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Title:
ADHESIVE SYSTEM FOR SILICONES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/061028
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a kit comprising the following: a) at least one resolubilizable (co)polymer, b) at least one adhesive for silicones, optionally c) a base body and optionally, d) a silicone compound. The invention also relates to the use of this kit for producing an impression tray.

Inventors:
ENGELBRECHT JUERGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/003178
Publication Date:
October 19, 2000
Filing Date:
April 10, 2000
Export Citation:
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Assignee:
S & C POLYMER SILICON & COMPOS (DE)
ENGELBRECHT JUERGEN (DE)
International Classes:
A61C9/00; A61K6/00; A61K6/896; A61K6/90; C09J5/02; C09J201/02; C08L83/04; (IPC1-7): A61C9/00; A61K6/10
Foreign References:
US4763791A1988-08-16
DE4414837A11995-11-23
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
Forstmeyer, Dietmar (Boeters & Bauer Bereiteranger 15 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. ]. Besteck, umfassend : a) zumindest ein wiederanlösbares (Co) Polymer, und b) zumindest ein Adhesiv für Silicone.
2. Besteck nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zu sätzlich c) mindestens einen Grundkörper umfaßt.
3. Besteck nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich d) mindestens eine Siliconmasse umfaßt.
4. Besteck nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß der Grundkörper Polymere oder Copolymere von Methacrylaten umfaßt oder aus diesen besteht.
5. Besteck nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß der Grundkörper zusätzlich Füllstoffe wie Glaspulver umfaßt.
6. Besteck nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß es sich bei dem Grundkörper um einen Abform löffel handelt.
7. Besteck nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß es sich bei dem Grundkörper um einen indi viduell hergestellten Abformlöffel handelt.
8. Besteck nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß es sich bei dem Grundkörper um einen indi viduell hergestellten lichthärtenden Abformlöffel handelt.
9. Besteck nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, daß es sich bei dem Grundkörper um dentale Kronen oder Brücken oder provisorische Kronen oder Brücken handelt.
10. Besteck nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß die wiederanlösbaren (Co) Polymere Polystyrol, Polycarbonat, Poly (meth) acrylat Polyvinylchlorid, Polysulfon, Polymethylpenten oder Polystyrolacrylnitril oder Gemische davon umfassen oder sind.
11. Besteck nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Poly (meth) acrylate Polymere oder Mischpolymerisate von Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Neopentyloder Tetrahydro furfurylestern von Acrylsäuren oder Methacrylsäuren sind.
12. Besteck nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß das Adhesiv für Silicone ein (Co) Polymer oder ein Gemisch von (Co) Polymeren ist, das/die SiHoder Vinylgrup pen enthält/enthalten.
13. Besteck nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das (Co) Polymere oder das Gemisch von (Co) Polymeren pro Einheit, die zwei ursprünglich eingesetzten Monomeren entspricht, min destens eine SiHoder Vinylgruppe enthält.
14. Besteck nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn zeiclmet, daß das Adhesiv für Silicone ein (Co) Polymer oder ein Gemisch von (Co) Polymeren ist, das Silanolgruppen Si (X)enthält, wobei X = OH,ORC oder Reste der Formeln 0COR,NRR,.,NRCOR, sind, wobei die Reste R, und R,, un abhängig voneinander HAtome, OHGruppen, Alkylgruppen, Al koxygruppen oder Arylgruppen sein können.
15. Besteck nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Reste der FormelnORC,OCORC,NRdRCtNRsCORcleicht hy drolisierbare Reste sind.
16. Besteck nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß die wiederanlösbaren (Co) Polymere und/oder die Adhesive für Silicone in mindestens einem leichtflüchtigen, inerten Lösungsmittel gelöst oder angelöst sind.
17. Besteck nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel ein aliphatischer oder aromatischer, halogenierter ocler nichthalogenierter Kohlenwasserstoff, Ether, Keton, Ester oder cyclisches Siloxan ist.
18. Besteck nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß die Siliconmasse d) eine Siliconabformmasse zur Abformung von Zähnen ist.
19. Besteck nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß die Komponenten a), b), gegebenenfalls c) und gegebenenfalls d) getrennt vorliegen.
20. Besteck nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß die Komponenten a), b), gegebenenfalls c) und gegebenenfalls d) in getrennten Behältern wie Flaschen oder Do sen vorliegen.
21. Verfahren zur Herstellung eines Formteils nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß a) eine Lösung mindestens eines wiederanlösbaren (Co) Polymeren nach einem der vorstehenden Ansprüche auf mindestens eine Ober fläche eines Grundkörpers nach einem der vorstehenden Ansprüche aufgebracht wird, b) das/die wiederanlösbare (n) (Co) Polymer (e) getrocknet wird/werden, c) eine Lösung mindestens eines Adhesivs für Silicone nach einem der vorstehenden Ansprüche auf die Schicht des/der wieder anlösbaren (Co) Polymers/Polymere aufgebracht wird, d) das/die Adhesiv (e) für Silicone getrocknet wird/werden, und gegebenenfalls e) eine Siliconmasse auf das/die Adhesiv (e) aufgebracht wird.
22. Formteil, herstellbar nach dem Verfahren nach Anspruch 21.
23. Formteil nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet daß es sich bei dem Grundkörper um einen Abformlöffel handelt.
24. Verwendung eines Bestecks nach einem der Ansprüche 1 bis 20 oder eines Formteils nach Anspruch 22 oder 23 für medizinische Anwendungen.
25. Verwendung eines Bestecks nach einem der Ansprüche 1 bis 20 oder eines Formteils nach Anspruch 22 oder 23 fiir dentale Anwen clungen.
26. Verwendung eines Bestecks nach einem der Ansprüche 1 bis 20 mit Grundkörper c) zur Herstellung eines Formteils oder eines Abformlöffels für Siliconmassen.
27. Verwendung eines Bestecks nach einem der Ansprüche 1 bis 20 oder eines Formteils nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, claß es sich bei den Siliconmassen um Massen zu Abformung von Zahnen handelt.
Description:
Adhesivsystem für Silicone Die vorliegende Erfindung betrifft ein Besteck (Kit of Parts), umfassend : a) zul dest ein wiederanlösbares (Co-) Polymer, b) zumindest ein Adhesiv für Silicone, gegebenenfalls c) einen Grundkörper, und gegebenenfalls cl)eine Siliconmasse.

Abformungen mit Abformmassen insbesondere im Dentalbereich ma- chen häufig die Verwendung sogenannter individuell geformter Ab- formlöffel nötig. Individuelle Abformlöffel sind individuell hergestellte Formteile in Form eines Abformlöffels, die z. B. aus selbsthärtenden Mischungen aus Methylmethacrylat/Polyme- thylmethacrylat oder aus lichthärtbaren Platten aus Composite (die aus mit Glaspulver versetzten mehrfunktionellen licht- härtbaren (Meth-) Acrylat-Mischungen bestehen), in dentalen An- wendungen"lichthärtbare individuelle Abformlöffelplatten ge- nannt, hergestellt werden.

Üblicherweise werden im Dentalbereich Silicone als Abformmassen verwendet. Der Verbund zwischen Abformlöffeln und Siliconen stellt jedoch ein Problem dar : Silicone haften nicht von selbst auf Kunststoffen oder Compositen. Um dennoch eine Haftung zwi- schen Siliconabformmassen und Abformlöffeln zu gewährleisten, wurde zum einen versucht, die Abformmassen mit Hilfe von mecha- nischen Retentionen wie Löchern, Unterschnitten, umgebörtelten Rändern usw., also rein mechanisch, stabil im Abformlöffel zu verankern und ein Abheben aus diesem nach der Abdrucknahme zu verhindern.

In ähnlicher Weise wird in der DE 42 28 538 versucht, die Haf- tung zwischen einem mehrfach zu verwendenden Abformlöffel und einer Siliconabformmasse dadurch zur verbessern, daß auf den me- tallischen Abformlöffel eine Dispersion aufgestrichen wird und diese Dispersion getrocknet wird. Doch auch derartige Systeme weisen keine ausreichende Haftung der Siliconmassen auf den Ab- formlöffeln auf. zum anderen wurde versucht, die Haftung der Siliconmassen auf Abformlöffeln mit Hilfe von Lösungen zähklebriger Siliconpoly- merer molekular-mechanisch zu verbessern. In der Regel sind die- se Silicon-Abformlöffeladhesive Lösungen nur teilweise vernetzter Silicone in fluchtigen L6sungsmitteln. Da lceine di- rekte chemische Verbindung zwischen Siliconabformmasse und den teilvernetzten Siliconpolymeren des Abformlöffeladhesivs statt- findet, können diese Adhesive sowohl für kondensationsvernetzen- de als auch für additionsvernetzende Siliconabformmassen verwen- det werden.

Beide vorstehend erwähnten Maßnahmen zur besseren Haftung der Siliconabformmassen auf den Abformlöffeln stellen jedoch unzu- reichende Lösungen dar : Besonders schwierig ist das Einbringen von mechanischen Retentionen in individuell gefertigte Abform- löffel, da diese z. B. nachträglich durch Bohren hergestellt wer- clen miissen. Bei diesen harten Löffeln führt Bohren außerdem leicht zu Spannungsrissen ; zu viele mechanische Lochretentionen schwächen zudem die Bruchfestigkeit und Verbiegefestigkeit der Abformlöffel.

Die auf dem blarkt befindlichen lösungsmittelhaltigen zähklebri- gen Adhesive zeigen nur eine unterstützende Haftwirkung : Bei et- was stärkeren Zugkräften beim Entfernen des Abdrucks vom abzu- formenden Objekt wie einem Zahn hebt sich der Siliconabdruck un- ter Verformung von dem Abformlöffel ab und das Zähadhesiv löst sich unter Bildung vieler Ziehfäden. Auf Grund der Verformung des Abdrucks kommt es leicht zu Fehlpassungen.

Es ist vor kurzem gefunden worden, daß Adhesive, die genutzt werden, um weichbleibende Siliconunterfütterungsmaterialien an Prothesenkunststoff fest zu binden (z. B. beigefugte Patentanmel- dung DE 199 05 224.7, Patentanmeldung DE 196 35 696 A1 oder Pa- tent EP 0 632 063 Al), auch hervorragend auf Abformlöffeln haf- ten, die leicht anlösbar sind. Anlösbare Löffel sind z. B. solche aus Polystyrol, Polycarbonat. Auf individuellen Abformlöffeln auf Monomer/Polymer-Basis wie z. B. aus Methylmethacrylat/Poly- methylmethacrylat können diese Adhesive zu einer guten Haftung der Siliconabformmasse auf eben diesem Typ von individuellen Ab- formlöffeln führen.

Problematisch ist jedoch das Erzeugen einer guten Haftfestigkeit von Siliconen auf der Oberfläche von vernetzten Methacrylaten, speziell auf individuellen lichthärtbaren Abformlöffeln auf tJIethacrylat-Composite-Basis, die in großer Zahl verwendet wer- den. Auf diesen Typen von polymerisierten Besteckn versagen die genannten neuen Haftprimer für Silicone.

Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Besteck bereitzustellen, das einen leicht herzustellenden und sicheren Verbund zwischen Abformlöffeln wie aus Methacrylat-Compositen bestehenden Abform- löffeln und insbesondere speziellen lichthärtbaren individuellen Abformlöffeln und Siliconmassen ermöglicht, wobei der Verbund in etwa so stark ist wie die Kohäsion der Siliconmasse selbst.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch ein Besteck, das a) zumindest ein wiederanlösbares (Co-) Polymer, b) zumindest ein Adhesiv für Silicone, gegebenenfalls c) einen Grundkörper, und gegebenenfalls d) eine Siliconmasse umfaßt.

Derartige Bestecke weisen den Vorteil auf, daß es zu einer che- mischen Verbindung zwischen dem Adhesiv und der Siliconmasse kommen kann. Dadurch wird die Haftung der Siliconmasse-über das Adhesiv und das wiederanlösbare (Co-) Polymer-auf dem Grundkörper extrem fest. Eine derartige feste Haftung kann über bekannte Systeme, insbesondere Systeme, die hauptsächlich auf mechanischer Haftung beruhen, nicht erreicht werden.

Erfindungsgemäß kann der Grundkörper z. B. Polymere oder Copoly- mere von Methacrylaten umfassen oder daraus bestehen. Er kann ein Compositkörper sein und zusätzlich Füllstoffe wie Glaspulver umfassen.

Bei dem gegebenenfalls umfaßten Grundkörper kann es sich um ei- nen Abformlöffel, insbesondere um einen individuell hergestell- ten Abformlöffel und besonders bevorzugt um einen individuell hergestellten lichthärtenden Abformlöffel handeln. Auch kann es sich bei dem Grundkörper um dentale Kronen oder Brücken oder provisorische Kronen oder Brücken, oder um Bißschienen aus Com- positematerial handeln.

Die löslichen bzw. (wieder-) anlösbaren (Co-) Polymere können z. B.

Polystyrol, Polycarbonat, Poly (meth-) acrylat Polyvinyl-chlorid, Polysulfon, Polymethylpenten oder Polystyrolacrylnitril oder Ge- mische davon umfassen oder sein, wobei die Poly (meth-) acrylate wegen deren chemischer Verwandtschaft mit den vernetzten Metha- crylaten vorzugsweise Polymere oder Mischpolymerisate von Me- thyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Neopentyl-oder Tetrahydrofur- furylestern von Acrylsäuren oder Methacrylsäuren sind.

Prinzipiell ist jedoch jedes lösliche bzw. (wieder-) anlösbare Polymere geeignet, welches sich in ausreichender Stärke mit (co-) polymerisierten Grundkörpern insbesondere auf Basis von mit Füllkörpern versetzten oder keine Füllkörper enthaltenden Dimethacrylaten oder anderen mehrfunktionellen Methacrylaten verbinden kann. Eine Verbindung ist ausreichend stark, wenn sie eine Haftkraft von zumindest 50%, stärker bevorzugt von zumin- dest 90% und am stärksten bevorzugt von zumindest 100% der Kohä- sionskraft der eingesetzten Abformmasse aufweist.

Erfindungsgemäß werden vorzugsweise Adhesive für Siliconmassen eingesetzt, die mit der Siliconmasse chemisch reagieren, d. h. chemische Bindungen mit der Siliconmasse aufbauen können.

Derartige Adhesive für Silicone können z. B. ein (Co-) Polymeres oder ein Gemisch von (Co-) Polymeren sein, das/die SiH-und/oder Vinylgruppen enthält/enthalten ; insbesondere wird bevorzugt, daß das (Co-) Polymere oder das Gemisch von (Co-) Polymeren pro Ein- heit, die zwei ursprünglich eingesetzten Monomeren entspricht, mindestens eine SiH-oder Vinylgruppe enthält.

Derartige Adhesive sind z. B. in der beigefügten Patentanmeldung DE 199 05 224.7 offenbart, auf die auch bezüglich dieser Offen- barung ausdrücklich Bezug genommen wird. In alternativer Weise kann das Adhesiv für Silicone ein (Co-) Polymeres oder ein Ge- misch von (Co-) Polymeren sein, das Silanolgruppen-Si (X)- enthält, wobei X = OH,-O-R oder Reste der Formeln-O-CO-R,- MRd-R"-NRd-CO-Rc sind, und die Reste R und R, oder die freien Bindungen am Si-Atom unabhängig voneinander H-Atome, OH-Gruppen, Alkylgruppen, Alkoxygruppen oder Arylgruppen sein bzw. aufweisen können. Es wird besonders bevorzugt, wenn die Reste der Formeln -0-R,-0-CO-R,,-NR,-R,-NR-CO-R, leicht hydrolisierbare Reste sind. Derartige Gruppen der Formel X sind auch in der beigefüg- ten PCT-Patentanmeldung Haftvermittler für Siliconmaterialien", Anwaltsakte 10730, beim Europäischen Patentamt eingereicht am 06.04.2000 und der beigefügten deutschen Patentanmeldung DE 199 15 492.9 offenbart, auf die auch bezüglich dieser Offenbarung ausdrticklich Bezug genommen wird.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die wiederanlösba- ren (Co-) Polymere und/oder die Adhesive für Silicone in minde- stens einem leichtflüchtigen, inerten Lösungsmittel gelöst oder angelöst. Als Lösungsmittel kann ein aliphatischer oder aromati- scher, halogenierter oder nicht-halogenierter Kohlenwasserstoff, Ether, Keton, Ester oder cyclisches Siloxan eingesetzt werden.

Derartige Lösungsmittel sind dem Fachmann an sich bekannt.

Bei der Siliconmasse d) kann es sich z. B. um eine Siliconabform- masse zur Abformung von Zähnen handeln.

In dem erfindungsgemäßen Besteck können die Komponenten a), b), gegebenenfalls c) und gegebenenfalls d) getrennt, z. B. in ge- trennten Behältern wie Flaschen, Tuben oder Dosen etc. vorlie- gen. Auch kann der Grundkörper auf andere Weise separat verpackt vorliegen.

Durch derartige Adhesivsysteme für Siliconmassen insbesondere auf Compositeformteilen wird eine innige Verbindung zwischen Si- liconmasse und Compositeformteilen hergestellt.

Weiter wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur Herstellung eines Formteils, wie eines Abformlöffels, bereitgestellt, wobei a) eine Lösung mindestens eines wiederanlösbaren (Co-) Polymeren auf mindestens eine Oberfläche eines Grundkörpers aufgebracht wird, b) das/die wiederanlösbare (n) (Co-) Polymer (e) getrocknet wird/werden, c) eine Lösung mindestens eines Adhesivs für Silicone auf die Schicht des/der wiederanlösbaren (Co-) Polymers/Polymere aufge- bracht wird, d) das/die Adhesiv (e) für Silicone getrocknet wird/werden, und gegebenenfalls e) eine Siliconmasse auf das/die Adhesiv (e) aufgebracht wird.

Dieses Verfahren kann z. B. von einem Zahnarzt, einem Zahntechni- ker oder einer Zahnarzthelferin durchgeführt werden.

Ferner wird erfindungsgemäß ein Abformlöffel bereitgestellt, der nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren herstellbar ist.

Die in Schritt a) eingesetzten wiederanlösbaren (Co-) Polymere und/oder die in Schritt c) eingesetzten Adhesive für Silicone sind gemäß einer bevorzugten Ausführungsform in mindestens einem der vorstehend erwähnten leichtflüchtigen, inerten Lösungsmittel gelöst.

Ein erfindungsgemäßer Abformlöffel mit einer verbesserten Haf- tung von Siliconmassen auf Compositeformteilen, speziell ein entsprechender individueller lichtgehärteter Abformlöffel, kann insbesondere dadurch hergestellt werden, daß 1. Lösungen von wiederanlösbaren Polymeren auf die Composite- oberflache aufgetragen und getrocknet werden, so daß sie auf dieser Compositeoberfläche haften, und 2. Adhesivlösungen für härtbare Silicone auf die Schicht der wiederanlösbaren Polymere aufgebracht und getrocknet werden, so daß sie auf den wiederanlösbaren Polymeroberflächen haften ; dadurch wird eine innige Verbindung zwischen einer aufzubrin- genden Siliconmasse und der anlösbaren Polymeroberfläche er- möglicht.

Beispielsweise können erfindungsgemäß individuelle Abformlöffel eingesetzt werden. Individuelle Abformlöffel, die auch mit Füll- stoffen versetzte Dimethacrylate umfassen können, liegen in der Regel zunächst als vorgefertigte lichthärtbare Platten vor und werden auf einem Gipsmodel zu einem individuellen Abformlöffel modelliert und lichtgehärtet. Nach Entfernen der sauerstoffinhi- bierenden Schmierschicht mit Ethanol wird erfindungsgemäß z. B. ein dünner Film eines anlösbaren Polymeren auf die Oberfläche des individuellen Abformlöffels aufgetragen. Dieses geschieht leicht durch Auftrag des in leichtflüchtigen inerten Lösungsmit- teln gelösten Polymeren.

Wie vorstehend beschrieben, werden mit anlösbaren Polymeren be- handelte Grundkörper wie Methacrylatgrundkörper getrocknet und dann erfindungsgemäß in einem zweiten Schritt mit Siliconhaft- vermittlern (Primern) behandelt, wie sie z. B. in der beigefügten Patentanmeldung DE 199 05 224.7 oder in der Patentanmeldung DE 1. 96 35 696 A1 oder im Patent EP 0 632 060 Al für additionsver- netzende Systeme (A) beschrieben sind, oder auch wie sie z. B. in cler beigefiigten PCT-Patentanmeldung"Haftvermittler für Silicon- materialien", Anwaltsakte 10730, beim Europäischen Patentamt eingereicht am 06.04.2000 und der beigefügten deutschen Pa- tentanmeldung DE 199 15 492.9, für kondensationsvernetzende Sy- steme (K) beschrieben sind.

Geeignete Primer (A) für die Beschichtung von Grundkörpern, spe- ziell von individuellen lichtgehärteten Abformlöffeln, mit addi- tionsvernetzenden Abformmassen können Lösungen von Haftpolymeren sein, die eine ausreichende Menge an SiH-und/oder Vinyl-Gruppen enthalten und die sich ausreichend in der aufgetragenen Polymer- oberfläche des Dimethacrylatgrundkörpers lösen können, wobei Lö- sungsmittel verwendet werden, die ausreichend flüchtig sind.

Insbesondere können die vorstehend beschriebenen Lösungsmittel eingesetzt werden. So behandelte Abformlöffel sind für eine starke Haftung additionsvernetzender Silicone vorbereitet und geeignet.

Geeignete Primer (K) für die Beschichtung von Abformlöffeln mit kondensationsvernetzenden Abformmassen können z. B. Lösungen von Polymeren sein, die eine ausreichende Menge an Silanolgruppen -Si (X)- enthalten, wobei X = OH,-O-RC,-O-CO-R, I -NR-R,-NR-CO-R,, und die Reste R, und R,, wie vorstehend defi- niert sind, wobei sich die Lösungen der Polymere ausreichend in der aufgetragenen Polymeroberfläche (l. Schicht) des Dimethacry- lat-abformlöffels lösen können und die verwendeten Lösungsmittel ausreichend flüchtig sind. Insbesondere können die vorstehend beschriebenen Lösungsmittel eingesetzt werden. So behandelte Ab- formlöffel sind für eine starke Haftung kondensationsvernetzen- der Silicone auf dieser Fläche vorbereitet und geeignet.

Die erfindungsgemäßen Bestecke und Abformlöffel können für medi- zinische Anwendungen, insbesondere für dentale Anwendungen zum Einsatz kommen, wobei ihre Verwendung als Abformlöffel für Sili- conmassen besonders bevorzugt wird. Bei den eingesetzten Abform- massen handelt es sich z. B. um Siliconmassen zur Abformung von Zähnen.

Im Falle der individuellen Abformlöffel können die so vorberei- teten Löffel beim Zahnarzt direkt mit Abformmasse des entspre- chenden Härtungstyps beschickt und in den Mund zum Zwecke der Abformung verbracht werden. Bei der Herausnahme des beschickten Abformlöffels bleiben Abformmasse und Abformlöffel fest verbun- den. Ein Ablösen von Teilen der ausgehärteten Abformmasse vom Abformlöffel geschieht nicht, es treten keine entsprechenden Di- storsionen und Fehlabformungen auf. Versuche, die Abformmasse vom Abformlöffel zu entfernen, führen zu Abrissen von Abformma- terial.

Viele andere Anwendungen von Verbindungen von Siliconen auf ver- netzten Methacrylatkunststoffen sind vorstellbar und erfindungs- gemäß.

So können beispielsweise mit Hilfe des erfindungsgemäßen Adhe- sivsystems am unteren Saum von mit Composit verblendeten denta- len Kronen oder Brücken oder provisorischen Kronen oder Brücken auf Basis von Dimethacrylaten, elastische Zahnfleischmasken aus Silicon zur Abdeckung ungenügender Zahnfleischsäume befestigt werden.

So können beispielsweise mit Hilfe der erfindungsgemäßen Adhe- sivsysteme die Innenseite von Composite-Aufbißschienen behandelt und mit härtendem Silicon elastisch unterfüttert werden. weiter cönnen bei Kontaktallergien von Patienten gegen Inhalt- stoffe von Compositen diese nach patentgemäßer Vorgehensweise mit einer dünnen Schicht härtenden Silicons überzogen werden, ocler Compositeaformkörper bei industriellen Anwendungen in pa- tentgemäßer Weise beschichtet und mit einem Siliconkleber dauer- haft elastisch verbunden werden.

BEISPIELE Haftung von additionsvernetzender Siliconabformmasse auf einem lichthärtbaren individuellen Abformlöffel.

Eine lichthärtbare Abformlöffelplatte (Megatray, Fa. Megadenta, Deutschland) wird auf einem Gipsmodel zu einem Abformlöffel ge- formt und in einer Bestrahlungseinheit (Megaflash, Fa. Megaden- ta) 3 min lichtgehärtet. Die sauerstoffinhibierende Schicht auf der Oberfläche wird mit einem alkoholgetränkten Tuch auf der In- nenfläche des so erhaltenen Abformlöffels entfernt.

Es wird eine 15% ige Lösung eines löslichen Polymerpulvers (Poly- methylmethacrylat MW332, Fa. Röhm, Deutschland) in Toluol herge- stellt und diese auf die gesäuberte Innenfläche des Abformlöf- fels diinn aufgetragen und trocknen gelassen.

Auf cliese so behandelte Innenfläche wird nun der Siliconhaftpri- mer entsprechend dem Beispiel 2 der beigefügten Patentanmeldung DE 199 05 224.7 aufgetragen und getrocknet. Der Abformlöffel wird nun mit der additionsvernetzenden Siliconvorabformmasse R- si-line Putty (R-Dental, Deutschland) beladen und eine Abformung eines bezahnten Oberkiefers im Munde vorgenommen. Nach Aushär- tung wird der Abformlöffel mit der ausgehärteten Abformmasse oh- ne eine Spur von Ablösung des Silicons von der Abformlöffelin- nenfläche entnommen. Die Abformmasse ist fest mit dem Abformlöf- fel verbunden kann nur unter Zerstörung der Abformmasse entfernt werden.