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Title:
AEROBIC ADHESIVE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/014720
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an aerobically curing composition comprising radically polymerisable compounds, an activator system and possible common additives, in which the composition contains as radically polymerisable compounds: A) at least one polyurethane (meth)acrylate of the general formula (I): [H2C=CR1-C(=O)-O-R2-O-C(=O)-NH-]n R3 in which R1 is hydrogen or a methyl group, R2 is a linear or branched alkyl group with 2 to 6 carbon atoms or alkylene oxides with 4 to 21 carbon atoms, n is 2 or 3, and R3, with n = 2 is [-Q-NH-C(=O)]2[{-O-R4-O-C(=O)-NH-Q'-NH-C(=O)}m-O-R4-O-], in which m = 0 to 10, R4 is a) a polycaprolactondiol radical, c) a diol radical derived from a polyester diol characterised by a C:O ratio of > 2.6, a C:H ratio of < 10 and a molecular weight of 1000 to 20000, or d) a diol radical derived from a PES diol liquid at 20 �C with a molecular weight of 4000 to 10000 as per HPRC and R3 is [-Q-NH-C(=O)-O-((CH2)5-C(=O))p-]3 R5, where R5 is a triol radical of a linear or branched trivalent alcohol and m is 1 to 10, and Q and Q' are mutually independently aromatic, aliphatic or cycloaliphatic groups derived from diisocyanates or diisocyanate mixtures; B) one or more (meth)acrylate comonomers, in which the composition contains 20-80 wt. % of the polyurethane (meth)acrylate and 80-20 wt. % of the (meth)acrylate comonomers, related to the total quantity of the polymerisable compounds, and the activator system is a hydrazone one, and the production and use of the composition.

Inventors:
FRIESE CARSTEN (DE)
GEORGE FRANK (DE)
RADEMACHER DIETER (DE)
HUVER THOMAS (DE)
BERGMANN FRANK (DE)
Application Number:
PCT/EP1994/003847
Publication Date:
June 01, 1995
Filing Date:
November 22, 1994
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
FRIESE CARSTEN (DE)
GEORGE FRANK (DE)
RADEMACHER DIETER (DE)
HUVER THOMAS (DE)
BERGMANN FRANK (DE)
International Classes:
C08F290/00; C08F290/06; C08G18/42; C08G18/48; C08G18/67; C08L55/00; C09D4/02; C08L75/16; C09D11/00; C09D11/02; C09D11/10; C09D155/00; C09D175/14; C09D175/16; C09J4/00; C09J4/02; C09J5/00; C09J155/00; C09J175/16; C09K3/10; (IPC1-7): C08F290/06; C08G18/67; C08G18/42; C08G18/48; C09J175/16; C09D175/16; C09K3/10
Foreign References:
FR2508924A11983-01-07
EP0539030A11993-04-28
US3425988A1969-02-04
GB2163443A1986-02-26
USRE29131E1977-02-01
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Claims:
Patentansprüche:
1. Aerob härtende Zusammensetzung umfassend radikalisch polymersierbare Verbindungen, ein Aktivatorsystem und gegebenenfalls übliche Zusatzstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung als radikalisch polymerisierbare Verbindungen A) wenigstens ein Polyurethan(meth)acrylat der allgemeinen Formel [H2C=CRlC(=0)0R20C(=0)NH]n R3 (I) enthält, worin R = Wasserstoff oder eine Methylgruppe R2 = eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit.
2. bis 6 Kohlenstoffatomen oder Alkylenoxide mit 4 bis 21' Koh1enstoffatomen, n = 2 oder 3 ist und R3 für n = 2 ist: [QNHC(=0)]2[{0R40C(=0)NHQ'NHC(=0)}m0R40] wobei m = 0 bis 10 ist, R4 a) ein PolycaprolactondiolRest, b) ein PolytetrahydrofurfuryldiolRest, c) ein DiolRest ist, der sich von einem Polyesterdiol ableitet, der gekennzeichnet ist durch ein C:0Verhältnis von > 2.6, ein C:HVerhältnis von < 10 und ein Molekulargewicht von 1000 bis 20000, oder d) ein DiolRest ist, der sich von einem bei 20 °C flüssigen PESDiol mit einem Molekulargewicht von 4000 bis 10000 nach HPRC ableitet, und R3 für n =.
3. ist: [QNHC(=0)0((CH2)5C(=0))p]3 R5 , wobei R5 ein TriolRest eines 3 bis 6 Kohlenstoffatome enthaltenden, linearen oder verzweigten dreiwertigen Alkohols und m 1 bis 10 ist und Q und Q1 unabhängig voneinander 6 bis 18 Kohlenstoffatome ent¬ haltende aromatische, aliphatische oder cycloaliphatische Gruppen sind, die sich von Diisocyanaten oder Diisocyanatgemischen ab¬ leiten, B) ein oder mehrere (Meth)acrylatCo onomere enthält, wobei die Zusammensetzung 2080 Gew.% des Polyurethan(meth)acrylates sowie 8020 Gew.% des (Meth)acrylatComonomeren, bezogen auf die Gesamtmenge der polymerisierbaren Verbindungen, enthält und das AktivatorSystem ein HydrazonAktivatorsystem ist.
4. 2 Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 2070 Gew.% des Polyurethan(meth)acrylats und 8030 Gew.% des (Meth)acrylatComonomeren, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der polymerisierbaren Verbindungen, enthält.
5. 3 Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß R2 ausgewählt ist aus Ethylen, Propylen, iPropylen, nButylen oder iButylen, Ethylenoxid oder Propylenoxid Einheiten.
6. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich Q und Q' unabhängig voneinander ableiten aus Diisocyanaten, die ausgewählt sind aus 2,4Toluen diisocyanat, 2,6Toluendiisocyanat, 4,4'Diphenylmethandiisocyanat (MDI), 4,4'Dicyclohexyldiisocyanat, meta und paraTetramethyl xylendiisocyanat, 3Isocyanatomethyl3,5,5trimethylcyclohexyl isocyanat (Isophorondiisocyanat), Hexamethylendiisocyanat, 1,5 Naphthylendiisocyanat, Dianisidindiisocyanat, Di(2isocyanatoethyl) bicyclo[2.2.1]hept5en2,3dicarboxylat, 2,2,4 und 2,4,4Trimethyl enhexamethylendiisocyanat und Gemischen daraus.
7. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das (Meth)acrylatCo onomer (C) aus¬ gewählt ist aus Allylacrylat, Allylmethacrylat, Methylacrylat, Methylmethacry1at 2Hydroxyethy1acry1at, 2HydroxyethyImethacry1at, 2 oder 3Hydroxypropylacrylat, 2 oder 3Hydroxypropylmethacrylat, 6Hydroxyhexylacrylat, 6Hydroxyhexylmethacrylat, Benzylmeth¬ acrylat, Phenylethylmethacrylat, 2Phenoxyethylmethacrylat, Morpholinoethyl ethacrylat, Glycidylmethacrylat, Piperidylacryl amid, Neopentylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat, tert.Butyl methacrylat und Tetrahydrofurfurylmethacrylat oder Gemischen davon sowie Dimethacrylat.
8. Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzung, wie in den Ansprüchen 1 bis 5 definiert ist, durch Homogenisierung der polymerisierbaren Verbindung oder den Verbindungen, des Aktivator¬ systems und gegebenenfalls weiteren Zusätzen.
9. Verwendung der Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, als aerob härtendes Dichtungs und Klebstoff¬ system, streichfähiges Mittel für die Oberflächenbeschichtung, Formmasse oder als Zusatz zu Tinten und Druckfarben.
10. Verwendung nach Anspruch 7 zum Verkleben von gleichen oder verschiedenen Werkstoffen, die ausgewählt sind aus Metall, Kunst¬ stoffen, Keramik, Glas oder cellulosehaltigen Materialien.
11. Verwendung nach Anspruch 7 oder 8 zum Verkleben von Laut¬ sprecherbauteilen.
12. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 9 zum Verkleben von Werkstoffen mit der aerob härtenden KlebstoffZusammensetzung, wie in den Ansprüchen 1 bis 6 definiert, durch Auftragen der Klebstoffzusammensetzung auf wenigstens eine der miteinander zu verbindenden Oberflächen der Werkstoffe, Erwärmen der Werkstoffe an der mit der Klebstoffzusammensetzung versehenen Oberfläche während des Kontaktes der Klebstoffzusammensetzung mit Luftsauerstoff auf eine Temperatur von 2080°C, Verbinden der Werkstoffe an den Oberflächen miteinander, Aushärtenlassen der Klebstoffzusammensetzung.
13. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Er¬ wärmen der Werkstoffoberfläche vor dem Auftragen der Klebstoff¬ zusammensetzung erfolgt.
14. Verwendung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den zu verbindenden Werkstoffen um gleiche oder ver¬ schiedene Werkstoffe handelt, die ausgewählt sind aus Metall, Kunststoffen, Keramik, Glas oder cellulosehaltigen Materialien.
15. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 12, gekennzeichnet durch ein System zu Lagerung und Dosierung der aerob härtenden ReaktivklebstoffZusammensetzung, wie in den Ansprüchen 1 bis 6 definiert, bestehend aus einem flexiblen Behälter (5,14) aus einem luftundurchlässigen Material, einer daran angebrachten Produktaustrittsöffnung und einem Abgabeventil , einem den flexiblen Behälter umschließenden und mit Produktdurchtrittsöffnungen versehenen Druckbehälter (7,12), gegebenenfalls an den Druckbehälter angebrachten Anschlüssen für die Druckbeaufschlagung des Druckbehälters, Steuergeräten und Dosiereinrichtungen wobei die Reaktivklebstoffzusammensetzung in dem flexiblen Behälter (5,14) enthalten ist.
16. Verwendung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible, die Klebstoffzusammensetzung enthaltende Behälter (5,14) in den Druckbehälter (7,12) eingehängt ist.
17. Verwendung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible, die Klebstoffzusammensetzung enthaltende Behälter eine Tube (14) und der Druckbehälter eine Kartusche (12) ist.
Description:
Aerober Klebstoff

Die vorliegende Erfindung betrifft eine aerob härtende Zusammen¬ setzung, ihre Herstellung und Verwendung.

Klebeverbindungen sind in der Haushaltsgeräte-, Elektro-, Elek¬ tronik-, Möbel-, Sportartikel-, Bau- (Innen- und Außenbereich), Keramikindustrie und im Kraftfahrzeugbau inklusive deren Zuliefer¬ betrieben anzutreffen. Die Maschinenbaubranche profitiert von den klebtechnischen Eigenschaften genauso wie die Armaturen- oder In- stallationstechnik, wo zusätzlich Dichtungsaufgaben übernommen werden müssen. Neben den gleichartigen Materialkombinationen von Stahl, Aluminium, Messing, Kupfer, lackierten Metalloberflachen, Holz, Glas, PVC, PC (Polycarbonat), und ABS sind insbesondere unterschiedliche Materialpaarungen klebtechnisch von Bedeutung. Bei diesen Verbundverklebungen wird oft durch unterschiedliches Wärme¬ ausdehnungsverhalten oder Adhäsionsverlust, auch an Materialien wie Ferrit oder Keramik, die Leistungsgrenze bekannter KlebstoffSysteme erreicht. In einigen Anwendungen müssen die Klebstoffe zusätzlich Dämpfungseigenschaften besitzen bzw. dürfen bei unterschiedlichen elektrochemischen Potentialen keine korrosionsfordernde Eigenschaft aufweisen.

Von den bekannten KlebstoffSystemen wie 2K-Epoxidharzen, Cyanacry- laten, Dispersions-, Kontakt-, 2K-Acrylat-, 2K-Polyurethan- oder anaerob-härtenden Klebstoffen sind anwendungstechnische Grenzen hinsichtlich Spaltfüllvermögen, Elastizität, automatischer Do¬ sierung, Wärmebeständigkeit, Flüchtigkeits- und Alterungsverhalten bekannt.

Ferner werden für Verklebungen unterschiedlichster Materialien bei der industriellen automatischen Fertigung überwiegend kurze Takt¬ zeiten verlangt. Viele Klebstoff-Rezepturen benötigen für die Ak¬ tivierung des Klebstoffes Wartezeiten (vor und nach dem Fügen), die bei der industriellen automatischen Fertigung nicht akzeptiert werden können.

Die Dosierung und Lagerung der Klebstoffe ist ferner von großer Bedeutung. Gemäß dem Stand der Technik wird ein flexibler Kunst¬ stoffbehälter mit Kleb- bzw. Dichtstoff befällt (z.B. anaerober Klebstoff) und in einen Druckluftbehälter mit Halterung hinein¬ gelegt. Die Entleerung der Gebinde, in die vorher ein Steigrohr eingesetzt wird, erfolgt durch Beaufschlagung mit Druckluft auf den Druckluftbehälter. Mit Hilfe einer Schlauchleitung wird das Produkt bis an die entsprechende Applikationsstelle gebracht ' und mit einem Dosierventil dosiert. Die Gebinde lassen sich bei diesem Verfahren nicht unter 10% Restinhalt entleeren. Nachteilig wirkt sich auf anaerobe Klebstoffe auch die zusätzliche Durckluftaufnahme des Produktes auf das Dosieren aus. Für die Dosierung von aeroben Kleb¬ stoffen gibt es bisher noch keine automatischen Dosiermöglichkeiten aus Tuben und flexiblen Kunststoffbehältern.

Um die Zeit zwischen der Klebstoffapplikation und dem Fügen der zu verbindenden Teile zu verringern, kann der Sauerstoff dem Klebstoff auch schon vor dessen Applikation zugegeben werden. Dazu ist der Einbau einer Mischkammer notwendig, in der der Sauerstoff - sei es in reiner Form oder als Luft - mit mehr oder weniger Druck dem Kleb¬ stoff zugefügt wird. Die Mischkammer sollte zwischen der Produkt¬ austrittsöffnung und dem Abgabeventil liegen. Vorzugsweise wird sie in das Abgabeventil eingebaut. Außerdem ist es von Vorteil, wenn die Mischkammer heizbar ist, so daß die Luftkontaktzeit auf den jeweiligen Klebevorgang abgestimmt werden kann. Auf diese Weise ist

es möglich, die Dauer des Klebevorganges auf die Taktzeiterv einer Serienproduktion einzustellen.

Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist es daher, eine einkomponentige, aerob härtende Klebstoffzusammen¬ setzung zur Verfügung zu stellen, die schnell ein hochfestes, wärme- und alterungs- und feuchtigkeitsbeständiges Polymer aus¬ bildet, und die für die Verklebung eines breiten Spektrums von gleichartigen Materialien und unterschiedlichen Materialien (Verbundmaterialien) geeignet ist.

Ferner sollte die Zusammensetzung in einem speziellen Verfahren verwendet werden können, welches die Luftkontaktzeiten für die Aktivierung des Klebstoffes weiter verkürzt um so auch bei der industriellen Fertigung mit kurzen Taktzeiten eingesetzt zu werden.

Darüberhinaus war es eine weitere Aufgabe der Erfindung ein System zur Lagerung und Dosierung des erfindungsgemäßen aeroben Klebstoffs bereitzustellen.

Die erste Aufgabe wurde erfindungsgemäß gelöst durch eine aerob härtende Zusammensetzung umfassend radikalisch polymerisierbare Verbindungen, ein Aktivatorsystem und gegebenenfalls übliche Zu¬ satzstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung als radikalisch polymerisierbaren Verbindungen

A) wenigstens ein Polyurethan(meth)acrylat der allgemeinen Formel

[H2C=CR 1 -C(=0)-0-R 2 -0-C(=0)-NH-] n R3 (I)

enthält, worin

R 1 = Wasserstoff oder eine Methylgruppe

R 2 = eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Alkylenoxide mit 4 bis 21 Kohlenstoffatomen, n = 2 oder 3 ist, und

R 3 für n = 2 ist: [-Q-NH-C(=0)] [{-0-R 4 -0-C(=0)-NH-Q , -NH-C(=0)} -0-R -0-]

wobei m = 0 bis 10 ist,

R 4 a) ein Polycaprolactondiol-Rest, b) ein Polytetrahydrofurfuryldiol-Rest, c) ein Diol-Rest ist, der sich von einem Polyesterdiol ableitet, der gekennzeichnet ist durch ein C:0-Verhältnis von > 2,6, ein C:H-Verhältnis von < 10 und ein Molekulargewicht von 1000 bis 20000, oder d) ein Diol-Rest ist, der sich von einem bei 20 °C flüssigen PES-Diol mit einem Molekulargewicht von 4000 bis 10000 nach HPRC ableitet, und

R 3 für n = 3 ist:

[-Q-NH-C(=0)-0-((CH 2 )5-C(=0))p-] 3 R 5 ,

wobei R5 ein Triol-Rest eines 3 bis 6 Kohlenstoffatome enthaltenden, linearen oder verzweigten dreiwertigen Alkohols und p 1 bis 10 ist und

Q und Q' unabhängig voneinander 6 bis 18 Kohlenstoffatome ent¬ haltende aromatische, aliphatische oder cycloaliphatische Gruppen sind, die sich von Diisocyanaten oder Diisocyanatgemisehen ableiten sowie

B) ein oder mehrere (Meth)acrylat-Comonomere enthält,

wobei die Zusammensetzung

20 - 80 Gew.-% des Polyurethan(meth)acrylats sowie 80 - 20 Gew.-% des (Meth)acrylat-Comonomeren, bezogen auf die Gesamtmenge der polymerisierbaren Verbindungen, enthält und das AktivatorSystem ein Hydrazon-Aktivatorsystem ist.

Figur 1 zeigt ein Gebinde zur Lagerung und Dosierung anaerober Klebstoffe nach dem Stand der Technik, in welchem ein flexibles PE-Gebinde 1 in einem Druckluftbehälter 2 mit Hilfe einer Halterung 3 hineingehängt ist. In das Gebinde 1 ist ein Steigrohr 4 hinein¬ gehängt, über welches das Produkt aus dem Gebinde ' herausgepresst wird. An dem Steigrohr können ferner geeignete Schlauchleitungen und/oder Abgabeventile angebracht sein.

Figur 2 zeigt ein Gebinde zur Lagerung und Dosierung aerob härten¬ den Klebstoffe nach der Erfindung. Der flexible Kunststoffbehälter 5 (sauerstoffundurchlässig) ist mit Hilfe einer Halterung 6 in den Druckbehälter 7 hineingestellt oder hineingehängt. Die Verbindung zwischen dem flexiblen Kunststoffbehälter 5 und dem Druckbehälter¬ deckel 8 erfolgt mittels eines verschraubbaren Adapters 9, wodurch ein Abschluß zur Druckluft erzielt wird. Durch diesen Adapter 9 hindurch wird die KlebstoffZusammensetzung bei der Anwendung durch ein Rohr 10 hindurchgepresst, ohne mit der Druckluft in Verbindung zu kommen. Am Produktbehälterausgang 11 können die sonst üblichen Verschraubungen, Schläuche und Ventile angesetzt sein.

Figur 3 zeigt eine pneumatische Auspresseinheit bestehend aus einer in eine Kartusche 12 eingelegten, mit einem speziellen Tubenadapter

13 versehenen Tube 14. Die Tube 14 enthält den aeroben Hartschaum¬ klebstoff. An den Tubenadapter 13 kann ein Produktschlauch oder -röhr 15 angesetzt sein, über welchen der Klebstoff abgegeben wird. Daran kann wiederum ein Abgabeventil angebracht sein. Der Tuben¬ adapter 13 wird mit seinem angepaßten Gewinde und mit Hilfe einer Überwurfmutter 16 mit der Kartusche 12 verbunden und verschlossen. Am anderen Ende der Kartusche 12 befinden sich die Anschlüsse für die Beaufschlagung der Kartusche 12 mit Druckluft, bestehend aus einer Dichtung 17, einem Druckregler 18 und dem Anschluß für die Druckluftleitung 19. Dieses Ende der Kartusche wird ebenfalls mit Hilfe einer Überwurfmutter 16 verschlossen.

Die Verbindungen der oben genannten Formel (I) sind herstellbar nach im Stand der Technik an sich bekannten Verfahren durch Um¬ setzung eines in der Estergruppe Hydroxylgruppen enthaltenden Acrylates (R 1= H) oder Methacrylates (R!=CH3) mit Isocyanatgruppen enthaltenden Verbindungen unter Bildung von Urethangruppe.

Bei den Acrylaten oder Methacrylaten handelt es sich erfindungs¬ gemäß um Hydroxyalkylacrylate oder -Methacrylate, wobei die Alkyl- gruppen linear oder verzweigt sein können und zwischen 2 und 6 Kohlenstoffatome enthalten. Gemäß der Erfindung können auch die Ester von Acrylsäure und Methacrylsäure mit Polyethylenglykol und/oder Polypropylenglykol eingesetzt werden. Derartige Acrylate oder Methacrylate enthalten 4 bis 21 Kohlenstoffatome in der Ester¬ gruppe, entsprechend 2 bis 10 Ethylenoxideinheiten und 1 bis 7 Propylenoxideinheiten. Die Herstellung derartiger Ester ist dem Fachmann bekannt.

Geeignete Acrylate oder Methacrylate sind solche, für die R 2 eine Ethylen-, Propylen-, Isopropylen-, n-Butylen-, Isobutylen-Gruppe oder Ethylenoxid- oder Propylenoxideinheiten enthalten.

Bevorzugt für die Umsetzung der Isocyanate mit den Hydroxylgruppen tragenden Acrylaten oder Methacrylaten werden jedoch Hydroxyethyl- acrylat, Hydroxyethylmethacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat, 2-Hydroxy- propylmethacrylat, 3-Hydroxypropylacrylat, 3-Hydroxypropylmeth- acrylat, 6-Hydroxyhexylacrylat, 6-Hydroxyhexylmethacrylat, Poly- ethylenglykolacrylat, Polyethylenglykolmethacrylat, Polypropylen- glykolacrylat und Polypropylenglykolmethacrylat.

Bei den Verbindungen der oben genannten allgemeinen Formel (I) für den Fall, daß n = 2 ist, handelt es sich um Umsetzungsprodukte der oben genannten Hydroxylgruppen enthaltenden Acrylate oder Meth¬ acrylate mit Isocyanaten, die erhältlich sind durch Reaktion von geeigneten Diolen mit Diisocyanaten. Bei den Diolen handelt es sich um a) Polycaprolactondiole, b) Polytetrahydrofurfuryldiole und c) spezielle Polyesterdiole.

Das Molverhältnis bei der Reaktion von den Diolen mit den Diiso¬ cyanaten kann im Verhältnis von 1:2 bis zu 1:1,1 variieren.

a) Polycaprolactondiole sind nach an sich bekannten Verfahren er¬ hältlich durch Ringöffnungspolymerisation von Caprolacton mit ge¬ eigneten Diolen, wobei das Verhältnis von Caprolacton zum Diol 1 bis 20 beträgt, also 2 bis 40 Mol Caprolacton pro Mol Diol einge¬ setzt wird. Das Molekulargewicht der Polycaprolactondiole beträgt zwischen 200 und 4000.

Als Diole kommen insbesondere lineare oder verzweigte zweiwertige, 2 bis 6 Kohlenstoffatome enthaltende Alkohole in Frage, die ausge¬ wählt sind aus Ethylenglykol, 1,2-Propandiol , 1,3-Propandiol , 1,2-, 1,3- oder 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol , 2-Methyl-l ,4-butandiol , 2,2-Dimethyl-l,3-propandiol, 1,2- oder 1,6-Hexandiol , 1,10-Decan- diol.

Die Reaktionsprodukte aus dem Diol und dem Caprolacton werden an¬ schließend nach dem Fachmann bekannten Verfahren mit aromatischen, aliphatischen oder cyclischen Diisocyanaten umgesetzt. Geeignete Diisocyanate von denen sich Q und unabhängig davon auch Q' ab¬ leitet, sind ausgewählt aus 2,4-Toluendiisocyanat, 2,6-Toluen- diisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat (MDI), 4,4'-Dicyclo- hexyldiisocyanat, meta - und para-Tetramethyl-xylendiisocyanat, 3-Isocyanatomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexylisocanat (Isophoron- diisocyanat), Hexamethylendiisocyanat, 1,5-Naphthylendiisocyanat, Dianisidindiisocyanat, Di(2-isocyanatoethyl)-bicyclo[2.2.1]-hept- 5-en-2,3-dicarboxylat, 2,2,4- und 2,4,4-Trimethylenhexamethylen- diisocyanat und Gemischen davon.

Anschließend wird das Reaktionsprodukt aus dem Diol, dem Capro¬ lacton und dem Diisocyanat nach an sich bekannten Verfahren mit dem Hydroxylgruppen enthaltenden Acrylat oder Methacrylat zum Poly- urethan(meth)acrylat umgesetzt.

b) Der Aufbau der sich von Polytetrahydrofurfuryldiol ableitenden Verbindungen erfolgt prinzipiell nach dem gleichen Schema wie unter a) beschrieben. Zunächst wird Polytetrahydrofurfuryldiol mit einem der oben unter a) genannten Diisocyanate zur Reaktion gebracht und das Reaktionsprodukt daraus mit den bereits unter a) erwähnten Hydroxylgruppen enthaltenden Acrylaten oder Methacrylaten zum Poly- urethan(meth)acrylat umgesetzt. Hinsichtlich des Verfahrens zur Umsetzung von Diolen mit Diisocyanaten wird auf die dem Fachmann bekannte einschlägige Fachliteratur verwiesen. Das Molekulargewicht der Produkte beträgt zwischen 200 und 4500.

c) Besonders gute Eigenschaften, insbesondere hinsichtlich der Hydrophobierung wird durch den Einsatz von Polyurethan(meth)- acrylaten auf Basis spezieller Polyesterdiole erreicht. Diese

Polyurethan(meth)acrylate weisen eine besondere elastifizierende Wirkung auf.

Bei diesen Polyurethan(meth)acrylaten handelt es sich um Ver¬ bindungen der allgemeinen Formel II

[H 2 C=CR 1 -C(=0)-0-R 2 -0-C(=0)-NH-Q-NH-C(=0)]2[{-0-R -0-C(=0)-NH-Q , -N- H-C(=0)} m -0-R 4 -0-] (II)

wobei m, R 1 , R 2 , Q und Q' den oben genannten Definitionen ent¬ sprechen.

R 4 entspricht Polyesterdiol-Resten, die sich von Polyesterdiolen ableiten, die gekennzeichnet durch ein C:0-Verhältnis von > 2,6, vorzugsweise > 3,0 und ein C:H-Verhältnis von < 10. Ferner zeichnen sich diese Polyesterdiole durch ein Molekulargewicht von 1000 bis 20000, insbesondere von 1000 bis 10000 aus.

Die Herstellung dieser speziellen Polyesterdiole erfolgt durch Um¬ setzung von langkettigen Diolen, insbesondere Dimerdiol (hydrierte Di erfettsäure) mit kürzerkettigen 4 bis 8 Kohlenstoffatome enthal¬ tenden Dicarbonsäuren oder deren Anhydriden, insbesondere Bernstein¬ säure oder Bernsteinsäureanhydrid. Die Polyesterdiole können auch hergestellt werden durch Umsetzung von kürzerkettigen 4 bis 8 Kohlen¬ stoffatome enthaltenden Diolen, insbesondere 1,6-Hexandiol mit lang¬ kettigen Fettsäuren, insbesondere Di erfettsäure-Gemisch aus dimeri- sierten Fettsäuren von acyclischen und cyclischen Dicarbonsäuren mit durchschnittlich 36 Kohlenstoffatomen. Es können aber auch Gemische aus langkettigen Diolen mit kürzerkettigen Diolen einge¬ setzt werden, wie insbesondere Gemische aus Hexandiol und Poly- ethylenglykol oder aus Dimerdiol und Diethylenglykol.

Allgemein als Diole besonders bevorzugt sind lineare oder ver¬ zweigte C -C44-Alkyldiole wie Ethylenglykol , 1,2- oder 1,3- Propylenglykol, 1,2-, 1,3- oder 1,4-Butandiol , Neopentylglykol , 1,2- oder 1,6-Hexandiol , 1,10-Decandiol , 1,12-Octadecandiol. In Frage kommen aber auch cyclische Cö-C44-Alkyldiole.

Ferner bevorzugt sind Ethergruppen enthaltende Diole, wie bei¬ spielsweise Di-, Tri- oder Tetraethylen- oder propylenglykol oder deren oligomeren Homologen.

Allgemein als Dicarbonsäure besonders bevorzugt sind lineare, oder verzweigte C 2 -C44-Alkyldicarbonsäuren, wie Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Azealinsäure, Nonandicarbonsäure, Decandicarbonsäure, Undecandi- carbonsäure oder deren technische Gemische zur Reaktion mit den Diolen können ebenfalls ungesättigte C4-C44-Dicarbonsäuren, wie Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure oder Aconitsäure eingesetzt werden.

Die Veresterung kann nach an sich bekannten Verfahren in Gegenwart eines Katalysators in einem geeigneten Lösungsmittel bei erhöhter Temperatur unter azeotroper Entfernung des Reaktionswassers er¬ folgen. Als Katalysator ist Zinn(II)octoat und als Lösungsmittel Xylen bevorzugt.

Die so gewonnenen Polyesterdiole werden dann mit einem der oben unter a) genannten Diisocyanate umgesetzt und anschließend mit den bereits unter a) erwähnten Hydroxylgruppen enthaltenden Acrylaten oder Methacrylaten zum Polyurethan(meth)acrylat umgesetzt. Eine oder mehrere dieser auf den speziellen Polyesterdiolen ba¬ sierenden Polyurethan(meth)acrylate können im Gemisch mit Akti¬ vatoren und gegebenenfalls weiteren üblichen Zusätzen als Kleb¬ stoffZusammensetzung eingesetzt werden.

Bei den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) für den Fal daß n = 3 ist, handelt es sich um Umsetzungsprodukte der oben genannten Hydroxylgruppen enthaltenden Acrylate oder Methacrylate mit Isocy- anaten, die erhältlich sind durch Umsetzung von geeigneten 3 bis 6 Kohlenstoffatome enthaltenden, linearen oder verzweigten drei¬ wertigen Alkoholen (Triolen) mit Caprolacton und anschließender Reaktion mit Diisocyanaten.

Polycaprolactontriole sind nach an sich bekannten Verfahren er¬ hältlich durch Ringöffnungspolymerisation von Caprolacton mit geeigneten Triolen, wobei das Verhältnis von Caprolacton zu Triol 1 bis 10 beträgt, also 3 bis 30 Mol Caprolacton mit einem Mol Triol umgesetzt werden.

Als Triole kommen insbesondere solche in Frage, die ausgewählt sind aus Glycerin, 1,2,4-Butantriol, Tri ethylolpropan (2-Hydroxymethyl- 2-ethyl-l,3-propandiol) und Trimethylolethan (2-Methyl-2-hydroxy- methyl-1,3-propandiol).

Die Reaktionsprodukte aus dem Triol und dem Caprolacton werden an¬ schließend nach dem Fachmann bekannten Verfahren mit den unter a) genannten Diisocyanaten umgesetzt. Anschließend wird das Reak¬ tionsprodukt aus dem Triol, dem Caprolacton und dem Diisocyanat nach an sich bekannten Verfahren mit dem Hydroxylgruppen ent¬ haltenden Acrylat oder Methacrylat zum Polyurethan(meth)acrylat umgesetzt.

Die Klebstoffzusammensetzung kann ferner ein oder mehrere Acrylat- oder Methacrylat-Comono ere enthalten. Diese Monomere sind aus¬ gewählt aus Allylacrylat, Allylmethacrylat, Methylacrylat, Methyl- ethacrylat 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 2- oder 3-Hydroxypropylacrylat, 2- oder 3-Hydroxypropylmethacrylat,

6-Hydroxyhexylacrylat, 6-Hydroxyhexylmethacrylat, Benzylmeth- acrylat, Phenylethylmethacrylat, 2-Phenoxyethylmethacrylat, Morpholinoethyl ethacrylat, Glycidylmethacrylat, Piperidyl- acrylamid, Neopentylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat, tert.- Butylmethacrylat und Tetrahydrofurfurylmethacrylat oder Gemischen davon. Auch Dimethacrylate, wie insbesondere TEGDMA, sind brauchbar.

Vorzugsweise enthält die erfindungsgemäße Zusammensetzung 20 bis 70 Gew.-% des Polyurethan(meth)acrylats sowie 80 bis 30 Gew.-% des (Meth)acrylat-Comonomeren, bezogen auf die Gesamtmenge der poly- merisierbaren Verbindungen.

Die erfindungsgemäßen Klebstoffzusammensetzungen werden als radi¬ kalisch polymerisierbare Einkomponentensysteme eingesetzt. In jedem Fall kommt jedoch ein Starter- oder Aktivatorsystem zum Einsatz, welches die Polymerisation an olefinisch ungesättigten Systemen auslöst. Derartigen Aktivatoren ist die Fähigkeit immanent, durch Zutritt von Umgebungsluft aktivierbar zu sein, wobei diese Akti¬ vierung in bevorzugten Ausführungsformen schon bei Raumtemperatur eintreten soll. Derartige AktivatorSysteme bestehen in der Regel aus einer Starterkomponente und einer Beschleunigerkomponente.

Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann als IK- oder 2K-System eingesetzt werden. Vorzugsweise wird sie als einkomponentiges KlebstoffSystem eingesetzt. Sie soll lagerstabil sein, in ihrer Applikationsform formbar, insbesondere pastös bis fließfähig sein und eine zur Verarbeitung hinreichende Topfzeit aufweisen, dann aber durch die einfache Einwirkung von Umgebungsluft formstabil aushärten. Die EinkomponentenklebstoffSysteme müssen bis zum Ein¬ satz vor dem Zutritt von Luft geschützt gehalten werden.

Im Rahmen der Erfindung wurden Hydrazone als Starter oder -Haupt- komponente in Aktivatorsystemen für die Aushärtung der unge¬ sättigten Verbindungen mittels Umgebungsluft eingesetzt. Die Hydrazonverbindungen werden bevorzugt mit im System wenigstens an¬ teilsweise löslichen Metallverbindungen für die Beschleunigung ein¬ gesetzt.

Die erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzten Hydrazonkomponenten ent¬ sprechen der nachfolgenden allgemeinen Formel III

l0 R 6c=N-NH-R7 (III)

In dieser Ausführungsform haben die Reste R 10 , R6 und R? aus dieser allgemeinen Formel (III) die nachfolgende Bedeutung:

RIO ist ein geradkettiger, verzweigter oder cyclischer und gege¬ benenfalls substituierter Alkylrest oder ein gegebenenfalls sub¬ stituierter Arylrest.

R Ö kann in seiner Bedeutung gleich oder verschieden sein von dem Rest R*0 und ist dabei Wasserstoff, ein geradkettiger, verzweigter oder cyclischer und gegebenenfalls substituierter Alkylrest oder ein gegebenenfalls substituierter Arylrest.

In einer besonderen Ausführungsform können die Reste RIO und R& auch zusammen mit dem gemeinsamen substituierten C-Atom einen cycloaliphatischen Rest bilden, der auch substituiert sein kann.

Der Rest R? ist wieder ein geradkettiger, verzweigter oder cyc¬ lischer und gegebenenfalls substituierter Alkylrest oder ein ge¬ gebenenfalls substituierter Arylrest.

Die Reste R \ R6 und R? können insgesamt oder wenigstens anteils¬ weise gleich sein, jeder dieser Reste kann sich aber auch von den beiden anderen Resten in seiner Struktur unterscheiden. Als Alkyl- reste kommen insbesondere geradkettige und/oder verzweigte Alkyl- reste mit bis zu 40 C-Atomen, vorzugsweise bis zu etwa 20 C-Atomen, in Betracht. Cyclische Reste bestimmen sich in ihrer Mindestkohlen¬ stoffzahl durch die Stabilität des jeweiligen Ringsystems. Eine bevorzugte Untergrenze liegt hier bei 5 und insbesondere bei 6 C-Atomen.

Die Reste RIO, R6 und R? können unsubstituiert oder substituiert sein. Zu berücksichtigen ist hier, daß durch Substitution dieser Reste und insbesondere des Restes R? ein gewisser Einfluß auf die Reaktivität des Aktivatorsystems genommen werden kann. Liegt bei¬ spielsweise als Rest R? ein aromatisches System, irisbesondere ein Phenylrest vor, so kann durch geeignete Substitution dieses Phenylrestes eine Reaktionsbeschleunigung dadurch erreicht werden, daß an sich bekannte elektronenschiebende Substituenten an diesem Phenylrest in R? vorgesehen werden.

Elektronenschiebende und damit reaktionsbeschleunigenden Substi¬ tuenten sind beispielsweise Alkyl-, Alkoxy- und/oder Halogensubsti- tuenten am Phenylrest in R?, umgekehrt wirken stark elektronen¬ ziehende Substituenten von der Art der -N0 -Gruppe verlangsamend auf den Reaktionsablauf ein. Zu solchen elektronenschiebenden bzw. elektronenziehenden Effekten durch Substitution und zur Struktur der jeweiligen Substituenten besteht umfangreiches allgemeines Fachwissen, auf das hier verwiesen wird.

Für weitere Einzelheiten und insbesondere hinsichtlich der Her¬ stellung dieser Hydrazone wird auf die WO-A-91/10687 verwiesen.

Ferner können Hydrazone folgender allgemeiner Formel

Ph(-C(RÖ)=N-NHR9) q

eingesetzt werden, wobei q eine Zahl von 1 bis 3

R8 H oder eine Alkylgruppe mit bis zu 40 C-Atomen ist und

R unabhängig von den übrigen Substituenten H oder eine aromatische oder aliphatische Gruppe mit bis zu 40 C-Atomen ist.

Diese Hydrazon-Verbindungen sind mono-, di- oder trifunktionell. Die Reste RÖ und R9 sind vorzugsweise lineare und/oder cyclische Alkylgruppen mit bis zu 40 C-Atomen, insbesondere mit 3 bis 8 C- Atomen. Mindestens ein R^-Rest pro Molekül sollte eine solche Al¬ kylgruppe sein. Die Reste R 8 und R9 können unsubstituiert oder substituiert sein. Zu berücksichtigen ist hierbei, daß durch die Substitution dieser Reste, insbesondere des Restes R9, ein ge¬ wisser Einfluß auf die Reaktivität des Aktivatorsystems genommen werden kann. Liegt beispielsweise ein aromatisches System, insbe¬ sondere ein Phenylrest vor, so kann durch geeignete Substitution dieses Phenylrestes eine Reaktionsbeschleunigung dadurch erreicht werden, daß an sich bekannte Elektronen-schiebende Substituenten an diesem Phenylrest in R9 vorgesehen werden.

Elektronenschiebende und damit reaktionsbeschleunigende Substitu¬ enten sind beispielsweise Alkyl-, Alkoxy- und/oder Halogensubsti- tuenten am Phenylrest in R9. Umgekehrt wirken stark elektronen¬ ziehende Substituenten von der Art der -N0 2 -Gruppe verlangsamend auf den Reaktionsablauf ein. Zu solchen elektronenschiebenden bzw.

elektronenziehenden Effekten durch Substitution und zur Struktur der jeweiligen Substituenten besteht umfangreiches allgemeines Fachwissen, auf das hier verwiesen wird.

Auch dem Rest R 8 aus der allgemeinen Formel kann durch Wahl der jeweiligen Konstitution und der gegebenenfalls vorgesehenen Substitution die Geschwindigkeit des Reaktionsablaufes beein¬ flussende Wirkung zukommen.

Zur außerordentlichen Vielgestaltigkeit für die bestimmte Be¬ schaffenheit der Reste R 8 und R^ aus den Verbindungen der all¬ gemeinen Formel gibt die US-PS-4 010 152 mit ihren Formelbildern aus den Spalten 6 bis 14 Aufschluß. Dargestellt sind hier die Hydrazonverbindungen bereits in Form ihrer Hydroperoxide, wie sie sich auch erfindungsgemäß im Reaktionsablauf in si'tu bei Zutritt von Luftsauerstoff bilden. Die umfangreichen Angaben dieser zuletzt genannten Druckschrift zu der bestimmten Beschaffenheit der Hydra¬ zonverbindungen bzw. der aus ihnen in situ entstehenden Hydroper¬ oxide gelten für die Lehre der Erfindung im Zusammenhang mit der Definition der Verbindungen der allgemeinen Formel. Aus Zweckmäßig¬ keitsgründen wird auf diese ausführliche druckschriftliche Dar¬ stellung im Zusammenhang mit der Erfindungsbeschreibung Bezug genommen. Selbstverständlich kann der Benzol-Ring noch weitere Substituenten enthalten, wenn sie die Starter-Funktion nicht stören.

Konkrete Beispiele sind: Acetophenon- ethylhydrazon (q = 1, R 8 = R9 = CH3), Acetophenon-t-butylhydrazon (q = 1, R 8 = CH3, R9 = C(CH3)3).

Für weitere Einzelheiten und insbesondere hinsichtlich der Her¬ stellung dieser Hydrazone wird auf die W0-A-93/01218 verwiesen. Die im System wenigstens anteilsweise lösliche MetallVerbindungen zeichnen sich dadurch aus, daß vor allem MetallVerbindungen solcher

Metalle eingesetzt werden, die in mehreren Wertigkeitsstufen auf¬ treten können. Besonders aktiv können hier ausgewählte Vertreter der Übergangsmetalle sein. Der jeweiligen Auswahl des Metalls kann unter anderem geschwindigkeitsbestimmender Charakter zur Polymeri¬ sationsauslösung zukommen. Bei Raumtemperatur hochaktive Kompo¬ nenten leiten sich z.B. vom Kupfer, Kobalt, Vanadium und/oder Mangan ab. Verbindungen des Eisens kommt allerdings eine besondere Bedeutung und gute Reaktionsbeschleunigung zu.

Für das für viele Anwendungsgebiete besonders vorteilhafte Arbeiten bei Raumtemperatur eignen sich insbesondere Eisen-, Kobalt- und/- oder Manganverbindungen, gegebenenfalls in Ab ischung mit weiteren metallischen Komponenten wie Verbindungen des Blei, Cer, Calcium, Barium, Zink und/oder Zirkon. Es kann hier auf die einschlägige Fachliteratur verwiesen werden, vergleiche beispielsweise die Ver¬ öffentlichung in "Ullmann Encyklopädie der technischen Chemie", 4. Auflage, Band 23 (1983), Seiten 421 bis 424 sowie die dort zitierte Literatur.

Die hier betroffenen Metalle werden in Form solcher Verbindungen eingesetzt, daß sie wenigstens anteilsweise im Gesamtsystem löslich sind. Es kommen dabei sowohl seifenartige MetallVerbindungen als auch in anderer Form insbesondere komplex an organische Reste ge¬ bundene Typen in Betracht. Typische Beispiele für das Arbeiten im Sinne des erfindungsgemäßen Handelns ist die Verwendung entsprechen¬ der Metallnaphthenate bzw. Metallacetylacetonate. Besteht eine hin¬ reichende Löslichkeit von anorganischen Salzen im System dann ist allerdings auch die Verwendung solcher anorganischer Systeme möglich. Ein typisches Beispiel hierfür ist das Eisenchlorid, das bei seinem Einsatz im erfindungsgemäßen System eine deutlich beschleunigende Wirkung zeigt.

Es kann zweckmäßig sein, die MetallVerbindungen jeweils in einer niedrigen Wertigkeitsstufe des Metalls - beispielsweise also als Kobalt (II) oder Mangan (II) - einzusetzen. In anderen Fällen eignet sich auch die Verwendung der MetallVerbindung in der höheren Wertigkeitsstufe des Metalls. So kann beispielsweise Eisen auch in Form der Fe 3+ -Verbindungen verwendet werden.

Reduktionsmittel mit Beschleuniger-Wirkung können gewünschtenfalls als Aktivatorkomponente mitverwendet werden. Diese werden in üb¬ lichen Redoxsystemen zur Polymerisationsauslösung eingesetzt. Verwiesen wird auf die einschlägige umfangreiche Literatur, bei¬ spielsweise W. Kern, Makromol. Chem. 1, 249 (1947) sowie C. Srna, Angew. makromol. Chem. 9, 165 (1969) sowie das allgemeine Fach¬ wissen, wie es z.B. beschrieben ist in Houben Weyl "Methoden der organischen Chemie" Band 14/1, 263 bis 297.

Als besonders aktiv hat sich hier die Klasse der Alpha-Hydroxy- ketone, beispielsweise mit ihren Vertretern Butyroin, Benzoin oder Azetoin erwiesen. Wesentlich ist, daß diese Stoffklasse in den erfindungsgemäß eingesetzten Aktivatorsystemen zwar eine wichtige reaktionsbeschleunigende Funktion übernehmen können, daß jedoch ihre Mitverwendung nicht zwingend ist.

Starter bzw. Aktivatorsysteme aus den hier geschilderten Haupt¬ komponenten Hydrazonverbindung, wenigstens anteilsweise löslicher metallischer Trockenstoff und/oder gewünschtenfalls mitverwendeter Beschleuniger können anstelle der peroxidischen Startersysteme eingesetzt werden.

In den Zusammensetzungen der Erfindung machen die Peroxid- und Hydrazon-Aktivatorge ische bevorzugt nicht mehr als etwa 15 Gew.-% und insbesondere nicht mehr als etwa 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf

das Gesamtsystem aus. Je nach Aktivität der eingesetzten -Kompo¬ nenten kann dabei das Gewicht des Aktivatorgemisches sehr stark abgesenkt werden und beispielsweise bis in den Bereich von etwa 0,1 Gew.-% oder wenigstens etwa 0,5 Gew.-% verringert werden. Besonders geeignet können Mengen des Aktivatorsystems von wenigstens etwa 1 Gew.-%, bevorzugt bis zu etwa 8 Gew.-% sein.

Die drei zuvor genannten Komponenten des Hydrazon-Aktivatorsystems können dabei vorzugsweise in den folgenden Mengenverhältnissen ein¬ gesetzt werden:

Hydrazon-Verbindungen: wenigstens etwa 0,1 Gew.-%, zweckmäßig 0,5 bis 7,5 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 4 Gew.-% Metall aus löslicher MetallVerbindung: 0 bis einige Gew.-%, zweckmäßig etwa 50 ppm bis 1 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 100 ppm, z.B. 1000 bis'5000 ppm Reduktionsmittel: 0 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgemisch.

Zur Steuerung des Reaktionsablaufs und/oder der offenen Topfzeit können in an sich bekannter Weise Inhibitoren und/oder Stabili¬ satoren gegen vorzeitige Auslösung der radikalischen Reaktion mitverwendet werden. Ihre Menge bemißt sich nach dem angegebenen Zweck. Sie kann im Einzelfall durch fachgerechte Überlegungen und/oder durch Vorversuche einfach ermittelt werden. Die mitver¬ wendeten Stabilisatoren werden üblicherweise wenige Prozent - z.B. etwa 2 bis 5 Gew.-% - des Gesamtgemisches nicht überschreiten und liegen im allgemeinen unterhalb 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamt¬ gemisch.

Die Erfindung erlaubt jeweils die Zusammenstellung optimierter Klebstoffzusammensetzungen. Unter Wahrung der erfindungsgemäßen Gesetzmäßigkeiten können lösliche und/oder unlösliche Füllstoffe,

Elastifizierungsmittel, Verdickungsmittel, Thixotropierungsmittel , Pigmente, Haftvermittler, Stabilisatoren und dergleichen mit¬ verwendet werden, ohne daß die Funktionsfähigkeit der erfindungs¬ gemäßen Zusammensetzungen gefährdet ist. Voraussetzung hierfür ist natürlich, daß durch Auswahl der Hilfs- und Füllstoffe sicher¬ gestellt ist, Störungen in der Interaktion der Aktivatorkomponenten auszuschließen. Hierzu gilt allgemeines chemisches Wissen.

Zur Inhibierung der erfindungsgemäßen Systeme stehen in an sich bekannter Weise mehrere Mechanismen zur Verfügung. Genannt seien die beiden folgenden Grundtypen:

1. Stabilisierung gegen 0 , Zusatz von Antioxidantien und

2. Stabilisierung gegen Radikale, Zusatz von Radikalinhibitoren.

Aus dem allgemeinen chemischen Wissen seien im nachfolgenden typische Stabilisatorkomponenten aufgezählt, wobei jeweils in Klammern hinter der speziellen Verbindung angegeben ist, welchem Mechanismus der Stabilisator zuzuordnen ist:

Pyrogallol (1), 0 -inhibierte Acrylate (1), Hydrochinon (1,2), Hydrochinonmonomethylether (1,2), Butylhydroxytoluen (2) und Phenothiazin (2). Besondere Bedeutung zur Stabilisierung des Systems gegen unerwünschte vorzeitige Abreaktion kann Verbindungen vom Typ des Triphenylphosphins sowie NaI und I 2 zukommen.

Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann als aerob härtendes Klebstoffsystem, streichfähiges Mittel für die Oberflächenbe- schichtung mit polymerisierbaren insbesondere lösungsmittelfreien Lacken und Anstrichmittel im Sinne von streichfähigen luft¬ trocknenden Lacksystemen, für die Herstellung von Formteilen unter Reaktionsauslösung durch Einwirkung von Umgebungsluft, beispiels-

weise auf Basis von Styrol/ungesättigte Polyesterharze sowie als Dichtungsmasse und in Druckfarben verwendet werden.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden die radikalisch polymerisierbaren Verbindungen mit dem Aktivatorsystem und den gegebenenfalls weiteren Zusätzen in den gewünschten An¬ teilen in einer Rührapparatur homogenisiert. Bei Einkomponenten¬ klebstoffZusammensetzungen ist darauf zu achten, daß das Homogeni¬ sieren unter Ausschluß von Luftsauerstoff stattfindet. Hierzu hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Rührapparatur mit den polymer¬ isierbaren Verbindungen vor dem Zusatz der letzten Aktivatorkompo¬ nente (bei Härter- Beschleunigerkombinationen) zu evakuieren und dann mit Stickstoff zu belüften. Dieser Vorgang kann gegebenenfalls mehrfach wiederholt werden.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind flüssig oder pastös und deren ausgehärtete Massen weisen eine gute Kälte-, Wärme- und Feuchtigkeitsbeständigkeit auf. Bei Langzeitlagerung wurden unter Berücksichtigung des Trübungs- und Klarpunktes positive Eigen¬ schaften (keine Kristallisation, Verfärbung und Entmischung) festgestellt und weisen auf Glas, Keramik, Metallen, Kunststoffen sowie Cellulose enthaltenden Materialien, wie Holz oder Papier eine hervorragende Adhäsion auf. Dies zeigt sich insbesondere durch die ermittelten Zugscherfestigkeiten auf Eisenblechen nach DIN 53281 (Herstellung der Prüfkörper) und DIN 52283 (Ermittlung der Zug¬ scherfestigkeit).

Bei Kunststoffen wie PE, PP, POM, PA, PS, SAN und PMNA kann die Zugscherfestigkeit noch durch eine Vorbehandlung erhöht werden. Dazu eignet sich insbesondere eine Plasma-, Corona- oder Flamm- Vorbehandlung des z.B. mit Ethanol entfetteten Werkstoffes. Die Bedingungen für eine Niederdruck-Plasma Vorbehandlung sind z.B.

GHz-Prozessor mit 300 W Leistung, Prozeßgas: Sauerstoff, Druck: 0,2 mbar, Zeit: 5 Minuten.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, die sich je nach Gehalt an Comonomer auf unterschiedliche Viskositäten einstellen lassen, wurden herangezogen um aerob härtende lK-Reaktivklebstoffe her¬ zustellen. Als Starter erwies sich Acetophenon-tert.-butylhydrazon als am besten geeignet. In den Beispielen wurden durch die Ver¬ wendung von Natriumiodid, lod und Eisenacetylacetonat lagerstabile Klebstoffe hergestellt und in Zugscherversuchsreihen an Standard¬ werkstoffen [Stahl, Aluminium, Kupfer, Messing, Glas, Keramik, Holz (Limba, Balsa, Buche, Fichte), Hart-PVC, PC, ABS] geprüft. Zur Überprüfung auf Eignung als "lK-Verbundklebstoff" wurden diverse Zugscherversuchsreihen durchgeführt. Die Prüfungen auf Spalt- überbrückung und Alterungsbeständigkeit (Wärmebeständigkeit, Feuchtklima- und Wechselklima-Test) verliefen ebenfalls positiv. Die in den Beispielen aufgeführten Zugscherversuchsreihen nach DIN-Vorschrift zeigen, daß das entwickelte Klebstoffsystem für ein breites Anwendungsgebiet geeignet ist.

Besondere Beachtung verdient jedoch die Anwendung der erfindungs¬ gemäßen KlebstoffSysteme für die Herstellung von Stereoanlagen -insbesondere Lautsprechern. Diese Anwendung wurde durch Verklebung von Musterteilen überprüft, da die papiergefertigte Trichtermembran und die phenolfomaldehydharzgetränkte Baumwo11-Dämpfung bzw. -Zen¬ trierung aus saugfähigen und flexiblen Materialien besteht. Diese Werkstoffe können nicht nach DIN-Vorschrift im Zugscherversuch geprüft werden. Zur Überprüfung auf Eignung des Klebstoffes wurde ein Mittelton-Lautsprecher manuell gefertigt. Die vorgenommenen Verbundverklebungen - AIuminium-Schwingspule/phenolformaldehyd- harzgetränkte Baumwoll-Zentrierung, Aluminium-Korb/Sicke, Aluminium-Korb/phenolformaldehydharzgetränkte Zentrierung, papier-

gefertigte Trichtermembran/ Aluminiumschwingspule, kupfergefertigte Litzendrähte/ papiergefertigte Trichtermembran - wurden ohne negativen Befund manuell untersucht. Digitale Verstärkeranlagen führen zu hochbelasteten Lautsprechern, die dann zu einer hohen Wärmebelastung an der Schwingspule und an dem Trichtermembranhals führen, insbesondere wenn die Schwingspule aus Aluminium besteht. Diese Verklebung wurde deshalb unter Temperaturbelastung im Trockenschrank (3h/180°C) geprüft. Nach Abkühlung auf Raumtempe¬ ratur wurde die Verklebung einer manuellen Zugbelastung - unter Beobachtung von Materialbruch der Membran - ausgesetzt. Die hoch¬ feste und dennoch flexible Klebfuge ermöglicht auch den Einsatz am Magnetsystem des Lautsprechers.

Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung der erfindungsgemäßen KlebstoffZusammensetzung durch welche es möglich ist, die für die Aktivierung des Klebstoffes notwendigen Luftkontaktzeiten (LKZ, Zeit die benötigt wird, um Sauerstoff aus der Umgebungsluft aufzunehmen) weiter zu verkürzen und somit kürzere Taktzeiten zu erzielen. Demgemäß betrifft die Erfindung die Verwendung der er¬ findungsgemäßen Zusammensetzung zum Verkleben von Werkstoffen mit der erfindungsgemäßen aerob härtenden KlebstoffZusammensetzung, gekennzeichnet durch

- Auftragen der KlebstoffZusammensetzung auf wenigstens eine der miteinander zu verbindenden Oberflächen der Werkstoffe,

- Erwärmen der Werkstoffe an der mit der Klebstoffzusammensetzung versehenen Oberfläche während des Kontaktes der Klebstoffzusammensetzung mit Luftsauerstoff auf eine Temperatur von 40-50°C,

- Verbinden der Werkstoffe an den Oberflächen miteinander,

- Aushärtenlassen der KlebstoffZusammensetzung.

Die Erwärmung des Werkstoffes kann wie beschrieben nach dem Auf¬ tragen der KlebstoffZusammensetzung erfolgen, aber auch bereits vor

dem Auftragen des Klebstoffes.

Die Wärmezufuhr kann mit üblichen, dem Fachmann bekannten Wärme¬ quellen erfolgen. Als besonders vorteilhaft in der praktischen An¬ wendung hat sich jedoch der Einsatz von Infrarot-Licht (z.B. 250 W, Osram) erwiesen.

Reproduzierbare Zugscherfestigkeiten werden beispielsweise dann er¬ halten, wenn die Bestrahlungsdauer von 30-60 sek. mit dem Abstand der Lampe (5-20 cm) und den Absorptionseigenschaften der zu ver¬ klebenden Prüfkörpern (z.B. Aluminium, Stahl, PVC, PC, ABS, etc) korreliert wird. Die Lampe muß so justiert sein, daß die Temperatur der Prüfkörper während der Bestrahlungsdauer auf 20-80°C, vorzugs¬ weise 25-50°C ansteigt. Neben der Verringerung der Luftkontaktzeit wird auch eine schnellere Aushärtung bei gleichbleibendem Eigen¬ schaftsprofil des Klebstoffes beobachtet.

Natürlich kann auch anstelle des Werkstoffes der Klebstoff selbst erwärmt werden. Das geschieht zweckmäßigerweise durch Erwärmen der Dosierspitze.

Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung der er¬ findungsgemäßen Zusammensetzung in einem System zur Lagerung und Dosierung dieser Zusammensetzung, bestehend aus

- einem flexiblen Behälter (5,14) aus einem luftundurchlässigen Material,

- einer daran angebrachten Produktaustrittsöffnung und einem Abgabeventil,

- einem den flexiblen Behälter umschließenden und mit Produktdurchtrittsöffnung versehenen Druckbehälter (7,12),

- gegebenenfalls an den Druckbehälter angebrachten Anschlüssen für die Druckbeaufschlagung des Druckbehälters,

- Steuergeräten und Dosiereinrichtungen, wobei die Reaktivklebstoffzusammensetzung in dem flexiblen Behälter (5,14) enthalten ist.

Diese Anordnung stellt sicher, daß kein Luftsauerstoff aus der Um¬ gebung oder der Druckluft in den flexiblen, Sauerstoffundurch¬ lässigen Kunststoffbehälter eindringt.

Gemäß einer Ausführungsform des Systems wird der flexible Kunst¬ stoffbehälter mit einer Halterung in den Druckbehälter hinein¬ gestellt oder gehängt. So wird ein Zusammenfallen des Gebindes verhindert. Die Herstellung der Verbindung zwischen Gebinde und Behälterdeckel erfolgt mittels eines verschraubbaren Adapters. Dadurch wird ein direkter Abschluß zur Druckluft und Umgebung er¬ zielt. Am Produktbehälter-Ausgang können die sonst üblichen Ver- schraubungen, Schläuche und Ventile weiterhin eingesetzt werden.

Für die problemlose Verarbeitung der Kleb- und Dichtstoffe muß je nach Aushärtungsmechanismus das geeignete Kunststoffgebinde aus¬ gewählt werden. Luftaktivierbare Klebstoffe müssen aus sauerstoff¬ undurchlässigen Kunststoffgebinden (z.B. EVAL F) dosiert werden.

In einer weiteren Ausführungsform besteht das System aus einer Tube aus einem luftundurchlässigen Material (z.B. AI), welche den aeroben Klebstoff enthält. Die Tube ist mit den entsprechenden Gewinden versehen um mit einem Adapter für Produktaustritt verschraubt zu werden. Die mit dem Adapter versehene Tube wird dann in einen Kartuschenbehälter hineingeschoben, welcher mit Druck beauf¬ schlagt werden kann.

In einem besonderen Beispiel erfolgt die Ansteuerung des Dosier¬ ventils elektropneumatisch mit einem Dosiergerät (DG-combi 1,5 bar, DS 1 DS-compact; Fa. Lang). Verwendet wird ein 310 ml-Kartuschen-

druckbehälter (Typ Winchester; Fa. Cox). Der Adapter (Material POM) wird als Übergangsstück zwischen der Tube und dem Produktschlauch eingesetzt. Das Innengewinde des Adapters muß auf das Außengewinde der Tube abgestimmt sein. Außerdem bildet der Adapter den Abschluß zum Vorratsdruckbehälter. Der Produktschlauch und die Tube muß auf den zu verarbeitenden Klebstoff abgestimmt sein (aerobe Klebstoffe, Sauerstoffundurchlässig). Die Dosierventile sind pneumatisch be¬ tätigte Membranventile (Tropfen- und Raupen-Applikation), volum- etrische Dosierventile und Sprühventile für großflächigen Kleb¬ stoffauftrag.

Die vorliegende Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher beschrieben, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.

Beispiele

I) Herstellung der Polyesterdiole

Beispiel 1:

446,6 g Dimerdiol (hydrierte Dimerfettsäure) und 60 g Bernstein¬ säureanhydrid werden mit 50 g Xylol und 0,5 g Sn(II)octoat werden für 7 Stunden am Wasserabscheider auf 185°C erhitzt. Anschließend wird das Xylol im Wasserstrahlvakuum abdestilliert, wobei die Bad¬ temperatur bis aus 210°C erhöht wird. Das so erhaltene Produkt weist eine Säurezahl (SZ) von 0,9 und eine OH-Zahl (0HZ) von 47 auf, was einem mittleren Molekulargewicht von 2400 entspricht. Gehalt: 78,53 %C 12,08 %H 9,39 %0 C:0=8,36; C:H=6,5

Beispiel 2:

446,6 g Dimerdiol, 70 g Bernsteinsäureanhydrid und 0,5 g Sn(II)- octoat werden analog Beispiel 5 umgesetzt. Das resultierende Poly¬ esterdiol weist eine SZ von 1,7, eine OHZ von 25 und ein mittleres Molekulargewicht von 4500 auf. Gehalt: 78,19 %C 11,92 %H 9,89 %0 C:0=7,9; C:H=6,56

Beispiel 3:

97,5 g Hexandiol und 400,7 g Dimerfettsäure VD 288 werden mit 100 g Xylol und 0,5 g Sn(II)octoat 7 h bei 195°C am Wasserabscheider er¬ hitzt. Anschließend wird das Xylol abdestilliert, das resultierende Polyesterdiol weist eine SZ von 0,1 eine OHZ von 19,1 und ein mittleres Molekulargewicht von 5900 auf. Gehalt: 77,62 %C 12,15 %H 10,23 %0 C:0=7,6; C:H=6,4

Beispiel 4:

97,5 g Hexandiol-1,6 und 343,5 g Dimerfettsäure werden analog Beispiel 7 umgesetzt. Das Polyesterdiol weist eine SZ von 0,3, eine OHZ von 55 und ein mittleres Molekulargewicht von 2000 auf. Gehalt: 76,99 %C 12,14 %H 10,88 %0 C:0=7,08; C:H=6,34

Beispiel 5:

118,2 g Hexandiol, 626 g Polyethylenglykol (MW 600) und 858 g Dimerfettsäure werden analog den Beispielen 7 und 8 umgesetzt. Das Polyesterdiol hat eine SZ von 1,2, eine OHZ von 37 und ein mittleres Molekulargewicht von 3000. Gehalt: 68,5 %C 10,78 %H 20,73 %0 C:0=3,3; C:H=6,35

Beispiel 6:

446,6 g Dimerdiol, 84,9 g Diethylenglykol, 140,1 g Bernstein¬ säureanhydrid und 0,7 g Sn(II)octoat werden analog den Beispielen 5 und 6 umgesetzt. Das resultierende Polyesterdiol hat eine SZ von 2,0, eine OHZ von 31 und ein mittleres Molekulargewicht von 3200. Gehalt: 71,94 %C 10,73 %H 17,33 %0 C:0=4,15; C:H=6,7

Beispiel 7:

718 g (1,33 mol) Dimerdiol, 570 g (1 mol) Dimerfettsäure und 0,6 g Sn(II)octoat werden auf 150°C erhitzt. Innerhalb von 6 h wird die Temperatur auf 225°C gesteigert, wobei ab der 2. Stunde ein Vakuum von 1,333 kPa (100 Torr) angelegt wird. Nach 6 h wird für weitere 8 h im Ölpumpenvakuum auf 240°C erhitzt. Nach beendeter Reaktion weist das erhaltene Polyesterdiol eine Säurezahl von 0,5, eine OH-Zahl von 31 und ein mittleres Molekulargewicht von 36000 auf. Gehalt: 81,2 %C 12,77 %H 6 %0 C:0=13,5; C:H=6,36

II) Herstellung der Polyurethanmethacrylate (PUMA):

Allgemeine HerstellVorschrift:

0,2 mol eines Polyesterdiols werden auf 45°C erhitzt. Dazu werden innerhalb von 5 min. 0,4 mol eines Diisocyanates, z.B. Desmodur T 100 (2,4-Toluendiisocyanat (TDI), Handelsprodukt der Firma Bayer, Leverkusen) zugegeben, wobei die Temperatur auf maximal 55°C ge¬ halten wird. Es werden weitere 15 min. auf 55-60°C erhitzt, bis der NCO-Gehalt der Mischung 50% des Ausgangswertes erreicht hat. Dann werden 0,2 mol Hydroxypropylmethacrylat (HPMA) zugegeben und die Mischung auf 80°C erhitzt, bis der NCO-Gehalt unter 0,1 % gesunken ist. Es resultiert eine 80 %ige Lösung des PUMA in überschüssigem HPMA.

III) Allgemeine Herstellvorschrift für einkomponentiqe Reak-tions- klebstoffe:

37,5 Gew.-Teile Methacrylat-Monomer, 62,5 Gew.-Teile PUMA, 0,5 Gew.-Teile JPA 514, 1 Gew.-Teil Eisen(III)acetylacetonat und 0,1 Gew.-Teile Natriumiodid werden in einer Rührapparatur homogeni¬ siert, evakuiert und anschließend mit Stickstoff belüftet. Zum völligen Ausschluß von Sauerstoff wird dieser Vorgang noch zweimal wiederholt. Dann werden im Stickstoffgegenstrom 3 Gew.-Teile Acetophenon-tert.-butylhydrazon zugegeben und die Mischung nochmals unter Rühren evakuiert und mit Stickstoff belüftet. Acetophenon-methylhydrazon kann anstelle des entsprechenden tert.-Butylhydrazons verwendet werden.

IV) Herstellung von Polvurethanmethacrylaten:

a) Polyurethanmethacrylat-Gemische auf Polycaprolactondiol- und -triolbasis

Edukte:

540 g (1 mol) Polycaprolactontriol , MW 540 (CAPA 305,

Handelsprodukt der Firma Solvay) 1376 g (0.65 mol) Polycaprolactondiol, MW 2000 (CAPA 220,

Handelsprodukt der Firma Solvay) 748 g (4.3 mol) 2,4-Toluendiisocyanat (Desmodur T 100,

Handelsprodukt der Firma Bayer) 1430 g (9.9 mol) Hydroxypropylmethacrylat (HPMA 97,

Handelsprodukt der Firma Röhm) 1.23 g Hydrochinon onomethylether (Handelsprodukt der

Firma Fluka)

Herstel1Vorschrift:

Die Polyole werden in einer Rührapparatur vorgelegt und auf 50°C erhitzt. Das Toluendiisocyanat (TDI) wird innerhalb von 30 min. zugetropft, wobei die Temperatur der Mischung 55°C nicht über¬ steigt. Nach beendeter Zugabe wird für 45 min. auf 60°C erhitzt, bis der NCO-Gehalt einen Wert von 6,8 % erreicht hat. Es werden der Hydrochinonmonomethylether und das HPMA zugegeben und die Mischung solange auf 80°C erhitzt, bis der NCO-Gehalt < 0,1% ist. Es handelt sich bei dem Reaktionsprodukt um eine 80 %ige Lösung des Polyurethan(meth)acrylates in (überschüssigem) HPMA.

b) Polyurethanmethacrylat auf Polytetrahydrofurfuryldiolbasis:

767 g Polytetrahydrofurfuryldiol mit einem Molekulargewicht von 650 werden in einer Rührapparatur vorgelegt und auf 50°C erhitzt. Dazu werden 150 g 4,4'-Diisocyanantodiphenylmethan (Desmodur 44 M, Handelsprodukt der Firma Bayer AG) gegeben und die Mischung solange auf 90°C erhitzt, bis der NCO-Gehalt = 0 ist. Dann werden 209 g 2,4-Toluendiisocyanat (Desmodur T, Handelsprodukt der Firma Bayer AG) zugegeben und das Reaktionsgemisch für eine Stunde auf 60°C erwärmt, bis der theoretische NCO-Gehalt von 4,5 erreicht ist. Es werden 173 g Hydroxypropylmethacrylat zugefügt und die Mischung solange auf 80°C erhitzt, bis der NCO-Gehalt < 0,1% ist.

V) Eigenschaften der aeroben Klebstoffzusammensetzungen

Nachfolgende KlebstoffZusammensetzungen werden hergestellt:

1) 40 Gew.-% Benzylmethacrylat

12 Gew.-% Hydroxypropylmethacrylat

48 Gew.-% Polyurethanmethacrylat nach IVa)

2) 40 Gew.-% Tetrahydrofurfurylmethacrylat 12 Gew.-% Hydroxypropylmethacrylat

48 Gew.-% Polyurethanmethacrylat nach IVa)

3) 15 Gew.-% Benzylmethacrylat

37 Gew.-% Hydroxypropylmethacrylat

48 Gew.-% Polyurethanmethacrylat nach IVa)

4) 25 Gew.-% Benzylmethacrylat

27 Gew.-% Hydroxypropylmethacrylat

48 Gew.-% Polyurethanmethacrylat nach IVa)

5) 52 Gew.-% Hydroxypropylmethacrylat

48 Gew.-% Polyurethanmethacrylat nach IVb)

Alle diese Grundgemische enthalten zusätzlich Acetophenon-tert.- butylhydrazon als Starter sowie weitere übliche Zusatzstoffe.

Die Zusammensetzungen wurden hinsichtlich ihrer Klebeeigenschaften beim Verkleben gleicher und verschiedener Substrate (Verbundver- klebungen) untersucht (DIN 53281, 53282 und 53283). 3 Tropfen der Klebstoffzusammensetzung (ca. 60 mg) wurden einseitig auf das Sub¬ strat aufgetragen und nach einer Luftkontaktzeit (LKZ in Minuten) gefügt.

Die angegebenen Meßwerte sind Mittelwerte, die aus wenigstens 5 Messungen ermittelt wurden. "KB" bedeutet Kohäsionsbruch, "MB" bedeutet Materialbruch. Die Zeitangaben für die Lagerung beziehen sich auf die Lagerzeit der verklebten Substrate. Die nachfolgenden Tabellen 1 und 2 geben die Ergebnisse wieder.

Tabelle 1

Eignung als Klebstoff In den nachfolgenden Beispielen wurde jeweils die Zusammensetzung 1) (6 Wochen bei RT gelagert) eingesetzt.

N N/mm 2 Bruch Durch- (Mittelwert) (Mittelwert) härtung

Alu.: sandgestrahlt

(n. 72h - Lagerung) 3630 14,5 KB i.0.

Standardabweichung:+/- 101,2 +/- 0,4

Stahl: sandgestrahlt (n. 3 h 80°C - Lagerung) 5488 22,0 KB i.0. Standardabweichung:+/- 117,5 +/- 0,5

Stahl: sandgestrahlt

(n. 72 h - Lagerung 4946 19,8 KB i.0.

Standardabweichung:+/- 229,7 +/- 0,9

Tabelle 1 (Fortsetzung):

N N/mm 2 Bruch Durch¬ (Mittelwert) (Mittelwert) härtung

Stahl: sandgestrahlt (n. 72 h + 3 h 80°C - Lagerung) 4514 18,1 KB i.0

Standardabweichung +/- 316,0 +/- 1,3

ABS: glatt

(n. 72 h - Lagerung) 2350 9,4 MB

Standardabweichung +/- 94,4 +/- 0,4

PVC: glatt

(n. 72 h - Lagerung) 1968 7,9 MB

Standardabweichung +/- 231,2 +/- 0,9

PC: glatt

(n 72 h - Lagerung) 1870 7,5 MB

Standardabweichung +/- 166,4 +/- 0,7

Tabelle 1 (Fortsetzung) N N/mm 2 Bruch Durch¬ (Mittelwert) (Mittelwert) härtung

Verbundverklebung: Stahl: sandge. / ABS: glatt (n. 3 h 80°C -

Lagerung) 3750 11,0 KB i.0.

Standardabweichung +/- 149,8 +/- 0,6

Verbundverklebung:

Stahl: sandge. /

PVC: glatt

(n 3 h 80°C -

Lagerung) 2272 9,1 MB i.0.

Standardabweichung +/- 334,0 +/- 1,3

Verbundverk1ebung:

Stahl: sandge. /

PC: glatt

(n. 3 h 80°C -

Lagerung) 2356 9,0 MB i.0.

Standardabweichung +/- 504,1 +/- 2,0

Tabelle 1

(Fortsetzung) N N/mm 2 Bruch Durch-

(Mittelwert) (Mittelwert) härtung

Verbundverk1ebung:

Alu.: sandge. / ABS: glatt

(n. 3 h 80°C -

Lagerung) 1991 8,0 KB i.0.

Standardabweichung +/- 163,3 +/- 0,6

Verbundverklebung:

Alu.: sandge. / PVC: glatt

(n. 3 h 80°C -

Lagerung) 2118 8,5 KB i.0.

Standardabweichung +/- 113,7 +/- 0,4

Verbundverklebung:

Alu. : sandge. / PC: glatt

(n. 3 h 80°C -

Lagerung) 1738 7,0 KB i.0.

Standardabweichung +/- 183,1 +/- 0,7

Tabelle 1 (Fortsetzung) N N/mm 2 Bruch Durch¬ (Mittelwert) (Mittelwert) härtung

Verbundverklebung:

Stahl: sandge. / ABS: glatt

(n. 72 h RT - Lagerung) 2438 9,8 KB i.0.

Standardabweichung +/- 190,4 +/- 0,8

Verbundverklebung:

Stahl: sandge. / PVC: glatt

(n. 72 h RT - Lagerung) 2118 8,5 MB-PVC i.0.

Standardabweichung +/- 144,3 +/- 0,6

Verbundverklebung:

Stahl: sandge. / PC: glatt

(n. 72 h RT - Lagerung) 2308 9,2 MB-PC

Standardabweichung +/- 403,8 +/- 1,6

Verbundverklebung:

Alu. : sandge /ABS: glatt

(n. 72 h RT - Lagerung) 1498 6,0 KB i.0.

Standardabweichung +/- 177,2 +/- 0,7

Tabelle 1

(Fortsetzung) N N/mm 2 Bruch Durch-

(Mittelwert) (Mittelwert) härtung

Verbundverklebung:

ABS: glatt / PVC: glatt

(n. 72 h RT-Lagerung) 2366 9,5 MB-ABS

Standardabweichung +/- 88,2 +/- 0,4

Verbundverklebung:

ABS: glatt / PC: glatt

(n 72 h RT-Lagerung) 2010 8,0 MB-PC

Standardabweichung +/- 144,5 +/- 0,6

Verbundverklebung: PVC: glatt / PC: glatt n 72 h RT-Lagerung) 2352 9,4 MB

+/- 326,8 +/- MB

Tabelle 2 Prüfung auf Spaltüberbrückung und Alterungsbeständigkeit (Wärmebeständigkeit, Feuchtklima- und Wechselklimatest)

Die nachfolgend eingesetzten Zusammensetzungen wurden 6 Wochen bei RT gelagert.

N N/mm 2 Bruch Durch¬

(Mittelwert) (Mittelwert) härtung

Zusammensetzung 1) Stahl: sandgestrahlt (n. 96 h RT-Lagerung) Spalt: 0,10 mm 4304 17,2 KB i.0. Standardabweichung +/- 205,1 +/- 0,8

Zusammensetzung 2) Stahl: sandgestrahlt (n. 96 h RT-Lagerung) Spalt 0,10 mm 3282 13,1 KB i.0. Standardabweichung +/- 327,0 +/- 1,3

Zusammensetzung 1)

Stahl: sandgestrahlt

(n. 96 h RT-Lagerung +

14 Tage 100°C-Lagerung) 5936 23,7 KB i.0.

Standardabweichung +/- 860,4 +/- 3,4

Tabelle (Fortsetzung)

N N/mm 2 Bruch Durch- (Mittelwert) (Mittelwert) härtung

Zusammensetzung 2)

Stahl: sandgestrahlt

(n. 96 h RT-Lagerung +

14 Tage 100°C-Lagerung) 4704 18,8 KB i.0.

Standardabweichung +/- 451,9 +/- 1,8

(Prüfung bei RT)

Zusammensetzung 1) Stahl: sandgestrahlt (n. 96 h RT-Lagerung + 5 Tage Lagerung bei 40°C, 99% Luft- feuchtigkeit) 3300 13,2 KB i.0.

Standardabweichung +/- 424,3 +/- 1,7

Zusammensetzung 2

Stahl: sandgestrahlt

(n. 96 h RT-Lagerung +

5 Tage Lagerung bei

40°C, 99% Luft¬ feuchtigkeit) 2604 10, KB i.0.

Standardabweichung +/- 453,6 +/- 1,8

Tabelle 2 (Fortsetzung)

N N/mm 2 Bruch Durch- (Mittelwert) (Mittelwert) härtung

Zusammensetzung 1) Stahl: sandgestrahlt (n.96 h RT-Lagerung + 10 Tage Lagerung bei 40°C, 99% Luft- feuchtigkeit) 3062 12,2 KB i.0.

Standardabweichung +/- 447,0 +/- 1,8

Zusammensetzung 2)

Stahl: sandgestrahlt

(n. 96 h RT-Lagerung +

10 Tage Lagerung bei

40°C, 99% Luft¬ feuchtigkeit) 2604 11,8 KB i.0. Standardabweichung +/- 76,8 +/- 0,4

VI) Verkürzung der Luftkontaktzeit durch Erwärmung der Prüfkörper

Für nachfolgende Versuche wurden jeweils ca. 60 mg der Klebstoff¬ zusammensetzung 1) einseitig auf den Prüfkörper aufgetragen, eine Minute mit einer Infrarot-Lampe (Osram, 250 W) aus einem Abstand von 13 cm bestrahlt, wodurch sich der Prüfkörper an der Stelle auf die der Klebstoff aufgetragen war auf 40-50°C erwärmte. Dann wurde gefügt und nach verschiedenen Zeiten der Lagerung bei Raumtemperatur wurden Messungen an den Verklebungen durchgeführt.

Die angegebenen Werte für die Zugscherfestigkeit stellen wiederum Mittelwerte aus wenigstens 5 Einzelmessungen dar. "w.f." bedeutet wenig feucht. Die nachfolgende Tabelle 3 gibt die Ergebnisse wieder.

Tabelle 3

N N/imn 2 Bruch Durch- (Mittelwert) (Mittelwert) härtung

Stahl: sandgestrahlt

(n. 15 min.-Lagerung) 1878 7,5 KB w.f.

Standardabweichung +/- 492,7 +/- 2,0

Stahl: sandgestrahlt

(n. 30 min.-Lagerung) 2604 10,4 KB w.f.

Standardabweichung +/- 255,5 +/- 1,0

Stahl: sandgestrahlt

(n 60 min.-Lagerung) 3485 13,9 KB w.f.

Standardabweichung +/- 126,6 +/- 0,5

Stahl: sandgestrahlt

(n 120 min.-Lagerung) 3700 14,8 KB i.0.

Standardabweichung +/- 258,1 +/- 1,0

Tabelle 3 N N/mm 2 Bruch Durch¬

Fortsetzung (Mittelwert) (Mittelwert) härtung

Stahl: sandgestrahlt

(n. 180 min.-Lagerung) 3770 15,1 KB i.0.

Standardabweichung +/- 367,3 +/- 1,5

VII) System zu Lagerung und Dosierung von aeroben Einkomponentenklebstoffen

a) Flexibler, luftundurchlässiger Kunststoffbehälter (mit Halterung in Druckbehälter hineingestellt oder gehängt) - Dosierung des Kleb¬ stoffes.

Mit Hilfe des oben beschriebenen Dosiersystems wurden 2 kg Kleb¬ stoff aus einem EVAL-Weichgebinde (3 1) über einen Zeitraum von 36 h dosiert. Der Restinhalt wurde über eine Differenzwägung bestimmt und betrug 8 g (4%). Zusätzlich wurde die Lagerstabilität über einen Zeitraum von 4 Wochen bei einem konstanten Druck von 2 bar bestimmt. Ein Viskositätsanstieg bei sich anschließender Dosierung wurde nicht festgestellt.

b) Automatische Dosierung von aeroben Klebstoffen aus in Kartuschen gelagerten Tuben.

Eine 200 g Aluminiumtube, befüllt mit einem aerob härtenden Reaktivklebstoff (Viskosität: 1000-1500 mPa-s) wird in den Adapter eingeschraubt und abgedichtet. Somit ist eine Berührung mit Luftsauerstoff ausgeschlossen. Anschließend wird die Tube mit dem Adapter in den Kartuschenbehälter hineingeschoben. Eine ausgangs- seitige Verschraubung zum sauerstoffundurchlässigen Produktschlauch

(Polyurethan 4 x 1 mm und 2 x 1 mm, Fa. Festo) sorgt für einen direkten Abschluß vom Produkt zur Druckluft und Umgebungsluft. Die produktberührenden Teile des Ventils sind aus PTFE gefertigt. Die Impulsauslösung bzw. Applikation kann durch Pistolengriff, Fu߬ schalter oder externen Schließerkontakt (potentialfrei) erfolgen.