Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
ADHESIVE TAPE FOR PROTECTING SURFACES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/189326
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an extensively biologically degradable adhesive tape, which in particular has a good and quickly established anchoring between the adhesive and the carrier. The invention relates to an adhesive tape for protecting surfaces, comprising an adhesive H, containing at least 60 wt%, at least one polyurethane P, obtainable from chemical cross-linking of a polyurethane pre-polymer, obtainable from the chemical reaction of d) one or a plurality of aliphatic polyester polyols A having a hydroxy functionality of 1.8 through 2 and a number-averaged molecular weight of equal to/greater than 1,000 g/mole; e) one or a plurality of compounds B having a hydroxy functionality of 1.8 through 2 and a number-averaged molecular weight of less than 1,000 g/mol; f) one or a plurality of aliphatic diisocyanates C; wherein the ratio of the total number of isocyanate groups to the total number of hydroxy groups of the substances involved in the chemical reaction for building the prepolymer is greater than/equal to 0.4 and less than 1; and a biodegradable carrier.

Inventors:
STREBL MAIKE (DE)
KEREP PATRICK (DE)
BLÖMKER TOBIAS (DE)
KLINGEBERG KERSTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/063042
Publication Date:
December 17, 2015
Filing Date:
June 11, 2015
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
TESA SE (DE)
International Classes:
C09J7/22; C08G18/12; C08G18/32; C08G18/42; C08G18/66; C08G18/75; C09J7/38; C09J175/06
Foreign References:
JP2002053828A2002-02-19
EP0192946A11986-09-03
JP2007070422A2007-03-22
JPS63189486A1988-08-05
JPH08157798A1996-06-18
DE2845541A11980-06-04
Other References:
SATAS: "Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology", 1999, pages: 153 - 203
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

Klebeband zum Schutz von Oberflächen, umfassend

eine Haftklebemasse H, enthaltend mindestens 60 Gew.-% mindestens eines Polyurethans P, erhältlich durch chemische Vernetzung eines Polyurethan- Prepolymers, erhältlich durch chemische Reaktion von

a) einem oder mehreren aliphatischen Polyester-Polyolen A mit einer Hydroxy- Funktionalität von 1 ,8 bis einschließlich 2 und einem zahlengemittelten Molekulargewicht von gleich/größer 1000 g/mol;

b) einer oder mehreren Verbindungen B mit einer Hydroxy-Funktionalität von 1 ,8 bis einschließlich 2 und einem zahlengemittelten Molekulargewicht von kleiner 1000 g/mol;

c) einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten C;

wobei das Verhältnis der Gesamtanzahl der Isocyanat-Gruppen zur Gesamtanzahl der Hydroxygruppen der an der chemischen Reaktion zum Aufbau des Prepolymers beteiligten Stoffe größer/gleich 0,4 und kleiner 1 ist; und

einen bioabbaubaren Träger.

Klebeband gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Gesamtanzahl der Isocyanat-Gruppen zur Gesamtanzahl der Hydroxygruppen der an der chemischen Reaktion zum Aufbau des Prepolymers beteiligten Stoffe größer/gleich 0,75 und kleiner 1 ist.

Klebeband gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der bioabbaubare Träger mindestens einen Polyester PolEs enthält, der zu mindestens 95 mol-% auf eine Monomerzusammensetzung MonZ bestehend aus mindestens einem C2- bis Ci2-Alkandiol und

mindestens einer Dicarbonsäure ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, 2-Methylglutarsäure, 3- Methylglutarsäure, a-Ketoglutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Brassylsäure, Fumarsäure, 2,2-Dimethylglutarsäure, Suberinsäure, Diglykolsäure, Oxalessigsäure, Glutaminsäure, Asparaginsäure, Itaconsäure, Maleinsäure und Terephthalsäure

zurückgeführt werden kann oder der ein Polycaprolacton ist. Klebeband gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Monomerzusammensetzung MonZ aus

Butandiol und

mindestens einer Dicarbonsäure ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Adipinsäure, Terephthalsäure und Bernsteinsäure besteht.

Klebeband gemäß mindestens einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass der bioabbaubare Träger Polyester PolEs zu insgesamt mindestens 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des bioabbaubaren Trägers, enthält.

Klebeband gemäß mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der bioabbaubare Träger zu mindestens 95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des bioabbaubaren Trägers, aus Polybutylensuccinat, einem Butandiol-Adipinsäure-Terephthalsäure-Copolymer oder einem Blend aus einem Butandiol-Adipinsäure-Terephthalsäure-Copolymer und Polymilchsäure besteht.

Klebeband gemäß mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die chemische Vernetzung zum Polyurethan P durch Umsetzung des Polyurethan-Prepolymers mit mindestens einem Polyisocyanat D mit drei oder mehr Isocyanatgruppen erfolgt.

Description:
tesa Societas Europaea

Hamburg

Beschreibung

Klebeband zum Schutz von Oberflächen

Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Haftklebebänder, wie sie beispielsweise als Oberflächenschutztapes verwendet werden. Speziell betrifft die Erfindung Klebebänder zum Schutz von Oberflächen, die ein Polyester-basiertes Trägermaterial und eine Haftklebemasse auf Basis eines Polyesterpolyurethans umfassen.

Haftklebrigkeit ist die Eigenschaft eines Stoffes, bereits unter relativ schwachem Andruck eine dauerhafte Verbindung zu einem Haftgrund einzugehen. Stoffe, die diese Eigenschaft besitzen, werden als Haftklebstoffe bezeichnet. Haftklebstoffe sind seit langem bekannt. Häufig können sie nach Gebrauch im Wesentlichen rückstandsfrei vom Haftgrund wieder abgelöst werden. Haftklebstoffe sind in der Regel bei Raumtemperatur permanent eigenklebrig, weisen also eine gewisse Viskosität und Anfassklebrigkeit auf, so dass sie die Oberfläche des jeweiligen Haftgrunds bereits bei geringem Andruck benetzen. Die Fähigkeit eines Haftklebstoffs, auf Werkstoffen zu haften und Kräfte zu übertragen, beruht auf dem Adhäsionsvermögen und der Kohäsion des Haftklebstoffs.

Haftklebstoffe können als extrem hochviskose Flüssigkeiten mit einem elastischen Anteil betrachtet werden. Sie haben demzufolge charakteristische viskoelastische Eigenschaften, die zu der dauerhaften Eigenklebrigkeit und Klebfähigkeit führen.

Kennzeichnend für sie ist, dass es, wenn sie mechanisch deformiert werden, sowohl zu viskosen Fließprozessen als auch zum Aufbau elastischer Rückstellkräfte kommt. Beide Prozesse stehen hinsichtlich ihres jeweiligen Anteils in einem bestimmten Verhältnis zueinander, abhängig sowohl von der genauen Zusammensetzung, der Struktur und dem Vernetzungsgrad des jeweiligen Haftklebstoffs als auch von der Geschwindigkeit und Dauer der Deformation sowie von der Temperatur. Der anteilige viskose Fluss ist zur Erzielung von Adhäsion notwendig. Nur die viskosen Anteile, hervorgerufen durch Makromoleküle mit relativ großer Beweglichkeit, ermöglichen eine gute Benetzung und ein Auffließen auf das zu verklebende Substrat. Ein hoher Anteil an viskosem Fluss führt zu einer hohen Haftklebrigkeit (auch als Tack oder Oberflächenklebrigkeit bezeichnet) und damit oft auch zu einer hohen Klebkraft. Stark vernetzte Systeme, kristalline oder glasartig erstarrte Polymere sind mangels fließfähiger Anteile in der Regel nicht oder zumindest nur wenig haftklebrig.

Die anteiligen elastischen Rückstellkräfte sind zur Erzielung von Kohäsion notwendig. Sie werden zum Beispiel durch sehr langkettige und stark verknäuelte sowie durch physikalisch oder chemisch vernetzte Makromoleküle hervorgerufen und ermöglichen die Übertragung der auf eine Klebverbindung angreifenden Kräfte. Sie führen dazu, dass eine Klebverbindung einer auf sie einwirkenden Dauerbelastung, zum Beispiel in Form einer dauerhaften Scherbelastung, in ausreichendem Maße über einen längeren Zeitraum standhalten kann.

Zur genaueren Beschreibung und Quantifizierung des Maßes an elastischem und viskosem Anteil sowie des Verhältnisses der Anteile zueinander können die mittels Dynamisch Mechanischer Analyse (DMA) ermittelbaren Größen Speichermodul (G') und Verlustmodul (G") herangezogen werden. G' ist ein Maß für den elastischen Anteil, G" ein Maß für den viskosen Anteil eines Stoffes. Beide Größen sind abhängig von der Deformationsfrequenz und der Temperatur.

Die Größen können mit Hilfe eines Rheometers ermittelt werden. Das zu untersuchende Material wird dabei zum Beispiel in Form einer planparallelen Schicht in einer Platte-Platte- Anordnung einer sinusförmig oszillierenden Scherbeanspruchung ausgesetzt. Bei schubspannungsgesteuerten Geräten werden die Deformation als Funktion der Zeit und der zeitliche Versatz dieser Deformation gegenüber dem Einbringen der Schubspannung gemessen. Dieser zeitliche Versatz wird als Phasenwinkel δ bezeichnet.

Der Speichermodul G' ist wie folgt definiert: G' = (τ/γ) * cos(8) (x = Schubspannung, γ = Deformation, δ = Phasenwinkel = Phasenverschiebung zwischen Schubspannungs- und Deformationsvektor). Die Definition des Verlustmoduls G" lautet: G" = (τ/γ) * sin(8) (x = Schubspannung, γ = Deformation, δ = Phasenwinkel = Phasenverschiebung zwischen Schubspannungs- und Deformationsvektor). Ein Stoff und die daraus hergestellte Schicht gelten im Allgemeinen als haftklebrig und werden im Sinne dieser Schrift als haftklebrig definiert, wenn bei Raumtemperatur, hier definitionsgemäß bei 23 °C, im Deformationsfrequenzbereich von 10° bis 10 1 rad/sec G' und G" jeweils zumindest zum Teil im Bereich von 10 3 bis 10 7 Pa liegen.

Innerhalb dieses Bereiches, den man in einer Matrix-Auftragung aus G' und G" (G' aufgetragen in Abhängigkeit von G") auch als viskoelastisches Fenster für Haftklebeanwendungen oder als Haftklebstofffenster nach viskoelastischen Kriterien bezeichnen kann, gibt es wiederum unterschiedliche Sektoren und Quadranten, die die zu erwartenden Haftklebeeigenschaften der jeweils zugehörigen Stoffe näher charakterisieren. Stoffe mit hohem G" und niedrigem G' innerhalb dieses Fensters zeichnen sich beispielsweise im Allgemeinen durch eine hohe Klebkraft und eine geringe Scherfestigkeit aus, während sich Stoffe mit hohem G" und hohem G' sowohl durch eine hohe Klebkraft als auch durch eine hohe Scherfestigkeit auszeichnen.

Generell sind die Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Rheologie und Haftklebrigkeit Stand der Technik und beispielsweise in „Satas, Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology, Third Edition, (1999), Seiten 153 bis 203" beschrieben. Ein chemisch vernetzter Haftklebstoff oder Haftstoff liegt vor, wenn der Haftklebstoff oder Haftstoff durch eine chemische Umsetzung mit einem Vernetzer einen Zustand erreicht hat, der ihn nicht mehr schmelzbar und nicht mehr in organischen Lösemitteln lösbar macht. Eine Verflüssigung ist dann nur noch durch Zersetzung möglich, die irreversibel ist. Als Vernetzer kommen alle mindestens difunktionellen Stoffe in Betracht, die mit den funktionellen Gruppen des Haftklebstoffes oder Haftstoffes chemische Vernetzungsreaktionen eingehen können. Ihre Auswahl richtet sich nach den funktionellen Gruppen des Haftklebstoffes oder Haftstoffes. Carboxygruppen tragende Haftklebstoffe oder Haftstoffe werden typischerweise mit Di- oder Polyepoxiden, eventuell unter zusätzlicher Katalyse, beispielsweise durch tertiäre Amine, oder mit Metallacetylacetonaten, Metallalkoxiden sowie Alkoxy-Metallacetylacetonaten vernetzt. Für die Vernetzung von Hydroxygruppen tragenden Haftklebstoffen oder Haftstoffen bieten sich beispielsweise Di- oder Polyisocyanate an. Polymere oder Prepolymere, die die Eigenschaft besitzen, schmelzfähig und somit thermoplastisch verarbeitbar zu sein, werden in dieser Schrift, wie im Sprachgebrauch des Fachmanns üblich, als Hotmelts bezeichnet. Unter einem Polyurethan-Prepolymer wird in dieser Schrift ein zumindest oligomeres, bevorzugt jedoch bereits selbst polymeres, durch chemische Umsetzung eines oder mehrerer Polyole mit einem oder mehreren Polyisocyanaten erhaltenes, insbesondere schmelzfähiges Reaktionsprodukt verstanden, das unter signifikantem Anstieg der Molmasse in ein Zielpolymer überführt werden kann. Polyurethane enthalten Einheiten, die durch Urethan-Gruppierungen -NH-CO-O- miteinander verknüpft sind.

Ein Polyurethan-Hotmelt-Prepolymer im Sinne dieser Schrift ist bei Raumtemperatur derart fest und formstabil, dass in bekannten Mischaggregaten bei Raumtemperatur ein kontinuierliches, homogenes Mischen mit weiteren Stoffen sowie insbesondere auch eine Ausformung oder ähnliche Verarbeitungsschritte nicht möglich sind, ohne dass es dabei zur Erwärmung des Polyurethan-Hotmelt-Prepolymers kommt oder ohne dass ein Hinzufügen von Lösemitteln, Verdünnungsmitteln oder anderer die Viskosität herabsetzender Zusatzstoffe notwendig ist. Bekannte Mischaggregate sind beispielsweise Kneter, Innenmischer, Extruder, Planetwalzenextruder, Planetenmischer, Butterfly- Mischer oder Dissolver. Die Verarbeitbarkeit eines Polyurethan-Hotmelt-Prepolymers im Sinne dieser Schrift ist erst dann möglich, wenn das Polyurethan-Hotmelt-Prepolymer in einem Lösemittel aufgelöst oder wenn es erwärmt wird, wobei die Wärme von außen durch Beheizung zugeführt oder durch Scherung erzeugt werden kann. Typische Verarbeitungstemperaturen für Polyurethan-Hotmelt-Prepolymere im Sinne dieser Schrift liegen im Bereich von 70° bis 160 °C, mindestens betragen sie 40 °C. Als Raumtemperatur wird in dieser Schrift 23 °C verstanden. Schmelzen bedeutet in diesem Sinne nicht notwendigerweise, dass im Moment des Überganges vom festen, formstabilen Zustand zum verflüssigten, mischbaren Zustand eine kristalline Schmelztemperatur oder eine glasartige Erstarrungstemperatur überschritten werden muss. Gemeint ist an dieser Stelle eine ausreichende Erniedrigung der Viskosität.

Ein Polyurethan-Hotmelt-Prepolymer im Sinne dieser Schrift hat eine mit einem Rheometer im Oszillationsversuch bei einer sinusförmig oszillierenden Scherbeanspruchung in einer Platte-Platte-Anordnung, einer Temperatur von 23 °C und einer Oszillationsfrequenz von 10 rad/s gemessene komplexe Viskosität von mindestens 1000 Pa * s, vorzugsweise mindestens 3000 Pa * s. Die komplexe Viskosität η* ist folgendermaßen definiert: η* = G* / ω

(G* = komplexer Schubmodul, ω = Winkelfrequenz).

Die weiteren Definitionen lauten: G* = yj(G' ) 2 + (G" ) 2

(G" = Viskositätsmodul (Verlustmodul), G' = Elastizitätsmodul (Speichermodul)).

G" = τ/γ « sin(8) (τ = Schubspannung, γ = Deformation, δ = Phasenwinkel = Phasenverschiebung zwischen Schubspannungs- und Deformationsvektor).

G' = τ/γ « cos(8) (τ = Schubspannung, γ = Deformation, δ = Phasenwinkel = Phasenverschiebung zwischen Schubspannungs- und Deformationsvektor).

ω = 2π · f (f = Frequenz).

Klebebänder, die mit Haftklebstoffen ausgerüstet sind, so genannte Haftklebebänder, werden heute im industriellen und privaten Bereich in vielfältiger Weise verwendet. Üblicherweise bestehen Haftklebebänder aus einer Trägerfolie, die ein- oder beidseitig mit einem Haftklebstoff ausgerüstet ist. Es gibt auch Haftklebebänder, die ausschließlich aus einer Haftklebstoffschicht und keiner Trägerfolie bestehen, die so genannten Transfer- Tapes. Die Zusammensetzung der Haftklebebänder kann sehr unterschiedlich sein und richtet sich nach den jeweiligen Anforderungen der unterschiedlichen Anwendungen. Die Träger bestehen üblicherweise aus Kunststofffolien wie zum Beispiel Polypropylen, Polyethylen, Polyester oder auch aus Papier, Gewebe oder Vliesstoff.

Die Haftklebstoffe bestehen üblicherweise aus Acrylat-Copolymeren, Silikonen, Naturkautschuk, Synthesekautschuk, Styrolblockcopolymeren oder Polyurethanen.

Aufgrund von ökologischen Gesichtspunkten, Nachhaltigkeit und vor dem Hintergrund der immer knapper werdenden Ressourcen an Erdöl und auf der anderen Seite eines weltweit stark wachsenden Verbrauches an Kunststoffen gibt es seit einigen Jahren die Bestrebung, Kunststoffe auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen herzustellen. Dies gilt insbesondere für biologisch abbaubare Polymere, die in Verpackungsanwendungen oder Folienanwendungen Verwendung finden sollen. Auch für medizinische Anwendungen spielen biologisch abbaubare Produkte eine zunehmend wichtige Rolle. Einige biobasierte beziehungsweise bioabbaubare Kunststoffe sind heute kommerziell verfügbar. Biobasiert heißt„hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen".

„Bioabbaubare Polymere" ist eine Bezeichnung für natürliche und synthetische Polymere, die kunststoffähnliche Eigenschaften (Kerbschlagzähigkeit, Thermoplastifizierbarkeit) aufweisen, aber im Gegensatz zu konventionellen Kunststoffen von einer Vielzahl von Mikroorganismen in biologisch aktiver Umgebung (Kompost, Faulschlamm, Erde, Abwasser) abgebaut werden; dies passiert nicht notwendigerweise unter üblichen Haushaltsbedingungen (Kompostierung im Garten). Eine Definition der Bioabbaubarkeit findet sich in den Europäischen Normen DIN EN 13432 (biologischer Abbau von Verpackungen) und DIN EN 14995 (Kompostierbarkeit von Kunststoffen).

Der Fachmann unterscheidet zwischen der Desintegration (Zersetzung) und der biologischen Abbaubarkeit.

Die Desintegration (Zersetzung) bezeichnet die physikalische Zerlegung in sehr kleine Fragmente.

Die Bestimmung der Desintegrierbarkeit (des Zersetzungsgrades) von Polymeren wird unter anderem in der DIN EN ISO 20200 beschrieben. Hierbei wird die zu untersuchende Probe in einem definierten künstlichen Feststoffabfall bei 58 ± 2 °C für mindestens 45 und höchstens 90 Tage gelagert. Anschließend wird die gesamte Probe durch ein 2 mm Sieb gesiebt und der Zersetzungsgrad D wie folgt bestimmt.

D = 1 ■ < 100

m,

Dabei ist m,: die anfängliche Trockenmasse des Probenmaterials

und

rm r : die Trockenmasse des restlichen, durch Sieben erhaltenen Probenmaterials. Unter der biologischen Abbaubarkeit versteht man im Allgemeinen die Zerlegbarkeit einer chemischen Verbindung oder eines organischen Materials durch Mikroorganismen in Gegenwart von Sauerstoff in Kohlendioxid, Wasser und Salze anderer vorhandener Elemente (Mineralisation) unter Bildung neuer Biomasse oder in Abwesenheit von Sauerstoff in Kohlendioxid, Methan, Mineralsalze und neue Biomasse. Der biologische Abbau erfolgt extra- und/oder intrazellulär durch Bakterien, Pilze und Mikroorganismen, sowie deren Enzyme. Die biologische Abbaubarkeit von Verpackungsmaterialien wird in der DIN EN 1 3432 „Anforderungen an die Verwertung von Verpackungen durch Kompostierung und biologischen Abbau" normativ geregelt. Hierbei wird das zu prüfende Material einem aeroben Abbautest gemäß ISO 14855: 1 999 „Bestimmung der vollständigen aeroben Bioabbaubarkeit von Kunststoff-Materialien unter den Bedingungen kontrollierter Kompostierung" unterzogen und innerhalb von maximal sechs Monaten muss im Vergleich zu einer geeigneten Referenzsubstanz ein Abbaugrad von mindestens 90% erreicht werden. Der Abbaugrad wird dabei durch die gemessene Kohlenstoffdioxidentwicklung bestimmt. Die zerkleinerte Probe wird mit Vermiculit oder gut arbeitendem belüftetem Kompost als Inokulum in einem mit Luftzufuhr ausgestattetem Gefäß bei 58 ± 2 °C gelagert und die C02-Entwicklung fortlaufend aufgezeichnet. Aufgrund der apperativen Komplexität gibt es eine Reihe von Prüfinstituten, die sich auf die Prüfung spezialisiert haben und anschließend ein entsprechendes Zertifikat, wie etwa das OK compost von Vingotte, ausstellen.

Nach Beendigung der Prüfung ergibt sich die Abbaurate D t als:

(CQ 2 ) T - (CQ 2 ) B X 100

1 ThC0 2 Dabei ist

(C02)T: die kumulative Menge des in jedem die Prüfsubstanz enthaltendem Kompostiergefäß gebildeten Kohlendioxides in Gramm je Gefäß; (C02)B: die mittlere kumulative Menge an Kohlendioxid, das in den Blindwertgefäßen gebildet wird, in Gramm je Gefäß;

ThC02: die theoretische Menge an Kohlendioxid, das durch die Prüfsubstanz gebildet werden kann, in Gramm je Gefäß.

Neben der Bioabbaubarkeit beinhaltet die DIN EN 1 3432 auch einen Test zur Bestimmung der Qualität des durch den Abbau entstehenden Komposts. Dieser darf keine negativen Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum haben. In der Regel weisen biologisch abbaubare Komponenten auch eine hohe Desintegrationsrate auf, wohingegen die Desintegration eines Werkstoffs nicht zwingend für eine biologische Abbaubarkeit spricht. Aufgrund der Tatsache, dass ökologische Aspekte, die die biologische Abbaubarkeit betreffen, auch für Haftklebebänder eine immer wichtigere Rolle spielen, wurden in der Vergangenheit auch Haftklebebänder vorgestellt, die als Trägermaterial biologisch abbaubare Folien verwenden. Die verwendeten Folien basieren häufig auf Polymilchsäurecompounds. Polymilchsäure ist ebenso wie weitere biologisch abbaubare und für die Anwendung in Frage kommende thermoplastische Polymere relativ hart und spröde. Um für Folienanwendungen geeignet zu sein, müssen diese in Betracht kommenden biologisch abbaubaren Polymere mit weicheren Polymeren compoundiert werden, die häufig nicht oder schlechter biologisch abbaubar sind. Hinsichtlich der Haftklebstoffe sind die Möglichkeiten weiter eingeschränkt. Haftklebstoffe sind amorphe Materialien mit niedrigem Glasübergangspunkt.

Die klassischen Gerüstpolymere wie Naturkautschuk, Styrolblockcopolymere oder Polyacrylate sind gemäß den in Europa zugrunde liegenden Normen wie zum Beispiel der DIN EN 13432 nicht biologisch abbaubar. Gleiches gilt für die übliche Tackifierharze wie Kolophoniumderivate, Kohlenwasserstoffharze oder Terpenphenolharze. Siliconhaftklebstoffe scheiden aufgrund ihrer hervorragenden Alterungsstabilität gänzlich aus. Kriterium für eine biologische Abbaubarkeit ist üblicherweise das Vorhandensein von Heteroatomen in der Kohlenstoffhauptkette. Eine chemische Bindung zwischen einem Kohlenstoffatom und einem Heteroatom wie zum Beispiel Sauerstoff oder Stickstoff ist instabiler und damit einem biologischen Abbau leichter zugänglich als eine Bindung zwischen zwei Kohlenstoffatomen.

Aufgrund dieser Gegebenheiten bieten sich Polyesterhaftklebstoffe für entsprechende Anwendungen an. Polyesterhaftklebstoffe haben aber häufig den Nachteil, dass die Anfassklebkraft dieser Klebsysteme sich auf einem relativ niedrigen Niveau befindet. Der Zusatz von üblichen verträglichen Tackifiern wie zum Beispiel Klebharzen würde hier zwar einerseits für Abhilfe sorgen, andererseits aber auf Kosten der biologischen Abbaubarkeit gehen. Zudem ist die Verankerung von Polyesterhaftklebstoffen auf vielen Substraten häufig zu schwach, so dass bei entsprechender Belastung der Klebebänder sogenannte Verankerungsbrüche beobachtet werden. In JP 2007 070 422 A1 wird ein biologisch abbaubarer Haftklebstoff auf Basis eines Polyesterpolyurethans beschrieben, der aber den Nachteil hat, schmelzfähig zu sein. Mit schmelzfähigen Haftklebstoffen sind prinzipiell keine guten Verklebungsfestigkeiten bei höheren Temperaturen erzielbar.

Aus JP 63 189 486 A ist ein feuchtigkeitshärtender Haftklebstoff auf Basis eines Polyesterpolyurethans bekannt. Feuchtigkeitshärtende Haftklebstoffe sind für die Verwendung in Klebebändern problematisch, da ein effektiver Schutz vor Feuchtigkeitszutritt vor der Applikation notwendig ist.

In JP 08 157 798 A wird vorgeschlagen, ein flüssiges Polycaprolacton-Diol und eine Dicarbonsäure mit Di- oder Polyisocyanaten zu einem Haftklebstoff umzusetzen. Das beschriebene Reaktivsystem ist zunächst flüssig. Erst nachdem der Haftklebstoff durch die beschriebene chemische Reaktion entstanden ist, tritt eine Verfestigung ein. Flüssige Reaktivsysteme haben im Hinblick auf eine kontinuierliche Beschichtung, die in der Regel den zentralen Prozessschritt einer üblichen Klebebandfertigung darstellt, den Nachteil, dass sie in diesem Zustand nicht oder zumindest nicht mit konstanter Schichtdicke auf einem Trägermaterial aufgewickelt werden können, insbesondere dann nicht, wenn es sich um hohe Schichtdicken handelt.

Aufgabe der Erfindung ist es, Oberflächenschutztapes bereitzustellen, die sich von den zu schützenden Oberflächen leicht und weitgehend rückstandsfrei ablösen lassen. Dazu ist es erforderlich, dass die Klebmasse zum einen ausreichend kohäsiv ist, zum anderen muss eine gute Verankerung der Masse auf dem Träger erreicht werden. Die dafür notwendige Affinität einer Klebmasse zu einem Träger kann zum Beispiel durch eine Messung der Sofortklebkraft der Klebmasse auf dem Träger bestimmt werden.

Die Klebebänder sollen darüber hinaus weitgehend biologisch abbaubar sein. Ferner sollen die Klebebänder übliche mechanische Eigenschaften aufweisen.

Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung ein Klebeband vor, das auf einem bioabbaubaren Trägermaterial und einer Haftklebemasse auf Basis eines linearen Polyesterpolyurethan-Prepolymers beruht. Ein erster und allgemeiner Gegenstand der Erfindung ist somit ein Klebeband zum Schutz von Oberflächen, das eine Haftklebemasse H, die mindestens 60 Gew.-% mindestens eines Polyurethans P enthält, das durch chemische Vernetzung eines Polyurethan- Prepolymers erhältlich ist, das seinerseits durch chemische Reaktion von a) einem oder mehreren aliphatischen Polyester-Polyolen A mit einer Hydroxy- Funktionalität von 1 ,8 bis einschließlich 2 und einem zahlengemittelten

Molekulargewicht von gleich/größer 1000 g/mol;

b) einer oder mehreren Verbindungen B mit einer Hydroxy-Funktionalität von 1 ,8 bis einschließlich 2 und einem zahlengemittelten Molekulargewicht von kleiner 1000 g/mol;

c) einem oder mehreren aliphatischen Diisocyanaten C erhältlich ist;

wobei das Verhältnis der Gesamtanzahl der Isocyanat-Gruppen zur Gesamtanzahl der Hydroxygruppen der an der chemischen Reaktion zum Aufbau des Polyurethan- Prepolymers beteiligten Stoffe größer/gleich 0,4 und kleiner 1 ist; und

einen bioabbaubaren Träger umfasst.

Es hat sich überraschend herausgestellt, dass erfindungsgemäße Klebebänder vergleichsweise schnell starke Verankerungskräfte der Klebmasse auf den Trägermaterialien aufbauen. Dies ermöglicht es zum einen, die Klebebänder zeitnah nach der Produktion ohne größeren Lageraufwand einzusetzen, zum anderen wird ermöglicht, dass sich die Klebebänder rückstandsarm bzw. -frei von den zu schützenden Oberflächen entfernen lassen.

Das zahlengemittelte Molekulargewicht der Polyester-Polyole A beträgt bevorzugt größer 1500 g/mol und besonders bevorzugt größer 2000 g/mol.

Unter der Hydroxy-Funktionalität wird die Zahl der Hydroxygruppen pro Molekül eines Polyols verstanden. Sie wird in dieser Schrift auf das zahlengemittelte mittlere Molekulargewicht des jeweiligen Polyols bezogen und nach der folgenden Formel berechnet: f = M n [g/mol] x OHZ [mmol OH/kg]/10 6 f ist die Hydroxy-Funktionalität. M n ist das zahlengemittelte mittlere Molekulargewicht des jeweiligen Polyols in der Einheit [g/mol] und OHZ ist die Hydroxylzahl des Polyols in der Einheit [mmol OH / kg]. Die Hydroxylzahl ist ein Maß für den Gehalt an Hydroxygruppen in einem Polyol. Die Bestimmung der Hydroxylzahl erfolgt nach DIN 53240. Nach dieser Methode wird die Hydroxylzahl (OHZ) in der Einheit [mg KOH/g] angegeben. Sie entspricht der Menge KOH in [mg], welche der bei der Acetylierung von 1 g Polyol gebundenen Menge Essigsäure gleichwertig ist. Zum Zwecke der Vereinfachung der Rezepturberechnungen wird die Hydroxylzahl in dieser Schrift in die Einheit [mmol OH/kg] umgerechnet.

Dies erfolgt nach folgender Formel: OHZ [mmol OH/kg] = OHZ [mg KOH/g] x 1000/56,1 .

56, 1 ist dabei die Molmasse von KOH.

Die erfindungsgemäße Hydroxy-Funktionalität der Polyester-Polyole A von 1 ,8 bis 2 steht für einen hohen Grad an Difunktionalität, so dass auf diese Weise der Aufbau linearer Prepolymere ermöglicht wird.

Als Polyesterpolyole A kommen alle handelsüblichen aliphatischen Polyesterpolyole mit dem beschriebenen Molekulargewicht in Frage, sofern sie die erfindungsgemäße Hydroxy- Funktionalität aufweisen. Erfindungsgemäß einsetzbare Polyester-Polyole werden im Allgemeinen durch Polykondensation aus Diolen und Dicarbonsäuren gewonnen oder im Falle von Polycaprolacton-Polyolen durch Ringöffnungspolymerisation aus ε-Caprolacton und einem difunktionellem Startermolekül. Vorzugsweise ist/sind zumindest eines der Polyester-Polyole A, stärker bevorzugt das Polyesterpolyol A bzw. die Polyesterpolyole A, das Produkt einer chemischen Reaktion von einer oder mehreren organischen Dicarbonsäure(n) ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Adipinsäure, Maleinsäure, Bernsteinsäure, Caprolactonen, Fumarsäure, Pimelinsäure, Suberinsäure und Glutarsäure; besonders bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Adipinsäure, Bernsteinsäure, Caprolactonen, Fumarsäure, Pimelinsäure, Suberinsäure und Glutarsäure; mit einem oder mehreren Diol(en) ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, 1 ,2-Propylenglykol, 1 ,3-Propandiol, 1 ,4-Butandiol, 1 ,6-Hexandiol, 3- Methyl-1 ,5-pentandiol, 2,2,4-Trimethyl-pentan-1 ,3-diol, 2-Butyl-2-ethyl-1 ,3-propandiol, 2,2- Dimethyl-1 ,3-propandiol, 2-Methyl-1 ,3-propandiol, 2-Ethyl-1 ,3-Hexandiol. Besonders bevorzugt ist der Dicarbonsäure-Baustein der Polyester-Polyole Adipinsäure und/oder ε-Caprolacton. Bevorzugte Polyester-Polyole sind somit Polyadipat-Polyole und/oder Polycaprolacton-Polyole.

Der Alkohol-Baustein der Polyester-Polyole ist bevorzugt Ethylenglykol, Diethylenglykol, 1 ,4-Butandiol und/oder 1 ,6-Hexandiol. Besonders bevorzugt ist mindestens eines der Polyester-Polyole ein Polyadipat-Polyol, welches Ethylenglykol und/oder Diethylenglykol als Monomerbaustein enthält. Es hat sich ferner herausgestellt, dass Methylgruppen tragende Polyester-Polyole, also Polyester-Polyole, die zum Beispiel 2-Methyl-1 ,3-Propandiol, 3-Methyl-1 ,5-Pentandiol oder Neopentylglykol als Alkohol-Baustein enthalten, zur Erzielung gewünschter Haftklebeleistungen vorteilhaft sein können, für eine schnelle biologische Abbaubarkeit der damit hergestellten Polyurethane aber eher nachteilig sind. Überraschenderweise lassen sich jedoch auch Polyurethane, die aus solche Bausteine enthaltenden Prepolymeren aufgebaut wurden, in Kombination mit den übrigen hierin beschriebenen Komponenten hinreichend schnell biologisch abbauen.

Vorzugsweise sind die Polyester-Polyole A aus erneuerbaren Rohstoffquellen, zum Beispiel durch Fermentation von Stärke oder Zucker, hergestellt.

Die Verbindungen B sind bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyesterdiolen mit einem zahlengemittelten Molekulargewicht von bis zu 600 g/mol, stärker bevorzugt von bis zu 450 g/mol; 2-Methyl-1 ,3-Propandiol, 3-Methyl-1 ,5-Pentandiol, Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol, Propylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol, 1 ,3-Propandiol, 1 ,3-Butandiol, 1 ,4-Butandiol, Neopentylglykol, 1 ,6-Hexandiol, 2-Ethyl-1 ,3-hexandiol und 2-Butyl-2-Ethyl-1 ,3-Propandiol. Besonders bevorzugt sind die Verbindungen B ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyesterdiolen mit einem zahlengemittelten Molekulargewicht von bis zu 450 g/mol, 2- Methyl-1 ,3-Propandiol (CAS-Nr.: 2163-42-0), 3-Methyl-1 ,5-Pentandiol (CAS-Nr.: 4457-71 - 0), Ethylenglykol (CAS-Nr.: 107-21 -1 ), Diethylenglykol (CAS-Nr.: 1 1 1 -46-6), Triethylenglykol (CAS-Nr.: 1 12-27-6) und Tetraethylenglykol (CAS-Nr.: 1 12-60-7). Insbesondere ist die Verbindung B Diethylenglykol und/oder ein Polyesterdiol mit einem zahlengemittelten Molekulargewicht von bis zu 450 g/mol. Geeignete Diisocyanate C sind beispielsweise: Butan-1 ,4-diisocyanat, Tetramethoxybutan-1 ,4-diisocyanat, Hexan-1 ,6-diisocyanat, Ethylendiisocyanat, 2,2,4- Trimethyl-hexamethylendiisocyanat, Ethylethylendiisocyanat, Dicyclohexylmethandiisocyanat, 1 ,4-Diisocyanatocyclohexan, 1 ,3- Diisocyanatocyclohexan, 1 ,2-Diisocyanatocyclohexan, 1 ,3-Diisocyanatocyclopentan, 1 ,2- Diisocyanatocyclopentan, 1 ,2-Diisocyanatocyclobutan, 1 -lsocyanatomethyl-3-isocyanato- 1 ,5,5-trimethylcyclohexan (Isophorondiisocyanat), 1 -Methyl-2,4-diisocyanato-cyclohexan, 1 ,6-Diisocyanato-2,2,4-trimethylhexan, 1 ,6-Diisocyanato-2,4,4-trimethylhexan, 5- lsocyanato-1 -(2-isocyanatoeth-1 -yl)-1 ,3,3-trimethyl-cyclohexan, 5-lsocyanato-1 -(3- isocyanatoprop-1 -yl)-1 ,3,3-trimethyl-cyclohexan, 5-lsocyanato-1 -(4-isocyanatobut-1 -yl)- 1 ,3,3-trimethyl-cyclohexan, 1 -lsocyanato-2-(3-isocyanatoprop-1 -yl)-cyclohexan, 1 - lsocyanato-2-(2-isocyanatoeth-1 -yl)-cyclohexan, 2-Heptyl-3,4-bis(9-isocyanatononyl)-1 - pentyl-cyclohexan, Norbonandiisocyanatomethyl, hydrierte Diphenylmethandiisocyanate wie 4,4'-Diisocyanatodicyclohexylmethan, sowie chlorierte, bromierte, schwefel- oder phosphorhaltige aliphatische Diisocyanate.

Besonders bevorzugt sind die Diisocyanate C ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Isophorondiisocyanat, 4,4'-Diisocyanatodicyclohexylmethan und Hexan-1 ,6-diisocyanat. Bevorzugt verläuft die chemische Reaktion, durch die das Polyurethan-Prepolymer erhältlich ist, in Gegenwart mindestens eines Bismutcarboxylat- oder Bismutcarboxylatderivat-haltigen Katalysators oder Katalysatorgemisches, dessen Verwendung zur Beschleunigung von Polyurethan-Reaktionen grundsätzlich bekannt ist. Ein derartiger Katalysator steuert die Haftklebeigenschaften des aus dem Prepolymer herzustellenden Polyurethans P erheblich in der Weise, dass eine oberflächenspezifische Selektivität der Haftklebeigenschaften erreicht wird. Beispiele für entsprechende Katalysatoren sind Bismuttrisdodecanoat, Bismuttrisdecanoat, Bismuttrisneodecanoat, Bismuttrisoctanoat, Bismuttrisisooctanoat, Bismuttrishexanoat, Bismuttrispentanoat, Bismuttrisbutanoat, Bismuttrispropanoat und Bismuttrisacetat.

Es können aber auch andere bekannte Katalysatoren eingesetzt werden wie zum Beispiel tertiäre Amine oder zinnorganische Verbindungen.

Das Verhältnis der Gesamtanzahl der Isocyanat-Gruppen zur Gesamtanzahl der Hydroxygruppen der an der chemischen Reaktion zum Aufbau des Polyurethan- Prepolymers beteiligten Stoffe ist bevorzugt größer/gleich 0,7 und kleiner 1 ; stärker bevorzugt größer/gleich 0,7 und kleiner/gleich 0,95; besonders bevorzugt größer/gleich 0,75 und kleiner/gleich 0,9. Der Ausdruck„an der chemischen Reaktion beteiligte Stoffe" bezeichnet erfindungsgemäß sämtliche Reaktanden, die zum Zwecke der beabsichtigten chemischen Reaktion miteinander in Kontakt gebracht werden, unabhängig davon, ob die Moleküle der jeweiligen Substanzen tatsächlich sämtlich oder nur zum Teil abreagieren.

Bevorzugt beträgt das Stoffmengenverhältnis der Summe bzw. der Gesamtheit der Verbindungen B zu der Summe bzw. der Gesamtheit der Polyester-Polyole A 0,30 bis 2,33; besonders bevorzugt 0,45 bis 1 ,5 und insbesondere 0,5 bis 1.

Das Polyurethan P, auf dem die Haftklebemasse H des erfindungsgemäßen Klebebands basiert, ist sehr gut biologisch abbaubar. Aufgrund der hohen linearen Strukturanteile wäre zu erwarten gewesen, dass das Polyurethan überhaupt keine oder zumindest nur schwach ausgeprägte Haftklebeeigenschaften aufweisen würde. Überraschend hat sich jedoch gezeigt, dass das Polyurethan über einen breiten Bereich sehr gute Haftklebeeigenschaften aufweist.

Bevorzugt erfolgt die chemische Vernetzung zum Erhalt des Polyurethans P mit mindestens einem Polyisocyanat D mit drei oder mehr Isocyanatgruppen. Das Verhältnis der Summe der Isocyanatgruppen aller Polyisocyanate C und D zur Summe der Hydroxygruppen der Komponenten A und B beträgt bevorzugt 0,95 bis 1 ,05.

Die chemische Vernetzung zum Erhalt des Polyurethans P kann lösemittelfrei - also in der Schmelze -, in einem organischen Lösemittel oder in wässriger Dispersion erfolgen. In den beiden letzteren Fällen liegen sowohl das Polyurethan-Prepolymer als auch der Vernetzer, bevorzugt also das/die Polyisocyanat(e) D, in einem organischen Lösemittel gelöst bzw. in Wasser dispergiert vor. Um das Prepolymer besser in Wasser dispergieren zu können, stellt - wie im Stand der Technik bekannt - bevorzugt Dimethylolpropionsäure oder eine ähnlich aufgebaute Substanz zumindest einen Teil der Verbindung(en) B, wobei - wie ebenfalls im Stand der Technik bekannt - die Reaktion zum Aufbau des Prepolymers ohne Weiteres so geführt werden kann, dass nur die OH-Gruppen reagieren, die Carboxy- Funktion aber unbeteiligt bleibt.

Die Haftklebemasse H des erfindungsgemäßen Klebebandes enthält das/die Polyurethan(e) P bevorzugt zu mindestens 70 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 80 Gew.-%, insbesondere zu mindestens 90 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt zu mindestens 95 Gew.-%, beispielsweise zu mindestens 97 Gew.-%. Höchst bevorzugt besteht die Haftklebemasse H aus einem oder mehreren Polyurethan(en) P. Ein Vorteil dieser Haftklebemasse ist, dass sie - zumindest zu großen Teilen - im wässrigen Medium biologisch abbaubar und in einem standardisierten Kompost desintegrierbar ist.

Wie bereits dargelegt, ist das Polyurethan P für sich genommen haftklebrig. Durch gezieltes Führen der Reaktionen zum Aufbau und zur Vernetzung des Polyurethan- Prepolymers lassen dich die Haftklebeeigenschaften des Polyurethans in einem breiten Bereich einstellen. Zur Anpassung der Eigenschaften der Haftklebemasse H kann das Polyurethan mit einem oder mehreren Additiven wie Klebrigmachern (Klebharzen), Weichmachern und/oder Alterungsschutzmitteln gemischt werden.

Vorzugsweise ist die Haftklebemasse H des erfindungsgemäßen Klebebands jedoch frei von Klebrigmachern (Klebharzen) und Weichmachern, besonders bevorzugt frei von Klebrigmachern (Klebharzen), Weichmachern und Alterungsschutzmitteln und insbesondere frei von jeglichen Additiven. Produktions- oder anderweitig bedingte Rückstände beliebiger Substanzen, die im Wesentlichen aus einer nicht vollständigen Entfernung resultieren, sowie Substanzgehalte im Bereich einer Allgegenwartskonzentration sind hierbei unbeachtlich.

Unter der Bezeichnung„Klebharz", englisch „Tackifier Resins", versteht der Fachmann einen Stoff auf Harzbasis, der die Klebrigkeit erhöht.

Klebrigmacher sind beispielsweise Kohlenwasserstoffharze (zum Beispiel Polymere auf Basis ungesättigter Cs- oder Cg-Monomere), Terpenphenolharze, Polyterpenharze auf Basis von α-Pinen und/oder ß-Pinen und/oder δ-Limonen, aromatische Harze wie Cumaron-Inden-Harze oder Harze auf Basis von Styrol oder α-Methylstyrol sowie Kolophonium und seine Folgeprodukte, zum Beispiel disproportionierte, dimerisierte oder veresterte Harze, zum Beispiel Umsetzungsprodukte mit Glycol, Glycerin oder Pentaerythrit. Bevorzugt werden Naturharze wie Kolophoniumharze und dessen Derivate verwendet.

Der Zusatz von Klebrigmachern in geringfügigen Mengen bis zu 1 Gew.-% ist möglich, ohne dass die biologische Abbaubarkeit der Haftklebemasse verloren geht. Bei größeren Mengen, die der Masse zugesetzt werden, ist es allerdings möglich, dass deren biologische Abbaubarkeit nicht mehr gegeben ist. Bevorzugt wird daher auf Klebrigmacher verzichtet.

Geeignete mischbare Weichmacher sind beispielsweise aliphatische und aromatische Mineralöle, Polyethylen- und Polypropylenglykol, Di- oder Poly-Ester der Phthalsäure, Citronensäure, Trimellitsäure oder Adipinsäure, flüssige Kautschuke (zum Beispiel niedermolekulare Nitril- oder Polyisoprenkautschuke), flüssige Polymerisate aus Buten und/oder Isobuten, Acrylsäureester, Polyvinylether, Flüssig- und Weichharze auf Basis der Rohstoffe von Klebharzen, Wollwachs und andere Wachse oder flüssige Silikone. Besonders bevorzugt werden Weichmacher aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet wie zum Beispiel das biobasierte Polyoxytrimethylenglycol Cerenol® von DuPont, Pflanzenöle, vorzugsweise raffinierte Pflanzenöle wie zum Beispiel Rapsöl und Sojabohnenöl, Fettsäuren oder Fettsäureester oder epoxidierte Pflanzenöle, zum Beispiel epoxidiertes Sojabohnenöl.

Insbesondere werden biologisch abbaubare Weichmacher eingesetzt, vorzugsweise Dioder Poly-Ester der Citronensäure oder der Adipinsäure.

Weiter vorzugsweise wird der Weichmacher, insbesondere der biologisch abbaubare, in Mengen von bis zu 10 Gew.-% (bezogen auf die Haftklebemasse), besonders bevorzugt in Mengen von bis zu 5 Gew.-% (bezogen auf die Haftklebemasse), ganz besonders bevorzugt in Mengen von bis zu 2,5 Gew.-% (bezogen auf die Haftklebemasse) eingesetzt. Wie bei den Klebrigmachern ist der Zusatz von jeglichen Weichmachern in geringfügigen Mengen bis zu 1 Gew.-% möglich, ohne dass die biologische Abbaubarkeit der Haftklebemasse verloren geht. Auch hier gilt, dass es bei größeren Mengen, die der Masse zugesetzt werden, möglich ist, dass deren biologische Abbaubarkeit nicht mehr gegeben ist.

Bevorzugt wird daher auf Weichmacher verzichtet, oder es werden biologisch abbaubare Weichmacher eingesetzt. Weitere mögliche Additive in der Haftklebemasse H sind Füllstoffe, zum Beispiel Fasern, Ruß, Zinkoxid, Titandioxid, Kreide, Voll- oder Hohlglaskugeln, Mikroballons, Mikrokugeln aus anderen Materialien, Kieselsäure, Silikate, Nanopartikel, Holzmehl, Stärke und Stärke- Compounds und andere biobasierte Füllstoffe; Compoundierungsmittel und/oder Alterungsschutzmittel, letztere zum Beispiel in Form von primären und sekundären Antioxidantien, beispielsweise sterisch gehinderte Phenole wie Irganox 1010 und besonders bevorzugt Tocopherol (Vitamin E). Auch Lichtschutzmittel können zugesetzt werden.

Bei den Additiven gilt das schon bei den Klebrigmachern und Weichmachern Gesagte: In geringfügigen Mengen bis zu 1 Gew.-% ist der Zusatz auch von biologisch nicht abbaubaren Füllstoffen möglich, ohne das die biologische Abbaubarkeit der Masse H wesentlich beeinträchtigt wird. Bei größeren Mengen, die dem Polyurethan P zugesetzt werden, ist es möglich, dass die Haftklebemasse nicht mehr hinreichend biologisch abbaubar ist. Bevorzugt wird daher auf Füllstoffe, insbesondere auf nicht biologisch abbaubare, verzichtet. Biologisch abbaubare Füllstoffe hingegen können auch in größeren Mengen Verwendung finden.

Bevorzugt enthält der bioabbaubare Träger mindestens einen Polyester PolEs, der zu mindestens 95 mol-% auf eine Monomerenzusammensetzung MonZ zurückgeführt werden kann, die aus

mindestens einem C2- bis Ci2-Alkandiol und

mindestens einer Dicarbonsäure ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, 2-Methylglutarsäure, 3- Methylglutarsäure, α-Ketoglutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Brassylsäure, Fumarsäure, 2,2-Dimethylglutarsäure, Suberinsäure,

Diglykolsäure, Oxalessigsäure, Glutaminsäure, Asparaginsäure, Itaconsäure, Maleinsäure und Terephthalsäure besteht oder

der ein Polycaprolacton ist. Besonders bevorzugt besteht die Monomerenzusammensetzung MonZ aus Butandiol und mindestens einer Dicarbonsäure, die aus der Gruppe bestehend aus Adipinsäure, Terephthalsäure und Bernsteinsäure ausgewählt ist.

Bevorzugt enthält der bioabbaubare Träger des erfindungsgemäßen Klebebands Polyester PolEs zu insgesamt mindestens 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des bioabbaubaren Trägers. Der bioabbaubare Träger kann darüber hinaus beispielsweise Füllstoffe enthalten. Bevorzugt enthält der bioabbaubare Träger bis zu 60 Gew.-% eines Füllstoffs oder mehrerer Füllstoffe, die ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Fasern, Ruß, Zinkoxid, Titandioxid; Calciumcarbonat, insbesondere Kreide; Voll- oder Hohlglaskugeln, Mikroballons, Mikrokugeln aus anderen Materialien, Kieselsäure, Silikaten, Nanopartikeln, Holzmehl, Stärke und Stärke-Compounds, Polymilchsäuren und Polyhydroxyalkanoaten sind. Besonders bevorzugt enthält der bioabbaubare Träger bis zu 60 Gew.-% mindestens eines Füllstoffs ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polymilchsäuren und Polyhydroxyalkanoaten.

Besonders bevorzugt besteht der bioabbaubare Träger zu mindestens 95 Gew.-%, insbesondere zu mindestens 98 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt zu 100 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des bioabbaubaren Trägers, aus Polybutylensuccinat, einem Butandiol-Adipinsäure-Terephthalsäure-Copolymer oder einem Blend aus einem Butandiol-Adipinsäure-Terephthalsäure-Copolymer und Polymilchsäure. Der bioabbaubare Träger ist erfindungsgemäß bevorzugt eine Folie.

Der bioabbaubare Träger kann Additive enthalten, beispielsweise die in der Kunststofftechnik üblichen Zusatzstoffe wie Stabilisatoren; Nukleierungsmittel; Gleit- und Trennmittel wie Stearate (insbesondere Kalziumstearat); Weichmacher (Plastifizierer) wie beispielsweise Zitronensäureester (insbesondere Acetyl-tributylcitrat), Glycerinsäureester wie Triacetylglycerin oder Ethylenglykolderivate, Tenside wie Polysorbate, Palmitate oder Laurate; Wachse wie beispielsweise Erucasäureamid, Stearinsäureamid oder Behenamid, Bienenwachs oder Bienenwachsester; Antistatika, UV-Absorber; UV-Stabilisatoren; Antifog-Mittel oder Farbstoffe. Die Additive sind bevorzugt in Konzentrationen von 0 bis 5 Gew.-%, insbesondere von 0,1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des bioabbaubaren Trägers, enthalten.

Der Träger kann ein- oder beidseitig mit einer Haftklebemasse ausgerüstet sein. Im Falle einer beidseitigen Ausrüstung mit Haftklebemasse ist bevorzugt die zweite Haftklebemasse ebenfalls eine Haftklebemasse H. Insbesondere besteht die Haftklebemasse bzw. bestehen die Haftklebemassen aus einem oder mehreren Polyurethan(en) P. Das erfindungsgemäße Klebeband wird bevorzugt dadurch gebildet, dass auf den Träger partiell oder vollflächig die Haftklebemasse aufgetragen wird. Die Beschichtung kann auch in Form eines oder mehrerer Streifen in Längsrichtung (Maschinenrichtung) erfolgen, gegebenenfalls in Querrichtung, sie ist insbesondere aber vollflächig. Weiterhin kann die Haftklebemasse rasterpunktförmig mittels Siebdruck, wobei die Klebstoffpünktchen auch unterschiedlich groß und/oder unterschiedlich verteilt sein können, durch Tiefdruck in in Längs- und Querrichtung zusammenhängenden Stegen, durch Rasterdruck oder durch Flexodruck aufgebracht werden. Die Haftklebemasse kann in Kalottenform (hergestellt durch Siebdruck) vorliegen oder auch in einem anderen Muster wie Gitter, Streifen, Zickzacklinien. Ferner kann sie beispielsweise auch aufgesprüht sein, was ein unregelmäßiges Auftragsbild ergibt.

Der Stoffauftrag (Beschichtungsstärke) der Haftklebemasse liegt vorzugsweise zwischen 10 und 200 g/m 2 , stärker bevorzugt zwischen 15 und 75 g/m 2 und besonders bevorzugt zwischen 20 und 50 g/m 2 .

Vorteilhaft ist die Verwendung eines Haftvermittlers, einer so genannten Primerschicht, zwischen Trägermaterial und Haftklebemasse oder eine physikalische Vorbehandlung der Trägeroberfläche zur Verbesserung der Haftung der Klebemasse auf dem Trägermaterial. Der vorstehend beschriebene Auftrag der Haftklebemasse auf den Träger umfasst auch den Auftrag auf einen mit einer Primerschicht versehenen Träger.

Als Primer sind die bekannten Dispersions- und Lösungsmittelsysteme verwendbar, zum Beispiel solche auf Basis von Isopren- oder Butadien-haltigem Kautschuk, Acrylatkautschuk, Polyvinyl-, Polyvinyliden- und/oder Cyclokautschuk. Isocyanate oder Epoxyharze als Additive verbessern die Haftung und erhöhen zum Teil auch vorteilhaft die Scherfestigkeit des Haftklebstoffes. Der Haftvermittler kann ebenfalls mittels einer Coextrusionsschicht auf die Trägerfolie aufgebracht werden. Unter dem Aspekt der biologischen Abbaubarkeit des erfindungsgemäßen Klebebands wird bevorzugt ein zumindest teilweise bioabbaubarer Primer verwendet. Besonders bevorzugt wird kein Primer verwendet. In den erfindungsgemäßen Klebebändern reicht die erzielbare Verankerungskraft zwischen Klebmasse und Träger in der Regel aus, so dass vorteilhaft auf einen Primer verzichtet werden kann. Ggf. wird auf physikalische Methoden zur Oberflächenbehandlung zurückgegriffen, beispielsweise auf Beflammung, Corona und Plasma.

Des Weiteren kann das Trägermaterial rück- oder oberseitig, also der Klebstoffseite gegenüberliegend, einer antiadhäsiven physikalischen Behandlung oder Beschichtung unterzogen sein, insbesondere mit einem Trennmittel oder Release (gegebenenfalls mit anderen Polymeren abgemischt) ausgerüstet sein. Beispiele für Trenn- oder - synonym bezeichnet - Releaseschichten sind solche aus Stearyl-Verbindungen (zum Beispiel Polyvinylstearylcarbamat, Stearylverbindungen von Übergangsmetallen wie Cr oder Zr, Harnstoffe aus Polyethylenimin und Stearylisocyanat) oder Polysiloxanen. Der Begriff „Stearyl" steht als Synonym für alle geraden oder verzweigten Alkyle oder Alkenyle mit einer C-Zahl von mindestens 10 wie zum Beispiel Octadecyl.

Geeignete Trennmittel umfassen weiterhin tensidische Releasesysteme auf Basis langkettiger Alkylgruppen wie Stearylsulfosuccinate oder Stearylsulfosuccinamate, aber auch Polymere, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Polyvinylstearylcarbamaten, zum Beispiel Escoat 20 von der Firma Mayzo, Polyethyleniminstearylcarbamiden, Chrom-Komplexen von C14- bis C28-Fettsäuren und Stearyl-Copolymeren, wie sie zum Beispiel in DE 28 45 541 A beschrieben sind. Ebenfalls geeignet sind Trennmittel auf Basis von Acrylpolymeren mit perfluorierten Alkylgruppen, Silikone, zum Beispiel auf Basis von Poly(dimethyl-Siloxanen), und Fluorsilikonverbindungen.

Weiter kann das Trägermaterial vor- beziehungsweise nachbehandelt werden. Gängige Vorbehandlungen sind Hydrophobieren, geläufige Nachbehandlungen sind Kalandern, Tempern, Kaschieren, Stanzen und Eindecken.

Das Klebeband kann mit einer handelsüblichen Trennfolie bzw. einem Trennpapier laminiert sein, die bzw. das üblicherweise aus einem Basismaterial aus Polyethylen, Polypropylen, Polyester oder Papier aufgebaut ist, das ein- oder doppelseitig mit Polysiloxan beschichtet ist. Ein solches Gebilde wird vielfach auch als Releaseliner bezeichnet und ist kein Bestandteil des erfindungsgemäßen Klebebands.

Die Herstellung des erfindungsgemäßen Klebebands kann durch übliche, dem Fachmann bekannte Beschichtungsverfahren erfolgen. Hierbei kann das Polyurethan P (bzw. können die Polyurethane P), ggf. inklusive der Additive, gelöst in einem geeigneten Lösemittel mittels beispielsweise Rasterwalzenauftrag, Kommarakelbeschichtung, Mehrwalzenbeschichtung oder in einem Druckverfahren auf den Träger beschichtet und anschließend das Lösemittel in einem Trockenkanal oder -ofen entfernt werden. Alternativ kann die Beschichtung des Trägers auch in einem lösemittelfreien Verfahren erfolgen. Hierzu wird das Polyurethan in einem Extruder hergestellt. In dem Extruder können weitere Prozessschritte wie das Mischen mit den beschriebenen Additiven, Filtration oder eine Entgasung erfolgen. Die Schmelze wird dann mittels einer Breitschlitzdüse auf den Träger beschichtet. Das erfindungsgemäße Klebeband hat vorzugsweise eine Klebkraft auf einem Stahluntergrund von mindestens 0,1 N/cm und eine Scherdeformation von maximal 500 μηη bei einem Stoffauftrag von 25 g/m 2 . Diese Werte werden bevorzugt auch nach einer Lagerung von 3 Monaten bei 23 °C, 40 °C oder 70 °C erreicht. Der allgemeine Ausdruck„Klebeband" umfasst im Sinne dieser Erfindung alle flächigen Gebilde wie in zwei Dimensionen ausgedehnte Folien oder Folienabschnitte, Bänder mit ausgedehnter Länge und begrenzter Breite, Bandabschnitte, Stanzlinge, Etiketten und dergleichen. Das Klebeband kann in festen Längen wie zum Beispiel als Meterware oder aber als Endlosware auf Rollen (archimedische Spirale) zur Verfügung gestellt werden.

Beispiele:

Das Polyurethan-Prepolymer wurde hergestellt, indem zunächst das/die Polyester- Polyol(e) A eingewogen und in einem üblichen beheiz- und evakuierbaren Labormischer (zum Beispiel von der Firma PC Laborsystem) unter Vakuum bei einer Temperatur von 70 °C ca. zwei Stunden lang gemischt wurde(n). Sodann wurde(n) das/die Diol(e) B zugegeben und 20 Minuten lang ohne Vakuum eingemischt. Anschließend wurden ggf. die restlichen Stoffe entsprechend den in den Beispielen angegebenen Mengenverhältnissen zugefügt und 20 Minuten eingemischt. Zuletzt erfolgte die Zugabe des mindestens einen Diisocyanats C, das 20 Minuten lang homogen eingemischt wurde. Die chemisch reagierende Mischung wurde zur Vervollständigung der Umsetzung 7 Tage lang bei 40 °C im Wärmeschrank gelagert.

Zur Vernetzung wurde das hergestellte Polyurethan-Prepolymer zunächst in Aceton gelöst. Pro 100 g Prepolymer wurden stets 25 g Aceton zugefügt. Es wurde mit Desmodur® N3300 (Polyisocyanat D) vernetzt.

Nach der Zugabe des Desmodur® N3300 zum in Aceton gelösten Polyurethan-Prepolymer wurde die Mischung 5 Minuten gerührt. Anschließend wurde die chemisch reagierende Mischung während der Reaktionsphase auf einem handelsüblichen Laborstreichtisch (zum Beispiel von der Firma SMO (Sondermaschinen Oschersleben GmbH)) mit Hilfe eines Streichmessers auf eine 23 μηη dicke mit Trichloressigsäure geätzte PET-Folie beschichtet. Das Aceton wurde bei 60 °C im Umlufttrockenschrank 10 Minuten abgedampft. Die Spaltbreite beim Beschichten wurde so eingestellt, dass nach dem Abdampfen des Lösemittels ein 25 μηη (entsprechend ca. 25 g/m 2 ) dicker haftklebriger Film erhalten wurde. Anschließend wurden die vom Lösemittel befreiten Tapes mit silikonisierter PET-Folie abgedeckt und zur Vervollständigung der Umsetzung 7 Tage lang bei 40 °C im Wärmeschrank gelagert.

In Tabelle 1 sind die zur Herstellung der Prepolymere und der vernetzten Polyurethane verwendeten Stoffe aufgeführt. Die genannten Rohstoffe sind alle frei im Handel erhältlich.

Tabelle 1 : Zur Herstellung der beispielhaften Muster verwendete Materialien

Zusatz zu Tabelle 1 :

Bester 15: verzweigtes Polyester-Polyol auf Glykol/Adipinsäure-Basis; OH- Zahl: 1053 mmol OH/kg; Funktionalität 3, M w ca. 3100 g/mol

Prüfmethoden

Die Messungen werden, wenn nicht anders angegeben, bei einem Prüfklima von 23 ± 1 °C und 50 ± 5 % rel. Luftfeuchte durchgeführt. Die folgenden Prüfmethoden wurden eingesetzt, um die Ausgangsstoffe sowie die nach den beschriebenen Verfahren hergestellten Muster zu charakterisieren.

Molekulargewicht M n

Die Bestimmung der zahlengemittelten mittleren Molekulargewichte M n erfolgt erfindungsgemäß mittels Gelpermeationschromatographie (GPC). Als Eluent wird THF (Tetrahydrofuran) mit 0,1 Vol.-% Trifluoressigsäure eingesetzt. Die Messungen erfolgen bei 25 °C. Als Vorsäule wird PSS-SDV, 5 μ, 10 3 A, ID 8,0 mm x 50 mm verwendet. Zur Auftrennung werden die Säulen PSS-SDV, 5 μ, 10 3 sowie 10 5 und 10 6 mit jeweils ID 8,0 mm x 300 mm eingesetzt. Die Probenkonzentration beträgt 4 g/l, die Durchflussmenge 1 ,0 ml pro Minute. Es wird gegen PMMA-Standards gemessen.

Hydroxylzahl

Die Bestimmung der Hydroxylzahlen erfolgt nach DIN 53240. Nach dieser Methode wird die Hydroxylzahl (OHZ) in der Einheit [mg KOH/g] angegeben. Zum Zwecke der Vereinfachung der Rezepturberechnungen in den aufgeführten Beispielen wurden die Hydroxylzahlen in die Einheit [mmol OH/kg] umgerechnet.

Dies erfolgte nach folgender Formel:

OHZ [mmol OH/kg] = OHZ[mg KOH/g] x1000/56,1 56, 1 ist dabei die Molmasse von KOH.

Hydroxy-Funktionalität (f)

Die Hydroxy-Funktionalität (f) wird aus dem zahlengemittelten, mittleren Molekulargewicht M n und der OH-Zahl (OHZ) nach folgender Gleichung errechnet:

f= M n [g/mol] x OHZ [mmol OH/kg]/10 6 . Oberflächenspannung

Die Oberflächenspannung wurde mit speziellen Testtinten der Firma Ahlbrandt (Lauterbach, Deutschland) nach DIN ISO 8296 ermittelt. Es wurde in 2er-Schritten im Bereich von 30 bis 72 mN/m gemessen.

Längenänderung (thermische Beständigkeit) Auf einem Streifen (20 cm lang) der jeweiligen Trägerfolie wurden mittels Folienstift und Lineal im Abstand von 10 mm zwei parallele Linien gezogen. Diese befanden sich entweder in Maschinenrichtung (md) oder senkrecht (cd) dazu. Anschließend wurde die Folie zug- und spannungsfrei auf einem Untergrund befestigt und anschließend für 5 min bei der jeweils angegebenen Temperatur in einem Umluftofen gelagert. Nachdem Abkühlung der Folie wurde der Abstand der zuvor gezogenen Linien erneut gemessen (Li) und die prozentuale Längenänderung wie folgt berechnet:

Ein negative Längenänderung bedeutet somit einen Schrumpf der Folie, ein positives Vorzeichen eine Dehnung.

Sofortklebkraft Die Prüfung der initialen Klebkraft der verschiedenen Haftklebmassen auf den jeweiligen Trägermaterialien erfolgte in Anlehnung an PSTC-1 . Die Haftklebemassen wurden - wie vorstehend schon beschrieben - zunächst mit einem Auftragsgewicht von 25 g/m 2 auf eine 23 μηη dicke, mit Trichloressigsäure geätzte PET-Folie aufgetragen und gelagert. Ein 2 cm breiter Streifen des Haftklebbandes, bestehend aus der PET-Folie und dem darauf aufgetragenen haftklebrigen Film (25 g/m 2 ), wurde auf die entsprechende Trägerfolie durch fünfmaliges doppeltes Überrollen mittels einer 5 kg Rolle verklebt. Die Folie wurde eingespannt und der Selbstklebstreifen über sein freies Ende mittels einer Zugprüfmaschine unter einem Schälwinkel von 90° mit einer Geschwindigkeit von 300 mm/min abgezogen. Die dafür notwendige Kraft wurde ermittelt. Die Messergebnisse wurden über drei Messungen gemittelt und normiert auf die Breite des Streifens in N/cm angegeben.

Bestimmung der biologischen Abbaubarkeit

Die biologische Abbaubarkeit durch Kompostierung wurde nach DIN EN 13432 bestimmt Dabei handelt es sich um eine chemische Prüfung, bei der innerhalb der sechsmonatigen Prüfdauer ein Abbaugrad von 90 % relativ zu einer Referenzsubstanz in Gegenwart von Mikroorganismen oder Pilzen erreicht werden muss. Dabei sind die Bedingungen (Temperatur, Sauerstoff- und Feuchtigkeitsgehalt) genau definiert. Der Abbau muss zu Wasser, Kohlenstoffdioxid und Biomasse erfolgen. Es folgt eine chemische Untersuchung und Bewertung der Qualität des Komposts.

Ebenfalls erfolgt im Rahmen dieser Untersuchung eine Prüfung auf das Desintegrationsverhalten. Die Desintegration weist auf die physikalische Zerlegung eines Materials in sehr kleine Fragmente hin. Dabei müssen mindestens 90 % des Kunststoffs innerhalb von 12 Wochen zu Partikeln kleiner als 2 mm abgebaut sein. Nur wenn beide Tests erfüllt sind, gilt ein Stoff nach der DIN-Norm als biologisch abbaubar.

Wegen des hohen Aufwandes und der daraus resultierenden hohen Kosten erfolgte diese Prüfung nur an einigen ausgewählten Beispielen.

Bestimmung des Desintegrationsverhaltens Bei allen Prüfmustern erfolgte separat die Prüfung des Desintegrationsverhaltens in Anlehnung an DIN EN ISO 20200.

Diese Norm beschreibt die Bestimmung der Desintegrierbarkeit (des Zersetzungsgrades) von Polymeren unter nachgebildeten Kompostierungsbedingungen im Labormaßstab. Für die Untersuchungen wurde handelsübliche Komposterde verwendet, hier die Komposterde mit der Markenbezeichnung tangocomp® der VKN-Vertriebsgesellschaft Kompostprodukte Nord mbH. Die Vertriebsgesellschaft ist in Tangstedt, Schleswig- Holstein ansässig und bezieht ihre Kompostrohstoffe aus der Umgebung von Hamburg. Der Feuchtegehalt der Komposterde wurde auf 55 bis 60 % eingestellt. Zur Bestimmung des Feuchtegehaltes wurden drei Proben Komposterde ä 10 g für 2 Stunden bei 120 °C getrocknet und anschließend der Feuchtigkeitsverlust und somit der Wassergehalt der Erde bestimmt. Fehlende Feuchtigkeit wurde in Form von nicht gechlortem Leitungswasser aufgefüllt.

In einen 250 mL PE-Becher wurden zunächst 50 g der auf einen Feuchtegehalt von 60 % eingestellten Komposterde eingewogen. Auf diese erste Erdschicht wurde anschließend ein ca. 9 cm 2 großes Stück der zu untersuchenden Probe gegeben. Auf die Probe wurde sodann eine zweite Schicht Komposterde von ebenfalls 50 g Gewicht gegeben. Der PE- Becher wurde mit einem Deckel verschlossen. Zur Belüftung des Komposts wurde der Deckel zuvor mit 3 Löchern mit einem Durchmesser von jeweils 2,0 mm versehen. Die so vorbereitete Probe wurde bei 58 ± 2 °C für maximal 90 Tage gelagert und der Wasserverlust alle 2 bis 3 Tage durch Wasserzugabe ausgeglichen. Einmal wöchentlich wurde der Fortschritt der Zersetzung der Proben durch optische Prüfung festgestellt und die Zeit bis zur kompletten Zersetzung (Desintegrationszeit) dokumentiert.

Masse 1 (erfindungsgemäße Haftklebemasse)

Das Polyurethan-Prepolymer 1 setzt sich wie folgt zusammen:

NCO : OH = 0,8

Vernetzungsschritt

Polyurethan 1 a:

NCO : OH = 0,89.

Masse 2 (nicht erfindungsgemäße Haftklebemasse)

Das Polyurethan-Prepolymer 2 setzt sich wie folgt zusammen:

NCO : OH = 0,8. Vernetzungsschritt:

Polyurethan 2a:

NCO : OH = 0,9.

Als Trägerfolien wurden die folgenden Materialien eingesetzt:

30 m ecovio ® F Film C2331 (Firma BASF, nachfolgend ecovio ® ) 19 μηι Polyethylenfolie (PE)

40 μηη Polybutylensuccinatfolie (PBS) Ergebnisse

Polyacrylat-

Sofortklebkraft [N/cm] Polyurethan 1 a Polyurethan 2a Haftklebemasse

PBS 0,7 0,05 0,09

PE 0,03 nicht bestimmt nicht bestimmt ecovio ® 0,27 0,03 nicht bestimmt Das Polyacrylat der Polyacrylat-Haftklebemasse wies folgende Monomerenzusammensetzung auf:

Acrylsäure 0,7 Gew.-%

n-Butylacrylat 34,7 Gew.-%

2-Ethylhexylacrylat 34,6 Gew.-%.

Die Masse enthielt das Polyacrylat und 30 Gew.-% eines Terpenphenolharzes.

Folgende Kombinationen von Klebmasse und Träger ergaben ein biologisch abbaubares und desintegrierbares Klebeband gemäß den vorstehend beschriebenen Methoden:

PBS - Polyurethan 1 a

PBS - Polyurethan 2a

ecovio ® - Polyurethan 1 a

ecovio ® - Polyurethan 2a.