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Patent Searching and Data


Title:
AGENT AND PROCESS FOR BLEACHING HAIR UNDER THE ACTION OF LIGHT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1991/006279
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a process for bleaching hair in which the hair is treated with an agent containing an optical photosensitizer and then irradiated with light. The light has a wavelength range or wavelength such that it is capable of activating the optical photosensitizer, and its intensity is sufficient to bleach the hair. The invention also relates to an agent for bleaching hair under the action of light. The new process for bleaching hair has a particularly mild action on the hair, because it does not operate with the usual excess of hydrogen peroxide.

Inventors:
GODFREY ROBIN EDWARD (GB)
CLAUSEN THOMAS (DE)
BALZER WOLFGANG R (DE)
Application Number:
PCT/EP1990/001917
Publication Date:
May 16, 1991
Filing Date:
October 26, 1990
Export Citation:
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Assignee:
WELLA AG (DE)
International Classes:
A45D7/04; A45D19/00; A45D19/02; A45D24/00; A45D24/10; A61K8/00; A61K8/02; A61K8/33; A61K8/34; A61K8/35; A61K8/36; A61K8/368; A61K8/41; A61N5/06; A61Q5/08; (IPC1-7): A45D24/10; A61K7/00; A61K7/135
Foreign References:
EP0193932A21986-09-10
US4792341A1988-12-20
US3816615A1974-06-11
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Verfahren zum Bleichen der Haare unter Lichtein¬ wirkung, bei dem man a) zunächst eine ausreichende Menge eines in Form einer Lösung, einer Emulsion oder eines Gels vorliegenden, mindestens einen optischen Photosensibilisator und eine Verbindung, die in der Lage ist, ein WasserstoffRadikal zur Ver¬ fügung zu stellen, enthaltenden Mittels auf die Haare aufträgt und bis zu 60 Minuten lang einwirken läßt, b) sodann das Haar mit sichtbarem Licht und/oder UVLicht einer Wellenlänge oder eines Wellen¬ längenbereichs, das in der Lage ist, den ent¬ haltenen optischen Photosensibilisator zu akti¬ vieren, mit einer für das Bleichen des Haares ausreichenden Intensität bestrahlt, c) anschließend das Haar gründlich spült und sodann trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Haar vor dem Auftragen des den optischen Photosensibilisator enthaltenden Mittels mit Wasser angefeuchtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das Haar mit Licht einer Lichtquelle, die ausgewählt ist aus Lichtbogenlampen, einer DeuteriumLampe, einer QuecksilberdampfLampe, einer XenonLampe, einem Halbleiterlaser, einem StickstoffLaser oder einem HeliumCadmiumLaser, bestrahlt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendete Lichtquelle im kontinuierlichen Modus betrieben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Haar mit sichtbaren und/oder UVLicht bestrahlt wird, dessen auf das Haar auftreffende Intensität ohne die Verwendung des optischen Photosensibilisators nicht aus¬ reichend ist, um das Haar innerhalb der in Betracht kommenden Bestrahlungsdauer zu bleichen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um ein Verfahren zur Erzeugung heller Strähnen im Haar handelt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man a) das Haar, mit einer an sich bekannten Strähnen Folienhaube bedeckt, anschließend die Haube mit einer Häkelnadel mehrmals durchsticht, die jeweils darunterliegenden Haarsträhnen erfaßt und durch die Folie herauszieht, auf diese Haar¬ strähnen eine zur Durchtränkung ausreichende Menge des Mittels nach einem der Patentansprüche 12 bis 20 aufträgt und dort bis zu 60 Minuten lang einwirken läßt, b) sodann die herausgezogenen Strähnen mit Licht einer Wellenlänge oder eines Wellenlängenbe¬ reichs, das in der Lage ist, den in dem er¬ findungsgemäßen Mittel enthaltenen optischen Photosensibilisator zu aktivieren, mit einer für das Bleichen des Haares ausreichenden Intensität bestrahlt. c) anschließend die SträhnenFolienhaube entfernt, das Haar mit einem zum Lösen des optischen Photosensibilisators geeigneten Lösungsmittels spült und sodann trocknet.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man a) das Haar mit einer zur Durchtränkung ausreichen¬ den Menge des Mittels nach einem der Patentan¬ sprüche 12 bis 20 durchtränkt, sodann mit einer für UVLicht undurchlässigen SträhnenFolien¬ haube bedeckt, die Haube mit einer Häkelnadel mehrmals durchsticht, die jeweils darunter¬ liegenden Haarsträhnen erfaßt und durch die Folie herauszieht, b) sodann die herausgezogenen Strähnen mit Licht einer Wellenlänge oder eines Wellenlängenbe¬ reichs, das in der Lage ist, den in dem er¬ findungsgemäßen Mittel enthaltenen optischen Photosensibilisator zu aktivieren, mit einer für das Bleichen des Haares ausreichenden Intensität bestrahlt, c) anschließend die SträhnenFolienhaube entfernt, das Haar gründlich mit einem zum Lösen des optischen Photosensibilisators geeigneten Lösungsmittel spült und sodann trocknet.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man a) das Haar, mit einer für UVLicht undurchlässigen oder wenig durchlässigen SträhnenFolienhaube bedeckt, anschließend die Haube mit einer Häkel¬ nadel mehrmals durchsticht, die jeweils darunterliegenden Haarsträhnen erfaßt und durch die Folie herauszieht, auf diese Haarsträhnen eine zur Durchtränkung ausreichende Menge des Mittels nach einem der Patentansprüche 12 bis 20 aufträgt und dort bis zu 60 Minuten lang ein¬ wirken läßt, b) sodann eine für UVLicht undurchlässige Haube über den Kopf stülpt, in der eine Lichtquelle, welche Licht einer Wellenlänge oder eines Wellenlängenbereichs abstrahlt, das in der Lage ist, den in dem erfindungsgemäßen Mittel ent¬ haltenen optischen Photosensibilisator zu aktivieren, so angeordnet ist, daß sie eine gleichmäßige Bestrahlung der Haarsträhnen gewährleistet, die herausgezogenen Strähnen mit einer für das Bleichen des Haares ausreichenden Lichtintensität bestrahlt, c) anschließend die die Lichtquelle enthaltende Haube und die für UVLicht undurchlässige SträhnenFolienhaube entfernt, das Haar mit einem zum Lösen des optischen Photosensibili¬ sators geeigneten Lösungsmittel spült und sodann trocknet.
10. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man a) das Haar mit einer zur Durchtränkung ausreichen¬ den Menge des Mittels nach einem der Patent¬ ansprüche 12 bis 20 durchtränkt, sodann das Haar mit einer für UVLicht undurchlässigen oder wenig durchlässigen SträhnenFolienhaube bedeckt, die Haube mit einer Häkelnadel mehrmals durchsticht, die jeweils darunterliegenden Haarsträhnen erfaßt und durch Folie herauszieht, b) sodann eine für UVLicht undurchlässige Haube über den Kopf stülpt, in der eine Lichtquelle, welche Licht einer Wellenlänge oder eines Wellenlängenbereichs abstrahlt, das in der Lage ist, den in dem erfindungsgemäßen Mittel ent¬ haltenen optischen Photosensibilisator zu aktivieren, so angeordnet ist, daß eine gleich¬ mäßige Bestrahlung der Haarsträhnen gewähr¬ leistet ist, die herausgezogenen Strähnen mit einer für das Bleichen des Haares ausreichenden Lichtintensität bestrahlt, c) anschließend die die Lichtquelle enthaltende Haube und die für UVLicht undurchlässige Sträh¬ nenFolienhaube entfernt, das Haar mit einem zum Lösen des optischen Photosensibilisators geeig¬ neten Lösungsmittel spült und sodann trocknet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Verfahrensstufe (b) verwendete Bestrahlungsquelle ein nur an den Innen¬ seite der Kammzinken Licht abstrahlender Lichtkamm ist.
12. Mittel zum Bleichen der Haare unter Lichteinwir¬ kung zur Verwendung nach dem vorstehend beschrie¬ benen Verfahren in Form einer Lösung, einer Emul¬ sion oder eines Gels mit einem Gehalt an mindestens einer Verbindung, die in der Lage ist, ein Wasser¬ stoffRadikal zur Verfügung zu stellen, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens einen optischen Photosensibilisator enthält.
13. Mittel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,1 bis 10 Gewichtsprozent mindestens eines optischen Photosensibilisators enthält.
14. Mittel einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der enthaltene optische Photo¬ sensibilisator ein nichtionisches Molekül ist, das in das Haar eindringen kann.
15. Mittel nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der enthaltene optische Photo¬ sensibilisator ein Triplettsensibilisator ist.
16. Mittel nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der enthaltene optische Photo¬ sensibilisator durch sichtbares Licht und/oder UVLicht aktiviert werden kann.
17. Mittel nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der enthaltene optische Photo¬ sensibilisator ein Keton ist.
18. Mittel nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der enthaltene optische Photo¬ sensibilisator ausgewählt ist aus Benzophenon, 3Brombenzophenon, 4Brombenzophenon, 2,2',4,4'Tetrahydroxybenzophenon, 2,5Dihydroxy acetophenon, Benzil, pBenzochinon, 2,3Butandion, Michlers Keton, Acetophenon, 4Benzylbenzoesäure, Methoxyacetophenon und 9Fluorenon.
19. Mittel nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die enthaltene Verbindung, die in der Lage ist, ein WasserstoffRadikal zur Ver¬ fügung zu stellen, ein Alkohol ist.
20. Mittel nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol ausgewählt ist aus Ethanol, Metha¬ nol, Isopropanol, Cyclopentanol, Benzylalkohol, Cyclohexanol und Glykol.
21. Mittel zur Lichtbleichung von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel ein Lichtkamm (1) vorgesehen ist, dessen Licht zwischen die Kamm¬ zinken (7) und parallel zum Kammrücken (6) oder auf den Kammrücken (6) zu abgestrahlt wird.
22. Mittel nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstrahlrichtungen des Lichts in der Ebene liegen, die von den Kammzinken (7) und dem Kamm¬ rücken (6) aufgespannt wird.
23. Mittel nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Lichtauslässe (8) im wesentlichen ent¬ lang einer geraden Linie am Kammzinken (7) ange¬ ordnet sind.
24. Mittel nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß am Lichtkamm (1) flexible Lichtleiter (3) vor¬ gesehen sind.
25. Mittel nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtleiter (3) Lichtleitfasern (4) sind.
26. Mittel nach den Ansprüchen 23 und 25, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Lichtleitfasern (4) in die einzelnen Lichtauslasse (8) münden.
27. Mittel nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen benachbarten Kammzinken (7) ein Lichtaustrittsspalt 9a als Lichtauslaß (8) vorgesehen ist.
28. Mittel nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem flexiblen Lichtleiter (3) ausge¬ tretene Licht (10) mittels eines teilweise durch¬ lässigen Spiegels (11, 11a) über einen Reflektor (12, 12a) in einen Lichtaustrittsspalt (9, 9a), gelenkt wird.
29. Mittel nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß der nte Spiegel (11, 11a) vom flexiblen Licht¬ leiter (3) aus gezählt, bei insgesamt x Spiegeln (11, 11a) im Lichtkamm (1) eine Lichtdurchlässig¬ keit von xn aufweist. x(nl) .
30. Mittel nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß ein überschüssiger Lichtanteil auf einen Lichtabsorber (14) gestrahlt wird.
31. Mittel nach Ansprüche 25, dadurch gekennzeichnet, daß am Lichtkamm (1) eine flexible Hülse (5) zur Aufnahme eines Lichtleitfaserkabels (2) vorgesehen ist.
Description:
B e s c h r e i b u n g

Mittel und Verfahren zum Bleichen von Haaren unter Lichteinwirkung

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Bleichen von Haaren, bei dem das zuvor mit einem einen optischen Photosensibilisator enthaltenden Mittel behandelte Haar unter Lichteinwirkung gebleicht wird, sowie Mittel zum Bleichen der Haare unter Lichteinwir¬ kung.

Wie schon lange bekannt ist, werden menschliche Haare vom Sonnenlicht gebleicht. Der Grad der erzielbaren Aufhellung des Haares ist dabei von der ursprünglichen Haarfarbe und von der Einwirkungsdauer des Sonnen¬ lichtes abhängig.

Da es jedoch auch bei intensiver Sonnenstrahlung in der Regel mehrere Tage dauert, bis eine sichtbare Bleich¬ wirkung durch das Sonnenlicht erzielt wird, ist dieses Verfahren zum gezielten Bleichen nicht geeignet.

Aus der US-PS 4 792 341 ist ein Verfahren zum Bleichen von Haaren bekannt, bei dem das Haar einem oder mehre¬ ren Strahlungsstößen künstlichen Lichts ausgesetzt wird, wobei die Lichtenergie ausreichend ist, um das Melanin im Haar zu bleichen. Das aus der US-PS 4 792 341 bekannte Verfahren beruht auf der durch die Verwendung langwelliger Strahlung mit hoher Intensität bewirkten thermischen Zersetzung des Melanins. Die Intensität der auf das Haar auftreffenden Strahlung muß in diesem Verfahren sehr hoch gewählt werden, so daß eine starke Erhitzung des Haares beobachtet wird, wo¬ durch eine Schädigung des Haares auftreten kann.

Derzeit wird das Bleichen des Haares üblicherweise durch Einwirkung von einem oxidationsmittelhaltigen, insbesondere wasserstoffperoxidhaltigen, Bleichmittel auf das Haar bewirkt, wobei eine Verstärkung der Bleichwirkung durch Zusätze von Salzen der Persäuren erreicht werden kann.

Das der modischen Veränderung des natürlichen Haarfarb¬ tones dienende Bleichen des Haares basiert chemisch auf einer, zum Beispiel oxidativen, Veränderung des Haar¬ pigmentes Melanin.

Obwohl das »elanin im Haar nur in relativ geringen Mengen vorhanden ist, muß beim Bleichen von Haaren mit den üblichen wasserstoffperoxidhaltigen Bleichmitteln mit einem großen Überschuß an Wasserstoffperoxid im alkalischen pH-Bereich gearbeitet werden, um eine ausreichende Bleichwirkung zu garantieren.

Bei diesem derzeit üblichen Verfahren zum Bleichen von Haaren ist aufgrund des verwendeten Wasserstoffperoxid¬ überschusses und des alkalischen pH-Wertes eine Haar¬ schädigung nicht zu vermeiden.

Es bestand die Aufgabe, eine Möglichkeit zu schaffen, mit der ein schonenderes Bleichen von Haaren mit Licht gelingt. Ein neues Verfahren sollte auf photochemischen und nicht auf photothermischen Reaktionen beruhen, um ein haarschädigendes Aufheizen des Haares, wie es bei dem aus der US-PS 4 792 341 bekannten Verfahren vor¬ kommt, zu vermeiden. Zudem sollte das neue Verfahren durch photochemische Erzeugung einer auf die Melanin¬ konzentration des Haares abgestimmten Konzentration an

Oxidationsmittel in der Lage sein, das Haar ohne einen Überschuß an Oxidationsmittel in einem angemessenen Zeitraum zu bleichen.

Es wurde nun gefunden, daß durch ein Verfahren zum Bleichen der Haare unter Lichteinwirkung, bei dem man

a) zunächst eine ausreichende Menge, vorzugsweise 10 bis 120 g, eines in Form einer Lösung, einer Emul¬ sion oder eines Gels vorliegenden, mindestens einen optischen Photosensibilisator und eine Verbindung, die in der Lage ist, ein Wasserstoff-Radikal zur Verfügung zu stellen, enthaltenden Mittels auf die Haare aufträgt und bis zu 60, vorzugsweise 5 bis 30, Minuten lang einwirken läßt,

b) sodann das Haar mit sichtbarem Licht und/oder UV-Licht einer Wellenlänge oder eines Wellenlängen¬ bereichs, das in der Lage ist, den enthaltenen optischen Photosensibilisator zu aktivieren, mit einer für das Bleichen des Haares ausreichenden Intensität bestrahlt,

c) anschließend das Haar gründlich spült und sodann trocknet,

die gestellte Aufgabe in hervorragender Weise gelöst wird.

Das neue Verfahren zum Bleichen von Haaren ist beson¬ ders haarschonend, da es aufgrund der in-situ-Erzeugung von Wasserstoffperoxid im Haar in der Lage ist, ohne die Verwendung von Wasserstoffperoxidüberschüssen eine gute Bleichwirkung zu erzielen. Der Bleichvorgang läßt sich zudem, wenn der gewünschte Grad der Aufhellung er-

reicht ist, sofort beenden, indem die Lichtquelle abge¬ schaltet wird. Durch das neue Verfahren zum Bleichen der Haare ist der gewünschte Grad der Aufhellung we¬ sentlich besser steuerbar, als bei dem bisher üblichen Verfahren zum Bleichen der Haare unter Verwendung von wasserstoffperoxidhaltigen Mitteln.

Die in-situ-Erzeugung von Wasserstoffperoxid wird durch den optischen Photosensibilisator ermöglicht, der in das Haar eindringt und während der Bestrahlung mit Licht mit Luftsauerstoff und einer Verbindung, die in der Lage ist, ein Wasserstoff-Radikal zur Verfügung zu stellen, insbesondere Wasser oder einem Alkohol, eine zum Bleichen des Melanins ausreichende Menge an Wasser¬ stoffperoxid erzeugt.

Im Gegensatz zu dem aus der US-PS 4 792 341 bekannten photothermischen Verfahren zum Bleichen der Haare, das ein starkes Aufheizen des Haares und eine daraus resul¬ tierende Haarschädigung zur Folge hat, beruht das er¬ findungsgemäße Verfahren auf der photochemischen Akti¬ vierung eines vor der Bestrahlung auf das Haar aufge¬ brachten optischen Photosensibilisators und der durch diesen bewirkten Erzeugung von Wasserstoffperoxid im Haar. Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Lichtintensitäten sind daher erheblich kleiner. Zudem erfolgt die Bestrahlung des Haares bevorzugt im konti¬ nuierlichen Modus.

Die im ersten Verfahrensschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens aufgetragene Menge des mindestens einen optischen Photosensibilisator enthaltenden Mittels soll, wenn das Mittel in Form einer Lösung vorliegt, besonders bevorzugt 15 bis 40 g, wenn das Mittel in Form einer Emulsion oder eines Gels vorliegt, besonders bevorzugt 40 bis 80 g, betragen.

In einer besonderen Ausführungsform des erfindungs¬ gemäßen Verfahrens wird das Haar vor dem Auftragen des den optischen Photosensibilisator enthaltenden Mittels mit Wasser angefeuchtet.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein Mittel zum Bleichen der Haare unter Lichteinwirkung zur Verwendung nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren in Form einer Lösung, einer Emulsion oder eines Gels mit einem Gehalt an mindestens einer Verbindung, die in der Lage ist, ein Wasserstoff-Radikal zur Verfügung zu stellen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß es mindestens einen optischen Photosensibilisator enthält.

Das erfindungsgemäße Mittel enthält bevorzugt 0,1 bis 10 Gewichtsprozent, besonders bevorzugt 0,5 bis 5 Ge¬ wichtsprozent, mindestens eines optischen Photosensi¬ bilisators.

Der in dem erfindungsgemäßen Mittel enthaltene optische Photosensibilisator ist bevorzugt ein nicht-ionisches Molekül, das aufgrund seiner geringen Größe in der Lage ist, in das Haar einzudringen und das sich nach dem Bleichen leicht wieder ausspülen läßt.

Der in dem erfindungsgemäßen Mittel enthaltene optische Photosensibilisator soll bevorzugt ein Triplettsensibi- lisator sein, das heißt, der durch die Lichtabsorption aktivierte Molekülzustand des optischen Photosensibili¬ sators ist ein Triplettzustand, dessen Energie strah¬ lungslos an ein Akzeptormolekül abgegeben wird. Der in den Triplettzustand angeregte optische Photosen¬ sibilisator kann seine Energie zum einen auf das Akzep-

tormolekül Sauerstoff übertragen, aus dem dann über die Bildung von Singulettsauerstoff und Wasserstoffabstrak¬ tion Wasserstoffperoxid entsteht.

Andererseits kann der in den Triplettzustand angeregte optische Photosensibilisator jedoch auch Wasserstoff aus dem Lösungsmittel abstrahieren und über einen noch nicht völlig geklärten Mechanismus, in dessen Verlauf Wasserstoffperoxid gebildet wird, die Oxidation des Melanins des Haares bewirken. Die Vielzahl chemischer Reaktionen, die in derartigen Photooxidationen von Bedeutung sein können, sind zum Beispiel bei C.S. Foote, Science (1968), Vol. 162, Seiten 963 bis 970 beschrieben.

Die Bedeutung der beiden konkurrierenden Reaktions- mechanismen des optischen Photosensibilisators für das hier beschriebene Verfahren zum Bleichen von Haaren unter Lichteinwirkung hängt von den jeweiligen Reaktionsbedingungen ab. Der angeregte Triplettzustand des optischen Photosensibilisators soll mit hoher Quantenausbeute gebildet werden und ausreichend Energie sowie eine ausreichende Lebensdauer besitzen, um durch die Reaktion mit dem Sauerstoff der Luft oder einem ge¬ eigneten Lösungsmittel die Bildung von Wasserstoff¬ peroxid im Haar zu gewährleisten.

Das erfindungsgemäße Mittel zum Bleichen der Haare unter Lichteinwirkung soll bevorzugt einen optischen Photosensibilisator enthalten, der durch sichtbares Licht und/oder UV-Licht, besonders bevorzugt jedoch sichtbares Licht, aktiviert werden kann.

Der in dem hier beschriebenen erfindungsgemäßen Mittel zum Bleichen der Haare unter Lichteinwirkung enthaltene

optische Photosensibilisator ist bevorzugt ein Keton und kann beispielsweise ausgewählt sein aus Benzophe- non, 3-Brom-benzophenon, 4-Brom-benzophenon, 2,2',4,4'-Tetrahydroxybenzophenon, 2,5-Dihydroxyaceto- phenon, Benzil, p-Benzochinon, 2,3-Butandion, Michlers Keton, Acetophenon, 4-Benzoyl-benzoesäure, Methoxyace- tophenon, und 9-Fluorenon.

Von den vorstehend genannten optischen Photosensibili- satoren enthält das erfindungsgemäße Mittel zum Blei¬ chen der Haare unter Lichteinwirkung bevorzugt Benzophenon.

Die in dem hier beschriebenen Mittel zum Bleichen der Haare enthaltene Verbindung, die in der Lage ist, ein Wasserstoff-Radikal zur Verfügung zu stellen, kann beispielsweise Wasser sein, ist jedoch bevorzugt ein Alkohol, beispielsweise Ethanol, Methanol, Isopropanol, Cyclopentanol, Benzylalkohol, Cyclohexanol oder Glykol. Sie ist mindestens in einer Menge von 0,1 Gewichts¬ prozent enthalten.

Die Zubereitungsform des erfindungsgemäßen Mittels zum Bleichen der Haare unter Lichteinwirkung ist bevorzugt die einer Lösung, insbesondere die einer alkoholischen oder wäßrig-alkoholischen Lösung. Die Zubereitungsform kann jedoch auch die einer Creme, eines Gels oder einer Emulsion sein. Das Mittel kann auch im Gemisch mit einem Treibgas oder mittels einer Pumpe versprüht werden.

Übliche Zusätze in Lösungen, Cremes, Emulsionen oder Gelen sind, neben Lösungsmitteln wie Wasser und niederen aliphatischen Alkoholen, beispielsweise Ethanol, Propanol und Isopropanol oder Glykolen wie Glycerin und 1,2-Propylenglykol, weiterhin Netzmittel oder Emulgatoren aus den Klassen der ** "Ionischen,

kationischen, amphoteren oder nichtionogenen ober¬ flächenaktiven Substanzen wie Fettalkoholsulfate, Alkylbenzolsulfonate, Alkyltrimethylammoniumsalze, Alkylbetaine, oxethylierte Fettalkohole, oxethylierte Nonylphenole, Fettsäurealkanolamide, oxethylierte Nonylphenole, Fettsäurealkanolamide, oxethylierte Fettsäureester, ferner Verdicker wie höhere Fett¬ alkohole, Stärke oder Cellulosederivate, weiterhin Vaseline, Paraffinöl und Fettsäuren sowie außerdem Pflegestoffe wie kationische Harze, Lanolinderivate, Cholesterin, Pantothensäure und Betain. Die erwähnten Bestandteile werden in den für solche Zwecke üblichen Mengen verwendet, zum Beispiel die Netzmittel und Emulgatoren in Konzentrationen von etwa 0,5 bis 30 Gewichtsprozent, die Verdicker in einer Menge von etwa 0,1 bis 25 Gewichtsprozent und die Pflegestoffe in einer Konzentration von etwa 0,1 bis 5,0 Gewichtspro¬ zent.

Das erfindungsgemäße Mittel muß frei von in der Kos¬ metik üblichen Radikalfängern, wie Tocopherol und Ascorbinsäure oder deren Fettsäureester oder ß-Carotin und in der Kosmetik üblichen UV-Filtersubstanzen, sofern diese nicht als optische Photosensibilisatoren für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet sind, sein.

Die im zweiten Verfahrensschritt des zuvor beschriebe¬ nen erfindungsgemäßen Verfahrens verwendbare Licht¬ quelle soll Licht einer Wellenlänge oder eines Wellen¬ längenbereichs des sichtbaren Lichts und/oder des UV-Lichts abstrahlen, das den im zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Mittel zum Bleichen der Haare enthal¬ tenen optischen Photosensibilisator aktivieren kann.

Im zweiten Verfahrensschritt des vorstehend beschriebe¬ nen erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bleichen der Haare

wird das Haar bevorzugt mit Licht einer Lichtquelle, die ausgewählt ist aus Lichtbogenlampen, einer Deuterium-Lampe, einer Quecksilberdampf-Lampe oder einer Xenon-Lampe, und Lasern, wie zum Beispiel einem Halbleiterlaser, einem Stickstoff-Laser oder einem Helium-Cadmium-Laser, bestrahlt, jedoch sind auch andere Lichtquellen, wie zum Beispiel die Sonne, für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet, sofern sie die für die Aktivierung des jeweiligen optischen Photosen¬ sibilisator geeignete Wellenlänge beziehungsweise den geeigneten Wellenlängenbereich in einer ausreichenden Intensität abstrahlen können.

Wird im Verfahrensschritt (b) des vorstehend beschrie¬ benen erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bestrahlung das Licht einer künstlichen Lichtquelle verwendet, soll diese bevorzugt im kontinuierlichen Modus betrieben werden.

Im Verfahrenssehritt(b) des erfindungsgemäßen Ver¬ fahrens kann das Licht einer geeigneten Lichtquelle, zum Beispiel durch Lichtleitfasern, in einen an den Innenseiten der Kammzinken Licht abstrahlenden Licht¬ kamm eingespeist werden.

Die im Verfahrensschritt (b) verwendete Lichtquelle kann auch innerhalb einer für UV-Licht undurchlässigen Haube angeordnet sein, die, ähnlich einer Trockenhaube, über das Haar gestülpt wird, jedoch im Unterschied zur herkömmlichen Trockenhaube, am Haubenrand einen den Lichtaustritt verhindernden Abschluß, zum Beispiel in Form einer Manschette, aufweist.

Die für UV-Licht undurchlässige, vorzugsweise innen verspiegelte, Haube kann ferner mit einem Gebläse zur Abführung von Wärme und/oder zur Bewegung der Haare und/oder zur Haartrocknung ausgestattet sein.

Das Haar soll im Verfahrensschritt (b) des vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens mit sicht¬ barem und/oder UV-Licht bestrahlt werden, dessen auf das Haar auftreffende Intensität ohne die Verwendung des optischen Photosensibilisators nicht ausreichend wäre, um das Haar innerhalb der in Betracht kommenden Bestrahlungsdauer zu bleichen. Die für das Bleichen der Haare nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren benötigte Bestrahlungsdauer hängt, neben anderen Faktoren, wie zum Beispiel dem gewünschten Grad der Aufhellung, auch von der Art der Lichtquelle sowie der Bestrahlungsintensität (W/cm 2 ) ab. Die Bestrahlungs¬ dauer bei dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt zwischen 1 Sekunde bei Verwendung des Lichtkamms, und 2 Tagen, wenn im Verfahrensschritt (b) mit Sonnenlicht bestrahlt wird, bevorzugt beträgt die Bestrahlungsdauer jedoch 10 bis 120 Minuten.

Ist der gewünschte Grad der Aufhellung durch die Be¬ handlung des Haares nach dem erfindungsgemäßen Ver¬ fahren erreicht, kann das Haar gegebenenfalls, bevor das den optischen Photosensibilisator enthaltene Mittel ausgespült wird, mit einem Nachbehandlungsmittel be¬ handelt werden, das einen Stoff enthält, der in der Lage ist, den optischen Photosensibilisator zu desakti- vieren. Dieser Stoff kann zum Beispiel ein Triplett- Quencher wie beispielsweise ß-Carotin sein, der den angeregten Triplettzustand des optischen Photosensibi¬ lisators des ktiviert. In dem Nachbehandlungsmittel kann jedoch auch ein Stoff eingesetzt werden, der den optischen Photosensibilisator chemisch so verändert, daß dieser für das erfindungsgemäße Verfahren zum Bleichen von Haaren unter Lichteinwirkung nicht mehr wirksam ist.

Zum Ausspülen des Haares im Verfahrensschritt (c) wird eine Flüssigkeit verwendet, in der der optische Photo¬ sensibilisator löslich ist. Im Falle von Benzophenon wird vorzugsweise Ethanol oder eine wäßrig-alkoholische Lösung verwendet. Durch die Entfernung, beziehungsweise die Desaktivierung des optischen Photosensibilisators soll eine mögliche weitere Bleichung des Haares durch natürliche oder künstliche Lichtquellen, zum Beispiel Sonne oder Sonnenbank, ausgeschlossen werden.-

Das erfindungsgemäße Verfahren ist zum Bleichen des gesamten menschlichen Kopfhaares geeignet. Es kann jedoch auch zum Bleichen von Haarsträhnen, Haarteilen und Perücken sowie zum Bleichen tierischer Haare, beispielsweise von Pelzen, angewandt werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Bleichen der Haare ist insbesondere zur Erzeugung heller Strähnen im Haar geeignet.

Das Einarbeiten heller Strähnen in das Haar kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, zum Beispiel unter Verwendung von Strähnen-Folienhauben, erfolgen.

In einer besonderen Ausführungsform des erfindungsge¬ mäßen Verfahrens wird das Haar mit einer an sich be¬ kannten Strähnen-Folienhaube, welche vorzugsweise so ausgewählt ist, daß sie für UV-Licht undurchlässig oder wenig durchlässig ist, bedeckt, anschließend wird die Haube mit einer, vorzugsweise dünnen, Häkelnadel mehr¬ mals durchstochen, die jeweils darunterliegenden Haar¬ strähnen werden erfaßt und durch die Folie herausgezo¬ gen. Sodann wird eine zur Durchtränkung ausreichende Menge des erfindungsgemäßen Mittels, je nach Haarlänge insgesamt 50 bis 100 g, auf die Haarsträhnen aufge-

tragen. Nach einer Einwirkungszeit von bis zu 60 Minuten, vorzugsweise 5 bis 30 Minuten, werden die herausgezogenen Strähnen mit Licht einer Wellenlänge oder eines Wellenlängenbereichs, das in der Lage ist, den in dem erfindungsgemäßen Mittel enthaltenen op¬ tischen Photosensibilisator zu aktivieren, mit einer für das Bleichen des Haares ausreichenden Intensität bestrahlt. Anschließend wird die Strähnen-Folienhaube entfernt, das Haar mit einem zum Lösen des optischen Photosensibilisators geeigneten Lösungsmittel gespült und sodann getrocknet.

In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das, gegebenenfalls mit Wasser ange¬ feuchtete, Haar zunächst mit einer zur Durchtränkung ausreichenden Menge, je nach Haarlänge 10 bis 120 g, des erfindungsgemäßen Mittels durchtränkt, sodann mit einer für UV-Licht undurchlässigen Strähnen-Folienhaube bedeckt, die Haube mit einer, vorzugsweise dünnen, Häkelnadel mehrmals durchstochen, die jeweils darunter¬ liegenden Haarsträhnen erfaßt, durch die Folie heraus¬ gezogen und sodann die herausgezogenen Strähnen mit Licht einer Wellenlänge oder eines Wellenlängenbe¬ reichs, das in der Lage ist, den in dem erfindungs¬ gemäßen Mittel enthaltenen optischen Photosensibili¬ sator zu aktivieren, mit einer für das Bleichen des Haares ausreichenden Intensität bestrahlt. Anschließend wird die Strähnen-Folienhaube entfernt, das Haar gründlich mit einem zum Lösen des optischen Photosensibilisators geeigneten Lösungsmittel gespült und getrocknet.

Die Verwendung einer Strähnen-Folienhaube, die für UV-Licht undurchlässig ist, insbesondere deren Ober-

fläche strahlungsreflektierend ist, bietet die Möglichkeit, die Kopfhaut vor der Lichteinwirkung zu schützen. Durch die reflektierende Oberfläche werden die Erwärmung der Str hnen-Folienhaube und die Licht¬ verluste vermindert.

In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das, gegebenenfalls mit Wasser vorge¬ feuchtete, Haar mit einer für UV-Licht undurchlässigen oder wenig durchlässigen, beispielsweise verspiegelten, Strähnen-Folienhaube bedeckt, anschließend wird die Haube mit einer, vorzugsweise dünnen, Häkelnadel mehr¬ mals durchstochen, die jeweils darunterliegenden Haar¬ strähnen werden erfaßt und durch die Folie herausge¬ zogen. Sodann wird eine zur Durchtränkung ausreichende Menge des erfindungsgemäßen Mittels, je nach Haarlänge insgesamt 50 bis 100 g, auf die Haarsträhnen aufge¬ tragen. Nach einer Einwirkungszeit von bis zu 60 Minu¬ ten, vorzugsweise 5 bis 30 Minuten, wird eine für UV-Licht undurchlässige Haube über den Kopf gestülpt, in der eine Lichtquelle, welche Licht einer Wellenlänge oder eines Wellenlängenbereichs abstrahlt, das in der Lage ist, den in dem erfindungsgemäßen Mittel enthal¬ tenen optischen Photosensibilisator zu aktivieren, so angeordnet ist, daß eine gleichmäßige Bestrahlung der Haarsträhnen gewährleistet ist. Die herausgezogenen Strähnen werden sodann mit einer für das Bleichen des Haares ausreichenden LichtIntensität bestrahlt.

Anschließend werden die die Lichtquelle enthaltende Haube und die für UV-Licht undurchlässige Strähnen- Folienhaube entfernt, das Haar mit einem zum Lösen des optischen Photosensibilisators geeigneten Lösungsmittel gespült und sodann getrocknet.

In einer besonderen Ausführungsform des erfindungs- gemäßen Verfahrens wird das, gegebenenfalls mit Wasser angefeuchtete Haar zunächst mit einer zur Durchtränkung ausreichenden Menge, je nach Haarlänge 10 bis 120 g, des erfindungsgemäßen Mittels durchtränkt, sodann das Haar mit einer für UV-Licht undurchlässigen oder wenig durchlässigen, beispielsweise verspiegelten, Strähnen- Folienhaube bedeckt, die Haube mit einer, vorzugsweise dünnen, Häkelnadel mehrmals durchstochen, die jeweils darunterliegenden Haarsträhnen erfaßt und durch die Folie herausgezogen. Über den Kopf wird sodann eine für UV-Licht undurchlässige Haube gestülpt, in der eine Lichtquelle, welche Licht einer Wellenlänge oder eines Wellenlängenbereichs abstrahlt, das in der Lage ist, den in dem erfindungsgemäßen Mittel enthaltenen optischen Photosensibilisators zu aktivieren, so an¬ geordnet ist, daß eine gleichmäßige Bestrahlung der Haarsträhnen gewährleistet ist. Das Haar wird sodann mit einer für das Bleichen des Haares ausreichenden Lichtintensität bestrahlt. Anschließend werden die die Lichtquelle enthaltende Haube und die für UV-Licht undurchlässige Strähnen-Folienhaube entfernt, das Haar mit einem zum Lösen des optischen Photosensibilisators geeigneten Lösungsmittel gespült und sodann getrocknet.

Gegebenenfalls kann das Haar bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vor dem Trocknen gewaschen werden. Es ist ferner möglich, sofern nur die herausgezogenen Strähnen mit dem optischen Photosensibilisator durchtränkt sind, vor der Entfernung der Folien-Strähnenhaube, nur die Haarsträhnen mit dem Lösungsmittel zu spülen.

Das Bleichen des Haares kann auch mit einem Lichtkamm erfolgen. In dieser Ausführungsform des erfindungsge¬ mäßen Verfahrens wird in der Verfahrensstufe (b) als

Bestrahlungsquelle ein, nur an den Innenseiten der Kammzinken Licht abstrahlenden Lichtkamm verwendet, in den das abzugebende Licht, zum Beispiel durch Licht¬ leitfasern, von einer geeigneten Lichtquelle einge¬ speist wird.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist zudem ein Mittel zum Bleichen der Haare unter Lichteinwirkung, welches als Lichtkamm vorgesehen ist, dessen Licht zwischen die Kammzinken, parallel zum Kammrücken beziehungsweise auf den Kammrücken zu, abgegeben wird.

Durch die Abgabe des Lichts zwischen den Kammzinken und parallel zum Kammrücken oder auf den Kammrücken zu wird selektiv das sich zwischen den Zähnen des Kammes befindende, zu bleichende Haar und nicht die Kopfhaut bestrahlt.

Die Ausstrahlrichtungen des Lichts sollen bei dem erfindungsgemäßen Lichtkamm bevorzugt in der Ebene liegen, die von den Kammzinken und dem Kammrücken aufgespannt wird. Der erfindungsgemäße Lichtkamm kann mehrere Lichtauslasse aufweisen, die im wesentlichen zwischen benachbarten Kammzinken vorgesehen sind.

An einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Lichtkammes sind flexible Lichtleiter vorgesehen, die Lichtleitfasern sein können. Am Lichtkamm ist eine flexible Hülse zur Aufnahme eines Lichtleiterfaser¬ kabels vorgesehen. Diese Hülse schützt zum einen die in ihr gelagerten Lichtleitfasern und vereinfacht zum anderen die Handhabung des Lichtkamms. Der flexible Lichtleiter kann aber auch als flexibler Schlauch ausgebildet sein, der mit einer für die Lichtleitung geeigneten Flüssigkeit gefüllt ist.

Die Verteilung des in den erfindungsgemäßen Lichtkamm eingetretenen Lichtes auf die einzelnen Kammzinken kann so erfolgen, daß die in jedem Zwischenraum zwischen den Kammzinken vorhandene Lichtintensität gleich groß ist. Dies kann durch eine gleichmäßige Verteilung des Lichtes auf die einzelnen Zinken mittels Lichtleit¬ fasern erfolgen. In vorteilhafter Weise kann die gleichmäßige Lichtverteilung aber auch mittels teil¬ weise durchlässiger Spiegel erfolgen. Entsprechende beispielhafte Ausführungsformen der Lichtverteilung innerhalb des Kammes werden nachfolgend im Beispiel B aufgeführt.

Beispiele

Beispiel A: Verfahren zum Bleichen der Haare

Eine mittelblonde menschliche Haarsträhne wird senk¬ recht in ein Quarzgefäß, das soweit mit der nachfol¬ genden Lösung gefüllt ist, daß die Haarspitzen in die Lösung eintauchen, gehängt:

3 g Benzophenon 97 σ Ethanol (99,7 %ig) 100 g

Das Licht einer 150 W Xenon-Niederdruck-Lichtbogenlampe (Modell C 9515 von Cathodean, Cambridge) wird auf die Haarsträhne fokussiert. Die Haarsträhne wird 1 h lang mit einer Lichtintensität von 4 W cm-2 un d einem Wellen¬ längenbereich von 300 bis 850 nm bestrahlt. Anschlies- send wird die Haarsträhne aus dem Tank genommen, mit Ethanol ausgespült und getrocknet. Die ursprünglich mittelblonde Haarsträhne ist hellblond gebleicht.

Beispiel B: Lichtkamm

Im folgenden wird der Lichtkamm anhand von ein Ausfüh- rungsbeispiel darstellenden Figuren näher beschrieben. Es zeigt

Figur 1 in einer Seitenansicht mit teilweisem Verti¬ kalschnitt einen Lichtkamm, der mittels eines Lichtleitfaserkabels mit Licht versorgt wird,

Figur 2 in einer perspektivischen Darstellung mit teilweisem Vertikalschnitt einen Teil des Lichtkamms nach Figur 1 mit geradlinig an den Kammzinken angeordneten Lichtauslassen, in die einzelne Lichtleitfasern münden, sowie

Figur 3 in einer Seitenansicht mit teilweisem Verti¬ kalschnitt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Lichtkammes, in dessem hohlen Kammrücken teilweise durchlässige Spiegel hintereinander angeordnet sind, um jeweils Licht über Reflek¬ toren in einzelne Lichtaustrittspalte zu lenken.

Der Lichtkamm 1 hat im wesentlichen die Form eines Frisierkammes (Figur 1) . Er wird über ein Lichtleit¬ faserkabel 2 mit dem Licht einer nicht dargestellten Lichtquelle versorgt. Das Lichtleitfaserkabel 2 enthält als Lichtleiter 3 einzelne flexible Lichtleitfasern 4, die durch eine flexible Hülse 5 in den hohlen Kamm¬ rücken 6 geführt werden und sich dann auf die hohlen Kammzinken 7 verteilen.

Die Lichtleitfasern 4 münden in Lichtauslasse 8, die in geradlinigen Reihen an den Kammzinken 7 derart ange¬ ordnet sind (Figur 2), daß das Licht nur parallel zum Kammrücken 6 in die vom Lichtkamm 1 aufgespannte Ebene abgestrahlt wird, um bei einer Haarbehandlung möglichst nur das Haar selbst zu bestrahlen.

In Figur 3 ist ein Lichtkamm 1 dargestellt, bei dem als Lichtauslasse 8 Lichtaustrittsspalte 9 vorgesehen sind. Das Licht 10 aus dem flexiblen Lichtleiter 3 wird mittels teilweise durchlässiger Spiegel 11 und Reflek¬ toren 12 in die Lichtaustrittsspalte 9 gelenkt. Um die gesamte Lichtleistung anteilsgleich auf- die einzelnen Lichtaustrittsspalte 9 aufzuteilen, ist die jeweilige Lichtdurchlässigkeit eines Spiegels 11 derart gewählt, daß dieser bei insgesamt n Spiegeln den n-ten Teil der

eingestrahlten Lichtleistung auf den ihm benachbarten Lichtaustrittsspalt 9a bzw. die ihm benachbarten zwei Lichtspalte 9, lenkt. Dies ist der Fall, wenn der n-te Spiegel 11 vom flexiblen Lichtleiter 3 aus gezählt, bei insgesamt x Spiegeln 11 eine Lichtdurchlässigkeit von x-n aufweist. x-(n-l)

Reflektoren 12 mit stufenartigen Oberflächen lenken das Licht um einen Winkel von 90 ° um, so daß lediglich parallel zum Kammrücken 6 Licht zwischen die Kammzinken abgestrahlt wird.

Durch die Verkleinerung der am Reflektor 12 tatsächlich reflektierenden, um 45 ° zum auftretenden Lichtstrahl angeordneten Flächen 13 kann deren Anzahl auf einem Reflektor 12 erhöht werden. Dadurch wird die Anzahl der Strahlenbündel 10a ebenfalls erhöht und man erreicht eine nahezu gleichmäßige Lichtabstrahlung zwischen den Kammzinken 7.

Das vom ersten Spiegel 11a ausgeblendete Licht wird zur Hälfte auf einen Lichtabsorber 14 gestrahlt und dort in Wärme umgewandelt. Diese Wärmemenge ist relativ klein.

Anstatt der beschriebenen Reflektoren 12 können auch sonstige Reflektoren, zum Beispiel Hohlspiegel, in die Kammzinken eingesetzt werden. Ein in die Spitze eines Kammzinkens 7 eingesetzter Hohlspiegel kann den Zwischenraum zwischen zwei Kammzinken 7 besonders gleichmäßig bestrahlen. Der ausgestrahlte Winkelbereich erstreckt sich dann von einer durch die Spitzen der Kammzinken 7 verlaufenden Gerade bis zu den Kanten¬ linien der Spalte 9, 9a.