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Patent Searching and Data


Title:
ADJUSTABLE SIGHTING DEVICE FOR FIREARMS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/162287
Kind Code:
A1
Abstract:
A sighting device (1) for firearms, having: a base (2); a first sighting lever arm (3) pivotable relative to the base (2) about a first pivot axis; a second sighting lever arm (4) pivotable relative to the first sighting lever arm (3) about a second pivot axis extending parallel to the first pivot axis; a notch device (5) fastened on the second sighting lever arm (4); a first adjusting device (6) for adjusting a pivot angle of the first sighting lever arm (3) relative to the base (2); and a second adjusting device (7) for adjusting a pivot angle of the second sighting lever arm (4) relative to the first sighting lever arm (3) and relative to the base (2). The first adjusting device (6) has a rotary adjusting element (20) which is fastened on the first sighting lever arm (3), can be rotated about an axis of rotation extending perpendicular to the first pivot axis and is equipped with a plurality of adjustment elements (13). Each of the adjustment elements (13) has an adjusting tip (28) directed towards a bottom (30) of the base (2) and can be fastenably adjusted relative to the rotary adjusting element (20) such that a distance between the adjusting tip (28) and the rotary adjusting element (20) can be changeably adjusted. A counter-bearing element (18) for interaction with one of the adjusting tips (28) in each case is provided on the bottom (30) of the base (2). With a sighting device of this kind, a plurality of different basic settings of the sighting device for different strike heights can be adopted and can be selected quickly and easily during use.

Inventors:
WEINLAND THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/054135
Publication Date:
August 29, 2019
Filing Date:
February 20, 2019
Export Citation:
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Assignee:
WEINLAND THOMAS (DE)
International Classes:
F41G1/16; F41G1/20; F41G1/28; F41G1/18; F41G1/26
Foreign References:
DE701801C1941-01-24
DE202011107430U12011-12-23
US4127943A1978-12-05
EP1719967A12006-11-08
US20110308132A12011-12-22
DE3635035A11987-06-11
US7526890B12009-05-05
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
RAFFAY & FLECK, PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Visiereinrichtung ( 1 ) für Schusswaffen, insbesondere für Kurzwaffen, mit

• einer Basis (2);

• einem ersten, relativ zu der Basis (2) um eine erste Schwenkachse verschwenkbaren Visierhebelarm (3),

• einem zweiten, relativ zu der Basis (2) und relativ zu dem ersten Vi sierhebelarm (3) um eine zweite Schwenkachse verschwenkbaren Vi sierhebelarm (4), wobei die zweite Schwenkachse parallel zu der ers ten Schwenkachse verläuft,

• einer an dem zweiten Visierhebelarm (4) festgelegten Kimmeneinrich tung (5),

• einer ersten Stelleinrichtung (6) zum Einstellen eines Schwenkwinkels des ersten Visierhebelarms (3) relativ zu der Basis (2) und

• einer zweiten Stelleinrichtung (7) zum Einstellen eines Schwenkwinkels des zweiten Visierhebelarms (4) relativ zu dem ersten Visierhebelarm (3) und relativ zu der Basis (2),

dadurch gekennzeichnet, dass die erste Stelleinrichtung (6) ein an dem ers ten Visierhebelarm (3) festgelegtes, um eine senkrecht zu der ersten

Schwenkachse verlaufende Rotationsachse verdrehbares, mit einer Mehr zahl von in unterschiedlichen Winkelpositionen um die Rotationsachse ver teilt angeordneten Justierelementen (13) bestücktes Dreh-Stellelement (20) aufweist, wobei die Justierelemente ( 13) jeweils eine zu einem Grund (30) der Basis (2) gerichtete Stellspitze (28) aufweisen und relativ zu dem Dreh- Stellelement (20) derart festlegbar justierbar sind, dass ein Abstand der Stellspitze (28) zu dem Dreh-Stellelement (20) in einer Richtung parallel zu der Rotationsachse veränderbar einstellbar ist,

wobei an dem Grund (30) der Basis (2) ein über einen umgebenden, von dem Dreh-Stellelement (20) überlagerten Bereich erhöhtes Widerlagerele ment ( 18) zum Zusammenwirken mit jeweils einer der Stellspitzen (28) vor gesehen ist.

2. Visiereinrichtung ( 1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Justierelemente ( 13) entlang des Umfangs eines in einer Ebene senkrecht zu der Rotationsachse gelegenen, um den Schnittpunkt der Rotationsachse mit dieser Ebene gezogenen Kreises angeordnet sind.

3. Visiereinrichtung ( 1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Justierelemente (13) in gleichmäßigen Winkelab ständen um die Rotationsachse verteilt angeordnet sind.

4. Visiereinrichtung ( 1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dreh-Stellelement (20) genau sechs um die Rota tionsachse verteilt angeordnete Justierelemente (13) aufweist.

5. Visiereinrichtung ( 1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Justierelemente (13) als Madenschrauben gebildet sind, die in Gewindebohrungen (21 ) in dem Dreh-Stellelement (20) einge schraubt sind.

6. Visiereinrichtung ( 1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellspitzen (28) der Justierelemente ( 13) abge rundet, insbesondere kugelkalottenförmig, gebildet sind und dass das Wi derlagerelement (18) eine zu der Form der abgerundenden Stellspitzen (28) der Justierelemente (13) komplementär korrespondierende Vertiefung (29) aufweist.

7. Visiereinrichtung ( 1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dreh-Stellelement (20) zwischen der Basis (2) und dem ersten Visierhebelarm (3) angeordnet ist und dass ein mit dem Dreh-Stellelement (20) zum Verdrehen des Dreh-Stellelements (20) um die Rotationsachse fest verbundenes Betätigungselement ( 1 1 ) auf einer der Ba sis (2) abgewandten Oberseite des ersten Visierhebelarms (3) angeordnet ist.

8. Visiereinrichtung ( 1 ) nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch Markierungen auf dem Betätigungselement ( 1 1 ) zur Kennzeichnung einer Drehstellung des Dreh-Stellelements (20).

9. Visiereinrichtung ( 1 ) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, gekennzeichnet durch umfangsseitig in dem Betätigungselement ( 1 1 ) vorgesehene Ausneh mungen ( 12) durch die hindurch jedenfalls in einer Drehstellung ein in dem Dreh-Stellelement (20) angeordnetes Justierelement (13) zugänglich ist für ein Verstellen der Stellspitze (28) relativ zu dem Dreh-Stellelement (20).

10. Visiereinrichtung ( 1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Visierhebelarm (3) an der Basis (2) um die erste Schwenkachse verschwenkbar angelagert ist und dass der zweite Vi sierhebelarm (4) an dem ersten Visierhebelarm (3) verschwenkbar angela gert ist.

1 1 . Visiereinrichtung ( 1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn zeichnet durch Federmittel (22), die den ersten (3) und den zweiten (4) Vi sierhebelarm in eine Grundstellung Vorspannen, wobei diese Grundstellung eine auf die Basis (2) zu gerichtete Schwenkstellung der beiden Visierhebel arme (3, 4) ist.

12. Visiereinrichtung ( 1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Stelleinrichtung (7) eine mit einer Gewin deachse senkrecht zu der zweiten Schwenkachse ausgerichtete, an dem zweiten Visierhebelarm (4) in Richtung ihrer Gewindeachse unverschiebbar festgelegte, gegenüber dem zweiten Visierhebelarm (4) um die Gewin deachse rotierbare und in einer Gewindebohrung in dem ersten Visierhebel arm (3) eingeschraubte Stellschraube ( 14) enthält.

13. Visiereinrichtung ( 1 ) nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch auf einem Kopf der Stellschraube (14) angebrachte Einstellmarkierungen ( 15).

14. Visiereinrichtung ( 1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kimmeneinrichtung (5) auf dem zweiten Visierhe- beiarm (4) in einer Richtung parallel zu der zweiten Schwenkachse in ihrer Position verstellbar festgelegt ist.

15. Visiereinrichtung ( 1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kimmeneinrichtung (5) eine Kimmenstückaufnah me zum lösbaren Befestigen unterschiedlicher Kimmenstücke aufweist.

16. Visiereinrichtung ( 1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Basis eine Picatinny-Schiene (9, 10) gebildet ist, die den Bereich des ersten (3) und des zweiten (4) Visierhebelarms überdeckt.

17. Visiereinrichtung ( 1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie als separate Einheit zum Befestigen auf einer Schusswaffe, insbesondere einer Kurzwaffe, ausgebildet ist.

18. Visiereinrichtung ( 1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekenn zeichnet, dass sie in einer Schusswaffe, insbesondere in einer Kurzwaffe, integriert ausgebildet ist, z.B. als Bestandteil einer Laufbaugruppe, eines Verschlusses, einer Rahmenbaugruppe oder eines Patronenlagergehäuses.

Description:
JUSTIERBARE VISIEREINRICHTUNG FÜR SCHUSSWAFFEN

Die Erfindung betrifft eine Visiereinrichtung für Schusswaffen, insbesondere für Kurzwaffen, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 .

Derartige Visiereinrichtungen sind in vielfältiger Weise bekannt. Sie bilden einen Bestandteil einer Zieleinrichtung, mit dem die entsprechend ausgestatteten Schusswaffen mittels des Anvisierens eines Ziels über Kimme und Korn auf das Ziel ausgerichtet werden können.

Solche Visiereinrichtungen gibt es grundsätzlich als in Schusswaffen, insbeson dere in Kurzwaffen, wie Revolver oder Pistolen, fest integrierte Waffenbestand teile. Bei Pistolen können Sie zum Beispiel auf dem Schlitten, der das Patronenla ger umgibt, fest installiert ausgebildet sein. Es gibt solche Visiereinrichtungen aber auch als gesonderte Einheiten, die auf der jeweiligen Schusswaffe angeord net und dort fixiert werden, zum Beispiel über in in der entsprechenden Waffe vorgesehenen Gewindebohrungen eingeschraubte Halteschrauben befestigt.

Dabei sind insbesondere auch schon solche Visiereinrichtungen bekannt, die - wie in dem Oberbegriff des Anspruchs 1 genannt - eine Basis und an dieser an geordnet zwei individuell um jeweils eine Schwenkachse verschwenkbare Visier hebelarme aufweisen, wobei die Schwenkachsen zueinander parallel verlaufen. Die beiden Visierhebelarme sind dann jeweils über eine eigene Stelleinrichtung in ihrem Schwenkwinkel individuell einstellbar. Ein Verstellen der Schwenkwinkel der Visierhebelarme dient dabei einer Höhenverstellung der typischerweise an dem zweiten Visierhebelarm festgelegten Kimmeneinrichtung, um so die Treff punktlage der Schusswaffe im Hinblick auf die Trefferhöhe einzustellen. Der Um stand, dass hier zwei Visierhebelarme und zwei Stelleinrichtungen vorgesehen sind, dient dabei dazu, eine schnelle Einstellmöglichkeit zu bieten. So kann zum Beispiel durch das Verstellen eines ersten der beiden Visierhebelarm eine grund sätzliche Treffpunktlage eingestellt werden, über ein Verstellen der Stelleinrich tung an dem zweiten der beiden Visierhebelarme kann dann beispielsweise eine Tageseinstellung vorgenommen werden, zum Beispiel abhängig von einer mit der Schusswaffe sportlich ausgeübten Schießdisziplin oder auch abhängig von den Lichtverhältnissen oder Sichtverhältnissen am jeweiligen Schießtag (zum Beispiel einem Wettkampftag) oder auch in Abhängigkeit von unterschiedlicher verwen deter Munition, insbesondere mit unterschiedlichen Ladungen und dadurch gege benen unterschiedlichen Flugbahnen. Auch eine Anpassung an eine Entfernung des zu beschließenden Ziels kann auf diese Weise vorgenommen werden, zum Beispiel wiederum entsprechend unterschiedlicher Wettkampfdisziplinen.

Bekannte derartige Visiereinrichtungen weisen den Nachteil auf, dass sie nur ei nen geringen Bedienkomfort aufweisen, dass insbesondere die Einstellung von unterschiedlich voreingestellten Visiereinstellungen nur schwer möglich ist. Dies gilt insbesondere für solche Visiereinrichtungen, wie sie für Kurzwaffen verwen det werden, da diese bauartbedingt in ihren Dimensionierung begrenzt sind, was bisher dazu führte, dass hier komfortable und dennoch im Rahmen der gebotenen Dimensionen realisierbare Lösungen nicht gefunden werden konnten.

Hier soll mit der Erfindung Abhilfe geschaffen werden, wobei insbesondere eine Visiereinrichtung der eingangs genannten Art dahingehend weitergebildet werden soll, dass mit ihr mehrere unterschiedliche Grundeinstellungen der Visiereinrich tung für unterschiedliche Trefferhöhenlagen vorgenommen und im Gebrauch ein fach und schnell ausgewählt werden können. Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Visiereinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 . Vorteilhafte Weiterbildungen einer solchen erfindungsgemäßen Vi siereinrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 18 angegeben.

Erfindungsgemäß hat eine Visiereinrichtung für Schusswaffen, insbesondere für Kurzwaffen, zunächst einmal als wesentliche Bestandteile eine Basis, einen ers ten, relativ zu der Basis um eine erste Schwenkachse verschwenkbaren Visierhe belarm, einen zweiten, relativ zu der Basis und relativ zu dem ersten Visierhebel arm verschwenkbaren Visierhebelarm, wobei die zweite Schwenkachse parallel zu der ersten Schwenkachse verläuft, eine an dem zweiten Visierhebelarm fest gelegte Kimmeneinrichtung, eine erste Stelleinrichtung zum Einstellen eines Schwenkwinkels des ersten Visierhebelarms relativ zu der Basis und eine zweite Stelleinrichtung zum Einstellen eines Schwenkwinkels des zweiten Visierhebel arms relativ zu dem ersten Visierhebelarm und relativ zu der Basis.

Das Besondere an der erfindungsgemäßen Visiereinrichtung besteht nun in der Ausgestaltung der ersten Stelleinrichtung. Erfindungsgemäß weist diese ein Dreh-Stellelement auf, das an dem ersten Visierhebelarm festgelegt und dabei um eine senkrecht zu der ersten Schwenkachse verlaufende Rotationsachse ver drehbar ist. Verdrehbar ist das Dreh-Stellelement dabei insbesondere relativ zu dem ersten Visierhebelarm und auch relativ zu der Basis. Das Dreh-Stellelement weist weiterhin eine Mehrzahl von in unterschiedlichen Winkelpositionen um die Rotationsachse verteilt angeordneten Justierelementen auf, mit denen es be stückt ist. Diese Justierelemente haben jeweils eine zu einem Grund der Basis gerichtete Stellspitze und sind relativ zu dem Dreh-Stellelement derart festlegbar justierbar, dass ein Abstand der Stellspitze zu dem Dreh-Stellelement in einer Richtung parallel zu der Rotationsachse veränderbar einstellbar ist. Schließlich ist an dem Grund der Basis ein über einen umgebenden, von dem Dreh-Stellelement überlagerten Bereich erhöhtes Widerlagerelement vorgesehen, welches zum Zu sammenwirken mit jeweils einer der Stellspitzen gebildet ist.

Diese erfindungsgemäße Ausgestaltung erlaubt nun die Voreinstellung einer Mehrzahl von Visiereinstellungen, insbesondere Einstellungen der Trefferhöhenla- ge, durch eine entsprechende Schwenkeinstellung der Kimmeneinrichtung. Die Mehrzahl von Justierelementen bildet eine entsprechende Anzahl von voreinge stellten bzw. voreinstellbaren Schwenkwinkeln des ersten Visierhebelarms relativ zu der Basis ab. Durch Drehen des Dreh-Stellelements um die Rotationsachse kann nämlich jeweils eines der Justierelemente mit seiner Stellspitze auf dem Widerlagerelement positioniert werden und gibt so eine exakte Höhenpositionie rung des Dreh-Stellelements relativ zu der Basis und damit einen Schwenkwin kels des ersten Visierhebelarms relativ zu der Basis vor. Das Justierelement kann nun in seiner Relativposition in dem Dreh-Stellelement so eingestellt werden, dass in dieser Visiereinstellung eine angestrebte Trefferhöhenlage erreicht wird. Zum Beispiel kann eine solche Einstellung für das Schießen auf ein Ziel in einer ersten Entfernung, zum Beispiel bei einer Kurzwaffe das Schießen auf eine in 15 Metern entfernt angeordnete Scheibe, erfolgen und/oder für das Schießen mit einer ersten Munitionssorte mit entsprechender Ladungsstärke. Durch Verdrehen des Dreh-Stellelements in eine weitere Position, in der ein anderes Justierelement mit seiner Stellspitze auf dem Widerlagerelement ruht, kann nun die mit der Er findungsgemäßen Visiereinrichtung ausgerüstete Schusswaffe für eine zweite Grundeinstellung der Trefferhöhenlage eingeschossen werden, zum Beispiel für das Schießen auf eine andere Entfernung, beispielsweise auf eine in 50 Metern Entfernung angeordnete Scheibe und/oder für das Schießen mit einer Munition mit abweichender Ladung und damit anderer Geschossflugbahn. Abhängig von der Anzahl der in dem Dreh-Stellelement angeordneten Justierelemente können nun in einer entsprechenden Anzahl Visiervoreinstellungen vorgenommen wer den. Wird die mit der erfindungsgemäßen Visiereinrichtung ausgestattete

Schusswaffe dann zum Beispiel in einem Wettkampf in einer bestimmten

Schießdisziplin eingesetzt, so kann die für diese Schießdisziplin und/oder eine entsprechende Munitionsart von dem Anwender zuvor unter Einsatz eines be stimmten Justierelementes vorgenommene Voreinstellung durch Verdrehen des Dreh-Stellelements in die Position, in der das entsprechende Justierelement mit seiner Stellspitze auf dem Widerlagerelement ruht, schnell ausgewählt und somit eingestellt werden. Sollte, zum Beispiel aufgrund gegebener Lichtverhältnisse oder anderer zum Zeitpunkt des Schießen, insbesondere des Wettkampfs, gege- bener Bedingungen die Treffpunktlage der Höhe nach eine weitere Korrektur er fordern, so kann dies erfindungsgemäß durch Betätigen der zweiten Stelleeinrich tung und damit Verschwenken des zweiten Visierhebelarms geschehen, sodass die Grundeinstellung, die durch entsprechendes Einstellen des jeweiligen Justie relementes erfolgt ist, nicht verändert werden muss. Der Schütze kann diese Grundeinstellung beibehalten und jedes Mal dann, wenn er eine für diese Grund einstellung passende Zielsituation vorfindet, zum Beispiel eine bestimmte Wett kampfdisziplin schießt, unverändert auf diese Grundeinstellung zurückgreifen.

Somit erlaubt die erfindungsgemäße Visiereinrichtung einerseits die Voreinstel lung einer Mehrzahl von Visiereinstellungen für unterschiedliche Anschläge, un terschiedliche Wettkampfdisziplinen, unterschiedliche verwendete Munition oder dergleichen. Sie gestattet andererseits eine Tageseinstellung mittels der zweiten Stelleinrichtung und ein über diese erreichtes Verschwenken des zweiten Visier hebelarms relativ zu der Basis und auch relativ zu dem ersten Visierhebelarm. Die konstruktive Umsetzung mit dem Dreh-Stellelement erlaubt dabei eine kompakte Bauweise, die insbesondere auch die für Kurzwaffen bemessenen geringen Di mensionen für derartige Visiereinrichtungen einhält, zugleich aber das Anordnen einer Mehrzahl von Justierelementen ermöglicht, somit eine Mehrzahl von Vor einstellungen für die Visiereinrichtung erlaubt. In einer bevorzugten Ausgestal tungsvariante können insbesondere sechs Justierelemente auf dem Dreh- Stellelement vorgesehen sein, sodass sechs Visiergrundeinstellungen vorgenom men werden können.

Die Justierelemente können insbesondere entlang des Umfangs eines in einer Ebene senkrecht zur Rotationsachse gelegenen, um den Schnittpunkt der Rotati onsachse mit dieser Ebene gezogenen Kreis angeordnet sein. Eine solche Anord nung stellt Anordnung dar, mit der sich die jeweiligen Justierelemente sehr ein fach in Bezug auf das Widerlagerelement ausrichten und auf diesem abstützen lassen. Insbesondere können die Justierelemente auch in gleichmäßigen Winkel abständen um die Rotationsachse verteilt angeordnet sein. Eine solche Verteilung erlaubt die Anordnung einer vergleichsweise großen Zahl von Justierelementen und erleichtert die Einstellung der Trefferhöhenlage, da jeweils ein Verdrehen des Dreh-Stellelements um einen gleichen Winkel den Wechsel von einem ersten zu einem benachbarten zweiten Justierelement ergibt.

Die Justierelemente können insbesondere als Madenschrauben gebildet sein, die in Gewindebohrungen in dem Dreh-Stellelement eingeschraubt sind. Die Gewin debohrungen verlaufen dabei dann typischerweise senkrecht zu der ersten Schwenkachse.

Mit Vorteil kann weiterhin vorgesehen sein, dass die Stellspitzen der Justierele mente abgerundet, insbesondere kugelkalottenförmig, gebildet sind und dass das Widerlagerelement eine zu der Form der abgerundeten Stellspitzen der Justie relemente komplementär korrespondierende Vertiefung aufweist. Durch eine sol che Ausgestaltung ergibt sich eine formschlüssige Verbindung zwischen Stell spitze eines eingestellten Justierelements und Widerlagerelement, sodass verhin dert wird, dass das Dreh-Stelleelement versehentlich verdreht werden kann und dadurch die angewählte Grundeinstellung der erfindungsgemäßen Visiereinrich tung unbeabsichtigt verloren geht. Durch die komplementäre Ausbildung und die Vertiefung in dem Widerlagerelement ergibt sich also eine Art Schnapp- oder Rastverbindung.

Weiterhin kann mit Vorteil vorgesehen sein, dass das Dreh-Stellelement zwischen der Basis und dem ersten Visierhebelarm angeordnet ist und dass ein mit dem Dreh-Stellelement zum Verdrehen des Dreh-Stellelements um die Rotationsachse fest verbundenes Betätigungselement auf einer der Basis abgewandten Oberseite des ersten Visierhebelarms vorgesehen ist. Durch diese Ausgestaltung kann das Dreh-Stellelement, welches verdeckt angeordnet ist, dennoch einfach verdreht werden, indem hierfür das auf der Oberseite des ersten Visierhebelarms frei zu gänglich angeordnete Betätigungselement benutzt wird.

Um die durch die Mehrzahl der Justierelemente im Zusammenspiel mit dem Wi derlagerelement vorgegebenen unterschiedlichen Grundeinstellungen der Visier einrichtung besser kenntlich zu machen, ist es von Vorteil, wenn entsprechende Markierungen vorgesehen sind, anhand derer der Benutzer erkennen kann, wel ches der Justierelemente gerade mit dem Widerlagerelement zusammenwirkt und dadurch eine voreingestellte Grundeinstellung der Visiereinrichtung einstellt. Dies kann zum Beispiel dadurch geschehen, dass entsprechende Ziffern für die Mar kierung verwendet werden, sodass der Schütze zum Beispiel Grundeinstellungen von 1 bis 6 vornehmen und diese entsprechend der Markierungen einfach wieder auswählen kann. Im Falle eines wie vorstehend beschrieben vorgesehenen Betä tigungselements können entsprechende Markierungen zum Beispiel auf dem Be tätigungselement angeordnet sein.

Um in der Konstruktion, in der das Dreh-Stellelement zwischen der Basis und dem ersten Visierhebelarm gleichermaßen verdeckt angeordnet ist, die Justie relemente für eine Einstellung des Abstandes der jeweiligen Stellspitze zu dem Dreh-Stellelement zugänglich zu haben, können in dem Betätigungselement ent sprechend Ausnehmungen vorgesehen sein, die, wenn das ansprechende Justie relement mit seiner Stellspitze in dem Widerlagerelement abgestellt ist, mit einem Durchbruch durch den ersten Visierhebelarm zu fluchten, sodass durch die Aus nehmung und den Durchbruch das auf dem Widerlagerelement platzierte Justie relement erreicht werden kann, zum Beispiel eine Madenschraube mit einem ent sprechenden Werkzeug, zum Beispiel einem Innensechskant, angegriffen werden kann.

In der erfindungsgemäßen Visiereinrichtung kann insbesondere der erste Visier hebelarm an der Basis um die erste Schwenkachse verschwenkbar angelagert sein, der zweite Visierhebelarm kann an dem ersten Visierhebelarm verschwenk bar angelagert sein. Hierzu können zum Beispiel entsprechende Stifte als

Schwenkachsen durch die Basis und den ersten Visierhebelarm geführt bzw. durch einen Abschnitt des ersten Visierhebelarms und den zweiten Visierhebel arm geführt sein.

Für ein einfaches Verstellen der Stellelemente und für ein Halten der so einge stellten Schwenkeinstellungen der beiden Visierhebelarm kann vorgesehen sein, dass Federmittel den ersten und den zweiten Visierhebelarm in eine Grundstel lung Vorspannen, wobei diese Grundstellung eine auf die Basis zu gerichtete Schwenkstellung der beiden Visierhebelarme ist. So werden durch ein Weg- schwenken des jeweiligen Visierhebelarms von der Basis, das durch Betätigen der jeweiligen Stelleinrichtung erfolgt, die Federmittel gespannt und halten durch den so erzeugten Gegendruck die Visierhebelarme sicher in der eingestellten Schwenkstellung, sodass so auch die Höheneinstellung der Visiereinrichtung si cher gehalten wird.

In der erfindungsgemäßen Visiereinrichtung kann die zweite Stelleinrichtung ins besondere eine mit einer Gewindeachse senkrecht zu der zweiten Schwenkachse ausgerichtete, an dem zweiten Visierhebelarm in Richtung ihrer Gewindeachse unverschiebbar festgelegte, gegenüber dem zweiten Visierhebelarm um die Ge windeachse rotierbare und in einer Gewindebohrung in dem ersten Visierhebel arm eingeschraubte Stellschraube enthalten. Mit dieser kann durch ein Ein schrauben bzw. Ausschrauben der Stellschraube in den ersten Visierhebelarm, bzw. aus diesem heraus die Schwenkstellung des zweiten Visierhebelarms relativ zu dem ersten Visierhebelarm und damit auch relativ zu der Basis verändert wer den. Diese zweite Stelleinrichtung kann, wie bereits erwähnt, insbesondere einer Tageseinstellung der Visiereinrichtung und damit der Höhentreffpunktlage der Waffe dienen. Um auch hier dem Schützen bzw. dem Anwender der Visierein richtung eine bessere Orientierung zu geben, können für die zweite Stelleinrich tung ebenfalls Einstellmarkierungen vorgesehen sein, zum Beispiel angeordnet auf einem Kopf einer wie vorstehend beschrieben vorgesehenen Stellschraube. Dies kann zum Beispiel eine Skaleneinteilung sein mit einer deutlich markierten Nullstellung oder dergleichen.

Um die erfindungsgemäße Visiereinrichtung auch im Hinblick auf eine horizontale Treffpunktlage einstellen zu können, ist mit Vorteil vorgesehen, dass die Kimme neinrichtung auf dem zweiten Visierhebelarm in einer Richtung parallel zu der zweiten Schwenkachse in ihrer Position verstellbar festgelegt ist. Hier kann zum Beispiel eine in einer Schiene geführte, durch eine Stellschraube verlagerbare schlittenartige Konstruktion vorgesehen sein.

Um die erfindungsgemäße Visiereinrichtung mit unterschiedlichen Kimmen und Kimmenformen bestücken zu können, kann mit Vorteil vorgesehen sein, dass die Kimmeneinrichtung eine Kimmenstückaufnahme zum lösbaren Befestigen unter schiedlicher Kimmenstücke aufweist. Eine solche Kimmenstückaufnahme kann dabei die Kimmenstücke verrastend aufnehmen oder mittels eines Befestigungs elementes, zum Beispiel eines Bajonettstückes oder einer Schraube befestigt. Die Kimmenstücke können dabei zum Beispiel die Form von Kimmenblättern aufwei sen.

Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die erfin dungsgemäße Visiereinrichtung in der Basis eine Picatinny-Schiene aufweist, die den Bereich des ersten und des zweiten Visierhebelarms überdeckt. Die Anord nung einer solchen Picatinny-Schiene ermöglicht es, weitere oder andere Visier vorrichtungen auf der erfindungsgemäßen Visiereinrichtung anzuordnen, zum Beispiel ein Lichtpunkt-Deutvisier oder dergleichen. So gibt es zum Beispiel im Schießwettkampf Disziplinen, bei denen derartige Visiervorrichtungen zum Ein satz kommen. Diese können dann auf der erfindungsgemäßen Visiereinrichtung angeordnet und in der Picatinny-Schiene festgelegt werden, ohne dass die Visie reinrichtung etwa von der Schusswaffe abgenommen werden muss.

Die erfindungsgemäße Visiereinrichtung kann, wie dies in der Erläuterung zum Stand der Technik für vergleichbare Visiereinrichtungen bereits erwähnt worden ist, als separate Einheit zum Befestigen auf einer Schusswaffe, insbesondere ei ner Kurzwaffe, ausgebildet sein. Sie kann aber auch als integraler Bestandteil in einer Schusswaffe, insbesondere Kurzwaffe, zum Beispiel als Bestandteil einer Laufbaugruppe, einer Rahmenbaugruppe, eines Verschlusses oder eines Patro nenlagergehäuses, ausgebildet sein.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehen den Beschreibung möglicher Ausführungsbeispiele anhand der beigefügten Figu ren. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungs form einer Visiereinrichtung;

Fig. 2 eine Aufsicht auf die Visiereinrichtung aus Fig. 1 ; Fig. 3 eine Explosionsdarstellung der Visiereinrichtung aus Fig. 1 ;

Fig. 4 eine Explosionsdarstellung einer Visiereinrichtung nach einer zweiten

Ausführungsvariante; und

Fig. 5 eine teilweise weggeschnittene Ansicht der Visiereinrichtung aus

Fig. 1 .

In den Figuren ist in unterschiedlichen Ansichten und mit zwei in einem Detail sich unterscheidenden Ausgestaltungsvarianten eine mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Visiereinrichtung für Schusswaffen, insbesondere für Kurzwaffen, dargestellt und allgemein mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet.

Die Visiereinrichtung 1 enthält drei wesentliche Komponenten, nämlich eine Basis 2, einen ersten Visierhebelarm 3 und einen zweiten Visierhebelarm 4. Der erste Visierhebelarm 3 ist mittels eines Stiftes 8, dessen Längsachse eine erste

Schwenkachse definiert, an der Basis 2 angelagert. Hierzu sind in der Basis 2 Bohrungen 24 vorgesehen, durch die hindurch der Stift 8 geführt ist und weiter durch eine hier nicht näher bezeichnete Bohrung in dem ersten Visierhebelarm 3, die mit den Bohrungen 24 fluchtet.

Der zweite Visierhebelarm 4 ist über einen Stift 19, dessen Längsachse eine zweite Schwenkachse definiert, an dem ersten Visierhebelarm 4 verschwenkbar festgelegt. An einem dem Stift 19 gegenüberliegenden Längsende ist an dem zweiten Visierhebelarm 14 eine Kimmeneinrichtung 5 angeordnet. Diese enthält eine hier nicht näher gezeigte Kimmenstückaufnahme, in der unterschiedliche Kimmenstücke angeordnet und befestigt werden können, die unterschiedliche Kimmengeometrien aufweisen können und/oder Kimmen unterschiedlicher Bau art. In den figürlichen Darstellungen ist eine an sich bekannte Halbkreiskimme in der Kimmeneinrichtung 5 angeordnet. Die Kimmeneinrichtung 5 ist dabei zum Einstellen einer seitlichen Treffpunktlage der mit der erfindungsgemäßen Visier einrichtung 1 ausgestatteten Schusswaffe in einer Richtung quer, insbesondere senkrecht, zu einer Längsrichtung der Anordnung aus erstem Visierhebelarm 3 und zweitem Visierhebelarm 4 verlagerbar eingerichtet. Zum Verstellen der Quer- Position der Kimmeneinrichtung 5 ist ein über eine Stellschraube 16 zu bedie nende Stellmechanismus vorgesehen.

Für eine Einstellung der Trefferhöhenlage einer mit der erfindungsgemäßen Visie reinrichtung 1 ausgestatteten Schusswaffe, insbesondere einer Kurzwaffe, wie einer Pistole oder eines Revolvers, sind zwei Stelleinrichtungen vorgesehen. Mit einer ersten Stelleinrichtung 6 wird die Schwenkposition des ersten Visierhebel arms 3 eingestellt und darüber auch eine Schwenkposition des mit dem ersten Visierhebelarm 3 verbundenen zweiten Visierhebelarms 4 und somit die Höhenla ge der Kimmeneinrichtung 5. Eine zweite Stelleinrichtung 7 ermöglicht ein sepa rates Verstellen der Schwenkposition des zweiten Visierhebelarms 4 relativ zu dem ersten Visierhebelarm 3 und der Basis 2, um auch so eine Höhenverstellung der Kimmeneinrichtung 5 zu erreichen.

Die beiden Stelleinrichtungen, erste Stelleinrichtung 6 und zweite Stelleinrichtung 7, dienen dabei, wie nachstehend noch näher erläutert werden wird, unterschied lichen Einstellungsmöglichkeiten. So ist die erste Stelleinrichtung 6 dafür ausge legt, eine Mehrzahl von Voreinstellungen für die Trefferhöheneinstellung der Vi siereinrichtung 1 vornehmen und einfach zwischen diesen Voreinstellungen wechseln zu können. Die zweite Stelleinrichtung 7 dient einer Anpassung der anhand einer ausgewählten Voreinstellung vorgenommenen Visiereinstellung an in der konkreten Gebrauchssituation der mit der Visiereinrichtung 1 ausgestatte ten Schusswaffe auftretende Besonderheiten, zum Beispiel besondere Lichtver hältnisse oder dergleichen, und kann als Tagesvisiereinstellung bezeichnet wer den. Die Besonderheit der erfindungsgemäßen Visiereinrichtung 1 liegt dabei in der Ausgestaltung der ersten Stelleinrichtung 6, die nachstehend unter Verweis auf die Figuren und die dort gezeigten Elemente näher erläutert wird.

Zuvor ist hier aber noch darauf zu verweisen, dass die Visiereinrichtung 1 , wie sie in den Figuren 1 , 2, 3 und 5 gezeigt ist, eine an der Basis 2 ausgebildete so genannte Picatinny-Schiene aufweist, bei der es sich um eine genormte An schlusseinrichtung handelt zum Anbringen von Zubehörteilen an Waffen. Zu er kennen sind die typischen Bestandteile der Picatinny-Schiene, nämlich die seitli- chen Keilnuten, bzw. Schwalbenschwanznuten 9 sowie die quer zu den Keilnu ten 9 geführten, im Abstand durch den Standard festgelegten Quernuten 10.

Das Besondere bei der erfindungsgemäßen Visiereinrichtung 1 und der mit dieser ausgeführten Picatinny-Schiene besteht nun darin, dass sich die Picatinny- Schiene in einen Bereich über den ersten Visierhebelarm 3 und den zweiten Vi sierhebelarm 4 hinaus erstreckt, also heranreicht bis nahezu an das Ende der Ba sis 2, an dem die Kimmeneinrichtung 5 angeordnet ist. Dies ermöglicht, auch aufgrund der durch die gezeigte Konstruktion erhaltenen flachen Bauweise der Visiereinrichtung 1 , dass Zubehörteile, wie zum Beispiel ein Lichtpunkt- Deutvisier, auf die Visiereinrichtung 1 aufgesetzt und mithilfe der Picatinny- Schiene dort festgelegt werden können, ohne dass die Visiereinrichtung 1 von der Waffe entfernt werden müsste. Gerade im Zusammenhang mit einer Kurz waffe kann ein solches Zubehörteil auf der Waffe sehr weit in Richtung der der Laufmündung gegenüberliegenden Rückseite gelagert angeordnet werden, was für den Gebrauchskomfort und die Schießleistung von klarem Vorteil ist. Die er findungsgemäße Visiereinrichtung 1 kann aber auch ohne eine solche Picatinny- Schiene verwirklicht werden, wie zum Beispiel in der Figur 4 gezeigt ist. In allen Figuren ist die Visiereinrichtung 1 als eigenständiges Bauteil dargestellt, welches über Bohrungen 1 7 in der Basis 2 mittels dort eingelassener Schrauben, die in entsprechende Gewindebohrungen in einem Gegenstück auf der Schusswaffe eingeschraubt werden, an einer Schusswaffe festgelegt werden kann. Es ist aber im Rahmen der Erfindung ebenso gut möglich, die erfindungsgemäße Visierein richtung 1 als festen und integralen Bestandteil einer Schusswaffe auszubilden, wobei dann insbesondere die Basis 2 in einem Bauteil der Schusswaffe integriert ausgebildet ist.

Nachfolgend wird nun die Besonderheit der ersten Stelleinrichtung 6, mit der die Mehrzahl an voreingestellter Trefferhöhenlagen der Visiereinrichtung 1 bzw. der mit dieser ausgestatteten Schusswaffe, eingestellt und bequem angewählt wer den können, näher erläutert.

Kernstück der ersten Stelleinrichtung 6 ist ein Dreh-Stellelement 20, welches in der gezeigten Ausführungsform scheibenförmig gebildet und zwischen der Basis 2, genauer dem Grund 30 der Basis 2, und dem ersten Visierhebelarm 3 ange ordnet ist. Das Dreh-Stellelement 20 ist um eine senkrecht zu der Ebene des Grundes 30 und auch senkrecht zu der ersten Schwenkachse verlaufende Dreh achse drehbar in der ersten Visiereinrichtung 1 angeordnet, wobei ein Betäti gungselement 1 1 vorgesehen ist, welches hier mit einem Sechskantfortsatz formschlüssig mit dem Dreh-Stellelement 20 verbunden ist und über das das Dreh-Stellelement 20 um die Rotationsachse verdreht werden kann. Der Sechs kantfortsatz ragt dabei durch einen Durchbruch 27 in dem ersten Visierhebelarm

3. Ein hier nicht näher mit einem Bezugszeichen versehener Sprengring sichert das Betätigungselement 1 1 axial an dem Dreh-Stellelement 20. Das Betätigungs element 1 1 ist in einer Vertiefung 25 in dem ersten Visierhebelarm angeordnet, die das Betätigungselement 1 1 sichert, insbesondere vor möglichen Stößen oder einem ungewollten Verdrehen.

Das Dreh-Stellelement 20 weist kreisförmig und mit gleichmäßiger Winkelvertei lung um die Rotationsachse angeordnet insgesamt sechs Gewindebohrungen 21 auf, die das Dreh-Stellelement 20 durchragen. In die Gewindebohrungen 21 sind Madenschrauben 13 eingeschraubt, die Justierelemente bilden. In den Figuren ist hier jeweils nur eine Madenschraube 13 gezeigt, um die Figuren übersichtlicher zu gestalten. In der Regel sind dabei in allen sechs Gewindebohrungen 21 jeweils Madenschrauben 13 eingeschraubt. Grundsätzlich können aber auch Gewinde bohrungen 21 frei bleiben, ohne von der Erfindung abzuweichen. Die Erfindung setzt also nicht eine Bestückung sämtlicher Gewindebohrungen 21 mit Maden schrauben 13 voraus.

Auf dem Grund 30 der Basis 2 ist ein gegenüber der Umgebung erhöhtes Wider lagerelement 18 angeformt, welches an einem oberen Ende stirnseitig eine Ver tiefung 29 aufweist. Diese Vertiefung 29 ist komplementär gebildet zu der Form einer Stellspitze 28 der Madenschrauben 13, sodass diese Stellspitzen 28 der Madenschrauben 13 formschlüssig in die Vertiefung 29 eingreifen können. Das Widerlagerelement 18 ist von der Rotationsachse in einem Abstand angeordnet, der dem Abstand der Gewindebohrungen 21 auf dem Dreh-Stellelement 20 von der Rotationsachse entspricht. Demgemäß können die Gewindebohrungen 21 jeweils mit dem Widerlagerelement 18 in eine fluchtende Ausrichtung gebracht werden, sodass die in der ausgerichteten Gewindebohrung 21 angeordnete Ma denschraube 13 mit ihrer Stellspitze 28 in der Vertiefung 28 des Widerlagerele ments 18 eingreift. In einem dem Abstand der Gewindebohrungen 21 von der Rotationsachse entsprechenden Radius um die Rotationsachse verlaufend ist in den Grund 30 der Basis 2 eine Ringnut 31 eingebracht, die dazu dient, die nicht mit dem Widerlagerelement 18 in Flucht gebrachten und mit ihrer Stellspitze 28 in der Vertiefung 29 abgesetzten Madenschrauben 13, genauer deren Stellspit zen 28 so aufzunehmen, dass diese ohne Kontakt mit dem Grund 30 der Basis 2 sind.

Zwei Druckfedern 22 sind auf zylinderförmig gebildeten Federsitzen 23 am Grund 30 der Basis 2 festgelegt und drücken gegen einen kurzen Hebelarm des ersten Visierhebelarms 3, der auf der der Stelleinrichtung 7 gegenüberliegenden Seite des Stiftes 8 und damit der ersten Schwenkachse liegt. Diese Druckfedern 22 drücken die Anordnung aus erstem Visierhebelarm 3 und zweitem Visierhebelarm 4 in einer Schwenkrichtung auf die Basis 2 zu in eine Grundstellung.

Zur Vornahme einer Visierhöheneinstellung über die Voreinstellungen mit den insgesamt sechs in den Gewindebohrungen 21 angeordneten Madenschrauben 13 wird zunächst eine der Madenschrauben 13 mit ihrer Stellspitze 28 in der Vertiefung 29 des Widerlagerelements 18 abgesetzt, indem das Dreh- Stellelement 20 mittels des Betätigungselements 1 1 um die Rotationsachse so gedreht wird, dass die Madenschrauben 13 in entsprechender Übereinstimmung mit dem Widerlagerelement 18 positioniert ist. In dieser Stellung kann durch eine Ausnehmung 12 in dem Betätigungselement 1 1 und durch eine durch die Aus nehmung 12 hindurch zugängliche Öffnung 26, die durch den ersten Visierhebel arm 3 reicht, die Madenschrauben 13 mit einem Werkzeug erreicht werden, zum Beispiel einem Innensechskant. Durch Ein- bzw. Ausschrauben der Maden schraube 13 in die Gewindebohrung 21 bzw. aus dieser heraus wird der Abstand des Dreh-Stellelements 20 zu der Basis 2, genauer zu dem Grund 30 der Basis 2, verändert und damit der Schwenkwinkel des ersten Visierhebelarms 3 und so auch des daran befestigten zweiten Visierhebelarms 4. Somit wird eine Höhen- Verstellung der Kimmeneinrichtung 5 erhalten. Ist die gewünschte Trefferhöhen lage erreicht, was durch entsprechende Probeschüsse verifiziert wird, kann durch Verdrehen des Dreh-Stellelements 20, was durch Rotieren des Betätigungsele ments 1 1 erreicht wird, eine weitere Madenschraube 13 in einer anderen Gewin debohrung 21 auf dem Widerlagerelement 18 abgesetzt und mit entsprechender Einstellung der Schraubposition dieser Madenschraube 13 eine andere Visier grundeinstellung im Hinblick auf die Trefferhöhenlage eingestellt werden, zum Beispiel für eine abweichende Schießentfernung.

So besteht nun die Möglichkeit, insgesamt sechs unterschiedliche Visiergrund einstellungen vorzunehmen, indem die sechs in den Gewindebohrungen 21 ein geschraubten Madenschrauben 13 jeweils auf dem Widerlagerelement 18 abge setzt und dann durch entsprechendes Verschrauben in ihrer Höhe justiert wer den. Über den von den Druckfedern 22 ausgeübten Gegendruck wird die jeweili ge Madenschrauben 13 mit ihrer Stellspitze 28 in die Vertiefung 29 des Widerla gerelements 18 eingedrückt, sodass die Höheneinstellung der Kimmeneinrichtung 5, die durch die Schwenkstellung des ersten Visierhebelarms 3 mit dem daran befestigten zweiten Visierhebelarm 4 erhalten wird, aufrecht erhalten bleibt.

Nun kann der Nutzer der Visiereinrichtung 1 bzw. der mit dieser versehenen Schusswaffe in unterschiedlichen Schießsituationen, zum Beispiel bei unter schiedlichen Wettbewerbsdisziplinen, die passende Visiergrundeinstellung aus wählen, indem er das Betätigungselement 1 1 so verdreht und damit das Dreh- Stellelement 20 so einstellt, dass die zugehörige Madenschrauben 13 auf dem Widerlagerelement 18 ruht und die entsprechende Visiergrundeinstellung ausge wählt ist. Damit der Anwender die von ihm vorgenommenen Visiergrundeinstel lungen in der ersten Stelleinrichtung 6 einfacher identifizieren kann, sind mit Vor teil entsprechende Markierungen auf dem Betätigungselement 1 1 angeordnet, zum Beispiel im Bereich der Ausnehmungen 12 aufgebrachte Ziffern von 1 bis 6.

Für ein Verdrehen des Dreh-Stellelements 20 mittels des Betätigungselements 1 1 muss der Anwender den ersten Visierhebelarm 3 (ggf. zusammen mit dem zwei ten Visierhebelarm 4) nur leicht anheben, d. h. von dem Grund 30 der Basis 2 weg schwenken, und kann dann das Betätigungselement 1 1 drehen und so aus- richten, dass die gewünschte Madenschraube 13 mit ihrer Stellspitze 28 in der Vertiefung 29 des Widerlagerelements 18 ruht. Dabei helfen die umfangseitigen Ausnehmungen 12 an dem Betätigungselement 1 1 , diese Position zu erkennen. Ist die Madenschraube 13 mit dem Widerlagerelement 18 in Flucht gebracht, kann der Anwender den ersten Visierhebelarm 3 wieder absenken, wobei die Druckfedern 22 für einen entsprechenden Gegendruck sorgen, der die Maden schraube 13 mit ihrer Stellspitze 28 in die Vertiefung 29 des Widerlagerelements 18 drückt und dort formschlüssig festgelegt, gleichsam verrastet hält. So wird verhindert, dass sich die ausgewählte Stellung der ersten Stelleinrichtung unge wollt verändern kann.

Um dem Schützen zusätzlich die Möglichkeit zu geben, zu einer gewählten Grundeinstellung eine Tageseinstellung der Visiereinrichtung 1 mit ihrer Treffer höhenlage vorzunehmen, ist die zweite Stelleinrichtung 7 vorgesehen. Diese ent hält eine Stellschraube 14, die in Richtung ihrer Längsachse unverrückbar an dem zweiten Visierhebelarm 4 festgelegt und mit ihrem Schraubgewinde in einer Gewindebohrung in dem ersten Visierhebelarm 3 eingeschraubt ist. Durch ein weiteres Ein- bzw. ein Ausschrauben der Stellschraube 14 in das Gewinde in dem ersten Visierhebelarm bzw. aus diesem heraus, kann so ein Schwenkwinkel des zweiten Visierhebelarms 4 relativ zu dem ersten Visierhebelarm 3 und damit auch relativ zu der Basis eingestellt werden. Dabei definiert der Stift 19, wie be reits erwähnt, die zweite Schwenkachse, um die durch Verdrehen der Stell schraube 14 der zweite Visierhebelarm relativ zu dem ersten Visierhebelarm 3 verschwenkt wird. So kann also bei einer einmal gewählten Voreinstellung, wie sie mit der ersten Stelleinrichtung 6 eingestellt ist eine weitere Höhenjustage der Kimmeneinrichtung 5 erfolgen und damit eine Trefferlagenkorrektur durchgeführt werden. Um hier für den Anwender eine Skalierung zu geben und ein einfaches Nachvollziehen der Tagesvisiereinstellung zu ermöglichen, ist auf der Stell schraube 14 eine entsprechende Markierung 1 5 vorgesehen. Hier ist mit einer „0" eine Grundstellung angezeigt, mit Pfeilen sind mit den Zeichen„ + " und Stellrichtungen für ein Erhöhen bzw. ein Absenken der Treffpunktlage bezeich net. Eine zahnartige Rändelung des Randes des Kopfes der Stellschraube 14 und eine Punktmarkierung 32 auf dem zweiten Visierhebelarm 4 erleichtern die Orien tierung der Drehpositionen und damit ein Erkennen der Einstellung mittels der zweiten Stelleinrichtung 7. Über wenigstens eine zwischen dem ersten Visierhe belarm 3 und dem zweiten Visierhebelarm 4 angeordnete Druckfeder 33 wird der zweite Visierhebelarm 4 relativ zu dem ersten Visierhebelarm 3 in eine von der Basis 2 weg weisende Schwenkrichtung vorgespannt. Diese Vorspannung hält die Stellschraube 14 in der gewählten Schraubstellung und verhindert ein unbe absichtigtes Verstellen der zweiten Stelleinrichtung 7.

Mit der erfindungsgemäßen Visiereinrichtung 1 ist also die Möglichkeit gegeben, eine Mehrzahl von Voreinstellungen der Trefferhöhenlage einer mit der Visierein richtung 1 ausgerüsteten Schusswaffe vorzunehmen und diese fest zu belassen und einfach auszuwählen, zum Beispiel angepasst an bestimmte Wettkampfdis ziplinen mit unterschiedlichen Zielentfernungen oder auch angepasst an unter schiedliche verwendete Munition, zum Beispiel mit unterschiedlichen Ladungen. Zugleich kann über die zweite Stelleinrichtung 7 eine Tagesvisiereinstellung vor genommen werden, um auf Besonderheiten zum Zeitpunkt des Schießens, zum Beispiel am Wettkampftag, reagieren zu können, zum Beispiel besondere Licht verhältnisse oder dergleichen. Es ist dabei nicht erforderlich, die Visiergrundein stellungien) zu verändern.

Dabei ist die erfindungsgemäße Visiereinrichtung 1 sehr funktional und kann durch die möglichen zusätzlichen Ausgestaltungen, zum Beispiel die Picatinny- Schiene, weitere Funktionen ausüben. Die erfindungsgemäße Visiereinrichtung 1 zeichnet sich durch eine flache Bauweise und kompakte Konstruktion aus, so- dass sie insbesondere auch in Kurzwaffen, auch in solchen von filigraner Bau weise, integriert bzw. an diese angebaut werden kann, ohne hier den Gebrauch dieser Schusswaffen zu beeinträchtigen oder auch das Design zu stören. Bezugszeichenliste

1 Visiereinrichtung

2 Basis

3 erster Visierhebelarm

4 zweiter Visierhebelarm

5 Kimmeneinrichtung

6 erste Stelleinrichtung

7 zweite Stelleinrichtung

8 Stift

9 Keilnut

10 Quernut

1 1 Betätigungselement

12 Ausnehmung

13 Madenschraube

14 Stellschraube

15 Markierung

16 Stellschraube

17 Bohrung

18 Widerlagerelement

19 Stift

20 Dreh-Stellelement Gewindebohrung

Druckfeder

Federsitz

Bohrung

Vertiefung

Öffnung

Durchbruch

Stellspitze

Vertiefung

Grund

Ringnut

Punktmarkierung Druckfeder