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Title:
ACTIVE GLAZING HAVING INTEGRATED DISPLAY DEVICE, A METHOD FOR ACTIVATING OR DEACTIVATING THE ACTIVE GLAZING AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/036009
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an active glazing (I) having an integrated display device, comprising - an electrically conductive coating (1) on a pane (5) - an active layer structure (15) on the electrically conductive coating (1) - another electrically conductive layer (14) on the active layer structure (15) - at least one electrode (2a)(3a) formed by insulation regions (6) in the electrically conductive coating (1) and - a display surface (16) formed by at least one electrode (2a)(3a), wherein the sum of the display surfaces (16) equals no more than 1/10 of the surface of the active glazing (I). The invention further relates to a method for activating and deactivating an active glazing (I) and to the use thereof.

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Inventors:
LETOCART PHILIPPE (BE)
ROYER BASTIEN (DE)
ORILLARD JULIEN (DE)
ESSER HANS-GEORG (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/062293
Publication Date:
March 31, 2011
Filing Date:
August 24, 2010
Export Citation:
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Assignee:
SAINT GOBAIN (FR)
LETOCART PHILIPPE (BE)
ROYER BASTIEN (DE)
ORILLARD JULIEN (DE)
ESSER HANS-GEORG (DE)
International Classes:
H03K17/96; C03C17/00
Domestic Patent References:
WO2009036552A12009-03-26
WO2008005505A22008-01-10
Foreign References:
EP1544178A12005-06-22
US5512836A1996-04-30
DE10308514A12004-09-09
DE102005027572B32006-11-16
EP1986324A12008-10-29
US6452514B12002-09-17
EP1515211A12005-03-16
DE1129270B1962-05-10
DD148424A11981-05-20
Attorney, Agent or Firm:
LENDVAI, Tomas (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung, umfassend

auf einer Scheibe (5) eine elektrisch leitfähige Beschichtung (1 ), auf der elektrisch leitfähigen Beschichtung (1 ) eine aktive

Schichtstruktur (15),

auf der aktiven Schichtstruktur (15) eine weitere elektrisch leitfähige Schicht (14),

mindestens eine Elektrode (2a)(3a) gebildet durch Isolationsbereiche (6) in der elektrisch leitfähigen Beschichtung (1 ) und

eine Anzeigefläche (16) gebildet durch mindestens eine Elektrode

(2a)(3a),

wobei die Summe der Anzeigeflächen (16) maximal 1/10 der Fläche der aktiven Verglasung (I) beträgt.

2. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1 , wobei die Summe der Anzeigenflächen (16) maximal 1/20 der Fläche der aktiven Verglasung (I) beträgt.

3. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Anzeigenfläche (16) maximal 1/100 der Fläche der aktiven Verglasung (I) beträgt.

4. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Isolationsbereiche (6) eine Breite von 5 μηη bis 5 mm und bevorzugt von 10 μηη bis 2 mm aufweisen

5. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Isolationsbereiche (6) zusätzlich in der aktiven Schichtstruktur und / oder der weiteren elektrisch leitfähigen Schicht (14) eingebracht sind.

6. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die elektrisch leitfähige Schicht (1 ) eine Schichtdicke von 10 nm bis 1 μηη aufweist, bevorzugt von 30 nm bis 300 nm.

7. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die elektrisch leitfähige Beschichtung (1 ) Leiterbahnen mit einer Breite von 1 μηη bis 5 mm und bevorzugt von 10 μηη bis 2 mm aufweist.

8. Verglasung (I) mit integrierter Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Elektroden (2a)(3a) eine Breite von 5 μηη bis 5 mm und bevorzugt von 10 μηη bis 2 mm aufweisen.

9. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei mindestens eine der Elektroden (2a)(3a) eine spiralartige, kammartige oder mäanderartige Form aufweist.

10. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei Elektroden (2a)(3a) mit Leitungsführungen (2b)(3b) und Kontaktbereichen (2c)(3c) mit einem Flachleiter (10) verbunden sind.

1 1 . Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei auf die weitere elektrisch leitfähige Schicht (14) zusätzlich eine Haftschicht (9) und Deckscheibe (8) aufgebracht sind.

12. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , wobei die elektrisch leitfähige Beschichtung (1 ) Silber, Zinkoxid, Indiumzinnoxid, Gallium, Zinnoxid, Gold, Kupfer, Wolfram und / oder Gemische davon enthält.

13. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die aktive Schichtstruktur (15) eine schaltbare elektrochrome, lichtstreuende und / oder lichtemittierende, bevorzugt eine elektrochrome Funktion aufweist.

14. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die aktive Schichtstruktur (15) im Anzeigebereich (16) schneller den Zustand ändert als auf dem übrigen Bereich der aktiven Verglasung (I).

15. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14 mit mindestens einem Signalstromkreis (1 1 ), wobei der Signalstromkreis (1 1 ) mindestens mit Kontaktbereichen der Elektroden (2c)(3c) verbunden ist.

16. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 mit mindestens einem Leistungsstromkeis (12), wobei der Leistungsstromkreis mit mindestens der elektrisch leitfähigen Schicht (1 ) und der weiteren elektrisch leitfähige Schicht (14) verbunden ist.

17. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16 mit mindestens einem Schalter (19) und mit mindestens einer Versorgungsund Ansteuerelektronik (13), wobei der Schalter (19) mit der Versorgungs- und Ansteuerelektronik (13) verbunden ist.

18. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach Anspruch 17, wobei der Schalter (19) mindestens einen kapazitiven Berührungssensor und / oder einen induktiver Berührungssensor, einen mechanischer und / oder einen elektromechanischer Schalter enthält.

19. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach Anspruch 18, wobei der kapazitive Schalter (19) ganz oder teilweise mit Elektroden (2a)(3a) der Anzeigeflächen (16) gebildet wird.

20. Aktive Verglasung (I) mit integrierter Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, wobei mindestens zwei Anzeigeflächen (16) ein Anzeigefeld bilden.

21 . Verfahren zum Aktivieren einer aktiven Verglasung im inaktiven Zustand nach einem der Ansprüche 1 bis 20, wobei

a. der Schalter (19) betätigt wird und die Anzeigefläche (16) aktiviert wird und b. die übrige Verglasung (I) anschließend aktiviert wird.

22. Verfahren zum Deaktivieren einer aktiven Verglasung im aktiven Zustand nach einem der Ansprüche 1 bis 20, wobei

a. der Schalter (19) betätigt wird und die Anzeigefläche (16) deaktiviert wird und b. die übrige Verglasung (I) anschließend deaktiviert wird.

23. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, wobei Zwischenzustände der aktiven Verglasung (I) über Felder von Anzeigeflächen angezeigt werden.

24. Verwendung der aktiven Verglasung (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 20 als Fahrzeug- , Bau- oder Innenarchitekturverglasung mit integrierter Schalt- und Anzeigevorrichtung.

Description:
Aktive Verglasung mit integrierter Anzeigevorrichtung, ein Verfahren zur Aktivierung oder Deaktivierung der aktiven Verglasung und deren Verwendung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verglasung mit integrierter Anzeigevorrichtung, ein Verfahren zur Aktivierung oder Deaktivierung der aktiven Verglasung und deren Verwendung.

Es ist bekannt, dass eine Anordnung von zwei Elektroden ein elektrisches Feld durch dielektrisches Material hindurch erzeugt. Nähert sich ein Objekt dem dielektrischen Material wird die Ladungsverteilung und das resultierende elektrische Feld beeinflusst. Durch eine geeignete Auswerteelektronik kann die Änderung des elektrischen Feldes detektiert werden und ein Schaltvorgang und / oder Anzeigevorgang ausgelöst werden.

Beispielsweise offenbart die US 6,452,514 B1 eine Vorrichtung und Methode mit kapazitiven Sensoren oder Feldern von kapazitiven Sensoren zur Auslösung eines Schaltvorgangs.

Aus der EP 1 515 21 1 A1 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zur kapazitiven Steuerung von Komponenten eines Kraftfahrzeugs bekannt.

Aus der DE 1 129 270 ist eine Anzeigeeinrichtung für den Einschaltzustand von elektrischen Kochplatten hinter dem Betätigungsglied der Schaltstelle bekannt, um eine gegen Stoßeinwirkung stabile und kostengünstige Anzeigevorrichtung über den Einschaltzustand bereitzustellen.

Aus der DD 148 424 ist ein Berührungsschalter mit integrierter Lichtemitteransteuerung bekannt, der einen Trägerstreifen mit Lichtemitterdiode, Ansteuerschaltung und Kontaktflächen enthält.

Dabei ist es allerdings notwendig, dass die Schaltvorrichtungen und / oder Anzeigevorrichtungen aufwändig an den dielektrischen Materialien angebracht oder aufgebracht und angepasst werden müssen. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte aktive Verglasung bereitzustellen, die eine einfache und kostengünstig integrierte Anzeigevorrichtung enthält.

Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrunde Verfahren zur Deaktivierung und Aktivierung einer aktiven Verglasung bereitzustellen.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine neue Verwendung der aktiven Verglasung zu finden.

Die Aufgaben werden durch die in den unabhängigen Patentansprüchen 1 , 21 , 22 und 24 aufgeführten Merkmale gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche gegeben.

Die erfindungsgemäße aktive Verglasung mit integrierter Anzeigevorrichtung umfasst auf einer Scheibe eine elektrisch leitfähige Beschichtung, auf der elektrisch leitfähigen Beschichtung eine aktive Schichtstruktur, auf der aktiven Schichtstruktur eine weitere elektrisch leitfähige Schicht, mindestens eine Elektrode gebildet durch Isolationsbereiche in der elektrisch leitfähigen Beschichtung und eine Anzeigefläche gebildet durch mindestens eine Elektrode, wobei die Summe der Anzeigeflächen maximal 1/10 der Fläche der aktiven Verglasung beträgt.

Der Vorteil der erfindungsgemäßen Verglasung besteht darin, dass Anzeigeflächen unabhängig von dem Zustand der aktiven Verglasung geschaltet werden können und dabei vorzeitig über den Zustand der aktiven Verglasung informieren können. Die Anzeigefläche basiert auf der aktiven Schichtstruktur der aktiven Verglasung.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen aktiven Verglasung ist die Summe der Anzeigenflächen maximal 1/20 der Fläche der aktiven Verglasung.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen aktiven Verglasung weist die Anzeigenfläche maximal 1/100 der Fläche der aktiven Verglasung auf.

Gemäß der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, wenn die Isolationsbereiche eine Breite eine Breite von 5 μηη bis 5 mm und bevorzugt von 10 μηη bis 2 mm aufweisen Die Isolationsbereiche können durch Entfernung der Beschichtung oder durch den Isolationsbereich vollständig umlaufende elektrische Trennlinien gebildet werden. Der Isolationsbereich kann elektrisch leitfähig sein und muss von dem Potential der Elektroden und einem Massepotential elektrisch getrennt sein. Mit diesen Isolationsbereichen werden gute Eigenschaften der Anzeigevorrichtung erzielt.

Die elektrisch leitfähige Beschichtung weist erfindungsgemäß bevorzugt eine Schichtdicke von 10 nm bis 1 μηη und besonders bevorzugt eine Schichtdicke von 30 nm bis 300 nm auf. Mit diesen Schichtdicken werden besonders gute Ergebnisse erzielt.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthält die elektrisch leitfähige Beschichtung Leiterbahnen mit einer Breite von 1 μηη bis 5 mm und bevorzugt von 10 μηη bis 2 mm aufweist.

Die Beschichtungen können über physikalische oder chemische Abscheidung aus der Gasphase aber auch durch Druckverfahren aufgebracht werden. Bevorzugt werden die Beschichtungen mit dem Verfahren des Kathodenzerstäubens aufgebracht.

Gemäß der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, wenn die Leiterbahnen der Elektroden eine Breite von 5 μηη bis 5 mm und bevorzugt von 10 μηη bis 2 mm aufweisen. Mit diesen Elektroden werden gute Eigenschaften zur Ansteuerung des Anzeigebereichs erzielt.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die Elektroden spiralartige, kammartige oder mäanderartige Formen auf.

Die Formen werden durch die bevorzugt linienförmigen Isolationsbereiche über Laserablation oder mechanische Abrasion hergestellt.

Ebenso ist es gemäß der Erfindung vorteilhaft wenn die Elektroden mit Leitungsführungen und Kontaktbereichen mit einem Flachleiter verbunden sind, um auf einfache und für den Benutzer kaum sichtbar die Kontakte aus der aktiven Verglasung heraus zu führen.

Bevorzugt ist auf die weitere elektrisch leitfähige Schicht zusätzlich eine Haftschicht und Deckscheibe aufgebracht und die aktive Verglasung als ein Verbundglas ausgeführt. In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthalten die elektrisch leitfähige Beschichtung leitfähige, bevorzugt transparente und leitfähige Materialien und besonders bevorzugt Silber, Zinkoxid, Indiumzinnoxid, Gallium, Zinnoxid, Gold, Kupfer, Wolfram und / oder Gemische davon. Silber kann als leitfähiger Bestandteil einer Siebdruckpaste aber bevorzugt als mindestens eine transparente Silberschicht mit Schichtdicken von 5 nm bis 30 nm durch Kathodenzerstäuben abgeschieden werden.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die aktive Schichtstruktur eine schaltbare elektrochrome, lichtstreuende und / oder lichtemittierende, bevorzugt eine elektrochrome Funktion auf. Durch Anlegen einer Spannung an die elektrisch leitfähigen Schichten die Eigenschaften der aktiven Schichtstruktur hinsichtlich Lichttransmission, Lichtstreuung oder Lichtemission diskret oder stufenlos gesteuert werden.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ändert die aktive Schichtstruktur im Anzeigebereich schneller ihren Zustand als auf dem übrigen Bereich der aktiven Verglasung. Die Zustandsänderung der aktiven Schichtstrukturen wird auf aktiven Verglasungen durch den spezifischen Schichtwiderstand und der geringen elektrischen Querleitfähigkeit der elektrisch leitfähigen Beschichtungen begrenzt. Die schnellere Zustandsänderung auf den Anzeigenflächen der erfindungsgemäßen Verglasung wird insbesondere aufgrund der kleinen Elektrodenfläche des Anzeigebereichs bewirkt.

Die erfindungsgemäßen aktiven Verglasungen können Flächen von 100 cm 2 bis 18 m 2 aufweisen. Bevorzugt weisen die Verglasungen Flächen von 400 cm 2 bis 4 m 2 auf, wie sie für Verglasungen von Kraftfahrzeugen und von Bau- und Architekturverglasungen üblich sind.

Besonders bevorzugt ist gemäß der Erfindung ein Signalstromkreis mit Kontaktbereichen der Elektroden verbunden. Ebenso ist ein Leistungsstromkeis mit mindestens der elektrisch leitfähigen Schicht und der weiteren elektrisch leitfähigen Schicht verbunden.

Die Signalstromkreise und Leistungsstromkreise enthalten bevorzugt mindestens einen Schalter und mindestens eine Versorgungs- und Auswerteelektronik die mit den Schaltern, den unterschiedlichen Elektroden und elektrisch leitfähigen Schichten verbunden sind. Ebenso ist es gemäß der Erfindung bevorzugt mindestens einen kapazitiven Sensor und / oder einen induktiver Sensor, einen mechanischen und / oder einen elektromechanischen Schalter in die Verschaltung der aktiven Verglasung zu integrieren. Die Schalter können direkt oder indirekt über die Versorgungs- und Auswerteelektronik die Anzeigefläche und die übrige Fläche der aktiven Verglasung schalten. Der Schalter kann in die aktive Verglasung integriert sein, oder in der Umgebung der Scheibe angebracht sein.

Wenn der Schalter als kapazitiver Schalter in die aktive Verglasung integriert ist, ist es besonders vorteilhaft, dass der Schalter ganz oder teilweise mit Elektroden der Anzeigefläche gebildet wird.

Zur Anzeige von Information ist es gemäß der Erfindung besonders vorteilhaft mindestens zwei Anzeigeflächen zu einem Anzeigefeld zu integrieren.

Die Aufgabe der Erfindung wird weiter durch ein Verfahren zum Aktivieren einer zu aktivierenden Verglasung im inaktiven Zustand gelöst, wobei der Schalter betätigt wird und die Anzeigefläche aktiviert wird und die übrige Verglasung anschließend aktiviert wird.

Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren zum Deaktivieren einer aktiven Verglasung im aktiven Zustand gelöst, wobei der Schalter betätigt wird und die Anzeigefläche deaktiviert wird und die übrige Verglasung anschließend deaktiviert wird.

In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verfahren werden Zwischenzustände der aktiven Verglasung über Felder von Anzeigeflächen sequenzweise angezeigt.

Erfindungsgemäß wurde eine neue Verwendung der aktiven Verglasung als Fahrzeug-, Bauoder Innenarchitekturverglasung mit integrierter Schalt - und / oder Anzeigefläche gefunden.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren 1 bis 1 1 schematisiert dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verglasung (I),

Fig. 2 einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verglasung (I) gemäß dem Schnitt A-A der Fig. 1 , Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen

Verglasung (I) gemäß dem Schnitt B'-B der Fig. 1 ,

Fig. 4 einen Querschnitt mit schematisierter Verschaltung einer erfindungsgemäßen aktiven Verglasung (I) gemäß dem Schnitt A-A' der Fig.

1 ,

Fig. 5 einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen aktiven Verglasung (I) gemäß dem Schnitt A-A der Fig. 1 ,

Fig. 6 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen

Verglasung (I) mit schematisierter Verschaltung,

Fig. 7 eine Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verglasung (I) mit schematisierter Verschaltung, Fig. 8 eine Schema einer Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verglasung (I) mit schematisierter Verschaltung der

Verglasung,

Fig. 9 ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Anzeige eines

Zustande einer aktiven Verglasung (I) und eine Draufsicht auf

Ausführungsbeispiele der Zustandsanzeige,

Fig. 10 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Ausgestaltung eines

Anzeigefeldes einer aktiven Verglasung (I) und

Fig. 1 1 ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Verglasung (I).

Es folgt die Erläuterung der Erfindung anhand der Figuren nach Aufbau und gegebenenfalls auch nach Wirkweise der dargestellten Erfindung.

Figuren 1 bis 3 zeigen eine Draufsicht auf einen Querschnitt und einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verglasung (I). Auf eine Windschutzscheibe (5) eines Fahrzeugs war eine elektrisch leitfähige transparente wärmereflektierende Beschichtung (1 ) mit einer transparenten leitfähigen Silberschicht aufgebracht worden. Die Verglasung (I) hatte einen g-Wert von 70 %. Die Gesamtschichtdicke der Beschichtung (1 ) betrug 200 nm. Die Fläche der Verglasung (I) mit der elektrisch leitfähigen Beschichtung (1 ) betrug 5000 cm 2 . In der elektrisch leitfähigen Beschichtung (1 ) waren spiralförmige Isolationsbereiche (6) mit einer Breite von 0,1 mm vorhanden. Die Isolationsbereiche (6) trennten zwei ineinander liegende spiralförmige Elektroden (2a)(3a) elektrisch voneinander. Die Leiterbahnen der Elektroden (2a)(3a) hatten eine Breite von 1 mm. Durch weitere Isolationsbereiche (6) wurden Leitungsführungen (2b)(3b) und Kontaktbereiche (2c)(3c) von der elektrisch leitfähigen Schichtstruktur (1 ) elektrisch getrennt. Im Randbereich (4) der Glasscheibe (1 ) waren die Kontaktbereiche (2c)(3c) mit Flachleitern (10) verbunden. Die Elektroden (2a)(3a), Leitungsführungen (2b)(3b) und Kontaktbereiche (2c)(3c) waren transparent und für den Betrachter nicht oder kaum sichtbar. Die Elektroden (2a)(3a) wurden mit einer Wechselspannung von 2 MHz angeregt und ein elektrisches Wechselfeld wurde erzeugt. In Abhängigkeit von der Breite der Isolationsbereiche (6), der Form der Elektroden (2a)(3a), der Schichtdicke der Elektroden (2a)(3a), der Glasscheibe (5) und der verwendeten Materialien wurde eine Impedanz zwischen den Elektroden gemessen. Näherte sich ein Körper, beispielsweise ein menschlicher Finger, den Elektroden (2a)(3a) und / oder der Glasscheibe (5), änderte sich das elektrische Feld und in der Folge die Impedanz zwischen den Elektroden (2a)(3a). Die Änderung der Impedanz wurde messtechnisch erfasst. Das elektrische Wechselfeld durchdrang die Glasscheibe (5). Auf der der elektrisch leitfähigen Schichtstruktur abgewandten Seite der Glasscheibe (5) wurde im Bereich der Elektroden (2a)(3a) durch das Wechselfeld eine Schaltfläche (16) mit einer Fläche von 9 cm 2 erzeugt. Zur Vermeidung von ungewollten Detektionen von Körpern außerhalb der Schaltfläche (16) war die elektrisch leitfähige Beschichtung (1 ) außerhalb des Elektrodenbereichs (2a)(3a) über einen weiteren Kontaktbereich (3c) auf Massepotential gelegt. Zur Erhöhung der Sensitivität der Anordnung wurden über weitere Isolationsbereiche (6) Zwischenbereiche (7) zwischen der elektrisch leitfähigen Beschichtung (1 ) und den Elektroden (2a)(2b) von der elektrisch leitfähigen Beschichtung (1 ) elektrisch isoliert. Die Scheibe (5) mit der elektrisch leitfähigen Beschichtung (1 ), den Isolationsbereichen (6) und Teilen des Flachleiters (10) waren über eine Haftschicht (9) mit Polyvinylbutyral und lumineszierenden Partikeln mit einer Deckscheibe (8) verbunden. Die Deckscheibe (8) war im Fahrzeug außenliegend. Die Schaltfläche (16) war zum Fahrgastraum hin ausgerichtet. Die Schaltfläche (16) konnte vom Innenraum des Fahrzeugs aus bedient werden. Die Schaltfläche (16) wurde über Lumineszenz im Polyvinylbutyral über eine dynamische Projektion (Head-up Display, nicht dargestellt) im Fahrzeug dynamisch markiert.

Es war für den Fachmann nicht vorhersehbar, dass auf einfache Weise eine transparente Schaltfläche (16) aus Bereichen einer wärmereflektierenden und beheizbaren Schicht (1 ) einer Windschutzscheibe gebildet werden konnte, die zur Ansteuerung von Funktionen des Fahrzeugs genutzt werden kann. Figur 4 zeigt einen alternativen Querschnitt mit schematisierter Verschaltung einer erfindungsgemäßen aktiven Verglasung (I) gemäß dem Schnitt A-A' der Fig. 1 . Die Verglasung (I) enthielt zwischen den Elektrodenstrukturen (2a)(3a) und einer zusätzlichen weiteren elektrisch leitfähigen Schicht (14) eine elektrochrome Schichtstruktur (15). Bei Anlegen einer elektrischen Gleichspannung über einen Signalstromkreis zwischen den Elektrodenstrukturen (2a)(3a) und der weiteren elektrisch leitfähigen Schicht (14) konnte der Lichttransmissionsgrad der elektrochromen Schichtstruktur (15) im Anzeigebereich (16) auf einer Fläche von 9 cm 2 eingestellt werden. Zur Ansteuerung des Anzeigebereichs (16) enthielt der Signalstromkreis einen Schalter (19) der mit der Versorgungs- und Auswerteelektronik (13) verbunden war. Durch Anlegen einer elektrischen Gleichspannung über einen Leistungsstromkreis zwischen der elektrisch leitfähigen Schichtstruktur (1 ) und der weiteren elektrisch leitfähige Beschichtung (14) konnte auch der Transmissionsgrad der aktiven Verglasung (I) auf einer Fläche von etwa 4990 cm 2 eingestellt werden. Der Leistungsstromkreis (12) enthielt ebenfalls mindestens einen Schalter (19), der ebenfalls mit der Versorgungs- und Auswerteelektronik (13) verbunden war. Durch die unabhängige Schaltmöglichkeit von Anzeigebereich (16) und dem übrigen Bereich der aktiven Verglasung (I) konnte zuerst die schnell reagierende Anzeigefläche (16) geschaltet werden und danach die übrige Fläche der aktiven Verglasung (I). Die Elektroden (2a)(3a) wurden weiter zur Ausbildung des elektrischen Wechselfeldes einer Schaltfläche (16) genutzt, sodass eine kombinierte Schalt- und Anzeigefläche (16) vorhanden war. Zusätzlich wurden die Elektroden (2a)(3a) mit einer Wechselspannung von 2 MHz angeregt, um ein elektrisches Wechselfeld für die Schaltfläche (16) bereitzustellen. Zur Messung der Impedanz zwischen den Elektrodenstrukturen (2a)(2b) wurden die Kontaktbereiche (2c)(3c) über einen Signalstromkreis (1 1 ) mit der Versorgungs- und Auswerteelektronik (13) verbunden. Ein Hochpass im Signalstromkreis (1 1 ) trennte die Wechselspannungen und die Gleichspannungen.

Bei Detektion eines Körpers im elektrischen Wechselfeld des Schaltbereichs (16) wurde beispielsweise ein Schalter (19) für den Anzeigebereich geschlossen und die aktive Schichtstruktur (15) änderte zuerst im Anzeigebereich (16) ihren Zustand. Durch die geringe Fläche von 9 cm 2 änderte die Schichtstruktur (15) im Anzeigebereich (16) innerhalb von 10 ms bis 10 s den Transmissionsgrad. Der Bediener wurde damit innerhalb kurzer Zeit über die Detektion informiert. Die Änderung des Schaltzustandes der aktiven Verglasung mit einer Fläche von 4990 cm 2 erfolgte danach innerhalb einer Zeitspanne von 20 s bis 3600 s. Es war für den Fachmann nicht vorhersehbar, dass auf einfache Weise eine Schalt- / und schnell reagierende Anzeigefläche (16) in bestehende elektrisch leitfähige Beschichtungen (1 ) integriert werden konnte und damit eine elektrochrome Verglasung (I) bereitgestellt werden konnte, die einem Bediener innerhalb kurzer Zeit den Schaltzustand der elektrochromen Verglasung (I) anzeigte.

Fig. 5 zeigt eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen aktiven Verglasung gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4. Der Unterschied zu der Verglasung nach Fig. 4 liegt darin, dass Isolationsbereiche (6) zusätzlich in der aktiven Schichtstruktur (15) eingebracht waren. Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung konnte die Empfindlichkeit des Schaltbereichs (16) und / oder die Reaktionszeit des Anzeigebereichs (16) weiter erhöht werden.

Fig. 6 zeigt Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Wärmeschutzverglasung (I) mit einer Schaltfläche (16) oder eine Ausgestaltung als aktive elektrochrome Verglasung mit Schalt- / und Anzeigefläche (16). Die elektrisch leitfähige Schichtstruktur (1 ) war im Randbereich (4) der Scheibe (5) rahmenförmig randentschichtet und lag auf Massepotential. Die aktive Verglasung (I) war über schaltbare Leistungsstromkreise (12) und schaltbare Signalstromkreise (1 1 ) mit der Versorgungs- und Auswerteelektronik (13) verbunden.

Fig. 7 und Fig. 8 zeigen in Fortführung des Ausführungsbeispiels gemäß der Fig. 6 eine erfindungsgemäße Wärmeschutzverglasung mit einem Feld von Schaltflächen (16.1 )(16.2) oder in einer alternativen Ausgestaltung eine aktive elektrochrome Verglasung mit einem Feld von Schalt- und / oder Anzeigeflächen (16.1 )(16.2). Die Elektroden (2a)(3a), die Leitungsführungen (2b)(3b) der Elektroden (2a)(3a) waren so angeordnet, dass eine Überlappung außerhalb des Anzeigebereichs (16) vermieden wurde. Insbesondere wurde dadurch eine Ansteuerung der aktiven Schichtstruktur (15) im Bereich der Leitungszuführungen (2b)(3b) vermieden.

Fig. 9 zeigt detailliert ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Aktivieren oder Deaktivieren einer elektrochromen Verglasung (I) sowie den Zustandswechsel von opak zu transparent innerhalb der Anzeigefläche (16) und auf der übrigen aktiven Verglasung (I) mit der elektrisch leitfähigen Beschichtung (1 ). Fig. 10 zeigt ein Feld von Anzeigeflächen (16.1 ) (16.2) (16.3) (16.4) zur Anzeige von Zwischenzuständen im Transmissionsgrad einer elektrochromen Verglasung (I) zur Information eines Bedieners. Im Ausführungsbeispiel konnte die aktive Verglasung (I) über drei Zwischenzustände von vollständig transparent bis zu opak geschaltet werden und der gewählte Zustand angezeigt werden. Durch mehrfaches Detektieren eines Körpers an mindestens einer Schaltfläche (16.1 ) 16.1 ) (16.2) (16.3) (16.4) wurden segmentweise der Schaltzustand der aktiven Verglasung (I) und die Anzeigefläche (16.1 ) 16.1 ) (16.2) (16.3) (16.4) in Segmenten aktiviert. Der Bediener wurde somit unmittelbar und eindeutig über den gewählten Schaltzustand der elektrochromen Verglasung (I) informiert, bevor die elektrochrome Verglasung den gewählten Zustand einnahm.

Fig. 1 1 zeigt in einem Flussdiagramm die detaillierten Verfahrensschritte zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Verglasung mit Schaltvorrichtung.

Es war für den Fachmann nicht vorhersehbar, dass sich auf einfache Weise vorhandene elektrisch leitfähige Schichtstrukturen (1 ) oder Elektrodenschichten (1 )(14) zu einer Schaltfläche und / oder Anzeigefläche (16) für Schaltzustände einer aktiven Verglasungen (I) weiterentwickeln ließen, ohne die vorhandene Funktion der Verglasung / aktiven Verglasung (I) zu beeinträchtigen.

Bezugszeichenliste: i) Verglasung / Aktive Verglasung

1 ) elektrisch leitfähige Beschichtung

2a) erste Elektrode

2b) Leitungsführung erste Elektrode

2c) Kontaktbereich erste Elektrode

3a) zweite Elektrode

3b) Leitungsführung zweite Elektrode

3c) Kontaktbereich zweite Elektrode

4) Randbereich

5) Scheibe

6) Isolationsbereich

7) Zwischenbereiche

8) Deckscheibe

9) Haftschicht

10) Flachleiter

1 1 ) Signalstromkreis

12) Leistungsstromkreis

13) Versorgungs- und Auswerteelektronik

14) weitere elektrisch leitfähige Schicht

15) Aktive Schichtstruktur

16) Schaltfläche / Anzeigefläche

(16.1 )(16.2)(16.3)(16.4) Segmente Schaltfläche / Anzeigefläche (19) Schalter