantelfläche, zur Aufnahme eines Teils einer Krone (1) aufweist.

12. Künstlicher Zahnersatz nach Anspruch 10 oder 11,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

das Verankerungsteil (30) mindestens einen Gewindeabschnitt (31a, 31b) zum Eindrehen des Verankerungsteils (30) in einen Knochen (2) umfasst.

13. Künstlicher Zahnersatz nach einem der Ansprüche 10 bis 12, insbesondere nach Anspruch 12,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

das Verankerungsteil (30) derart ausgebildet ist, dass zumindest eine Querschnittsfläche eine im Wesentlichen ovale, insbesondere elliptische, Flächenbegrenzung aufweist.

14. Künstlicher Zahnersatz nach einem der Ansprüche 10 bis 13, insbesondere nach Anspruch 13,

Aufbauteilaufnahmebereich (36) ein Langloch umfasst, das vorzugsweise entlang der Symmetrieachse einer/der ovalen, insbesondere elliptischen, Flächenbegrenzung der Verankerungsteils (30) ausgerichtet ist.

15. Verwendung des Aufbauteils nach einem der Ansprüche 1 bis 9,

insbesondere ausschließlich, als Eindrehhilfe zum Eindrehen eines

Verankerungsteils (30) in biologisches Gewebe.

16. Verfahren zur Herstellung und/oder Implantierung eines künstlichen

Zahnersatzes, insbesondere eines künstlichen Zahnersatzes nach einem der Ansprüche 10 bis 13, umfassend die Schritte:

- Herstellen eines vorzugsweise individualisierten Verankerungsteils (30) mit einem Aufbauteilaufnahmebereich (36);

- Einbringen eines Abschnittes eines Aufbauteils (20) in den

Aufbauteilaufnahmebereich (36) zur formschlüssigen Verbindung des Aufbauteils (20) mit dem Verankerungsteil;

- Anbringen eines Werkzeugs, vorzugsweise an dem Aufbauteil;

- Aufbringen eines Drehmoments mittels des Werkzeugs, um das

Verankerungsteil (30) in einen Knochen (2) einzuschrauben.

17. Verfahren nach Anspruch 14,

g e ke n n ze i ch n et d u rc h

ein Abtragen von Abschnitten des Aufbauteils (20) zur Anpassung des Aufbauteils (20) an patientenspezifische Gegebenheiten.

Description:
Aufbauteil für einen künstlichen Zahnersatz, künstlicher Zahnersatz und Verfahren zur Herstellung und/oder Implantierung eines künstlichen Zahnersatzes

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Aufbauteil für einen künstlichen Zahnersatz, einen künstlichen Zahnersatz mit einem entsprechenden Aufbauteil sowie ein Verfahren zur Herstellung und/oder Implantierung eines künstlichen Zahnersatzes.

Aus dem Stand der Technik (US 2003/0104338 AI) sind zweiteilige Dentalimplantate bekannt. Diese setzen sich aus einem Verankerungsteil und einem Aufbauteil oder Abutment zusammen. Nach der Implantation des Verankerungsteils und dem Abwarten eines möglicherweise notwendigen Einheilzeitraums wird auf das Verankerungsteil das Aufbauteil aufgeschraubt oder aufgeklebt. Das Aufbauteil trägt dann die Krone oder die entsprechende Suprakonstruktion.

Zwischen dem Verankerungsteil und dem Aufbauteil besteht ein Spalt, in welchem sich Bakterien ansiedeln können. Dadurch kann es mitunter zu einer bakteriell bedingten Knochenrückbildung kommen. Aufgrund der Knochenrückbildung ändert sich auch der Verlauf der natürlichen Zahnfleischgrenze. Das Zahnfleisch fällt ein bzw. verlagert sich so, dass mitunter Übergänge zwischen Implantat und Krone sichtbar werden. Dies stört den optischen Eindruck des künstlichen Zahnersatzes. Besonders störend und ästhetisch unerwünscht sind freiliegende Implantate aus Titan.

Die DE 101 59 683 AI schlägt daher vor, einteilige Implantate, insbesondere auf Zirkonoxidbasis zu verwenden, wobei Aufbauteil und Verankerungsteil aus einem Stück gefertigt sind. Derartige einteilige Implantate sind nach dem Sintern mit herkömmlichen Mitteln praktisch nicht beschleifbar. Das heißt, das Zirkonoxid lässt sich zwar auch im gesinterten Zustand beschleifen, wobei jedoch Mikrorisse auftreten, wodurch der künstliche Zahnersatz mitunter unbrauchbar wird. Des Weiteren wird beim Beschleifen von Zirkonoxid das Material derart erhitzt, dass an dem Implantat anliegende Zellen absterben. Ein nachträgliches Anpassen des Implantats ist daher nicht möglich. Entsprechend hoch sind die

Anforderungen an den Implantatsherstellungsprozess sowie an die Person, die das Implantat setzt.

Die US 60/438,266 schlägt ein zweiteiliges Implantat, umfassend ein Verankerungsteil und ein Aufbauteil aus Titan, vor. Das Aufbauteil ist teilweise in das Verankerungsteil eingesteckt und mit diesem über ein Gewinde verbunden. Das Implantat hat eine Außenkontaktfuge, die beim gesetzten Implantat im Knochen deutlich beabstandet ist. Das Implantat ist derart ausgebildet, dass die Außenkontaktfuge zumindest abschnittsweise von einer anzubringenden Krone verschlossen wird.

Auch Titan-Implantate sollten in situ nicht beschliffen werden. Da derartige Implantate ebenfalls über eine hohe Wärmeleitfähigkeit verfügen, verteilt sich die lokal, durch das Abschleifen bedingte Erwärmung, über das gesamte Implantat. Dieses erwärmt sich, und Knochenzellen, die in direktem Kontakt mit dem

Implantat stehen, sterben ab. Ein eventuell bereits erzielter Einheilerfolg wird umgekehrt. Des Weiteren können Metallsplitter, die beim Abschleifen abgelöst und durch das Schleifwerkzeug stark beschleunigt werden, in das Zahnfleisch des Patienten eindringen. Ein nachträgliches Herauslösen dieser Splitter ist häufig nicht möglich. Sie verbleiben im Zahnfleisch und färben dieses mitunter optisch auffällig ein.

Unter Berücksichtigung dieser Unzulänglichkeiten schlägt die EP 2 146 665 vor, ein dreiteiliges Zahnimplantat bestehend aus einem Verankerungsteil, einem Aufbauteil und einer Krone zu verwenden. Das Aufbauteil soll vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt werden, so dass sich dieses einfach beschleifen lässt. Das Verankerungsteil soll zumindest abschnittsweise aus einer technischen Keramik gefertigt werden, die eine deutlich höhere Härte aufweist als der Kunststoff des Aufbauteils. Bei der Verwendung von technischen Keramiken stellt sich das Problem, dass diese mit hoher Vorsicht in den Knochen eingebracht werden müssen. Kommt es beim Einbringen eines entsprechenden Verankerungsteils zu dessen Beschädigung (z. B. ein Teil bricht aus), so ist dessen Entfernung äußerst problematisch. Beispielsweise lässt sich ein derartiges Verankerungsteil nur schwer zerteilen, wobei mit erheblichem Gewebe- und Knochenverlust zu rechnen ist.

Des Weiteren wird das Einbringen des Verankerungsteils meistens durch ein Metallwerkzeug gewährleistet, wobei es bei diesem Vorgang zu einem Abrieb kommen kann, so dass Ablagerungen zurückbleiben. Derartige Ablagerungen können die Herstellung einer Klebeverbindung erheblich stören.

Ausgehend von diesem Stand der Technik, insbesondere von der EP 2 146 665, ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Einbringvorgang des Verankerungsteils zu erleichtern. Insbesondere soll dieser Einbringvorgang sicherer und effizienter gestaltet werden.

Diese Aufgabe wird durch ein Aufbauteil gemäß dem vorliegenden Anspruch 1, einen künstlichen Zahnersatz gemäß dem Anspruch 10 sowie ein Verfahren gemäß dem Anspruch 16 gelöst.

Insbesondere wird die Aufgabe durch ein Aufbauteil für einen künstlichen

Zahnersatz gelöst, umfassend :

- ein entlang einer Längsachse angeordnetes Aufbauoberteil und

- ein entlang der Längsachse angeordnetes Aufbauunterteil, das zum

formschlüssigen Einsetzen des Aufbauteils in einen

Aufbauteilaufnahmebereich eines Verankerungsteils ein derartiges Profil aufweist, dass ein auf das Aufbauteil aufgebrachtes Drehmoment auf das Verankerungsteil übertragbar ist,

wobei das Aufbauoberteil eine Werkzeugaufnahme zur formschlüssigen Aufnahme eines Werkzeugs umfasst.

Werkzeuge, die zum Einbringen des Verankerungsteils Verwendung finden, sollen also nicht mehr unmittelbar an dem Verankerungsteil ansetzen, sondern an einer hierfür vorgesehenen Werkzeugaufnahme am Aufbauteil, insbesondere Aufbauoberteil . Die aufgebrachten Kräfte (ca. 20 bis 50 Nm, insbesondere 30 bis 40 Nm) werden dann mittelbar an das Verankerungsteil übertragen. Insofern führt beispielsweise ein Abrutschen des Werkzeuges zu einer Beschädigung des

Aufbauteils - nicht zu einer Beschädigung des Verankerungsteils. Das Aufbauteil lässt sich wesentlich leichter ersetzen als das Verankerungsteil, so dass eine Schädigung des Patienten vermieden wird . Bei dem Aufbauteil kann es sich um ein Aufbauteil handeln, das später einen Teil des künstlichen Zahnersatzes bildet, oder alternativ um ein Aufbauteil, das nach dem Einbringen des Verankerungsteils entfernt und vorzugsweise durch ein anderes Aufbauteil ersetzt wird . In der vorliegenden Anmeldung kann ein Aufbauteil ein beliebiger 3-dimensionaler Körper sein, der dazu geeignet ist, auf ein Verankerungsteil vorzugsweise formschlüssig aufgesetzt zu werden. Ein entsprechendes Aufbauteil kann lediglich als Einbringhilfe für das Einbringen des Verankerungsteils in das biologische Gewebe verwendet werden. Es ist möglich, jedoch nicht zwingend notwendig, dass das Aufbauteil ein Funktionselement des vollständigen Zahnersatzes, umfassend Krone und Verankerungsteil, bildet.

Die Werkzeugaufnahme kann einen Fortsatz umfassen, der entlang der Längsachse, insbesondere auf der dem Aufbauteil abgewandten Seite auf dem Aufbauoberteil aufsitzt. Die Werkzeugaufnahme steht also über, so dass sie nach einem Einbringen des Verankerungsteils entfernt, z. B. abgeschliffen oder abgeschnitten, werden kann.

Das Aufbauteil kann eine Sollbruchstelle, die eine Drehmomentübertragung zwischen Aufbauoberteil und Aufbauunterteil und/oder zwischen Werkzeugaufnahme und Aufbauunterteil beschränkt. Das Aufbauteil kann also eine Kraftübertragungsbeschränkung aufweisen, die das Aufbringen einer zu hohen Kraft auf das Verankerungsteil verhindert. Diese Kraftbeschränkung kann durch eine Sollbruchstelle gewährleistet werden, die bei der Aufbringung von zu hohen Kräften zu einem kontrollierten Bruch des Aufbauteils führt. Eine Beschädigung des Verankerungsteils kann hierdurch effektiv vermieden werden.

Das Aufbauteil kann mindestens eine Kerbe zur Bereitstellung der Sollbruchstelle umfassen.

Das Profil des Aufbauteils kann ein Mehrkant-Profil und/oder eine Vielrundform umfassen, um das Aufbauteil formschlüssig mit dem Verankerungsteil zu verbinden.

Die Werkzeugaufnahme kann ein Mehrkant-Profil und/oder eine Vielrundform und/oder eine Aufnahme für Mehrkant-Profile und/oder eine Aufnahme für eine Vielrundform umfassen. Theoretisch wäre es denkbar, die Werkzeugaufnahme ähnlich einer Schlitz- oder Kreuzschlitzschraube auszubilden. Zu bevorzugen sind jedoch Vielrundformen oder Mehrkant-Profile. Beispielsweise können Profile verwendet werden, diese von Innentorx- und Außentorx-Schrauben bekannt sind. Alternativ können Mehrkant-Profile (z. B. Innensechskant) verwendet werden. Derartige Profile sind besonders dazu geeignet, hohe Drehmomente zu übertragen, ohne dass es zu einer Beschädigung der entsprechenden Profile - also der Werkzeugaufnahme und somit des Aufbauteils - kommt. Des Weiteren stellen derartige Formen eine bessere Führung des angelegten Werkzeugs bereit. Je nach Anwendung kann eine Propellerform (zweigliedrig und/oder dreigliedrig) gewählt werden. Der Querschnitt kann die Form einer Acht haben.

Das Aufbauteil kann zumindest abschnittsweise beschleifbar ausgebildet sein. Vorzugsweise umfasst es Kunststoff, insbesondere glasfaserverstärkten und/oder kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff. Eine derartige Ausbildung ermöglicht es, dass das Aufbauteil an individuelle Gegebenheiten, z. B. durch ein Kürzen, Abtragen des Umfangs, Ausgestalten einer Neigung des Aufbauteils, angepasst werden kann. Theoretisch wäre eine in situ Beschleifung denkbar. Kunststoffe sind thermische Isolatoren, so dass auch ein Beschleifen im Mundraum nicht zu einer Erhitzung des Verankerungsteils führt. Die Glasfaser- und/oder

Kohlenstofffaserverstärkung führt zu einem sehr stabilen Aufbauteil . Dennoch ist Kunststoff derart flexibel, dass beim Auftreten von übermäßigen Kräften diese nicht unmittelbar an das Verankerungsteil weitergegeben werden.

Wenn eine Glasfaser- und/oder Kohlenstofffaserverstärkung vorgesehen ist, so können die Fasern vorzugsweise im Wesentlichen entlang der Längsachse des Aufbauteils ausgerichtet sein. Versuche haben ergeben, dass sich hierdurch ein äußerst stabiles Aufbauteil ergibt, das Rotationskräfte übertragen kann, die größer als 30 Nm sind . Vorzugsweise wird das Aufbauteil im Pultrusionsverfahren hergestellt. Danach kann ein Beschleifen erfolgen.

Das Aufbauunterteil und/oder der Aufbauteilaufnahmebereich kann sich entlang der Längsachse (vorzugsweise nach unten hin) verjüngen.

Das Aufbauoberteil kann gegenüber dem Aufbauunterteil verbreitert und oder nach außen vorspringend zur Ausbildung einer Kontaktfläche ausgebildet sein, wobei sich die Kontaktfläche vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse erstreckt. Der Übergang zwischen Vertikalflächen und Horizontal- flächen kann rechtwinklig, spitzwinklig, abgerundet oder stufenförmig ausgestaltet sein. Beispielsweise kann das Aufbauteil insgesamt eine pilzförmige

Ausgestaltung haben. Die Kontaktfläche kann dazu verwendet werden, um einen Kontaktschluss zu einer korrespondierenden Fläche am Verankerungsteil herzustellen. Insofern ist es möglich, eine Klebeverbindung zwischen dem

Aufbauteil und dem Verankerungsteil herzustellen.

Das Aufbauteil/die Einbringhilfe kann einen soliden Grundkörper aus Kunststoff, insbesondere glasfaserverstärktem und/oder kohlenstofffaserverstärkem Kunststoff, umfassen. Ein solider Körper ist besonders dazu geeignet, die

aufgebrachten Kräfte (bei einer technischen Keramik 20-35 Nm, bei Metall 20-50 Nm) zu übertragen. Bei dem glasfaserverstärkten Kunststoff kann es sich um einen Faser-Kunststoff-Verbund handeln, wobei als Basis Epoxid-Harz verwendet wird. In einem Ausführungsbeispiel kann der Faseranteil in dem

glasfaserverstärkten und/oder kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff größer als 50% und/oder größer als 60% und/oder größer als 70% sein. Es hat sich herausgestellt, dass ein besonders hoher Faseranteil dazu führt, dass bei einem Überdrehen - also bei einem Aufbringen einer zu hohen Kraft - eine visuell gut wahrnehmbare Verfärbung des Materials auftritt. Dies kann vom Arzt als Signal verstanden werden, dass das Aufbauteil unbrauchbar ist. Des Weiteren führt der hohe Faservolumenanteil dazu, dass sogar bei einer soliden Ausbildung des Aufbauteils eine relativ definierte Widerstandsfähigkeit etabliert werden kann. Insofern kann das Aufbauteil derart dimensioniert werden, dass bei einer vordefinierten Kraft (z. B. bei 35, 40 oder 45 Nm) eine Materialermüdung auftritt. Insofern wird die Kraftübertragung jenseits dieser Grenzen effektiv verhindert.

Des Weiteren kann das Aufbauteil derart ausgebildet sein, dass es formschlüssig in das hierfür ausgebildete Verankerungsteil einsteckbar ist.

Die oben genannte Aufgabe wird des Weiteren durch einen künstlichen

Zahnersatz mit einem Implantat zur Aufnahme einer Krone gelöst, wobei das Implantat ein Aufbauteil wie das vorhergehend beschriebene und ein Verankerungsteil aufweist. Das Verankerungsteil kann einen Aufbauteilaufnahmebereich zur Aufnahme des Aufbauteils aufweisen und zumindest abschnittsweise aus einem ersten Material ausgebildet sein, wobei das erste Material vorzugsweise zur Werkstoffgruppe der technischen Keramiken, insbesondere der Oxidkeramik, gehört. Es ergeben sich ähnliche Vorteile, wie diese bereits in Verbindung mit dem Aufbauteil beschrieben wurden.

Das Verankerungsteil kann einen Schulter-Abschnitt bzw. frustokonischen

Abschnitt, insbesondere mit einer konkaven Mantelfläche, zur Aufnahme eines Teils einer Krone aufweisen. Durch die besondere Ausgestaltung kann ein

Kronenaufnahmebereich hergestellt werden. Dieser ist besonders dafür geeignet, eine Präparationsgrenze zu bilden, so dass die Krone auf das Verankerungsteil und optional das Aufbauteil aufgetragen werden kann. Der Kronenaufnahmebereich stellt sicher, dass bei diesem materialauftragenden Vorgang keine

Hohlräume oder Überstände entstehen, die einen bakteriellen Befall unterstützen.

Das Verankerungsteil kann mindestens einen Gewindeabschnitt zum Eindrehen des Verankerungsteils in einen Knochen umfassen. Vorzugsweise lässt sich also das Verankerungsteil über ein Gewinde in den Knochen verankern. Das Einbringen des Verankerungsteils wird dadurch erleichtert, dass Gewindeabschnitte vorgesehen sind, die das Eindrehen des Verankerungsteils nach Art einer

Schraube ermöglichen. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Aufbauteils mit der Werkzeugaufnahme kommt an dieser Stelle besonders zum Tragen, da das Drehmoment dazu genutzt werden kann, das Verankerungsteil in den Knochen einzudrehen.

Das Verankerungsteil kann derart ausgebildet sein, dass zumindest eine

Querschnittsfläche eine im Wesentlichen ovale, insbesondere elliptische,

Flächenbegrenzung aufweist. Diese Querschnittsfläche ergibt sich vorzugsweise bei einem Schnitt durch das Verankerungsteil senkrecht zu dessen Längsachse. Je nachdem, welchen Zahn der künstliche Zahnersatz ersetzen soll, ist es

wünschenswert, Verankerungsteile in unterschiedlicher Ausgestaltung bereit zu stellen. Beispielsweise bleibt bei einem Ersatz eines Prämolars nur wenig Platz zwischen den Nachbarzähnen für das Verankerungsteil . Daher muss das

Verankerungsteil sehr klein, beispielsweise mit einem Durchmesser des

Subgingival-Abschnitts kleiner als 5 mm, insbesondere kleiner als 4,5 mm, ausgestaltet werden. Um die Krone in geeigneter Weise aufmodellieren und/oder aufsetzen zu können, wird im oberen Bereich (z. B. isogingival und/oder im

Schalter-Abschnitt) eine Verbreiterung vorgenommen. Um hier den natürlichen Gegebenheiten Rechnung zu tragen, kann diese Verbreiterung in einer Draufsicht eine im Wesentlichen ovale Ausgestaltung haben. Vorzugsweise ist das Verankerungsteil derart ausgebildet, dass sich insbesondere im oberen Bereich eine Querschnittsfläche ergibt, die achsensymmetrisch zu zumindest einer Symmetrieachse ist, die sich im eingesetzten Zustand von der pallatinalen Seite des künstlichen Zahnersatzes zu dessen labialen Seite erstreckt.

Insbesondere bei derartig kleinen Verankerungsteilen ist es vorteilhaft, wenn der Aufbauteilaufnahmebereich einen länglichen Schlitz, insbesondere ein Langloch umfasst. Dieses Langloch kann sich entlang der besagten Symmetrieachse erstrecken. Bei einem sehr kleinen Verankerungsteil ist es somit möglich, relativ hohe Torsionskräfte beim Einbringen zu übertragen. Des Weiteren hat diese Ausgestaltung den Vorteil, dass Kräfte, die auf die Krone wirken, in geeigneter Weise in das Verankerungsteil eingeleitet werden können. Insbesondere ergibt sich eine hohe Steifigkeit entlang der besagten Symmetrieachse, so dass die üblichen Kräfte optimal abgeleitet werden können.

Wenn das Verankerungsteil einen Gewindeabschnitt umfasst, wie dieser bereits beschrieben wurde, sollte das Gewinde mit einer relativ geringen Gewindesteigung ausgestattet sein. Vorzugsweise ist das Gewinde derart ausgestaltet, dass sich pro Umdrehung ein Höhenunterschied von weniger als 2 mm, insbesondere weniger als 1 mm, ergibt. Insofern ist es möglich, das

Verankerungsteil vorteilhaft (z. B. wegen einer vorgegebenen Ausrichtung des Verankerungsteils und/oder der Aufbauteilaufnahme) auszurichten. Insofern kann ein optimaler Sitz des Verankerungsteils gewährleistet werden, wobei

beispielsweise eine 180°-Drehung beim Einsetzen nur zu einem geringen

Höhenunterschied führt.

Die genannte Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren zur Herstellung und/oder Implantierung eines künstlichen Zahnersatzes gelöst. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um einen künstlichen Zahnersatz, wie dieser bereits beschrieben wurde. Das Verfahren umfasst die Schritte:

- Herstellen eines vorzugsweise individualisierten Verankerungsteils mit einem Aufbauteilaufnahmebereich;

- Einbringen eines Abschnittes eines Aufbauteils in den Aufbauteilaufnahmebereich zur kraftschlüssigen, insbesondere

formschlüssigen, Verbindung des Aufbauteils mit dem Verankerungsteil; - Anbringen eines Werkzeugs, vorzugsweise an dem Aufbauteil;

- Aufbringen eines Drehmoments mittels des Werkzeugs, um das Verankerungsteil in einen Knochen einzuschrauben.

Auch hier ergeben sich ähnliche Vorteile, wie diese bereits in Verbindung mit der Vorrichtung beschrieben wurden.

Das Verfahren kann des Weiteren ein Abtragen von Abschnitten des Aufbauteils zur Anpassung des Aufbauteils an patientenspezifische Gegebenheiten umfassen. Ein derartiges Abtragen kann in situ oder im Labor bzw. in der Werkstatt erfolgen. H ierdurch ist es möglich, das Aufbauteil an die individuellen

Gegebenheiten des Patienten (z. B. Ausrichtung der Zähne, Höhe der Zähne, Ausbildung des Zahnfleisches) anzupassen. Vorzugsweise wird das Aufbauteil als Standardteil ausgeliefert, wobei dieses einen gewissen Überstand hat, so dass beliebige Formen aus dem Aufbauteil, insbesondere dem Aufbauoberteil, ausgefräst werden können. Das Aufbauteil dient dann als eine Art Rückgrat für den künstlichen Zahnersatz. Insbesondere wird der Kraftschluss zwischen einer aufzubringenden Krone und dem Verankerungsteil verbessert.

Das Verfahren kann des Weiteren die folgenden Schritte umfassen :

- Herstellen eines Zirkonoxid-Grünkörpers zur Herstellung des Verankerungsteils;

- Brennen/Sintern des Grünkörpers;

- Einfärben mindestens eines Farbabschnitts des Grünkörpers vor dem Schritt des Brennens/Sinterns des Grünkörpers.

Des Weiteren kann das Verfahren ein Aufrauen, insbesondere Bestrahlen, mindestens eines Sonderabschnitts des Grünkörpers vor dem Sintern oder Brennen des Grünkörpers umfassen.

Das Aufrauen kann ein Bestrahlen mit Aluminiumoxid sein.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann des Weiteren den Schritt des Herausnehmens des eingebrachten Aufbauteils und des Einsetzens eines neuen Aufbauteils zur Verwendung in Verbindung mit einer Krone umfassen. Insofern ist es denkbar, das erstgenannte Aufbauteil lediglich als Einbringhilfe zu verwenden und dieses nach der Einbringung des Verankerungsteils auszutauschen. Das zweite Aufbauteil kann dann einen festen Bestandteil des künstlichen Zahnersatzes bilden. Vorzugsweise stellen das erste und das zweite Aufbauteil einen Form- schluss zum Verankerungsteil her, wobei der Aufbauteilaufnahmebereich verwendet wird.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich anhand der Unteransprüche.

Nachfolgend wird die Erfindung mittels mehrerer Ausführungsbeispiele beschrieben, die anhand von Abbildungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen :

Fig . 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen künstlichen Zahnersatz mit einer Krone, einem Verankerungsteil und einem

Aufbauteil;

Fig. 2 eine Draufsicht auf das Verankerungsteil aus Fig. 1;

Fig . 3 eine erste Ausführungsform eines Aufbauteils;

Fig . 4 eine zweite Ausführungsform eines Aufbauteils mit einer

Werkzeugaufnahme in Form eines Kleeblatts;

Fig . 5 eine dritte Ausführungsform eines Aufbauteils mit einem Dreikant als Werkzeugaufnahme;

Fig . 6 eine vierte Ausführungsform eines Aufbauteils mit einem Dreikant als Werkzeugaufnahme;

Fig . 7 eine fünfte Ausführungsform eines Aufbauteils (quadratisch);

Fig . 8 eine sechste Ausführungsform eines Aufbauteils (konisch);

Fig . 9 das eingesetzte Verankerungsteil aus Fig. 1;

Fig . 10 eine Draufsicht auf ein weiteres Verankerungsteil ; Fig. 11 eine siebte Ausführungsform eines Aufbauteils (elliptisch); und

Fig. 12 das eingesetzte Verankerungsteil aus Fig. 10.

In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.

Ein erfindungsgemäßer künstlicher Zahnersatz umfasst, wie aus Fig. 1 ersichtlich, eine Krone 1, ein Aufbauteil 20 und ein Verankerungsteil 30, wobei das Aufbauteil 20 und das Verankerungsteil 30 ein zweiteiliges Implantat 10 ausbilden, auf dem die Krone 1 aufsitzt. Wie aus Fig. 2 und 8 ersichtlich, ist das Verankerungsteil 30 im beschriebenen Ausführungsbeispiel ein im Wesentlichen rotationssymmetrischer Stift, der sich entlang einer Längsachse 7 erstreckt und in das Zahnfleisch 3 und den Knochen 2 eingesetzt wird. In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann das Verankerungsteil 30 asymmetrisch ausgeführt und an individuelle Gegebenheiten angepasst sein. Gemäß der Seitenansicht (vgl. die schematische

Darstellung aus Fig. 9) nimmt der Durchmesser des Verankerungsteils 30 in einem Subgingival-Abschnitt 33 von unten her zu und jenseits des Subgingival- Abschnitts 33 ab.

Dieser Abschnitt jenseits des Subgingival-Abschnitts 33 wird als Schulter- Abschnitt 34 bezeichnet, der in einem Plateau-Abschnitt endet, der als Aufnahmebereich 37 bezeichnet ist. Vorzugsweise ist das Verankerungsteil 30 patientenspezifisch derart individualisiert, dass der Übergang zwischen Subgingival- Abschnitt 33 und Schulter-Abschnitt 34 isogingival verläuft.

Der frustokonische Schulter-Abschnitt 34 hat eine konkave Mantelfläche, die die Krone 1 aufnimmt.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, liegt auf dem Plateau-Abschnitt bzw. Aufnahmebereich 37 ein Teilabschnitt des Aufbauteils 20 auf. Der Aufnahmebereich 37 kann beim Setzten des Implantats mit dem Aufbauteil 20 verklebt werden.

Entlang der Längsachse 7 erstreckt sich im Inneren des Verankerungsteils 30 ein Aufnahmekanal 36, der ebenfalls einen Abschnitt des Aufbauteils 20 aufnimmt. In einem ersten Ausführungsbeispiel ist der obere Abschnitt des Aufnahmekanals 36 als Vielrundform und der untere Abschnitt als Zylinder ausgebildet. Im

Endeffekt hat der obere Abschnitt des Aufnahmekanals 36 im Querschnitt eine Ausgestaltung, die drei sich überschneidenden Kreisen - ähnlich einem Kleeblatt - entspricht. Der entsprechende Querschnitt durch den unteren Abschnitt des Aufnahmekanals 36 ist kreisförmig.

Das Aufbauteil 20 umfasst ein korrespondierend zu dem Aufnahmekanal 36 ausgebildetes Aufbauunterteil 23, auf dem ein Aufbauoberteil 21 aufsitzt. Das Aufbauunterteil 23 ist in ein Antriebsteil 23a (korrespondierend zum oberen Abschnitt des Aufnahmekanals 36) und in ein Retentionsteil 23b (korrespondierend zum unteren Abschnitt des Aufnahmekanals 36) unterteilt. Im Querschnitt ragt der Antriebsteil 23a des Aufbauunterteils 23 gegenüber dem Retentionsteil 23b heraus, wobei dieser von dem Aufbauoberteil 21 überragt wird. Im

vollständig implantierten Zustand fluchtet das frustokonisch ausgebildete

Aufbauoberteil 21 mit dem Schulter-Abschnitt 34, insbesondere der konkaven Mantelfläche, des Verankerungsteils 30 und liegt mittels einer Aufbauoberteil- Bodenfläche 22b auf dem Aufnahmebereich 37 des Verankerungsteils 30 auf. Das einstückig ausgebildete Aufbauteil 20 bildet mit dem Verankerungsteil 30 eine Kontaktfuge 5, die durch die Krone 1 überdeckt und verschlossen ist.

In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Verankerungsteil 30 als technische Keramik und das Aufbauteil 20 aus Kunststoff ausgebildet. Auch für die Herstellung der Krone 1 kann eine technische Keramik, beispielsweise Zirkonoxid, verwendet werden. Insofern hat der künstliche Zahnersatz ein flexibles

„Rückgrat" in Form des Aufbauteils 20 und eine starre Schale in Form von der Krone 1 und dem Verankerungsteil 30.

Das Aufbauteil lässt sich vorzugsweise an patientenspezifische Gegebenheiten anpassen. Anhand der Fig. 3 wird erläutert, wie sich ein entsprechend individualisiertes Aufbauteil 20 herstellen lässt. In einer Ausgangsform hat das Aufbauteil 20, wie bereits erläutert, ein Aufbauoberteil 21 und ein Aufbauunterteil 23 mit einem Antriebsteil 23a und einem Retentionsteil 23b. Das Aufbauoberteil 21 ist als Zylinder ausgeführt und derart bemessen, dass es den Aufnahmebereich 37 seitlich überragt. Der Zylinder hat eine Aufbauoberteil-Deckelfläche 22a und die Aufbauoberteil-Bodenfläche 22b. Nach der Implantation des Verankerungsteils 30 wird das Aufbauteil 20 mit dem korrespondierend zu dem Aufnahmekanal 36 ausgebildeten Antriebsteil 23a und Retentionsteil 23b in den Aufnahmekanal 36 eingesteckt. Die Aufbauoberteil-Bodenfläche 22b und der Aufnahmebereich 37 kontaktieren sich im eingesteckten Zustand des Aufbauteils 20. Nach dem

Einstecken kann das Aufbauoberteil 21 in situ oder in einem Modell derart angepasst werden, dass patientenspezifische Gegebenheiten berücksichtigt werden. Beispielsweise kann das Aufbauteil 20, insbesondere das Aufbauoberteil 21, derart beschliffen werden, dass sich eine frustokonische Form ergibt, wie diese in Fig . 1 gezeigt wird.

In einer alternativen Ausführungsform können vorkonfektionierte Aufbauteile 20 bereitgestellt werden.

Ein wesentlicher Teil der vorliegenden Anmeldung beschäftigt sich mit dem effektiven Einsetzen des Verankerungsteils 30 in den Knochen 2 und das Zahnfleisch 3. Hierfür weist das Verankerungsteil 30, wie in der Fig . 9 gezeigt, einen Gewindeabschnitt 31 auf, der es ermöglicht, das Verankerungsteil 30 in den Knochen 2 einzudrehen. Es ist möglich, Werkzeuge bereitzustellen, die in den

Aufnahmekanal 36 des Verankerungsteils 30 eingreifen und das Eindrehen erleichtern. Hierbei kann es jedoch leicht zu einer Beschädigung des Verankerungsteils 30 kommen. Des Weiteren können so hohe Kräfte aufgebracht werden, dass der Knochen 2 des Patienten geschädigt wird .

Die vorliegende Erfindung löst dieses Problem dadurch, dass vor dem Eindrehen des Verankerungsteils 30 in den Knochen 2 ein Aufbauteil wie beispielsweise in Fig. 4 gezeigt, eingesetzt wird. Aufgrund des Formschlusses des Retentionsteils 23b mit dem Aufnahmekanal 36 entsteht so eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Aufbauteil 20 und dem Verankerungsteil 30. Der Kraftschluss wird insbesondere bezüglich einer Rotationsbewegung um die Längsachse 7

hergestellt. Erfindungsgemäß wird eine Werkzeugaufnahme 40 am Aufbauteil 20 vorgesehen, die ein insbesondere formschlüssiges Ansetzen des Werkzeugs ermöglicht. Im in Fig . 4 gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Werkzeugaufnahme 40 um eine an der Aufbauoberteil-Deckelfläche 22a

vorgesehene Aussparung, die im Endeffekt eine ähnliche Ausgestaltung hat, wie der obere Bereich des Aufnahmekanals 36. Die Aussparung ist also in Form einer Vielrundform ausgebildet, die ähnlich aussieht, wie drei sich überschneidende Bohrungen bzw. ein Kleeblatt. Der hier tätige Arzt kann also das gleiche

Instrument, das ursprünglich zur unmittelbaren Eindrehung des Verankerungsteils 30 verwendet wurde, verwenden, um das Verankerungsteil 30 mittels des erfindungsgemäßen Aufbauteils 20 einzudrehen.

In einem Ausführungsbeispiel weist das erfindungsgemäße Aufbauteil 20 eine Sollbruchstelle 45 auf, die sich zwischen dem Aufbauoberteil 21 und dem Aufbauunterteil 23, insbesondere oberhalb des Antriebsteils 23a befindet. Diese Sollbruchstelle 45 kann derart ausgebildet sein, dass beim Auftreten von für das Verankerungsteil 30 schädlichen Kräften das Aufbauoberteil 21 abbricht. Eine Beschädigung des Verankerungsteils 30 wird also effektiv verhindert. Der nach einem entsprechenden Bruch im Verankerungsteil 30 verbleibende Aufbauunterteil 23, der vorzugsweise aus Kunststoff ist, lässt sich einfach entfernen.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel (vgl . Fig. 5) ist die Werkzeugaufnahme 40 nicht in das Aufbauoberteil 21 eingelassen, sondern ragt über dieses heraus. Die Fig. 5 zeigt einen Dreikant, der über die Aufbauoberteil-Deckelfläche 22a übersteht und von einem korrespondierend ausgebildeten Werkzeug (z. B. einem Dreikantschlüssel) aufgenommen werden kann.

Eine Kerbe zwischen der Werkzeugaufnahme 40 aus Fig . 5 und dem Aufbauoberteil 21 bildet die Sollbruchstelle 45, die kontrolliert abbrechen kann. Die Ausführungsform gemäß Fig . 5 hat den Vorteil, dass auch nach dem Abbrechen der Werkzeugaufnahme 40 ein voll funktionsfähiges Aufbauteil 20 verbleibt. Insofern kann ein Abbrechen der Werkzeugaufnahme 40 bewusst herbeigeführt werden. Alternativ kann nach dem erfolgreichen Einbringen des Verankerungsteils 30 der Überstand in Form der Werkzeugaufnahme 40 abgeschliffen werden. Gegebenenfalls kann eine Nachbearbeitung des Aufbauoberteils 21 erfolgen. Insofern ist es möglich, das Aufbauteil 20 nicht nur als Einsetzhilfe, sondern auch als Bestandteil des künstlichen Zahnersatzes zu verwenden.

Während in Fig. 5 das Antriebsteil 23a und das Retentionsteil 23b den Antriebsteilen 23a und Retentionsteilen 23b der Ausführungsbeispiele gemäß den Fig. 3 und 4 gleichen, ist in Fig . 6 ein Aufbauunterteil 23 vorgesehen, das eine dreieckige Grundfläche aufweist. Das Aufbauunterteil 23 gemäß Fig . 6 ist also ein langgezogener Dreikant, der ähnlich wie die Vielrundform aus den Fig . 3 bis 5 in einen korrespondierenden Aufnahmekanal 36 eingebracht werden kann. Auch hier ergibt sich ein Formschluss, der ein effektives Übertragen der auf das Aufbauteil 20 ausgeübten Kräfte auf das Verankerungsteil 30 gewährleistet. Fig. 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Aufbauteils 20. Das Aufbauoberteil 21 und das Aufbauunterteil 23 sind in Form eines Quaders ausgebildet. Die Grundfläche der Quader sind Quadrate, wobei der Quader des Aufbauunterteils 23 mittig an der Aufbauoberteil-Bodenfläche 22b ansetzt. Das Aufbauunterteil 23 bildet also einen Vierkant, der in einen korrespondierend ausgebildeten Aufnahmekanal 36 formschlüssig eingebracht werden kann. Das quaderförmige Aufbauoberteil 21 kann, wie die bereits erläuterten Aufbauoberteile 21 beschliffen werden. In der unbeschliffenen Form bildet das gesamte Aufbauoberteil 21 jedoch ebenfalls einen Vierkant aus, der als Werkzeugaufnahme 40 für einen korrespondierend ausgebildeten Werkzeugschlüssel dienen kann. Im Endeffekt greift der Schlüssel an mindestens zwei wechselseitig angeordneten Seitenflächen des Quaders des Aufbauoberteils 21 formschlüssig an, so dass sich ein Drehmoment aufbringen lässt. Das Aufbauoberteil 21 bildet also die Werkzeugaufnahme 40, die zum Aufbringen von geeigneten Kräften verwendet wird . Es lässt sich also auch mittels des Aufbauteils 20 gemäß der Fig . 7 ein entsprechend ausgebildetes Verankerungsteil 30 in einen Knochen 2 einschrauben. Vorzugsweise setzt sich das Aufbauteil 21 aus zwei Würfeln zusammen, wobei diese unter Bildung einer Sollbruchstelle 45 miteinander verbunden sind . Soweit der Werkzeugschlüssel also im oberen Bereich des Aufbauteils 21 angesetzt wird, lässt sich die auf das Verankerungsteil 30 übertragene Kraft effektiv begrenzen.

Fig. 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Aufbauteils 20. Gegenüber dem Aufbauteil aus Fig . 4 ist hier das Aufbauunterteil 23 insgesamt konisch ausgebildet, so dass der Durchmesser des Aufbauunterteils 23 von oben nach unten hin abnimmt. Sowohl das Antriebsteil 23a mit der kleeblattförmigen Ausgestaltung als auch das Retentionsteil 23b kann sich nach unten hin verjüngen.

Fig . 11 zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Aufbauteil 20, das bezüglich dessen Längsachse 7 keine rotationssymmetrische Ausbildung hat. Im Endeffekt ist das Aufbauoberteil 21 ein endlicher Zylinder mit einer elliptischen Aufbauoberteil- Deckelfläche 22a und einer elliptischen Aufbauoberteil-Bodenfläche 22b. Als Werkzeugaufnahme 40 ist ein Langloch vorgesehen, dass derart in dem Zylinder angeordnet ist, dass die Länge des Langlochs maximiert werden kann, wobei in den Randbereichen ausreichend Material verbleibt, so dass beim Einsetzen eines Werkzeugs keine Beschädigung des Aufbauteils 20 auftritt. Auch das Aufbauunterteil 23 weist ein korrespondierend ausgebildetes Antriebsteil 23a auf, das ebenfalls als Zylinder mit elliptischen, vorzugsweise ovalen Boden- und

Deckelflächen ausgebildet ist. Das Retentionsteil 23b kann einen kreisförmigen Querschnitt oder auch jeden beliebigen anderen Querschnitt, insbesondere einen elliptischen haben.

Ein entsprechendes Aufbauteil 20 kann in besonders vorteilhafter Weise in Verbindung mit einem langgezogenen Verankerungsteil 30 verwendet werden, wie dies in den Fig . 10 und 12 gezeigt ist. Ein entsprechendes Verankerungsteil 30 hat einen zylinderförmigen unteren Subgingival-Abschnitt 33 . Im oberen

Subgingival-Abschnitt 33 weitet sich das Verankerungsteil 30 auf, so dass sich hier ein Kegelstumpf mit einer elliptischen Deckelfläche ergibt. Dementsprechend ist auch der Schulter-Abschnitt 34 und der Aufnahmebereich 37 entsprechend elliptisch ausgebildet. Der Aufnahmekanal 36 kann dann in Form eines Langlochs ausgestaltet sein, das besonders dazu geeignet ist, Torsionskräfte aufzunehmen. Insofern lässt sich in einfacher Weise eine Kräfteübertragung zwischen dem Aufbauteil 20 aus Fig. 11 und dem Verankerungsteil 30 aus den Fig. 10 und 12 herstellen.

Allgemein besteht im Bereich der Zahnmedizin das Problem, dass eindrehbare Verankerungsteile 30 sehr klein dimensioniert sein können. Beispielsweise kann der untere Subgingival-Abschnitt 33 einen Durchmesser von weniger als 5 mm, insbesondere weniger als 4 mm, insbesondere weniger als 3 mm, aufweisen. Es erweist sich als äußerst problematisch, an derart kleinen Verankerungsteilen 30 einen Aufnahmekanal 36 vorzusehen, der dazu geeignet ist, ausreichend hohe Kräfte, z. B. größer als 30 Nm aufzunehmen. Die vorliegende Erfindung schlägt daher vor, das Verankerungsteil 30 mit einem langgezogenen oberen Bereich (z. B. einem langgezogenen Schulter-Abschnitt 34) zu versehen. Derartig ausgestaltete Verankerungsteile 30 können besonders geeignet sein, um künstliche Zahnersätze für Prämolare herzustellen. Des Weiteren eigenen sie sich für die Anbringung von schlitzförmigen Öffnungen, wie diese z. B. in Fig . 10 gezeigt sind. Die erfindungsgemäße schlitzförmige Öffnung, vorzugsweise in Form eines Langlochs, vereinfacht das Eindrehen der Verankerungsteile 30 in den Knochen 2. Anhand der beschriebenen Ausführungsbeispiele sollte es klar sein, dass das Aufbauunterteil 23 oder ein Teilbereich dessen (z. B. das Antriebsteil 23a) sehr unterschiedliche Formen aufweisen kann, die das erfindungsgemäße Ziel, nämlich einen Formschluss mit einem korrespondierend ausgebildeten Aufnahmekanal 36 bewerkstelligen. Denkbar sind Mehrkant-Profile, z. B. Dreikant, Vierkant, Fünfkant, Sechskant, usw. oder Vielrundformen, z. B. wie diese von Torx-Schraubenbits bekannt sind.

Des Weiteren gibt es zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten, wo die Werkzeugaufnahme 40 am Aufbauteil 20 vorgesehen wird. Wie beschrieben, kann die Werkzeugaufnahme 40 in das Aufbauoberteil 21 eingelassen (z. B. Fig. 4) und/oder an diesem befestigt (z. B. Fig . 5) sein. Des Weiteren kann das

Aufbauoberteil 21 eine Form aufweisen, die die Funktionalität einer

Werkzeugaufnahme 40 bereitstellt.

Des Weiteren kann die Sollbruchstelle 45 je nach Anforderung an unterschiedlichen Positionen vorgesehen werden. So ist es beispielsweise denkbar, die Sollbruchstelle 45 bei dem Aufbauteil 20 aus Fig . 4 nicht zwischen dem Aufbauoberteil 21 und dem Aufbauunterteil 23 vorzusehen, sondern stattdessen eine entsprechende Sollbruchstelle mittig, wie beispielsweise in Fig. 7 gezeigt, am Aufbauoberteil 21 vorzusehen. Insofern ist es möglich, ein Aufbauteil 20 zu schaffen, das auch nach dem Auslösen des Sollbruchs funktionell zur Schaffung eines künstlichen Zahnersatzes eingesetzt werden kann. Bezüglich der Ausgestaltung des Aufbauoberteils 21 ergeben sich zahlreiche Variationsmöglichkeiten. Beispielsweise kann das Aufbauoberteil 21 aus Fig. 4 derart dimensioniert werden, dass nach dem Sollbruch oder nach der Abnahme der Werkzeugaufnahme 40 ein Aufbauoberteil 21 verbleibt, wie dieses in Fig. 3 gezeigt ist. Des Weiteren kann die Sollbruchstelle 45 je nach Anforderung an unterschiedlichen Positionen z. B. am Aufbauoberteil 21 vorgesehen sein. Beispielsweise kann sie sich mittig, wie in Fig. 7 gezeigt, oder im unteren oder im oberen Drittel des Aufbauoberteils 21 befinden. Es sollte für den hier tätigen Fachmann klar sein, dass die Position der Sollbruchstelle 45 maßgeblich dafür verantwortlich ist, wie das Aufbauteil 20 nach einem Sollbruch aussieht.

In den vorhergehenden Ausführungsbeispielen wurde das erfindungsgemäße Aufbauteil 20 in Verbindung mit einer Krone 1 beschrieben. An Stelle der Krone 1 können beliebige Suprakonstruktionen durch das beschriebene Aufbauteil gestützt werden.

Bezugszeichenliste

1 Krone

2 Knochen

3 Zahnfleisch

5 Kontaktfuge

7 Längsachse

9 Gewinde

10 Implantat

20 Aufbauteil

21 Aufbauoberteil

22a Auf bauoberteil-Deckelf lache

22b Auf bauoberteil-Bodenf lache

23 Aufbauunterteil

23a Antriebsteil

23b Retentionsteil

30 Verankerungsteil

31 Gewindeabschnitt

32 gewindefreier Abschnitt

33 Subgingival-Abschnitt

34 Schulter-Abschnitt

36 Aufnahmekanal

37 Aufnahmebereich

40 Werkzeugaufnahme

45 Sollbruchstelle