Die Erfindung betrifft ein Adsorptions- und Bindemit¬ tel, insbesondere für Öle, Kraftstoffe, wie Diesel¬ kraftstoff, Benzin und Benzol und Lacke, Farben, orga¬ nische Lösungsmittel sowie alle flüssigen Chemikalien, beispielsweise Säuren, und/oder Dämpfe der genannten Stoffe, bestehend aus einer die umweltschädlichen Stoffe aufsaugenden Grundsubstanz.

Adsorptions- und Bindemittel sind für unterschiedene Anwendungsbereiche bekannt, beispielsweise enthält ein konventioneller Gummi-Ölbinder für Verkehrsflächen eine Beimischung von zerkleinerten Y-Tong-Steinen oder anderen Abfällen aus dem Baugewerbe, um bei einem ge¬ eigneten Mischungsverhältnis ein rutschfestes Material zu ergeben, welches bei Autounfällen mit auslaufenden Schadstoffen in Form von Kraftstoffen oder Ölen verwendet werden kann. Hierdurch kann insbesondere das Schleudern von Kraftfahrzeugen auf den bestreuten Fahr¬ bahnen oder das Ausrutschen von unbeteiligten Personen als Folge der Ausbringung von Ölbindern auf den Ver¬ kehrsflächen vermieden werden.

Ebenso sind Adsorptions- und Bindemittel für Wasser¬ oberflächen bekannt, die aus einer aus Gummi herge¬ stellten pulverförmigen Substanz bestehen und auf der Wasseroberfläche schwimmend die vorhandenen Schadstoffe aufsaugen können, jedoch sind diese aus Gummi bestehen¬ den Substanzen für sich alleine für Verkehrsflächen nicht geeignet, weil eine erhöhte Rutschgefahr besteht. Andererseits sind die zuvor erwähnten Beimischungen für den Einsatz auf einer Wasseroberfläche nicht geeignet, weil sich die Mineralstoffe bei der Anwendung auf einer

Wasseroberfläche herauslösen können und auf den Boden des Gewässers absinken oder weil die Mineralstoffe Was¬ ser aufnehmen und das spezifische Gewicht des Adsorp¬ tions- und Bindemittel vergrößert wird, so daß die Adsorptions- und Bindemittel ebenfalls absinken bzw. eine verminderte Aufnahmefähigkeit besitzen. Ferner kann es dazu führen, daß die Haftung der Adsorptions¬ und Bindemittel untereinander beeinträchtigt wird und eine spätere Aufnahme von der Wasseroberfläche schwie¬ riger durchzuführen ist .

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Adsorptions- und Bindemittel zu schaffen, welches sowohl auf einer Wasseroberfläche als auch auf einer Verkehrsfläche, beispielsweise einer Autobahn oder Landstraße, einsetzbar ist.

Erfindungsgemäß ist zur Lösung der Aufgabe vorgesehen, daß die Grundsubstanz eine Beimischung von einer Kompo¬ nente aufweist, welche einerseits schwimmfähig und andererseits rutschhemmend mit einer großen Abrieb¬ festigkeit ist.

Hierdurch besteht die Möglichkeit ein Adsorptions- und Bindemittel für Wasserflächen und für Verkehrsflächen einzusetzen, so daß der wesentliche Vorteil des Adsorp¬ tions- und Bindemittel darin besteht, daß es für von einander grundverschiedene Anwendungsbereiche verwend¬ bar ist und eine getrennte Lagerhaltung entfällt, wodurch gleichzeitig die Verwechslungsgefahr ausge¬ schlossen werden kann. Ferner ist die Herstellung und Lagerhaltung bei Groß- und Zwischenhändlern oder End¬ verbrauchern erheblich einfacher und es entfällt ein Großteil der Transportkosten. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Herstellung besonders kostengünstig ist und keine umweltschädlichen

Substanzen, beispielsweise weitere Chemikalien, not¬ wendig sind.

Durch die Schwimmfähigkeit des Adsorptions- und Binde¬ mittel bei der Anwendung auf Gewässeroberflächen wird einerseits ein Absinken verhindert und eine leichte Wiederaufnahme des Adsorptions- und Bindemittel ermög¬ licht, wobei andererseits durch die rutschhemmende Wirkung mit einer großen Abriebfestigkeit auf Ver¬ kehrsflächen die Unfallgefahr nach Aufbringen des Adsorptions- und Bindemittel weitestgehend ausge¬ schlossen werden kann.

In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Beimischung aus einem Bimsstein-Granulat besteht. Bei Bimsstein handelt es sich um ein aus einem natür¬ lichen Vorkommen gewonnenes Mineral, welches in nach Herkunft, Struktur und Korngrößenverteilung des Materials verschiedenen Formen als Bimsstein-Granulat käuflich zu erwerben ist, wobei bis zu 90% des Materials alleine oder in einer Mischung mit gummi- artigen Substanzen auf Wasser schwimmfähig ist. Andererseits besitzt dieses Material im Gemisch mit gummiartigen Substanzen eine sehr gute Rutschfestig¬ keit, die mit der Rutschfestigkeit von bekannten Beimischungen, wie beispielsweise Steinmehl, absolut vergleichbar ist,

Alternativ besteht die Möglichkeit, daß die Beimischung aus Kunststoffen besteht, welche ein niedriges spezifi¬ sches Gewicht aufweisen oder durch Einschluß von Luft in Kunststoffpartikeln die Eigenschaft der Schwimm¬ fähigkeit auf Wasser aufweisen oder daß die Beimischung aus KunstStoff-Granulat, Styropor-Kugeln, Styroporpul- ver, porösen Kunststoffen oder geschäumten Kunststoffen oder aus Kunststoffen besteht, deren Oberfläche mit

hydrophoben Stoffen durch Aufsprühen, Aufdampfen oder Eintauchen beschichtet sind, wodurch die Schwimmfähig¬ keit und die rutschhemmende Wirkung gewährleistet ist.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Beimischung aus Glas oder Keramik, beispiels¬ weise porösem Glas oder Keramikgranulat, besteht, welche durch Lufteinschluß und/oder hohe Porosität ein niedriges Litergewicht aufweisen oder daß die Beimi¬ schung aus harten und porösen Kohlepartikeln, Aktiv¬ kohlepartikeln oder aus gehärteten, thermisch behan¬ delten Gummipartikeln bestehen, welche die vorgenannten Anforderungen zufriedenstellend erfüllen und eine große Abriebfestigkeit aufweisen.

Alternativ kann ein Gemisch der verschiedenen Beimi¬ schungen verwendet werden.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Beimischung zusätzlich ölbindend ist, wodurch die Aufnahmefähigkeit des Adsorptions- und Bindemittel weiterhin gesteigert werden kann, wobei im weiteren vorgesehen ist, daß der Anteil der Beimischung 10 - 50, insbesondere 20 Gewichtsanteile beträgt und wobei die Grundsubstanz alleine sowie im Gemisch mit Wasser und/oder Öle und/oder organischen Stoffen schwimmfähig ist. Der vorgenannte Gewichtsanteil ist für die Gewähr¬ leistung der genannten Vorteile ausreichend und garan¬ tiert gleichzeitig ein hohes Bindungsvermögen der Grundsubstanz.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Grundsubstanz aus einem gummiartigen Material oder aus einem kunststoffartigen Material, wahlweise PP, PE oder PET, oder aus einem Gemisch von verschie¬ denen Kunststoffen oder aus einem Gemisch aus einem

gummiartigen Material und einem oder mehreren Kunststoffsorten besteht, welche allesamt ein hohes Aufsaug- und Bindungsverhalten besitzen und die gestellten Anforderungen erfüllen, wobei die Grundsub¬ stanz und die Beimischungen eine pulver-, granulat-, mehl-, gries-, krümel- oder spanartige Konsistenz auf¬ weisen können. Die Grundsubstanz kann zusätzlich auch in einer mulchartigen Konsistenz verwendet werden.