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Patent Searching and Data


Title:
AERODYNAMIC BODY AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/067968
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an aerodynamic body (114) comprising a main part (122) that has an upper face (124) which is designed such that a fluid (128) flows (126) over the upper face in a flow boundary layer (130). The main part (122) has at least one step (132) which projects into the flow boundary layer (130) along the main part surface (124), and at least one opening (138) for suctioning a part (140) of the fluid (128) is provided on the surface (124) of the main part (122) adjacently to the step (132) on a face (136) facing the step. Furthermore, at least one other opening (154) for blowing out at least the part (140) of the suctioned fluid (128) is provided on the surface (124) of the main part (122), and the height of the step (132) relative to the surface (124) of the main part (122) is configured such that a pressure can be set at the opening (138) in order to suction the part (140) of the fluid (128), said pressure exceeding the pressure present at the other opening (154). The invention additionally relates to the use of the aerodynamic body (114) as an airplane wing, ship propeller, turbomachine blade, or rotor blade of a wind turbine and to a method for suctioning a part (140) of a fluid (128) flowing over a surface (124) of the aerodynamic body (114).

Inventors:
ZAHN JOHANNES (DE)
RIST ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/075057
Publication Date:
April 27, 2017
Filing Date:
October 19, 2016
Export Citation:
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Assignee:
UNIV STUTTGART (DE)
International Classes:
B64C3/14; B63H1/26; F03D1/06; F15D1/00
Foreign References:
EP2778044A12014-09-17
US20090014592A12009-01-15
GB1019061A1966-02-02
US20130233976A12013-09-12
DE2430885A11975-01-23
DE700625C1940-12-24
DE60304513T22006-08-24
DE1531422A11970-01-15
EP0926064B12003-05-07
US3624751A1971-11-30
DE458428C1928-04-10
Other References:
H. SCHLICHTING; K. GERSTEN: "Grenzschicht-Theorie", 2006, SPRINGER, pages: 295 - 314
Attorney, Agent or Firm:
HERZOG FIESSER & PARTNER PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Aerodynamischer Körper (1 14), umfassend einen Grundkörper (122), der über eine Oberfläche (124) verfügt, welche zur Überströmung (126) durch ein Fluid (128) in einer Strömungsgrenzschicht (130) eingerichtet ist, wobei der Grundkörper (122) entlang seiner Oberfläche (124) mindestens eine in die Strömungsgrenzschicht (130) hinein vorspringende Stufe (132) aufweist, wobei auf der Oberfläche (124) des Grundkörpers (122) an einer stufenzugewandten Seite (136) an die Stufe (132) anschließend weiterhin mindestens eine Öffnung (138) zum Absaugen eines Teils (140) des Fluids (128) vorgesehen ist, wobei auf der Oberfläche (124) des Grundkörpers (122) mindestens eine weitere Öffnung (154) zum Ausblasen zumindest des Teils (140) des abgesaugten Fluids (128) vorgesehen ist, wobei die Höhe der Stufe (132) gegenüber der Oberfläche (124) des Grundkörpers (122) derart eingerichtet ist, dass an der Öffnung (138) zum Absaugen des Teils (140) des Fluids (128) ein Druck einstellbar ist, welcher den an der weiteren Öffnung (154) herrschenden Druck übersteigt.

2. Aerodynamischer Körper (1 14) nach dem vorangehenden Anspruch, wobei die Stufe (132) innerhalb der Strömungsgrenzschicht (130) am Grundkörper (122) angebracht ist und/oder auf den Grundkörper (122) aufgebracht ist,

3. Aerodynamischer Körper (1 14) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Öffnung (138) in Form eines Schlitzes ausgeführt ist.

4. Aerodynamischer Körper (1 14) nach dem vorangehenden Anspruch, wobei der Schlitz in Bezug auf die Strömungsrichtung (146) geneigt ist.

5. Aerodynamischer Körper (1 14) nach dem vorangehenden Anspruch, wobei der Schlitz derart in Bezug auf die Strömungsrichtung (146) geneigt ist, dass ein Neigungswinkel eingestellt wird, welcher in einem Winkelbereich von 90° bis 30° zur Oberfläche liegt.

6. Aerodynamischer Körper (1 14) nach einem der drei vorangehenden Ansprüche, wobei der Schlitz senkrecht zur Strömungsrichtung (146) segmentiert ist.

7. Aerodynamischer Körper (1 14) nach einem der vier vorangehenden Ansprüche, wobei im Schlitz und/oder unmittelbar außerhalb des Schlitzes mindestens ein Umlenkblech und/oder mindestens ein Trennblech vorhanden ist.

8. Aerodynamischer Körper (1 14) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Öffnung (138) an einer stufenabgewandten Seite (144) abgerundet ausgeführt ist.

9. Aerodynamischer Körper (1 14) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die in die Strömungsgrenzschicht (130) hinein vorspringende Stufe (132) durch Aufbringen mindestens eines, an die Oberfläche (124) des Grundkörpers (122) angepassten Bleches (148) ausgeführt ist.

10. Aerodynamischer Körper (1 14) nach dem vorangehenden Anspruch, wobei die Stufe (132) eine Höhe gegenüber der Oberfläche (124) des Grundkörpers (122) aufweist, welche durch Wahl einer Anzahl und/oder einer Dicke des mindestens einen Bleches (148) einstellbar ist.

1 1 . Aerodynamischer Körper (1 14) nach dem vorangehenden Anspruch, wobei das Blech eine Dicke von 0,05 mm bis 2 mm aufweist.

12. Aerodynamischer Körper (1 14) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Öffnung (138) zum Absaugen eines Teils (140) des Fluids (128) und die weitere Öffnung (154) zum Ausblasen zumindest des Teils (140) des abgesaugten Fluids (128) auf einer zusammenhängenden, ebenen Oberfläche befinden, auf welcher, abgesehen vom dem durch die Stufe hervorgerufenen Überdruck, ansonsten Umgebungsdruck herrscht.

13. Aerodynamischer Körper (1 14) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Grundkörper (122) einen Tragflügel (1 12) für ein Flugzeug, einen Schiffspropeller, eine Turbomaschinenschaufel oder ein Rotorblatt einer Windkraftanlage umfasst.

14. Verwendung eines aerodynamischen Körpers (1 14) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 als Tragflügel (1 12) für ein Flugzeug, als Schiffspropeller, als Turbomaschinenschaufel oder als Rotorblatt in einer Windkraftanlage.

15. Verfahren zum Absaugen eines Teils (140) eines Fluids (128), welches eine Oberfläche (124) eines aerodynamischen Körpers (1 14) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 überströmt, wobei sich in einer Strömungsgrenzschicht (130) entlang der Oberfläche (124) des aerodynamischen Körpers (1 14) an mindestens einer, in die Strömungsgrenzschicht (130) hinein vorspringenden Stufe (132) ein Überdruck ausbildet und wobei der Teil (140) des Fluids (128) durch mindestens eine Öffnung (138) abgesaugt wird, wobei die Öffnung (138) an einer stufenzugewandten Seite (136), an die Stufe (132) anschließend, in die Oberfläche (124) des aerodynamischen Körpers (1 14) eingebracht ist, wobei die Stufe (132) eine Höhe gegenüber der Oberfläche (124) des aerodynamischen Körpers (1 14) aufweist, welche derart eingerichtet wird, dass an der Öffnung (138) zum Absaugen des Teils (140) des Fluids (128) ein Druck eingestellt wird, welcher den an mindestens einer auf der Oberfläche (124) des aerodynamischen Körpers (1 14) vorhandenen weiteren Öffnung (154) zum Ausblasen eines Teils (140) des abgesaugten Fluids (128) herrschenden Druck übersteigt.

Description:
Aerodynamischer Körper und seine Verwendung

Die vorliegende Erfindung betrifft einen aerodynamischen Körper und seine Verwendung insbesondere als Flugzeugflügel, Schiffspropeller, Turbomaschinenschaufel oder Rotor- blatt einer Windkraftanlage. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Absaugen eines Teils eines Fluids, welches eine Oberfläche des aerodynamischen Körpers überströmt.

Stand der Technik

Aus dem Stand der Technik sind aerodynamische Körper, ihre Verwendung und Verfahren, welche zum Absaugen eines Teils eines Fluids, das eine Oberfläche des aerodynamischen Körpers überströmt, eingerichtet sind, bekannt. Derartige aerodynamische Körper finden Verwendung insbesondere in Flugzeugen, Schiffen, Turbomaschinen oder Windkraftanlagen und werden, je nach Verwendungszweck, üblicherweise als Tragfläche, Tragflügel, Propeller, Turbomaschinenschaufel oder Rotorblatt bezeichnet. Weitere Bezeichnungen sind möglich. Im Folgenden soll die vorliegende Erfindung, ohne Beschränkung der Allgemeinheit, am Beispiel von Tragflügeln exemplarisch vorgestellt werden. Dies schließt jedoch nicht aus, dass die hier beispielhaft in Form von Tragflügeln vorge- stellten aerodynamischen Körper auch in anderen Bereichen, gegebenenfalls nach Vornahme von fachmännisch geläufigen Anpassungen, einsetzbar sind.

Ein Ziel aktueller Flugzeugentwicklungen liegt in einer Verringerung eines Verbrauchs an Treibstoff während eines Betriebs des Flugzeugs, insbesondere um eine Senkung an Kosten für den Treibstoff zu erzielen und allgemein einem gestiegenen Umweltbewusst- sein Rechnung zu tragen. Ein hohes Potential hierfür wird einer Verringerung eines Strömungswiderstandes zugeschrieben, welcher sich insbesondere in Folge von Reibung zwischen einer Oberfläche des Tragflügels eines Flugzeugs und eines die Oberfläche des Tragflügels überströmenden Fluids, hier atmosphärische Luft, in einer Strömungsgrenz- schicht entlang der Oberfläche des Tragflügels einstellt.

Es ist allgemein bekannt, dass in der oberflächennahen, reibungsbehaftetenen Strömungsgrenzschicht im Wesentlichen zwei unterschiedliche Strömungszustände auftreten können, welche als„laminare Strömung" und als„turbulente Strömung" bezeichnet wer- den. Während im Falle des Vorliegens der laminaren Strömung eine geordnete Bewegung von Partikeln in dem die Oberfläche überströmenden Fluid innerhalb sich nicht überkreu- zender, im wesentlich parallel zueinander angeordneter Schichten des Fluids auftritt, liegt im Falle der turbulenten Strömung eine im Allgemeinen beträchtliche Vermischung der Partikeln des Fluids vor. Hieraus ergibt sich, dass sich ein Zustand der laminaren Strömung im Vergleich zu dem Zustand der turbulenten Strömung durch eine geringere Rei- bung auszeichnet, so dass generell angestrebt wird, den Zustand der laminaren Strömung über eine möglichst lange Laufstrecke auf der zugehörigen Oberfläche zu erhalten.

Um dieses Ziel zu erreichen, kann vorzugsweise das in H. Schlichting und K. Gersten, Grenzschicht-Theorie, Kapitel 1 1 , Grenzschichtbeeinflussung (Absaugen/ Ausblasen), Springer, 10. Auflage, 2006, Seiten 295-314, beschriebene Verfahren zur Grenzschicht- absaugung eingesetzt werden. Dieses Verfahren zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass durch Entnahme eines impulsarmen Teils des Fluids nahe der Oberfläche des aerodynamischen Körpers die dort vorhandene Strömungsgrenzschicht stabilisiert werden kann, indem sich auf diese Weise ein Umschlag von dem erwünschten Zustand der rei- bungsarmen laminaren Strömung in den unerwünschten Zustand der mit einer höheren Reibung behafteten turbulenten Strömung entlang der Strömungsrichtung verzögern oder, vorzugsweise, vollständig verhindern lässt.

Um ein Absaugen des Teils des Fluids vornehmen zu können, ist jedoch in aller Regel ein Auftreten eines Druckgefälles erforderlich. Bei Vorliegen eines für diesen Zweck ausreichenden Druckgefälles lässt sich somit ein impulsarmer Teil des Fluids nahe der Oberfläche des aerodynamischen Körpers von dem als Hauptluftstrom bezeichneten strömenden Fluid abtrennen und ableiten, wobei das abgesaugte Fluid vorzugsweise an einer von der Ansaugstelle verschiedenen Stelle des aerodynamischen Körpers wieder ausgeblasen werden kann. Auf diese Weise kann zum Beispiel einem energieschwachen Fluid in der Strömungsgrenzschicht neue Energie zugeführt werden, um so durch eine Zufuhr von kinetischer Energie eine möglicherweise auftretende Ablösungsgefahr der Strömungsgrenzschicht von der Oberfläche des aerodynamischen Körpers zu verringern oder, vorzugsweise, vollständig zu beseitigen.

Aus der DE 24 30 885 A1 ist bekannt, zur Erzeugung des erforderlichen Druckgefälles zu einer Steuerung eines Ansaugdruckes Ansaugöffnungen in der Oberfläche eines Tragflügels anzubringen, welche mit einer Saugseite eines Gebläses als Absaugvorrichtung verbunden sind. Auf diese Weise kann ein Teil des Fluids aus der Strömungsgrenzschicht entlang der Oberfläche des Flugzeugs aktiv entnommen werden. Nachteilig an diesem aktiven Verfahren sind das Erfordernis des Einbringens des Gebläses in den Tragflügel als zusätzliche Absaugvorrichtung sowie die für den Betrieb der Absaugvorrichtung erforderliche Energie, wodurch die durch die verringerte Luftreibung an der Oberfläche erzielte Energieeinsparung teilweise wieder vermindert wird. In der DE 700625 A wird vorgeschlagen, aus konstruktiven Gründen auf der Oberfläche eines Flugzeugs bereits vorhandene Druckunterschiede entsprechend einzusetzen. Beispielhaft kann so ein Teil des Fluids an einem Bereich der Vorderkante des Tragflügels passiv abgesaugt und an einem Auslass an der Spitze des Tragflügels ausgeblasen werden, da der Druck an der Vorderkante des Tragflügels im Vergleich zu dem Druck an der Spitze des Tragflügels in der Regel höher ist. Bei Drehflüglern, wie Hubschraubern oder Windkraftanlagen, kann zudem eine Ausnutzung von hier auftretenden Zentrifugalkräften als möglicher passiver Antrieb der Absaugung eingesetzt werden. Allerdings ist die Anwendbarkeit derartiger Verfahren nur eingeschränkt möglich, da hierzu ein Druckgefälle zwischen einer gewünschten Absaugstelle und einer möglichen Auslassstelle vorhanden sein muss, was an besonders kritischen Stellen des Tragflügels oftmals nicht der Fall ist. Darüber hinaus können zwischen der Absaugstelle und der Auslassstelle lange Verbindungsleitungen erforderlich sein, wodurch sich Platzprobleme innerhalb des Tragflügels ergeben und Druckverluste in den Verbindungsleitungen auftreten können. Die DE 603 04 513 T2 offenbart eine Tragfläche, welche wenigstens eine Vorderkantenstruktur und eine Flügelmittenstruktur aufweist, die derart miteinander gekoppelt sind, dass eine Verringerung des Luftwiderstands ermöglicht wird. Hierzu wird vorgeschlagen, einen Anstieg des Luftwiderstands mittels eines kleinen Spalts und einer kleinen Stufe, welche durch ein Ankoppeln der beiden Abschnitte aufgrund von Herstellungstoleranzen derart zwischen den beiden gekoppelten Abschnitten erzeugt werden, dass die Oberfläche der Vorderkantenstruktur gegenüber der Oberfläche der Flügelmittenstruktur an der Stufe vorsteht, zu verringern. In Strömungsrichtung erfährt somit die Strömung des Fluids durch eine Verringerung einer Höhe der Oberfläche an der Stufe einen geringen Druckabfall, welcher sich gegebenenfalls zur Stabilisierung der Strömungsgrenzschicht im Zu- stand der laminaren Strömung einsetzen lässt. Nachteilig hieran ist, dass hier eine rückspringende Stufe an der Tragfläche vorgesehen ist, für welche es sich gezeigt hat, dass bei Fehlen einer Möglichkeit der Absaugung des Fluids der Zustand der laminaren Strömung auf der Oberfläche der Flügelstruktur beeinträchtigt werden kann. Die DE 15 31 422 A offenbart einen aerodynamischen Körper, welcher jeweils vor oder hinter einem Umschlagort einer laminare Grenzschicht einen Spalt aufweist, welcher zum vollständigen oder teilweisen Absaugen der Grenzschicht eingerichtet ist. Die Absaugung erfolgt derart, dass die Grenzschicht hinter dem Spalt weiterhin oder wieder laminar ist.

Aus der EP 0926 064 B1 ist es bekannt, zum Vermeiden von strömungsbedingten Hohl- raumresonanzen in einem aerodynamischen Körper eine Öffnung zwischen einer stromaufwärts befindlichen Einlasskante und einer stromabwärts befindlichen Einlasskante vorzusehen, wobei die einer stromaufwärts befindliche Einlasskante die Scherschicht der äußeren Strömung unterbricht. Die US 3,624,751 A offenbart einen aerodynamischen Körper, welcher über eine erste Öffnung zum Einbringen eines Hochgeschwindigkeitsstrahls in einen Luftstrom verfügt. Auf diese Weise bildet sich stromaufwärts eine Schockwelle aus, wodurch der sich vor der Schockwelle befindliche Luftstrom einem höheren Druck ausgesetzt ist und daher in eine zweite, an dieser Stelle des aerodynamischen Körper befindliche Öffnung gelenkt wird.

Aufgabe der Erfindung

Ausgehend hiervon besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen aerodynamischen Körper und seine Verwendung sowie ein Verfahren zum Absaugen eines Teils eines Fluids, welches eine Oberfläche des aerodynamischen Körpers überströmt, vorzuschlagen, welche die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile und Einschränkungen zumindest teilweise überwinden.

Insbesondere soll hierbei eine freie Wahl der Absaugstelle zum Absaugen eines Teils eines Fluids und, vorzugsweise, auch der Auslassstelle möglich sein, ohne dass ein Erfordernis einer zusätzlichen Absaugvorrichtung in den aerodynamischen Körper besteht.

Offenbarung der Erfindung Diese Aufgabe wird gelöst durch einen aerodynamischen Körper und seine Verwendung sowie ein Verfahren zum Absaugen eines Teils eines Fluids, welches eine Oberfläche des aerodynamischen Körpers überströmt, mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Patentansprüchen. In einem ersten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung einen aerodynamischen Körper- mit den Merkmalen, dass - er einen Grundkörper aufweist, welcher über eine Oberfläche verfügt, die zur Überströmung durch ein Fluid eingerichtet ist;

- der Grundkörper entlang seiner Oberfläche über mindestens eine in die Strömungsgrenzschicht hinein vorspringende Stufe verfügt;

- auf der Oberfläche des Grundkörpers an einer stufenzugewandten Seite an die Stufe anschließend weiterhin mindestens eine Öffnung zum Absaugen eines Teils des Fluids vorgesehen ist;

- auf der Oberfläche des Grundkörpers mindestens eine weitere Öffnung zum Ausblasen zumindest des Teils des abgesaugten Fluids vorgesehen ist; und

- die Höhe der Stufe gegenüber der Oberfläche des Grundkörpers derart eingerichtet ist, dass an der Öffnung zum Absaugen des Teils des Fluids ein Druck einstellbar ist, weicher den an der weiteren Öffnung herrschenden Druck übersteigt.

Erfindungsgemäß weist der aerodynamische Körper einen Grundkörper auf, der über eine Oberfläche verfügt, welche zur Überströmung durch ein Fluid eingerichtet ist. In Bezug auf die vorliegende Erfindung wird unter dem Begriff des „Grundkörpers" ein mechanisch stabiles, dreidimensionales Gebilde verstanden, welches einteilig oder mehrteilig ausgeführt sein kann. Insbesondere für die Verwendung als Tragflügel ist es vorteilhaft, wenn der Grundköper im Wesentlichen als Hohlform ausgeführt ist; eine zumindest teilweise massive Ausgestaltung ist jedoch ebenfalls möglich, insbesondere für Einsatzzwecke, bei welchen das Gewicht des Grundkörpers von untergeordneter Bedeutung ist.

Der Grundkörper weist weiterhin eine äußere Form auf, deren Oberfläche für eine möglichst reibungsarme Umströmung durch ein hierfür vorgesehenes Fluid vorgesehen ist. Zu diesem Zweck verfügt der Grundkörper über einen üblicherweise als„Profil" bezeichneten Querschnitt in Strömungsrichtung, dessen spezifische Form sich bei erfolgender Umströmung durch das Fluid in Strömungsrichtung insbesondere für eine Erzeugung eines dynamischen Auftriebs bei möglichst geringem Strömungswiderstand eignet. Als Grundkörper dienen daher insbesondere bekannte Tragflächen oder Tragflügel an Flugzeugen, Propeller von Schiffen, Schaufeln in Turbomaschinen oder Rotorblätter in Windkraftan lagen. Der hierbei verwendete Begriff des„Fluids" umfasst, insbesondere je nach gewähltem Verwendungszweck des damit umströmten aerodynamischen Körpers, eine Flüssigkeit, ein Gas oder ein homogenes oder nicht-homogenes Gemisch aus einer Flüssigkeit und einem Gas, wobei die Flüssigkeit und/oder das Gas darüber hinaus einen Anteil an Partikeln enthalten können. Erfindungsgemäß verfügt der Grundkörper entlang seiner Oberfläche weiterhin über mindestens eine, vorzugsweise genau eine Stufe, welche in die Strömungsgrenzschicht hinein vorspringt. Unter dem Begriff der„Strömungsgrenzschicht" wird allgemein eine nahe der Oberfläche des Grundkörpers vorhandene fluidische Grenzschicht verstanden, in der eine insbesondere durch Reibung hervorgerufene Wechselwirkung zwischen der Oberfläche des Grundkörpers und des Fluids dominiert. Die vorspringende Stufe, unter welcher hierbei eine Erhöhung in Bezug auf die ohne Stufe gedachte Oberfläche des Grundkörpers verstanden wird, bezeichnet hierbei eine Einrichtung, welche derart innerhalb der Strömungsgrenzschicht am Grundkörper angebracht und/oder auf den Grundkörper auf- gebracht ist, dass dadurch zumindest ein Teil des in der Strömungsgrenzschicht bewegbaren Fluids die Stufe in Strömungsrichtung beaufschlagen kann, wodurch unmittelbar vor einem Auftreffen des betreffenden Teils des Fluids auf die Stufe ein Druck erzeugt werden kann. Die Stufe ist hierbei stets innerhalb der Grenzschicht angeordnet, wobei die Stufe insbesondere eine zur Strömungsrichtung senkrechte, vorspringende Front aufweisen kann. Eine Höhe der Stufe kann somit auf einen Wert von 10 % bis 90 %, bevorzugt von 25 % bis 75 %, der Höhe der Grenzschicht beschränkt sein. Dadurch erfolgt keine vollständige Absaugung der Grenzschicht an der Stufe. Die Stufe kann hierbei über eine Kante verfügen, welche in die Strömungsgrenzschicht hineinragen kann, wobei die Ausgestaltung der Kante weitgehend frei wählbar sein kann, insbesondere in Former einer spitzen Kante oder einer stumpfen, abgerundeten Kante. Weitere Ausgestaltungen sind jedoch möglich.

Der stromaufwärts in Strömungsrichtung erzeugte Aufstau an der Stufe kann somit lokal zu einem Überdruck führen, dessen Stärke bevorzugt über eine Wahl der Höhe der Stufe gegenüber der Oberfläche des Grundkörpers einstellbar sein kann. Wie nachstehend näher beschrieben, kann sich der auf diese Weise erzeugte Druck vorzugsweise dazu einsetzen lassen, um damit ein Druckgefälle herzustellen, welches insbesondere dazu dienen kann, um ein Absaugen des gewünschten Teils des Fluids vornehmen zu können. Bei Vorliegen eines für diesen Zweck ausreichenden Druckgefälles kann somit der durch die Stufe aufgestaute Teil des Fluids vor der Stufe von dem Hauptluftstrom, welcher die Stufe überquert, abgetrennt und abgeleitet werden. Hierdurch kann folglich die Strömung umgelenkt werden, insbesondere um einen Wert von 60° bis 120°, wobei eine Umlenkung der Strömung vorzugsweise derart erfolgen kann, dass die Strömung abgesaugt und nicht abgespalten wird. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung kann die in die Strömungsgrenzschicht hinein vorspringende Stufe durch Aufbringen mindestens eines, vorzugsweise formschlüssig an die Oberfläche des Grundkörpers angepassten Bleches ausgeführt sein. Hierbei kann insbesondere eine Höhe, welche die Stufe gegenüber der Oberfläche des Grundkörpers aufweist, in weiten Grenzen frei wählbar sein, vorzugsweise durch Festlegen einer Anzahl an Blechen und/oder durch Einstellen einer Dicke des Bleches. Für den hier beispielhaft behandelten Fall der Tragfläche kann das Blech hierbei eine Dicke von 0,05 mm bis 2 mm, vorzugsweise von 0,1 mm bis 0,5 mm, aufweisen. Je nach gewähltem Anwendungszweck des aerodynamischen Körpers können jedoch auch andere Werte für die Dicke des Bleches geeignet sein.

In einer alternativen Ausgestaltung kann die Stufe als ein am Grundkörper angebrachter Absatz ausgestaltet sein, welcher sich vorzugsweise unmittelbar an eine unten näher beschriebenen Öffnung zum Absaugen eines Teils des Fluids aus der Strömungsgrenz- schicht anschließen kann. Der Begriff des „Absatzes" bezeichnet hierbei insbesondere eine Form des Grundkörpers, welche unmittelbar über eine Erhöhung in Bezug auf die ohne Stufe gedachte Oberfläche des Grundkörpers verfügt. Der Absatz kann in dieser Ausgestaltung somit bevorzugt bereits bei der Herstellung des Grundkörpers bereitgestellt werden und nicht, wie im Falle der Aufbringung mindestens eines Bleches auf den Grund- körper, erst nachträglich an den Grundkörper angebracht werden.

Erfindungsgemäß weist die Oberfläche des Grundkörpers weiterhin mindestens eine Öffnung zum Absaugen eines Teils des Fluids aus der Strömungsgrenzschicht auf. Unter dem Begriff der„Öffnung" wird hierbei eine Einrichtung auf der Oberfläche des Grundkör- pers verstanden, welche zur Aufnahme des Teils des Fluids in den Grundkörper eingebracht ist. Hierzu kann an der betreffenden Stelle, welche für die Öffnung vorgesehen ist, ein Teil des Materials des Grundkörpers entfernt werden, vorzugsweise in Form eines Schlitzes (Absaugschlitz). Alternativ oder zusätzlich kann ein mehrteiliger Grundkörper an der vorgesehenen Stelle derart zusammengefügt werden, dass an einer zwischen den Teilen des Grundkörpers auftretenden Fügestelle eine Öffnung, vorzugsweise in Form eines Schlitzes oder Spaltes, verbleibt. Beispielsweise könnten hierzu zwei Bleche, welche die Oberfläche des mehrteiligen Grundkörpers ausbilden, derart eingesetzt werden, dass an der gemeinsamen Fügestelle ein Spalt vorgesehen sein kann, welcher als Absaugschlitz dient. Die Öffnung kann, konstruktiv bedingt, in einer Richtung senkrecht zur Strömungsrichtung segmentiert sein. Hierunter wird eine Ausgestaltung des Schlitzes verstanden, bei welcher der Schlitz vor der Stufe mindestens zwei, nahe beieinander lie- gende, jedoch räumlich voneinander getrennte Teilschlitze aufweisen kann. Die räumliche Trennung kann hierbei beispielsweise dadurch erfolgen, dass zwischen zwei benachbarten Teilschlitzen ein Steg aus dem Material des Grundkörpers verbleiben kann. Weitere Ausgestaltungen sind jedoch denkbar.

In einer besonderen Ausgestaltung kann der Schlitz in Strömungsrichtung geneigt sein. Hierbei kann in Bezug auf die Hauptströmungsrichtung ein Neigungswinkel eingestellt werden, welcher in einem Winkelbereich von 90° bis 30° zur Oberfläche liegen kann. Durch Einstellung des Neigungswinkels kann der Strömungswiderstand im Bereich der schlitzförmigen Öffnung reduziert werden.

Erfindungsgemäß ist die in der Oberfläche des Grundkörpers befindliche Öffnung an einer stufenzugewandten Seite der Stufe in die Oberfläche des Grundkörpers eingebracht und zwar in einer Weise, dass die Öffnung, vorzugsweise direkt, an die Stufe angrenzt. Dadurch kann für die Absaugung des dafür vorgesehenen Teils des Fluids ein sich durch die Luftaufstauung vor der Stufe ausbildender lokaler Überdruck möglichst weitgehend, bevorzugt vollständig, genutzt werden.

In einer bevorzugten Ausgestaltung kann die Öffnung an der gegenüberliegenden, stu- fenabgewandten Seite abgerundet ausgeführt sein. Hierdurch lassen sich etwaige, an dieser Seite der Öffnung auftretende Strömungsverluste verringern, möglichst vorzugsweise vollständig vermeiden.

In einer weiteren Ausgestaltung können im Schlitz und/oder geringfügig außerhalb des Schlitzes ein oder mehrere Umlenkbleche angebracht werden, welche insbesondere dazu eingerichtet sein können, um zumindest einen Teil der Strömung umzulenken. Alternativ oder zusätzlich können im Schlitz und/oder geringfügig außerhalb des Schlitzes ein oder mehrere Trennbleche eingebracht werden, welche insbesondere dazu eingerichtet sein können, um eine Umlenkung zumindest eines Teils der Strömung zu verhindern, um dadurch unbeabsichtigte, in der Regel turbulente Schwankungen der Strömung zu vermeiden. Auf diese Weise kann eine Umlenkung und/oder Abtrennung der abzusaugenden Strömung bzw. der abgesaugten Strömung auf möglichst verlustarme Weise ermöglicht werden. Weiterhin befindet sich auf der Oberfläche des Grundkörpers mindestens eine Öffnung zum Ausblasen zumindest eines Teils des abgesaugten Fluids. Hierbei wird unter dem Begriff des„Ausblasens" ein Zuführen eines Teils des Fluids, vorzugsweise des abgesaugten Fluids, an mindestens einer Stelle des aerodynamischen Körpers, welche sich von der Öffnung zum Ansaugen unterscheidet, verstanden. Wie oben bereits beschrieben, kann dadurch einem energieschwachen Fluid in der Strömungsgrenzschicht neue Energie zugeführt werden, um so eine Ablösungsgefahr der Strömungsgrenzschicht von der Oberfläche des aerodynamischen Körpers zumindest zu verringern und/oder um, wie ebenfalls in H. Schlichting und K. Gersten, siehe oben, beschrieben, eine Reibung zwischen dem Fluid und der Oberfläche im Falle des Zustandes von turbulenter Strömung zu verringern.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung kann die Öffnung zum Ausblasen zumindest eines Teils des abgesaugten Fluids an eine rückspringende Stufe angrenzen. Die Öffnung zum Ausblasen zumindest eines Teils des abgesaugten Fluids kann somit vorzugsweise stromabwärts in Bezug auf die rückspringende Stufe angeordnet sein und sich damit im Windschatten der rückspringenden Stufe befinden, um somit insbesondere günstige aerodynamische Bedingungen für den weiteren Transport des Fluids entlang der Oberfläche des Grundkörpers zu schaffen. Die rückspringende Stufe kann hierbei bevorzugt durch ein Ende mindestens eines auf dem Grundkörper aufgebrachten Bleches gebildet werden. Hierbei kann insbesondere eine Höhe, welche die rückspringende Stufe gegenüber der Oberfläche des Grundkörpers aufweist, in weiten Grenzen frei wählbar sein, vorzugsweise durch Festlegen einer Anzahl an Blechen und/oder durch Einstellen einer Dicke des Bleches. Für den hier beispielhaft behandelten Fall der Tragfläche kann das Blech hierbei eine Dicke von 0,05 mm bis 2 mm, vorzugsweise von 0,1 mm bis 0,5 mm, aufweisen. Je nach gewähltem Anwendungszweck des aerodynamischen Körpers können jedoch auch andere Werte für die Dicke des Bleches geeignet sein. In einer alternativen Ausgestaltung kann auch die rückspringende Stufe als ein am Grundkörper angebrachter Absatz ausgestaltet sein, der vorzugsweise unmittelbar an die Öffnung zum Ausblasen zumindest eines Teils des abgesaugten Fluids angrenzen kann. Erfindungsgemäß ist die Höhe der Stufe gegenüber der Oberfläche des Grundkörpers derart eingerichtet, dass an der Öffnung zum Absaugen des Teils des Fluids ein Druck einstellbar ist, welcher den an der Öffnung zum Ausblasen des Teils des abgesaugten Fluids herrschenden Druck übersteigt. Dies kann bereits für geringe Höhen der Stufe dann gegeben sein, wenn sich beispielsweise die Absaugstelle und Auslassstelle auf ei- ner zusammenhängenden, ebenen Oberfläche befinden, auf welcher, abgesehen vom dem durch die Stufe hervorgerufenen Überdruck, ansonsten Umgebungsdruck herrscht. In diesem Fall kann eine Stärke der Absaugung vorzugsweise mit steigender Stufenhöhe zunehmen und somit auf einfache Weise entsprechend eingestellt werden. Zusätzlich kann hierbei, wie zum Beispiel in der DE 45 84 28 A vorgeschlagen, eine diffusorartige Geometrie im Absaugkanal vorgesehen sein, welche durch Bereitstellung von kinetischer Energie aus dem abgesaugten Teil des Fluids zur Einstellung eines Druckverlaufs bzw. eines Geschwindigkeitsverlaufs des Absaugstroms verwendet werden kann.

In einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine bevorzugte Verwendung des aerodynamischen Körpers als Flugzeugflügel, Schiffspropeller, Turbomaschinen- schaufei oder Rotorblatt in einer Windkraftanlage.

Für weitere Einzelheiten in Bezug auf die vorliegende Verwendung wird auf die oben und/oder unten stehende Beschreibung des aerodynamischen Körpers verwiesen. In einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Absaugen eines Teils eines Fluids, welches eine Oberfläche des aerodynamischen Körpers überströmt. Hierbei weist der aerodynamische Körper in einer Strömungsgrenzschicht entlang seiner Oberfläche mindestens eine, in die Strömungsgrenzschicht hinein vorspringende Stufe auf, an welcher sich ein Überdruck, insbesondere ein lokaler Überdruck unmittelbar vor der Stufe, ausbildet. Dadurch wird der gewünschte Teil des Fluids durch mindestens eine Öffnung, welche an die Stufe anschließend an einer stufenzugewandten Seite in die Oberfläche des aerodynamischen Körpers eingebracht ist, abgesaugt.

In einer besonderen Ausgestaltung weist hierbei die Stufe eine Höhe gegenüber der Oberfläche des Grundkörpers auf, welche derart eingerichtet wird, dass an der Öffnung zum Absaugen des Teils des Fluids ein Druck eingestellt werden kann, welcher den Druck, der an einer, auf der Oberfläche des Grundkörpers weiterhin vorhandenen Öffnung zum Ausblasen des Teils des abgesaugten Fluids herrscht, übersteigt. Der auf diese Weise an der Öffnung zum Absaugen des Teils des Fluids erzeugte Druck kann vorzugsweise dazu eingesetzt werden, um damit ein Druckgefälle herzustellen, welches bevorzugt dazu dienen kann, um ein Absaugen des gewünschten Teils des Fluids vornehmen zu können. Bei Vorliegen eines für diesen Zweck ausreichenden Druckgefälles kann somit der durch die Stufe aufgestaute Teil des Fluids vor der Stufe von dem die Stufe überquerenden Hauptluftstrom abgetrennt und abgeleitet werden, wobei das Ableiten bevorzugt an die beschriebene Öffnung zum Ausblasen des Teils des abgesaugten Fluids erfolgen kann. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine elektronisch steuerbare Einrichtung, insbesondere ein flugzeuggebundener Computer, vorgesehen sein, welcher einen Programmcode, der zur Durchführung des Verfahrens eingerichtet ist, aufweist. Für weitere Einzelheiten in Bezug auf das vorliegende Verfahren wird auf die übrige Beschreibung und das Ausführungsbeispiel verwiesen.

Vorteile der Erfindung Der erfindungsgemäße aerodynamische Körper und das vorliegende Verfahren zum Absaugen eines Teils eines Fluids, welches eine Oberfläche des aerodynamischen Körpers überströmt, ermöglichen es, ein treibendes Druckgefälle zwischen einem Absaugeinlass und einem Auslass mittels einer kleinen Änderung auf der Oberfläche des Grundkörpers in Form einer vorspringenden Stufe an einer nahezu beliebigen Stelle auf der Oberfläche des Grundkörpers bereitzustellen. Da die Absaugung der Luft über eine Öffnung, vorzugsweise in Form eines Schlitzes oder Spaltes, welcher sich, in Strömungsrichtung, direkt vor der Stufe befindet, erfolgt, kann auf diese Weise ein durch Luftaufstauung vor der Stufe erzeugter Überdruck praktisch vollständig genutzt werden. Darüber hinaus lassen sich eine Stärke des Druckgefälles und damit die Stärke der Absaugung über die Höhe der Stufe festlegen. Der vorgeschlagene aerodynamische Körper und das erfindungsgemäße Verfahren lassen sich vorzugsweise in einem Flugzeug, einem Schiff, einer Turbomaschine oder in einer Windkraftanlage einsetzen, grundsätzlich jedoch bei Strömungen und festen Oberflachen aller Art, gegebenenfalls nach einer Vornahme von fachmännisch geläufigen Anpassungen.

Vorteilhaft an der vorliegenden Erfindung ist, dass hierdurch eine nahezu freie Wahl von Absaugstellen und Auslassstellen möglich wird, ohne dabei auf eine der oben genannten aktiven Absaugvorrichtungen, wie zum Beispiel einem Gebläse, angewiesen zu sein. Dadurch kann eine Absaugung an besonders kritischen Stellen auf der Oberfläche des aerodynamischen Körpers vorgenommen werden, insbesondere an Stellen, an welchen die Grenzschicht dazu neigt, von dem erwünschten Zustand der laminaren Strömung zu dem unerwünschten Zustand der turbulenten Strömung umzuschlagen. Ist hierbei bereits ein Gebläse zur Vornahme einer aktiven Absaugung vorgesehen, kann die durch die vorliegende Erfindung mögliche Absaugung eines Teils der Strömung unterstützt werden, insbesondere um auf diese Weise dem Gebläse Arbeit abzunehmen und Energie einzusparen. Gleichzeitig kann durch ein Ausblasen von abgesaugter Luft an geeigneten Stel- len auf der Oberfläche des aerodynamischen Körpers eine Verbesserung von Strömungseigenschaften durch bekannte Verfahren erreicht werden. So kann zum Beispiel ein in H. Schlichting und K. Gersten, siehe oben, weiterhin beschriebenes oberflächen- tangentiales Ausblasen dazu eingesetzt werden, um Strömungsablösungen zu vermindern oder, vorzugsweise, möglichst vollständig vermeiden. Alternativ oder zusätzlich kann ein ebenfalls in H. Schlichting und K. Gersten, siehe oben, dargestelltes senkrechtes Ausblasen in eine bereits turbulente Grenzschicht zu einer weiteren Reduzierung des Reibungswiderstands Verwendung finden.

Für den vorgeschlagenen aerodynamischen Körper eignen sich insbesondere dünne Tragflügel eines Flugzeugs, welche über eine Oberfläche mit einer geringen Krümmung verfügen, vor allem da in diesem Falle bereits bei Wahl einer geringen Höhe der Stufe ein ausreichender Überdruck erzeugt werden kann. In einem Fall, in welchem ein aerodynamischer Körper bereits über eine oder mehrere konstruktiv vorhandene Stufen verfügt, kann ein dadurch erzeugter Überdruck mittels Einbringen einer Öffnung unmittelbar vor der Stufe erfindungsgemäß verwendet werden.

Kurze Beschreibung der Figuren

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist den Figuren dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung ohne Beschränkung der Allgemeinheit näher erläutert. Hierbei zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines Profils eines Tragflügels als bevorzugtes Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäß vorgeschlagenen aerodynamischen Körper; und

Figur 2 eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts aus der Figur 1 .

Ausführungsformen der Erfindung

Figur 1 zeigt schematisch ein Profil 1 10 eines Tragflügels 1 12 als bevorzugtes Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäß vorgeschlagenen aerodynamischen Körper 1 14. Das hier dargestellte Profil 1 10 weist eine Profiltiefe 1 16 auf, welche üblicherweise als längste Linie von einer Profilnase 1 18 bis zu einer Profilhinterkante 120 bezeichnet wird. Der Tragflügel 1 12 besitzt einen Grundkörper 122, welcher über eine Oberfläche 124 verfügt, die zur möglichst reibungsarmen laminaren Überströmung 126 durch ein Fluid 128 eingerichtet ist. Erfindungsgemäß weist der hier dargestellte Grundkörper 122 in einer Strömungsgrenzschicht 130 entlang seiner Oberfläche 124 eine in die Strömungsgrenzschicht 130 hinein vorspringende Stufe 132 auf. Die Höhe der vorspringenden Stufe 132 ist in den Figuren 1 und 2 nur schematisch, jedoch nicht maßstäblich dargestellt.

Zur besseren Darstellung zeigt Figur 2 einen Bereich 134 des aerodynamischen Körpers 1 14 aus der Figur 1 in vergrößerter Form. An einer stufenzugewandten Seite 136 auf der Oberfläche 124 des Grundkörpers 122 schließt sich erfindungsgemäß unmittelbar an die Stufe 132 angrenzend eine Öffnung 138 an, welche zum Absaugen eines Teils 140 des Fluids 128 vorgesehen ist. An der betreffenden Stelle, welche für die Öffnung 138 vorgesehen ist, kann hierzu ein Teil eines Materials an der Oberfläche 124 des Grundkörpers 122 entfernt werden, vorzugsweise in Form eines Schlitzes. Alternativ oder zusätzlich kann der Grundkörper 122, der hierzu in mehrteiliger Weise ausgeführt ist, an der für die Öffnung 138 vorgesehenen Stelle so zusammengefügt werden, dass die Öffnung 138 an einer zwischen den Teilen des mehrteiligen Grundkörpers 122 auftretenden Fügestelle bevorzugt in Form eines Schlitzes oder Spaltes verbleibt, welcher senkrecht zur Strömungsrichtung 146 aus konstruktiven Gründen segmentiert sein kann.

In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Öffnung 138 an der gegenüberlie- genden, stufenabgewandten Seite 144 zudem abgerundet ausgeführt, insbesondere um an dieser Seite der Öffnung 138 Strömungsverluste zu verringern oder zu vermeiden.

Wie aus Figur 2 weiterhin hervorgeht, stellt die Stufe 132 eine vorspringende Erhöhung 142 in Bezug auf die ohne Stufe 132 gedachte Oberfläche 124 des Grundkörpers 122 dar. Erfindungsgemäß kann hierdurch ein Teil des in der Strömungsgrenzschicht 130 bewegten Fluids 128 die Stufe 132 in Strömungsrichtung 146 so beaufschlagen, dass in einem Bereich an der stufenzugewandten Seite 136 unmittelbar vor einem Auftreffen des Teils 140 des Fluids 128 auf die Stufe 132 lokal ein Überdruck erzeugt werden kann, dessen Stärke in dieser Ausführung über eine Wahl der Höhe der vorspringenden Stufe 132 ge- genüber der Oberfläche 124 des Grundkörpers 122 eingestellt werden. Wie Figur 2 schematisch zeigt, kann die in die Strömungsgrenzschicht 130 hinein vorspringende Stufe 132 beispielsweise durch ein Aufbringen eines Bleches 148 oder von zwei übereinander angeordneten Blechen 148, welche hier formschlüssig an die Oberfläche des Grundkörpers angepasst sind, ausgeführt sein. Für das hier vorgestellte Ausführungsbeispiel des Tragflügels 1 12 kann das Blech 148 daher eine Dicke von 0,05 mm bis 2 mm, vorzugsweise von 0,1 mm bis 0,5 mm, annehmen. Je nach gewähltem Anwendungszweck des aerodynamischen Körpers können jedoch auch andere Werte für die Dicke des Bleches geeignet sein.

Wie Figur 2 schematisch zeigt, kann bei Vorliegen eines Druckgefälles der durch die Stufe 132 aufgestaute Teil 140 des Fluids 128 vor der Stufe 132 von einem Hauptluftstrom 150, welcher die Stufe 132 überquert, abgetrennt und gesondert von dem Hauptluftstrom 150 durch die Öffnung 138 abgeleitet werden. Hierbei wird der Teil 140 des abgesaugten Fluids 128 mittels einer oder mehrerer Verbindungsleitungen 152 einer oder mehrerer auf der Oberfläche 124 des Grundkörpers 122 vorhandenen weiteren Öffnung 154 als Auslass- stelle zum Ausblasen zumindest eines Teils des abgesaugten Fluids 128 zugeleitet. Die Auslassstelle kann bevorzugt an einer Stelle der Oberfläche 124 des Grundkörpers 122 eingerichtet sein, an welcher es wünschenswert ist, die dort vorhandene Strömungsgrenzschicht 130 zu stabilisieren und dort neue Energie zuzuführen, um so eine Ablösungsgefahr der Strömungsgrenzschicht 130 von der Oberfläche 124 des aerodynami- sehen Grundkörpers 122 zumindest zu verringern oder an einer Stelle stromabwärts der Stufe 132, an welcher bereits eine turbulente Strömung vorliegt, durch oberflächennormales Ausblasen die Reibung zwischen der Oberfläche 124 und dem Fluid 128 zu verringern. Erfindungsgemäß wird hierzu die Höhe der Stufe 132 gegenüber der Oberfläche 124 des Grundkörpers 122 derart festgelegt, dass sich an der Öffnung 138 zum Absaugen des Teils 140 des Fluids 128 ein Druck einstellt, welcher den an der Öffnung 154 zum Ausblasen des Teils des abgesaugten Fluids 128 herrschenden Druck übersteigt. Befinden sich die Absaugstelle an der Öffnung 138 und die Auslassstelle auf einer zusammenhängen- den, ebenen Fläche, auf der, abgesehen vom dem durch die Stufe 132 hervorgerufenen Überdruck, ansonsten Umgebungsdruck herrscht, kann hierfür bereits eine geringe Höhe der Stufe 132 ausreichend sein. Die Verbindungsleitungen 152 können darüber hinaus eine diffusorartige Geometrie aufweisen, durch welche die kinetische Energie des abgesaugten und zum Ausblasen vorgesehenen Fluids 128 für eine weitere Druckerhöhung genutzt werden kann.

Der hier in den Figuren 1 und 2 als Tragflügel 1 12 für eine Verwendung in einem Flugzeug beispielhaft vorgestellte aerodynamische Körper 1 14 kann, gegebenenfalls nach Vornahme von fachmännisch geläufigen Anpassungen, grundsätzlich auch als Propeller in einem Schiff, als Schaufel in einer Turbomaschine oder als Rotorblatt in einer Windkraftanlage eingesetzt werden. Liste der Bezugszeichen

1 10 Profil

1 12 Tragflügel

1 14 aerodynamischer Körper

1 16 Profil tiefe

1 18 Profilnase

120 Profilhinterkante

122 Grundkörper

124 Oberfläche

126 Überströmung

128 Fluid

130 Strömungsgrenzschicht

132 Stufe

134 Ausschnitt

136 stufenzugewandte Seite

138 Öffnung (zum Ansaugen)

140 Teil des Fluids

142 vorspringende Erhöhung

144 stufenabgewandte Seite

146 Strömungsrichtung

148 Blech

150 Hauptluftstrom

152 Verbindungsleitungen

154 Öffnung (zum Ausblasen)