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Patent Searching and Data


Title:
AIMING AND/OR MONITORING DEVICE WITH IMAGE SUPERIMPOSITION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/167174
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an aiming and/or monitoring device (2) with image superimposition, said device having, in order to generate a first image, a first channel (4) with a first optics (6), which defines a first optical axis (8) and which is assigned a first image sensor (10) for capturing a first image, and, in order to generate a second image, a second channel (14) with a second optics (16), which defines a second optical axis (18) and which is assigned a second image sensor (20) for capturing a second image. In accordance with the invention the image processing device (26) is designed and programmed in such a way that parallax compensation is performed in the image superimposition of the second image with the first.

Inventors:
PFAB WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/050408
Publication Date:
August 11, 2022
Filing Date:
January 11, 2022
Export Citation:
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Assignee:
VHF ELEKTRONIK GMBH (DE)
International Classes:
G01J5/02; F41G11/00; G01J5/08; G02B23/12; G02B27/01; H04N5/33; H04N9/09
Domestic Patent References:
WO2014159758A12014-10-02
Foreign References:
EP2938061A12015-10-28
US20070235634A12007-10-11
US20180198960A12018-07-12
US20090050806A12009-02-26
Attorney, Agent or Firm:
WAGNER, Carsten (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Ziel- und/oder Beobachtungseinrichtung (2) mit Bild- überlagerung, mit einem ersten Kanal (4) mit einer ersten Optik (6), die eine erste optische Achse (8) definiert und der ein erster Bildsensor (10) zur Erfassung eines ersten Bildes zugeordnet ist, mit einem zweiten Kanal (14) mit einer zweiten Optik

(16), die eine zweite optische Achse (18) definiert und der ein zweiter Bildsensor (20) zur Erfassung eines zwei- ten Bildes zugeordnet ist, wobei wenigstens einer Optik (6 bzw. 16) eine motorische Fokussiereinrichtung (12 bzw. 22) zugeordnet ist, mit einer Steuerungseinrichtung (24) zur Ansteuerung der motorischen Fokussiereinrichtung (12 bzw.22), wobei die erste optische Achse (8) und die zweite opti- sche Achse (18) senkrecht zur Achsrichtung zueinander be- abstandet angeordnet sind, mit einer Bildverarbeitungseinrichtung (26), die mit den Bildsensoren (10, 20) in Signalübertragungsverbindung steht und derart ausgebildet und programmiert ist, dass auf einer Anzeigeeinrichtung (28) ein Überlagerungsbild angezeigt wird, in dem das zweite Bild dem ersten Bild überlagert ist, wobei die Steuerungseinrichtung (24) derart mit der Bild- verarbeitungseinrichtung (26) in Datenübertragungsverbin- dung steht, dass der Bildverarbeitungseinrichtung (26) wenigstens ein Fokuspositionssignal zugeführt wird, das die Fokusposition wenigstens einer Optik (6, 16) reprä- sentiert, wobei die Bildverarbeitungseinrichtung (26) derart ausge- bildet und programmiert ist, dass die Bildüberlagerung des zweiten Bildes mit dem ersten Bild in Abhängigkeit von dem Fokuspositionssignal beeinflusst wird zur Durch- führung eines Parallaxenausgleichs.

2. Ziel- und/oder Beobachtungseinrichtung nach Anspruch 1, wobei der erste Kanal (4) zur Erfassung von Strahlung 19 im sichtbaren Wellenlängenbereich und der zweite optische Kanal (14) zur Erfassung von Infrarotstrahlung ausgebil- det ist, derart, dass einem von dem ersten Kanal (4) er- zeugten natürlichen Bild ein von dem zweiten Kanal (14) erzeugtes Wärmebild überlagert wird.

3. Ziel- und/oder Beobachtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bildverarbei- tungseinrichtung (26) mit einem Speicher (30) in Daten- übertragungsverbindung steht, in dem eine Umsetzungsta- belle gespeichert ist, in der die Fokusposition wenigs- tens einer Optik (6, 16) in einen zugehörigen Wert der Parallaxe umgesetzt ist oder die Bildverarbeitungsein- richtung (26) derart ausgebildet und programmiert ist, dass entsprechend einem vorgegebenen Algorithmus die Fo- kusposition wenigstens einer Optik (6, 16) in einen zuge- hörigen Wert der Parallaxe umgerechnet wird, wobei die Bildverarbeitungseinrichtung (26) derart ausgebildet und programmiert ist, dass die Bildüberlagerung zur Durchfüh- rung eines Parallaxenausgleichs in Abhängigkeit von dem zu der jeweiligen Fokusposition gehörigen Wert der Pa- rallaxe beeinflusst wird.

4. Ziel- und/oder Beobachtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei wenigstens einer Op- tik (6, 16) eine Temperaturmesseinrichtung (32) zugeord- net ist, die mit der Bildverarbeitungseinrichtung (26) in 20

Datenübertragungsverbindung steht, wobei die Bildverar- beitungseinrichtung (26) mit einem Speicher (30) in Da- tenübertragungsverbindung steht, in dem eine Umset- zungstabelle gespeichert ist, in der zur Ermittlung eines temperaturabhängigen Parallaxenverlaufs die jeweilige Temperatur wenigstens einer Optik (6, 16) in einen zuge- hörigen Wert der Parallaxe umgesetzt ist oder die Bild- verarbeitungseinrichtung (26) derart ausgebildet und pro- grammiert ist, dass die gemessene Temperatur entsprechend einem vorgegebenen Algorithmus in einen zugehörigen Wert der Parallaxe umgerechnet wird, wobei die Bildverarbei- tungseinrichtung (26) derart ausgebildet und programmiert ist, dass die Bildüberlagerung zur Durchführung eines Pa- rallaxenausgleichs in Abhängigkeit von dem zu der jewei- ligen Temperatur gehörigen Wert der Parallaxe beeinflusst wird.

5. Ziel- und/oder Beobachtungseinrichtung, wobei die Bildverarbeitungseinrichtung (26) zur Einblendung einer Zielmarke in das Überlagerungsbild ausgebildet und pro- grammiert ist.

6. Ziel- und/oder Beobachtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bildverarbei- tungseinrichtung (26) derart ausgebildet und programmiert ist, dass ermittelt wird, ob sich die Zielmarke über ei- nem fokussierten Objekt befindet, wobei die Bildverarbei- tungseinrichtung (26) in Abhängigkeit von dem Ergebnis 21 der Ermittlung vorzugsweise wenigstens ein Merkmal der Zielmarke verändert.

7. Ziel- und/oder Beobachtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung (24) derart ausgebildet und programmiert ist, dass die Fokussierung der zweiten Optik (16) einer Fokussierung der ersten Optik (6) nach- geführt wird.

8. Ziel- und/oder Beobachtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Anzeigeeinrich- tung (28) ein Okular zugeordnet ist.

9. Ziel- und/oder Beobachtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ziel- und/oder Beobachtungseinrichtung binokular ausgebildet ist.

10. Ziel- und/oder Beobachtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der ersten Optik (6) eine erste Fokussiereinrichtung (12) und der zweiten Op- tik (16) eine zweite Fokussiereinrichtung (22) zugeordnet ist. 22

11. Ziel- und/oder Beobachtungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ziel- und/oder Beobachtungseinrichtung (2) als Reflexvisier ausgebildet ist.

Description:
Ziel- und/oder Beobachtungseinrichtung mit Bildüber- lagerung

Die Erfindung betrifft eine Ziel- und/oder Beobach- tungseinrichtung mit Bildüberlagerung.

Entsprechende Ziel- oder Beobachtungseinrichtungen, die nachfolgend auch kurz als Einrichtungen bezeichnet werden, sind allgemein bekannt. Sie weisen einen ersten Kanal mit einer ersten Optik auf, die eine erste optische Achse definiert und der ein erster Bildsensor zur Erfas- sung eines ersten Bildes zugeordnet ist. Ferner weisen die bekannten Einrichtungen einen zweiten Kanal mit einer zweiten Optik auf, die eine zweite optische Achse defi- niert und der ein zweiter Bildsensor zur Erfassung eines zweiten Bildes zugeordnet sind. Dabei sind die erste op- tische Achse und die zweite optische Achse senkrecht zur Achsrichtung zueinander beabstandet angeordnet. Wenigs- tens einer Optik ist eine motorische Fokussiereinrichtung zugeordnet.

Durch den Abstand der optischen Achsen senkrecht zu deren Achsrichtung tritt bei den bekannten Einrichtungen Parallaxe auf, die die Benutzung der Einrichtung insbe- sondere dann beeinträchtigt, wenn es sich bei der Ein- richtung um eine Zieleinrichtung, beispielsweise für eine Handfeuerwaffe, handelt.

Es ist beispielsweise von Messsucherkameras, bei de- nen zwischen einem optischen Sucher und der Aufnahmeoptik Parallaxe auftritt, bekannt, einen Parallaxenausgleich auszuführen, indem in Abhängigkeit von der Fokusposition der Aufnahmeoptik ein Sucherrahmen im optischen Sucher verschoben wird.

Durch US 7307 793 B2 ist eine Nachtsichteinrichtung bekannt, bei der mittels eines Sensors die Fokusposition einer mechanisch fokussierbaren Optik erfasst und in Ab- hängigkeit von der erfassten Fokusposition ein Paralla- xenausgleich durchgeführt wird.

Eine ähnliche Einrichtung ist auch durch US 8072 469 B2 bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Be- obachtungs- und/oder Zieleinrichtung mit Bildüberlagerung anzugeben, die in Hinblick auf einen Parallaxenausgleich verbessert ist.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebe- ne Erfindung gelöst.

Die Erfindung geht von einer Beobachtungs- und/oder Zieleinrichtung mit einem ersten Kanal und einem zweiten Kanal aus, wobei wenigstens einer Optik eine motorische Fokussiereinrichtung zugeordnet ist. Zur Ansteuerung der motorischen Fokussiereinrichtung ist eine Steuerungsein- richtung vorgesehen.

Zur Erzeugung eines Überlagerungsbildes ist eine Bildverarbeitungseinrichtung vorgesehen, die mit den Bildsensoren in Signalübertragungsverbindung steht und derart ausgebildet und programmiert ist, dass auf einer Anzeigeeinrichtung ein Überlagerungsbild angezeigt wird, in dem das zweite Bild dem ersten Bild überlagert ist.

Erfindungsgemäß steht die Steuerungseinrichtung der- art mit der Bildverarbeitungseinrichtung in Datenübertra- gungsverbindung, dass der Bildverarbeitungseinrichtung wenigstens ein Fokuspositionssignal zugeführt wird, das die Fokusposition wenigstens einer Optik repräsentiert, wobei die Bildverarbeitungseinrichtung derart ausgebildet und programmiert ist, dass die Bildüberlagerung des zwei- ten Bildes mit dem ersten Bild in Abhängigkeit von dem Fokuspositionssignal beeinflusst wird zur Durchführung eines Parallaxenausgleichs.

Erfindungsgemäß wird die Fokusposition wenigstens einer Optik aus dem entsprechenden Steuerungssignal der Steuerungseinrichtung abgeleitet und zur Ermittlung der für diese Fokusposition der Optik und damit für diese eingestellte Entfernung geltenden Parallaxe herangezogen. Auf diese Weise erübrigen sich Sensoren zur Erfassung der Fokusposition, sodass der Parallaxenausgleich auf beson- ders einfache Weise ausgeführt werden kann.

Entsprechend den jeweiligen Anforderungen und Gege- benheiten können die beiden Kanäle zur Erfassung von Strahlung in innerhalb weiter Grenzen variierenden Spekt- ralbereichen ausgebildet sein. Eine vorteilhafte Weiter- bildung der Erfindung sieht insoweit vor, dass der erste Kanal zur Erfassung von Strahlung im sichtbaren Wellen- längenbereich und der zweite Kanal zur Erfassung von Inf- rarotstrahlung ausgebildet ist, derart, dass einem von dem ersten Kanal erzeugten natürlichen Bild ein von dem zweiten Kanal erzeugtes Wärmebild überlagert wird.

Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Bildverarbeitungseinrichtung mit ei- nem Speicher in Datenübertragungsverbindung steht, in dem eine Umsetzungstabelle gespeichert ist, in der die Fokus- position wenigstens einer Optik in einen zugehörigen Wert der Parallaxe umgesetzt ist oder die Bildverarbeitungs- einrichtung derart ausgebildet und programmiert ist, dass entsprechend einem vorgegebenen Algorithmus die Fokuspo- sition wenigstens einer Optik in einen zugehörigen Wert der Parallaxe umgerechnet wird, wobei die Bildverarbei- tungseinrichtung derart ausgebildet und programmiert ist, dass die Bildüberlagerung zur Durchführung eines Paralla- xenausgleichs in Abhängigkeit von dem zu der jeweiligen Fokusposition gehörigen Wert der Parallaxe beeinflusst wird. Bei dieser Ausführungsform ist die zu einer Fokus- position und damit einer an der Optik eingestellten Ent- fernung gehörige Parallaxe in einer Lookup-Table gespei- chert oder wird anhand einer Formel berechnet.

Eine außerordentlich vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass wenigstens einer Optik eine Temperaturmesseinrichtung zugeordnet ist, die mit der Bildverarbeitungseinrichtung in Datenübertragungsverbin- dung steht, wobei die Bildverarbeitungseinrichtung mit einem Speicher in Datenübertragungsverbindung steht, in dem eine Umsetzungstabelle gespeichert ist, in der zur Ermittlung eines temperaturabhängigen Parallaxenverlaufs die Temperatur wenigstens einer Optik jeweils in einen zugehörigen Wert der Parallaxe umgesetzt ist oder die Bildverarbeitungseinrichtung derart ausgebildet und pro- grammiert ist, dass die gemessene Temperatur entsprechend einem vorgegebenen Algorithmus in einen zugehörigen Wert der Parallaxe umgerechnet wird, wobei die Bildverarbei- tungseinrichtung derart ausgebildet und programmiert ist, dass die Bildüberlagerung zur Durchführung eines Paralla- xenausgleichs in Abhängigkeit von dem zu der jeweiligen Temperatur gehörigen Wert der Parallaxe beeinflusst wird. Bei dieser Ausführungsform ist in einer Umsetzungstabelle (Lookup-Table) festgehalten, wie sich die Parallaxe bei Temperaturänderungen ändert. Durch Messung der Temperatur der Optik kann somit festgestellt werden, wie sich die Parallaxe aufgrund der Änderung der Temperatur gegenüber einer Referenztemperatur geändert hat. Die temperaturab- hängige Änderung der Parallaxe kann dementsprechend bei dem Parallaxenausgleich in der Bildverarbeitungseinrich- tung berücksichtigt werden. Ein besonderer Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass sich in Bezug auf den Parallaxenausgleich eine athermale Korrektion der verwen- deten Optiken erübrigt. In der erfindungsgemäßen Einrich- tung können damit weniger aufwändige Optiken verwendet werden, bei deren Design auf eine athermale Korrektion verzichtet wird. Erfindungsgemäß wird vielmehr in der Bildbearbeitungseinrichtung eine digitale Athermalisie- rung durchgeführt.

Erfindungsgemäß können zur Umsetzung einer Fokuspo- sition bzw. einer Temperatur wenigstens einer Optik in einen zugehörigen Wert der Parallaxe Umsetzungstabellen verwendet werden. Alternativ kann der jeweilige Wert der Parallaxe auch mittels einer zuvor aufgestellten und vor- gegebenen Formel errechnet werden.

Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Bildverarbeitungseinrichtung zur Ein- blendung einer Zielmarke in das Überlagerungsbild ausge- bildet und programmiert ist.

Eine andere außerordentlich vorteilhafte Weiterbil- dung der Erfindung sieht vor, dass die Bildverarbeitungs- einrichtung derart ausgebildet und programmiert ist, dass ermittelt wird, ob sich die Zielmarke über einem fokus- sierten Objekt befindet, wobei die Bildverarbeitungsein- richtung in Abhängigkeit von dem Ergebnis der Ermittlung vorzugsweise ein Merkmal der Zielmarke verändert. Diese Ausführungsform stellt eine weitere Funktionalität be- reit, indem festgestellt wird, ob die Zielmarke sich über einem fokussierten Objekt befindet und dementsprechend der Parallaxenausgleich für die eingestellte Entfernung ausgeführt ist. Falls festgestellt wird, dass sich die Zielmarke über einem nicht fokussierten Objekt befindet, kann beispielsweise die Farbe der Zielmarke verändert werden, um den Benutzer anzuzeigen, dass in Bezug auf das mit der Zielmarke anvisierte Objekt ein Parallaxenaus- gleich nicht oder nicht vollständig vorgenommen wurde und damit die Bildüberlagerung unter Umständen mit einer Pa- rallaxe behaftet ist. Auf diese Weise ist die Zielgenau- igkeit einer erfindungsgemäßen Zieleinrichtung verbes- sert. Anstelle der Änderung der Farbe oder eines anderen Merkmals der eingeblendeten Zielmarke kann bei dieser Ausführungsform das Ergebnis auch auf andere Weise ange- zeigt werden, beispielsweise durch ein akustisches oder anderes optisches Signal. Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfin- dung sieht vor, dass die Steuerungseinrichtung derart ausgebildet und programmiert ist, dass die Fokussierung der zweiten Optik einer Fokussierung der ersten Optik nachgeführt wird.

Die Ausgestaltung der Anzeigeeinrichtung, auf der das Überlagerungsbild angezeigt wird, ist entsprechend den jeweiligen Anforderungen innerhalb weiter Grenzen wählbar. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht insoweit vor, dass der Anzeigeeinrichtung ein Oku- lar zugeordnet ist.

Grundsätzlich kann bei der vorgenannten Ausführungs- form die Ziel- und/oder Beobachtungseinrichtung monokular ausgebildet sein. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Er- findung sieht vor, dass die Ziel- und/oder Beobachtungs- einrichtung binokular ausgebildet ist.

Grundsätzlich kann erfindungsgemäß einer Optik eine motorische Fokussiereinrichtung zugeordnet sein, während die andere Optik als Fixfokus-Optik ausgebildet ist. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass wobei der ersten Optik eine erste Fokussiereinrichtung und der zweiten Optik eine zweite Fokussiereinrichtung zugeordnet ist.

Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Ziel- und/oder Beobachtungseinrich- tung als Reflexvisier ausgebildet ist.

Die optischen Achsen der ersten Optik und der zwei- ten Optik können zueinander parallel verlaufend angeord- net oder so ausgerichtet sein, dass sie sich in einer vorbestimmten Entfernung vor der Einrichtung, beispiels- weise bei 100 m, kreuzen. Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausfüh- rungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte, stark schematisierte und teilweise blockschaltbildartige Zeich- nung näher erläutert . Dabei bilden alle beschriebenen, in der Zeichnung dargestellten und in den Patentansprüchen beanspruchten Merkmale für sich genommen sowie in belie- biger technisch sinnvoller Kombination miteinander den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammen- fassung in den Patentansprüchen und deren Rückbezügen so- wie unabhängig von ihrer konkreten Beschreibung bzw . Dar- stellung in der Zeichnung .

Es zeigt :

Fig . 1 schematisch und blockschaltbildar- tig ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Einrichtung,

Fig . 2 eine Schemazeichnung der Einrich- tung gemäß Fig . 1 bei der Erfassung einer Szenerie mit tiefengestaffel- ten Obj ektebenen,

Fig . 3A bis 3D eine Schemazeichnung zur Verdeutli- chung der Funktionsweise der Erfin- dung und

Fig . 4A bis 4D eine weitere Schemazeichnung zur weiteren Verdeutlichung der Funkti- onsweise der Erfindung . In Fig. 1 ist stark schematisiert und blockschalt- bildartig ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Ziel- und/oder Beobachtungseinrichtung 2 mit Bildüberla- gerung dargestellt, die bei diesem Ausführungsbeispiel als kombinierte Ziel- und Beobachtungseinrichtung ausge- bildet ist und nachfolgend auch kurz als Einrichtung 2 bezeichnet wird.

Die Einrichtung 2 weist einen ersten Kanal 4 mit ei- ner ersten Optik 6 auf, die eine erste optische Achse 8 definiert und der ein erster Bildsensor 10 zur Erfassung eines ersten Bildes und eine erste motorische Fokussier- einrichtung 12 zugeordnet sind.

Die Einrichtung 2 weist ferner einen zweiten Kanal 14 mit einer zweiten Optik 16 auf, die eine zweite opti- sche Achse 18 definiert und der ein zweiter Bildsensor 20 zur Erfassung eines zweiten Bildes und bei diesem Ausfüh- rungsbeispiel eine zweite motorische Fokussiereinrichtung 22 zugeordnet sind.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der erste Kanal 4 zur Erfassung von Strahlung im sichtbaren Wellenlängenbereich und der zweite Kanal 14 zur Erfassung von Infrarotstrahlung ausgebildet, derart, dass einem von dem ersten Kanal 4 erzeugten natürlichen Bild ein von dem zweiten Kanal 14 erzeugtes Wärmebild überlagert wird.

Zur Ansteuerung der motorischen Fokussiereinrichtun- gen 12, 22 ist eine Steuerungseinrichtung 24 vorgesehen. Der Aufbau entsprechender motorischer Fokussiereinrich- tungen, die auch als „Focus-by-wire"-Einrichtungen be- zeichnet werden und bei denen motorisch optische Elemente einer Optik zur Fokussierung relativ zueinander verscho- ben werden, ist dem Fachmann allgemein bekannt und wird daher hier nicht näher erläutert.

Bauartbedingt sind die erste optische Achse 8 und die zweite optische Achse 18 senkrecht zur Achsrichtung beabstandet und bei diesem Ausführungsbeispiel zueinander parallel angeordnet.

Die Einrichtung 2 weist ferner eine Bildverarbei- tungseinrichtung 26 auf, die mit den Bildsensoren 10, 20 in Signalübertragungsverbindung steht und derart ausge- bildet und programmiert ist, dass auf einer Anzeigeein- richtung 28 ein Überlagerungsbild angezeigt wird, in dem das zweite Bild dem ersten Bild überlagert ist. Bei der Anzeigeeinrichtung 28 kann es sich beispielsweise um ein Display handeln, das mittels eines Okulars (entsprechend den jeweiligen Anforderungen und Gegebenheiten monokular oder binokular) betrachtet wird.

Die Bildverarbeitungseinrichtung 26 ist zur Einblen- dung einer Zielmarke in das Überlagerungsbild ausgebildet und programmiert.

Aufbau und Funktionsweise entsprechender Ziel- und/oder oder Beobachtungseinrichtungen sind dem Fachmann allgemein bekannt und werden daher hier nur insoweit nä- her beschrieben, wie dies zur Erläuterung der Erfindung erforderlich ist.

Die Steuerungseinrichtung 24 und die Bildverarbei- tungseinrichtung 26 können entsprechend den jeweiligen Anforderungen durch eine Kombination von Hardware in Form elektronischer Bauelemente und Software realisiert sein.

Erfindungsgemäß steht die Steuerungseinrichtung 24 derart mit der Bildverarbeitungseinrichtung 26 in Daten- übertragungsverbindung, dass der Bildverarbeitungsein- richtung 26 wenigstens ein Fokuspositionssignal zugeführt wird, das die Fokusposition wenigstens einer Optik 6 bzw. 16 repräsentiert. Die Bildverarbeitungseinrichtung 26 ist derart ausgebildet und programmiert, dass die Bildüberla- gerung des zweiten Bildes mit dem ersten Bild in Abhän- gigkeit von dem Fokuspositionssignal beeinflusst wird zur Durchführung eines Parallaxenausgleichs.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel steht die Bildverarbeitungseinrichtung 26 mit einem Speicher 30 in Datenübertragungsverbindung, in dem eine Umsetzungstabel- le (Lookup-Table) gespeichert ist, in der die Fokusposi- tion wenigstens einer Optik 6 bzw. 16 in einen zugehöri- gen Wert der Parallaxe umgesetzt ist. Die Bildverarbei- tungseinrichtung 26 ist derart ausgebildet und program- miert, dass die Bildüberlagerung zur Durchführung eines Parallaxenausgleichs in Abhängigkeit von dem zu der je- weiligen Fokusposition gehörigen Wert der Parallaxe be- einflusst wird.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird die erste Optik 6 von einem Benutzer der Einrichtung 2 durch Betätigung der ersten motorischen Fokussiereinrichtung 12 fokussiert und die entsprechende Fokusposition (gesteuert durch die Steuerungseinrichtung 24) bei der zweiten Optik 16 nachgeführt.

Die Funktionsweise der Erfindung ist wie folgt:

Bei Benutzung der Einrichtung 2 stellt der Benutzer das von der ersten Optik 6 erzeugte natürliche Bild durch Betätigung der ersten motorischen Fokussiereinrichtung 12 auf ein Objekt in der von der Einrichtung 2 erfassten Szenerie scharf. Die Fokussierung der zweiten Optik 16 wird entsprechend nachgeführt, und die sich ergebende Fo- kusposition wird zu der Bildverarbeitungseinrichtung 26 übertragen.

In der Bildverarbeitungseinrichtung 26 wird durch Zugriff auf die in dem Speicher 30 gespeicherte Umset- zungstabelle festgestellt, wie groß die Parallaxe bei der entsprechenden Entfernung ist. Die Bildüberlagerung des von dem ersten Kanal 4 bereitgestellten natürlichen Bil- des mit dem von dem zweiten Kanal 14 bereitgestellten Wärmebild wird durch die Bildverarbeitungseinrichtung 26 so gesteuert, dass das resultierende Überlagerungsbild für die jeweilige Fokusposition der Optiken 6, 16 und da- mit für die Objektebene, auf die die Optiken 6, 16 fokus- siert sind, parallaxenkorrigiert ist. Auf diese Weise ist die Darstellung des Überlagerungsbildes verbessert, was insbesondere dann von Bedeutung ist, wenn die Einrichtung 2 als Zieleinrichtung, beispielsweise für eine Handfeuer- waffe, verwendet wird.

Zur weiteren Verbesserung des erfindungsgemäß durch- geführten Parallaxenausgleichs ist wenigstens einer Optik 6 bzw. 16 eine Temperaturmesseinrichtung 32 zugeordnet. Die Bildverarbeitungseinrichtung steht mit der Tempera- turmesseinrichtung 32 und dem Speicher 30 in Datenüber- tragungsverbindung, in dem eine Umsetzungstabelle gespei- chert ist, in der zur Ermittlung eines temperaturabhängi- gen Parallaxenverlaufs eine Temperatur der Optiken 6, 16 in einen zugehörigen Wert der Parallaxe umgesetzt ist. Die Bildverarbeitungseinrichtung 26 ist derart ausgebil- det und programmiert, dass die Bildüberlagerung zur Durchführung eines Parallaxenausgleichs in Abhängigkeit von dem zu der jeweiligen Temperatur gehörigen Änderungs- wert der Parallaxe beeinflusst wird. Auf diese Weise kann eine temperaturabhängige Ände- rung der Parallaxe bei der Generierung des Überlagerungs- bildes in Abhängigkeit von der festgestellten Temperatur berücksichtigt werden, sodass die Genauigkeit des Pa- rallaxenausgleichs weiter verbessert ist.

Ein besonderer Vorteil dieser Ausführungsform be- steht darin, dass beim Design der Optiken 6, 16 auf eine athermale Korrektion verzichtet werden kann, ohne dass dies negative Auswirkungen auf die Genauigkeit des Pa- rallaxenausgleichs hat. Dementsprechend können wesentlich einfachere und kostengünstigere Optiken verwendet werden. Die im Sinne eines möglichst genauen Parallaxenausgleichs erforderliche bzw. wünschenswerte Athermalisierung der Optiken 6, 16 wird erfindungsgemäß vielmehr digital aus- geführt .

Mittels der in das Überlagerungsbild eingeblendeten Zielmarke kann in der von der Einrichtung 2 erfassten und durch das Überlagerungsbild dargestellten Szenerie ein Objekt anvisiert werden, wenn die Einrichtung 2 bei- spielsweise als Zieleinrichtung für eine Handfeuerwaffe verwendet wird.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Bildverarbeitungseinrichtung derart ausgebildet und pro- grammiert, dass ermittelt wird, ob sich die Zielmarke über einem fokussierten Objekt befindet, wobei die Bild- verarbeitungseinrichtung in Abhängigkeit von dem Ergebnis der Ermittlung ein Merkmal der Zielmarke verändert. Wird beispielsweise bei der Ermittlung festgestellt, ob sich die Zielmarke über einem fokussierten Objekt befindet und das Überlagerungsbild damit in Bezug auf die Objektebene, in der sich das Objekt befindet, parallaxenkorrigiert ist, so kann die Farbe einer standardmäßig beispielsweise in Rot dargestellten Zielmarke in Grün geändert werden. Umgekehrt kann beispielsweise die Farbe einer standardmä- ßig in Grün dargestellten Zielmarke in Rot geändert wer- den, wenn sich die Zielmarke über einem nicht fokussier- ten Objekt in dem Überlagerungsbild befindet, und demzu- folge in Bezug auf die Objektebene, in der sich das Ob- jekt befindet, das Überlagerungsbild nicht parallaxenkor- rigiert ist. Auf diese Weise ist die Zielgenauigkeit beim Anvisieren eines Objekts verbessert.

Dem Benutzer der Einrichtung 2 kann jedoch auch auf beliebige andere Weise signalisiert werden, ob sich die Zielmarke über einem fokussierten Objekt befindet, bei- spielsweise durch einen anderes optisches oder ein akus- tisches Signal.

Entsprechend den jeweiligen Anforderungen und dem jeweiligen Verwendungszweck kann die erfindungsgemäße Einrichtung 2 auf unterschiedliche Weise ausgestaltet sein. Beispielsweise und insbesondere kann die erfin- dungsgemäße Einrichtung als Reflexvisier ausgebildet sein .

Fig. 2 zeigt in einer schematischen Darstellung die Kanäle 4, 14 der Einrichtung 2, wobei die Einrichtung 2 eine Szenerie erfasst, die tiefengestaffelt eine erste Objektebene 34, eine zweite Objektebene 36 und eine drit- te Objektebene 38 umfasst.

Fig. 3A bis Fig. 3D zeigen verschiedene Konstellati- onen eines Parallaxenausgleichs.

Fig. 3A zeigt eine Konstellation ohne Parallaxenaus- gleich, bei der aufgrund der Parallaxe zwischen den Kanä- len 4, 14 die von den Kanälen 4, 14 aufgenommenen Bilder der Objektebenen 34, 36 und 38 parallaxenbehaftet überla- gert sind.

Fig. 3B zeigt eine Konstellation, in der die Optiken 6, 16 auf die Objektebene 34 fokussiert sind und dement- sprechend der Parallaxenausgleich für die Objektebene 34 ausgeführt ist, indem ein von dem zweiten Kanal 14 gene- riertes Bild (in Fig. 3 durch einen Rahmen 40 symboli- siert) gegenüber einem von dem ersten Kanal 4 generierten Bild (in Fig. 3 durch einen Rahmen 42 symbolisiert), ver- schoben ist. Für die in der Objektebene 34 liegenden Ob- jekte ist das durch die Bildverarbeitungseinrichtung 26 generierte Überlagerungsbild parallaxenkorrigiert.

Fig. 3C und Fig. 3D zeigen Konstellationen, in denen die Optiken 6, 16 auf die Objektebene 36 bzw. 38 fokus- siert sind und dementsprechend das Überlagerungsbild für die jeweilige Objektebene parallaxenkorrigiert ist. Es ist ersichtlich, dass ein Parallaxenausgleich in Bezug auf unterschiedliche Objektebenen eine unterschiedliche Verschiebung der Bilder 40, 42 relativ zueinander erfor- dert .

Es ist ferner ersichtlich, dass entsprechend den Ge- setzen der Optik ein gleichzeitiger Parallaxenausgleich für sämtliche Objektebenen 34, 36 und 38 nicht möglich ist. Erfindungsgemäß wird der Parallaxenausgleich für diejenige Objektebene ausgeführt, auf die die Optiken 6, 16 fokussiert sind.

Fig. 4A bis Fig. 4D entsprechen Fig. 3A bis Fig. 3D, wobei zeichnerisch eine Unschärfe angedeutet ist, die sich bei der Generierung des Bildes des zweiten Kanals 14 ergibt, wenn die zweite Optik eine hochgeöffnete Optik mit entsprechend geringer Schärfenstiefe ist. Referenz für die ScharfStellung und das Anvisieren eines Objekts mittels der Einrichtung 2 ist das von dem ersten Kanal 4 erzeugte Bild.