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Patent Searching and Data


Title:
ADAPTABLE HANDGUN GRIP
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/011991
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a handgun having a grip surface which can be individually adapted to the shape of the hand of a particular user, the handgun comprising a barrel, a trigger and a handgun grip, the latter having an inner base body, a flexible covering and a plastically deformable mass, a chamber for accommodating the plastically deformable mass being formed between the base body of the handgun grip and the covering. The invention also relates to a ready-to-use set for producing the claimed handgun and consisting of: (A) a flexible covering; (B) a device for introducing the plastically deformable mass; and (C) a sufficient amount of the plastically deformable mass.

Inventors:
LUDWIG NICO (DE)
Application Number:
PCT/DE2015/000350
Publication Date:
January 28, 2016
Filing Date:
July 15, 2015
Export Citation:
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Assignee:
LUDWIG NICO (DE)
International Classes:
F41C23/10; F41C23/14
Foreign References:
US2205769A1940-06-25
US20090007387A12009-01-08
DE2634656B11978-02-23
DE3805997A11988-09-08
US3758978A1973-09-18
US20110283581A12011-11-24
Attorney, Agent or Firm:
KOMPTER, MICHAEL (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Eine Handwaffe mit einer an die Handform des jeweiligen Verwenders individuell adaptierbaren Oberfläche des Griffes umfassend einen Lauf, einen Abzug und einen Handwaffengriff, wobei dieser einen inneren Grundkörper, einen flexiblen Überzug und eine plastische verformbare Masse aufweist, und entweder zwischen dem Grundkörper des Handwaffengriffs und dem Überzug oder innerhalb des Überzuges selbst eine Kammer zur Aufnahme der plastisch verformbaren Masse gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass diese Masse nach Anpassung an die Handform des Verwenders ausgehärtet werden kann.

2. Handwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Überzug eine gegebenenfalls wieder verschließbare Öffnung zum Einfüllen der plastische verformbaren Masse aufweist.

3. Handwaffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die plastisch verformbare Masse irreversibel ausgehärtet werden kann.

4. Handwaffe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der plastisch verformbaren Masse um ein polymerisierbares Zweikomponenten System auf einer Silikon-, Acrylat-, Hybrid-, Polysulfid- oder Polyurethanbasis handelt.

5. Handwaffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die plastisch verformbare Masse reversibel ausgehärtet werden kann.

6. Handwaffe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der plastisch verformbaren Masse um ein thermoplastisches Polymer oder Co-polymer handelt.

7. Handwaffe nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der plastisch verformbaren Masse um ein thermoplastisches Co-polymer aus

Polyethylen und Polyvinylacetat handelt.

8. Gebrauchsfertiges Set zur Herstellung einer Handwaffe entsprechend eines oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 7 bestehend aus

(A) einem flexiblen Überzug, der in seinen Dimensionen so gewählt ist, dass er so über den inneren Grundkörper des Handwaffengriffs gestülpt werden kann, dass er am oberen und unteren Ende des Grundkörpers schlüssig abschließt und zur Aufnahme einer plastisch verformbaren Masse entweder eine eigene Kammer aufweist oder zwischen Überzug und Grundkörper eine Kammer ausbildet,

(B) einer Vorrichtung zur Einführung der plastische verformbaren Masse,

(C) eine zum Ausfüllen der Kammer ausreichende Menge an plastisch verformbarer Masse, und

(D) gegebenenfalls eine Gebrauchsanleitung, worin das Befestigen des flexiblen Überzugs, das Einfüllen der plastisch verformbaren Masse, Adaptieren der

Oberfläche and die Hand des Verwenders und gegebenenfalls das Wiederanpassen des Handwaffengriffs erläutert werden.

9. Ein flexibler Überzug, für einen Handwaffe gemäß einem oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Überzug in seinen Dimensionen so gewählt ist, dass er so über den inneren Grundkörper des Handwaffengriffs gestülpt werden kann, so dass er am oberen und unteren Ende dieses Grundkörpers schlüssig abschließt und zur Aufnahme einer plastisch verformbaren Masse an seinem vorderen Ende entweder eine integrierte Kammer oder ein Befestigungselement zum Anbringen einer solchen Kammer aufweist.

Description:
ADAPTIERBARER HAND WAFFENGRIFF

PRIORITÄTSANMELDUNG

Die vollständige Offenbarung der zu Grunde liegenden Patentanmeldung

DE 10 2014 010 859.7 vom 25.07.2014, deren Priorität hierin beansprucht wird, wird hiermit durch Bezugnahme einbezogen.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

1. TECHNISCHES GEBIET

Die Erfindung betrifft eine Handwaffe mit einer an die Handform des jeweiligen

Verwenders individuell adaptierbaren Oberfläche des Griffes umfassend einen Lauf, einen Abzug und einen Handwaffengriff, wobei dieser einen inneren Grundkörper, einen flexiblen Überzug und eine plastische verformbare Masse aufweist, und entweder zwischen dem Grundkörper des Handwaffengriffs und dem Überzug oder innerhalb des Überzuges selbst eine Kammer zur Aufnahme der plastisch verformbaren Masse gebildet ist.

2. STAND DER TECHNIK

Griffe für Schusswaffen üblicher Bauart weisen eine differenzierte Ausführung der Griffe auf, die in ihrer Gestalt von„Gerade" bis„Ergonomisch" ausgeführt sind, jedoch nicht immer die richtige Passform besitzen. Durch die standardisierten Griffe der Waffe, wird manchmal eine nicht genaue Anpassung der Hand an das Griffstück begünstigt, bzw. ist die Passform nicht optimal.

Dies trägt zu einer Treffunsicherheit bei und mindert den Tragekomfort. Weiterhin behindert dies das entspannte und konzentrierte Schießen.

Das US Patent US 3,758,978 schlägt zur Verbesserung Griffsicherheit von Handwaffen vor, eine abwärts gerichtete Grifferweiterung für den kleinen Finger am unteren Ende des

BESTÄTIGUNGSKOPIE Handwaffengriffes und eine nach vorne gerichtete Grifferweiterung für den Zeigefinger am unteren Ende des Schutzbügels des Abzuges anzubringen.

In der US Patentanmeldung US 201 1/0283581 wird ein Pistolengriff mit einem nach vorne gerichteten Griffzapfen für den kleinen Finger vorgeschlagen. Keine der genannten Schriften trägt jedoch der Tatsache Rechnung, dass die Handformen, das heißt die Größe und Form der Handflächen, die Dicke und Breite der Finger individuell sehr verschieden sind.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es somit, einen Handwaffengriff zur Verfügung zu stellen, dessen Oberfläche sich individuell an die Handform des jeweiligen Anwenders anpassen lässt.

Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass dies möglich ist, wenn man den inneren Grundkörper des Handwaffengriffs, mit einem flexiblen Überzug versieht und in dessen vorhandene Kammer oder in die zwischen Überzug und Grundkörper gebildete Kammer eine plastisch verformbare Masse einfüllt, und diese Masse nach Anpassung an die Hand des Verwenders ausgehärtet.

KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Gegenstand der Erfindung ist somit eine Handwaffe mit einer an die Handform des jeweiligen Verwenders individuell adaptierbaren Oberfläche des Griffes umfassend einen Lauf, einen Abzug und einen Handwaffengriff, wobei dieser einen inneren Grundkörper, einen flexiblen Überzug und eine plastische verformbare Masse aufweist, und entweder zwischen dem Grundkörper des Handwaffengriffs und dem Überzug oder innerhalb des Überzuges selbst eine Kammer zur Aufnahme der plastisch verformbaren Masse gebildet ist, wobei diese Masse nach Anpassung an die Handform des Verwenders ausgehärtet werden kann.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein gebrauchsfertiges Set zur Herstellung der erfindungsgemäßen Handwaffe bestehend aus

(A) einem flexiblen Überzug, (B) eine Vorrichtung zur Einführung der plastische verformbaren Masse,

(C) eine ausreichende Menge der plastisch verformbaren Masse, und

(D) gegebenenfalls eine Gebrauchsanleitung, worin der funktionsgemäße Einsatz von (A), (B) und (C) erläutert werden. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein flexibler Überzug, für eine

erfindungsgemäße Handwaffe wobei er in seinen Dimensionen so gewählt ist, dass er so über den inneren Grundkörper des Handwaffengriffs gestülpt werden kann, so dass er am oberen und unteren Ende dieses Grundkörpers schlüssig abschließt und zur Aufnahme einer plastisch verformbaren Masse an seinem vorderen Ende entweder eine integrierte Kammer oder ein Befestigungselement zum Anbringen einer solchen Kammer aufweist.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Figur 1 stellt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Handwaffe dar, bei der die Einfüllvorrichtung mit der plastisch verformbaren Masse an den Überzug angelegt ist.

Figur 2 stellt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Handwaffe dar, bei der die verformbare Masse mittels der Einfüllvorrichtung in die Kammer eingeführt wird.

Figur 3 stellt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Handwaffe dar, bei der die Oberfläche des Handwaffengriff angepasst und ausgehärtet ist.

Figur 4 ist eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Handwaffe vor Einfüllen der verformbaren Masse.

Figur 5 ist eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Handwaffe nach Einfüllen der verformbaren Masse.

Figur 6 stellt eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Überzuges dar, bei dem eine separate Kammer in eine Aussparung des Überzugs eingepasst wird. Figur 7 stellt eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Überzuges dar, bei dem die Kammer in den Überzug integriert ist sowohl als Schnittzeichnung als auch in geschlossener Form.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG

Der Begriff„Handwaffe" wie er vor- und nachstehend verwendet wird, bezeichnet eine mit mindestens einer Hand gehaltene Waffe, vorzugsweise eine einhändig gehaltene Feueroder Schusswaffe wie vollautomatische, halbautomatische oder manuelle Pistolen oder Revolver, oder eine zweihändig gehaltene Feuerwaffe wie Gewehre, Karabiner oder Flinten. Bevorzugt sind einhändig zu bedienende Pistolen oder Revolver.

Der Begriff„Überzug" wie er vor-und nachstehend verwendet wird, bezeichnet eine Umhüllung für den Handwaffengriff, der mit dem oberen und unteren Ende des

Grundkörpers des Griffes jeweils schlüssig abschließt und dazwischen einen Hohlraum oder eine Kammer ausbildet. Alternativ kann der Überzug selbst doppelwandig sein, wobei sich die besagte Kammer innerhalb des Überzuges befindet. Im Falle von Pistolen, bei denen das Patronenmagazin über das untere Ende des Griffes eingeführt wird, ist der Überzug an seinem oberen und unteren Ende stulpenförmig offen. Bei einem Revolver, die dem die Patronen über die Trommel eingeführt werden, kann der Überzug auch an seinem unteren Ende strumpfförmig geschlossen sein. Der Überzug ist flexibel, das heißt er passt sich elastisch sowohl beim Einfüllen als auch beim Adaptieren and die Handform des Verwenders an die Oberfläche der eingefüllten plastischen Masse an und behält diese Form beim Aushärten der Masse bei.

Die Art des flexiblen Materials, aus dem der Überzug gefertigt ist, ist an sich unkritisch. Es eignen sich sowohl natürliche als auch künstliche elastische Materialien wie zum Beispiel bestimmte Leder oder Kunstlederarten, synthetische Elastomere oder Gummi-haltige Gewebe und elastische Textilien.

Der Begriff„thermoplastische Masse" wie er nachstehend verwendet wird bezeichnet ein Material, das sich in der Wärme, vorzugsweise unterhalb von 60 °C, vorzugsweise zwischen 40 und 50 °C plastisch verformen lässt und die zwischen dem Überzug und dem Grundkörper des Handwaffengriffes gebildete Kammer vollständig, anschmiegend ausfüllt, und die durch den Eindruck der Hand des Verwenders vorgegeben Oberfläche annimmt und danach beim Abkühlen diese besagte Form beibehält. Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Handwaffe sind solche, wobei:

(i) der Überzug eine gegebenenfalls wieder verschließbare Öffnung zum Einfüllen der plastisch verformbaren Masse aufweist;

(ii) die plastisch verformbare Masse irreversibel ausgehärtet werden kann und es sich dabei vorzugsweise um ein polymerisierbares Zweikomponenten System auf einer Silikon-, Acrylat-, Hybrid-, Polysulfid- oder Polyurethanbasis handelt; oder alternativ

(iii) die plastisch verformbare Masse reversibel ausgehärtet werden kann und es sich dabei vorzugsweise um ein thermoplastisches Polymer oder Co-polymer, insbesondere um ein thermoplastisches Co-polymer aus Polyethylen und Polyvinylacetat handelt.

Geeignete Materialien sind Polymere und Kopolymere oder Gemische davon aus der Gruppe der Polyethylene (PE), Polyvinylacetate (PVA), Acrylate und Methacrylate, bevorzugt Co-polymere aus PE und PVA, wie sie zum Beispiel unter der Marke Elvax® der Firma DuPont erhältlich sind. Bevorzugt sind solche PE-PVA Co-polymere, deren PVA Gehalt von 20 bis 40, insbesondere 25 bis 35 % beträgt.

Nachfolgend soll die Erfindung anhand der Figuren 1 bis 5 näher erläutert werden ohne sie hierauf einzuschränken.

In einer ersten Ausführungsform wird mittels Spritze (2) wie in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigt, eine plastisch verformbare, polymerisierbare Zweikomponenten Masse, symbolisch angedeutet durch den Pfeil (5) durch die Spritzenaufnahme (3) in die Kammer des bereits übergezogenen Überzugs (1) gespritzt, wobei sich dieser wie durch die 3 Pfeile (6) angedeutet ausdehnt. Danach folgt wie in Fig. 3 gezeigt, eine kurze manuelle Kompression der Kammer, welche zum Vermischen der polymerisierbaren Masse mit dem darin enthaltenen Härter dient. Nach kurzer Zeit erfolgt das Anlegen der Hand des Verwenders an den Griff (4) und eine Modulation durch seinen Zeige- (7), Mittel- (8) und Ringfinger (9). Die Endposition der Aktionshand wird kurze Zeit gehalten. Jetzt ist der individuelle Abdruck angehärtet später ist er ausgehärtet.

In einer zweiten Ausführungsform wird mittels auf mindestens 50 °C vorgewärmter Spritze (2) wie in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigt, eine thermoplastische Masse in ihrem fluiden Zustand durch die Spritzenaufnahme (3) in die ebenfalls vorgewärmte Kammer des bereits übergezogenen Überzugs (1) gespritzt. Nach kurzer Zeit erfolgt wie in Fig. 3 gezeigt, das Anlegen der Hand des Verwenders an den noch erwärmter Griff (4) und eine Modulation durch seinen Zeige- (7), Mittel- (8) und Ringfinger (9).. Die Endposition der Aktionshand wird kurze Zeit gehalten. Durch Abkühlen auf 20 °C wird der individuelle Abdruck ausgehärtet.

Im Falle der zweiten Ausführungsform ist das Adaptieren an die Hand des Verwenders reversibel. Sollte die Waffe in den Besitz einer anderen Person übergehen oder die Handform des ursprünglichen Verwenders sich verändern, kann der Handwaffengriff kurz auf Temperaturen von über 50 °C, z.B. in einem Wasserbad , erwärmt werden und erneut wie bereits beschrieben an die Form der Hand angepasst werden.

Wie in Fig. 6 zu sehen kann die Kammer (10) in eine Befestigungsvorrichtung oder Aussparung (1 1) am vorderen Ende des Überzugs (1) angebracht werden oder wie in Fig. 7 dargestellt kann die Kammer (10) auch in den Überzug (1 ) integriert werden.