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Patent Searching and Data


Title:
ABUTMENT FOR A DENTAL IMPLANT SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/110699
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an abutment (6), in particular for use with a dental implant (4), which is intended to be introduced into a jaw bone (8), with a main body (26) provided as a support body for a tooth prosthesis. According to the invention, provision is made that the main body (26) has, extending about its outer face, a receiving groove (24) for connective tissue (28). The abutment (6) thus has particularly favourable incorporation properties and promotes the stabilization of the soft tissue.

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Inventors:
SCHLEE MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/051332
Publication Date:
August 01, 2013
Filing Date:
January 24, 2013
Export Citation:
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Assignee:
32SCHOENEZAEHNE GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
A61C8/00
Domestic Patent References:
WO2011062976A22011-05-26
Foreign References:
US20110200969A12011-08-18
EP2228032A12010-09-15
JP2009082170A2009-04-23
DE3533395A11986-05-07
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
KUGLER, Jörg (DE)
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Claims:
Ansprüche

Abutment (6), insbesondere zur Verwendung mit einem Dentalimplantat (4), welches zur Einbringung in einen Kieferknochen (8) vorgesehenen ist, mit einem als Trägerkörper für eine Zahnprothese vorgesehenen Hauptkörper (26), der eine um seine Außenfläche umlaufende Aufnahmenut (24) für Bindegewebe (28) aufweist.

Abutment (6) nach Anspruch 1 , wobei die Breite der Aufnahmenut (24) im Bereich ihrer Nutöffnung (44) im Wesentlichen der jeweiligen Breite im Bereich ihres Bodens (42) entspricht.

Abutment (6) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Flanken (48) der Aufnahmenut (24) parallel zueinander sind.

Abutment (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dessen Aufnahmenut (24) im Bereich ihres Bodens eine Breite (42) zwischen 0,2 und 0,4 mm aufweist.

Abutment (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dessen Aufnahmenut (24) eine Tiefe zwischen 0,3 und 0,55 mm aufweist.

Abutment (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dessen Aufnahmenut (24) in ihrem Querschnittsprofil u-förmig ausgeformt ist.

Abutment (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei dessen äußere Form im Bereich der Aufnahmenut (24) einem Zylinder mit kreisförmiger oder ovaler Grundfläche oder einem Kegelstumpf entspricht.

Abutment (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hauptkörper (26) genau eine Aufnahmenut (24) aufweist.

Abutment (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hauptkörper (26) eine Anzahl an Mikrorillen (36) aufweist.

10. Abutment (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hauptkörper (26) eine Anschlagsfläche (10) für das Dentalimplantat (4) aufweist.

1 1 . Abutment (6) nach Anspruch 10, wobei die von der Anschlagsfläche (10) abgewandte Seite (32) der Aufnahmenut (24) maximal 1 ,5 mm von der Anschlagsfläche (10) beabstandet ist.

12. Abutment (6) nach Anspruch 10 oder 1 1 , wobei der Abstand zwischen der von der Anschlagsfläche (10) abgewandten Seite (32) der Aufnahmenut (24) und der Anschlagsfläche (10) variiert.

13. Abutment (6) nach Anspruch 12, wobei die Variation des Abstands zwischen der von Anschlagsfläche (10) abgewandten Seite (32) der Aufnahmenut (24) und der Anschlagsfläche (10) an die Höhenausformung des Bindegewebes (28), welches das Abutment (6) im montierten Zustand umschließt, angepasst ist.

14. Abutment (6) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei der Abstand zwischen der der Anschlagsfläche (10) zugewandten Seite (33) der Aufnahmenut (24) und der Anschlagsfläche (10) mindestens 0,1 mm beträgt.

Description:
Beschreibung

Abutment für ein Dentalimplantat-System

Die Erfindung betrifft ein Abutment, insbesondere zur Verwendung mit einem Dentalimplantat, welches zur Einbringung in einen Kieferknochen vorgesehenen ist, mit einem als Trägerkörper für eine Zahnprothese vorgesehenen Hauptkörper.

Zum Ausgleich des Verlusts eines Zahnes können im Rahmen der rekonstruktiven Therapie Dentalimplantat-Systeme, die auch als Implantat-Systeme bezeichnet werden, zum Einsatz kommen. Sie werden üblicherweise anstelle eines extrahierten oder ausgefallenen Zahnes in den Kieferknochen eingesetzt, um dort nach einer Einheilphase von etwa vier bis zwölf Wochen ein als Zahnersatz dienendes prothetisches Teil oder eine Krone zu halten. Dazu weist ein derartiges Implantat-System üblicherweise einen geeignet geformten Metall körper, in der Regel aus Titan, oder einen Keramikkörper, in der Regel aus Zirkoniumdioxid, auf, der durch Einschrauben an der vorgesehenen Stelle in den Kieferknochen eingesetzt wird. Das Implantat weist dabei in der Regel am apikalen Ende ein zumeist selbstschneidendes Schraubengewinde auf, mit welchem das Implantat in das entsprechend präparierte Implantatbett eingesetzt wird.

Um eine erleichterte Einbringung in den Patientenmund und insbesondere eine besonders weitgehende Vorbereitung der eigentlichen Prothese bei der Anbringung an das Implantat-System bereits im Vorfeld der Patientenbehandlung, beispielsweise in einem zahntechnischen Labor, zu ermöglichen, können Implantat-Systeme mehrteilig ausgeführt sein. Insbesondere kann dabei ein grundsätzlich zweiteiliger Aufbau vorgesehen sein, wobei das Implantat-System ein zur Einbringung in den Kieferknochen vorgesehenes, auch als„eigentliches" Dentalimplantat oder Pfostenteil bezeichnetes erstes Implantat-Teil und zusätzlich zu diesem ein zugeordnetes, auch als Abutment oder Aufbauteil bezeichnetes zweites Implantat-Teil umfasst, an das wiederum das als Prothese oder dergleichen vorgesehene Zahnersatzstück anbringbar ist. Bei einteiligen Implantat- Systemen sind in diesem Fall das Dentalimplantat und das Abutment, auf welchem das Zahnersatzstück angebracht wird, ein gemeinsamer Körper. Mit Abutment kann somit sowohl ein Teilbereich des Gesamtkörpers bei einteiligen Implantat-Systemen als auch ein separates Implantat-Teil bei mehrteiligen Implantat-Systemen bezeichnet sein.

Das Dentalimplantat ist an seiner Außenseite üblicherweise mit einem Gewinde versehen, welches als selbstschneidendes oder auch als nicht selbstschneidendes Gewinde ausgeführt sein kann. Das Dentalimplantat wird üblicherweise in einem entsprechend aufbereiteten Implantatbett des Kieferknochens verankert. Die Konstruktion des im Außenbereich des Dentalimplantats vorgesehenen Gewindes ist dabei üblicherweise für eine hohe Primärstabilität der Anordnung und eine gleichmäßige Weiterleitung der bei der Kaubelastung des Dentalimplantats auftretenden Kräfte in den Kieferknochen ausgelegt.

Ein hierbei regelmäßig auftretendes Problem ist die Sekundärstabilität, welches die langfristige, ausreichende Verankerung im Kieferknochen meint. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst diese und stellt eine der wesentlichen Herausforderungen für diese Art von Zahnersatz in der modernen Zahnmedizin dar. In der Regel tritt im ersten Jahr nach Freilegung und Belastung ein Abbau des Knochens von 0 bis 2 mm auf. Dieser initiale Knochenabbau kann Ästhetik und Langzeitstabilität des Implantates negativ beeinflussen.

Einer der zentralen Einflussfaktoren ist wahrscheinlich die so genannte Apikalwande- rung (in Richtung vom Abutment zum Implantat, also zum Kieferknochen hin) der epithelialen Barriere, welche den Knochenabbau mit beeinflussen kann. Oberhalb des Kieferknochens liegt eine ungefähr 1 bis 1 ,5 mm dicke Bindegewebsschicht, über der sich eine ungefähr 2 mm dicke Zone mit Epithel anschließt. Diese ~ Epithel-Schicht verbindet sich mit Hilfe von Hemidesmosomen mit dem Abutment bzw. dem Dentalimplantat. Insbesondere Faktoren, die ein Tieferwandern der Epithel-Schicht begünstigen, sowie eine tieferliegende Epithel-Schicht an sich, begünstigen als ein zentraler Punkt wahrscheinlich einen Knochenabbau, der wiederum zu einer verminderten sekundären Stabilität führen kann. Strategien zur Begrenzung der Apikaiwanderung der Epithelschicht umfassen vor allem die Vergrößerung der Kontaktfläche zwischen Abutment und Weichgewebe, so dass sich vor allem eine größere Zahl von Molekülen mit dem Abutment verbinden kann und durch die Haftung der einzelnen Moleküle mit dem Abutment für einen geringeren Rückgang des Weichgewebes sorgt.

Weitere Maßnahmen zur besseren Verheilung und gegen einen möglichen Knochenabbau umfassen das Vermeiden des Eindringens von Keimen in das Implantat-System, die insbesondere bei mehrteiligen Implantat-Systemen unter anderem im Verbindungsbereich zwischen Dentalimplantat und Abutment, an dem die jeweiligen Kontaktflächen aneinanderstoßen und dabei bei Passungenauigkeiten Lücken oder Spalte bilden könnten, in das Innere des Implantats eindringen könnten.

Weitere Maßnahmen umfassen eine Geometriewahl der Kontaktflächen von Abutment einerseits und Implantat andererseits, wobei die Querschnittsfläche der Kontaktfläche des Abutments kleiner gewählt ist als die des Implantats. Dadurch ergibt sich ein„Zurückspringen" des Abutments relativ zum Implantat bei mehrteiligen Implantat-Systemen, welches dann einen geringeren Außendurchmesser als das Dentalimplantat aufweist. Dies zeigte in vielen klinischen Studien einen reduzierten Knochenabbau. Für diese Maßnahme hat sich der Terminus„Platformswitching" eingebürgert.

Allerdings stellt sich bei all diesen Maßnahmen das Problem, dass sich das Weichgewebe zurückbilden kann und daher ein Einheilen des Implantat-Systems erschwert und die Langzeitstabilität beeinträchtigt werden kann.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Abutment, insbesondere zur Verwendung mit einem Implantat oder Pfostenteil, anzugeben, welches besonders günstige Einheileigenschaften aufweist und in besonderem Maße zur Stabilisierung des Weichgewebes beiträgt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem der Hauptkörper des Abutments eine um seine Außenfläche umlaufende Aufnahmenut für Bindegewebe und Kollagenfasern aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass das Einheilen des Implantat-Systems und insbesondere die Stabilisierung des Weichgewebes auf besonders wirksame Weise begünstigt werden kann, indem die Eigenschaften des Weichgewebes gezielt berücksichtigt werden. Dabei sollte insbesondere der an sich überraschenden Erkenntnis Rechnung getragen werden, dass die Kollagenfasern, die im Bindegewebe vorhanden sind, sich zirkulär um das Abutment legen und sich schlingenartig zusammenziehen. Im direkten Kontakt mit dem Abutment kann dieses somit eine spezifisch stützende und stabilisierende Funktion für diese Fasern haben. Insbesondere eine Fixierung des Bindegewebes und damit auch des Weichgewebes als solches in Längsrichtung relativ zum Implantat-System ist nämlich für eine langfristige Stabilität des Implantat-Systems von besonderer Bedeutung, so dass ein Abrutschen oder Rückbilden des Weichgewebes als Ganzes daher durch eine geeignete, Halt bietende Vorrichtung verhindert werden sollte. Durch ein geeignet ausgebildetes Gegenstück zu dem Bindegewebe kann eine solche Haltefunktion erzielt werden.

Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass insbesondere eine Aufnahmenut im Abutment geeignet ist, das sich zirkulär zusammenziehende Bindegewebe aufzunehmen. Ein Teil oder der Gesamtbereich der Bindegewebsschicht kann in günstiger Weise kontrahierend die Aufnahmenut umschließen und in diese hineingreifen, so dass bei der Kontraktion und/oder dem Zusammenziehen der elastischen und nicht-elastischen Fasern in der Aufnahmenut ein Haltemechanismus entstehen kann, der ein Abrutschen bzw. einen Rückgang des Weichgewebes mindern und zudem eine zusätzliche mechanische Stabilisierung bewirken kann. Es hat sich gezeigt, dass gerade die Ausprägung einer Vertiefung als Aufnahmenut sich als ein besonders geeignetes Gegenstück zu den Kollagenfasern erweist, so dass die gewünschten Effekte in besonders hohem Maße eintreten können und einer der zentralen Faktoren für den Knochenabbau zumindest gemindert werden kann.

Auf Grund des umlaufenden Eingreifens der Fasern in die Aufnahmenut nach Art eines O-Rings kann von einem„O-Ring-Effekt" gesprochen werden, der zudem für eine dichte Verbindung zwischen Aufnahmenut und Bindegewebe sorgt. Auf Grund der Geometrie der Aufnahmenut wird insbesondere der O-Ring-Effekt nahezu ideal ausgenutzt, da sich genügend Kollagenfasern finden und auch um das Abutment zusammenziehen können, um somit mechanisch stabilisierend zu wirken. Insbesondere in eine Aufnahmenut, welche eine längliche Vertiefung mit winkligen oder abgerundeten Kanten darstellt, können die Fasern in geeigneter weise hineingreifen und sich zusammenziehen.

Zusätzlich zu dem dargelegten O-Ring-Effekt, der überraschenderweise als besonders bedeutsam für das Halten des Weichgewebes in seiner gewünschten Position erkannt wurde, bewirkt die im Abutment angeordnete Aufnahmenut eine sich im Allgemeinen ebenfalls positiv auf die Stabilität und den Einheilungsprozess auswirkende Vergrößerung der Kontaktfläche mit dem Weichgewebe.

Es zeigte sich, dass das Apikalwandern des Epithels durch die umlaufende Aufnahmenut im Abutment in vielen Fällen reduziert werden konnte.

Von besonderer Bedeutung ist hierbei, dass die Aufnahmenut im Abutment und damit oberhalb der Grenzfläche zum Implantat oder Pfostenteil angeordnet ist, so dass sich der erwünschte O-Ring-Effekt im die Kollagenfasern aufweisenden Bindegewebe, also oberhalb des Kieferknochens, ausbilden kann. Dies ist erreichbar durch eine gezielte Positionierung der Aufnahmenut ausreichend weit oberhalb der Grenzfläche oder Grenzzone von Abutment und Implantat. Dies steht insbesondere im Gegensatz zu herkömmlichen Plattform-Switching-Systemen, bei denen sich geometriebedingt durch die unterschiedlichen Querschnittsflächen von Implantat einerseits und Abutment andererseits in deren Kontaktbereich ein Spalt bildet, in dem bei Passungenauigkeiten und dadurch bedingten Lücken oder Undichtigkeiten in unerwünschter Weise ein Eindringen von Fremdkörpern oder Keimen stattfinden könnte. Demgegenüber erzeugt die konsequent in den Bereich des Abutments verlagerte Aufnahmenut unter gezielter Nutzung des O-Ring-Effekts zusätzlich eine abdichtende Wirkung durch das Bindegewebe selbst.

Durch die Schaffung der Aufnahmenut im Abutment, also räumlich unabhängig und abgesetzt vom eigentlichen Kontaktbereich zwischen Implantat und Abutment, wird zudem eine hohe Kompatibilität des Abutments mit bestehenden Implantat-Systemen erreicht, da im Allgemeinen nur die äußere Form des Abutments geeignet an die Form des Implantats angepasst werden muss, ohne dass dabei die Funktionen der Dichtigkeit und dergleichen mit berücksichtigt werden müssten. Das Abutment ist somit auf besonders einfache Weise auch mit bereits existierenden und schon implantierten Implantaten o- der Pfostenteilen kombinierbar, ohne dass aufwendige Nachkonstruktionen bzw. Anpassungen des eigentlichen Implantats erforderlich wären.

Auch kann eine besonders hohe mechanische Stabilität im Übergangsbereich bzw. Verbindungsbereich zwischen Abutment und Dentalimplantat erreicht werden, da die Außenabmessungen des Abutments in diesem Bereich identisch oder nahezu identisch zu denen des Dentalimplantats sein können, wodurch eine hohe Starrheit und Immobilität ausgebildet werden kann. Bei einer solchen möglichen Ausgestaltung ist zudem eine eventuell notwendige mechanische Reinigung auf Grund einer guten Zugänglichkeit möglich.

Zusammenfassend bewirkt gerade die im Abutment angebrachte, umlaufende Aufnahmenut einerseits die Ausnutzung der Bindegewebsstruktur, so dass diese ein passendes Gegenstück für einen besonders guten Halt auffindet, und erlaubt es andererseits ein„Upgrade" von nahezu sämtlichen bestehenden zweiteiligen Implantat-Systemen unter Verwendung des bereits inserierten Pfostenteils vorzunehmen.

Um eine möglichst gleichmäßige Aufnahme der Kollagenfasern zu gewährleisten und zudem eine einfache Konstruktionsweise des Abutments zu ermöglichen, ist die Aufnahmenut vorzugsweise derart ausgestaltet, dass sich ein Großteil der Kollagenfasern, die sich zunächst um die Aufnahmenut legen, sich so zusammenziehen können, dass sie in Bodennähe der Aufnahmenut gelangen und dort weitgehend in direkten Kontakt mit dem Boden der Nut treten. Hierzu ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Breite zumindest einer Aufnahmenut im Bereich ihrer Nutöffnung im Wesentlichen der jeweiligen Breite im Bereich ihres Bodens entspricht. Dies erlaubt zudem eine einfache Anwendung von üblichen Fertigungsverfahren wie beispielsweise Fräsen, Drehen oder Laserschneiden. Um die bei einem Zusammenziehen der Kollagenfasern auftretenden und auf das Abut- ment wirkenden Kräfte günstig zu nutzen, sollten diese vornehmlich auf den Boden einer Aufnahmenut und nicht auf deren Flanken wirken. In vorteilhafter Ausgestaltung sind daher die Flanken einer Aufnahmenut parallel zueinander ausgeformt, da hierdurch in den meisten Fällen nur ein geringer Teil der Kräfte auf die Flanken wirkt. Alternativ wären die Flanken einer Aufnahmenut derartig zueinander ausgeformt, dass eine Verengung zum Boden der Aufnahmenut hin eintreten würde.

Um den O-Ring-Effekt möglichst effektiv auszunutzen, hat sich gezeigt, dass ein genügend großer Teilbereich der zwischen 1 und 1 ,5 mm breiten Bindegewebsschicht derart genutzt wird, dass dieser in die Aufnahmenut geführt wird und dort kontrahiert. In vorteilhafter Ausgestaltung weist daher zumindest eine Aufnahmenut im Bereich ihres Bodens eine Breite zwischen 0,2 und 0,4 mm auf, so dass sich ein genügend großer Teilbereich der bindegewebigen Kontaktzone in die Aufnahmenut ziehen kann und dort stabilisierend wirken kann. Auf Grund der gewählten maximalen Größe ist es zudem möglich, dass mehr als eine Aufnahmenut vorgesehen ist, so dass eine zusätzliche Stabilisierung durch weitere O-Ring-artige Kontraktionen erzielt werden kann, die zusätzlich einer Rückbildung des Zahnfleisches entgegenwirken kann.

Um einerseits die mechanische Stabilität des Abutments selbst zu gewährleisten und andererseits ein ausreichend großes, stabilisierend wirkendes Kontrahieren der Kollagenfasern zu ermöglichen, sollte die Tiefe einer Aufnahmenut so gewählt werden, dass zum Einen eine Mindestwandstärke des Abutments erhalten bleibt und sich zum Anderen beim Zusammenziehen des Bindegewebes ein nennenswerter O-Ring-Effekt ausbildet. In vorzugsweiser Ausgestaltung ist die Aufnahmenut daher so ausgestaltet, dass diese eine Tiefe zwischen 0,3 und 0,55 mm aufweist und somit beide Faktoren in vorteilhafter Art berücksichtigt.

Um den Fertigungsaufwand, insbesondere bei bevorzugten Fertigungsmethoden, wie beispielsweise dem Fräsen, gering zu halten und eine möglichst gute Führung der sich zusammenziehenden Kollagenfasern im Bodenbereich einer Aufnahmenut zu erzielen, ist es vorteilhaft, scharfe oder gewinkelte Kanten an der Aufnahmenut zu vermeiden. Daher wird in vorteilhafter Ausgestaltung anstelle der ebenfalls denkbaren kastenförmi- gen Ausgestaltung einer Aufnahmenut der Bodenbereich im Querschnittsprofil u-förmig ausgeformt. Zudem finden die Kollagenfasern hierdurch ein besonders geeignetes Gegenstück zu der O-Ring-artigen Ausprägung beim Zusammenziehen.

Um eine möglichst gleichmäßige Belastung des Abutments und eine stabilisierende Wirkung auf dieses durch das Zusammenziehen der Kollagenfasern zu erzielen, ist es vorteilhaft, wenn das Abutment in seiner Grundform im Bereich einer Aufnahmenut weitgehend kantenfrei ist. Daher ist das Abutment selbst vorzugsweise in seiner äußeren Form als Zylinder mit kreisförmiger oder ovaler Grundfläche oder als Kegelstumpf gestaltet, da ein Zusammenziehen um Kanten herum, welches mit einem Einschneiden der Kollagenfasern und einer ungleichmäßigen Kräfteverteilung einhergehen kann, somit vermieden wird. Zudem haben sich diese Grundformen in vielen Fällen bewährt, so dass im Sinne eines Upgrades bestehender Implantat-Systeme (d. h. Nachbearbeitung bestehender Abutments bei Weiterverwendung des inserierten Implantats) im einfachsten Fall eine zusätzliche Aufnahmenut angebracht werden muss, um den gewünschten O-Ring-Effekt zu erzielen.

Um eine möglichst hohe mechanische Stabilität des Abutments an sich zu gewährleisten, kann es vorteilhaft sein, nur eine Aufnahmenut vorzusehen, so dass das Abutment über einen möglichst großen Bereich eine hohe Wandstärke aufweisen kann. Dies bietet ebenfalls den Vorteil, dass mögliche Fertigungsfehler auf Grund einer filigranen Anbringung von mehreren Aufnahmenuten vermieden werden können, da die Aufnahmenut in der Regel zweimal durch geeignete Maßnahmen, wie Fräsen oder Laser-Schneiden eingebracht werden muss. In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das Abutment somit genau eine Aufnahmenut auf.

Um zusätzlich zu der Stabilisierung mittels des O-Ring-Effekts eine große Kontaktfläche mit dem Weichgewebe und somit eine weitere Haftmöglichkeit zu schaffen, ist es in vorteilhafter Ausgestaltung vorgesehen, die Oberfläche des Abutments zusätzlich in geeigneter Weise zu präparieren. Daher ist es vorzugsweise vorgesehen, dass eine Vielzahl von kleinen Mikrorillen, die eine Breite zwischen 1 und 20 x 10 "6 m, vorzugsweise zwischen 8 und 12 x 10 "6 m, aufweisen, in die Oberfläche des Abutments eingebracht werden, da diese insbesondere über die direkte Einlagerung von Kollagenfibrillen oder -fa- sern die haftende Verbindung stärker ausbilden können und somit über den Umweg der Stabilisierung des Weichgewebes eine bessere Osseointegration erreicht werden kann. Da insbesondere der Kontakt zwischen Mikrorillen und Kollagenfibrillen oder -fasern, die im Bindegewebe vorhanden sind, wünschenswert ist, sind die Mikrorillen im Abut- ment in vorteilhafter Ausgestaltung so am Abutment angeordnet, dass ein solcher Kontakt ermöglicht wird.

Die bisherigen Ausführungen sind grundsätzlich sowohl für einteilige Implantate, bei denen Abutment und Dentalimplantat als ein Teil ausgeformt sind, als auch für zweiteilige Implantate zutreffend. Im Fall der einteiligen Implantat-Systeme meint der Begriff Abutment den Teil des Körpers, welcher dafür ausgelegt ist, den Zahnersatz zu tragen. Da in vielen Fällen zweiteilige Implantat-Systeme, bei denen Abutment und Dentalimplantat als zwei getrennte Teile ausgestaltet sind, Verwendung finden, sind die folgenden vorteilhaften Ausführungen für zweiteilige Implantat-Systeme vorgesehen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Hauptkörper des Abutments daher eine Kontakt- oder Anschlagsfläche für das Dentalimplantat auf, mit der das Abutment im montierten Zustand auf der oberen Kontaktfläche des Implantats aufsitzt. Durch diese ist eine mechanisch besonders stabile Verbindung zwischen Implantat und Abutment begünstigt. Bei zweiteiligen Implantat-Systemen werden Abutment und Dentalimplantat in vielen Fällen so verbunden, dass bei einer festen Verbindung die Anschlagsfläche des Abutments mit dem Dentalimplantat in Kontakt steht und in vielen Fällen auf diesem aufliegt. Neben diesen Abutments sind aber auch konusförmige Verbindungen zwischen Abutment und Implantat denkbar. Bei diesen entsteht die Verbindung durch das Zusammenführen eines konisch geformten Verbindungsteils des Abutments mit einem ebenfalls konisch geformten Aufnahmekanal im Dentalimplantat (oder umgekehrt). In diesem Fall besitzt das Abutment in der Regel keine schulterförmige Anschlagsfläche. Da das Implantat-System, unabhängig von der Verbindungsart zwischen Abutment und Dentalimplantat, in den Kieferknochen eingebracht wird und aus diesem herausragt, entsteht auf Höhe des Kieferknochens eine crestale Linie. Für die weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen, bei denen Abstände zu der Anschlagsfläche genannt sind, soll daher für im Verbindungsbereich konisch geformte Abutments gelten, dass die Anschlagsfläche durch die crestale Linie ersetzt wird. Um den Bereich der Kollagenfasern in geeigneter Weise zu erfassen und den angestrebten O-Ring-Effekt zu erzielen, sollte(n) die Aufnahmenut(en) im montierten Zustand räumlich im Bereich dieser Fasern liegen. Da sich zudem der Bereich der kollagenartigen Fasern, vom Kieferknochen ausgehend, über eine Zone von ungefähr 1 ,5 mm ausgehend vom Kieferknochen erstreckt, an welche die ungefähr 2 mm breite epitheliale Kontaktzone angrenzt, ist vorteilhafterweise die jeweilige Aufnahmenut räumlich in diesem etwa 1 ,5 mm breiten Bereich benachbart zur crestalen Linie und auf ihrer vom Kieferknochen abgewandten Seite angeordnet, so dass die Kollagenfasern des Bindegewebes geeignet aufgenommen werden können. Bei Wahl eines größeren Ab- stands wird hingegen zwar der O-Ring-Effekt nicht in besonders geeigneter Weise ausgebildet, aber dennoch erhöht sich der Kontaktbereich mit dem Weichgewebe, so dass zumindest eine durch Hemidesmosomen bedingte Anheftung verstärkt ausgebildet wird. Da bestehende Implantat-Systeme oftmals so ausgebildet sind, dass das eigentliche Dentalimplantat oder Pfostenteil knochenbündig (d. h. mit seiner Stirnfläche oder Anschlagsfläche auf Höhe der crestalen Linie) oder leicht subcrestal inseriert wird, ist - auch im Sinne des Upgrade-Gedankens - das Abutment vorteilhafterweise so gestaltet, dass der Abstand zwischen seiner Anschlagsfläche, welche im montierten Zustand an das Dentalimplantat angrenzt und dann ungefähr auf Höhe des Kieferknochens sitzen sollte, und der von der Anschlagsfläche abgewandten Seite der Aufnahmenut maximal 1 ,5 mm beträgt.

Im Bereich der Papillen, die in den Zahnzwischenräumen angeordnet sind, ist die Form des Zahnfleisches geschwungen und wirkt in einer Frontalansicht dreiecksformig. So ist zwischen den Zähnen das Zahnfleisch höher ausgebildet als im Bereich der Zähne selbst. Bei vielen Implantat-Systemen ist zu beobachten, dass insbesondere das

Weichgewebe in diesem Bereich zurückgeht und somit einerseits einen unästhetischen Eindruck in Form eines dunklen Dreiecks hinterlässt und andererseits als Einflussfaktor den Knochenabbau begünstigt. Um dies zu vermeiden, sollte das Weichgewebe in seiner geschwungenen Form erhalten werden. Bei einer einfachen Konstruktionsweise des Abutments umläuft die Aufnahmenut das Abutment stets mit dem gleichen Abstand zur der Stirnseite des Dentalimplantats zugewandten Kontaktfläche. Bei einem zylindrischen Grundaufbau des Abutments mit einem Kreis als Grundfläche würde diese Aufnahmenut somit als ein Kreis erscheinen, welcher ausgehend von der idealisierten kreisförmigen Anschlagsfläche her entlang der Hauptachse des Abutments parallel verschoben wurde. Dieser Verlauf einer Aufnahmenut würde aber nicht dem Verlauf des Zahnfleisches entsprechen, so dass vielmehr in vorteilhafter Ausgestaltung der Abstand der jeweiligen Aufnahmenut von der Anschlagsfläche des Abutments, insbesondere der Abstand der von der Anschlagsfläche abgewandten Seite der Aufnahmenut von der Anschlagsfläche des Abutments, in umlaufender Richtung gesehen, variiert.

In einer besonders bevorzugten Weiterentwicklung dieser vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die jeweilige Aufnahmenut des Abutments - oder zumindest ihre von der Anschlagsfläche abgewandte Seite - dem geschwungenen Verlauf des Zahnfleischs im montierten Zustand folgt. Dies bedeutet beispielsweise, dass bei einem montierten Abutment die Aufnahmenut im approximalen Zahnzwischenbereich höher ausgebildet ist als im labialen Bereich. Auf Grund der Ausbildung des O-Ring-Effekts werden das Bindegewebe, welches ebenfalls dem geschwungenen Verlauf folgt, und somit auch die Epithel-Schicht auf geeignete Weise in ihrer jeweils natürlichen Form gehalten. Ein Rückgang des Zahnfleisches kann somit auch im Bereich der Papillen gemindert werden.

Um einen Spalt im Implantataufbau, durch den Fremdkörper, Verunreinigungen oder Keime in das Implantat-System eindringen könnten, zu vermeiden und darüber hinaus den Bereich der Kollagenfasern möglichst zuverlässig zu erfassen, sollte ein Mindestabstand zwischen der Anschlagsfläche des Abutments und der zu dieser hingewandten Seite der Aufnahmenut vorgesehen sein. Bei einer leicht subcrestalen Einbringung des Dentalimplantats in den Kieferknochen hat sich gezeigt, dass ein Mindestabstand von 0,1 mm besonders geeignet ist, um insbesondere auch die Kollagenfasern geeignet aufzunehmen. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Abutments beträgt somit der Abstand zwischen der zur Anschlagsfläche hingewandten Seite der Aufnahmenut und der Anschlagsfläche mindestens 0,1 mm.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch die im Abutment vorgesehene umlaufende Aufnahmenut die Faserstruktur der Kollagenfasern im Bindegewebe gezielt für eine Langzeitstabilisierung des Implantats und eine weit gehende Erhaltung des Weichgewebes genutzt werden kann. Insbesondere kann dadurch gezielt der O-Ring-Effekt, mit dem sich die Kollagenfasern in der Art eines sich zusammen ziehenden Gummirings in die Aufnahmenut integrieren, unterstützt und zur Stärkung und Stabilisierung des Bindegewebes nutzbar gemacht werden. Dabei findet das Bindegewebe ein passendes Gegenstück im Abutment, welches besonders geeignet ist, wirkende Kräfte aufzunehmen. Gerade durch die Ausnutzung dieses Effekts durch die Aufnahmenut wird eine Einheilung und Verankerung des Implantat-Systems im Mundraum derart erzielt, dass einerseits der Rückgang von Weichgewebe gemindert wird und somit einer der wesentlichen Faktoren für den Knochenabbau abgeschwächt wird. Neben der sekundären Stabilität, die positiv beeinflusst wird, ist insbesondere auch die Minderung des Weichgeweberückgangs in der Papillenregion von ästhetischer Bedeutung.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:

FIG. 1 ein zweiteiliges Implantat-Systems im Längsschnitt,

FIG. 2 ein Abutment des Implantat-Systems gemäß FIG. 1 in einer Seitenansicht, und

FIG. 3A bis 3E jeweils eine Variante der Querschnittskontur einer in das Abutment gemäß FIG. 2 eingebrachten Aufnahmenut.

Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.

In FIG. 1 ist ein Implantat-System 2 dargestellt, welches ein Dentalimplantat 4 und ein Abutment 6 umfasst, die im montierten Zustand miteinander verbunden sind. In diesem Zustand ist das Dentalimplantat 4 in den Kieferknochen 8 implementiert. Im montierten Zustand liegt die schulterformig ausgestaltete Anschlagsfläche 10 des Abutments 6 auf der Stirnfläche 12 des Dentalimplantats 4 auf und schließt bündig mit dieser ab, so dass die Bildung eines künstlichen Spalts im Übergangsbereich 14, der zu einem Eindringen von Fremdkörpern, Verunreinigungen oder Keimen in das Implantat-System 2 führen könnte, vermieden wird. Das Abutment 6 wird am Dentalimplantat 4 mittels einer Schraube, die durch einen Schraubenkanal 16 im Abutment 6 geführt ist, befestigt, so dass ein Anziehen der Schraube für eine Verbindung der beiden Teile miteinander sorgt. Insbesondere bei einer gegenüber der Größe der Stirnfläche 12 verminderten Größe der Anschlagsfläche 10 ist es denkbar, dass eine mechanische Destabilisierung, insbesondere in dem Übergangsbereich 14 auftreten kann.

Wie der Darstellung des Abutments 6 in FIG. 2 entnehmbar ist, ist entlang der Längsoder Hauptachse des Abutments 6, die der Richtung des Pfeils 20 entspricht, ein zylindrischer Verbindungszapfen 22 ausgebildet, der im montierten Zustand in eine zugeordnete Formausnehmung im Dentalimplantat 4 eingesteckt ist. Oberhalb dieses Verbindungszapfens 22 befindet sich zunächst die Anschlagsfläche 10 und, beabstandet zu dieser, eine Aufnahmenut 24, die im Hauptkörper 26 des Abutments 6 angebracht ist und um den Außenumfang an dessen Oberfläche umläuft . Erkennbar ist ebenfalls der Schraubenkanal 16, der die Fixierung des Abutments 6 auf dem Dentalimplantat 4 ermöglicht.

Die Aufnahmenut 24 ist am Abutment 6 derart angeordnet und positioniert, dass sie im montierten und in den Kieferknochen 8 inserierten Zustand des Dental-Implantatsys- tems 2 von einer Schicht aus Bindegewebe 28, als Teil des Weichgewebes 30, umschlossen ist. Die Kollagenfasern des Bindegewebes 28 liegen dabei zirkulär um das Abutment 6 und ziehen sich kontrahierend derart zusammen, dass sie in die Aufnahmenut 24 eindringen und in dieser wie ein festsitzender O-Ring oder Gummiring liegen. Durch das Zusammenziehen wird ein besonders fester Sitz gewährleistet, der insbesondere die sekundäre Befestigung unterstützt und ein Absinken des Zahnfleisches mindert, durch das ein Knochenabbau begünstigt wird. Um diesen Effekt, also das Einwachsen der Kollagenfasern in die Aufnahmenut 24 hinein durch Zusammenziehen der ringförmigen Strukturen, besonders zu begünstigen, ist die Aufnahmenut 24 hinsichtlich ihrer Grundparameter an die Faserstruktur besonders angepasst. Dazu weist die Aufnahmenut eine mittlere Breite zwischen 0,2 und 0,4 mm auf. Die Aufnahmenut 24 ist derart ausgeführt und gestaltet, dass der Abstand zwischen der Anschlagsfläche 10 des Abutments 6 und der von der Anschlagsfläche 10 abgewandten Seite 32 der Aufnahmenut 24 im montierten Zustand in umlaufender Richtung gesehen variiert, wobei durch die Variation der Abstand zwischen der von Anschlagsfläche 10 abgewandten Seite 32 der Aufnahmenut 24 und der Anschlagsfläche 10 an die Höhen- ausformung des Bindegewebes 28 angepasst ist. Durch diese Ausgestaltung kann die Aufnahmenut 24 in ihrem Verlauf der Höhenausformung des Zahnfleischs, insbesondere der Papillen, folgen. Durch diese Ausgestaltung wird somit auch das Zurückgehen des Zahnfleisches im Bereich der Papillen gemindert, so dass neben der besonders festen Verankerung des Abutments 6 im Bindegewebe 28 eine ästhetisch unerwünschte Rückbildung der Papillen gemindert werden kann. Auf Grund der in vielen Fällen knochenbündig oder leicht subcrestalen Einbringung des Dentalimplantats 4 in den Kieferknochen 8 ist der Abstand zwischen Anschlagsfläche 10, der in dieser Ausgestaltung somit ebenfalls knochenbündig oder leicht subcrestal liegt, und der von der Anschlagsfläche 10 abgewandten Seite 32 der Aufnahmenut 24 auf die Breite des Bindegewebes 28 begrenzt.

Für eine konsequente Nutzung des O-Ring Effekts ist die Aufnahmenut 24 gezielt im Bereich des Abutments 6 und dort in einer Lage positioniert, dass im montierten Zustand das Bindegewebe 28 unmittelbar in der Nähe der Aufnahmenut 24 zu liegen kommt. Dazu ist die Positionierung derart gewählt, dass die von der Anschlagsfläche 10 abgewandte Seite 32 der Aufnahmenut 24 maximal 1 ,5 mm von der Anschlagsfläche 10 beabstandet ist. Zudem ist die Positionierung derart gewählt, dass der Abstand zwischen der der Anschlagsfläche 10 zugewandten Seite 33 der Aufnahmenut 24 und der Anschlagsfläche 10 mindestens 0,1 mm beträgt

In Richtung des Pfeils 20 oberhalb der Aufnahmenut 24 sind zusätzlich Mikrorillen 36 angeordnet, die bevorzugt in Kontakt mit dem Bindegewebe 28 stehen. Die Mikrorillen 36 sind dabei bedeutend schmaler als die Aufnahmenut 24 und müssen das Abutment 6 nicht vollständig umlaufen, so dass sich an einer Mikrorille 36 im Vergleich zu der Aufnahmenut 24 der O-Ring-Effekt nur in vergleichsweise geringem Maße ausbildet. Der Hauptzweck ist vielmehr eine künstliche Oberflächenvergrößerung, so dass ein möglichst großer Teil der Weichgewebes 30 in einem direkten Kontakt mit dem Abutment 6 steht und in Ergänzung zu dem O-Ring-Effekt ein weiteres Einwachsen und eine stabile Verankerung begünstigt wird. Zu diesem Zweck können die Mikrorillen 36 auch verschieden ausgeformt sein. So sind geschwungene oder gerade Mikrorillen-Formen denkbar, die beispielsweise entlang der Richtungen der Pfeile 20 oder 46 verlaufen. Auch ist ein zirkuläres Umlaufen um das Abutment 6 ebenso möglich.

Verschiedene bevorzugte Varianten von Querschnittsprofilen der Aufnahmenut 24 sind in den FIG. 3A, 3B, 3C, 3D, 3E dargestellt. FIG. 3A und 3B zeigen dabei eine Aufnahmenut 24 mit abgerundeten bzw. rechtwinkligen Kanten im Bereich der Nutöffnung 38 und des Bodens 40. In FIG. 3C, 3D und 3E sind oftmals fertigungstechnisch einfacher herzustellende u-förmige bzw. quasi u-förmige Aufnahmenuten 24 dargestellt. FIG. 3C und 3E zeigen dabei ebenfalls abgerundete Kanten im Bereich der Nutöffnung 38, wohingegen FIG. 3D abgewinkelte Kanten im Bereich der Nutöffnung 38 zeigt.

Erkennbar ist in den FIG. 3A, 3B, 3C und 3D, dass die Breite im Bereich des Bodens 42 im Wesentlichen der Breite im Bereich der Nutöffnung 44 entspricht, so dass die Aufnahmenut 24 in Richtung des Pfeils 46 hin einen im Wesentlichen gleich breiten Aufnahmebereich besitzt. So sind auch die Flanken 48 im Wesentlichen parallel zu einander ausgestaltet, so dass ein Großteil des kontrahierenden Bindegewebes 28 seine Wirkung entfalten kann. In FIG. 3E hingegen sind die Flanken 48 nicht mehr parallel zu einander ausgestaltet. Vielmehr erfolgt eine Verengung der Aufnahmenut 24 entgegen der Richtung des Pfeils 46, so dass die Breite im Bereich des Bodens 42 geringer als die Breite im Bereich der Nutöffnung 44 ist, wodurch das kontrahierende Bindegewebe 28 ebenfalls ein geeignet passendes Gegenstück vorfinden kann.

Das Implantat-System 2 weist somit besonders gute Eigenschaften auf, die für eine stabile Verankerung im Mundbereich sorgen und durch die ein Eindringen von Fremdkörpern in Zwischenbereiche wirksam gemindert werden kann. Insbesondere durch das Ausnutzen des O-Ring-Effekts, bei dem sich die Kollagenfasern schlingenartig um das Abutment 6 zusammenziehen und in die Aufnahmenut 24 greifen, wird die Rückbildung von Weichgewebe 30 wirksam gemindert und somit auch einem möglichen Knochenabbau entgegengewirkt. Bezugszeichenliste Implantat-System

Dentalimplantat

Abutment

Kieferknochen

Anschlagsfläche

Stirnfläche

Übergangsbereich

Schraubenkanal

Pfeil

Verbindungszapfen

Aufnahmenut

Hauptkörper

Bindegewebe

Weichgewebe

Seite

Epithel-Schicht

Mikrorillen

Nutöffnung

Boden

Breite im Bereich des Bodens

Breite im Bereich der Nutöffnung

Pfeil

Flanke