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Title:
ACTUATING DEVICE HAVING A TOUCH-SENSITIVE SURFACE WHICH CAN BE MANUALLY OPERATED
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/079145
Kind Code:
A1
Abstract:
Actuating device (1) having a touch-sensitive surface (3), which can be manually operated, with associated actuators (5) for providing a haptic feedback signal on the basis of contact with the surface (3) which constitutes a triggering actuation, wherein the actuators (5) can be used to provide a haptic feedback signal when the pressure on the surface (3) is released, wherein the feedback signal is provided on the basis of a detected change in the contact area (A1, A2) of the finger (10) pressing the surface (3).

Inventors:
SCHNEIDER JOHANN (DE)
MUELLER ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/004584
Publication Date:
June 06, 2013
Filing Date:
November 02, 2012
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
G06F3/01; G06F3/044; G06F3/045
Foreign References:
US20110141047A12011-06-16
US20100057235A12010-03-04
EP2290510A12011-03-02
EP2261781A12010-12-15
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BRANDT, Kai (DE)
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Claims:
P A T E N T A N S P R Ü C H E

Betätigungsvorrichtung mit einer manuell zu bedienenden berührungssensitiven Oberfläche mit zugeordneter Aktuatorik zur Gabe eines hap- tischen Rückmeldungssignals in Abhängigkeit einer eine auslösende Betätigung darstellenden Berührung der Oberfläche, wobei über die Aktuatorik ein haptisches Rückmeldungssignal beim Lösen des Drucks auf die Oberfläche gebbar ist,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Gabe des Rückmeldungssignals in Abhängigkeit einer erfass- ten Änderung der Auflagefläche (Ai, A2) des auf die Oberfläche (3) drückenden Fingers (10) erfolgt.

Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die berührungssensitive Oberfläche (3) ein kapazitiver Touchscreen oder Touchpad ist.

Betätigungseinrichtung nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die berührungssensitive Oberfläche (3) ein resistiver Touchscreen oder Touchpad ist.

Verfahren zum Betrieb einer Betätigungsvorrichtung mit einer manuell zu bedienenden berührungssensitiven Oberfläche mit zugeordneter Aktuatorik zur Gabe eines haptischen Rückmeldungssignals in Abhängigkeit einer eine auslösende Betätigung darstellenden Berührung der Oberfläche, wobei über die Aktuatorik ein haptisches Rückmeldungssignal beim Lösen des Drucks auf die Oberfläche gegeben wird, dadurch gekennzeichnet,

dass über ein Erfassungsmittel die Auflagefläche des auf die Oberfläche drückenden Fingers erfasst wird und bei Ermittlung einer definier- ten Änderung der Auflagefläche die Gabe des Rückmeldungssignals ausgelöst wird.

Description:
Betätigungsvorrichtung mit einer manuell zu bedienenden berührungssensitiven Oberfläche

Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung mit einer manuell zu bedienenden berührungssensitiven Oberfläche mit zugeordneter Aktuatorik zur Gabe eines haptischen Rückmeldungssignals in Abhängigkeit einer eine auslösende Betätigung darstellenden Berührung der Oberfläche, wobei über die Aktuatorik ein haptisches Rückmeldungssignal beim Lösen des Drucks auf die Oberfläche gebbar ist.

Derartige Betätigungsvorrichtungen mit einer berührungssensitiven Oberfläche kommen in Form von so genannten Touchscreens oder Touchpads vielfältig zum Einsatz. Sie können überall dort verwendet werden, wo über die Oberfläche Steuerungsbefehle und Ähnliches eingegeben werden sollen, beispielsweise an Bedientableaus oder -monitoren, aber auch an tragbaren Gerätschaften wie Mobiltelefonen, Tablet-PCs, Laptops und dergleichen.

Bei derartigen Betätigungsvorrichtungen handelt es sich um ein kombiniertes Ein- und Ausgabegerät, bei dem durch Berühren bestimmter, über ein angezeigtes Bild definierter Oberflächenbereiche der Betrieb bzw. Programmablauf eines Gerätes, wie oben angegeben, direkt gesteuert werden kann. Die Bedienung erfolgt dabei zumeist mit dem Finger, kann aber auch über einen Zeigestift vorgenommen werden.

Üblicherweise besteht eine solche berührungssensitive Oberfläche bzw. ein solcher Touchscreen aus drei Elementen. Zum einen dem Touchsensor, ferner einem zugeordneten Controller sowie einem Softwaretreiber. Hinter dem Touchsensor kann sich ein Bildschirm befinden, an dem das die sensitiven Eingabebereiche definierende Bild angezeigt wird, das durch den flächigen Touchsensor, also die eigentliche berührungssensitive Oberfläche, hindurch sichtbar ist. Der Touchsensor selbst hat zumeist eine berühungsempfindliche Schicht, bestehend aus optischem Glas oder einer flexiblen Polyesterschicht. Zur Erfassung einer signalgebenden Berührung fließt üblicherweise ein Strom durch respektive über diese Oberfläche, was bei Berührung mit dem Finger oder dergleichen einen Spannungswechsel oder einen Signalhub hervorruft, der zur Ermittlung der berührten Position und damit zur Erfassung eines Eingabebefehls erfasst und ausgewertet wird. Mittels des Controllers werden derartige Benutzereingaben auf dem Touchsensor, letztlich also der berührungssensitiven Oberfläche erfasst und als Signale weitergegeben, welche Signale über die Software, die geräteseitig installiert ist, zur Interpretation der vom Controller gelieferten, berührungsbezogenen Signale verarbeitet werden.

Der Aufbau des Touchscreens oder Touchpads, also der berührungssensitiven Oberfläche selbst kann je nach zugrundeliegender Technologie unterschiedlich sein. Bekannt sind beispielsweise resistive Touchoberflächen, bestehend aus einer äußeren Kunststofffolienschicht und einer inneren Glasoder Kunststoffscheibe, die über Abstandshalter getrennt sind. Die einander zugeordneten Flächen sind mit einer Indium-Zinn-Oxid-Schicht (ITO-Schicht) belegt. ITO ist ein lichtdurchlässiger Halbleiter. An eine oder beide ITO- Schichten wird eine geringe Prüfspannung angelegt, die zur Ansteuerung genutzt wird. Wird nun lokal auf die außenliegende Schicht gedrückt, so ergibt sich ein lokaler elektrischer Kontakt zwischen den ITO-Schichten, es entstehe ein elektrischer Widerstand, dessen Einwirkung auf das Spannungsverhältnis der abgegriffenen Spannung eine Ermittlung des Berührungspunktes zum jeweiligen Rand der Schicht ermöglicht. Der grundsätzliche Aufbau eines solchen resisitven Touchscreens ist bekannt.

Eine weitere grundlegende Bauweise ist die einer kapazitiven Touchoberflä- che. Diese umfasst ein mit einem durchsichtigen Metalloxid, üblicherweise wiederum eine ITO-Schicht, belegtes Glassubstrat. An den Ecken des Sensors sind Elektroden vorgesehen, an die eine Prüf- oder Arbeitsspannung angelegt wird, mittels welcher ein gleichmäßiges elektrisches Feld erzeugt wird. Die Oberfläche wird hierüber statisch aufgeladen. Eine Berührung mit einem kapazitiven Medium, wie es ein Finger darstellt, löst einen Ladungstransport aus. Kapazitiv gebundene Ladung geht auf den Finger über, es kommt zu einem Stromfluss, der an den Ecken des Touchscreens gemessen wird. Es kommt folglich zu einer Störung des elektrischen Feldes, der Stromfluss steht in direktem Verhältnis zu der Position der Berührung. Der zugeordnete Controller wiederum erfasst die entsprechenden Signale, die Software wertet sie aus.

Als dritte grundlegende Bauform sind auch optische Touchoberflächen bekannt. Diese umfassen eine Matrix bestehend aus Leuchtdioden und Fotodetektoren. Die Leuchtdioden bestrahlen die Detektoren auf der gegenüberliegenden Seite. Eine Oberflächenberührung unterbricht den Lichtstrahl und sorgt somit für einen messbaren Signalabfall, der ohne Weiteres lokal aufgelöst werden kann. Das heißt, der Controller lokalisiert den Berührungspunkt. Auch diese grundlegende Touchscreen-Bauform ist hinlänglich bekannt.

Bekannt sind ferner Touchoberflächen, die dem Benutzer ein haptisches (taktiles) Rückmeldungssignal geben, wenn er erfolgreich eine Signaleingabe vorgenommen hat und er den Druck auf die Oberfläche löst. Diese haptische oder taktile Rückmeldungssignal dient dazu, dem Benutzer die erfolgreiche Signal- oder Befehlseingabe spürbar zu signalisieren. Hierzu ist eine geeignete Aktuatorik vorgesehen. Bekannt sind dabei Inertialaktuatoren, üblicherweise bestehend aus einem Motor, der eine exzentrisch gelagerte Masse dreht, oder umfassend ein Feder-Masse-System, das schwingfähig ist.

Alternativ sind piezoelektrische Aktuatoren bekannt, die in sehr dünner Bauform mit sehr schneller Reaktionszeit realisiert werden können. Bei Einsatz eines solchen piezoelektrischen Aktuators, der beispielsweise auch scheibenförmig ausgeführt werden kann, wird die Touchoberfläche entweder gebogen oder gegen eine andere Fläche gedrückt, sodass eine Verschiebebewegung entsteht.

Mittels einer solchen Aktuatorik ist es also möglich, den Touchscreen oder das Touchpad, also die berührungssensitive Oberfläche, so in Bewegung zu versetzen, dass es bei Druckausübung auf die Oberfläche für den Benutzer zu einem haptisch empfundenen„Klick" kommt. Dabei ist es möglich, sowohl beim Drücken auf die Oberfläche (push) als auch beim Lösen des Drucks auf die Oberfläche (release) jeweils eine separate aktuatorische Bewegung zu erzeugen. Um dabei den mechanischen Klick so realitätsnah wie möglich nachzubilden, ist es erforderlich, die Auslösung der Aktuatorik so zeitnah wie möglich erfolgen zu lassen. Während der „Push"-Klick über unter dem Touchscreen oder Touchpad befindliche Druckkraft-Sensoren relativ verzögerungsfrei erkannt werden kann, kann es beim„Release"-Klick, also dem Wegführen des Fingers von der Oberfläche, aufgrund der trägen Systemmasse zu Verzögerungen kommen, sodass ein unpräzises Klickgefühl entsteht.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Betätigungsvorrichtung anzugeben, die eine präzisere Gabe eines Rückmeldungssignals beim Lösen des Drucks auf die Oberfläche, also des„Release'-Klicks, ermöglicht.

Zur Lösung dieses Problems ist bei einer Betätigungsvorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Gabe des Rückmeldungssignals in Abhängigkeit einer erfassten Änderung der Auflagefläche des auf die Oberfläche drückenden Fingers erfolgt.

Anders als im bisherigen Stand der Technik, wo die Gabe des„Release"- Klick-Rückmeldungssignals in Abhängigkeit einer erfassten Druckänderung erfolgt, wird erfindungsgemäß eine Änderung der Auflagefläche des auf die Oberflächen des Fingers der Rückmeldungssignalgabe zugrunde gelegt. Der Benutzer drückt mit dem Finger auf die Oberfläche, was zur Befehlseingabe führt. Durch den zu erzeugenden Mindestdruck ergibt sich folglich eine entsprechende Auflagefläche des Fingers auf der Oberfläche, das heißt, dass sich bei Druckausübung auf die Fläche die Auflagefläche des Fingers vergrößert. Wird nun der Druck reduziert, so kommt es zwangsläufig zu einer Flächenverkleinerung, da der weiche Finger bei geringerem Druck nicht mehr so breit gedrückt wird, wie bei größerem Druck. Es kommt folglich zu einer relativen Flächenverkleinerung respektive relativen Flächenverände- rung. Erfindungsgemäß wird nun über ein geeignetes Erfassungsmittel diese Veränderung der Auflagefläche detektiert. Wird eine Flächenveränderung erfasst, die mindestens einem definierten Änderungsgrad entspricht, so wird dies als auslösende Randbedingung für die Gabe des taktilen Rückmeldungssignals angesehen, das dann umgehend gegeben werden kann. Das heißt, sobald das System eine Änderung der Finger-Auflagefläche im Rahmen der vorgegebenen Parameter erkennt, wird der„Release"-Klick, also das„Release'-Rückmeldungssignal ausgelöst und erfolgt somit noch vor einer Auslösung durch die Druckkraftsensoren, die vorzugsweise infolge ihrer 100 %-igen Erkennungssicherheit den„Release"-Fall als redundante Erfassungslösung zusätzlich sensieren sollten. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Steuerungsweise gegenüber dem Stand der Technik ist darüber hinaus, dass die genaue Auflagefläche bei der fixen Auslösekraft, die zur Befehlseingabe erforderlich ist, bekannt ist, das heißt, dass unmittelbar bei Erfassung des eigentlichen durch die Berührung gegebenen Eingabebefehls, wenn also ein hinreichender Druck gegeben ist, auch sofort die Auflagefläche zu diesem Zeitpunkt erfasst wird, wonach eine im definierten Maß erfolgende Änderung als Lösung des Fingers interpretiert werden kann. Da des Weiteren die relative Veränderung der Auflagefläche ermittelt wird, spielt folglich die Größe des Fingers für die Auslösung des Rückmeldungssignals keine Rolle.

Die berührungssensitive Oberfläche kann gemäß einer ersten Erfindungsausgestaltung einen kapazitiven Touchsensor beinhalten. Dieser kapazitive Touchsensor bietet die Möglichkeit, die Fingerauflagefläche und deren Änderung zu erfassen. Wie beschrieben ist dem Touchsensor ein entsprechender Controller nebst zugeordneter Software zugeordnet. Die Software ist nun derart ausgelegt, dass anhand der vom Controller gegebenen, berührungsabhängigen Signale die Kontaktfläche erfasst und folglich auch eine entsprechende Flächenveränderung erfasst werden kann. Bei einem kapazitivem Touchsensor führt eine Berührung zu einem messbaren Strom, wobei der gemessene Strom abhängig von der Berührungsfläche, mithin also der Fingerauflagefläche ist. Durch das Auflegen des Fingers ergibt sich eine Änderung der Kapazität des gebildeten Kondensators, wobei sich die Kapazität in Abhängigkeit der Auflagefläche ändert. Durch entsprechende Auswertung der gegebenen Messsignale kann folglich aus der„Strombilanz" die Veränderung der Auflagefläche bestimmt werden.

Eine alternative Ausgestaltung sieht vor, die berührungssensitive Oberfläche mittels eines resistiven Touchsensors zu realisieren. Bei Drücken auf die Oberfläche kommt es hier zu einem elektrischen Kontakt zwischen den einander gegenüberliegenden Schichten, es entsteht ein elektrischer Widerstand, der Auswirkung auf das Spannungsverhältnis hat. Die gemessene Spannung ist jedoch auch hier letztlich abhängig von der Größe der Kontaktfläche, über welche sich die beiden Schichten berühren, mithin also von der Fingerauflagefläche, da der elektrische Widerstand letztlich flächenabhängig ist. Über die entsprechende Auswertesoftware kann folglich auch hier eine entsprechende Flächenerfassung respektive Flächenänderungserfassung über die gegebenen Messsignale erfolgen.

Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Betätigungsvorrichtung mit einer manuell zu bedienenden berührungssensitiven Oberfläche mit zugeordneter Aktuatorik zur Gabe eines haptischen Rückmeldungssignals in Abhängigkeit einer eine auslösende Betätigung darstellenden Berührung der Oberfläche, wobei über die Aktuatorik ein haptisches Rückmeldungssignal beim Lösen des Drucks auf die Oberfläche gegeben wird. Das Verfahren zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass über ein Erfassungsmittel die Auflagefläche des auf die Oberfläche drückenden Fingers erfasst wird und bei Ermittlung einer definierten Änderung der Auflagefläche die Gabe des Rückmeldungssignals ausgelöst wird.

Das Erfassungsmittel ist, wie vorstehend bereits ausgeführt, letztlich die über einen entsprechende Touchsensor realisierte berührungssensitive Oberfläche selbst in Verbindung mit einer entsprechend ausgelegten Signalverarbeitungssoftware, die die gegebenen Messsignale im Hinblick auf eine Flächenabhängigkeit auswertet. Das heißt, dass die Fingerauflagefläche respektive deren Änderung letztlich indirekt über die Auswertung der gegebenen Messsignale ermittelt wird. Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung in Form einer Prinzipdarstellung, und

Fig. 2 eine Aufsicht auf die Betätigungsvorrichtung aus Fig. .

Fig. 1 zeigt in Form einer Prinzipdarstellung eine erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung 1 , umfassend einen Träger 2, an dem eine berührungssensitive Oberfläche 3, also ein Touchscreen oder Touchpad, vorgesehen ist. Der berührungssensitiven Oberfläche kann eine Anzeigeeinrichtung 4, beispielsweise ein LCD-Bildschirm zugeordnet sein, über den durch die berührungssensitive Oberfläche 3 sichtbare Bilddarstellungen angezeigt werden können, mittels denen entsprechende Flächenbereiche definiert werden können, die als Eingabefelder dienen können. Alternativ kann die entsprechende grafische Oberfläche auf einem separaten Bildschirm z. B. in der Instrumententafel dargestellt werden.

Unterhalb des Trägers 2 ist eine Aktuatorik 5 vorgesehen, beispielsweise eine Vibrationseinrichtung auf Basis eines Elektromagneten, mehrerer Pie- zoaktoren oder eines Exzentermotors. Über diese Aktuatorik kann ein hapti- sches Rückmeldungssignal an den Träger 2 angelegt werden, also ein Vibrationssignal, das der Bediener über die berührungssensitive Oberfläche 3, wenn er auf diese drückt, spürt. Dieses Rückmeldungssignal wird in jedem Fall dann gegeben, wenn der Bediener nach Gabe eines Eingabesignals durch Drücken auf die Oberfläche den Finger wieder löst (Release-Signal), es kann aber auch dann gegeben werden, wenn der Bediener das Eingabesignal erfolgreich gegeben hat (Push-Signal).

Vorgesehen ist ferner eine Steuerungseinrichtung 6, die den gesamten Betrieb der Betätigungsvorrichtung steuert. Die Steuerungseinrichtung 6 ist mit einer nachgeschalteten (nicht gezeigten) Elektronik verbunden, um entsprechende Steuerbefehle zu übertragen oder zu empfangen. Die Steuerungseinrichtung 6 umfasst einen nicht näher gezeigten Controller nebst entsprechender Verarbeitungssoftware, die insbesondere im erfindungsgemäßen Fall dazu dient, neben der Auswertung der eigentlichen vom Controller gelieferten und an der berührungssensitiven Oberfläche 3 abgegriffenen Signal hinsichtlich des Eingabebefehls auch zu ermitteln, wie groß die Auflagefläche des Fingers auf der berührungssensitiven Oberfläche ist und wie sich die Fläche zeitlich verändert. Denn eine entsprechende zeitliche Veränderung der Auflagefläche wird erfindungsgemäß als auslösende Randbedingung für die Gabe eines haptischen Rückmeldungssignals über die Aktuatorik 5 verwendet.

Bei der berührungssensitiven Oberfläche 3, also dem Touchscreen oder Touchpad, handelt es sich beispielsweise um einen kapazitiven Touchsensor. Er umfasst eine Glasfläche, die mit einer transparenten ITO- Schicht geringer Stärke belegt ist. An den Ecken der Schicht sind Elektroden vorgesehen, an die eine Spannung angelegt wird, worüber ein gleichmäßiges elektrisches Feld erzeugt wird und folglich die Oberfläche statisch aufgeladen wird. Wird nun die Oberfläche mit dem Finger, der ein kapazitives Medium darstellt, berührt, so fließt Ladung von der Oberfläche auf den Finger, es kommt zu einem Ladungstransport, mithin also zu einem Stromfiuss, der über die eckseitigen Sensoren gemessen werden kann. Der Touchsensor bildet also eine Kondensatorstruktur, die über den Finger lokal entladen wird. Die hierüber gegebene Störung des elektrischen Felds kann über die eckseitigen Sensoren lokal aufgelöst werden, das heißt, dass anhand des Controllers in Verbindung mit der nachgeschalteten Software in der Steuerungseinrichtung 6 also erfasst werden kann, wo über die Gesamtfläche der Oberfläche 3 die Berührung erfolgte. Der grundsätzliche Aufbau eines solchen kapazitiven Touchsensors (und natürlich auch entsprechende Modifikationen, die allesamt auf dem kapazitiven Funktionsprinzip beruhen) sind hinlänglich bekannt und bedürfen keiner näheren Beschreibung. Der Träger 2 selbst ist an einem Ende um eine Drehachse 7 schwenkbar gelagert, ferner ist er am anderen Ende über einen Drucksensor 8 aufgelagert. Wird nun auf die Oberfläche gedrückt, so kann der Träger 2 nebst Oberfläche 3 um die Achse 7 verschwenken, über den Drucksensor 8 wird erfasst, ob ein hinreichender Druck auf die Oberfläche gegeben ist, der ausreicht, die Berührung als aktive Befehlseingabe zu sehen, was nur dann der Fall ist, wenn eben ein gewisser Mindestdruck gegeben ist. Grundsätzlich besteht hier die Möglichkeit, nachdem über die Steuerungseinrichtung 6 genauestens der Punkt bestimmt werden kann, wo mit dem Finger auf die Oberfläche 3 gedrückt wird, den Abstand dieses Punktes zur Achse 7 zu ermitteln, und daraus resultierend zu definieren, welcher Druck an dieser Stelle erforderlich ist, damit ein Eingabesignal als gegeben angesehen wird, um über die Abstandsermittlung hierüber sicherzustellen, dass letztlich die Aus- lösekraft, also die Kraft, mit der zur Gabe eines aktiven Eingabebefehls auf die Oberfläche 3 zu drücken ist, an jeder Stelle über die Fläche der Oberfläche 3 gleich ist.

Wie beschrieben erfolgt bei der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung die Gabe des haptischen oder taktilen Rückmeldungssignals beim Lösen des Drucks auf die Oberfläche in Abhängigkeit einer erfassten Änderung der Auflagefläche des auf die Oberfläche drückenden Fingers 9. Diese Auflagefläche kann über die Steuerungseinrichtung 6 anhand einer geeigneten Aus- wertesoftware, die die vom Controller gegebenen Messsignale, die an der berührungssensitiven Oberfläche beispielsweise über die vier Ecksensoren abgegriffen werden, auswertet, ermittelt werden. Bei einer kapazitiven Oberfläche kommt es wie ausgeführt zu Entladungseffekten, wobei die Entladung respektive der Ladungstransport mit der Auflagefläche des Fingers, also der Zone, in der ein Ladungsübergang möglich ist, variiert. Drückt der Benutzer fest auf die Oberfläche, so wird der Finger„breitgedrückt", es ergibt sich eine große Fingerauflagefläche Ai, wie in Fig. 1 gestrichelt gezeigt ist. Die Steuerungseinrichtung 6 ist nun in der Lage, beispielsweise genau zu dem Zeitpunkt, zu dem über den Drucksensor 8 ein hinreichender, die Befehlseingabe auslösender Druck erfasst wird, die Flächenbestimmung vorzunehmen, also die Fläche Ai zu bestimmen. Fortan werden laufend die Sensorsignale aufgenommen, um durch weitere Auswertung dieser Sensorsignale kontinuierlich die Auflagefläche zu ermitteln.

Löst der Bediener den Finger von der Oberfläche 3, so nimmt der Fingerdruck ab, was gleichbedeutend mit einer Verkleinerung der Auflagefläche ist. Diese wird wie beschrieben kontinuierlich gemessen. Die gemessene Auflagefläche wird laufend ins Verhältnis mit der bereits bekannten Auflagefläche A 1 gesetzt und das Verhältnis dahingehend überprüft, ob es größer oder gleich einem definierten Verhältniswert ist, der eine hinreichende Abnahme der Auflagefläche beschreibt. Die sich verkleinernde Auflagefläche ist in Fig. 2 mit der stilisierten Fläche A 2 dargestellt.

Sobald nun steuerungsseitig ermittelt wird, dass das Verhältnis A 1 /A2 ^ x ist (wobei x = vorbestimmter Verhältniswert), so wird dies als auslösende Randbedingung für das„Release'-Signal, also das beim Lösen zu gebende hapti- sche Rückmeldungssignal gesehen. Die Steuerungseinrichtung 6 steuert daraufhin umgehend die Aktuatorik 5 an, um das haptische Vibrationssignal als Rückmeldungssignal zu geben. Der Bediener spürt dieses Signal, sein Finger liegt ja nach wie vor noch auf der Oberfläche 3 auf, wenngleich er im Begriff ist, ihn abzuheben.

Redundant zu der beschriebenen Art der Erfassung des„Release'-Vorgangs erfolgt noch kontinuierlich eine Erfassung des Drucks über den Drucksensor 8 seitens der Steuerungseinrichtung 6. Denn mit dem Anheben des Fingers einher geht natürlich auch eine Reduzierung des aufgebrachten und über den Drucksensor 8 erfassten Drucks. Dieser Vorgang ist jedoch aufgrund der trägen Masse der Betätigungsvorrichtung 1 gegebenenfalls etwas verzögert, sodass die Gabe des„Release'-Signals ausschließlich auf die Druckerfassung zur verzögerten und damit etwas unpräzisen Rückmeldungssignalen führen kann. Dem wird dadurch begegnet, dass erfindungsgemäß eben die Flächenveränderung als auslösende Randbedingung erfasst wird, was hochpräzise und äußerst schnell und damit zeitnah erfolgen kann. Gleichwohl ist die redundante Überprüfung über das Drucksignal zweckmäßig, sollte es im Rahmen der Flächenerfassung zu Fehlern kommen. Wenngleich vorstehend die Verwendung einer berührungssensitiven Oberfläche in Form eines kapazitiven Touchscreens beschrieben wurde, besteht selbstverständlich die Möglichkeit, diese Oberfläche 3 auch über einen re- sistiven Touchscreen oder einen optischen Touchscreen zu bilden. All Touchscreenarten lassen eine Auswertung der oberflächenseitig erfassten, berührungsabhängigen Signale dahingehend zu, dass eine Flächenerfassung möglich ist und gestützt hierauf eine entsprechende Erfassung einer relativen Flächenveränderung möglich ist, die Grundlage der Bestimmung des Gabezeitpunkts des haptischen„Release'-Rückmeldungssignals ist.