WO/2017/154226 | ADHESIVE FILM AND METHOD FOR PRODUCING SAME |
JP6358798 | Adhesive tape |
JP6927866 | Adhesive composition for protective film and protective film |
RÖNISCH RALF (DE)
DE202004019761U1 | 2006-05-04 | |||
EP2045303A1 | 2009-04-08 | |||
EP1136535A2 | 2001-09-26 | |||
EP2520629A1 | 2012-11-07 | |||
EP1655079A2 | 2006-05-10 | |||
EP1448744A1 | 2004-08-25 | |||
EP2722374B1 | 2016-10-26 | |||
DE10259682A1 | 2004-07-01 | |||
EP2322385B1 | 2015-02-25 | |||
EP2045303A1 | 2009-04-08 | |||
DE202004019761U1 | 2006-05-04 | |||
DE202007006816U1 | 2008-09-18 | |||
EP2322385A1 | 2011-05-18 |
Ansprüche 1. Klebeband, insbesondere Kabelwickelband, mit einem textilen Träger, der mindestens auf einer Seite mit einer Kiebeschicht versehen ist, die mindestens zwei Teilschichten umfasst, von denen die erste Teilschicht unmittelbar am Träger angeordnet ist und die zweite Teifschicht auf der ersten Teiischicht aufliegt, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Teilschicht aus einem polymeren klebenden oder nichtklebenden ersten Material besteht, welches mit einem derartigen spezifischen Mindest-Flächengewicht aufgetragen ist, dass das Material zumindest die Poren des Trägers oberflächlich verschließt, wobei das spezifische Höchst-Fiächengewicht des ersten Materials nicht größer ist als 70 % des spezifischen Flächengewichts des Trägers, und dass die zweite Teilschicht aus einem polymeren selbstklebenden zweiten Material besteht. 2. Klebeband nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das spezifische Mindest-Flächengewicht des Materials der ersten Teilschicht nicht kleiner als 5 % und insbesondere nicht größer als 40 % des spezifischen Flächengewichts des Trägers ist und vorzugsweise in einem Bereich von 15 % bis 30 % des spezifischen Flächengewichts des Trägers liegt. 3. Klebeband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das spezifische Höchst-Fiächengewicht des Materials der ersten Teilschicht nicht größer ist als 50 %, bevorzugt nicht größer als 45 %, besonders bevorzugt nicht größer als 40 %, des spezifischen Flächengewichts des Trägers. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Eindringtiefe des Materials der ersten Teilschicht in den Träger im Bereich von 5 % bis 85 %, vorzugsweise von 10 % bis 50 %, besonders bevorzugt von 15 % bis 35 %, bezogen auf die Dicke des Trägers liegt. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftdurchlässigkeit des Trägers, gemessen nach DIN 53 887 bei einem Prüfdruck von 500 Pa, größer ist als 200 l/m2s und/oder bei einer Messung unter einem Prüfdruck von 200 Pa größer ist als 100 !/m2s. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein polymeres nichtklebendes Material der ersten Teilschicht ausgewählt ist aus den Gruppen Ethyi-Vinylacetate (EVA) mit einem Vinylacetat-Anteil im Bereich von 10 - 50 Masse-%, Ethylen- Propylen-Copolymere mit einem Ethylen-Anteil von im Bereich von 5 - 20 Masse-%, mit Maleinsäureanhydrid oder mit Silan modifizierte Polypropylene, Poiyolefin-Elastomere, olefinische Block-Copolymere, amorphe Poly-Alpha- Olefine, Poiyamid-Hotmelts. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das polymere klebende Material der ersten Teilschicht und/oder der zweiten Teilschicht ein druckempfindlicher Haftklebstoff ist, welcher ein natürlicher oder bevorzugt ein synthetischer Kautschuk ist, der bevorzugt ein Schmelzkleber, insbesondere auf der Basis eines Styrol-Butadien- oder eines Styrol-Isopren-Blockcopolymers, ist. 8. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das polymere klebende Material der ersten Teilschicht und/oder der zweiten Teilschicht ein druckempfindlicher Haftklebstoff ist, weicher ein Acrylatklebstoff, bevorzugt ein lösungsmitteifreier UV-vernetzbarer Acrylatklebstoff, ist. 9. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der textite Träger ein Gewebe, ein Gewirk, ein Vlies oder ein daraus gebildeter Verbund ist, 0. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger vollständig aus einem Polyestergewebe, insbesondere aus Polyethylenterephthatat (PET), besteht. 11. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger vollständig aus einem Vlies, insbesondere aus einem Polyesternähvlies, besteht. 12. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass das spezifische Flächengewicht des Trägers im von 15 g/m2 bis 500 g/m2, insbesondere im Bereich von 50 g/m2 bis 250 g/m2, liegt. 3. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis des Flächengewichts der zweiten Teilschicht zum Flächengewicht der ersten Teilschicht im Bereich von 0,2 bis 10 : 1 , insbesondere im Bereich von 0,7 bis 2 : 1 , besonders bevorzugt bei 1 : 1 , liegt. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis des Flächengewichts der ersten Teilschicht zum Flächengewicht der zweiten Teilschicht im Bereich 1 : 3 bis 3 : 1 liegt Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein spezifisches Mindest-Flächengewicht der zweiten Teiischicht 30 g/m2 beträgt. |
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Klebeband, insbesondere ein Kabelwickelband, mit einem textilen Träger, der mindestens auf einer Seite mit einer Klebeschicht versehen ist, die mindestens zwei Teiischichten umfasst, von denen die erste Teilschicht unmittelbar am Träger angeordnet ist und die zweite Teilschicht auf der ersten Teilschicht aufliegt.
Ein Klebeband der genannten Art ist aus einer Ausführungsform der EP 1 655 079 A2 bekannt. Dieses Dokument beschreibt in allgemeiner Form zunächst ein
Verfahren zur Beschichtung von bahnförmigen Substraten, durch welches einfach und kostengünstig Klebebänder mit mehreren Klebstoffschichten bereitgestellt werden sollen. Dazu ist vorgesehen, dass das Substrat zumindest teilflächig mit einem ersten Klebstoff beschichtet wird und nachfolgend das mit dem ersten
Klebstoff beschichtete Substrat mit mindestens einem weiteren, zweiten Klebstoff zumindest teiifiächig beschichtet wird. Hierbei ist während der Beschichtung mit dem weiteren Klebstoff der erste Klebstoff noch nass oder noch nicht ausgehärtet. Des Weiteren beschreibt das Dokument ein Klebeband, das nach einem derartigen Verfahren hergestellt ist und ein bahnförmiges Substrat sowie mindestens zwei einander vollständig, teilweise oder - bevorzugt gemäß einem figürlich dargestellten Ausführungsbeispiel - nicht überlappend auf dem Substrat angeordnete
Kiebstoffschichten umfasst. Als Substratmaterialien kommen dabei gemäß der EP 1 655 079 A2 undifferenziert alle bahnförmigen Materialien in Frage, wie beispielsweise Papiere, Gewebe, Vliese, Kunststofffolien oder Elastomere, die jeweils unterschiedliche Dicken, Strukturen und Polymerzusammensetzungen aufweisen können. Typische Kabeiwickelbänder, bestehend aus z. B. einem textilen Träger in
Kombination mit beispielsweise einem Haftklebstoff auf Basis von
Synthesekautschuk oder Acrylaten, zeigen insbesondere in Abhängigkeit von dem eingesetzten Klebstoff bestimmte klebtechnische Eigenschaften und insbesondere in Abhängigkeit von dem eingesetzten Trägermaterial bestimmte Eigenschaften hinsichtlich der Parameter Reißfestigkeit und Reißdehnung, Geräuschdämpfung und Abrieb. Alierdings generiert erst die Kombination eines spezifischen Trägermaterials mit einem spezifischen Klebstoff ein bestimmtes Eigenschaftsprofii eines
Klebebandes, insbesondere eines Kabelwickelbandes. Zu den klebtechnischen Gebrauchseigenschaften von Klebebändern zählen beispielsweise die Klebkraft auf bestimmten Materialien, wie auf Stahl, die Klebkraft auf dem Bandrücken und die Abroilkraft. Einige dieser Parameter werden nach der Norm DIN EN 1939:2003-12 „Klebebänder - Bestimmung der Klebkraff ermittelt. Die Bänder werden
üblicherweise - im Gegensatz zu Bändern, deren Klebkraft z. B. durch Wärme aktiviert wird - als selbstklebend (englisch:„pressure sensitive") bezeichnet und die dafür verwendeten Klebemassen als selbstklebende Klebemassen
(englischsprachiger Terminus technicus:„pressure sensitive adhesive", abgekürzt: „PSA").
Klebebänder der genannten Art müssen hinsichtlich ihrer Gebrauchseigenschaften auch weitere einheitliche Standards, insbesondere gemäß der LV 312 (10/2009), welche normierende Vorschriften enthält, erfüllen. Dieses Dokument klassifiziert Klebebänder im Hinblick auf ihre Eigenschaften für Anwendungen in der
Automobilindustrie, vorzugsweise zum Bündeln und Umwickeln von Leitungen und Leitungssätzen. Das genannte Dokument wurde von den Vertretern der
Automobilhersteller AUDI AG, BMW AG, Daimler AG, Porsche AG und Volkswagen AG in Kooperation mit Klebebandherstelfern erarbeitet. Wenn nachfolgend die LV 312 oder andere Normen erwähnt werden, sind immer die zum Anmeldezeitpunkt gültigen Ausgaben gemeint. Durch die Norm wird ein bestimmtes AnforderungsproffI eines Kabelwickelbandes vorgegeben, mit denen das Eigenschaftsprofil des
Klebebandes übereinstimmen muss. Im Gegensatz zu den in der EP 1 655 079 A2 ebenfalls genannten Kunststofffolien und Elastomeren werden textile Trägermaterialien, wie Gewebe und Vliesstoffe, aufgrund ihrer Porosität bei der Beschichtung mit Haftklebstoffen zunächst oft mit einer bestimmten Menge des Klebstoffs„gefüllt", und nur ein gewisser Anteil der gesamten Klebstoffmenge wirkt anschließend als klebrige Schicht für das zu beklebende Gut. Textile Träger mit dieser Eigenschaft werden daher
anmeldungsgemäß als„offene Träger" angesehen, während Folienträger aufgrund ihrer - abgesehen von eventuell vorhandenen Mikroporen, die für eine
Klebstoffpenetration unerheblich sind - porenfreien Oberfläche - als„geschlossene Träger" bezeichnet werden.
Die in ein offenes Trägermaterial eingeflossene Menge Klebstoff ermöglicht mit Vorteil eine ausreichende Verankerung der Klebstoffschicht im Träger, steht aber nachteiligerweise nicht für den Kontakt mit dem zu beklebenden Gut, wie einem Kabelsatz, zur Verfügung. Die Beschichtung kann dabei mit einem Eisberg verglichen werden, bei dem - ähnlich wie bei der beschriebenen
Klebstoffbesch ichtung - nur eine kleinere Menge des Eises oberhalb der
Wasseroberfläche, die im Falle des Klebebandes der Trägeroberfläche entspricht, zu sehen ist. Oft kann ein großer Anteil des beschichtenden Klebstoffs in den Träger wandern und daher nicht in Wechselwirkung mit dem zu verklebenden Gut treten.
Die EP 1 448 744 A1 beschreibt ein Klebeband mit einem bandförmigen,
insbesondere aus einem Feingewebe bestehenden Träger und mit einer ein- und/oder beidseitig auf den Träger aufgebrachten Klebebeschichtung. Das
Spezifikum dieses bekannten Klebebandes besteht dabei darin, dass der Träger zumindest bereichsweise ein- und/oder beidseitig eine glattgeschliffene Oberfläche aufweist. Durch ein derartiges Überschleifen der Oberfläche - auch als Chintzen bezeichnet - wird die Trägeroberfläche verdichtet, so dass der Träger zu einem nahezu geschlossenen Träger wird, und beim Auftragen kann so ein Einsinken des Klebstoffs in den Träger verhindert bzw. zumindest gemindert werden. Zwei weitere Möglichkeiten, um einem Einsinken des Klebstoffs in einen Klebe ¬ bandträger entgegenzuwirken, sind in der EP 2 722 374 B1 beschrieben.
Es wird dort zum Einen ausgeführt, dass der Klebstoff insbesondere in einem druck ¬ losen Beschichtungsverfahren, wie dem sogenannten "Curtain-Coating-Verfahren", aufgebracht werden kann. Gemäß diesem Verfahren fällt ein geschlossener Kleb- stofffiim auf das Substrat. Dadurch wird eine gleichmäßige Dicke und Grammatur der Klebstoffschicht erreicht. Es wird nur so viel Klebstoff aufgetragen, wie unbedingt benötigt wird.
Auch in der EP 1 448 744 A1 wird beschrieben, dass der Verbund aus dem als Substrat bezeichneten Träger und einer Haftklebemasse u. a. dadurch hergestellt werden kann, dass die aufzutragende Haftklebemasse zunächst auf ein dehäsives Medium gebracht wird und dort einen Film ausbildet, wobei der Klebstofffilm im Anschluss daran im Kaschierverfahren auf den Träger übertragen wird. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Mehrfachbeschichtung unter Einsatz eines solchen Kaschierverfahrens das Problem einer geringen Maßgenauigkeit aufweist, wenn ein Klebstoffstrich auf einen vorhergegangenen aufgebracht wird.
Zum Anderen wird in der EP 2 722 374 B1 ausgeführt, dass, um beim Auftragen eines Klebstoffes mit niedriger Viskosität einen Klebstoffdurchschlag durch den Träger zu verhindern, eine Kalandrierung des Trägers vorgenommen werden kann, wodurch eine Verringerung der Permeabilität des Gewebes für den Klebstoff herbeigeführt werden kann. Dies kommt dann dadurch zum Ausdruck, dass die Luftdurchlässigkeit des kalandrierten Trägers - gemessen nach DIN 53 887 bei einem Prüfdruck von 500 Pa - geringer ist als 200 l/m 2 s und/oder bei einer Messung unter einem Prüfdruck von 200 Pa geringer ist als 100 l/m 2 s.
Auch wird für Viiesträger in der DE 102 59 682 A1 eine thermische Verfestigung der Oberfläche eines Klebebandträgers beschrieben, wobei der Träger danach insbesondere eine Struktur aufweisen kann, wie sie durch eine Kalandrierung mit einer Prägewalze entsteht, die eine Prägefläche von 0 % bis 30 % aufweist. Der Klebstoff wird dann auf die auf diese Weise erzeugte vergleichsweise glatte
Oberfläche aufgetragen.
Sowohl das oben genannte Chintzen als auch eine Trägerverdichtung durch
Kalandrieren stellen zusätzliche Bearbeitungsschritte dar, die den
Herstellungsaufwand des Klebebandes erhöhen.
Eine weitere Möglichkeit der Steuerung der Penetration des Klebstoffs in den Träger besteht darin, bei der Auftragung eine hochviskose Masse einzusetzen, was jedoch den Auftrag ungsprozess nachteiligerweise verzögern kann.
In der EP 2 322 385 B1 ist bekanntermaßen bei einem Träger eines gleichzeitig einerseits quereinreißbaren und andererseits hoch abriebfesten
Gewebeklebebandes vorgesehen, dass eine auf die Breite bezogene Fadenstärke der Kettfäden des Gewebes 2.000 bis 4.000 dtex/cm beträgt und eine auf die Länge bezogene Fadenstärke der Schussfäden des Gewebes 8.000 bis 20.000 dtex/cm beträgt und/oder dass die Fadenstärke (Titer) in dtex der Schussfäden größer als 400 ist. Hierbei kann erreicht werden, dass die Klebebeschichtung auf den Kettfäden und den Schussfäden, insbesondere an deren Kreuzungsstellen, im Wesentlichen nur oberflächlich aufliegt. Allerdings werden dabei nachteiligerweise - wie in der EP 2 322 385 B1 beansprucht - bestimmte Anforderungen an den Träger gestellt, die beispielsweise durch Vliesträger oder gewirkte Träger, wenn diese in einem Kabelwickelband der eingangs genannten Art eingesetzt werden sollen, nicht erfüllbar sind.
Aus der EP 2 045 303 A1 ist es bekannt, zur Erhöhung der Abriebfestigkeit eines seibstklebenden Klebebandes die klebende Seite - dort unter der Klebeschicht - oder die nichtklebende Seite eines Polyester-Gewebeträgers mit einem Polymer zu beschichten. Diese Polymerschicht kann bevorzugt aus Lösungen oder wässerigen Dispersionen von Polyurethan oder aus wasserbasierenden Acrylatpolmeren oder aus Siliconpolymeren hergestellt werden. Das spezifische Flächengewicht
(nachfolgend mit SF bezeichnet) der Polymerschicht kann dabei insbesondere im Bereich 1 g/m 2 < SF < 50 g/m 2 liegen. Hinsichtlich der Parametergestaltung des bekannten Klebebandes der EP 2 045 303 A1 erfolgt eine primäre Orientierung an der Zielgröße„Erhöhung der Abriebbeständigkeit", und es wird beispielsweise nicht eingegangen auf eine hydrolytische Empfindlichkeit des Bandes sowie weder auf die notwendige Kompatibilität der Polymerschicht mit den unterschiedlich polaren Klebstoffsystemen, wie Kautschuk-PSA und Acrylat-PSA, in der selbstkiebenden Klebeschicht, noch auf andere gemäß der LV 31 geforderte, über die
Abriebbeständigkeit hinausgehende Paramterwerte. Obwohl in dem Dokument - je nach Gewebeaufbau - zwischen„dünnen" und„dicken" Trägern unterschieden wird, enthält weder Hinweise für eine Quantifizierung des spezifischen Flächengewichts der Polymerschicht in Bezug auf dasjenige des Trägers, noch auf des spezifischen Flächengewicht der Polymerschicht in Bezug auf das des Klebstoffs.
Das deutsche Gebrauchsmuster DE 20 2004 019 761 LH offenbart Kombinationen von textilen Trägern mit Beschichtungen aus Polyurethan, um in selbstklebenden Klebebändern eine erhöhte Wasserdichtigkeit zu erzielen. Das Polyurethan (PUR), insbesondere ein thermoplastisches Polyurethan (TPU), verleiht einem textilen Träger einen folienartigen Charakter. Es werden drei Ausführungsbeispiele beschrieben, von denen sich zwei auf eine Auftragung von PUR und Klebstoff auf den einander gegenüberliegenden Seiten des Trägers und ein Beispiel auf eine Auftragung von zuerst PUR und dann Klebstoff auf eine Seite des Trägers beziehen. An der dritten Ausführung wurde eine Abriebfestigkeit nach LV 312 von 3000 - 5000 Hüben am 10-mm-Dorn bestimmt, was höher lag als bei den Vergleichsbeispielen, jedoch - wenn man einen 5-mm-Dorn gemäß der noch nachstehend angegebenen Tabelle 1 zur Einteilung der Abriebklassen nach LV 312 benutzt hätte - nur einen mittleren Abriebschutz (Abriebklasse C) repräsentiert. Eine direkte
Vergleichsmöglichkeit von Ergebnissen am 5-mm-Dorn und am 10-mm-Dorn ist zwar nicht gegeben, da die stärkere Probenkrümmung am 5-mm-Dorn aber eine höhere Prüfbeanspruchung darstellt, liegen die entsprechenden Abriebwerte erfahrungsgemäß eine Klasse tiefer als die, welche bei Verwendung eines 10-mm- Dornes ermittelt werden. In dem Dokument wird auch darauf hingewiesen, dass bei der Auswahl der textilen Träger und der Klebstoffe zu beachten sei, dass nicht alle Kombinationen den Anforderungen der Automobilindustrie genügen. Allerdings träfe dies für die Kombination eines PUR-beschichteten textilen Trägers mit einem UV- vernetzten Acrylatklebstoff nicht zu.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Klebeband der eingangs genannten Art zu schaffen, das einerseits eine jeweils, insbesondere für Kabelwickelbänder, geforderte Klebkraft nach der Norm LV 312, aufweist, das aber andererseits mit minimalem technologischen Aufwand und in materialökonomäscher Weise
herstellbar ist, ohne dass dafür der poröse Träger einer besonderen Vorbehandlung unterworfen oder an ihn und/oder das Klebstoffauftragsverfahren besondere
Anforderungen gestellt werden müssten. Darüber hinaus soll insbesondere hinsichtlich der weiteren geforderten Gebrauchseigenschaften des Klebebandes, wie der manuellen und maschinellen Verarbeitbarkeit, die u. a. auch mit dem
Abflaggverha!ten verbunden ist, oder wie auch des Abriebs und der Geräuschdämpfung, keine negative Beeinträchtigung erfolgen.
Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird dadurch gelöst, dass die erste Teilschicht aus einem polymeren klebenden oder nichtklebenden ersten Material besteht, welches mit einem derartigen spezifischen Mindest-Flächengewicht aufgetragen ist, dass das Material zumindest die Poren des Trägers oberflächlich verschließt, wobei das spezifische Höchst-Flächengewicht des ersten Materials nicht größer ist als 70 % der spezifische Masse des Trägers, und dass die zweite
Teilschicht aus einem polymeren selbstklebenden zweiten Material besteht.
Ein großer Vorteil der Erfindung besteht dabei darin, dass - im Gegensatz zu den vorstehend beschriebenen, aus dem Stand der Technik bekannten Maßnahmen - keinerlei Restriktionen hinsichtlich der Art und Beschaffenheit sowohl des Trägers, als auch des Beschichtungsverfahrens gestellt werden müssen, wenngleich die eingangs erwähnten technischen Maßnahmen nicht zwingend inkompatibel mit der Erfindung sind.
So wird erfindungsgemäß ein Eindringen des Materials der ersten Teilschicht in den offenen Träger zugelassen, wobei z. B. die Luftdurchlässigkeit des Trägers, gemessen nach DIN 53 887 bei einem Prüfdruck von 500 Pa, größer sein kann als 200 !/m 2 s. Bei einer Messung unter einem Prüfdruck von 200 Pa kann sie größer sein als 00 l/m 2 s.
Textile Träger können ohne eine ihrer Verdichtung dienende Vorbehandlung eingesetzt werden, wobei die Klebstoffe in bekannter Weise aus einer Lösung unter Zusatz von Lösungsmitteln oder - nach Erwärmung - aus einer Schmelze im
Extrusionsverfahren auf den Träger aufgebracht werden können. Übliche
Beschichtungsmethoden sind dabei das Aufstreichen, Rakeln, Aufwalzen oder Extrudieren des Klebstoffs. Beim Walzenauftrag wird der insbesondere durch Schmelzen verflüssigte Klebstoff über ein beheiztes Waizensystem dosiert und in der gewünschten Schichtdicke bzw. Grammatur aufgetragen. Bei einem
Düsenauftrag wird der Klebstoff mittels einer Pumpe durch eine Breitschlitzdüse (GID-Düse) gedrückt Eine GID-Düse arbeitet nach dem Prinzip der„Cuette"- Strömung. Hierdurch wird durch die bewegte Warenbahn durch Schleppströmung bei niedrigem Druckniveau so viel Masse abgeführt, wie durch eine Pumpe zugeführt wird. Hierdurch wird der hydraulische Druckaufbau im Beschichtungsspalt bei jeder Beschichtungsbreite und Maschinengeschwindigkeit konstant gehalten.
Außer den bereits erwähnten kontaktlosen Beschtchtungsverfahren, wie dem „Curtain-Coating-Prozess", der jedoch vorteilhafterweise erfindungsgemäß - insbesondere für die erste Teilschicht - nicht eingesetzt werden muss, kann auch ein Aufsprühen zur Klebstoffapplikation eingesetzt werden, wobei die genannten Verfahren und Methoden bedarfsweise auch miteinander in geeigneter Weise kombiniert werden können. Damit ist eine hohe fertigungstechnische Flexibilität gegeben. So ist es beispielsweise möglich, den ersten Klebstoff als Lösung aufzusprühen und den zweiten Klebstoff als Schmelze oder auch in umgekehrter Reihenfolge mittels Walzen oder Rakein auf das Substrat aufzutragen. Alierdings sollten lösungsmittelhaltige Klebemassen nicht nach der - im Rahmen der Erfindung grundsätzlich möglichen - Auftragung Nass-in-Nass, sondern nur nach vorheriger Zwischenaushärtung in der ersten Teilschicht vorgesehen werden, wenn die zweite Teilschicht aus einer Schmelze oder einem anderen lösungsmittelfreien System besteht.
Erfindungsgemäß erfolgt eine Beschichtung des Trägers mit zwei Systemen, wobei durch das polymere klebende oder nichtklebende Material eine„Versiegelung" des textilen Trägermaterials erzielt wird und dann eine Überbeschichtung der ersten Teilschicht mit einem selbstklebenden Material erfolgt. Unter„selbstklebend" wird dabei insbesondere verstanden, dass das Material aus einem druckempfindlichen Haftkleber (englisch: Pressure Sensitive Adhesive - PSA) besteht.
Sofern also die erste Teilschicht bereits aus einem klebenden Material besteht, kann dies in der zweiten Teilschicht ein ähnlicher oder auch ein ganz anderer Klebstoff sein. Im Ergebnis erhält man entweder einen neuartigen Gesamtaufbau oder eine Kombination von zwei Kiebstofffamilien, weiche die jeweils vorteilhaften
Eigenschaften der Einzeiklebstoffe gemeinsam aufweist - z. B. eine Kombination der Medien- und/oder der Temperaturbeständigkeit, die sich durch den Einsatz von Acryiatklebstoffen ergeben, mit der hohen Anfangsklebrigkeit, die durch den Einsatz von Kautschuk-Hotmeits erzielt werden kann.
Sofern die erste Teilschicht aus einem nichtkiebenden Material besteht, und die zweite Teilschicht die notwendige selbstkiebende Eigenschaft des Klebebandes gewährleistet, erhält man neuartige Klebebandkonstruktionen mit einem
Eigenschaftsbild, welches auf andere Weise gar nicht oder nur mit hohem
technischen Aufwand herzustellen wären. Durch die Präsenz der poiymeren, nichtkiebenden ersten Zwischenschicht, die sich in ihrer chemischen Natur von der eines Haftklebstoffes unterscheidet, kann der Anteil an verwendetem Haftklebstoff unter Beibehaltung der haftklebenden Eigenschaften reduziert werden, da durch die erste Teilschicht verhindert wird, dass der Haftklebstoff in der Oberfläche des textilen Trägers versinkt und nicht mehr aktiv zur Verfügung steht. Des Weiteren kann vorteilhafterweise unter Beibehaltung der klebtechnischen Eigenschaften noch eine Verbesserung des spezifischen Eigenschaftsprofils im Hinblick z. B. auf die Abriebbeständigkeit, das Brandverhalten, den Geruch, das Fogging und die
Medienbeständigkeit erzielt werden.
Durch die Erfindung gelingt es im Vergleich zu einer nicht aus Teilschichten bestehenden Kiebstoffschicht, einerseits die Menge eines möglichenfalls
kosten intensiven Klebstoffs zu minimieren und durch alternative Materialien weitgehend zu ersetzen, und andererseits bei Kombination von verschiedenen Klebstoffsystemen neue technische Eigenschaften zu erzielen.
Was die Klebstoffbeschichtung betrifft, so können im Rahmen der Erfindung in besonderer Ausführung sowohl in der ersten Teilschicht, falls diese aus einem klebenden Material besteht, als auch in jedem Fall, insbesondere aber wenn die erste Teilschicht nichtklebend ist, in der zweiten Teilschicht lösungsmittelfreie UV-vernetzbare Acrylatklebstoffe als druckempfindliche Haftklebstoffe eingesetzt werden. Dies trägt dazu bei, dass sich das erfindungsgemäße Klebeband durch eine hohe Resistenz gegen verschiedene Chemikalieneinflüsse, eine außerordentlich hohe Beständigkeit gegenüber Alterungsprozessen und durch eine ausgezeichnete Kompatibilität mit den verschiedensten zu verklebenden Bauteilen auszeichnet. Derartige ÜV-vernetzbare Schmelz-Haftklebstoffe (HMPSA - Hot Melt Pressure Sensitive Adhesive), bei denen ein Fotoinitiator einpolymerisiert sein kann, werden beispielsweise in verschiedenen Ausführungsarten unter dem Namen acResin® von der BASF im Handel vertrieben. Sie können bei Temperaturen von 120 °C auf herkömmlichen Hotmelt-Coatern verarbeitet werden, die zusätzlich mit UV-Lampen ausgestattet sind. Spezieiie Trocknungsanlagen sind nicht erforderlich. Im Vergleich mit lösungsmittelhaltigen Acrylatklebern, die jedoch ebenfalls einsetzbar sind, weist eine Klebebeschichtung auf der Basis derartiger Haftklebstoffe wegen der darin enthaltenen minimalen Menge von migrationsfähigen Inhaltsstoffen nur eine geringe Ausgasung flüchtiger Substanzen auf.
Auch können im Rahmen der Erfindung in weiterer besonderer Ausführung sowohl in der ersten Teilschicht, falls diese aus einem klebenden Material besteht, als auch in jedem Fall, insbesondere aber, wenn die erste Teilschicht nichtklebend ist, in der zweiten Teilschicht synthetische Kautschuk-Schmelzklebstoffe eingesetzt werden, die gegenüber lösemittelhaltigen Klebstoffen oder Dispersionsklebstoffen den Vorteil einer vergleichsweise hohen Beschichtungsviskosität aufweisen. Dies verhindert ein zu starkes Eindringen bzw. Durchdringen des Trägers, was insbesondere bei Vliesträgern von Bedeutung ist, weil ein zu tiefes Eindringen dort die Gefahr eines Verblockens beim Aufrollen des Bandes erhöhen würde.
Unter diesem Gesichtspunkt ist festzustellen, dass eine Eindringtiefe des Materials der ersten Teilschicht in den Träger günstigerweise im Bereich von 5 % bis 85 %, vorzugsweise von 10 % bis 50 %, besonders bevorzugt von 5 % bis 35 % der Dicke Trägers liegen sollte.
Eine derartige Eindringtiefe ergibt sich im Allgemeinen nicht - gewissermaßen automatisch - aus dem bloßen Verhältnis des Flächengewichts der ersten
Teilschicht - ob sie klebend oder nicht klebend beschaffen ist - zum Flächengewtchts des Trägers, sondern sie hängt von verschiedenen Faktoren, wie insbesondere der Porosität des Trägers, der Viskosität des Klebstoffs bei seiner Auftragung und den Auftragsverfahren, ab. So wurden eingangs verschiedene bekannte Methoden erläutert, wie die Porosität des Trägers verringert werden kann, was allerdings - wie bereits erwähnt - erfindungsgemäß nicht zwingend erforderlich ist. Auch bei bekannten Klebebändern ist es beispielsweise ohne Weiteres möglich, dass das Verhältnis des Flächengewichts der Klebebeschichtung zum Flächengewichts des Trägers auch größer wird als , ohne dass der Träger durch den Klebstoff vollständig durchtränkt wird. Dies ist beispielsweise bei Klebebändern im Baubereich der Fall, wo das spezifische Gewicht der Klebebeschichtung z. B. bei 250 g/m 2 liegen kann, während das Flächengewicht des Trägers weniger als die Hälfte beträgt.
Zum Erreichen der genannten Werte der Eindringtiefe des Materials der ersten Teilschicht in den Träger von 5 % bis 85 % etc. trägt also zwar prinzipiell das Verhältnis des Flächengewichts des Materials der ersten Teilschicht zum Flächengewicht des Trägers bei, insofern ein gewisser Mindestwert des Flächengewichts des Materials der ersten Teilschicht vorhanden sein muss, wobei auch der Dichteunterschied des Materials der ersten Teilschicht und Trägermaterial zu berücksichtigen ist. Jedoch kann insbesondere bei über diesem Mindestwert liegenden Werten die Eindringtiefe auch weitestgehend unabhängig vom Verhältnis des Flächengewichts des Materials der ersten Teilschicht zum Flächengewichts des Trägers eingestellt werden.
Im Hinblick auf das spezifische Flächengewicht ist - ebenso unter diesem Aspekt - allerdings festzustellen, dass - bei einem vorzugsweise offenen Träger, wie er durch die oben genannte Permeabilität charakterisiert ist - auch das spezifische Höchst- Flächengewtcht des Materials der ersten Teilschicht mit Vorteil nicht größer als 50 %, bevorzugt nicht größer als 45 %, besonders bevorzugt nicht größer als 40 %, der spezifischen Masse des Trägers sein sollte. Ein Durchschlagen des Klebstoffs auf die andere Trägerseite, die den Bandrücken bildet, sollte dabei nicht vorkommen.
Das spezifische Mindest-Flächengewicht des Materials der ersten Teilschicht sollte für den Porenverschluss und eine optima! hohe Verankerung des Klebstoffs im Träger günstigerweise nicht kleiner als 5 % der spezifische Masse des Trägers sein und vorzugsweise in einem Bereich von 15 % bis 30 % der spezifische Masse des Trägers liegen.
Als eine in der ersten oder zweiten Teilschicht bevorzugt einsetzbare
Schmelzklebebeschichtung (HMPSA - Hot Meit Pressure Sensitive Adhesive) kann beispielsweise eine Mischung mit folgender Rezeptur Verwendung finden, als deren Basis bevorzugt ein synthetischer Kautschuk aus einem Styrol-Butadien- (SBS) oder einem Styrol-isopren- (SIS) Blockcopotymer dient:
30 - 55 %, vorzugsweise 40 - 50 %, eines Synthesekautschuks, insbesondere eines SIS- oder SBS-Blockcopolymers,
25 - 50 %, vorzugsweise 30 - 40 %, eines synthetischen Harzes mit einem Erweichungspunkt von 80 - 120 °C,
0 - 20 %, vorzugsweise 0 - 10 %, eines synthetischen Harzes mit einem Erweichungspunkt von 0 - 20 °C,
0 - 20 %, vorzugsweise 0 - 10 %, eines Mineralöls als Weichmacher,
0 - 30 % Kreide als Füllstoff,
0 - 20 %, vorzugsweise 0 - 10 %, eines flüssigen Polyisoprens,
0 - 5 % Alterungsschutzmittel.
Die Konstituenten der Rezeptur - wenn vorhanden - sind dabei so gewählt, dass sie zusammen 00 % ergeben.
Als polymere nichtklebende Materialien der ersten Teilschicht können in vorteilhafter Weise, jedoch nicht ausschließlich, folgende zur Verwendung kommen:
Ethyl-Vinylacetate (EVA) mit einem Vinyiacetat-Anteil im Bereich von 10 - 50 Masse-% (beispielsweise Escorene™ Ultra UL 53019CC von Exxon Mobil),
Ethylen-Propylen-Copolymere (E/P) mit einem Ethylen-Anteil im Bereich von 5 - 20 Masse-% (beispielsweise: Vistamaxx™ 8880 von Exxon Mobil;
Ampüfy™ VA 400 von Dow® Chemical, Licocene® PP 2602 von Clariant), mit Maleinsäureanhydrid (MAH) oder mit Silan (SI PP) modifizierte
Polypropylene (beispielsweise Licocene® PP MA 6252 oder Licocene® PP Si 1362 von Clariant), Po!yo!efin-Elastomere (beispielsweise aus den Gruppen Engage™ oder Affinity™ von DOW® Chemical),
Olefinische Block-Copolymere (beispielsweise aus der Gruppe Infuse™ von DOW® Chemical),
Amorphe Poly-Alpha-Olefine APAO (beispielsweise Vestoplast® 828 von Evonik Industries),
Polyamid-Hotmelts (beispielsweise aus der Gruppe Uni-Rez™ von Arizona Chemical bzw. Kraton Polymers).
Der textile Träger kann ein Gewebe, Gewirke, ein Vlies oder ein daraus gebildeter Verbund sein. Eine hohe Abriebfestigkeit des erfindungsgemäßen Klebebandes kann durch den Einsatz von speziellen Kunstfasern erreicht werden. Bevorzugt werden Polyester-, insbesondere PET- (Polyethyienterephthalat-)Fasern, und Polyamid- (PA-)Fasern gewählt. Der Träger kann also insbesondere vollständig aus einem Poiyestergewebe, insbesondere aus PET (Polyethylenterephthalat), bestehen. Eine andere, insbesondere unter dem Gesichtspunkt einer hohen
Geräuschdämpfung optimale, Alternative besteht darin, dass der Träger vollständig aus einem Vlies, insbesondere aus einem Polyesternähvlies, besteht.
Das spezifische Flächengewicht des Trägers kann - auch in Abhängigkeit davon, ob es sich z. B. um ein Gewirke, ein Gewebe oder ein Vlies handelt - in einem weiten Bereich - beispielsweise von 5 g/m 2 bis 500 g/m 2 variieren, wobei ein für
Kabelwickelbänder charakteristischer Bereich sich von 50 g/m 2 bis 250 g/m 2 erstreckt.
Wettere vorteiihafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und in der nachfolgenden speziellen Beschreibung enthalten. Die nachstehenden Tabellen 2 bis 4 enthalten zwei Vergleichsbeispiele und insgesamt acht Ausführungsbeispiele zu erfindungsgemäßen Kabelwickelband- Ausführungen. Hierbei wurden jeweils auf PET-Gewebe-Träger mit einem
Flächengewicht im Bereich von 122 g/m 2 bis 138 g/m 2 ein Synthesekautschuk- oder ein Acrylat-Haftschmelzklebstoff (HMPSA) in der zweiten Teüschicht in der
Klebeschicht aufgetragen. Die Luftdurchlässigkeit des Trägers, gemessen nach DIN 53 887 bei einem Prüfdruck von 500 Pa, war (vor der Auftragung) jeweils größer als 200 l/m 2 s und bei einer Messung unter einem Prüfdruck von 200 Pa größer als 00 l/m 2 s. In den jeweiligen Vergleichsbeispielen wurden keine Teilschichten
vorgesehen. Die Auftragung der Teilschichten erfolgte im Rahmen einer
sogenannten Inline-Fertigung hintereinander durch jeweils eine Düse mit jeweils anschließender Verrake!ung. Danach erfolgte eine integrale Trocknung und/oder Vernetzung, vorzugsweise unter UV-Bestrahlung, der Klebeschicht sowie eine anschließende Abkühlung in einem kontinuierlichen Prozess von Rolle zu Rolle.
Die Parameter der verschiedenen KlebebandausfDhrungen wurden nach den Normvorschriften der LV 312 bestimmt, wobei die Angaben in den einzelnen Feldern der Tabellen 2 bis 4 Mittelwerte aus mehreren Messungen sind, von denen die Einzelwerte um durchschnittlich bis zu 20 % nach oben und nach unten abweichen konnten.
In der LV 312 sind für einzelne Prüfverfahren z. T. Verweise auf andere Normen enthalten. Dies sind für das jeweilige Flächengewicht von Träger, Klebeband und Klebstoffauftragsgewicht die EN ISO 2286-2:2016, für die Materialdicke von Träger und Klebeband die DIN EN 1942:2008-06, für die Kiebkraft auf Stahl und auf dem Bandrücken die DIN EN 1939:2003-12 und für die die mechanischen Werte
Bruchkraft und Reißdehnung die DIN EN 14410:2003-06. Insofern in der
vorliegenden Anmeldung Normen ohne spezifizierte Normenversion genannt sein sollten, so trifft diejenige zu, auf die die LV 312 (10/2009) Bezug nimmt. Falls diese Norm dort nicht genannt sein sollte, handelt es sich um die zum Anmeldezeitpunkt geltende Nomenversion. Tabelle 1 : Einteilung der Abriebklassen nach LV 312
Die Abriebbeständigkeit wurde dabei gemäß der LV 312 in Anlehnung an die DIN ISO 6722 bestimmt, indem das Klebeband zunächst auf einen Dorn (Metallstab) mit 5 mm Durchmesser aufgeklebt wird. Mit einem Schabwerkzeug, das einen
Nadeldurchmesser von 0,45 mm aufweist, wird dann unter einer Gewichtskraft von 7 N die Anzahl der Hübe bestimmt, die benötigt wird, um das Klebeband
durchzuscheuern. Hinsichtlich der Abriebbeständigkeit ist dabei in der LV 312 die in der vorstehenden Tabelle 1 wiedergegebene Klassifizierung vorgesehen. in der Tabelle 2 sind die Parameter aufgeführt, die sich jeweils bei klebenden Materialien in den ersten Teilschichten der Klebeschicht ergaben.
Aus Tabelle 2 geht dabei hervor, dass bei Ersatz von - im Rahmen der
Auftragungsgenauigkeit - 50 % des jeweiligen Klebstoffs in den Vergleichsbeispielen der Spalten 3 und 5 durch den jeweils anderen Klebstoff (Spalten 4 und 6) das Flächengewicht und die Klebebanddicke etwa gleich bleiben. Tabelle 2: Beispiele 1 und 2 {4. und 6. Tabellenspalte) - Kabelwickelband- Ausführungen mit PET-Gewebe-Träger und mit klebenden Materialien in
Teilschichten der Klebeschicht
Die erfindungsgemäßen Klebebänder zeigten darüber hinaus in einem Fall vorteilhafterweise einen Anstieg der Abriebfestigkeit auf die doppelte Anzahl von Hüben bis zum Durchrieb. Nach der Klassifizierung gemäß der LV 312 wurde somit ein hoher Abriebschutz, insbesondere der Klasse D, erreicht. Bei einem Vergleich von Spalten 3 und 4 der Tabelle 1 zeigt sich, dass das erfindungsgemäße
Klebeband sogar in eine höhere Abriebklasse eingestuft werden kann. Die Markierung der Klebkraft auf Stahl mit * zeigt an, dass hier bei der Prüfung ein kohäsives Bruchbild auftrat. Bei Haftklebstoffen mit einer geringen Kohäsion kann bei mechanischen Belastungen innerhalb der Klebstoffschicht ein derartiger Bruch auftreten, d. h. es verbleiben Klebstoff reste auf beiden zu verbindenden
Substratoberflächen. Es handelt sich folglich um eine räumliche Trennung der Makromoleküle innerhalb der Klebstoffschicht, nicht um eine Bestimmung der Adhäsion an der Stahlplatte.
Anmeldungsgemäß wird - wie in Fachkreisen üblich - unter moderater Klebkraft eine Klebkraft im Bereich von 0,5 N/cm bis 4,0 N/cm nach DIN EN 1939 verstanden, unter erhöhter Klebkraft eine Klebkraft im Bereich von 4,0 N/cm bis 10,0 N/cm nach DIN EN 1939. Die erfindungsgemäßen Ausführungen zeigen somit eine erhöhte Klebkraft auf Stahl.
In den Tabelle 3 und 4 sind die Parameter aufgeführt, welche sich jeweils bei nichtklebenden Materialien in den ersten Teiischichten der Kiebeschicht ergaben.
Aus Tabelle 3 geht ebenfalls hervor, dass zwar in den erfindungsgemäßen
Ausführungen des Klebebandes (Spalten 4 bis 6) ein kleinerer oder größerer Abfall der Klebkraft auf Stahl gegenüber einer reinen Kautschukklebeschicht auftritt, dass aber die für Kabeiwickelbänder geforderte Klebkraft nach der Norm LV 312 von 1 ,5 N/cm in jedem Fall eingehalten wird.
Aus Tabelle 4 geht hervor, dass die erfindungsgemäßen Klebebandausführungen mit Acrylat-Haftschmelzklebstoff (HMPSA) in der zweiten Teilschicht sowie mit nichtklebender erster Teilschicht der Klebeschicht tendenziell die gleichen vorteilhaften Eigenschaften zeigten, wie die mit Synthesekautschuk- Haftschmelzklebstoff (HMPSA) in der zweiten Teilschicht und mit nichtklebender erster Teilschicht. Alle Klebebandausführungen konnten in die Abriebklasse D eingestuft werden. Tabelle 3: Beispiele 3 bis 5 (4. bis 6. Tabellenspalte) - Kabelwickelband- Ausführungen mit PET-Gewebe-Träger und mit Synthesekautschuk- Haftschmelzklebstoff (HMPSA) in der zweiten Teilschicht sowie mit nichtklebender erster Teilschicht der Klebeschicht
Ein erfindungsgemäßer Abfall der Klebkraft auf dem Bandrücken ist nicht nur im Rahmen der sich einstellenden Werte toierabel, sondern erhöht vorteilhafterweäse die Montagefähigkeit eines erfindungsgemäßen Bandes.
Die erfindungsgemäßen Klebebänder zeigen darüber hinaus einen Anstieg der Abriebfestigkeit auf bis zum etwa fünffachen Wert von Hüben bis zum Durchrieb {Spalte 5). Nach der Klassifizierung gemäß der LV 312 wurde somit in allen Fällen eine höhere Abriebklasse (Klasse D statt C) erreicht. Tabelle 4: Beispiele 6 bis 8 (4. bis 6. Tabelienspalte) - Kabelwickelband- Ausführungen mit PET-Gewebe-Träger und mit Acrylat-Haftschmelzklebstoff
(HMPSA) in der zweiten Teilschicht sowie mit nichtklebender erster Teilschicht der Klebeschicht
Auch hier zeigen sämtliche erfindungsgemäßen Ausführungen eine erhöhte
Klebkraft auf Stahl, wobei allerdings die Markierung mit * darauf hinweist, dass wiederum bei der Prüfung teilweise ein kohäsives Bruchbild auftrat.
Zu den weiteren mechanischen, normgemäß entsprechend der LV 312 zu
ermittelnden Gebrauchseigenschaften Reißdehnung und Bruchkraft ist festzustellen, dass diese - wie ebenfalls aus den Tabellen 2 bis 4 hervorgeht - keine Änderungen aufwiesen, die für die Verwendung als Kabelwickelbänder signifikant wären. Schließlich zeigte sich, dass die nach LV 312 bestimmte Medienbeständigkeit gegenüber Diesel und Benzin insbesondere für die in den Spalten 4 und 5 der Tabelle 4 aufgeführten Ausführungen vorteilhafterweise deutlich zunahm. Diese Medienbeständigkeit blieb für die Ausführung in der Spalte 6 auf dem gleichen Niveau, wobei sich diese Ausführung auf ein erfindungsgemäßes Klebeband mit einer ersten Teilschicht bezieht, die aus mit Silan modifiziertem Polypropylen (Sl PP) bestand.
Für weitere Untersuchungen wurde als Vergleichsbeispiel das Klebeband Coroplast 8320 aus der 8300-er Serie der Anmelderin herangezogen. Bei dieser Serie handelt es sich um Poiyestergewebekiebebänder für die Kabeisatzherstelfung, bei denen ein lösungsmittelfreier Synthesekautschuk mit hoher Klebkraft zur Anwendung kommt. Diese Bänder weisen eine vergleichsweise dichte Gewebestruktur auf und können bevorzugt für die Bündelung und Bandagierung von Kabelsätzen eingesetzt werden, wobei dadurch hoch abriebfeste und vorzugsweise dabei auch optisch
ansprechenden Kabelstrangumhüliungen hergestellt werden können. Generell sind die Klebebänder dieser Serie sehr gut alterungsbeständig sowie verrottungsfest und besitzen eine sehr gute Kälte- und Wärmebeständigkeit. Bezüglich der quantitativen Parameterangaben ist insbesondere hervorzuheben, dass das Klebeband Coroplast 8320 in Kombination mit ETFE-und FEP-Leitungen bis zu 50 °C und in
Kombination mit PVC~Leitungen bis 105 °C wärmebeständig ist.
Was den textilen Träger betrifft, so ist dieser ein zu 100% aus Polyester bestehender Gewebeträger, wobei der Titer der Kett- und Schussfäden jeweils kleiner ist als 200 dtex, vorzugsweise kleiner oder gleich 67 dtex (Untergrenze 50 dtex). Das spezifische Gewicht des Trägermaterials ist kleiner als 170 g/m 2 , vorzugsweise kleiner oder gleich 130 g/m 2 (Untergrenze 72 g/m 2 ). Die Fadenzahl in der Kette ist kleiner als 55 pro cm, vorzugsweise kleiner als 40 pro cm (Untergrenze 32 pro cm), und die Fadenzahl im Schuss ist kieiner als 40 pro cm, vorzugsweise kleiner als 30 pro cm (Untergrenze 25 pro cm). Weitere Details ergeben sich aus der nachstehenden Tabelle 5. Unter„Prüfpunkt" ist dabei die Eigenschaft des Klebebands aufgeführt, welche in der Norm LV 312 unter der angegebenen Nummer zu finden ist.
Tabelle 5: Eigenschaften eines weiteren Vergleichsbetspiels und eines weiteren erfindungsgemäßen Beispiels
Prüfpunkt Soll Ist
8320 Erfindung
5.2.1 Farbe schwarz schwarz schwarz
5.2.2 Klebstoff (und SyntheseSyntheseSynthesekautschuk polymeres Material) kautschuk kautschuk (100 %) auf EVA - Verhältnis der Flächengewichte 50 % zu 50 %
5.2.4 Bandgewicht It. Max. 204,4 Max. 216,7
Normalzeichnung Min. 200,9 Min. 212,9
in g/m 2 0 202,7 0 214,8
5.2.5 Banddicke in
mm Verfahren in
Anlehnung an DIN Max: 0,246 Max: 0,260 EN 1942 0,27 ± 0,03 Min: 0,234 Min. 0,257
0 0,240 0 0,259 Tabelle 5 - Fortsetzung
Tabelle 5 - Fortsetzung
Gemäß der AFERA-Testmeihode 4022 („Flagging or end-lifting test, 12035") werden Klebebandstreifen mit 25-prozentiger Überlappung unter einer Last von 4 N/12 mm auf Dorne von 6 mm Durchmesser gewickelt und danach ohne Last befassen. Nach einer bestimmten Zeit wird die Ablösung beobachtet.
Tabelle 5 - Fortsetzung
Prüfpunkt Soll Ist
8320 Erfindung
5.5.1 .1 Thermische Alterung a) Keine Schädigung i. O. i. 0.
der Umwicklung
3000 h, 105 °C, PVC-Leitung
b) Einzeladern ohne
Risse und Brüche i. O. i. 0.
5.5.1.2 Thermische Kurzzeitalterung a) Keine Schädigung a) i. O. a) i. 0.
der Umwicklung b) Band b) Band 240 h, 130 °C b) Band muss noch klebt klebt nicht kleben nicht mehr mehr
5.5.1 .2 Alterung bei a) Keine Schädigung a) i. O. a) i. 0. Überlasttemperatur der Umwicklung b) i. 0. b) i. 0.
b) Band muss noch
kleben
6 h, 155 °C
Band darf sich nicht
5.5.1 .4 Kältebeständigkeit (- 40 °C) ablösen, keine
Schädigung bei i. 0. i. 0. Biegeprüfung
a) keine Ablösung des a) i. 0. a) i. 0.
5.5.1.5 Hydrolysebeständigkeit Klebebandes bei
Klimalagerung
b) keine Schädigung
der Umwicklung b) t. 0. b) i. 0. c) Band muss noch c) i. 0. c) i. 0. kleben Tabelle 5 - Fortsetzung
Tabelle 5 - Fortsetzung
Wie aus der Tabelle 5, hervorgeht, schnitt das erfindungsgemäße Klebeband im Vergleich mit dem Standard-Klebeband Coroplast 8320 in allen Punkten genauso gut oder besser ab. Insbesondere wies es eine erhöhte Abriebfestigkeit {+ 1500 Hübe im Vergleich zum Standard) auf, sowie auch eine verbesserte
Medienbeständigkeit, insbesondere gegen unpolare Betriebsmittel wie
Dieseikraftstoff oder Benzine. Selbst ohne Zusatz von Flammschutzmitteln konnte die Brandklassifizierung verbessert werden (von Klasse A nach Klasse B gemäß ISO 3795). Die empfohlenen Werte für das Fogging wurden weder vom
Standardband, noch vom erfindungsgemäßen Band erreicht, jedoch konnte der Fogging-Wert, was insbesondere auf den Einsatz des EVA in der ersten Teiischicht zurückgeführt wird, durch die Erfindung deutlich reduziert werden (von 6,6 mg des Standardbandes auf 2,3 mg erfindungsgemäß - gemessen nach der Norm DIN 75201 B). Im Zusammenhang damit reduzierte sich auch eine Geruchsbildung des Klebebandes. Die Eignung des Klebebandes für den Einsatz im Bereich der Kabeisatzkonfektionierung wurde dabei durch die zusätzliche Ausrüstung mit dem EVA in der ersten Teilschicht nicht negativ beeinflusst. Die Flexibilität des
Klebebandes war in einem ähnlichen Bereich angesiedelt wie das
Standardmaterial, der relevante Flagging-Test wurde von den erfindungsgemäßen Mustern problemlos bestanden und auch Verarbeitungsversuche in der Praxis verliefen positiv.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfasst im Rahmen der Ansprüche auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen und Verwendungen. So ist eine doppelseitige Klebebeschichtung des Trägers zwar primär nicht intendiert, jedoch fällt auch ein Klebeband mit einer solchen in den Bereich der Erfindung. Hier kann dann auch beidseitig auf der Trägeroberfläche die erfindungsgemäß vorgesehene
Doppelklebeschicht aufgetragen werden.
Das erfindungsgemäße Klebeband bzw. Klebemateria! kann in geeigneter
Ausführung, beispielsweise nicht bandförmig, sondern als Stanzteil, außer - wie bevorzugt - zum Umwickeln von Kabeln in vorteilhafter Weise auch zur Verklebung von Profilen, Kanälen, Gehäusen oder Halteteiien eingesetzt werden, insofern der dafür maßgebliche Parameter„Ktebkraft auf Stahl" dies durch das Erreichen eines dafür erforderlichen Wertes anzeigt. Beispielsweise liegt dieser bei einer
Kombination eines Ethylen-Propylen-Copolymerisats (E/P) in der ersten Teilschicht und einem druckempfindlichen Acrylat-Hotmelt-Kleber (HMPSA) in der zweiten Teiischicht bei 8,5 N/cm.
Durch die erste Teilschicht erfolgt eine zumindest ausreichende bis exzellente Verankerung der erfindungsgemäßen Klebstoffschicht im Träger, wobei für das Fiächengewicht der zweiten Teilschicht eine weitgehende Gestaitungsfreiheit gegeben ist. Zum Beispiel kann dieses im Sinne einer Klebkraftmaximierung erforderlichenfalls gegenüber dem Flächengewicht der ersten Teilschicht stark erhöht werden. Dies empfiehlt sich insbesondere dann, wenn das
erfindungsgemäße Klebeband auf rauen Untergründen„aggressiv" kleben soll. So kann das Verhältnis des Flächengewichts der zweiten Teiischicht zum
Flächengewicht der ersten Teilschicht im Bereich von 0,2 bis 10 : 1 , insbesondere im Bereich von 0,7 bis 2 : 1 , bevorzugt bei 1 : 1 , liegen. Anders ausgedrückt liegt das Verhältnis des Flächengewichts der ersten Teilschicht zum Fiächengewicht der zweiten Teilschicht besonders bevorzugt im Bereich von 1 : 3 bis 3 : . Ein spezifisches Mindest-Flächengewicht der zweiten Teilschicht sollte bei 30 g/m 2 liegen.
Die Materialien der ersten und zweiten Teilschicht können, wenn sie - wie bevorzugt - als Schmelze aufgetragen werden, bei der Auftragung in einem Temperaturbereich von 120 °C bis 190 °C, insbesondere im Bereich von 150 °C bis 175 °C, vorliegen. Die jeweilige Auftragstemperatur wird dabei entsprechend dem Temperatur- Viskositäts-Verlauf des Klebstoffes ausgewählt. Orientierung kann im Hinblick auf das Temperatur-Viskositäts-Verhalten auch der sogenannte Schmelzflussindex (englisch: FI = Melt Flow index oder MFR = Melt Flow Rate) geben. Diese Größe dient zur Charakterisierung des Fließverhaitens polymeren Werkstoffen bei bestimmten Druck- und Temperaturbedingungen und als ein Maß für die Viskosität einer Kunststoffschmeize. Darüber hinaus lässt sich basierend auf dem MFR auch auf den Polymerisationsgrad, also die mittlere Anzahl von Monomereinheiten in dem Polymermolekül, schließen.
Als exemplarische Parameterwerte für das Temperatur-Viskositäts-Verhalten der bevorzugt eingesetzten Materialen der ersten Teilschicht ist dabei z. B. für Escorene UL ein MFR-Wert 190 (°C) / 2,16 (kg) von 530 pro 10 min (nach ASTM D1238) zu nennen, für Vistamaxx 8880 eine dynamische Viskosität bei 190 °C von 1200 cP (= 1200 mPas) und bei einem Ethylenanteil von 5 % ein MFR-Wert 230 / 2,16 von 20 pro 10 min. Vestoplast 828 hat bei 190 °C eine dynamische Viskosität von 25000 ± 7000 mPas. Bei der analytischen Methode zur Bestimmung der Schmelzviskosität erfolgte dabei eine Modifikation gegenüber der DIN 530 9-1 2008-9, insofern ein Rotationsviskosimeter in der genormten Ausführung und unter den genormten Prüfbedingungen eingesetzt wurde, jedoch die Temperatur auf 90 °C eingestellt wurde, um ein bei niedrigeren Temperaturen noch auftretendes nichtnewtonsches Verhalten zu unterbinden.
Ferner ist die Erfindung nicht auf die im Anspruch 1 definierte Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmale definiert sein. Dies bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann. Insofern sind die Ansprüche lediglich als ein erster Formulierungsversuch für eine Erfindung zu verstehen.
Auch kann der Fachmann im Rahmen der Ansprüche, insbesondere im Hinblick auf die Auswahl des Trägers, Variationen vornehmen, ohne dass der Rahmen der Erfindung verlassen wird. So umfasst die Bezeichnung„Klebeband"
anmeldungsgemäß dessen Verwendung und Ausgestaltung als sogenannte RT, LT und TT. RT (Reverse Tape/Spiral) bedeutet dabei, dass bei diesen
Kabelwickeibändern bei jeder Wicklung nur auf die klebenden Flächen gewickelt wird, so dass nur der Träger, nicht aber der Klebstoff den Kabelsatz berührt. LT (Longitudinaf Tape/Sleeve) bedeutet, dass diese Kabelwickelbänder längs entlang des Kabelstrangs auf sich selbst gewickelt werden und so einen Schlauch bilden. Ein TT {Tape Tube/ Steeve) ist ein Schlauch aus gegeneinander gewickelten Klebebändern, so dass ein Klebstoffkontakt zum Kabelsatz vollständig vermieden wird.
Wenn ein im Rahmen der Erfindung besonders bevorzugt einsetzbarer Träger aus einem Gewebe mit Fäden besteht, die sich einerseits als Längsfäden in Längsrichtung des Klebebandes und andererseits als Querfäden in Querrichtung des
Klebebandes erstrecken, so kann bevorzugt ein auf die Breite bezogener Titer der Längsfäden kleiner als ein auf die Länge bezogener Titer der Querfäden sein, wobei der auf die Breite bezogene Titer der Längsfäden mindestens 2600 dtex/cm, vorzugsweise mindestens 2800 dtex/cm, besonders bevorzugt mindestens 2950 dtex/cm, und der auf die Länge bezogene Titer der Querfäden mindestens 4700 dtex/cm, vorzugsweise mindestens 5200 dtex/cm beträgt. Die Fadendichte der Querfäden kann wenigstens 18 Fäden pro Zentimeter Länge, vorzugsweise mindestens 28 Fäden pro Zentimeter Länge, besonders bevorzugt mindestens 30 Fäden pro Zentimeter Länge betragen. Die Fadendichte der Längsfäden kann im Bereich zwischen 30 und 50 Fäden pro Zentimeter Breite liegen. Die Stärke der Querfäden kann mindestens 150 dtex, vorzugsweise 160 bis 180 dtex, betragen. Die Stärke der Längsfäden kann mindestens 65 dtex betragen und vorzugsweise im Bereich von 80 dtex bis 100 dtex liegen. Die Längsfäden und die Querfäden können außer durch die Klebeschicht zusätzlich gegen eine Verschiebung relativ zueinander fixiert sein. Hierzu kommen in Alleinstellung oder in Kombination folgende Möglichkeiten in Frage:
- dass die Fäden gegen eine Verschiebung durch den Einsatz von texturierten Garnen als Längsfäden und/oder Querfäden relativ zueinander fixiert sind,
- dass die Fäden gegen eine Verschiebung durch eine Kalandrierung des Trägers relativ zueinander fixiert sind,
- dass die Fäden gegen eine Verschiebung durch eine zusätzliche Acryiat- oder Polyurethanbeschichtung des Trägers relativ zueinander fixiert sind,
- dass die Fäden gegen eine Verschiebung durch eine Appretur des Trägers relativ zueinander fixiert sind.
- dass die Fäden gegen eine Verschiebung durch ein Intermingeln der - glatten oder texturierten - Fäden relativ zueinander fixiert sind oder dass die Fixation der Fäden durch ein Interminge!n erhöht ist. Bei den Fäden kann es sich um Multifilamentfäden handeln, wobei insbesondere Längsfäden und Querfäden mit unterschiedlicher Fiiamentanzahl miteinander kombiniert sind. Die Längsfäden können dabei aus 16 bis 32 Filamenten pro Faden, vorzugsweise aus 22 bis 26 Filamenten pro Faden, bestehen. Die Querfäden können aus 28 bis 44 Filamenten pro Faden, vorzugsweise aus 34 bis 38
Filamenten pro Faden, bestehen. Ein Klebeband mit einem derartigen Träger ist im deutschen Gebrauchsmuster DE 20 2007 006 816 U1 beschrieben, auf das hinsichtlich weiterer Eigenschaften in vollem Umfang verwiesen wird.
Ein weiterer im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt einsetzbarer bandförmiger Klebeband-Gewebeträger ist in der EP 2 322 385 A1 beschrieben. Auch hier ist bevorzugt ein auf die Breite bezogener Titer der Längsfäden kleiner als ein auf die Länge bezogener Titer der Querfäden, wobei allerdings der auf die Breite bezogene Titer der Längsfäden im Bereich von 2.000 dtex/cm bis 4.000 dtex/cm liegt und der auf die Länge bezogene Titer der Schussfäden im Bereich von 8.000 dtex/cm bis 20.000 dtex/cm, vorzugsweise im Bereich von 8.000 dtex/cm bis 16.000 dtex/cm, besonders bevorzugt im Bereich von 9.000 dtex/cm bis 12.100 dtex/cm, insbesondere bei 1 1.000 dtex/cm. Die Fadenstärke der
Schussfäden kann bevorzugt größer als 400 dtex sein und insbesondere bei 550 dtex liegen. Die Fadenstärke der Kettfäden kann größer oder gleich 50 dtex sein und insbesondere 55 dtex oder 84 dtex betragen. Der Schussfaden kann als
Einzelfaden, aus zwei Einzelfäden - wobei der eine Einzelfaden eine Stärke von 220 dtex und der andere Einzelfaden eine Stärke von 330 dtex besitzt - oder aus drei bis fünf Einzelfäden gebildet sein, wobei die Stärke der einzelnen Einzelfäden jeweils 167 dtex beträgt. Die Anzahl der Schussfäden pro cm Bandlänge kann 16 bis 32, insbesondere 20 bis 24 betragen. Die Anzahl der Kettfäden pro cm Bandbreite 27 bis 60, insbesondere 35 bis 48 beträgt. Der Gewebeträger kann voltständig aus einem Polyester-Gewebe bestehen oder einen Polyesterkettfaden und einen
Polyamidschussfaden besitzen. Die Kett- und/oder Schussfäden können aus Fiiamentgarnen bestehen und im Garnverwirbefungsverfahren (Intermingltng) hergesteilt sein. Sie können aus glatten und/oder texturierten Fäden bestehen. Die aus einzelnen Filamenten gebildeten Kett- und/oder Schussfäden können unterschiedliche Anzahlen von Filamenten besitzen. Dabei kann das Trägergewebe durch ein Kalandrieren verfestigt sein. Hinsichtlich weiterer Eigenschaften wird in vollem Umfang auf das genannte Dokument, insbesondere auf dessen
Ausführungsbeispieie, verwiesen, wobei insbesondere die Vorteile des
Vorhandenseins einer Quereinreißbarkeit der Bänder bei gleichzeitig hoher
Abriebfestigkeit (Abriebklasse D nach LV 312) hervorzuheben ist. Wie bereits erwähnt, kann durch die im Rahmen der Erfindung vorgesehenen technischen Maßnahmen bei derartigen Klebebändern ein weiterer Anstieg der Abriebfestigkeit erreicht werden, wie bis auf den doppelten oder sogar fünffachen Wert von Hüben bis zum Durchrieb.
In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass nicht notwendigerweise ein linearer Zusammenhang zwischen der Eindringtiefe des ersten Materials bezogen auf die Dicke des Trägers einerseits und dem Verhältnis des spezifischen
Flächengewichts des ersten Materials bezogen auf das spezifische Flächengewicht des Trägers andererseits besteht. So wird sich diese Eindringtiefe bei einem folienartigen Träger mit einem bestimmten spezifischen Flächengewicht, wo sie nahezu Null ist, durchaus von der Eindringtiefe bei einem textiien Träger
unterscheiden, der ein Gewebe, Gewirk, ein Vlies oder ein daraus gebildeter Verbund ist, welcher aber das gleiche spezifische Flächengewicht aufweist.
Dementsprechend wurde eingangs die anmeidungsgemäß extremale
Unterscheidung zwischen textiien Träger als„offenen Trägern" und Foiienträger als „geschlossenen Trägern" getroffen. Für die Eindringtiefe bei den„offenen Trägern 1 ' ist auch das Verhältnis der Viskosität des Klebstoffes bei seiner Auftragung zur Permeabilität des Trägertextiis von Bedeutung. Dies wurde bereits eingangs, insbesondere unter Bezugnahme auf die EP 2 722 374 B1 und die DE 102 59 682 A1 , erläutert. So wird bekanntermaßen die Trägerpermeabilität - teilweise mit zusätzlichem technologischen Aufwand, wie durch ein Kalandrieren oder ein sogenanntes Chintzen - gesenkt, während die Erfindung aber nicht notwendigerweise auf diese Maßnahmen zurückgreift, welche ein Einsinken des Klebstoffs unterbinden sollen. Die Erfindung geht stattdessen einen anderen Weg, indem sie die im Träger vorhandenen Poren mit dem ersten Material füllt, zumindest aber verschließt.