Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
ADDITIVE FOR ANIMAL FOOD OR DRINKING WATER FOR RUMINANTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/026965
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an animal food additive which contains oligomeric procyanidines for treating or for the prophylaxis of acute or subacute ruminal acidosis or conditions resulting from ruminal acidosis in a ruminant.

Inventors:
NEUFELD KLAUS (AT)
Application Number:
PCT/EP2013/066872
Publication Date:
February 20, 2014
Filing Date:
August 13, 2013
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
NEUFELD KLAUS (AT)
International Classes:
A61K36/15; A23K10/32; A61K36/185
Domestic Patent References:
WO2011127499A12011-10-20
WO2012002871A12012-01-05
Foreign References:
EP2085083A12009-08-05
Other References:
DATABASE WPI Week 200967, Derwent World Patents Index; AN 2009-L64723, XP002713124
LEIBETSEDER J ET AL: "Crude fiber dietary fiber", KRAFTFUTTER - FEED MAGAZINE, FRANKFURT, DE, vol. 89, no. 10, 1 January 2006 (2006-01-01), pages 24 - 28, XP008089625, ISSN: 0023-4427
Attorney, Agent or Firm:
GRABHERR, Claudia et al. (AT)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1 . Tierfutterzusatz, dadurch gekennzeichnet, dass er oligomere Procyanidine zur Behandlung oder Prophylaxe von akuter oder subakuter Pansenazidose oder aus Pansenazidose resultierenden Zuständen bei einem Wiederkäuer enthält.

2. Tierfutterzusatz nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die oligomeren Procyanidine mit Eisenionen und/oder Eisenverbindungen komplexiert vorliegen.

3. Tierfutterzusatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis zwischen Eisenionen und/oder Eisenverbindungen und oligomeren Procyanidinen zwischen 1 :10 und 1 :20 000, vorzugsweise zwischen 1 :100 und 1 :8 000 liegt.

4. Tierfutterzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die oligomeren Procyanidine in Form von vermahlener Kiefernrinde, vermahlener Ulmenrinde, Kiefernrindenextrakt, Ulmenrindenextrakt oder einer beliebigen Mischungen davon enthalten sind.

5. Tierfutter für Wiederkäuer, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Tierfutterzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4 in wirksamer Menge zur Behandlung oder Prophylaxe von Pansenazidose oder aus Pansenazidose resultierenden

Zuständen zusammen mit einer oder mehreren Futtermittelkomponenten, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Proteinträgern, Kohlenhydratträgern, Raufutter, Silagen, Fetten, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, enthält.

6. Tierfutter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es 0,01 g bis 250 g vermahlene Kiefern- und/oder Ulmenrinde, gegebenenfalls mit eisenhaltiger Lösung behandelt, pro Kilogramm Futter-Trockensubstanz enthält.

7. Tierfutter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es 0,002 g bis 50 g Kiefernrinden- und/oder Ulmenrindenextrakt, gegebenenfalls mit eisenhaltiger Lösung behandelt, pro Kilogramm Futter-Trockensubstanz enthält.

8. Tierfutter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Tierfutterzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4 in Form von vermahlener Kiefern- und/oder Ulmenrinde, die gegebenenfalls mit eisenhaltiger Lösung behandelt wurde, in einer der Verabreichung von 0,1 bis 500 g vermahlener Kiefer- und/oder Ulmenrinde pro Tag pro Tier entsprechenden Menge enthalten ist.

9. Tierfutter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Tierfutterzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4 in Form von Kiefernrinden- und/oder

Ulmenrindenextrakt, der gegebenenfalls mit eisenhaltiger Lösung behandelt wurde, in einer der Verabreichung von 0,002 bis 100 g Kiefernrindenextrakt oder Ulmenrindenextrakt pro Tag pro Tier entsprechenden Menge enthalten ist.

10. Vormischung zur Herstellung eines Tierfutters gemäß Anspruch 5, dadurch

gekennzeichnet, dass sie einen Tierfutterzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zusammen mit einer oder mehreren Futtermittelkomponenten, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Proteinträgern, Kohlenhydratträgern, Raufutter, Silagen, Fetten, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, enthält.

1 1 . Verwendung eines Tierfutterzusatzes nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder einer Vormischung nach Anspruch 10 zur Herstellung eines Tierfutters nach Anspruch 5.

12. Verwendung von vermahlener Kiefernrinde, vermahlener Ulmenrinde,

Kiefernrindenextrakt, Ulmenrindenextrakt oder einer beliebigen Mischung davon, gegebenenfalls mit eisenhaltiger Lösung behandelt, zur Herstellung eines

Tierfutters oder eines Tierfutterzusatzes oder einer Tierfuttervormischung zur Behandlung oder Prophylaxe von akuter oder subakuter Pansenazidose oder aus Pansenazidose resultierenden Zuständen bei einem Wiederkäuer.

13. Verwendung nach Anspruch 12, wobei der Wiederkäuer 0,1 bis 500 g vermahlene Kiefernrinde und/oder vermahlene Ulmenrinde, die gegebenenfalls mit

eisenhaltiger Lösung behandelt wurde, pro Tag erhält.

14. Verwendung nach Anspruch 12, wobei der Wiederkäuer 0,002 bis 100 g

Kiefernrindenextrakt und/oder Ulmenrindenextrakt, der gegebenenfalls mit eisenhaltiger Lösung behandelt wurde, pro Tag erhält.

15. Verwendung von vermahlener Kiefernrinde, vermahlener Ulmenrinde,

Kiefernrindenextrakt, Ulmenrindenextrakt oder einer beliebigen Mischung davon, gegebenenfalls mit eisenhaltiger Lösung behandelt, zur Herstellung eines

Tränkwasserzusatzes zur Behandlung oder Prophylaxe von akuter oder subakuter Pansenazidose oder aus Pansenazidose resultierenden Zuständen bei einem Wiederkäuer.

16. Verwendung nach Anspruch 15, wobei der Tränkwasserzusatz 0,00008 g bis

100 g Kiefernrinden- und/oder Ulmenrindenextrakt, der gegebenenfalls mit eisenhaltiger Lösung behandelt wurde, pro Liter enthält.

17. Verwendung von vermahlener Kiefern- und/oder Ulmenrinde, die gegebenenfalls mit eisenhaltiger Lösung behandelt wurde, zur Herstellung eines Tierfutters oder eines Tierfutterzusatzes oder einer Tierfuttervormischung oder eines

Tränkwasserzusatzes zur Reduktion der Aflatoxinausscheidung in der Milch eines Wiederkäuers.

18. Verwendung von oligomeren Procyanidinen, gegebenenfalls mit Eisenionen

und/oder Eisenverbindungen komplexiert, zur Herstellung eines Tierfutters oder eines Tierfutterzusatzes oder einer Tierfuttervormischung oder eines

Tränkwasserzusatzes zur Reduktion der Aflatoxinausscheidung in die Milch eines Wiederkäuers.

Description:
Tierfutter- oder Tränkwasserzusatz für Wiederkäuer

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft Zusätze zum Tierfutter oder Tränkwasser für Wiederkäuer.

Hintergrund der Erfindung

Die landwirtschaftliche tierische Produktion zielt heute darauf ab, unter möglichst ökonomischen Bedingungen ein akzeptables Leistungsniveau der Nutztiere und einen hohen Gesundheitsstatus zu erreichen. Es hat sich gezeigt, dass ein guter

Gesundheitszustand in der Folge auch zu guten Leistungen in Hinblick auf Wachstum, Milchleistung, Wollproduktion, Reproduktion etc. führt. In früherer Zeit hat man versucht, das Leistungsniveau durch sogenannte nutritive Gaben von antimikrobiellen Wirkstoffen (z.B. Antibiotika) zu erhöhen. Im Bereich der Wiederkäuer wurde lange Zeit

beispielsweise das Produkt Flavomycin® (Substanzname: Flavophospholipol) verwendet [Van der Merwe BJ et al: The effect of flavophospholipol (Flavomycin®) on milk production and milk urea nitrogen concentrations of grazing dairy cows, South Äfrican Journal ofAnimal Science (SASAS) 2001 , 31 (2): 101 -105]. Ein weiteres Beispiel für die Gruppe dieser Substanzen sind die ionophoren Antibiotika, beispielsweise das Produkt Rumensin (Substanzname: Monensin-Natrium) [Callaway TR et al : lonophores: Their use as ruminant growth promotants and impact on food safety, Curr. Issues Intest. Microbiol. 2003, 4: 43-51 ], das jedoch mittlerweile in der EU als Futtermittelzusatz für Wiederkäuer verboten ist. Monensin wird von Streptomyces cinnamonensis gebildet. Im Rahmen der weitverbreiteten früheren Anwendung von Monensin beim Wiederkäuer konnte nachgewiesen werden, dass Monensin über einen Einfluss auf die Aktivität der Pansenflora auch einen positiven Effekt auf die Prävalenz der Pansenazidose hat.

Dieser Einfluss ist dadurch gegeben, dass Monensin eine überschießende Kohlen- hydratverwertung und damit Übersäuerung des Pansens verhindert, und zwar durch einen Einfluss auf die Aktivität der Pansenflora („dämpfender Effekt" auf die mikrobielle Flora). Diese Wirkung konnte auch mit anderen antimikrobiellen Wirkstoffen

nachgewiesen werden. Ein unmittelbarer Einfluss auf kohlenhydratspaltende Enzyme ist durch antimikrobielle Wirkstoffe nicht gegeben. Der Einsatz der antimikrobiellen Wirkstoffe ist mit bedeutenden Nachteilen verbunden. Einerseits wurde aus wissenschaftlicher Sicht nicht immer ein positiver Effekt dieser Substanzen auf das Leistungsniveau der Nutztiere nachgewiesen [Gritzer K und

Leitgeb R: Überprüfung der Wirksamkeit antibiotischer und mikrobieller

Leistungsförderer in der Rindermast, Die Bodenkultur, 1998, 49(1 ): 51 -59], andererseits aber hat sich im Bereich des Konsumenten ein Trend zu natürlichen und

rückstandsfreien tierischen Nahrungsmitteln entwickelt und somit im Handel und beim Konsumenten ein Widerstand gegen die Verwendung solcher Substanzen in der Landwirtschaft aufgebaut. Außerdem hat sich auf wissenschaftlicher Ebene der

Verdacht erhärtet, dass es durch die Verwendung antibiotischer Leistungsförderer in der Landwirtschaft zu einer Entwicklung von Resistenzen gegen Antibiotika,

insbesondere auch bei der Verwendung in der Humanmedizin, kommen kann. Als alternative Produkte wurden in den letzten Jahren sogenannte Lebendhefen eingesetzt. Ihre fördernde Wirkung auf Bakterien im Pansen sowie ihre pH-stabilisierende Wirkung im Pansen durch eine bessere Milchsäureverwertung sind bekannt [Schmitz W:

Lebendhefen: Kleine Zellen mit großer Wirkung, Der fortschrittliche Landwirt 2010, 20: 10-12].

Auf veterinärmedizinischer Ebene hat sich jedoch herausgestellt, dass die größte Kapazität für eine optimale Leistung der landwirtschaftlichen Nutztiere der Erhalt eines optimalen Gesundheitszustandes ist. Bei den wiederkäuenden landwirtschaftlichen Nutztieren, wie beispielsweise Kühen, Schafen oder Ziegen, gibt es zwei große

Stoffwechselprobleme, die zu erheblichen Leistungseinbußen führen. Es handelt sich dabei einerseits um die Ketose, andererseits um die Azidose, insbesondere die subakute Azidose (SARA). Ketose und Azidose sind in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung ungefähr gleichwertig.

Die subakute Rumenazidose (SARA) tritt je nach untersuchtem Land und Haltungsform in einer Häufigkeit von 10% bis 30% der Milchkühe auf. So geben etwa Enemark und Jorgensen (2001 ) bei Milchkühen in Dänemark eine Häufigkeit von 22% an, Oetzel (2003) gibt die Häufigkeit von subklinischer Pansenazidose bei frischlaktierenden Kühen mit 15% an. Somit stellt die Azidose neben der Ketose das größte und aus ökonomischer Sicht wichtigste Gesundheitsproblem in der Rinderproduktion dar.

Stand der Technik

Bisherige Methoden, Pansenazidose zu verhindern, sind von begrenzter Wirksamkeit. Üblicherweise werden dem Tierfutter Puffersubstanzen, insbesondere

Natriumbicarbonat, zugesetzt. Allerdings führt Natriumbicarbonat in wirksamen

Dosierungen von >150 g pro Tier und Tag zu einer verminderten Futteraufnahme und kann daher nur begrenzt eingesetzt werden.

Aus EP 1 175 696 ist die Verwendung von Acarbose und Trestatinen zur Herstellung eines Medikaments für die kurative, palliative und prophylaktische Behandlung von Pansenazidose bekannt.

Aus der WO 201 1 /127499 ist ein Tierfutterzusatz bekannt, der ein Lignocellulose- hältiges, Eisenionen-bindendes Material, wie Holz, Holzfasern, Rinde oder

Rindenfasern von Pinusarten, in Kombination mit einem pflanzlichen, antimikrobiellen Wirkstoff, wie einem Extrakt oder Pflanzenmaterial von Pflanzen der Gattung Magnolia oder der Gattung der Cinnamomumgewächse, enthält. Die Wirkung der antimikrobiellen Wirkstoffe, z.B. Magnolol und Honokiol, wird durch die Kombination mit der Eisenionen- bindenden Komponente optimiert, da die Eisenionen-bindende Komponente die

Verfügbarkeit des Eisens verringert, wodurch Bakterien der Pansenflora, die zum Wachstum Eisen benötigen, sensitiver für die Wirkung der antimikrobiellen Wirkstoffe werden.

Offenbarung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Mittel zur Behandlung oder Prophylaxe von akuter oder subakuter Pansenazidose oder aus Pansenazidose resultierenden Zuständen bei Wiederkäuern bereitzustellen. Diese Mittel umfassen ein Tierfutter, einen Tierfutterzusatz bzw. eine Vormischung zur Herstellung eines

Tierfutters sowie einen Tränkwasserzusatz. Gemäß einem Aspekt gibt die vorliegende Erfindung einen Tierfutterzusatz an, der oligomere Procyanidine zur Behandlung oder Prophylaxe von akuter oder subakuter Pansenazidose oder aus Pansenazidose resultierenden Zuständen bei Wiederkäuern enthält.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung können die oligomeren Procyanidine in dem Tierfutterzusatz in Form von vermahlener Kiefernrinde, vermahlener Ulmenrinde, Kiefernrindenextrakt, Ulmenrindenextrakt oder einer beliebigen Mischung davon enthalten sein.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat sich überraschenderweise gezeigt, dass die Rinde von Kiefernarten (Pinus spp.) oder Ulmen (Ulmus spp.) oder Extrakte solcher Rinden eine positive, auch vorbeugende, Wirkung auf das Azidosegeschehen haben. Dies erfolgt physiologisch insbesondere durch die in den genannten Rinden enthaltenen oligomeren Procyanidine (die auch als Proanthocyanidine bezeichnet werden). Für diese Substanzen konnte eine Hemmwirkung auf die Pansenamylase im Rahmen von /n-v/fro-Tests mit Pansensaft nachgewiesen werden.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung enthält der Tierfutterzusatz eine Kombination aus oligomeren Procyanidinen mit Eisenionen und/oder

Eisenverbindungen, d.h. die oligomeren Procyanidine liegen in Form eines

eisenhaltigen Komplexes vor, wobei das Verhältnis zwischen Eisenionen und/oder Eisenverbindungen und oligomeren Procyanidinen zwischen 1 :10 bis 1 :20 000, vorzugsweise zwischen 1 :100 bis 1 :8 000 liegt.

Beispielsweise kann die Herstellung des erfindungsgemäßen Tierfutterzusatzes, in dem die oligomeren Procyanidine als eisenhaltiger Komplex vorliegen, folgendermaßen erfolgen: Unter Verwendung einer kommerziell verfügbaren Eisenchlorid- oder

Eisenlaktatlösung oder dergleichen wird vermahlene Kiefernrinde und/oder vermahlene Ulmenrinde dem gewünschten Verhältnis an Eisenionen und Eisenverbindungen zu oligomeren Procyanidinen entsprechend besprüht und anschließend schonend getrocknet. Eine weitere Ausführungsform ist die Vermischung von Procyanidin-haltigen Extrakten beispielsweise mit den genannten Eisenlösungen im gewünschten Verhältnis. Es können hier auch wasserlösliche Procyanidin-haltige Extrakte verwendet werden, die dann unter Beigabe der Eisenlösungen die erfindungsgemäßen Komplexe bilden. Diese Ausführungsform kann insbesondere auch in flüssiger Form weiter verarbeitet oder eingesetzt werden, d.h. in flüssiger Form auf Trägerstoffe, Futtermittelvormischungen etc. aufgesprüht werden, den Tieren aber auch in flüssiger Form beispielsweise mittels Drench eingegeben werden.

Für jene Ausführungsformen der Erfindung, in denen oligomere Procyanidine mit Eisenionen und/oder Eisenverbindungen komplexiert vorliegen, konnte eine deutliche Verbesserung der Hemmwirkung auf die Pansenamylase in vitro nachgewiesen werden.

Aus physiologischer Sicht ist es wichtig, dass bei Tieren, die keine Pansenazidose entwickeln oder für diese nicht empfänglich sind, keine Hemmung der Pansenamylase stattfindet, da eine solche Hemmung bei„gesunden" Tieren zu einer Entgleisung der Pansenfermentation und in der Folge zu gesundheitlichen Störungen und zu einer Leistungsdepression führen kann. Von den beim Stand der Technik verwendeten Hemmstoffen der Pansenamylase (z.B. Acarbose) ist bekannt, dass sie die

Pansenamylase unabhängig vom Gesundheitszustand der Tiere hemmen.

Im Rahmen der Erfindung wurden umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, wobei überraschenderweise festgestellt wurde, dass Kiefernrinde, Ulmenrinde oder Extrakte davon einen Wirkungsmechanismus zeigen, der durch einen Abfall des pH-Wertes (d.h. einen Säureanstieg) getriggert (d.h. ausgelöst) wird. Die in der Kiefern- und Ulmenrinde enthaltenen oligomeren Procyanidine werden durch ein Abfallen des pH-Wertes in den für die Entstehung der Pansenazidose oder der subakuten Pansenazidose sensiblen Bereich freigesetzt und damit aktiv. Die freigesetzte Menge und die

Freisetzungsgeschwindigkeit können durch den Extraktionsgrad der Rinden beeinflusst werden. Die vermahlene, d.h. nicht extrahierte, Rinde zeigt die größte Verzögerung der Wirkstofffreisetzung und hat sich daher in der Praxis am besten bewährt, um gezielt bei azidosesensiblen Tieren über die Hemmung der Pansenamylase einen pH-Abfall zu vermeiden, ohne das Risiko einzugehen, bei gesunden oder nicht sensiblen Tieren die Pansenphysiologie unnötig zu stören.

Wie sie in dieser Beschreibung verwendet werden, sind die Ausdrücke„akute

Pansenazidose" und„subakute Pansenazidose" wie folgt zu verstehen. Die akute Pansenazidose entsteht durch eine überschießende Fermentationsaktivität im Pansen mit daraus resultierender Bildung von Säuren als Stoffwechsel produkte des

Fermentationsprozesses. Grund hierfür ist oftmals eine hohe Kraftfuttergabe, die beim Einsetzen der Laktation notwendig ist, um das entstehende Energiedefizit durch die Milchbildung zu begrenzen. Ein lange andauerndes Absinken des pH-Wertes im

Pansen unter einen Wert von 5,5 bedingt eine Veränderung der Pansenflora, Sistieren der Wiederkautätigkeit, Inappetenz, Durchfall, Koliken bis zu schweren Störungen des Allgemeinbefindens und Festliegen. Der niedrige pH-Wert schädigt die Schleimhaut des Pansens, die dann ihre Barrierefunktion nicht mehr erfüllen kann. Der Übertritt von Bakterien, biogenen Aminen, Pilzen, Pilz- und Bakterientoxinen aus dem Pansen in den Organismus wird begünstigt und verschlimmert das Krankheitsbild.

SARA (subakute Rumenazidose) stellt ein weit verbreitetes Problem in der

Rinderproduktion dar. SARA ist mit einem Abfall des Pansen-pH-Wertes unter die physiologische Norm assoziiert. Die Ursache von Pansenazidose ist in der Regel ein Überangebot an rasch fermentierbaren Kohlenhydraten, oft in Verbindung mit einem Mangel an strukturierter Rohfaser. Im Gegensatz zur akuten Pansenazidose sind die Phasen eines unphysiologisch niedrigen pH-Werts (unter 5,8) bei SARA zeitlich begrenzt und dauern von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden. Halten diese azidotischen Phasen länger als drei bis vier Stunden an, so kommt es zu einer morphologischen Schädigung der Pansenschleimhaut, die in der Regel erst post mortem feststellbar ist. Diese Schädigung bedingt wiederum eine erhöhte

Durchlässigkeit für Bakterien, biogene Amine, Pilze, Pilz- und Bakterientoxine, welche im Organismus Entzündungen hervorrufen und Leberschäden sowie

Klauenerkrankungen begünstigen oder gegebenenfalls sogar in die Milch

ausgeschieden werden können. Als Folgeerkrankungen treten auf: Klauenerkrankungen (Laminitis), Störungen der Lebergesundheit (insbesondere Abszesse),

Fruchtbarkeitsstörungen, verminderte Milchleistung sowie verminderter Fleischansatz bei Mastrindern. Weiters kommt es durch die Störung der Physiologie der Pansenzotten zu Fressunlust (Inappetenz) und einer Veränderung der Kotkonsistenz (d.h. der Kot wird dünnbreiig bis wässrig).

Beispiele für aus Pansenazidose resultierende Zustände bei einem Wiederkäuer, die durch Zusetzen von vermahlener Kiefernrinde, vermahlener Ulmenrinde,

Kiefernrindenextrakt, Ulmenrindenextrakt oder einer beliebigen Mischung davon, gegebenenfalls wie oben beschrieben mit eisenhaltiger Lösung behandelt, zum

Tierfutter oder Tränkwasser behandelt, reduziert oder vermieden werden können, sind pH-Absenkung im Pansen, Entgleisung der Pansenflora, Sistieren der

Wiederkautätigkeit, Abfall der Milchmenge, Abfall des Milchfettgehaltes, chronische Stoffwechselbelastung, Belastung des Leberstoffwechsels, Unfruchtbarkeit, verlängerte Remontierungsrate, geringere Kälberzahl und entzündliche Klauenerkrankungen.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung führt die Verwendung des erfindungsgemäßen Futterzusatzes auch zu einer reduzierten Aflatoxinausscheidung in die Milch der Wiederkäuer. Diese Reduktion der Aflatoxinausscheidung steht mit der durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Futterzusatzes deutlich reduzierten Azidosefrequenz in Zusammenhang. Es wird zum einen davon ausgegangen, dass durch die reduzierte Azidosefrequenz weniger Schleimhautschäden im Pansen vorhanden sind, sodass die Schleimhaut ihre Barrierefunktion besser erfüllen kann. Zum anderen bewirkt der erfindungsgemäße Futterzusatz generell eine bessere Pansenaktivität, wobei es auch zu einem Abbau von Aflatoxinen kommt.

Gemäß einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein Tierfutter für Wiederkäuer, das den oligomere Procyanidine enthaltenden Tierfutterzusatz in einer Menge, die zur Behandlung oder Prophylaxe von akuter oder subakuter Pansenazidose oder aus Pansenazidose resultierenden Zuständen bei einem Wiederkäuer wirksam ist, sowie eine oder mehrere Futtermittelkomponenten, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Proteinträgern, Kohlenhydratträgern, Raufutter, Silagen, Fetten, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, enthält. Der Aufbau der Futterration für wiederkäuende landwirtschaftliche Nutztiere gestaltet sich grundsätzlich wie folgt:

Grundfuttermittel: das sind in der Regel wirtschaftseigene Futtermittel wie Weidegras und Graskonserven (Heu, Silage), Ackerfutter und Ackerfutterkonserven

(Luzernensilage), Nebenprodukte (z.B. Biertreber).

Kraft- und Ergänzungsfuttermittel (leistungsabhängig): betriebseigenes Getreide, Nebenprodukte aus der Mehl-, Zucker- und Ölverarbeitung sowie zur Ergänzung vitaminisierte Mineralfutter. Heute üblich ist die Verwendung besonderer

Ergänzungsfuttermittel für Milchvieh (z.B. Milchleistungsfutter) oder

Ergänzungsfuttermittel für die Rindermast (allgemein als Kraftfutter oder

Rindermastfutter bezeichnet).

Die tägliche Futteraufnahme für Grundfutter wird bei landwirtschaftlichen Nutztieren üblicherweise in Kilogramm Trockensubstanz (kg TS) angegeben. So beträgt etwa bei Milchkühen die Trockensubstanzaufnahmekapazität 3 bis 3,8 Prozent der

Körpermasse, bei Mastbullen 1 ,6 bis 2,5 Prozent der Körpermasse. So liegt bei Milchkühen die tägliche Aufnahme an Trockensubstanz üblicherweise bei 15 bis 20 Kilogramm. Die täglichen Kraftfuttergaben liegen etwa für Milchviehkraftfutter

(= Milchleistungsfutter) bei rund 5 bis 10 Kilogramm pro Tier und Tag, bei einem Mastleistungsfutter bei rund 2 bis 3 Kilogramm pro Tier und Tag.

Der oligomere Procyanidine enthaltende Tierfutterzusatz kann mit dem Tierfutter (beispielsweise Grundfutter, Milchleistungsfutter, Kraftfutter etc.) vermischt verabreicht werden, oder er kann on-top zu den jeweiligen Futterrationen zugegeben werden.

Das erfindungsgemäße Tierfutter enthält den oligomere Procyanidine enthaltenden Tierfutterzusatz in Form von vermahlener Kiefern- und/oder Ulmenrinde in einer der Verabreichung von 0,1 bis 500 g vermahlener Kiefer- und/oder Ulmenrinde pro Tag pro Tier entsprechenden Menge. Alternativ enthält das erfindungsgemäße Tierfutter den oligomere Procyanidine enthaltenden Tierfutterzusatz in Form von Kiefernrinden- und/oder Ulmenrindenextrakt in einer der Verabreichung von 0,002 bis 100 g

Kiefernrindenextrakt und/oder Ulmenrindenextrakt pro Tag pro Tier entsprechenden Menge. Diese Mengenangaben gelten auch für jene Ausführungsformen, in denen die vermahlene Rinde bzw. der Extrakt wie oben beschrieben mit eisenhaltiger Lösung behandelt wurde, sodass die oligomeren Procyanidine als eisenhaltiger Komplex vorliegen.

Die in dem erfindungsgemäßen Tierfutter verwendete Menge vermahlener Kiefern- und/oder Ulmenrinde kann im Bereich von 0,01 g bis 250 g vermahlene Rinde pro Kilogramm Futter-Trockensubstanz variieren. Beispielsweise enthält das Tierfutter vorzugsweise 0,01 g bis 100 g vermahlene Kiefern- und/oder Ulmenrinde pro

Kilogramm Milchleistungsfutter (Kraftfutter für Milchkühe), 0,03 g bis 250 g vermahlene Kiefern- und/oder Ulmenrinde pro Kilogramm Mastleistungsfutter (Kraftfutter für Mastrinder) sowie 0,03 g bis 250 g vermahlene Kiefern- und/oder Ulmenrinde pro Kilogramm Kraftfutter für kleine Wiederkäuer (z.B. Milchschafe, Fleischschafe,

Wollschafe, Milchziegen, Fleischziegen). Diese Mengenangaben gelten auch für jene Ausführungsformen, in denen die vermahlene Rinde wie oben beschrieben mit eisenhaltiger Lösung behandelt wurde, sodass die oligomeren Procyanidine als eisenhaltiger Komplex vorliegen.

Die in dem erfindungsgemäßen Tierfutter verwendete Menge Kiefern- und/oder Ulmenrindenextrakt kann im Bereich von 0,002 g bis 50 g Rindenextrakt pro Kilogramm Futter-Trockensubstanz variieren. Beispielsweise enthält das Tierfutter vorzugsweise 0,002 g bis 20 g Kiefern- und/oder Ulmenrindenextrakt pro Kilogramm

Milchleistungsfutter (Kraftfutter für Milchkühe), 0,002 g bis 50 g Kiefern- und/oder Ulmenrindenextrakt pro Kilogramm Mastleistungsfutter (Kraftfutter für Mastrinder) sowie 0,002 g bis 50 g Kiefern- und/oder Ulmenrindenextrakt pro Kilogramm Kraftfutter für kleine Wiederkäuer (z.B. Milchschafe, Fleischschafe, Wollschafe, Milchziegen,

Fleischziegen). Diese Mengenangaben gelten auch für jene Ausführungsformen, in denen der Extrakt wie oben beschrieben mit eisenhaltiger Lösung behandelt wurde, sodass die oligomeren Procyanidine als eisenhaltiger Komplex vorliegen.

Gemäß einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung eine Vormischung zur Herstellung eines Tierfutters, wobei die Vormischung den oligomere Procyanidine enthaltenden Tierfutterzusatz zur Behandlung oder Prophylaxe von akuter oder subakuter

Pansenazidose oder aus Pansenazidose resultierenden Zuständen zusammen mit einer oder mehreren Futtermittelkomponenten, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Proteinträgern, Kohlenhydratträgern, Raufutter, Silagen, Fetten, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, enthält.

Die Erfindung betrifft auch die Verwendung eines erfindungsgemäßen

Tierfutterzusatzes oder einer einen erfindungsgemäßen Tierfutterzusatz enthaltenden Vormischung zur Herstellung eines Tierfutters.

Gemäß einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung von vermahlener Kiefernrinde, vermahlener Ulmenrinde, Kiefernrindenextrakt, Ulmenrindenextrakt oder einer beliebigen Mischung davon, gegebenenfalls wie oben beschrieben mit

eisenhaltiger Lösung behandelt, zur Herstellung eines Tierfutterzusatzes oder einer Tierfuttervormischung oder eines Tierfutters zur Behandlung oder Prophylaxe von akuter oder subakuter Pansenazidose oder aus Pansenazidose resultierenden

Zuständen bei einem Wiederkäuer.

Wenn das Tierfutter die oligomeren Procyanidine in Form von vermahlener Kiefernrinde und/oder vermahlener Ulmenrinde enthält, liegt die Dosierung bevorzugt im Bereich von 0,1 bis 500 g vermahlener Kiefern- und/oder Ulmenrinde pro Tag pro Tier. Wenn das Tierfutter die oligomeren Procyanidine in Form von Kiefernrindenextrakt und/oder Ulmenrindenextrakt enthält, liegt die Dosierung bevorzugt im Bereich von 0,002 bis 100 g Kiefernrinden- und/oder Ulmenrindenextrakt pro Tag pro Tier. Diese Mengenangaben gelten auch für jene Ausführungsformen, in denen die vermahlene Rinde bzw. der Extrakt wie oben beschrieben mit eisenhaltiger Lösung behandelt wurde, sodass die oligomeren Procyanidine als eisenhaltiger Komplex vorliegen.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann der oligomere Procyanidine enthaltende Kiefernrinden- und/oder Ulmenrindenextrakt, vorzugsweise in Form eines wasserlöslichen Extrakts, auch dem Tränkwasser für Wiederkäuer beigemengt werden. Die in dem Tränkwasser verwendete Menge Rindenextrakt kann im Bereich von

0,00008 g bis 100 g Extrakt pro Liter Wasser variieren. Alternativ dazu kann

vermahlene Kiefern- und/oder Ulmenrinde mit dem Tränkwasser aufgeschlämmt verabreicht werden. In diesem Fall kann die Dosierung beispielsweise zwischen 0,1 und 500 g pro Tier und Tag variieren. Diese Mengenangaben gelten auch für jene

Ausführungsformen, in denen die vermahlene Rinde bzw. der Extrakt wie oben beschrieben mit eisenhaltiger Lösung behandelt wurde, sodass die oligomeren

Procyanidine als eisenhaltiger Komplex vorliegen.

Die Herstellung der Rindenextrakte kann nach an sich bekannten Verfahren erfolgen, wie Fest-flüssig-Extraktion mit Wasser, Heißwasser oder Dampf oder mit organischen Lösungsmitteln wie etwa Ethanol oder Methanol oder mit Lösungsmittelgemischen oder Gemischen solcher Lösungsmittel mit Wasser oder mittels Extraktion mit

superkritischem CO 2 als Extraktionsmittel. Der Extraktionsgrad kann durch

hydrolytische oder andere katalytisch abbauende (z.B. enzymatische, insbesondere zellulolytische Enzyme wie Zellulasen) Konditionen optimiert werden. Bevorzugt wird die Extraktion bei Temperaturen im Bereich von 50 °C bis 300 °C durchgeführt.

Zur Optimierung des Procyanidingehaltes wird Rinde vorzugsweise vermählen und das so gewonnene Pulver in einem Perkolator mit 0,1 molarer Salzsäurelösung als

Extraktionsmittel bei einer Temperatur von 100 °C extrahiert. Anschließend wird der Extrakt eingedampft und in Wasser aufgenommen.

Eine andere bevorzugte Extraktionsmethode ist die superkritische CO 2 - Extraktion, bei der superkritisches CO 2 als Extraktionsmittel verwendet wird und bei einer

Durchflussrate von 1200 bis 1400 Liter pro Stunde über einen Zeitraum von 4 Stunden bei einem Druck von 25 bis 30 MPa und einer Temperatur von 50 °C bis 70 °C extrahiert wird. Der Extrakt wird anschließend in Ethanol aufgenommen.

Eine Standardisierung des Gehaltes an oligomeren Procyanidinen kann mit Hilfe einer HPLC-Analyse aus den gewonnenen Extrakten erfolgen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt die Figur 1 den Verlauf der Temperatur und des pH-Wertes im Pansen für (A) ein azidosesensibles Tier und für (B) ein azidoseunempfindliches Tier. Die Figur 2 zeigt den Einfluss der Verabreichung eines erfindungsgemäßen Tierfutterzusatzes auf die Azidosefrequenz im

Fütterungsversuch mit Milchkühen. Die Figur 3 zeigt den Einfluss des

erfindungsgemäßen Tierfutterzusatzes auf den Pansen-pH.

BEISPIELE

Beispiel 1 : /n-wfroTests mit oliqomeren Procvanidinen

Gesunden, unbehandelten, pansenfistulierten Ochsen wurde Pansensaft entnommen, abzentrifugiert und der Überstand sofort tiefgefroren. 10 ml des aufgetauten

Pansensaftes wurden mit 0,5 g der erfindungsgemäßen Substanz vermengt und für 60 min, 90 min, 120 min, 150 min, 180 min, 210 min und 240 min bei 39°C mittels Magnetrührer gerührt. Der Überstand wurde zum jeweils angegebenen Zeitpunkt abpipettiert und die Amylaseaktivität gemessen. Dazu wurde ein handelsübliches photometrisches-System verwendet, welches üblicherweise zur Bestimmung der Amylaseaktivität im Blutserum verwendet wird.

Tabelle 1 : Amylasemessung in Pansensaft

Wie anhand der Tabelle 1 deutlich wird, verursachen die erfindungsgemäß

verwendeten oligomeren Procyanidine eine Hemmung der Amylaseaktivität.

Beispiel 2: /n-wfroTests mit einem oliqomeren Procvanidin-Eisen-Komplex

Einem gesunden, unbehandelten, pansenfistulierten Ochsen wurde Pansensaft entnommen, abzentrifugiert und der Überstand sofort tiefgefroren. 10 ml des aufgetauten Pansensaftes wurden mit 0,5 g der erfindungsgemäßen Substanz, vorliegend als eisenhaltiger Komplex, vermengt und für 60 min, 90 min, 120 min und 240 min bei 39 °C mittels Magnetrührer gerührt. Der Überstand wurde zum jeweils angegebenen Zeitpunkt abpipettiert und der photometrischen

Amylaseaktivitätsmessung zugeführt.

Tabelle 2: Amylasemessung in Pansensaft unter Verwendung eines oligomeren

Procyanidin-Eisen-Komplexes

Aus der Tabelle 2 ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäße Substanz, vorliegend als eisenhaltiger Komplex, eine Hemmung der Amylaseaktivität verursacht, wobei die amylasehemmende Wirkung deutlicher ausgeprägt ist, als bei der erfindungsgemäßen Substanz aus dem in-vitro-Test im Beispiel 1 .

Beispiel 3: /n-wVo-Versuche mit Mastbullen

Wie bereits oben ausgeführt wurde, ist es aus physiologischer Sicht wichtig, dass bei Tieren, die keine Pansenazidose entwickeln oder für diese nicht empfänglich sind, keine Hemmung der Pansenamylase stattfindet. Eine solche Hemmung kann bei gesunden Tieren zu einer Entgleisung der Pansenfermentation führen, was seinerseits

gesundheitliche Störungen und Leistungsdepression bewirkt.

Dieses Beispiel zeigt, dass die erfindungsgemäße Versuchssubstanz (z.B. Kiefernrinde bzw. Kiefernrindenextrakt), abhängig vom Extraktionsgrad, einen

Wirkungsmechanismus zeigt, der durch einen Abfall des pH-Wertes (d.h. einen

Säureanstieg) bedingt ist. Umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, dass die oligomeren Procyanidine der Kiefernrinde durch einen Säureanstieg (i.e. pH-Abfall) in einen Bereich, in dem mit der Entstehung der (subakuten) Pansenazidose zu rechnen ist, freigesetzt und damit aktiv werden. Die freigesetzte Menge und die Freisetzungsgeschwindigkeit können durch den Extraktionsgrad der Rinde beeinflusst werden.

Vermahlene Rinde hat im Vergleich zu Rindenextrakten die größte Verzögerung der Wirkstofffreisetzung. Sie ist daher in der Praxis besonders vorteilhaft, wenn es darum geht, gezielt bei azidosesensiblen Tieren über die Hemmung der Pansenamylase einen pH-Abfall zu vermeiden, ohne dass man dabei das Risiko eingeht, bei gesunden oder nicht sensiblen Tieren die Pansenphysiologie unnötig zu stören (siehe Figur 1 A und 1 B).

Diese Erkenntnisse wurden in umfangreichen Versuchen unter Verwendung von Pansenboli gewonnen, wobei der Einfluss der oligomeren Procyanidine bei Mastbullen untersucht wurde. Bei den verwendeten Pansenboli handelt es sich um Messsensoren, wobei jeweils ein Sensor in den Pansen des Versuchstieres gelegt wird. Der Sensor misst im Abstand weniger Minuten kontinuierlich sowohl den pH-Wert als auch die Temperatur und speichert diese Daten. Eine externe Datenspeicherstation ruft diese Daten mehrmals täglich ab und leitet sie an einen Computer zur Datenauswertung weiter.

Mastbullen wurden deshalb für die Versuche herangezogen (und Milchkühen

vorgezogen), weil im Fall von Milchkühen die Verwertung von flüchtigen Fettsäuren für die Milchbildung je nach Laktationsstadium und Milchmenge unterschiedlich ist und somit einen weiteren Einflussfaktor darstellen würde.

Die Versuche mit Pansenboli wurden an sechs Mastochsen über einen Zeitraum von insgesamt neun Wochen im lateinischen Quadrat durchgeführt. Zum Einsatz kam einerseits Versuchsfutter, welches oligomere Procyanidine in zwei verschiedenen Dosierungen enthielt, sowie Kontrollfutter ohne Beimischung eines erfindungsgemäßen Tierfutterzusatzes. Das Versuchschema ist in der nachstehenden Tabelle 3 dargestellt. Tabelle 3:

Den Tieren wurde ein Tierfutter aus Kraftfutter, Maissilage und Heu verabreicht, wobei das Kraftfutter zu gleichen Teilen aus Gerste, Weizen und Soja HP (d.h. Hoch-Protein- Sojaextraktionsschrot) bestand. Die Zusammensetzung des Futters ist in der nachstehenden Tabelle 4 angeführt. In den Versuchsperioden wurde dem Tierfutter der erfindungsgemäße Tierfutterzusatz on-top zugemischt. Der oligomere Procyanidine enthaltende Futterzusatz wurde im Falle des Versuchsfutters in zwei verschiedenen Dosierungen (15 g pro Tier pro Tag bzw. 30 g pro Tier pro Tag) gefüttert.

Tabelle 4:

Die Fig. 1 zeigt den mit den Pansenboli gemessenen Verlauf des pH-Wertes und der Temperatur im Pansen, und zwar für ein azidosesensibles Tier (Fig. 1 A) und für ein azidoseunempfindliches Tier (Fig. 1 B).

Bei dem azidosesensiblen Tier kam es durch die Provokationsfütterung mit dem stärkereichen Tierfutter in der Kontrollphase, d.h. ohne Verabreichung des

erfindungsgemäßen Futterzusatzes, zu einem Absinken des pH-Wertes. Dagegen zeigten sich während der Versuchsphase, d.h. für die Dauer der Verabreichung des erfindungsgemäßen Tierfutterzusatzes, höhere pH-Werte. Dies bestätigt die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Tierfutterzusatzes zur Behandlung oder

Prophylaxe von Pansenazidose.

Im Falle des azidoseunempfindlichen Tieres zeigte sich in der Kontrollphase, d.h. ohne den erfindungsgemäßen Tierfutterzusatz, kein Absinken des Pansen-pH. Es war keine Störung der Pansenphysiologie in der Versuchsphase feststellbar. Dieses Ergebnis bestätigt den weiter oben beschriebenen Wirkungsmechanismus des

erfindungsgemäßen Tierfutterzusatzes. Bei gesunden oder azidoseunempfindlichen Tieren wird die Pansenphysiologie durch den erfindungsgemäßen Tierfutterzusatz nicht gestört, da das zum Auslösen seiner Wirkung nötige Abfallen des pH-Wertes im Pansen nicht erfolgt.

Beispiel 4: /n-wVo-Versuche mit Milchkühen

Bei diesem Versuch handelte es sich um einen Feldversuch in einem Milchviehbetrieb. Während der Versuchsphase wurde allen laktierenden Milchkühen der Herde 30 g Ulmenrinde zur stallüblichen Ration on-top zugefüttert. Die Daten der stallüblichen Routineuntersuchungen zur Herdengesundheit der Versuchsphase wurden mit früheren Daten verglichen, die als Kontrolldaten (ohne Zufütterung von Rinde) bewertet wurden. Als Versuchstiere konnten 40 laktierende Milchkühe ausgewertet werden. Das verabreichte Tierfutter war das im Beispiel 4 genannte Futter. Die Dosierung des erfindungsgemäßen Tierfutterzusatzes war 30 g Ulmenrinde pro Tier und Tag.

Im Rahmen dieser Versuche bei Milchkühen konnte festgestellt werden, dass der erfindungsgemäße Tierfutterzusatz insbesondere in kritischen Phasen der Laktation zu einer höheren Milchleistung führte. Wie die nachstehende Tabelle 4 deutlich zeigt, war dieser Effekt überraschenderweise nicht mit der aus fachlicher Sicht zu erwartenden Depression des Milchfettgehaltes verbunden. Die Wirkung des erfindungsgemäßen Tierfutterzusatzes steht somit in krassem Gegensatz zur Lehre des Standes der Technik, die besagt, dass ein Anstieg der Milchleistung stets mit einem Abfall des Milchfettgehaltes einhergeht. Tabelle 5: Milchmenge und Milchfettgehalte azidosegefährdeter Tiere

Interessant sind auch die routinemäßig erhobenen Parameter zur Herdengesundheit: Der Harnstoffgehalt der Milch dient als Indikator der Eiweißversorgung. Der

Eiweißgehalt der Milch ist ein Indikator für die Energieversorgung des Tieres. Die beiden Parameter sind gemeinsam als Harnstoff/Eiweiß zu beurteilen und werden in neun Klassen eingeteilt. Der Wert soll im mittleren Feld (Klasse 5) liegen.

Abweichungen bedeuten eine Über- oder Unterversorgung mit Eiweiß und/oder mit Energie.

Stoffwechselkontrolle Harnstoff/Eiweiß (Harnstoffklasse, HKI) ohne erfindungsgemäßen Tierfutterzusatz:

Maximal 47,5% der Tiere waren in der optimalen Klasse 5 kategorisiert, bis zu 42,5% der Tiere waren in den ungünstigen Klassen 2 (Energiemangel) bzw. 7, 8 und 9

(Proteinüberschuss und/oder Energieüberschuss).

Stoffwechselkontrolle Harnstoff/Eiweiß (HKI) mit erfindungsgemäßem Tierfutterzusatz: 70,7% der Tiere waren in der optimalen Klasse 5 kategorisiert, 9,8% in Klasse 2, 17,1 % in Klasse 8, kein Tier wurde als Klasse 9 ausgewiesen.

Der Parameter Stoffwechselkontrolle Energieversorgung beschreibt die

Energieversorgung des Tieres über den Eiweißgehalt der Milch. Ein Eiweißgehalt von 3,2 % bis 3,8 % wird als normal eingestuft, darüber liegt eine Energieüberversorgung, darunter eine Energieunterversorgung vor. Prinzipiell ist ein Energiemangel von einem Abfallen des Milcheiweißgehaltes begleitet.

Stoffwechselkontrolle Energieversorgung ohne erfindungsgemäßen Tierfutterzusatz: Rund 58% der Tiere lagen im Bereich„normal", bis zu 35% der Tiere im Bereich „Energieüberschreitung".

Stoffwechselkontrolle Energieversorgung mit erfindungsgemäßem Tierfutterzusatz: Rund 73% der Tiere lagen im Bereich„normal", lediglich 17% der Tiere im Bereich „Energieüberschreitung".

Die deutliche Verbesserung dieser Parameter, die die Pansengesundheit und

Stoffwechsellage widerspiegeln, deutet darauf hin, dass der erfindungsgemäße Tierfutter- bzw. Tränkwasserzusatz tatsächlich zu einer Verbesserung der

Pansenphysiologie und damit der gesamten Stoffwechselsituation der Tiere führt.

Beispiel 5: Erfindungsgemäßes Tierfutter für Milchkühe

Dieses Beispiel gibt eine Zusammensetzung eines Ausgleichskraftfutters für Milchkühe an.

Tabelle 6:

Rohstoff Trockenmasse Anteil in %

Mais 880 10,00

Gerste 870 15,00

Weizen 870 1 1 ,50

Sojaschrot 870 10,00

Maiskraftfutter 880 5,00

Rapsschrot 886 15,00

Weizenfuttermehl 882 5,00

Weizenkleie 880 10,00

Trockenschnitte 906 15,00

Futterkalk 980 1 ,20

Kiefern- oder Ulmenrinde 920 0,30

Mineralstoffmischung 900 2,00

100,00 Tabelle 7:

*) Metabolische Energie: Energiebewertungsschema für Wiederkäuer

Beispiel 6: Erfindungsgemäßes Tierfutter für Rindermast

Dieses Beispiel gibt eine Zusammensetzung eines Kraftfutters für Mastrinder an.

Tabelle 8:

Rohstoff Trockenmasse Anteil in %

Gerste 870 9,80

Weizen 870 10,00

Sojaschrot 870 19,00

Maiskraftfutter 880 5,00

Rapsschrot 886 20,00

Weizenfuttermehl 882 5,00

Weizenkleie 880 10,00

Trockenschnitte 906 15,00

Futterkalk 980 2,00

Viehsalz 900 0,20

Kiefern- oder Ulmenrinde 920 1 ,00

Mineralstoffmischung 900 3,00

100,00

Tabelle 9:

Ein solches Futter ist dem Grunde nach auch für kleine Wiederkäuer wie Schafe in der Milch-, Fleisch- und Wollproduktion und Ziegen in der Milch- und Fleischproduktion geeignet.

Beispiel 7: /n-wVo-Versuch mit Milchkühen

Im Rahmen eines weiteren Fütterungsversuches mit laktierenden Milchkühen wurde die erfindungsgemäße Substanz, in der Ausführungsform eines eisenhaltigen Komplexes mit dem Verhältnis Eisen zu oligomeren Procyanidinen von 1 :500, in einer Dosierung von 25 g pro Tier pro Tag verabreicht. Insgesamt nahmen 54 laktierende Milchkühe (Rasse: Deutsche Holstein) an diesem Versuch teil. Die 27 Tiere der Versuchsgruppe erhielten die erfindungsgemäße Substanz in der angegebenen Dosierung über einen Zeitraum von 14 Tagen über das Milchleistungsfutter. Die Kontrollgruppe bestand ebenfalls aus 27 Tieren und wurde mit dem gleichen Milchleistungsfutter ohne Zusatz der erfindungsgemäßen Substanz gefüttert. Anhand klinischer Parameter und anhand von Stoffwechselparametern wurde die Azidosefrequenz der Tiere gemessen. Wie aus der Figur 2 ersichtlich ist, konnte in der Versuchsgruppe eine Verringerung der

Azidosefrequenz um 70% gemessen werden. Dies stellt eine weitere Optimierung des Effektes der erfindungsgemäßen Substanz als Kombination von Eisenionen bzw.

Eisenverbindungen mit oligomeren Procyanidinen dar, zumal dieser Effekt mit einer um ca. 20% reduzierten Einsatzdosierung erreicht werden konnte. Beispiel 8: Einfluss des erfindunqsqemäßen Tierfutterzusatzes auf den

Pansen-pH

Ein weiterer besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Substanz, vorliegend als Komplex aus Eisenionen bzw. Eisenverbindungen mit oligomeren Procyanidinen, ist die Tatsache, dass kleine Schwankungen des Pansen-pH über den Tagesverlauf ausgeglichen werden können. Dies geht aus dem in der Fig. 3 gezeigten Messprotokoll hervor, in dem der Effekt der erfindungsgemäßen Substanz auf den Pansen-pH überprüft wurde. Nach Verabreichung der erfindungsgemäßen Testsubstanz von Beispiel 7 (ab 15. Februar) in einer Dosierung von 25 g pro Tier pro Tag wurde im Messprotokoll eine deutlich geringere Varianz der einzelnen Tagesschwankungen des pH-Wertes verzeichnet. Größere Varianzen dieser Tagesschwankungen sind vermutlich aus fachlicher Sicht ein wesentlicher Schadfaktor für die Gesundheit der

Pansenschleimhaut und in weiterer Folge für die Sensibilität eines Tieres für ein subklinisches Azidosegeschehen.

Beispiel 9: Einfluss des erfindunqsqemäßen Tierfutterzusatzes auf die Ausscheidung von Aflatoxinen in die Milch

Im Rahmen eines Fütterungsversuches in einem Milchviehbetrieb wurde der Einfluss der erfindungsgemäßen Substanz auf die Ausscheidung von Aflatoxinen in die Milch überprüft. Im Rahmen des Versuches wurden die Tiere des Betriebes in eine

Kontrollgruppe und eine Versuchsgruppe mit jeweils 50 laktierenden Milchkühen unterteilt. Der Versuchsgruppe wurde über einen Zeitraum von 14 Tagen über das Milchleistungsfutter die erfindungsgemäße Substanz in einer Dosierung von 30 g pro Tier pro Tag zugefüttert. Am Ende der Versuchsperiode wurde der Aflatoxingehalt der Milchproben in beiden Gruppen gemessen, in den Milchsammelproben der

Kontrollgruppe war der Aflatoxingehalt bei 39,2 ppt („parts per trillion") gelegen, in den Milchsammelproben der Versuchsgruppe bei 1 1 ppt. Dies stellt eine Reduktion um 72 Prozent dar. Tabelle 10: Aflatoxin-Versuch 1

Weiters wurden in diesem Fütterungsversuch auch die Parameter des Azidoserisikos beurteilt, und es konnte festgestellt werden, dass es zu einer signifikanten Besserung der Azidosefrequenz und der daraus resultierenden Stoffwechselparameter gekommen ist. So konnte der für das Azidosegeschehen relevante Parameter, nämlich der Fett- Eiweiß-Quotient, in der Versuchsgruppe erhöht werden. Dies bestätigt den

unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Senkung der Azidosefrequenz und dem daraus resultierenden verbesserten Abbau von Aflatoxinen im Pansen bzw. der daraus resultierenden verminderten Ausscheidung von Aflatoxinen in die Milch.

Im Rahmen eines weiteren Fütterungsversuches mit laktierenden Milchkühen wurde die erfindungsgemäße Substanz, vorliegend in Form eines eisenhaltigen Komplexes (Verhältnis Fe zu oligomere Procyanidine 1 :350), in einer Dosierung von 25 g pro Tier pro Tag eingesetzt. Dieser Versuch wurde mit insgesamt 72 laktierenden Milchkühen über einen Zeitraum von 21 Tagen durchgeführt. Die 36 Tiere der Versuchsgruppe erhielten die erfindungsgemäße Substanz in der angegebenen Dosierung während der gesamten Versuchsperiode über das Milchleistungsfutter. Am Ende der

Versuchsperiode wurde der Aflatoxingehalt in den Milchsammelproben der Gruppen gemessen. In der Kontrollgruppe lag der gemessene Wert bei 75,2 ppt, in der

Versuchsgruppe bei 19,6 ppt. Dies stellt eine Reduktion um 74 Prozent dar.

Tabelle 1 1 : Aflatoxin-Versuch 2

Aflatoxingehalt in ppt

Kontrollgruppe Versuchsgruppe Reduktion in %

75,2 19,6 74