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Title:
ADDITIVE MANUFACTURING SYSTEM FOR POWDERY STARTING MATERIAL AND METHOD FOR MANUFACTURING A COMPONENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/219274
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to an additive manufacturing system for a powdery starting material, using electron beam guns as radiation devices. The system offers improved shielding from ionizing radiation, especially x-ray radiation. The additive manufacturing system according to the invention permits compact and light-weight shielding of the building area.

Inventors:
SCHÄFER KARSTEN (DE)
NIEBLING ARNO (DE)
OSMANLIC FUAD (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/054933
Publication Date:
November 04, 2021
Filing Date:
February 26, 2021
Export Citation:
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Assignee:
ALD VACUUM TECHN GMBH (DE)
International Classes:
B22F12/00; B22F10/20; B22F12/41; B29C64/232; B29C64/30; B33Y10/00; B33Y30/00; G21F1/00
Domestic Patent References:
WO2019185642A12019-10-03
Foreign References:
US20180311759A12018-11-01
EP3189960A12017-07-12
Attorney, Agent or Firm:
FUCHS PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Additive Manufacturing System für pulverförmiges Ausgangsmaterial beinhaltend

- eine Vakuumkammer (1) beinhaltend

+ mindestens einen Baubereich (2) mit einer Bauplattform (3),

+ mindestens ein seitlich des Baubereichs (2) angeordnetes Pulverreservoir (4),

+ mindestens ein Pulverauftragselement (5), das zur Verteilung von pulverförmigem Ausgangsmaterial aus dem mindestens einen Pulverreservoir (4) auf der mindes tens einen Bauplattform (3) horizontal beweglich zwischen dem mindestens einen Pulverreservoir (4) und der mindestens einen Bauplattform (3) angeordnet ist, wobei das Pulverauftragselement (5) für jeden Pulververteilungsvorgang mindestens ein mal den Baubereich (2) durchquert, und

- mindestens eine dem mindestens einen Baubereich (2) zugeordnete Elektronenstrahl kanone (6), dadurch gekennzeichnet, dass

- der mindestens eine Baubereich (2) von einer Abschirmung (7) gegen ionisierende Strahlung umgeben ist, die vier Wände umfasst, von denen zwei durch Wände der Va kuumkammer (1) gebildet werden können;

- die Wände der Abschirmung (7) mindestens auf den beiden Seiten in Bewegungsrich tung des mindestens einen Pulverauftragselements (5) aus einem Oberteil (8) und ei nem Unterteil (9) bestehen, wobei

+ das Oberteil (8) starr mit der Vakuumkammer (1) verbunden ist, aus 2-11 horizontal beabstandeten Metallblechen (10) gebildet wird und eine lichte Höhe über der Bau plattform (3) aufweist, die die horizontale Bewegung des Pulverauftragselements (5) durch den Baubereich (2) gestattet, und

+ das Unterteil (9) mit einem vertikal beweglichen Rahmen (12) verbunden ist und aus 2-11 horizontal beabstandeten Refraktärmetallblechen (11) gebildet wird, die käm mend zu den Metallblechen (10) des Oberteils (8) angeordnet sind und röntgendicht an dem beweglichen Rahmen (12) befestigt sind; und das Unterteil (9) relativ zum Oberteil (8) in der Vertikalen zwischen einer geschlossenen Stellung und einer geöffneten Stellung bewegbar ist, wobei die Refraktärmetallbleche

(11) des Unterteils (9)

+ in der geschlossenen Stellung mit ihren Unterkanten mit einer Rillenstruktur (13) auf der Oberfläche des Baubereichs (2) unter Ausbildung einer Labyrinthstruktur in käm mendem Eingriff stehen und mit ihren Oberkanten unter Ausbildung einer Labyrinth struktur in kämmendem Eingriff mit den Metallblechen (10) des Oberteils (8) ange ordnet sind, und

+ in der geöffneten Stellung mindestens so weit zwischen den Metallblechen (10) des Oberteils (8) zu liegen kommen, dass sie die horizontale Bewegung des Pulverauf tragselements (5) durch den Baubereich (2) gestatten.

2. Additive Manufacturing System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Re fraktärmetallbleche (11) des Unterteils (9) eine Dichte von mehr als 10 g/cm3 (bei 20 °C) aufweisen.

3. Additive Manufacturing System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Refraktärmetallbleche (11) des Unterteils (9) aus Wolfram, Molybdän, Rhenium, Tantal und/oder Mischungen oder Legierungen derselben bestehen.

4. Additive Manufacturing System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallbleche (10) des Oberteils (8) aus Edelstahl, Kupfer, Refrak tärmetallen und/oder Mischungen oder Legierungen derselben bestehen.

5. Additive Manufacturing System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle vier Wände der Abschirmung (7) aus einem Oberteil (8) und Un terteil (9) bestehen.

6. Additive Manufacturing System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die röntgendichte Befestigung der Refraktärmetallbleche (11) des Un terteils (9) an dem beweglichen Rahmen (12) eine Abstandsbolzenbefestigung umfasst, die zweierlei Durchmesser aufweist, wobei der erste Durchmesser passend zur Bohrung in den Refraktärmetallblechen (11) dimensioniert ist und der zweite Durchmesser, den die Ab standsbolzen außerhalb der Bohrung aufweisen, größer ist und zwar so, dass die Strahlung auf dem Weg durch die Bohrung vom Abstandsbolzen genauso abgeschirmt wird, wie durch das Refraktärmetallblech (11) im nicht durchbohrten Bereich.

7. Additive Manufacturing System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Refraktärmetallbleche (11) des Unterteils (9) jeweils eine Dicke von 0,1 bis 20 mm aufweisen.

8. Additive Manufacturing System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallbleche (10) des Oberteils (8) jeweils eine Dicke von 1 bis 100 mm aufweisen.

9. Additive Manufacturing System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Refraktärmetallbleche (11) des Unterteils (9) und die Metallbleche (10) des Oberteils (8) bei kämmendem Eingriff jeweils einen Abstand von 1 bis 50 mm zu einander aufweisen.

10. Additive Manufacturing System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in jeder Lage an Refraktärmetallblechen (11) des Oberteils (8) und/oder Unterteils (9) mindestens zwei Stöße vorgesehen sind, die einen Spalt von bis zu 50 mm aufweisen.

11. Additive Manufacturing System nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stöße zweier aufeinanderfolgender Lagen an Refraktärmetallblechen (11) innerhalb des Oberteils (8) und/oder Unterteils (9) jeweils nicht fluchtend angeordnet sind.

12. Additive Manufacturing System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulverauftragselement (5) eine Rakel oder eine Rolle ist.

13. Verfahren zur Herstellung eines Bauteils mit einem Additive Manufacturing System beinhal tend die Schritte a) Bereitstellen eines Additive Manufacturing Systems nach einem der vorangehenden Ansprüche, b) Bereitstellen von pulverförmigem Ausgangsmaterial in dem mindestens einen Pulver reservoir (4) und Evakuieren der Vakuumkammer (1), c) Bewegen des Unterteils (9) der Abschirmung (7) in die geöffnete Stellung, d) Verteilen von pulverförmigem Ausgangsmaterial aus dem mindestens einen Pulverre servoir (4) auf der mindestens einen Bauplattform (3) durch horizontales Bewegen des Pulverauftragselements (5) zwischen dem mindestens einen Pulverreservoir (4) und der mindestens einen Bauplattform (3), unter mindestens einmaligem vollständigen Durchqueren des Baubereichs (2), e) Bewegen des Unterteils (9) der Abschirmung (7) in die geschlossene Stellung, f) Erzeugen einer Schicht des Bauteils durch Bestrahlen des pulverförmigen Ausgangs materials mit der mindestens einen Elektronenstrahlkanone (6), g) Wiederholen der Schritte c) bis f) bis das Bauteil fertiggestellt ist.

Description:
Additive Manufacturing System für pulverförmiges Ausgangsmaterial und Verfahren zur Herstellung eines Bauteils

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Additive Manufacturing System für pulverförmiges Aus gangsmaterial mit Elektronenstrahlkanonen als Bestrahlungseinheiten. Das System weist eine verbesserte Abschirmung von ionisierender Strahlung, insbesondere Röntgenstrahlung, auf.

Stand der Technik

Vorrichtungen und Verfahren zur additiven Herstellung von Werkstücken, auch unter dem Be griff Additive Manufacturing (AM) bekannt, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Man spricht auch von „generativen Herstellungsverfahren“ oder „3D-Druck“. Das Rohmaterial kann dabei in Pulverform oder flüssig sein. Zu den Pulverfahren zählen beispielsweise das Selective Laser Melting (SLM), das Selective Laser Sintering (SLS) oder das Electron Beam Melting (EBM). Das Rohmaterial besteht dabei aus Kunststoffen oder Metallen.

Bei den mit einem Rohmaterial in Pulverform arbeitenden Verfahren wird das Material in Form einer Schicht auf eine absenkbare Arbeitsfläche aufgetragen, um dort abschnittsweise ge schmolzen oder gesintert zu werden. Anschließend wird die Arbeitsfläche um eine Schichtdicke abgesenkt. Auf die Schicht wird dann eine weitere Schicht aufgetragen und so verfahren wie mit der ersten Schicht. Dabei werden die zu schmelzenden bzw. zu sinternden Abschnitte so ge wählt, dass schichtweise das dreidimensionale Werkstück aufgebaut wird.

Die Anlagen, die nach dem Electron Beam Melting (EBM) Verfahren arbeiten, benutzen als Strahlungsquelle im Gegensatz zu den Laserverfahren eine oder mehrere Elektronenstrahl ka- nonen. Da bei diesen beim Auftreffen des Elektronenstrahls auf die Pulveroberfläche neben der erwünschten Wärme auch Röntgenstrahlung entsteht, müssen diese Anlagen eine Abschir mung gegen ionisierende Strahlung besitzen. Zur Abschirmung von ionisierender Strahlung und insbesondere Röntgenstrahlung werden in der Regel die Anlagenwände aufwändig mit Verklei dungen vorwiegend aus Blei oder daneben auch Stahl versehen. Um die ionisierende Strahlung zuverlässig absorbieren zu können, ist eine entsprechende Mindestdicke dieser Verkleidungen erforderlich. Dies macht die Anlagen sehr schwer und dementsprechend wartungsunfreundlich. Davon abgesehen verursachen die dicken Verkleidungen auch erhebliche Kosten. Zudem ist Blei physiologisch bedenklich. Aufgabe

Ausgehend von diesen Problemen war es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Additive Manufacturing System mit Elektronenstrahlkanonen bereitzustellen, mit dem die Nachteile der Vorrichtungen aus dem Stand der Technik überwunden werden. Insbesondere war es die Auf gabe dieser Erfindung, eine Vorrichtung, die mit kleiner und leichter dimensionierten Abschir mungen auskommt, ohne den Bauprozess zu beeinträchtigen, sowie ein Verfahren zur Herstel lung von Bauteilen damit bereitzustellen.

Beschreibung der Erfindung

Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Additive Manufacturing System gemäß Anspruch 1 und einem Verfahren zur Herstellung eines Bauteils gemäß Anspruch 11. Bevorzugte Ausgestal tungsvarianten sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Ein erfindungsgemäßes Additive Manufacturing System für pulverförmiges Ausgangsmaterial beinhaltet

- eine Vakuumkammer beinhaltend

+ mindestens einen Baubereich mit einer Bauplattform,

+ mindestens ein seitlich des Baubereichs angeordnetes Pulverreservoir,

+ mindestens ein Pulverauftragselement, das zur Verteilung von pulverförmigem Aus gangsmaterial aus dem mindestens einen Pulverreservoir auf der mindestens einen Bau plattform horizontal beweglich zwischen dem mindestens einen Pulverreservoir und der mindestens einen Bauplattform angeordnet ist, wobei das Pulverauftragselement für jeden Pulververteilungsvorgang mindestens einmal den Baubereich durchquert, und

- mindestens eine dem mindestens einen Baubereich zugeordnete Elektronenstrahlkanone, und zeichnet sich dadurch aus, dass

- der mindestens eine Baubereich von einer Abschirmung gegen ionisierende Strahlung um geben ist, die vier Wände umfasst, von denen zwei durch Wände der Vakuumkammer gebil det werden können;

- die Wände der Abschirmung mindestens auf den beiden Seiten in Bewegungsrichtung des mindestens einen Pulverauftragselements aus einem Oberteil und einem Unterteil bestehen, wobei

+ das Oberteil starr mit der Vakuumkammer verbunden ist, aus 2-11 horizontal beabstande- ten Metallblechen gebildet wird und eine lichte Höhe über der Bauplattform aufweist, die die horizontale Bewegung des Pulverauftragselements durch den Baubereich gestattet, und

+ das Unterteil mit einem vertikal beweglichen Rahmen verbunden ist und aus 2-11 horizon tal beabstandeten Refraktärmetallblechen gebildet wird, die kämmend zu den Metallble chen des Oberteils angeordnet sind und röntgendicht an dem beweglichen Rahmen be festigt sind; und

- das Unterteil relativ zum Oberteil in der Vertikalen zwischen einer geschlossenen Stellung und einer geöffneten Stellung bewegbar ist, wobei die Refraktärmetallbleche des Unterteils

+ in der geschlossenen Stellung mit ihren Unterkanten mit einer Rillenstruktur auf der Ober fläche des Baubereichs unter Ausbildung einer Labyrinthstruktur in kämmendem Eingriff stehen und mit ihren Oberkanten unter Ausbildung einer Labyrinthstruktur in kämmendem Eingriff mit den Metallblechen des Oberteils angeordnet sind, und

+ in der geöffneten Stellung mindestens so weit zwischen den Metallblechen des Oberteils zu liegen kommen, dass sie die horizontale Bewegung des Pulverauftragselements durch den Baubereich gestatten.

Das erfindungsgemäße Additive Manufacturing System kann dabei mit mehreren Elektronen strahlkanonen ausgerüstet sein, die einzelne Bereiche einer größeren Bauplattform abdecken, oder auch mit mehreren Bauplattformen ausgerüstet sein, denen jeweils eine oder mehrere Elektronenstrahlkanonen zugeordnet sind. Letzterer Aufbau bietet den Vorteil, dass dabei nur eine einzelne Vakuumkammer evakuiert werden muss.

Unter dem Baubereich wird im Rahmen dieser Anmeldung der Bereich in der Vakuumkammer des Additive Manufacturing Systems verstanden, in dem sich die Bauplattform befindet, auf der das pulverförmige Ausgangsmaterial mit dem Elektronenstrahl beschossen und so das Bauteil gebaut wird.

Bei dem Pulverauftragselement kann es sich beispielsweise um eine Rakel oder eine Auftrags walze handeln. Das aus dem Pulverreservoir bereit gestellte Pulver für die nächste Schicht des Bauteils wird von diesem auf der Oberfläche der Bauplattform bzw. den schon darauf befindli chen Schichten gleichmäßig verteilt. Dazu fährt das Pulverauftragselement einmal durch den ganzen Baubereich. Die Bewegung erfolgt zumindest bis zum Ende der Bauplattform, in der Regel jedoch bis zu einer Endposition ganz an der gegenüberliegenden Wand, da dort übli cherweise ein Auffangbehälter für überschüssiges Pulver oder ein weiteres Pulverreservoir an gebracht ist. Von daher ist es nicht möglich, irgendwelche Einbauten im Bewegungsbereich des Pulverauftragselements, insbesondere oberhalb der Bauplattform, anzubringen. Dort ist jedoch der Ort der Entstehung der Röntgenstrahlung, die beim Auftreffen des Elektronenstrahls auf der Pulveroberfläche entsteht.

Bei dem erfindungsgemäßen Additive Manufacturing System wird dieses Problem dadurch ge löst, dass eine synchron zur Bewegung des Pulverauftragselements anhebbare Abschirmung gegen ionisierende Strahlung unmittelbar um den Baubereich herum eingesetzt wird. Somit ist es nicht erforderlich, die gesamten Außenwände der Anlage mit einer Abschirmung zu verse hen, sondern es reichen wesentlich kleinere Abschirmungsflächen, da diese näher am Entste hungsort der Strahlung angeordnet werden. Auf diese Weise kann allein durch die Flächenre duktion bereits erheblich an Gewicht eingespart werden.

Allerdings besteht dabei dann noch das Problem, dass beträchtliche Massen bewegt werden müssten, wenn einfach die Abschirmungsflächen der Außenwände in gleicher Weise nur ver kleinert gestaltet wären. Neben der mechanischen Beanspruchung, die dann eine entsprechend stabile Mechanik erfordern würde, ergäbe sich auch eine Verlangsamung des Bauprozesses, da die Bewegung der schweren Massen nicht so rasch erfolgen kann wie üblicherweise die Bewegungszeit des Pulverauftragselements.

Um dieses Problem zu lösen, wird die erfindungsgemäße Abschirmung gegen ionisierende Strahlung nicht aus einer massiven Platte hergestellt, die komplett bewegt werden muss und dafür dann auch noch einen vakuumdichten Durchlass in der Decke der Vakuumkammer benö tigen würde. Stattdessen wird die Abschirmung zweigeteilt mit einem fest an der Decke der Va kuumkammer angebrachten Oberteil und einem beweglichen Unterteil ausgelegt. Dadurch braucht nur der Teil bewegt zu werden, der sich im Bewegungsbereich des Pulverauftragsele ments befindet. Zudem wird das massive Blech durch eine Anzahl von dünnen Blechen ersetzt, die so weit voneinander beabstandet sind, dass die Bleche von Oberteil und Unterteil kämmend ineinander beweglich sind. Diese kämmende Anordnung, die eine Labyrinthstruktur bildet, sorgt dafür, dass kein direkter Strahlweg existiert, sondern die Strahlung an den ineinandergreifenden Blechen mehrfach reflektiert und dadurch gebremst wird.

Ferner wird das Blech des beweglichen Unterteils aus einem Refraktärmetall hergestellt. Wenn in dieser Anmeldung von "Refraktärmetallblechen" gesprochen wird, sind darunter Bleche aus Mischungen oder Legierungen zu verstehen, die zu mehr als 50 Gew.-%, beispielsweise mehr als 60 Gew.-%, mehr als 70 Gew.-%, mehr als 80 Gew.-%, mehr als 90 Gew.-%, mehr als 95 Gew.-%, insbesondere mehr als 99 Gew.-%, aus Refraktärmetallen bestehen. Unter Refrak tärmetallen sind wiederum im Rahmen dieser Anmeldung die hochschmelzenden Metalle Titan, Zirconium, Hafnium, Vanadium, Niob, Tantal, Chrom, Molybdän und Wolfram zu verstehen. Diese zeichnen sich neben dem hohen Schmelzpunkt überwiegend auch durch eine hohe Dich te und vor allem einen hohen spezifischen Absorptionskoeffizienten für ionisierende Strahlung aus. Somit können mit dünneren Blechen vergleichbare Abschirmleistungen zu den herkömmli chen dicken Blei- oder Stahlauflagen auf den Außenwänden erzielt werden. Ganz wesentlich ist hierbei auch der Vorteil der höheren Temperaturbeständigkeit der Refraktärmetalle gerade im Vergleich zum Blei, wodurch die Abschirmung näher an den Strahlungsort rücken kann und daher weniger Fläche braucht. Außerdem besitzt Blei eine unzureichende mechanische Stabili tät, was eine Befestigung in Blechform an einem beweglichen Rahmen schon ohne erhöhte Temperaturen allein aus mechanischen Gründen ausschließt. Stahl bietet hier zwar bessere Stabilität, müsste aber auch dicker und damit schwerer ausgeführt werden, da dessen Absorp tionskoeffizient geringer ist.

Vorzugsweise bestehen die Refraktärmetallbleche des Unterteils aus Wolfram, Molybdän, Rhenium, Tantal und/oder Mischungen oder Legierungen derselben. Besonders bevorzugt sind Wolfram, Molybdän, Tantal und/oder Mischungen oder Legierungen derselben. Legierungen und Mischungen können vorzugsweise mit Kupfer erfolgen.

Der Oberteil der Abschirmung, der nicht bewegt zu werden braucht, braucht nicht notwendiger weise aus Refraktärmetallen zu bestehen, sondern kann aus Kostengründen auch aus anderen Metallen bestehen. Wenn die Vakuumkammer jedoch sehr niedrig gehalten ist oder aufgrund des verarbeiteten Metallpulvers sehr hohe Temperaturen erzeugt werden müssen, kann es dennoch wünschenswert sein, auch die Bleche des Oberteils aus Refraktärmetallen zu fertigen. In diesem Fall können die gleichen Refraktärmetalle wie beim Unterteil zum Einsatz kommen. In Ausgestaltungsvarianten bestehen die Metallbleche des Oberteils aus Edelstahl, Kupfer, Re fraktärmetallen und/oder Mischungen oder Legierungen derselben.

Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die einzelnen Bleche des Oberteils von außen nach innen mit abnehmender Länge zu gestalten. Die Unterkanten werden dabei gleichmäßig ausgerichtet, sodass die Oberkanten stufenartig versetzt sind. Dies erleichtert die Befestigung der Bleche an der Vakuumkammerdecke.

Die Anzahl der Bleche für den Oberteil und den Unterteil sind in Abhängigkeit der Leistung der Elektronenstrahlkanonen und der damit erzeugten ionisierenden Strahlung und dem verwende ten Metall festzulegen. Je nach Absorptionsfähigkeit des gewählten Metalls haben sich hier 2- 11 Bleche als optimal erwiesen. Die Anzahl der Bleche sollte aus Sicherheitsgründen vorzugs weise so gewählt werden, dass immer ein Blech mehr verbaut wird als zur Abschirmung not wendig ist.

Die Abschirmung kann aus Kostengründen vorzugsweise aus einzelnen Refraktärmetallblech- Teilen hergestellt werden, die in Standardgrößen kommerziell erhältlich sind. Dabei werden vorteilhafterweise in jeder Lage an Refraktärmetallblechen mindestens zwei Stöße vorgesehen. An den Stößen innerhalb des Ober- und/oder Unterteils überlappen die Bleche dabei nicht, um ein Verkanten durch einen Verzug durch thermische Ausdehnung zu vermeiden. Die einzelnen Bleche können an den Stößen einen Spalt von bis zu 50 mm, bis zu 40 mm, bis zu 30 mm oder bis zu 20 mm aufweisen. Bevorzugt beträgt der Spalt 5 mm bis 25 mm, höchst bevorzugt 10 mm bis 20 mm. Die Stöße zweier aufeinanderfolgender Lagen an Refraktärmetallblechen innerhalb des Ober- und/oder Unterteils werden jeweils nicht fluchtend angeordnet, um einen freien Strahlengang zu vermeiden.

Vorzugsweise weisen die Refraktärmetallbleche des Unterteils jeweils eine Dicke von 0,1 bis 20 mm auf. Die Dicke der Bleche kann 0,1-20 mm, 0,5-15 mm, 1-10 mm, 2-8 mm oder 3-6 mm betragen. Die Dicke kann insbesondere höchstens 20 mm, höchstens 15 mm, höchstens 10 mm, höchstens 8 mm oder höchstens 6 mm betragen. Sie kann insbesondere mindestens 0,1 mm, mindestens 0,5 mm, mindestens 1 mm, mindestens 2 mm oder mindestens 3 mm be tragen.

Als zusätzlichen Hitzeschutz kann das Unterteil ergänzend zu den Refraktärmetallblechen als innerste Lagen noch ein oder zwei Edelstahlblechlagen aufweisen. Diese können als Doppella ge dann auch in geringerem Abstand zueinander angeordnet sein als die Refraktärmetallble che. In erster Linie tragen die Edelstahlbleche zum Hitzeschutz bei, daneben aber auch noch in geringerem Maße zum Strahlenschutz. Durch diese Maßnahme werden die teureren Refrakt ärmetallbleche vor Hitze geschützt und halten so länger. Die günstigeren Edelstahlbleche kön nen hingegen öfter ausgetauscht werden.

Vorzugsweise weisen die Metallbleche des Oberteils jeweils eine Dicke von 1 bis 100 mm auf. Die Dicke der Metallbleche kann 1-100 mm, 2-75 mm, 3-50 mm, 4-25 mm oder 5-15 mm betra gen. Die Dicke kann insbesondere höchstens 100 mm, höchstens 75 mm, höchstens 50 mm, höchstens 25 mm oder höchstens 15 mm betragen. Sie kann insbesondere mindestens 1 mm, mindestens 2 mm, mindestens 3 mm, mindestens 4 mm oder mindestens 5 mm betragen. Die Dicke der Metallbleche des Oberteils ist vorzugsweise passend zu den Refraktärmetallblechen des Unterteils ausgelegt, sodass Oberteil und Unterteil ungefähr die gleiche Menge an Strah lung absorbieren. Die Metallbleche im Oberteil müssen nicht zwangsläufig eine einheitliche Di- cke aufweisen. Sie können beispielsweise auch an den Außenseiten des Blechstapels dicker ausgelegt werden als im Inneren.

Höchst bevorzugt weisen die Refraktärmetallbleche des Unterteils und die Metallbleche des Oberteils bei kämmendem Eingriff jeweils einen Abstand von 1 mm bis 50 mm zueinander auf. Somit beträgt der Abstand der Refraktärmetallbleche beispielsweise 1 mm + Dicke der Metall bleche im Oberteil + 1 mm. Jedenfalls sollte der Abstand der Bleche zueinander sehr viel klei ner sein als die Höhe der Bleche, um sicher eine Strahlenfalle darzustellen. Der Abstand zwi schen den Blechen sollte insbesondere maximal halb so groß sein wie die Strecke, mit der Oberteil und Unterteil im geschlossenen Zustand im kämmenden Eingriff stehen. Auf diese Weise können im erzeugten Strahlenlabyrinth die Mehrfachreflektionen maximiert werden.

Auf der Oberfläche des Baubereichs sind entsprechende Nuten eingelassen, in die die unteren Kanten der Bleche des Unterteils der Abschirmung in gleicher weise eintauchen, wenn die Ab schirmung in der geschlossenen Stellung ist, wie deren oberen Kanten in die unteren Kanten der Bleche des Oberteils. Somit wird auch an der Unterseite des Unterteils der Abschirmung ein Labyrinth erzeugt, was den Austritt von Strahlung verhindert.

In einer Ausgestaltungsvariante weisen die Refraktärmetallbleche des Unterteils eine Dichte von mehr als 10 g/cm 3 (bei 20 °C) auf.

Die Abschirmung gegen ionisierende Strahlung kann in zweierlei Art aufgebaut sein. Sie um fasst in jedem Fall vier Wände, die den Baubereich umgeben und so abschirmen. Zwei dieser Wände können von den Außenwänden der Vakuumkammer gebildet werden, die dann in übli cher Weise mit einem abschirmenden Material versehen sind. Bei diesem Material kann es sich auch um die gängigen Materialien, wie Blei und Stahl, handeln, vorzugsweise wird jedoch kein Blei verwendet, sondern Refraktärmetalle oder Stahl eingesetzt. Diese beiden Wände sind in diesem Fall die nicht in Bewegungsrichtung des Pulverauftragselements liegenden Wände der Abschirmung. Die in Bewegungsrichtung des Pulverauftragselements liegenden Wände sind dann in der zweiteiligen Form mit Ober- und Unterteil ausgestaltet, damit die Abschirmung an gehoben werden kann, um das Pulverauftragselement passieren zu lassen.

Bevorzugter ist jedoch der Einsatz von vier eigenen Wänden für die Abschirmung. Dadurch wird allseitig der geringste Abstand zum Strahlungsort hergestellt, sodass die geringste Fläche und Masse an Abschirmmaterialien aufgewandt werden muss.

Höchst bevorzugt bestehen alle vier Wände der Abschirmung aus einem Oberteil und Unterteil. Dies ist besonders vorteilhaft, weil bei zwei feststehenden Wänden nicht jede Art von Pulverauf tragselementen bzw. deren Antriebe möglich ist. Werden diese beispielsweise, wie im Fall einer Rakel, seitlich geführt und/oder angetrieben, müssen alle vier Wände angehoben werden, um den Durchgang der Rakel über den Baubereich zu ermöglichen. Es besteht damit eine größere Designfreiheit beim Pulverauftragselement.

In Ausgestaltungsvarianten umfasst die röntgendichte Befestigung der Refraktärmetallbleche des Unterteils an dem beweglichen Rahmen eine Abstandsbolzenbefestigung, die zweierlei Durchmesser aufweist. Der erste Durchmesser ist passend zur Bohrung in den Refraktärmetall blechen dimensioniert. Der zweite Durchmesser, den die Abstandsbolzen außerhalb der Boh rung aufweisen, ist größer und zwar so, dass die Strahlung auf dem Weg durch die Bohrung vom Abstandsbolzen genauso abgeschirmt wird, wie durch das Refraktärmetallblech im nicht durchbohrten Bereich.

In bevorzugten Ausgestaltungsvarianten ist das Pulverauftragselement eine Rakel oder eine Rolle.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Bauteils mit einem Additive Manufac turing System beinhaltet die Schritte a) Bereitstellen eines erfindungsgemäßen Additive Manufacturing Systems, b) Bereitstellen von pulverförmigem Ausgangsmaterial in dem mindestens einen Pulverreser voir und Evakuieren der Vakuumkammer, c) Bewegen des Unterteils der Abschirmung in die geöffnete Stellung, d) Verteilen von pulverförmigem Ausgangsmaterial aus dem mindestens einen Pulverreservoir auf der mindestens einen Bauplattform durch horizontales Bewegen des Pulverauf tragselements zwischen dem mindestens einen Pulverreservoir und der mindestens einen Bauplattform, unter mindestens einmaligem vollständigen Durchqueren des Baubereichs, e) Bewegen des Unterteils der Abschirmung in die geschlossene Stellung, f) Erzeugen einer Schicht des Bauteils durch Bestrahlen des pulverförmigen Ausgangsmate rials mit der mindestens einen Elektronenstrahlkanone, g) Wiederholen der Schritte c) bis f) bis das Bauteil fertiggestellt ist.

Je nach Ausgestaltung des Pulverauftragselements und des Auftragsvorgangs kann das Auf trägen der Pulverschicht in einer einfachen einmaligen Bewegung erfolgen oder aber in einer Hin- und Herbewegung. In letzteren Fall bleibt die Abschirmung so lange geöffnet, bis das Pul verauftragselement nach der zweiten Bewegung wieder in seine Ausgangslage zurückgekehrt ist. Erst dann wird die Abschirmung herunter gelassen und mit der Bestrahlung begonnen.

Die Bestrahlung erfolgt ausschließlich bei geschlossener Abschirmung. Solange die Abschir mung geöffnet ist, sind die Elektronenkanonen deaktiviert.

Kurzbeschreibunq der Figuren

Figur 1 ist eine perspektivische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Additive Manufac turing Systems in geschlossenem Zustand in der Ausgangsstellung.

Figur 2 ist eine perspektivische Schnittansicht des von der Abschirmung umgebenen Baube reichs.

Figur 3 ist eine perspektivische Schnittansicht des Systems von Figur 1 in offenem Zustand mit dem Pulverauftragselement vor Eintritt in den Baubereich.

Figur 4 ist eine perspektivische Schnittansicht des Systems von Figur 1 in offenem Zustand mit dem Pulverauftragselement im Baubereich.

Figur 5 ist eine perspektivische Schnittansicht des Systems von Figur 1 in geschlossenem Zu stand nachdem das Pulverauftragselement den Baubereich wieder verlassen hat.

Fiaurenbeschreibuna

Die Figuren zeigen lediglich eine bevorzugte Ausgestaltungsvariante als Beispiel für die Erfin dung. Sie sind daher nicht als einschränkend zu verstehen.

Figur 1 zeigt eine perspektivische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Additive Manufac turing Systems. In der Vakuumkammer (1) ist ein Baubereich (2) angeordnet, in dem sich eine einzelne Bauplattform (3) befindet. Diese ist in der oberen Ausgangsstellung zu Baubeginn ge zeigt. Links und rechts des Baubereichs (2) befindet sich je ein Pulverreservoir (4) mit einem sich daran anschließenden Schlitz für die Aufnahme von überschüssigem Pulver. Das Pulver auftragselement (5), in diesem Beispiel eine Rakel, die an einer beweglichen Traverse aufge hängt ist, transportiert jeweils eine Menge an Pulver aus dem Pulverreservoir (4) auf die Bau plattform (3) in dem Baubereich (2), die etwas größer ist als für eine Schicht des Bauteils benötigt wird, damit sichergestellt werden kann, dass die gesamte Fläche der Bauplattform (3) gleichmäßig beschichtet wird. Überschüssiges Pulver wird über das gegenüberliegende Pulver reservoir (4) hinweg in den Schlitz transportiert und gelangt von dort in einen Auffangbehälter.

In der Figur 1 befindet sich das Pulverauftragselement (5) in der linken Ausgangsstellung. Oberhalb des Baubereichs (2) ist in der Decke der Vakuumkammer (1) eine Elektronenstrahl kanone (6) eingelassen. Der gesamte Baubereich (2) ist auf allen vier Seiten von einer Ab schirmung (7) umgeben, die aus einem Oberteil (8) und einem Unterteil (9) besteht. Die Ab schirmung (7) ist in geschlossenem Zustand, da das Pulverauftragselement (5) sich noch in der Ausgangsstellung befindet. Figur 2 zeigt nochmals eine vergrößerte Ansicht des von der Ab schirmung (7) umgebenen Baubereichs (2). In dem hier gezeigten Beispiel besteht das Oberteil (8) aus vier Metallblechen (10) aus Edelstahl mit einer Dicke von außen 30 mm und innen 20 mm im Abstand von 13 mm. Das Unterteil (9) besteht aus drei Refraktärmetallblechen (11) aus reinem Wolfram mit einer Dicke von 3 mm im Abstand von 30 mm. Die Dichte der Refrakt ärmetallbleche (11) beträgt mithin 19,25 g/cm 3 . Die Refraktärmetallbleche (11) des Unterteils (9) sind kämmend in den Metallblechen (10) des Oberteils (8) angeordnet und überlappen 45 mm mit diesen.

Die Metallbleche (10) des Oberteils (8) sind von außen in Richtung des Baubereichs (2) jeweils etwas kürzer dimensioniert. Dadurch lassen sie sich mit den Bolzen leichter an der gestuften Halterung an der Decke der Vakuumkammer (1) befestigen. Die Refraktärmetallbleche (11) sind an dem beweglichen Rahmen (12) befestigt und können über diesen angehoben werden. Mit ihren Unterkanten tauchen sie in der hier gezeigten geschlossenen Stellung in eine Rillenstruk tur (13) ein, die den Randbereich des Baubereichs (2) bildet. Die Rillenstruktur (13) ist gleichar tig zur Struktur des Oberteils dimensioniert, d. h. im vorliegenden Beispiel sind Rillen von 13 mm Breite im Abstand von 20 mm um die Bauplattform (3) herum in die Oberfläche der Va kuumkammer (1) eingefräst, da die Rillen den Abständen der Bleche und die dazwischen ver bleibenden Stege der Dicke der Bleche entsprechen.

Zur Herstellung eines Bauteils werden die Pulverreservoirs (4) mit einem pulverförmigen Aus gangsmaterial befüllt, beispielsweise mit einem Titanpulver, die Anlage in die in Figur 1 darge stellte Startposition versetzt und die Vakuumkammer (1) evakuiert. Für die Erzeugung der ers ten Lage des Bauteils wird dann aus dem Pulverreservoir (4) mit dem Pulverauftragselement (5) Titanpulver in Richtung des Baubereichs (2) befördert. Entweder unmittelbar vor dem sich das das Pulverauftragselement (5) in Bewegung setzt oder wenn es die geschlossene Abschirmung (7) fast erreicht hat, wird deren Unterteil (9) mittels des beweglichen Rahmens (12) angehoben und in den Oberteil (8) eingeschoben, sodass der Bewegungsbereich des Pulverauftragsele ments (5) freigegeben wird. Die Elektronenstrahlkanone (6) ist während dieser Zeit deaktiviert. Diese Situation ist in Figur 3 dargestellt. Dort ist bei geöffneter Abschirmung (7) nun auch gut die Rillenstruktur (13) zu erkennen.

Figur 4 zeigt das Pulverauftragselement (5) beim Durchqueren des Baubereichs (2) und Vertei len des Titanpulvers auf der Bauplattform (3). Figur 5 zeigt das Pulverauftragselement (5) un- mittelbar nach Durchqueren des Baubereichs (2). Sobald das Pulverauftragselement (5) den Baubereich (2) wieder verlassen hat, wird das Unterteil (9) wieder in die geschlossene Stellung heruntergelassen. Die Unterkanten der Refraktärmetallbleche (11) tauchen wieder in die Rillen struktur (13) ein. Das Pulverauftragselement (5) fährt anschließend weiter in die Endposition hinter dem rechten Pulverreservoir (4) und entsorgt dabei überschüssiges Titanpulver in den Auffangschlitz. Sobald die Abschirmung (7) wieder geschlossen ist, kann die Elektronenkanone (6) aktiviert werden und mit dem Schreiben der Schichtdaten für die erste Schicht beginnen.

Nachdem die erste Schicht geschrieben wurde, beginnt der Vorgang wieder in die andere Rich tung. Bei Anlagen, in denen nur ein Pulverreservoir (4) verbaut ist, kann das Pulverauf- tragselement (5) entweder in der Position jenseits des Baubereichs (2) verharren bis die Schicht geschrieben ist und das Unterteil (9) der Abschirmung (7) wieder angehoben ist und erst da nach in die Ausgangsstellung zurückfahren, um neues Pulver zu holen, oder unmittelbar nach Durchqueren des Baubereichs (2) in einer Hin- und Herbewegung wieder in die Ausgangsstel lung zurückfahren bevor die Abschirmung (7) geschlossen wird.

Bezuqszeichenliste

1 Vakuumkammer

2 Baubereich

3 Bauplattform 4 Pulverreservoir

5 Pulverauftragselement

6 Elektronenstrahlkanone

7 Abschirmung

8 Oberteil 9 Unterteil

10 Metallblech

11 Refraktärmetallblech

12 Rahmen

13 Rillenstruktur