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Title:
AID FOR COMPRESSION TREATMENT OF THE LEG
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/050322
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an aid for a compression treatment of the leg, comprising an elastic tubular compression part (13). The problem addressed by the invention is that of providing an aid for a compression treatment of the leg, at least one compression region of the aid replacing outer clothing, therefore expanding the range of application for the compression treatment. To solve the problem, a predominantly rigid shoe part (11) is provided, said shoe part forming a boot (10, 20, 30, 40) together with the compression part (13) which is designed as an upper.

Inventors:
HOREZKY JUTTA (DE)
Application Number:
PCT/DE2016/100448
Publication Date:
March 30, 2017
Filing Date:
September 26, 2016
Export Citation:
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Assignee:
HOREZKY JUTTA (DE)
International Classes:
A61F13/08
Foreign References:
DE69706692T22002-06-20
DE202013002992U12013-05-07
DE20207156U12002-08-22
DE69706692T22002-06-20
DE20207156U12002-08-22
Attorney, Agent or Firm:
GOTTFRIED, Hans-Peter (DE)
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Claims:
Hilfsmittel für eine Kompressionsbehandlung am Bein, umfassend einen elastischen röhrenförmigen Kompressionsteil (13), dadurch gekennzeichnet, dass ein überwiegend rigider Schuhteil (1 1) vorgesehen ist, der zusammen mit dem Kompressionsteil (13), der als ein Schaft ausgebildet ist, einen Stiefel (10, 20, 30, 40) bildet.

Hilfsmittel nach Anspruch 1 , wobei der Kompressionsteil (13) aus einen Gestrick oder einem dehnbaren Leder- oder Lederimitat ausgebildet ist.

Hilfsmittel nach Anspruch 1 oder 2, wobei sich der Kompressionsteil (13) in das Innere des Schuhteils (1 1) erstreckt

Hilfsmittel nach Anspruch 3, wobei der Fußbereich (21) so ausgeführt ist, dass dort keine Kompression erfolgt.

Hilfsmittel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der

Kompressionsteil (13) vom Schuhteil (1 1) durch ein Verbindungsmittel (31) lösbar verbunden ist.

Hilfsmittel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der

Kompressionsteil (13) ein Schließmittel (41) aufweist, das ein Verschließen einer im Wesentlichen längs zum Verlauf eines Beins verlaufenden Öffnung in zumindest einem Abschnitt des Kompressionsteils (13) ermöglicht.

Hilfsmittel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der

Kompressionsteil (13) an seinem vom Fußteil (12) wegweisenden Ende einen Bund (14) aufweist, dessen Kompressionshärte in der Weise vermindert ist, dass am Bein eine Einschnürung vermieden wird.

Hilfsmittel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei es als Teil eines Strumpfsystems den Überziehstrumpf bildet, ergänzt durch einen

Unterziehstrumpf.

Description:
HILFSMITTEL FÜR EINE KOMPRESSIONSBEHANDLUNG AM BEIN

Die Erfindung betrifft ein Hilfsmittel für eine Kompressionsbehandlung am Bein, die zur Vorbeugung und zur Behandlung von Venenerkrankungen eingesetzt wird. Bekannt sind hierfür verwendete Kompressionsstrümpfe (auch als orthopädische Strümpfe, Gummistrümpfe oder Stützstrümpfe bezeichnet). Diese sind ebenso wie Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe (MTPS) wesentlicher Bestandteil der

Kompressionstherapie und -prophylaxe zur Anwendung durch den Nutzer oder Patienten. Große Teile der Bevölkerung leiden unter einer Venenerkrankung wie z.B.

Krampfadern oder Phlebitis. Mit fortschreitendem Alter, auf langen Flug- oder

Busreisen und in der Schwangerschaft steigt die Gefährdung. Durch das regelmäßige Tragen von Stützstrümpfen oder Kompressionsstrümpfen kann der Erkrankung entgegengewirkt werden. Auch nach chirurgischen Eingriffen werden oftmals

Stützstrümpfe und Kompressionsstrümpfe empfohlen. Stützstrümpfe und

Kompressionsstrümpfe fördern die Durchblutung der Beine und schützen somit vor Krampfadern, Thrombosen etc. Zudem verbessern Stützstrümpfe die Durchblutung der Wadenmuskeln. Nach langem Stehen oder Sitzen können geschwollene oder müde, schwere Füße oder Beine die Folge sein und stellen ein Hinweis auf eine erhöhte Belastung der Venen dar. Sie können durch das Tragen von Stützstrümpfe entlastet werden.

Nach einer Thrombose entsteht in den Venen im Knöchelbereich ein dauerhaft erhöhter Druck, der über die gestörten Venen bis in die kleinsten Hautgefäße fortgeleitet wird. Gegen diesen Druck muss von außen ein Gegendruck aufgebaut werden. Dazu dient der Kompressionsstrumpf. Am Anfang der Thrombosebehandlung hilft er, die Beschwerden und die Schwellung schnell zu beseitigen. Langfristig verhindert der Strumpf krankhafte Hautveränderungen und die Entwicklung von Venenleiden.

Kompressionsstrümpfe werden in vier Kompressionsklassen hergestellt.

Kompressionsstrümpfe oder Stützstrümpfe mit niedriger Kompression helfen durch regelmäßiges (z.B. im Beruf) oder situativ angepasstes (z.B. Flugreise,

Schwangerschaft) Tragen dabei, Venenleiden wie Thrombosen und Krampfadern vorzubeugen. Im Allgemeinen reicht ein wadenlanger Strumpf aus, es sind auch Kompressions- Kniestrümpfe bekannt. Nach der Druckschrift DE 697 06 692 T2 ist ein stiefeiförmiger Strumpf bekannt, der sich über den Knöchel in den Fußbereich fortsetzt, wo das Material jedoch so ausgewählt ist, dass keine Kompression erfolgt. Ein erleichtertes Anlegen eines medizinischen Kompressionstrumpfs ermöglicht ein Reißverschluss, wie ihn die Druckschrift DE 202 07 156 IM vorschlägt.

Insgesamt ist den Hilfsmitteln nach dem Stand der Technik jedoch eine aufwändige und unbequeme Anwendung eigen, da generell zu dem Kompressionsstrumpf noch Oberkleidung und Schuhe in der Weise getragen werden müssen, dass sie auch das Hilfsmittel verdecken können und so die Kleiderauswahl stark einschränken.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Hilfsmittel für eine

Kompressionsbehandlung am Bein anzubieten, das zumindest in einem

Kompressionsbereich die Oberkleidung ersetzt und damit die Einsatzmöglichkeit bei der Kompressionsbehandlung am Bein erweitert. Die Aufgabe wird gelöst durch ein Hilfsmittel für eine Kompressionsbehandlung am Bein, umfassend einen elastischen röhrenförmigen Kompressionsteil, wie er auch als Kompressionsstrumpf bekannt ist. Nach der Erfindung ist jedoch neben dem

Kompressionsteil ein überwiegend rigider Schuhteil mit einer Sohle, der insoweit dem Fuß Schutz bietet, wie ein herkömmlicher Schuh oder Stiefel, vorgesehen. Der Schuhteil bildet zusammen mit dem Kompressionsteil, der als ein Stiefelschaft ausgebildet ist, einen Stiefel. Dadurch wird die Funktion eines Kompressionsstrumpfs realisiert, indem zumindest an der Wade ein über die Fläche möglichst gleichmäßiger Druck auf das menschliche Gewebe ausgeübt wird. Dies wird in besonders vorteilhafter Weise möglich, ohne dass ein Kompressionsstrumpf getragen und angelegt werden muss. Das aufwändige Anlegen hat nämlich ebenso als ein Hindernis für eine häufig sinnvolle oder notwendige Anwendung erwiesen wie der ästhetische Aspekt. So kann zwar durch bestimmte Kleidung der Kompressionsstrumpf so weit verborgen werden, dass seine Anwendung von außen nicht sichtbar ist. Unter bestimmten Bedingungen, z. B. wegen warmer Witterung oder vorgegebenen

Konventionen (z. B. im Rahmen von Damen-Businesskleidung), kann ein

herkömmlicher Kompressionsstrumpf nicht im Verborgenen getragen werden. Durch die Erfindung kann unter allen Umständen, die das Tragen von Stiefeln ermöglichen, auch der therapeutische Effekt einer Kompressionsbehandlung am Bein genutzt werden.

Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Kompressionsteil aus einem Gestrick, einem vollständig geschlossenen Rund- oder einem Flachgestrick, oder einem dehnbaren Leder- oder Lederimitat ausgebildet ist. Das Gestrick kann auch transparent ausgeführt sein. Mit dem Einsatz des Leders- oder Lederimitats ist eine authentische Anmutung eines Lederstiefels erzielbar.

Weitere Vorteile, v.a. die in der Druckschrift DE 697 06 692 T2 beschriebenen, lassen sich erzielen, wenn sich der Kompressionsteil in das Innere des Schuhteils erstreckt, bevorzugt ohne dass jedoch im Fußbereich eine Kompression erfolgt.

Günstig ist es weiterhin, wenn der Kompressionsteil vom Schuhteil durch ein

Verbindungsmittel lösbar verbunden ist. Dann kann der Kompressionsteil bei Bedarf abgenommen werden, beispielsweise um gereinigt zu werden oder um den Schuhteil allein zu verwenden. Als Verbindungsmittel kommt z. B. ein Reißverschluss in

Betracht.

Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Kompressionsteil ein Schließmittel aufweist, das eine im Wesentlichen längs zum Verlauf des Beins verlaufende Öffnung zumindest eines Abschnitts des Kompressionsteils verschließbar macht. Dies erleichtert das Anziehen des erfindungsgemäßen Stiefels und verkörpert weitere Vorteile, wie sie auch aus der Druckschrift DE 202 07 156 IM bekannt sind.

Es ist zudem günstig, wenn der Kompressionsteil an seinem vom Fußteil

wegweisenden Ende einen Bund aufweist, dessen Kompressionshärte in der Weise vermindert ist, dass am Bein eine Einschnürung vermieden wird. Dadurch werden nachteilige Wirkungen auf die Blutzirkulation vermieden.

Erfindungsgemäß ist auch eine Verwendung eines Stiefels, insbesondere eines als Stiefel ausgeführten Hilfsmittels gemäß vorstehender Beschreibung zur Prophylaxe oder Therapie von Venenleiden am Bein und zur Unterstützung der Durchblutung im Bein. Neben dem Einsatz zur Behandlung von Venenleiden ist der prophylaktische Einsatz des erfindungsgemäßen Hilfsmittels von Vorteil: bei einer längeren Flugreise oder Busreise (über 4 Stunden); situativ, wenn auf Reisen langes Sitzen oder Stehen erforderlich ist, z.B. im Flugzeug, Zug oder Bus bzw. bei der Arbeit, auf Messen;

in der Schwangerschaft;

im Alltag, mindestens jedoch in den o.g. Situationen, falls in der Familie verstärkt Krampfadern vorkommen;

wenn bereits leichte Krampfadern festzustellen sind und eine

Verschlechterung vermieden werden soll.

Das Kompressionsteil kann als Gestrick ausgeführt sein, wobei sich die Strickart unterscheiden kann. In Betracht kommen flachgestrickte Kompressionsteile mit Naht sowie ein- und doppelflächig rundgestrickte nahtlose Kompressionsteile.

Das erfindungsgemäße Hilfsmittel kann auch als Teil eines Strumpfsystems zum Einsatz kommen. Die Strumpfsysteme zur Kompressionstherapie bestehen meist aus zwei Komponenten, einem Unter- und einem Überziehstrumpf. Ersterer verbleibt über Nacht am Bein des Patienten, Letzterer wird nur tagsüber angelegt, wobei nach der vorliegenden Erfindung das Hilfsmittel den Überziehstrumpf ersetzt.

Bei der Kompressionstherapie wird durch das Anlegen von Kompressionsstrümpfen am Bein ein Druck erzeugt, der den Umfang der Venen mindert. Beim Ansetzen der Therapie werden möglichst exakte Druckangaben definiert, die auch für den erfindungsgemäßen Stiefel gelten, insbesondere eingestellt durch das Material des Kompressionsteils, aber auch beeinflusst durch den Umfang der Wade des Nutzers.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:

Fig. 1 : eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines

erfindungsgemäßen Stiefels;

Fig. 2: eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines

erfindungsgemäßen Stiefels mit Fußteil;

Fig. 3: eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines

erfindungsgemäßen Stiefels mit Verbindungsmittel; und Fig. 4: eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines

erfindungsgemäßen Stiefels mit Reißverschluss.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines

erfindungsgemäßen Stiefels 10, dessen Schuhteil 1 1 mit einem Kompressionsteil 13 bevorzugt einstückig verbunden ist. Den unteren Abschluss bildet eine Sohle 12, so dass mit der Erfindung ungeachtet der vorliegenden Kompressionswirkung an der Wade ein Stiefel für die alltägliche Verwendung vorliegt.

Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines

erfindungsgemäßen Stiefels 20 mit einem Fußteil 21 , der gemäß einer bevorzugten Ausführungsform in einer Fortsetzung des Kompressionsteils 13 in den Fußbereich hinein besteht und somit einstückig mit dem Kompressionsteil 13 verbunden ist.

Ebenso ist aber eine andere Form der Ausbildung des Fußteils 21 vorgesehen, z. B. zum Einsatz in dem Schuhteil 1 1 und trennbar von dem Kompressionsteil 13. Dann ist der Fußteil 21 auch abnehmbar, so dass er leicht gereinigt werden kann.

Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines

erfindungsgemäßen Stiefels 30 mit einem Verbindungsmittel 31 , das hier als

Reißverschluss ausgeführt ist, jedoch nicht hierauf beschränkt, sondern es sind auch andere Verbindungsmittel 31 vorgesehen, wie Klettverschluss oder Druckknöpfe. Dadurch lassen sich Schuhteil 11 und Kompressionsteil 13 einfach voneinander trennen, getrennt verwenden oder auch reinigen.

Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines

erfindungsgemäßen Stiefels 40 mit Reißverschluss 41 , der ähnlich wirkt wie bei einem herkömmlichen Stiefel und das An- und Ausziehen erleichtert. Eine solche

Erleichterung ist bei dem erfindungsgemäßen Stiefel besonders wichtig, weil das Kompressionsteil 13 durch seine zur Ausbildung eines Drucks auf das Beingewebe erforderliche Spannung das Anziehen anderenfalls erschweren würde.

Bezugszeichenliste

10 Stiefel

1 1 Schuhteil 12 Sohle

13 Kompressionsteil

20 Stiefel

21 Fußbereich

30 Stiefel

31 Verbindungsmittel

40 Stiefel

41 Reißverschluss