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Patent Searching and Data


Title:
ADJUSTABLE OPERATING COLUMN COMPRISING A POWER AND/OR DATA LINE GUIDE DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/064903
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an adjustable table column (1) for an operating table, comprising a column foot (2) for parking the table column (1) on the ground, a height-adjustable column shaft (3) having a stationary column shaft base (24) and a stem (40) of the column shaft that moves up and down relative to the column shaft base, a linking unit (10) for linking a patient support surface to the table column (1), wherein the linking unit (10) can swivel in relation to the stem (40) of the column shaft, and a line guide device (4) for carrying at least one power and/or data line (5) along the stem (40) of the shaft column when same is moving up and down, wherein the line guide device (4) comprises a hinged connecting rod (11) which can transmit pushing and pulling forces. The connecting rod (11) is mechanically connected by its upper end (17) to the linking unit (10) and mechanically connected by its lower end (18) to the stem (40) of the column shaft in such a way that the at least one power and/or data line (5) adjusts its position accordingly when the linking unit (10) moves.

Inventors:
OBERT MIKE (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/075977
Publication Date:
April 02, 2020
Filing Date:
September 26, 2019
Export Citation:
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Assignee:
MAQUET GMBH (DE)
International Classes:
A61G13/04; A61G13/06; A61G13/10
Foreign References:
US20180133082A12018-05-17
DE102015100542A12016-07-21
Other References:
IGUS GMBH: "1. vector award '08", 14 April 2008 (2008-04-14), pages 1 - 76, XP055649619, Retrieved from the Internet [retrieved on 20191205]
STRYKER COMMUNICATIONS: "Vertier(TM) Surgical Table Service Manual", 22 February 2012 (2012-02-22), pages 1 - 355, XP055649632, Retrieved from the Internet [retrieved on 20191205]
Attorney, Agent or Firm:
ZACCO GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verstellbare Tischsäule (1) für einen Operationstisch, umfassend:

- einen Säulenfuß (2) zum Abstellen der Tischsäule (1) auf einem Boden;

- einen höhenverstellbaren Säulenschaft (3) mit einem stationären Säulenschaftsockel (24) und einem relativ zum Säulenschaftsockel auf- und ab-beweglichen Säulenschaftstamm (40);

- eine Anbindungseinheit (10) zur Anbindung einer Patientenlagerfläche an der Tischsäule (1), wobei die Anbindungseinheit (10) im Verhältnis zum Säulenschaftstamm (40) verschwenkbar ist; und

- eine Leitungsführungsvorrichtung (4) zum Mitführen mindestens einer Energie- und/oder Datenleitung (5) entlang des Säulenschaftstamms (40) bei dessen Auf- und Ab-Bewegung, wobei die Leitungsführungsvorrichtung (4) eine gelenkige Schubstange (11) umfasst, die Schub- und Zugkräfte übertragen kann,

wobei die Schubstange (11) derart mit ihrem oberen Ende (17) mechanisch mit der Anbindungseinheit (10) und mit ihrem unteren Ende (18) mechanisch mit dem Säulenschaftstamm (40) verbunden ist, dass die mindestens eine Energie- und/oder Datenleitung (5) ihre Position beim Bewegen der Anbindungseinheit (10) entsprechend anpasst.

2. Tischsäule (1) nach Anspruch 1, wobei die Schubstange (11) mit ihrem unteren Ende (18) über ein erstes Gelenk (12) dem Säulenschaftstamm (40) zugeordnet und mit ihrem oberen Ende (17) über ein zweites Gelenk (13) an der Anbindungseinheit (10) befestigt ist.

3. Tischsäule (1) nach Anspruch 2, wobei die Schubstange (11) gekrümmt ist.

4. Tischsäule (1) nach Anspruch 2 oder 3, wobei das erste Gelenk (12) ein Kugelgelenk ist.

5. Tischsäule (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei das zweite Gelenk (13) ein Kardangelenk, ein homokinetisches Gelenk oder ein flexibles Feder- bzw. Gummigelenk ist.

6. Tischsäule (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei die Anbindungseinheit (10) über ein Schwenkgelenk (14) verschwenkbar ist und das zweite Gelenk (13) dieselbe Ausrichtung wie das Schwenkgelenk (14) hat.

7. Tischsäule (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Leitungsführungsvorrichtung (4) ferner eine Linearführung (7) umfasst, mittels welcher die mindestens eine Energie- und/oder Datenleitung (5) bei der Höhenverstellung des Säulenschafts (3) senkrecht verschoben werden kann.

8. Tischsäule (1) nach Anspruch 7, wobei die Linearführung (7) eine Schiene (8) umfasst, sowie einen auf der Schiene (8) verfahrbaren Schlitten (9), an welchem die mindestens eine Energie- und/oder Datenleitung (5) befestigt ist.

9. Tischsäule (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Leitungsführungsvorrichtung (4) ferner ein bevorzugt im Säulenfuß (2) befindliches Magazin (6) zum Verstauen überschüssiger Leitungslänge aufweist.

10. Tischsäule (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Leitungsführungsvorrichtung (4) ferner eine die mindestens eine Energie- und/oder Datenleitung beherbergende Energiekette (15) aufweist.

11. Tischsäule (1) nach Anspruch 10 in Kombination mit Anspruch 7 oder 8, wobei die Energiekette (15) mit ihrem oberen Ende (15a) an der Linearführung (7) und insbesondere an deren Schlitten (9) befestigt ist.

12. Tischsäule (1) nach Anspruch 10 in Kombination mit Anspruch 9, wobei die Energiekette (15) mit ihrem unteren Ende (15b) im Magazin (6) befestigt ist.

13. Tischsäule (1) nach Anspruch 12, wobei der untere Teil (15b) der Energiekette (15) in der Form eines Hufeisens (H) im Magazin (6) angeordnet ist.

14. Tischsäule (1) nach Anspruch 13, wobei das Hufeisen (H) im Magazin (6) aufrecht auf der Kante stehend angeordnet ist.

15. Tischsäule (1) nach Anspruch 13, wobei das Hufeisen (H) im Magazin (6) flachliegend angeordnet ist.

Description:
Verstellbare Operationstischsäule mit einer Energie- und/oder Datenleitungsführungsvorrichtung

Technisches Gebiet

Die vorliegende Offenbarung betrifft verstellbare Tischsäulen für Operationstische.

Hintergrund der Offenbarung

Üblicherweise umfassen Operationstischsäulen einen Säulenfuß zum Abstellen der Tischsäule auf dem Boden eines Operationssaals, einen auf dem Säulenfuß gelagerten höhenverstellbaren Säulenschaft, sowie eine auf einem oberen Ende des Säulenschafts angeordnete Patientenlagerfläche.

Damit die Patientenlagerfläche einer derartigen Tischsäule, je nach Art des durchzuführenden chirurgischen Eingriffs, in die geeignete Höhe gebracht und sowohl gekantet als auch geneigt werden kann, müssen die Stellantriebe der Tischsäule mit Energie versorgt werden.

Aus der Praxis ist hierfür der Einsatz von Elektrokabeln in Form von dehnbaren Spiralkabeln bekannt. Spiralkabel sind jedoch für Überdehnung anfällig und können beim Einsatz von mehreren Kabelbündeln einfach verheddern.

Die Firma Schaerer Mayfield hat eine Lösung entwickelt, die auf Energieketten beruht, und damit dieses Problem umgeht.

Diese Lösung ist auf Seite 37 der dieser Anmeldung beiliegenden Broschüre beschrieben. Diese Broschüre gibt die Wettbewerbsbeiträge des 2008 von der Firma IGUS organisierten Wettbewerbs„Vector Award" wieder.

Zur Energieversorgung des Operationstischs„Arcus" setzt Schaerer in diesem eine im Zick-Zack geführte Kette mit einem axialen Durchgang zur Aufnahme von Kabeln und Schläuchen ein. Ein oberes Ende der Energiekette ist an einem oberen Abschnitt eines höhenverstellbaren Säulenteils und unterhalb eines Führungswinkels befestigt. Ein unteres Ende der Führungskette ist an einem unteren Abschnitt des Säulenteils befestigt. Dabei ist die Führungskette derart seitlich am Säulenteil angeordnet, dass die Wegführung der Versorgungsleitungen in einem bestimmten, begrenzten Bereich variieren kann. Mit der Höhenverstellung der gattungsgemäßen Operationstischsäule verändert sich die Position des Führungswinkels und somit auch die Höhe des oberen Endes der Führungskette. Auf diese Weise wird die biegsame Führungskette mit den umhüllten Kabeln zwischen einem gestauchten S-förmigen Verlauf und einem gestreckten Verlauf verformt.

Die Kabelführung gemäß Seite 37 der beigefügten Broschüre ist allerdings nicht für Einsatzfälle geeignet, bei denen mehrere Leitungen von einer im Säulenfuß befindlichen Energieversorgungs- und/oder Steuerungseinheit bis in die Patientenlagerflächen-Anbindungseinheit geführt werden müssen.

Dies liegt daran, dass die Anbindungseinheit gegenüber dem Säulenschaftstamm verschwenkbar ist. Eine Energiekette kann sehr gut die Auf- und Ab-Bewegungen des Säulenschaftstamms kompensieren, nicht jedoch das Kippen und Neigen der Anbindungseinheit.

Des Weiteren führt die Kabelführung gemäß Schaerer, bei der die komplette Länge der Führungskette an einem höhenverstellbaren Teil der gattungsgemäßen Tischsäule angeordnet ist, zu einem gewissen Raumbedarf, der benötigt wird, um die Kette in ihrer Breite aufzunehmen. Bei Operationstischen, die über zahlreiche Energie- und Datenleitungen verfügen, muss die Kette entsprechend groß dimensioniert sein, was diesen Raumbedarf erhöht.

Zusammenfassung der Offenbarung

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, eine verstellbare Tischsäule für einen Operationstisch bereitzustellen, bei der Daten- und/oder Energieleitungen sicher und zuverlässig vom Säulenschaftstamm in die Patientenlagerflächen-Anbindungseinheit geführt sind. Insbesondere sollen die Leitungen so geführt sein, dass sie sowohl eine Höhenverstellung des Säulenschaftstamms als auch ein Verschwenken der Anbindungseinheit störungsfrei kompensieren können.

Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, eine verstellbare Tischsäule für einen Operationstisch bereitzustellen, bei der der Raumbedarf für Kabel- und Schlauchführung gering ist.

Der Offenbarung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine verschleißarme und abrieblose Lösung für die Verkabelung einer verstellbaren Tischsäule zu schaffen, bei der die Kabellänge und Ausrichtung der Kabelführung schnell und gezielt geändert werden können. Offenbarungsgemäß werden diese Aufgaben mit einer verstellbaren Tischsäule für einen Operationstisch gelöst, welche mindestens eins der folgenden Merkmale hat:

- einen Säulenfuß zum Abstellen der Tischsäule auf einem Boden;

- einen höhenverstellbaren Säulenschaft mit einem stationären Säulenschaftsockel und einem relativ zum Säulenschaftsockel auf- und ab-beweglichen Säulenschaftstamm;

- eine Anbindungseinheit zur Anbindung einer Patientenlagerfläche an der Tischsäule, wobei die Anbindungseinheit im Verhältnis zum Säulenschaftstamm verschwenkbar ist; und

- eine Leitungsführungsvorrichtung zum Mitführen mindestens einer Energie- und/oder Datenleitung entlang des Säulenschaftstamms bei dessen Auf- und Ab-Bewegung, wobei die Leitungsführungsvorrichtung eine gelenkige Schubstange umfasst, die Schub- und Zugkräfte übertragen kann, wobei die Schubstange derart mit ihrem oberen Ende mechanisch mit der Anbindungseinheit und mit ihrem unteren Ende mechanisch mit dem Säulenschaftstamm verbunden ist, dass die mindestens eine Energie- und/oder Datenleitung ihre Position beim Bewegen der Anbindungseinheit entsprechend anpasst.

Dank der offenbarungsgemäßen gelenkigen Schubstange können die Leitungen die Schwenkbewegungen und Auf- und Ab-Bewegungen der Anbindungseinheit nachvollziehen, sodass sie in jeder Position der Anbindungseinheit sicher geführt sind.

Die vorliegende Tischsäule gewährleistet einen zuverlässigen, sicheren und präzisen Längenausgleich der geführten Kabel und Schläuche.

Die Schubstange kann mit ihrem unteren Ende über ein erstes Gelenk dem Säulenschaftstamm zugeordnet und mit ihrem oberen Ende über ein zweites Gelenk an der Anbindungseinheit befestigt sein.

In manchen Ausführungsformen der vorliegenden Tischsäule kann die Schubstange gekrümmt sein. Ferner kann das erste Gelenk ein Kugelgelenk sein. Das zweite Gelenk kann ein Kardangelenk, ein homokinetisches Gelenk oder ein flexibles Feder- bzw. Gummigelenk sein.

Die Anbindungseinheit der hier offenbarten Tischsäule kann über ein Schwenkgelenk verschwenkbar sein und das zweite Gelenk kann dieselbe Ausrichtung wie das Schwenkgelenk haben.

In weiteren Ausführungsformen der vorliegenden Tischsäule kann die Leitungsführungsvorrichtung ferner eine Linearführung umfassen. Die Linearführung kann einer senkrechten Verschiebung der mindestens einen Energie- und/oder Datenleitung bei der Höhenverstellung des Säulenschafts dienen. Sie kann eine Schiene und einen auf der Schiene verfahrbaren Schlitten umfassen. An diesem Schlitten kann die mindestens eine Energie- und/oder Datenleitung befestigt werden.

Die Leitungsführungsvorrichtung kann ferner ein Magazin zum Verstauen überschüssiger Leitungslänge aufweisen. Das Magazin kann dabei im Säulenfuß angeordnet sein.

In manchen Ausführungsformen der vorliegenden Tischsäule kann die Leitungsführungsvorrichtung eine Energiekette aufweisen, die beispielsweise die mindestens eine Energie- und/oder Datenleitung beherbergt.

Die Energiekette kann mit ihrem oberen Ende an der Linearführung und z.B. an deren Schlitten und/oder mit ihrem unteren Ende im Magazin befestigt sein. Der untere Teil der Energiekette kann in der Form eines Hufeisens, z.B. im Magazin, angeordnet sein. Das Hufeisen kann im Magazin aufrecht auf der Kante stehend oder flachliegend angeordnet sein.

Durch eine derartige Ausgestaltung der Führungsvorrichtung kann eine Höhenverstellung der Tischsäule ohne Beanspruchung der Versorgungskabel und -Schläuche vorgenommen werden. Dabei wird der Raumbedarf für die Kabel- und Schlauchführung geringgehalten. Die Kabel und Schläuche werden vom Säulenfuß bis zur Anbindungseinheit biegesicher und zuverlässig geführt.

Die vorliegende Offenbarung betrifft zusätzlich Operationstische, die die hier beschriebenen verstellbaren Tischsäulen umfassen. Die offenbarungsgemäßen Operationstische weisen eine Energie- und/oder Datenleitungsführungsvorrichtung auf. Sie können auch diverse mit ihnen, bspw. deren Tischsäulen, verbundene medizinische und/oder chirurgische Geräte und Monitore aufweisen.

Die vorliegende Offenbarung betrifft ferner Verfahren zur Verwendung von Tischsäulen und/oder Operationstischen bei z.B. chirurgischen Eingriffen an Patienten, sowie Verfahren zur deren Nachjustierung.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Beispielhafte Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung werden im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Darin zeigen: Fig. 1 eine Gesamtansicht eines Operationstisches mit einer offenbarungsgemäßen Tischsäule und einer Patientenlagerfläche;

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der offenbarungsgemäßen Tischsäule aus Fig. 1 ohne

Abdeckung mit einem Säulenfuß, einem Säulenschaft und einer Leitungsführungsvorrichtung;

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer oberen Baugruppe der Tischsäule aus Fig. 2 mit einer verschwenkten Anbindungseinheit für die Patientenlagerfläche sowie Teilen der Leitungsführungsvorrichtung;

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines im Säulenfuß angeordneten Abschnitts der

Leitungsführungsvorrichtung aus Fig. 2;

Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer Linearführung und einer Schubstange der

Leitungsführungsvorrichtung;

Fig. 6 eine perspektivische Draufsicht einer weiteren Ausführungsform einer offenbarungsgemäßen Tischsäule mit einem im Säulenfuß liegend angeordneten Abschnitt der Leitungsführungsvorrichtung.

Detaillierte Figurenbeschreibung

In der folgenden Beschreibung werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beispielhafte

Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung beschrieben. Die Zeichnungen sind dabei nicht notwendigerweise maßstabsgetreu, sondern sollen die jeweiligen Merkmale lediglich schematisch illustrieren.

Dabei ist zu beachten, dass die nachstehend beschriebenen Merkmale und Komponenten jeweils miteinander kombiniert werden können, unabhängig davon, ob sie in Zusammenhang mit einer einzigen Ausführungsform beschrieben worden sind. Die Kombination von Merkmalen in den jeweiligen Ausführungsformen dient lediglich der Veranschaulichung des grundsätzlichen Aufbaus und der Funktionsweise der beanspruchten Vorrichtung. Fig. 1 zeigt einen offenbarungsgemäßen Operationstisch 50, der für diverse medizinische Zwecke, wie z.B. chirurgische Eingriffe an Patienten, verwendet werden kann. Hierfür wird ein zu behandelnder Patient auf dem Operationstisch 50 positioniert.

Der in Fig. 1 gezeigte Operationstisch 50 umfasst eine höhenverstellbare Tischsäule 1 und eine auf einem oberen Ende der Tischsäule 1 bspw. lösbar angeordnete Patientenlagerfläche 51.

Die Patientenlagerfläche 51 ist mehrteilig ausgestaltet und beliebig erweiterbar. Sie umfasst die folgenden lösbaren Module: ein Kopfmodul 51a, ein Rückenmodul 51b, ein Sitzmodul 51c und zwei Beinmodule 51d,e, die sich entlang einer Längsachse des Operationstisches 50 erstrecken. Die Patientenlagerfläche 51 kann um eine Kantungsachse K-K und eine Neigungsachse N-N verschwenkt werden.

Die Tischsäule 1 umfasst einen Säulenfuß 2 zum Abstellen des Operationstisches 50 auf einem Untergrund und einen am Säulenfuß 2 senkrecht angeordneten Säulenschaft 3.

Der Säulenschaft 3 ist in seiner Höhe S mittels einer in einem Gehäuse G angeordneten inneren Mechanik verstellbar.

Zur besseren Veranschaulichung der Bauteile des Operationstisches 50 ist in den Figuren ein kartesisches Koordinatensystem X-Y-Z eingezeichnet. Die Z-Achse ist die senkrechte Achse, die X-Achse die waagerechte Längsachse und die Y-Achse die waagerechte Querachse. Demnach entspricht die X-Achse der Achse, entlang welcher ein Patient während einer Operation auf der Patientenlagerfläche 51 des Operationstisches 50 liegt. Die Y-Achse verläuft quer zur X-Achse. Die X-Achse wird auch als Kantungsachse bezeichnet. Die Y-Achse bildet die Neigungs- oder auch Trendelenburg-Achse.

Fig. 2 zeigt die offenbarungsgemäße Tischsäule 1 des Operationstisches 50. Diese verstellbare Tischsäule 1 umfasst von unten nach oben den Säulenfuß 2, den höhenverstellbaren Säulenschaft 3 mit einem stationären Säulenschaftsockel 24 und einem relativ zum Säulenschaftsockel 24 auf- und ab-beweglichen Säulenschaftstamm 40, sowie eine Anbindungseinheit 10 zur Anbindung der Patientenlagerfläche 51 an die Tischsäule 1. Der Säulenfuß 2 ermöglicht einen sicheren Stand der Tischsäule 1 auf dem Boden eines Operationssaals. Er umfasst einen bevorzugt rechteckigen Rahmen 19. Der Rahmen 19 hat einen senkrechten Kragen 20, eine untere Platte 29 und eine nicht abgebildete zweiteilige obere Abdeckung (Fig. 2).

Der Säulenfuß 2 weist zwei unterschiedlich lange Abschnitte auf. Er umfasst einen kurzen Abschnitt 2a, der am Fußende der Tischsäule 1 gelegen ist, d.h. an dem Ende der Tischsäule 1, welches sich im Einsatz schräg unterhalb des die Patientenfüße stützenden äußersten Beinmoduls 51e befindet. Der Säulenfuß 2 hat auch einen langen Abschnitt 2b, der am Kopfende der Tischsäule gelegen ist, d.h., an dem Ende der Tischsäule 1, welches sich im Einsatz schräg unterhalb des Kopfmoduls 51a befindet, auf dem der Kopf des Patienten positioniert wird.

Die beiden Abschnitte 2a, 2b bilden jeweils einen Aufnahmeraum, bspw. zur Aufnahme von überschüssiger Kabel- und Schlauchlänge, Elektroversorgungseinheiten, pneumatischen und hydraulischen Bauelementen sowie Kommunikations- oder Steuerungsmodulen.

Der Säulenschaft 3 ist derart am Säulenfuß 2 angeordnet, dass er im Verhältnis zur Mitte des Säulenfußes 2 in dessen Längsrichtung entlang der X-Achse versetzt ist (Fig.2).

Der Säulenschaft 3 ist in einen unteren Säulenschaftsockel 24 und einen oberen Säulenschaftstamm 40 unterteilt. Der Säulenschaftstamm 40 umfasst einen Säulenkopfträger 21, sowie einen Säulenkopf 300, der vom Säulenkopfträger 21 getragen wird. Der Säulenkopf 300 erstreckt sich zwischen dem Säulenkopfträger 21 und der Anbindungseinheit 10. Der Säulenkopf 300 ist in eine Säulenkopfbasis 301 und in eine im Verhältnis zur Säulenkopfbasis 301 höhenverstellbare Säulenkopf-Einstelleinheit 303 aufgeteilt.

Zur Höhenverstellung verfügt die Tischsäule 1 über eine Haupt-Hebeeinrichtung 302 sowie eine Zusatz- Hebeeinrichtung 304.

Mit der Haupt-Hebeeinrichtung 302 lässt sich der Säulenschaftstamm 40 relativ zum Säulenschaftsockel 24 auf und ab bewegen. Die Haupt-Hebeeinrichtung 302 ist als eine erste zylindrische Teleskopführung 22 ausgebildet. Auf dem oberen Ende der ersten Teleskopführung 22 ist der Säulenkopfträger 21 befestigt.

Mit der Zusatz-Hebeeinrichtung 304 lässt sich die Säulenkopf-Einstelleinheit 303 relativ zur Säulenkopfbasis 301 auf und ab bewegen. Die Zusatz-Hebeeinrichtung 304 ist als eine zweite zylindrische Teleskopführung 306 ausgebildet. Auf dem oberen Ende der zweiten Teleskopführung 306 ist die Anbindungseinheit 10 befestigt.

Die Anbindungseinheit 10 hat in manchen Ausführungsformen der vorliegenden Operationstischsäule 1 einen rechteckigen Zuschnitt. Sie dient zur Befestigung der Patientenlagerfläche 51 an der Operationstischsäule 1. In einigen Ausführungsformen, bspw. bei sogenannten Systemtischen, kann die Patientenlagerfläche 51 lösbar an der Operationstischsäule 1 befestigt sein. In anderen Ausführungsformen, wie zum Bsp. bei mobilen Operationstischen, kann das Sitzmodul 51c der Patientenlagerfläche 51 über die Anbindungseinheit 10 fest mit dem Säulenschaft 3 der Tischsäule 1 verbunden sein.

Fig. 3 ist eine vergrößerte Ansicht der Baugruppe bestehend aus dem Säulenkopfträger 21, dem Säulenkopf 300, sowie der Anbindungseinheit 10. Man erkennt die Zusatz-Hebeeinrichtung 304. Diese hat drei angetriebene Hubzylindern 25 und einen zentralen Führungszylinder 27 ohne Antrieb. Die Anlenkung der Anbindungseinheit 10 an den zentralen Führungszylinder 27 wird dabei über ein zentrales Gelenk 14 realisiert. Das Gelenk 14 ist dabei so ausgebildet, dass es sowohl eine Neigung als auch eine Kantung der Anbindungseinheit 10 jeweils um die Y-Achse und die X-Achse ermöglicht. Hierfür weist das zentrale Gelenk 14 zwei rotatorische Freiheitsgrade auf, die eine Verschwenkung um die X- und Y-Achse erlauben. Es kann beispielsweise als ein kardanisches Kreuzgelenk ausgebildet sein.

Die Zusatz-Hebeeinrichtung 304 des Säulenkopfs 300 ist gleichzeitig eine Neigungseinrichtung 308 und eine Kantungseinrichtung 310. Mit der Neigungseinrichtung 308 kann die Anbindungseinheit 10 um die Y-Achse geneigt werden. Mit der Kantungseinrichtung 310 lässt sich die Anbindungseinheit 10 um die X-Achse verkanten.

Die zum Heben, Kanten und Neigen ausgelegte Einrichtung 304, 308, 310 umfasst eine Gruppe von drei entlang der senkrechten Z-Achse verstellbaren, angetriebenen Hubzylindern 25 die jeweils in äußeren zylindrischen Führungen 28 angeordnet sind, und den zentralen Führungszylinder 27. Dabei ist der zentrale Führungszylinder 27 von den drei peripheren Hubzylindern 25 umgeben. Die peripheren Hubzylinder 25 sind voneinander beabstandet und mit deren oberen Enden jeweils mittels eines Gelenks 26 mit der Unterseite der Anbindungseinheit 10 verbunden. Die zwei einander gegenüberliegenden Hubzylinder 25 gehören zur Neigungseinrichtung 308. Der verbleibende dritte Hubzylinder 25 gehört zur Kantungseinrichtung 310. Für jeden der drei ausfahrbaren peripheren Hubzylinder 25 ist jeweils ein eigener z.B. elektrischer Motorantrieb 30 vorgesehen. Die Motorantriebe 30 sind in einem Gehäuse in der Säulenkopfbasis 301 positioniert. Der zentrale Führungszylinder 27 verfügt über keinen eigenen Antrieb.

Durch eine derartige Ausgestaltung der Operationstischsäule 1 kann die Anbindungseinheit 10 bzw. eine mit ihr verbundene Patientenlagerfläche durch unterschiedliche Stellbewegungen geneigt oder deren Kantung verändert werden. Zusätzlich kann bei einer gleichzeitigen Stellbewegung der drei Motorantriebe 30 in dieselbe Verstellrichtung die Höhe der Anbindungseinheit 10 verändert werden, d.h., sie kann angehoben bzw. abgesenkt werden, ohne dass ihre Kantung oder Neigung verändert wird. Die Höhenverstellung der Anbindungseinheit 10 entlang der senkrechten Z-Achse kann zwischen einer unteren Hubstellung B ' und einer oberen Hubstellung A ' (siehe Fig. 2) erfolgen.

Fig. 2 zeigt ferner eine offenbarungsgemäße Leitungsführungsvorrichtung 4 zum Führen mindestens einer Energie- und/oder Datenleitung 5. Beispielsweise dient die Leitungsführungsvorrichtung 4 zum sicheren Führen eines Kabel- und Schlauchbündels 5 vom Säulenfuß 2 in die Anbindungseinheit 10.

Die Energie- und/oder Datenleitungen 5 können diverse Kabel und/oder Schläuche umfassen, die verwendet werden, um bspw. den höhenverstellbaren Operationstisch 50 und/oder chirurgische Werkzeuge, die an der Tischsäule 1 und/oder an der Patientenlagerfläche 51 angeordnet sind, mit Energie zu versorgen und/oder sie zu steuern. Zum Beispiel können die Kabel und Schläuche 5 in Verbindung mit einem Operationstisch verwendet werden, der Gelenkvorrichtungen umfasst, die zwecks Patientenbehandlung mittels einer Motorkraft in Bewegung gesetzt werden.

Die Leitungsführungsvorrichtung 4 umfasst, von unten nach oben gesehen, ein Magazin 6, eine Energiekette 15, eine Linearführung 7 sowie eine Schubstange 11.

Die Leitungsführungsvorrichtung 4 weist dabei zwei Abschnitte auf, nämlich einen Leitabschnitt C und einen Vorratsabschnitt D (siehe Fig. 2). Der Leitabschnitt C der Führungsvorrichtung 4 erstreckt sich in senkrechter Z-Richtung vom Säulenfuß 2 bis zur Anbindungseinheit 10 seitlich entlang des höhenverstellbaren Säulenschafts 3 der Tischsäule 1. Der Leitabschnitt C umfasst einen senkrechten Abschnitt der Energiekette 15, die Linearführung 7 sowie die Schubstange 11.

Der Vorratsabschnitt D der Führungsvorrichtung 4 umfasst einen im Säulenfuß 2 angeordneten Abschnitt der Energiekette 15. Dieser Kettenabschnitt ist im Magazin 6 beherbergt, das als eine Reserve für überschüssige Kabel- und/oder Schlauchlänge dient. Denn durch die Höhenverstellung der Tischsäule 1 sowie die Verschwenkung der Anbindungseinheit 10 entsteht ein großer Bedarf nach Kabel- und/oder Schlauchlängenanpassung. Bei bestimmten Anwendungen muss die Kabel- und Schlauchlänge in senkrechter Z-Richtung der Tischsäule 1 um bis zu 570 mm variiert werden. Diese 570 mm setzen sich z.B. zusammen aus etwa 320 mm für die Hubbewegung der Haupt-Hebeeinrichtung 302, etwa 200 mm für die Hubbewegung der Zusatz-Hebeeinrichtung 304 und etwa 50 mm für die Schwenkbewegungen der Anbindungseinheit 10.

Diese Längenänderung von bis zu 570 mm wird durch die Form und Ausgestaltung der Führungsvorrichtung 4 ausgeglichen. Ein Teil des Ausgleichs erfolgt dank der Energiekette 15. Die Energiekette 15 umfasst eine Vielzahl gelenkig miteinander verbundener Kettenglieder 31 in Form von Laschen, die jeweils zwei parallel zueinander angeordnete Seiten mit einer Vielzahl von voneinander beabstandeten Querstegen 32 umfassen, die einen Führungskanal für Kabel und Schläuche 5 definieren. Die Kettenglieder 31 sind formstabil, verdreh-und torsionssteif. Die Querstege 32 können in manchen Ausführungsformen der Energiekette 15 durch Rastmittel lösbar an den Laschen 31 befestigt sein, um das Innere der Energiekette 15 freizugeben.

Fig. 4 zeigt die Anordnung des Vorratsabschnitts D im langen Abschnitt 2b des Säulenfußes 2. Dort ist ein Abschnitt der Energiekette 15 horizontal parallel zur X-Achse an der unteren Platte 29 in einer Führungsschiene 33 geführt. Dieser Abschnitt mündet in einen Knick um eine zur Y-Achse parallellaufende V-V-Achse. Das im Inneren des Magazins befindliche Ende der Energiekette 15 bildet einen Bogen mit einem Radius R sowie einen Überlappungsbereich (U, siehe Fig. 2) mit zwei senkrecht übereinanderliegenden und beabstandeten Abschnitten. Dabei ist das untere Ende 15b der Energiekette 15 dem Säulenschaftsockel 24 zugewandt und bildet einen oberen Überlappungsabschnitt, der von oben durch eine am Rahmen 19 des Säulenfußes 2 befestigte Halterungsschiene 34 eingehegt wird. Die Halterungsschiene 34 kann beispielsweise U-förmig ausgebildet sein.

Der untere im Magazin 6 angeordnete Teil der Energiekette 15 weist die Form eines Hufeisens H auf. Diese Ausgestaltung der Energiekette 15 ermöglicht einen aktiven Ausgleich der Kabel- und/oder Schlauchlänge während der Hub- und Schwenkbewegungen der Tischsäule 1. Zum Beispiel wird der Überlappungsbereich U kürzer und somit das Hufeisen H kleiner, wenn die Anbindungseinheit 10 nach oben fährt. Bei einer Fahrt nach unten dahingegen verlängert sich der Überlappungsbereich U und das Hufeisen H wird größer. Das in Fig. 2 und 4 abgebildete Hufeisen H ist im Magazin 6 aufrecht auf der Kante stehend angeordnet. In weiteren Ausführungsformen kann das Hufeisen H im Magazin 6 jedoch flachliegend angeordnet sein, siehe Fig. 6. Eine derartige Anordnung kann durch eine Drehung der im Säulenfuß 2 in X-Richtung angeordneten Energiekette 15 realisiert werden. Dabei wird das Hufeisen H um 90° um eine zur X-Achse parallelverlaufende Achse gekippt (siehe Fig. 6).

In der in Fig. 2 und 4 dargestellten Ausführungsform der vorliegenden Tischsäule 1 beträgt der Biegeradius R der Energiekette 15 etwa 75 mm. Mit diesem Biegeradius R kann eine ausreichende Lebensdauer aller verwendeten Kabel und Schläuche gewährleistet werden. Andere Biegeradien, die die Einhaltung des kleinsten zulässigen Biegeradius der Kabel und Schläuche garantieren, sind jedoch nicht ausgeschlossen.

Die Führungsvorrichtung 4 umfasst ferner mindestens ein Umlenkblech 16 zur Umlenkung der Energiekette 15. Das Umlenkblech 16 der Fig. 4 umfasst einen sich in der X-Richtung an der unteren Platte 29 des Säulenfußes 2 erstreckenden Umlenkabschnitt 16b sowie einen auf ihm senkrecht angeordneten Leitabschnitt 16a, der sich in Z-Richtung erstreckt. Das Umlenkblech 16 weist im Umlenkabschnitt 16b einen geschlossenen, rechteckigen Querschnitt und im Leitabschnitt 16a einen U-förmigen Querschnitt auf. Es dient der Ausrichtungsänderung der Energiekette 15 am Übergang vom Vorratsabschnitt D in den Leitabschnitt C.

Im oberen Bereich an beiden seitlichen Kanten weist der Abschnitt 16a des Umlenkblechs 16 abgewinkelte Vorsprünge 37 auf, die eine stauchungs- und knickfreie Führung der Energiekette 15 in der Z-Richtung garantieren. Bei der vorliegenden Bauweise der Tischsäule 1 muss die Energiekette 15 selbst Schubkräften standhalten können ohne dabei abzuknicken. Aus diesem Grund ist der senkrechte Abschnitt 16a des Umlenkblechs 16 in Bezug auf den gegebenen Installationsraum möglichst lang ausgelegt. Eine für diese Anwendung geeignete Energiekette 15 ist beispielsweise die Kabelkette der Serie 1400/1500 der Firma IGUS ® .

Der Leitabschnitt C der Führungsvorrichtung 4 umfasst das obere Ende 15a der Energiekette 15, das stabil an der Linearführung 7 befestigt ist. Die Linearführung 7 ist mit einem oberen Ende an einem Säulenabdeckungsträger 23 befestigt. Die Linearführung 7 ist genauer in der Fig. 5 veranschaulicht. Die Linearführung 7 umfasst ein äußeres Halterungselement 39, eine Schiene 8 sowie einen auf der Schiene 8 verfahrbaren Schlitten 9. Das Halterungselement 39 ist als ein längliches Stützblech mit seitlichen Vorsprüngen 39a ausgebildet (vgl. Fig. 3 und 5). Es erstreckt sich in der Z-Richtung, während sich die Vorsprünge 39a in der X-Richtung erstrecken. Das Halterungselement 39 ist an einer der Energiekette 15 und dem Schlitten 9 gegenüberliegenden Seite der Schiene 8 angeordnet. Dabei ist es fest mit der Schiene 8 verbunden und dient einer starren Befestigung der Linearführung 7 am Säulenabdeckungsträger 23. Das Halterungselement 39 weist eine Breite auf, die der Breite der Schiene 8 entspricht.

Der Schlitten 9 ist an der Schiene 8 derart angeordnet, dass er sich parallel zur Z-Achse auf der Schiene 8 während der Höhenverstellung der Zusatz-Hebeeinrichtung 304 und/oder während der Kantung und Neigung der Patientenlagerfläche 51 auf und ab bewegen kann.

Am Schlitten 9 ist ein Verbindungselement 35 angebracht. Das oberste Glied der Energiekette 15 ist am Verbindungselement 35 (bspw. aus gebogenem Blech) befestigt. Dadurch sind sowohl das Verbindungselement 35 als auch das obere Ende 15a der Energiekette 15 mitsamt dem Schlitten 9 auf der Schiene 8 relativ zum Halterungselement 39 und zum Säulenabdeckungsträger 23 verfahrbar. Somit dient die Linearführung 7 der senkrechten Verstellung der Energiekette 15 und somit von Kabel- und Schlauchposition entlang der Z-Achse während einer Hubbewegung der Tischsäule 1.

Die Linearführung 7 kann in Form einer prismatischen Führung vorliegen. Eine derartige prismatische Führung kann beispielsweise mit einem DRYLIN ® -Führungssystem der Firma IGUS ® realisiert werden, das eine Schiene aus stranggepresstem Aluminium und einen Schlitten mit Laufflächen aus tribologisch optimierten Kunststoffen umfasst. Weitere Führungssysteme, wie zum Bsp. ein Kugelumlaufsystem, sind auch denkbar. Derartige Linearführungssysteme sind schmierfrei, verschleißfest und weisen eine geringe Größe auf.

Die in Fig. 2 gezeigte Führungsvorrichtung 4 weist ferner die Schubstange 11 auf. Der aus der Energiekette 15 mündende Leitungsbaum, welcher ein Bündel von Kabeln und Schläuchen 5 umfasst, verläuft bei dieser Ausführungsvariante der Führungsvorrichtung 4 entlang der Schubstange 11 bis in die Anbindungseinheit 10. Dabei ist der Leitungsbaum 5 entlang der Schubstange 11 mit Kabelbindern 38 befestigt (siehe Fig. 3). In anderen offenbarungsgemäßen Ausführungsformen der Führungsvorrichtung 4 müssen die Leitungen 5 nicht zwangsläufig an der Schubstange 11 befestigt sein und können beispielsweise zwischen dem mit der Energiekette 15 verbundenen Verbindungselement 35 und der Anbindungseinheit 10 frei angeordnet sein. Die Schubstange 11 ist mit einem unteren Ende 18 über ein erstes Gelenk 12 an einer dem Säulenschaft 3 zugewandten Fläche des Verbindungselements 35 befestigt. Ein oberes Ende 17 der Schubstange 11 ist über ein zweites Gelenk 13 an der Anbindungseinheit 10 befestigt. Die Schubstange 11 weist eine Krümmungsstelle K und zwei sich von der Krümmungsstelle K erstreckende gerade Abschnitte, einen kürzeren oberen Abschnitt 11a und einen längeren unteren Abschnitt 11b, auf (siehe Fig. 5).

Das in der Fig. 5 dargestellte erste Gelenk 12 weist drei rotatorische Freiheitsgrade auf und kann z. B. als ein Kugelgelenk ausgebildet sein. Dadurch kann die Schubstange 11 unter anderem um die X-Achse verschwenkt werden. Am unteren Ende 18 der Schubstange 11 sind die Winkelbewegungen relativ klein, sodass beispielsweise handelsübliche Gelenklager oder Kugelköpfe 36 verwendet werden können.

Am oberen Ende 17 der Schubstange 11 ist die Winkelbewegung mit bis zu 45° für die Neigungsbewegung und bis zu 30° für die Kantungsbewegung groß. Aus diesem Grund, und um eine unerwünschte Drehung der Schubstange 11 um die Z-Achse zu verhindern, ist das zweite Gelenk 13 als ein Gelenk mit zwei rotatorischen Freiheitsgraden ausgeführt. Das Gelenk 13 kann beispielsweise als ein Kreuzgelenk in Form eines Kardangelenks ausgebildet sein. Das zweite Gelenk 13 kann aber auch als ein homokinetisches Gelenk oder ein flexibles Feder- bzw. Gummigelenk ausgebildet sein.

Damit die Anbindungseinheit 10 möglichst optimal um die X- und Y-Achsen verschwenkt werden kann, haben das zweite Gelenk 13 der Schubstange 11 und das zentrale Gelenk 14 des Flubzylinders 27 die gleiche Anzahl Freiheitsgrade. Dabei hat das zweite Gelenk 13 dieselbe Ausrichtung wie das Kardangelenk 14, d.h. die beiden Gelenke 13, 14 sind derart an der Anbindungseinheit 10 angeordnet, dass sie eine Verschwenkung der Anbindungseinheit 10 jeweils in derselben Richtung um die X- und/oder Y-Achse zulassen. In dieser Anordnung versetzt die Schubstange 11 den an ihr befestigten Leitungsbaum in Abhängigkeit der tatsächlichen Position der Anbindungseinheit 10. Dank dieser Ausrichtung des zweiten Gelenks 13 wird eine Drehbewegung der Schubstange 11 um die Z-Achse, die durch einen Winkelfehler bei der Auslenkung des Kardangelenks 14 entsteht, so ausgenutzt, dass der für die Bewegung der Schubstange 11 benötigte Raum minimiert und Kollisionen mit benachbarten Bauteilen der Tischsäule 1 vermieden werden können. Ferner wird möglichst viel Platz für die geführten Kabel und Schläuche 5 geschaffen, die entlang der Schubstange 11 mit Kabelbindern 38 befestigt sind. Die lokale Vergrößerung W in Fig. 3 zeigt im Detail, wie das zweite Gelenk 13 an der Anbindungseinheit 10 befestigt ist.

In alternativen offenbarungsgemäßen Anordnungen innerhalb einer anderen Bauraumsituation kann die Ausrichtung des zweiten Gelenks 13 anders sein als die des Kardangelenkes 14, was zwangsweise zu einer veränderten Auswirkung des Winkelfehlers führt. Im Zusammenhang mit einer anderen Bauraumsituation kann sich jedoch die veränderte Auswirkung des Winkelfehlers als für die Gesamtanordnung vorteilhaft erweisen.

Die Funktionsweise der offenbarungsgemäßen Leitungsführungsvorrichtung 4 ist wie folgt:

Es wird davon ausgegangen, dass sich die Tischsäule 1 im voll eingefahrenen Zustand befindet. Sodann wird zunächst die Haupthebeeinrichtung 302 aktiviert, sodass sich der Säulenschaftstamm 40 relativ zum Säulenschaftsockel 24 nach oben bewegt. Da der Säulenabdeckungsträger 23 nicht nur mit dem äußeren Halterungselement 39 der Linearführung 7 verbunden ist, sondern auch am Säulenkopf 21 befestigt ist (Fig.3), fährt der Säulenabdeckungsträger 23 ebenfalls nach oben. Dadurch wird die gesamte Linearführung 7 entlang der Z-Achse verschoben. Eine Relativbewegung der Bauelemente 9, 35 und 15 zur Schiene 8 findet jedoch nicht statt. Dabei wird die mittels des Verbindungselements 35 mit dem Schlitten 9 gekoppelte Energiekette 15 nach und nach aus dem Magazin 6 gezogen.

Sobald der Hub der Haupthebeeinrichtung 302 beendet ist, wird im zweiten Schritt die Zusatz- Hebeeinrichtung 304 aktiviert. Dadurch erhebt sich die Säulenkopf-Einstelleinheit 303 im Verhältnis zur Säulenkopfbasis 301. Die Position des am Säulenkopf 21 befestigten Säulenabdeckungsträgers 23 bleibt dabei unverändert. Somit ändert sich auch nicht die Lage der Schiene 8, die über das Halterungselement 39 mit dem Säulenabdeckungsträger 23 starr verbunden ist. Bei der Höhenverstellung der Zusatz- Hebeeinrichtung 304 verschiebt sich jedoch der auf der Schiene 8 geführte Schlitten 9 mitsamt des oberen Endes 15a der Energiekette 15 in der Z-Richtung. Dadurch wird diese zweite Höhenverstellung dank der Linearführung 7 durch die Energiekette 15 nachvollzogen. Dabei wird der Schlitten 9 mittels der Schubstange 11 nach oben gezogen.

Sobald der Hub der Zusatz-Hebeeinrichtung 304 beendet ist, wird in einem dritten Schritt eine Kantung und Neigung der Anbindungseinheit 10 durch Betätigung der Kantungseinrichtung 310 und der Neigungseinrichtung 308 erreicht. Diese weitere Bewegung kann durch die in die Anbindungseinheit 10 mündenden Kabel und Schläuche dank der Gelenke 12 und 13 der Schubstange 11 nachvollzogen werden. Dabei führt die Bewegung der Schubstange 11, welche mittels des Verbindungselements 35 mit dem Schlitten 9 verbunden ist, zur einer Auf- und Ab-Bewegung des Schlittens 9 auf der Schiene 8, was wiederum in einer senkrechten Verschiebung der Energiekette 15 resultiert. Insbesondere durch die Kombination einer Energiekette, einer Linearführung und einer gelenkigen Schubstange kann so bei einer Operationstischsäule eine zuverlässige und platzsparende Kabelführung realisiert werden.

Die vorliegende Offenbarung umfasst im Übrigen auch Verfahren zur Verwendung der beschriebenen Operationstischsäulen und Operationstische. Die beschriebenen Säulen und Tische können auch als Teil von komplexeren chirurgischen Anordnungen im Zusammenspiel mit medizinischen Geräten und Instrumenten eingesetzt werden. Dabei können bei diesen Anordnungen eines oder mehrere Teile über die Energie- und/oder Datenleitungen 5 gesteuert und/oder mit Energie versorgt werden. Diese Verfahren können das Anheben, Absenken und/oder Verschwenken der Anbindungseinheit 10 einschließen, sowie der von der Anbindungseinheit 10 getragenen Patientenlagerfläche, des Patienten und von medizinischen Vorrichtungen, die von der Anbindungseinheit 10 getragen werden. Das Anheben, Absenken und/oder Verschwenken kann in verschiedenen Abläufen mittels der beschriebenen Hubzylinder erfolgen. Die Leitungsführungsvorrichtung 4 bzw. Teile davon verschwenken, verbiegen sich und/oder passen sich dabei an, um den Bewegungen der Anbindungseinheit 10 nachzukommen. So werden die entsprechenden Geräte an der Anbindungseinheit 10 stets zuverlässig mit Energie und/oder Steuerungssignalen versorgt. Die Kette 15 und die Schubstange 11 folgen der Bewegung der Anbindungseinheit 10 und passen sich an diese an, wie es in der vorliegenden Anmeldung beschrieben ist. Die umfassten Verfahren können die offenbarten Bewegungen der Schubstange 11, des ersten Gelenks 12, des zweiten Gelenks 13 und des Schlittens 9 einschließen. Die Bewegungen der Anbindungseinheit 10 und der Hubzylinder 25 können direkt durch einen Nutzer gesteuert werden. Alternativ kann die Steuerung durch einen Computer oder eine andere elektronische Steuerungseinrichtung erfolgen. Die vorliegende Offenbarung umfasst auch elektronische Anweisungen, Programme und Schaltungen zur Steuerung des Betriebs der beschriebenen Operationstischsäule und anderer beschriebener Vorrichtungen, sowie zur Ausführung der beschriebenen Verfahren.