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Title:
ADHESIVE AND SEALANT SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/057896
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a multi-component, in particular two-component adhesive and sealant system based on at least one component substantially free of volatile organic compounds (VOC), wherein a first and/or a second component is selected from the group made up of self-cross-linking polymers and a moisture-curing polymer precursor having groups capable of cross-linking under humidity, wherein the components are disposed spaced apart from each other and can be deployed substantially without mixing, and the components have different physical and/or chemical properties.

Inventors:
LANGKAU MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/066355
Publication Date:
May 19, 2011
Filing Date:
October 28, 2010
Export Citation:
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Assignee:
SAINT GOBAIN ISOVER (FR)
LANGKAU MICHAEL (DE)
International Classes:
C09D5/34; C09J133/00; C09J175/04; C09J201/02
Domestic Patent References:
WO2000033801A12000-06-15
Foreign References:
EP1728807A12006-12-06
US4336298A1982-06-22
EP1724321A12006-11-22
DE19514420C11997-03-06
DE10000940B42004-02-12
DE20122638U12007-08-16
DE20023180U12003-04-17
EP1724321A12006-11-22
DE102005041962B32007-03-01
DE19958525A12000-06-15
DE10000940A12001-08-09
Attorney, Agent or Firm:
WINTER BRANDL FÜRNISS HÜBNER RÖSS KAISER POLTE - PARTNERSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Zweikomponentiges Kleb- und Dichtstoffsystem auf Basis wenigstens einer

Komponente, die im Wesentlichen frei von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste und/oder eine zweite Komponente ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus: selbstvernetzende Polymere auf Basis von Maleinsäure-Polystyrol-Co-Polymeren, Acryl-, Alkyd-, Epoxid- , Vinylpolymeren, Polyurethan, Polyvinylacatat, Polybuten, Polyisobuten, hydroxylierte Polyesterharze, Silikonpolymere, Polyurethanen, Polyethern, Polyolefinen, Polybutadien, Polyisoprenen, Polystyrol-Butadien-Co-Polymeren,

Polychloroprenpolymeren, Poly-Acrylnitril-Butadien-Co-Polymeren, Polysilikonen; und/oder

Maleinsäure-Polystyrol-Co-Polymeren, Acryl-, Alkyd-, Epoxid- , Vinylpolymeren,

Polyurethan, Polyvinylacatat, Polybuten, Polyisobuten und hydroxylierte Polyesterharze, Silikonpolymere; und

einem durch Feuchtigkeitseinwirkung aushärtenden Polymer-Precursor mit durch

Feuchtigkeit vernetzungsfähigen Gruppen, wobei der Polymer-Precursor ausgewählt ist aus der Gruppe , bestehend aus: Precursorpolymeren von Polyurethanen, Polyethern, Polyolefinen, Polybutadien, Polyisoprenen, Polystyrol-Butadien-Co-Polymeren,

Polychloroprenpolymeren, Poly-Acrylnitril-Butadien-Co-Polymeren, Polysilikonen; wobei die erste und die zweite Komponente räumlich getrennt voneinander angeordnet sind und im Wesentlichen ohne Vermischung zusammen ausgebracht werden können, wobei die Komponenten unterschiedliche physikalische und/oder chemische Eigenschaften aufweisen.

2. Kleb- und Dichtstoffsystem nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Komponente unterschiedliche Viskositäten und/oder

unterschiedliche Klebrigkeiten, insbesondere im ausgehärteten Zustand unterschiedliche Selbstklebrigkeiten gemäß Rollkugeltest nach ASTM D3121 -06 wobei eine Auftragsmenge von 300 g/m2 auf ein Silikonpapier verwendet wird, aufweisen.

3. Kleb- und Dichtstoffsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente eine Viskosität von 50 bis 200 Pas bei 23 °C, gemessen nach ISO 2555 und die zweite Komponente eine Viskosität von 250 bis 600 Pas bei 23 °C, gemessen nach ISO 2555 aufweist.

4. Kleb- und Dichtstoffsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch

gekennzeichnet, dass die erste und zweite Komponente einen

Viskositätsunterschied von mindestens. 100 Pas bei 23°C, gemessen nach ISO 2555 aufweisen.

5. Kleb- und Dichtstoffsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch

gekennzeichnet, dass die erste und zweite Komponente zur Einstellung unterschiedlicher Viskositäten unterschiedliche Mengen an Verdickungsmitteln und/oder Vernetzern enthalten und/oder unterschiedliche Polymerkettenlängen aufweisen.

6. Kleb- und Dichtstoffsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch

gekennzeichnet, dass die erste Komponente transparent ist und die zweite Komponente ein Farbstoffmaterial enthält, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Farbstoffen oder Füllstoffen mit Eigenfarbe; oder dass die erste und die zweite Komponente unterschiedliche Farbstoffmaterialien enthalten, welche ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Farbstoffen oder Füllstoffen mit Eigenfarbe.

7. Kleb- und Dichtstoffsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Komponente in gleichen Mengen abgegeben wird.

8. Kleb- und Dichtstoffsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch

gekennzeichnet, dass das die erste und die zweite Komponente in

unterschiedlichen Mengen abgegeben wird.

9. Kleb- und Dichtstoffsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch

gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Komponente in einer gemeinsamen Kartusche in getrennten Kammern angeordnet ist und die Komponenten mit jeweils einem Kolben aus ihren Kammern, durch separate Düsen, insbesondere

raupenförmig nebeneinander im Wesentlichen ohne Vermischung, ausgebracht werden.

10. Kleb- und Dichtstoffsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch

gekennzeichnet, dass das System nach Art einer Kartuschen-Klebepistole ausgebildet ist.

1 1 . Kleb- und Dichtstoffsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch

gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Komponente in zwei getrennten Schlauchbeuteln enthalten sind, wobei die Schlauchbeutel in einer Art

doppelläufiger Schlauchbeutel-Pistole mit zwei Abgabedüsen angeordnet sind.

12. Kleb- und Dichtstoffsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch

gekennzeichnet, dass das System zusätzlich wenigstens eine weitere Komponente enthält, welche sowohl von der ersten und zweiten Komponente als auch von weiteren Komponenten räumlich getrennt angeordnet ist, und welche im

Wesentlichen ohne Vermischung ausbringbar sind, wobei die zusätzlichen

Komponenten verglichen mit der ersten und zweiten Komponente unterschiedliche physikalische und/oder chemische Eigenschaften aufweisen.

13. Verwendung des Kleb- und Dichtstoffsystems nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zum Verkleben von Kunststoffen, insbesondere Bahnen oder Folien, bevorzugt Dampfbremsfolien mit und ohne Vliesbeschichtung, Holz, Papier, Pappe, Tapeten, Leder, Filz, Kork, Textilien und/oder Metallen.

14. Verwendung nach Anspruch 13 zum Verkleben von Dampfbremsfolien mit und ohne Vliesbeschichtung auf nicht glatten, saugenden Untergründen, insbesondere Putz, Beton, Ziegelsteinen oder Poroton.

Description:
Kleb- und Dichtstoffsvstem

Die vorliegende Erfindung betrifft ein mehrkomponentiges, insbesondere

zweikomponentiges, Kleb- und Dichtstoffsystem auf Basis wenigstens einer Komponente, die im Wesentlichen frei von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) ist gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Verwendung des Kleb- und Dichtstoffsystems zum Verkleben von Kunststoffen, insbesondere Folien oder Bahnen mit und ohne

Vliesbeschichtung, Holz, Papier, Pappe, Tapeten, Leder, Filz, Kork, Textilien und/oder Metallen gemäß Anspruch 13.

Kleb- und Dichtstoffe werden im Baubereich in großem Umfang eingesetzt. Besonders gefragt sind Stoffe, die wegen ihrer guten Haftung sowohl als Klebstoffe wie auch als Dichtstoffe eingesetzt werden können. Solche Dichtstoffe werden auch als Dichtmassen bezeichnet.

Besondere Bedeutung kommt im Bauwesen der Abdichtung mit solchen Kleb- und

Dichtstoffen im Dachbereich zu. Übliche Dachaufbauten weisen von der Rauminnenseite zur Außenseite eine innenseitige Dampfbremse in Form einer Folie auf, an die sich die Dämmung, etwa als Zwischensparrendämmung anschließt. Außenseitig wird als

Witterungsschutz eine zweite wasserführende Ebene in Form einer Bahn, insbesondere einer Unterdeck- bzw. Unterspannbahn, aufgebracht, darüber schließt sich als erste wasserführende Ebene die Dacheindeckung mit Unterkonstruktion an. Daneben kann der Dachaufbau weitere Schichten wie etwa eine Untersparrendämmung, eine

Aufsparrendämmung oder eine raumseitige Verkleidung aufweisen.

Dabei können auf der Außenseite einer Dachkonstruktion die Unterspannbahnen zum Zweck einer gesicherten Abdichtung gegen Wasserdurchtritt im verlegeüblichen

Überlappungsbereich sowie mit weiteren Bauteilen der Konstruktion verklebt werden. Derartige Unterspannbahnen sind diffusionsoffen mit hierfür charakteristischen

diffusionsäquivalenten Luftschichtdicken, die auch als sogenannte Sd-Werte bezeichnet werden, von kleiner 0,2 m ausgelegt. Hiermit wird erreicht, dass eventuell in die

Konstruktion eingedrungene Feuchtigkeit schnell durch die diffusionsoffene Unterspannbahn aus der Konstruktion zur Umgebung transportiert wird, während das Eindringen von flüssigem Wasser wirkungsvoll verhindert wird.

Die Abdichtung auf der Rauminnenseite, d.h. der Folie untereinander sowie deren Anschluss an andere Elemente der Konstruktion wie Wände, Böden und dergleichen ist der aus Praxissicht relevantere Fall. Diese Folien müssen möglichst luftdicht an der Dachkonstruktion bzw. dem Mauerwerk, z.B. im Giebelbereich befestigt werden und mehrere Folienbahnen müssen luftdicht angeschlossen werden, damit die Folien ihre Funktion ausüben können. Es sind Folien mit konstantem oder solche mit einem von der Umgebungsfeuchte abhängigen S d -Wert bekannt, die aus polyolefinischem oder polyamidischen Material hergestellt sind, die zur Erhöhung der mechanischen

Eigenschaften mit einer Verstärkungslage insbesondere aus Polypropylen-Vlies versehen ausgerüstet sein können. Das zugrundeliegende Prinzip der Feuchtigkeitsregulation zur Vermeidung von feuchtigkeitsbedingter Bauschäden mit ggf. nachfolgender

Schimmelbildung im Fall der Verwendung einer sogenannten feuchteadaptiven

Dampfbremsfolie in einer Konstruktion ist beispielsweise in der DE 195 14 420 C1 erläutert. Die Verwendung von derartigen Dampfbremsfolien ist nicht auf Steildächer beschränkt, weitere gebräuchliche Anwendungen sind beispielsweise in Holzständer- und Fachwerkwänden.

Für eine einwandfreie Funktionalität muss die Abdichtung der Folie gegen

Diffusionsbrücken gewährleistet sein. Mit anderen Worten müssen einzelne

Dampfbremsfolienbahnen luftdicht aneinander gefügt werden und im Bereich des

Mauerwerks muss eine ebenfalls luftdichte Befestigung sichergestellt werden. Hierzu sind im Stand der Technik eine Reihe von Klebetechniken beschrieben. So werden etwa einseitige oder doppelseitige Klebebänder wie auch Klebe- und Dichtmassen aus

Klebekartuschen verwendet, um die Dampfbremsfolien aneinander zu fügen und auf dem Mauerwerk abzudichten.

Jedes Klebesystem für sich genommen hat je nach zu verklebenden Teilen und

Klebeuntergrund Vor- und Nachteile. So eignen sich beispielsweise Klebebänder gut für das luftdichte Aneinanderfügen mehrerer Dampfbremsfolienbahnen, während sich derartige Klebebänder zum Abdichten der Dampfbremsfolien auf Mauerwerk wegen des rauhen oder unebenen Untergrundes oder ggf. tieferliegender Fugen nur bedingt eignen.

Zum Anschließen von Dampfbremsfolien und auch zum Abdichten am Mauerwerk kommen daher bevorzugt Klebe- und Dichtmassen in Kartuschen mit handelsüblicher Pistolenform und raupenförmiger Klebemassenauftrag zum Einsatz, welche im

wesentlichen frei von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) sind:

Derartige einkomponentige Dichtmassen auf Basis einer wässrigen Dispersion von Polyacrylaten sind beispielsweise in der DE 100 00 940 B4 beschrieben.

Eine weitere einkomponentige Dichtmasse auf Basis einer wäßrigen Dispersion aus Vinylpolymeren sowie ein Klebesystem sind beispielsweise in der DE 201 22 638 U1 und der DE 200 23 180 U1 beschrieben.

Darüber hinaus ist aus der EP 1 724 321 A1 ein VOC-freies und im Wesentlichen wasserfreies Kleb- und Dichtstoffsystem für Dampfbremsfolien beschrieben, welches durch Umgebungsfeuchtigkeit ausgehend von Prepolymeren zu stärker polymerisierten Produkten seine Dichtfähigkeit entfaltet.

Ferner beschreibt die DE 10 2005 041 962 B3 eine Doppelkartusche, mit der fließfähige und/oder pastöse Substanzen getrennt ausbringbar sind.

Schlußendlich beschreibt die DE 199 58 525 A1 die Verwendung wässriger Dispersionen silylterminierter Polymere mit hohem Feststoffgehalt als Klebstoff, Dichtmasse,

Oberflächenbeschichtungsmittel, Spachtelmasse oder zur Herstellung von Formteilen.

Allen diesen Kleb- und Dichtmassen des Standes der Technik ist jedoch gemeinsam, dass sie als einkomponentige bzw. zu einer einkomponentigen Masse reagierend einen Kompromiss darstellen, da mit einer solchen Masse alle vorhandenen Untergründe und Klebe- bzw. Dichtungsaufgaben abgedeckt werden sollen. So stellte sich beispielsweise heraus, dass einerseits niedrigviskose Klebe- und Dichtmassen auf stark saugfähigen Untergründen - wie z.B. Mauerwerk - schnell versickern und somit im Lauf der Zeit ihre Klebekraft verlieren oder erst gar nicht genügend entfalten, so dass häufig an derartigen Stellen ggf. mit einem anderen Kleber nachgearbeitet werden muss, was jedoch zu chemischen Unverträglichkeiten hinsichtlich der Polarität und/oder Reaktivität der unterschiedlichen Kleber führen kann, so dass wiederum keine zuverlässige

Langzeitabdichtung der Dampfbremsfolien gegeben ist oder sogar eine unmittelbare Ablösung der Dampfbremsfolien voneinander oder vom kritischen Untergrund erfolgt.

Werden andererseits höher viskose, insbesondere pastöse Klebe- und Dichtstoffmassen verwendet, so können diese je nach Beschaffenheit der Untergrundoberfläche, etwa bei staubbelasteten rauhen Mauerwerksoberflächen ebenfalls nicht mit der erforderlichen Zuverlässigkeit an die Dampfbremsfolien und/oder den Untergrund binden.

Ausgehend von den oben beschrieben Klebe- und Dichtsystemen des Standes der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kleb- und Dichtstoffsystem zur Verfügung zu stellen, dass die Nachteile des Stands der Technik überwindet und eine sichere und zuverlässige Anfügung von Dampfbremsfolien und eine luftdichte Abdichtung der Dampfbremsfolien auf jeglichem Untergrund ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch ein Kleb- und Dichtstoffsystem gemäß Anspruch 1 gelöst.

Verwendungstechnisch wird die obige Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 13 gelöst.

Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein zweikomponentiges Kleb- und

Dichtstoffsystem auf Basis wenigstens einer Komponente, die im Wesentlichen frei von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) ist, wobei eine erste und/oder eine zweite Komponente ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus:

selbstvernetzende Polymere auf Basis von Maleinsäure-Polystyrol-Co-Polymeren, Acryl-, Alkyd-, Epoxid- , Vinylpolymeren, Polyurethan, Polyvinylacatat, Polybuten, Polyisobuten, hydroxylierte Polyesterharze, Silikonpolymere, Polyurethanen, Polyethern, Polyolefinen, Polybutadien, Polyisoprenen, Polystyrol-Butadien-Co-Polymeren, Polychloroprenpolymeren, Poly-Acrylnitril-Butadien-Co-Polymeren, Polysilikonen; und/oder

Maleinsäure-Polystyrol-Co-Polymeren, Acryl-, Alkyd-, Epoxid- , Vinylpolymeren,

Polyurethan, Polyvinylacatat, Polybuten, Polyisobuten und hydroxylierte Polyesterharze, Silikonpolymere; und einem durch Feuchtigkeitseinwirkung aushärtenden Polymer- Precursor mit durch Feuchtigkeit vernetzungsfähigen Gruppen, wobei der Polymer- Precursor ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus: Precursorpolymeren von

Polyurethanen, Polyethern, Polyolefinen, Polybutadien, Polyisoprenen, Polystyrol- Butadien-Co-Polymeren, Polychloroprenpolymeren, Poly-Acrylnitril-Butadien-Co- Polymeren, Polysilikonen; wobei die erste und die zweite Komponente räumlich getrennt voneinander angeordnet sind und im Wesentlichen ohne Vermischung zusammen ausgebracht werden können, wobei die Komponenten unterschiedliche physikalische und/oder chemische

Eigenschaften aufweisen.

Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung wird unter der Formulierung„räumlich getrennt voneinander angeordnet" sowohl eine sich nicht vermischende Anordnung der

Komponenten innerhalb desselben Behältnisses ohne zusätzliche physikalische

Trenneinrichtungen, als auch eine solche mit zusätzlichen physikalischen

Trenneinrichtungen, wie beispielsweise ein Mehrkammersystem, verstanden.

Eine einzelne Komponente kann somit bestehen aus einem selbstvernetzenden Harz oder einem mit einem Vernetzer ausgestattem Basisharz. Das erfindungsgemäße

Zweikomponentensystem ist somit gerade nicht ein aus der Fügetechnik bekanntes System bestehend aus Kleber und Härter.

Als selbstvernetzende Polymere kommen Systeme in Frage, die unter Einwirkung von Feuchtigkeit und/oder Sauerstoff zu hochmolekularen Kunststoffsystemen abreagieren. Aus der Literatur bekannte reaktive Gruppen sind beispielsweise Silanolgruppen, olefinische Gruppen, z.B: Methacrylester. Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein solches Kleb- und Dichtstoffsystem, bei dem die erste und zweite Komponente unterschiedliche Viskositäten und/oder unterschiedliche Klebrigkeiten, insbesondere im ausgehärteten Zustand unterschiedliche Selbstklebrigkeiten aufweisen. Als Maß für die Selbstklebrigkeit wird hier die Lauflänge der Kugel im sog.„rolling ball tack" nach ASTM D3121 -06 zugrunde gelegt, wobei eine Auftragsmenge von 300 g/m 2 auf ein Silikonpapier wie in der DE 100 00 940 verwendet wird, und der Mittelwert aus 10 Messungen gebildet wird.

Es ist bevorzugt, dass die erste Komponente eine Viskosität von 50 bis 300 Pas bei 23 °C, und die zweite Komponente eine Viskosität von 250 bis 600 Pas bei 23 °C, gemessen nach ISO 2555 (bestimmt nach Brockfield Typ A mit Spindel 7 bei 10 U/min) aufweist.

Es ist ferner bevorzugt, dass die erste und zweite Komponente des erfindungsgemäßen Kleb- und Dichtstoffsystems einen Viskositätsunterschied von mindestens 100 Pas bei 23°C, gemessen nach ISO 2555 (bestimmt nach Brookfield Typ A mit Spindel 7 bei 10 U/min) aufweisen.

Die unterschiedlichen Viskositäten haben den Vorteil, dass beispielsweise eine erste Komponente mit höher viskosem Kleb- und Dichtstoff (eine„harte Harzkomponente") für den korrekten Andruck der Dampfbremsfolien zur Verfügung steht und gleichzeitig daneben ein in einem einzigen Arbeitsgang aufgebrachte zweite niedriger viskose

Komponente (eine„weiche Harzkomponente") für das angemessene Eindringverhalten in den Untergrund zur Verfügung steht. So wird trotz unterschiedlicher Anforderung an das sofortige Haften beim Andrücken der Dampfbremsfolien und die Langzeithaftung und damit der Langzeitabdichtung eine luftdichte Verklebung der Dampfbremsfolien

sichergestellt.

Unterschiedliche Viskositäten können leicht beispielsweise durch Zugabe

unterschiedlicher Mengen an Verdickungsmitteln und/oder Vernetzern in den beiden Harzkomponenten eingestellt werden. Ferner ist es natürlich auch möglich die

physikalischen und/oder auch chemischen Eigenschaften der beiden Harzkomponenten durch unterschiedliche Polymerkettenlängen einzustellen. So sind typischerweise längerkettige Polymeren auch viskoser als kürzerkettige.

Zur besseren Kenntlichmachung für den Verarbeiter vor Ort, kann es vorteilhaft sein, unterschiedliche Farbkennzeichnungen - etwa für unterschiedliche Eigenschaften, wie „harter" oder„weicher" Kleber, durch unterschiedliche Einfärbung der ersten und der zweiten Komponente, zu verwenden.

In einer typischen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die erste und die zweite Komponente in gleichen Mengen abgegeben. Denkbar ist es natürlich auch die beiden Komponenten in unterschiedlichen Mengen abzugeben.

Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung kann die räumliche Trennung der beiden Komponenten beispielsweise in einer 310 ml-Standardkartusche etwa durch paralleles Einpressen der beiden (oder auch mehreren) Komponentenmassen in die Kartusche erfolgen. Beim Herausdrücken des Inhalts, z.B. mit einer handelsüblichen Kartuschen- Klebepistole, werden die innerhalb der Kartusche räumlich getrennt und somit unvermischt vorliegenden Komponenten im Wesentlichen genauso unvermischt ausgebracht, wie sie im Inneren der Kartusche angeordnet waren.

Eine weitere Möglichkeit zur Durchführung der vorliegenden Erfindung liegt in den dem Fachmann wie auch dem Laien seit vielen Jahren bekannten System der„gestreiften Zahnpasta", wie es etwa aus der WO 2000/033801 bekannt ist. Hierbei besitzt eine typische 310 ml-Standardkartusche an ihrer Austrittsöffnung ein in das Innere der

Kartusche hineinragendes Rohr. Dieses Rohr ist am unteren Ende in Richtung

Austrittsöffnung betrachtet - also am vorderen Ende der Kartusche - mit einem oder mehreren Schlitzen versehen. Eine erste Komponente wird in die Kartusche bis unterhalb der Öffnung des ins Innere der Kartusche hineinragenden Rohres eingefüllt. Die zweite Komponente wird dann ohne Vermischung auf die erste Komponente geschichtet, die Kartusche vollständig bis auf die gewünschte Menge mit der zweiten Komponente gefüllt und die Kartusche mit dem beweglichen Pressstempel verschlossen. Somit sind die erste und die zweite Komponente innerhalb einer Kartusche räumlich getrennt voneinander angeordnet. Zum gleichzeitigen Ausbringen der beiden Komponenten wird die Kartusche in eine handelsübliche Klebepistole eingesetzt, die Kartusche auf der Ausbringseite geöffnet und ggf. eine Tülle zum besseren Verteilen auf die Kartusche aufgesetzt.

Wird mittels der Klebepistole Druck auf den Pressstempel ausgeübt, so wird die zweite Komponente durch das ins Innere der Kartusche ragende Rohr gedrückt und aufgrund der Druckverteilung die erste Komponente durch die Schlitze in dem Rohr gedrückt, so dass sich auf der zweiten Komponente Streifen aus Material der ersten Komponente bilden und diese zusammen ohne wesentliche Vermischung - nach Art der„gestreiften Zahnpasta"- ausgebracht werden.

Das Verhältnis der beiden Komponenten zueinander ist steuerbar über die Verhältnisse der Querschitte des Rohrs und der Schlitze sowie über die Länge, die das Rohr ins Innere ragt, wobei Grenzen gesetzt sind durch den Anschlag des Pressstempels.

Eine bevorzugte Ausführungsform ist ein Kleb- und Dichtstoffsystem, welches die

Dimensionierung einer standardisierten Kartusche (310 ml) aufweist, die mit einer leicht modifizierten handelsüblichen Kartuschen-Klebepistole ausgepresst werden kann.

In einem derartigen Kleb- und Dichtstoffsystem sind die erste und die zweite Komponente in einer gemeinsamen Kartusche in getrennten Kammern angeordnet und die

Komponenten werden mit jeweils einem Kolben aus ihren Kammern, durch separate Düsen, insbesondere raupenförmig nebeneinander im Wesentlichen ohne Vermischung, ausgebracht .

Da getrennte Kammern und Düsen vorliegen findet eine Vermischung höchstens im Randbereich von nebeneinander liegenden ausgepressten Kleberaupen statt.

Es ist jedoch auch möglich, dass die erste und die zweite Komponente in zwei getrennten Schlauchbeuteln enthalten sind, wobei die Schlauchbeutel in einer Art doppelläufiger Schlauchbeutel-Pistole mit zwei Abgabedüsen angeordnet sind, welche wie üblich bedient werden können Ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel ist folgendermaßen aufgebaut

Die vorliegende Erfindung eignet sich ganz besonders zum Verkleben von Kunststoffen, insbesondere Folien, bevorzugt Dampfbremsfolien mit und ohne Vliesbeschichtung, Holz, Papier, Pappe, Tapeten, Leder, Filz, Kork, Textilien und/oder Metallen.

Mit dem vorliegenden Kleb- und Dichtstoffsystem können besonders vorteilhaft

Dampfbremsfolien auf Basis von Polyolefinen oder Polyamiden mit oder ohne

Polyolefinbeschichtung im Dachbereich luftdicht aneinandergefügt und am Mauerwerk abgedichtet werden. Unabhängig vom Untergrund können die Eigenschaften der beiden Komponenten so eingestellt werden, dass sämtliche Unwägbarkeiten der

Untergrundeigenschaften oder der zu verbindenden Teile durch die eingestellten

Eigenschaften der Klebe- und Dichtkomponenten im Gegensatz zu den Einkomponenten Kleb- und Dichtstoffsystemen des Standes der Technik überwunden werden können.

Insbesondere eignet sich das erfindungsgemäße Kleb- und Dichtstoffsystem bevorzugt zum Verkleben von Folien, bevorzugt Dampfbremsfolien, vorzugsweise polyolefinischen oder polyamidischen Dampfbremsfolien mit und ohne Vliesbeschichtung auf nicht glatten, saugenden Untergründen, insbesondere Putz, Beton, Ziegelsteinen oder Poroton, jedoch auch zum Anschluß von Dampfbremsfolienbahnen aneinander.

Des Weiteren ist das erfindungsgemäße Kleb- und Dichtstoffsystem umweltfreundlich, da es im Wesentlichen frei von flüchtigen, die Umwelt belastenden Stoffen ist.

Nach dem Aushärten bilden die im erfindungsgemäßen System verwendeten Kleb- und Dichtstoffe hochviskose, elastische Massen. Das Aushärten erfolgt je nach Wahl der zu verwenden Komponenten mittels

Luftfeuchtigkeit oder durch Verdunsten von Wasser und/oder Nachpolymersieren.

Darüber hinaus weist der von dem erfindungsgemäßen Kleb- und Dichtstoffsystem abgegebene Kleb- und Dichtstoff schon zu Beginn der Anwendung eine hohe Adhäsivkraft auf.

Als Polymer-Precursor eignen sich solche Polymere mit durch Feuchtigkeit

hydrolisierenden oder vernetzenden Gruppen. Insbesondere geeignet sind solche

Polymer-Precursor, die ausgewählt sind aus der Gruppe Polyurethan-, Polyether-,

Polyolefin-, Polybutadien, Polyisopren-, Polystyrol-Butadien-Co-Polymere, Polychloropren- polymere, Poly-Acrylnitril-Butadien-Prepolymere, Polysilikone,

Vorzugsweise enthält der erfindungsgemäße Kleb- und Dichtstoff Polyurethan-, Polyether- und/oder Polyolefin-Prepolymere. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit besonders geeignet sind beispielsweise das Polyether-Prepolymer KANEKE SILYL SAX400 der Kaneka Belgium N.V, die Polyurethan-Prepolymere POLYMER ST 61 , POLYMER ST 65 und POLYMER ST 67 der Hanse Chemie AG und das Prepolymer Baycoll XP 2458 der Bayer AG.

Ferner werden bevorzugt eingesetzt: Acryl-, Alkyd-, Epoxid-, Polyurethan- und/oder Polyvinylacetat-Harze. Besonders bevorzugt enthält der Kleb- und Dichtstof Acryl-, Epoxid- und Alkydharze. Alternativ besonders bevorzugt sind Polybutene, Polyisobutene und hydroylierte Polyesterharze. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit sind ganz besonders bevorzugte Beispiele für erfindungsgemäße Komponenten sind Polyacrylate auf der Basis von n-Butylacrylat wie Acronal 4F und AcResin DS 3500 der BASF SE. Es sind aber auch alle anderen in Kleb- und Dichtstoffen üblichen Harze erfindungsgemäß geeignet.

Die Komponenten des erfindungsgemäße Kleb- und Dichtstoffsystems können einen oder mehrere Zusatzstoffe enthalten, die ausgewählt sind aus anorganischen Füllstoffen, organischen Füllstoffen, Weichmachern, Tackifiern, oligomeren Füllstoffen, polymeren Füllstoffen, Rheologie-Modifikatoren, wie zum Beispiel Verdickern oder Thixotropiermitteln, Vernetzern, Haftvermittlern, Stabilisatoren und Farbstoffen. Die Zusatzstoffe können alleine oder als Gemische vorhanden sein. Sie liegen in folgenden Mengen im

erfindungsgemäßen Kleb- und Dichtstoff vor jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile fertigen Kleb- und Dichtstoffes: 0 bis etwa 80 Gew.-% anorganische und/oder organische Füllstoffe, 0 bis etwa 60 Gew.-% Weichmacher, 0 bis etwa 60 Gew.-% Tackifier, 0 bis etwa 80 Gew.-% oligomere und/oder polymere Füllstoffe, 0 bis etwa 20 Gew.-% Rheologie- Modifikatoren, 0 bis etwa 15 Gew.-% Vernetzer, 0 bis etwa 10 Gew.- % Haftvermittler und 0 bis etwa 15 Gew.-% Stabilisatoren.

Bei den jeweiligen Zusatzstoffen handelt es sich um dem Fachmann bekannte

Zusatzstoffe, dessen Auswahl dem Fachmann keinerlei Schwierigkeiten bereitet.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält der verwendete Kleb- und Dichtstoff einen Vernetzer und/oder einen Härter, der mit Umgebungsfeuchte den Kleb- und Dichtstoff aushärtet. Bevorzugt führt er die notwendige Festigkeit für den Kleb- und Dichtstoff mittels einer chemischen Reaktion mit der Umgebungs- bzw. Luftfeuchtigkeit herbei.

Bevorzugte Vernetzer sind Verbindungen, die durch Feuchtigkeit hydrolisierbare und/oder vernetzende Gruppen enthalten. Dies können niedermolekulare Verbindungen und/oder Prepolymere sein. Besonders bevorzugte Vernetzer sind primäre, sekundäre oder tertiäre Aminoverbindungen, die gegebenenfalls auch Vernetzergruppen enthalten können. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit sind erfindungsgemäß bevorzugte Vernetzer

beispielsweise die folgenden Aminosilane: γ-Aminopropyltriethoxysilan (KBE 903, Shin Etsu; A-1100, GE Advanced Materials), γ-Aminopropyltrimethoxysilan (A-1110, GE

Advanced Materials), N-(ß-Aminoethyl)-Y-aminopropyl-trimethoxysilan (A-1120, GE

Advanced Materials), Bis-[Y-(trimethoxysilyl)propyl]amin (A-1170/Y-9627, GE Advanced Materials), 4-Amino-3,3-dimethyl-butyl-trimethoxysilan (A-1637/Y-11637, GE Advanced Materials), γ-Aminopropyl-methyl-diethoxysilan (A-2100, GE Advanced Materials).

Mit Füllstoffen anorganischer oder organischer Natur können andere physikalische

Eigenschaften als die Viskosität, wie beispielsweise die Thixotropie, Härte bzw. Festigkeit des Kleb- und Dichtstoffes eingestellt werden.

Bevorzugte anorganische Füllstoffe sind Quarzmehl, gefälltes oder natürliches

Bariumsulfat, Titandioxid, gefälltes oder natürliches Calciumcarbonat (zum Beispiel Kreide), gefälltes oder natürliches Kaolin, Talkum, Magnesium- oder Aluminiumhydroxid (letztere Hydroxide erlauben eine Einstellung der Brandklasse), Zinkoxid, Zirkoniumsalze, Glaskugeln oder Mikrohohlkugeln aller Art.

Bevorzugte organische Füllstoffe sind beispielsweise Harze auf Kohlenwasserstoff- oder Kolophoniurnbasis, Tallharz, Balsamharz, Terpene, Oligomere, wie zum Beipiel Butylene, Acrylate oder andere Vinylbasierte Moleküle mit einem relativ niedrigen Molekulargewicht, Urethane oder Ester mit relativ niedrigem Molekulargewicht oder polymere Weichmacher auf Polyesterbasis, z. B. Benzoflex. Als organische Füllstoffe sind auch polymere Füllstoffe geeignet, wie zum Beispiel Schlagzähmodifikatoren, Kunststofffasern oderKunststoffpulver auszumBeispielPolyacrylaten, Polystyrol, Polyester, Polyamid, Polyurethan,

Polyvinylchlorid, Polyolefinen, Polyvinylacetat, Polyisopren oder Poly(iso)butylen, sowie Blockcopolymere davon.

Durch den Zusatz von für Dichtstoffen typischen Haftmitteln kann die Haftung des erfindungsgemäßen Dicht- und Klebstoffes auf Untergründen noch verstärkt werden. Die Haftmittel können bifunktionell sein, indem sie als strukturelle Merkmale sowohl die

Haftung verstärkende Gruppen wie beispielsweise Aminogruppen als auch

Vernetzergruppen wie beispielsweise vernetzende Silangruppen enthalten.

Bei den Weichmachern handelt es sich um flüssige oder feste indifferente organische Substanzen mit geringem Dampfdruck. Aufgrund ihres Löse- und Quellvermögens verringern sie die Härte des Harzes und/oder der verwendeten Precursor-Polymeren bzw. des aus dem Precursor-Polymer entstandenen elastomeren Makromoleküls und ändern sein Haftvermögen. Geeignete Weichmacher sind beispielsweise die dem Fachmann wohl bekannten Phthalate, Adipate, Citrate, Phosphate, Trimellithsäure oder Sulfonsäure.

Bei den Tackifiern, mit denen die Klebrigkeit eingestellt werden kann, handelt es sich vorzugsweise um Kolophonium- oder Kohlenwasserstoff-basierte Harze.

Bevorzugte Rheologie-Modifikatoren sind Polyurethan-Verdicker, Acrylat- Verdicker, Cellulose-Verdicker, Polyvinylalkohol-Verdicker, Silikate, Vinylether-/Maleinsäureanhydrid oder Polyethylenoxid.

Bevorzugte Stabilisatoren sind sterisch gehinderte Phenole, wie zum Beispiel Irganox 110, Antioxidant 330 oder Cyanox 2246, die zur Erhöhung der Temperaturstabilität eingesetzt werden, und sterisch gehinderte Phenole und/oder sterisch gehinderte Amine, wie Irganox 1076 oder 1010, Tinuvin P, Tinovin 326 oder 770, oder Antioxidant 330, oder modifizierte Titandioxide, die zur Erhöhung der UV-Beständigkeit verwendet werden.

Daneben können die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten ersten und zweiten Komponenten noch weitere übliche Zusatzstoffe enthalten, beispielsweise Biozide (Konservierungsstoffe).

Eine bevorzugte Ausführungsform kann auch in einem mehrkomponentigen Kleb- und Dichtstoffsystem liegen, wobei das System zusätzlich wenigstens eine weitere

Komponente enthält, welche sowohl von der ersten und zweiten Komponente als auch von weiteren Komponenten räumlich getrennt angeordnet ist, und welche im Wesentlichen ohne Vermischung ausbringbar sind, wobei die zusätzlichen Komponenten verglichen mit der ersten und zweiten Komponente unterschiedliche physikalische und/oder chemische Eigenschaften aufweisen.

Zur Einfärbung der Komponenten mit unterschiedlichen Eigenschaften eignen sich insbesondere anorganische und organische Pigmente.

Durch Wahl der geeigneten Füllstoffe und Vernetzer kann vom Fachmann eine optimale Kohäsion erreicht werden. Diese sollte im Baubereich bei 70°C noch ausreichend sein. Der Fachmann kann hierbei die optimale Kohäsion durch entsprechende Abstimmung der Kettenlänge der Harzkomponenten, die Menge und Qualität der Füllstoffe und Vernetzer abstimmen. Die Additive liegen in einer Menge von etwa 0 bis etwa 80 Gew.-%, insbesondere von etwa 10 bis etwa 70 Gew.-%, am meisten bevorzugt von etwa 30 bis etwa 60 Gew.-% vor, jeweils bezogen auf den Kleb- und Dichtstoff.

Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen:

Beispiele

Herstellung der Komponenten:

Harz und Precursor jeder einzelnen Komponente werden bei Raumtemperatur miteinander vermischt. Anschließend werden der Füllstoff, der/die Vernetzer und die ggf. weiteren Bestandteile untergemischt; wird ein Wachs (z.B. Crayvallac Super) zugegeben, so geschieht dies bei erhöhter Temperatur (ca. 60 °C). Abschließend wird die Komponente unter Vakuum vermischt und im angegebenen Mengenverhältnis mit der zweiten

Komponente abgefüllt.

Im Fall der Verwendung eines selbstvernetzenden Polymers entfällt der erste Mischschritt.

Komponente 1

Komponente 2:

Komponente 3: Polymer ST 61 Hansa Chemie AG 6

Quarzmehl M300 Euroquarz 40

KBE 903 Shin Etsu 2

Komponente 4:

Komponente 5:

Komponente 6:

Aus diesen Komponenten wurden folgende erfindungsgemäße zweikomponentigen Kleb- und Dichtstoffsysteme hergestellt,

1 ) Komponente 1 + Komponente 2 im Mengenverhältnis 1 :1 2) Komponente 1 + Komponente 5 im Mengenverhältnis 1 :1

3) Komponente 1 + Komponente 5 im Mengenverhältnis 2:1

4) Komponente 1 + Komponente 5 im Mengenverhältnis 1 :2

5) Komponente 1 + Komponente 2 im Mengenverhältnis 1 :1

6) Komponente 2 + Komponente 6 im Mengenverhältnis 1 :1

7) Komponente 1 + Komponente 2 im Mengenverhältnis 1 :1

8) Komponente 3 + Komponente 4 im Mengenverhältnis 1 :1

9) Komponente 3 + Komponente 6 im Mengenverhältnis 1 :1

10) Komponente 3 + Komponente 6 im Mengenverhältnis 2:1

Darüber hinaus wurden folgende mehrkomponentigen Kleb- und Dichtstoffsysteme hergestellt:

1 1 ) Komponente 1 + Komponente 5 + Komponente 6 im Mengenverhältnis 1 :1 :1

12) Komponente 1 + Komponente 3 + Komponente 6 im Mengenverhältnis 1 :3:1

13) Komponente 4 + Komponente 5 + Komponente 6 im Mengenverhältnis 1 :1 :1

Alle Beispiele weisen für die Anwendung ausreichende Eigenschaften auf.

Dampfbremsfolien mit und ohne Vliesbeschichtung werden auch auf nicht glatten, saugenden Untergründen, insbesondere Putz, Beton, Ziegelsteinen oder Poroton sicher verklebt. Chemische Unverträglichkeiten der Komponenten miteinander wurden in keinem Fall beobachtet.