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Title:
AIR TRAFFIC CONTROL SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/174858
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an air traffic control system for monitoring and controlling the air traffic of a monitored air space (1) by guiding the aircraft (3a, 3b, 3c) involved in the air traffic of the monitored air space (1), the monitored air space (1) being divided into a plurality of air space sectors (2a, 2b, 2c) and at least one air traffic controller being associated with each air space sector (2a, 2b, 2c) in order to guide the aircraft (3a, 3b, 3c) in the particular air space sector (2a, 2b, 2c), comprising a traffic data detection device (4), which is designed to detect craft- and position-related traffic data of the involved aircraft (3a, 3b, 3c) concerning the air traffic, and comprising traffic situation displays (7) for displaying the detected craft- and position-related traffic data of the individual aircraft (3a, 3b, 3c) of the respective air space sectors (2a, 2b, 2c) monitored by the corresponding air traffic controllers, characterized in that an evaluating unit (8) is provided, which is designed to determine traffic-situation-related status information of the air space sectors (2a, 2b, 2c) in accordance with the detected craft- and position-related traffic data of the aircraft (3a, 3b, 3c) of the respective air space sector (2a, 2b, 2c), and the traffic situation displays (7) are further designed to display the determined traffic-situation-related status information of adjacent air space sectors.

Inventors:
GUERLUEK HEJAR (DE)
UEBBING-RUMKE MARIA (DE)
TROEGNER DAGI (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/060492
Publication Date:
November 28, 2013
Filing Date:
May 22, 2013
Export Citation:
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Assignee:
DEUTSCH ZENTR LUFT & RAUMFAHRT (DE)
International Classes:
G08G5/00
Domestic Patent References:
WO2011033273A12011-03-24
WO2004027733A12004-04-01
Foreign References:
US5659475A1997-08-19
US4706198A1987-11-10
DE112009000070T52010-09-30
DE10154169A12002-05-29
Other References:
PREVOT T ET AL: "Tools for Trajectory-Based Air Traffic Control and Multi Sector Planning", 1 January 2006, HCI-AERO 2006, SEATTLE, WA, pages: 1 - 8, XP002615843
Attorney, Agent or Firm:
AISCH, Sebastian (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Luftverkehrsteuerungssystem zur Kontrolle und Steuerung des Luftverkehrs eines kontrollierten Luftraums (1 ) durch Führung der am Luftverkehr des kontrollierten Luftraumes (1 ) beteiligten Luftfahrzeuge (3a bis 3d), wobei der kontrollierte Luftraum (1 ) in eine Mehrzahl von Luftraumsektoren (2a bis 2d) unterteilt und jedem Luftraumsektor (2a bis 2d) mindestens ein Lotse zur Führung der Luftfahrzeuge (3a bis 3d) in dem jeweiligen Luftraumsektor (2a bis 2d) zugeordnet ist, mit einer Verkehrsdaten- Erfassungsvorrichtung (4), die zum Erfassen von den Luftverkehr betreffenden fahrzeug- und positionsbezogenen Verkehrdaten der beteiligten Luftfahrzeuge (3a bis 3d) ausgebildet ist, und mit Verkehrslagedisplays

(1 1 a bis 1 1 c) zur Anzeige der erfassten fahrzeug- und positionsbezogenen Verkehrsdaten der einzelnen Luftfahrzeuge (3a bis 3d) der jeweiligen von den entsprechenden Lotsen kontrollierten Luftraumsektoren (2a bis 2d), dadurch gekennzeichnet, dass eine Auswerteeinheit (8) vorgesehen ist, die zum Ermitteln von verkehrslagebezogenen Statusinformationen der Luftraumsektoren (2a bis 2d) in Abhängigkeit von den erfassten fahrzeug- und positionsbezogenen Verkehrsdaten der Luftfahrzeuge (3a bis 3d) des jeweiligen Luftraumsektors (2a bis 2d) eingerichtet ist, und die Verkehrslagedisplays (1 1 a bis 1 1 c) weiterhin zur Anzeige der ermittelten verkehrslagebezogenen Statusinformationen benachbarter Luftraumsektoren ausgebildet sind.

2. Luftverkehrsteuerungssystem nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Lotsenprofil-Speichereinrichtung (1 0) vorgesehen ist, die zum Hinterlegen von Lotsenprofilen, die personenbezogene Lotseninformationen der jeweiligen Lotsen enthalten, eingerichtet ist, und die Verkehrslagedisplays (1 1 a bis 1 1 c) weiterhin zur Anzeige der hinterlegten Lotsenprofile benachbarter Luftraumsektoren (2a bis 2d) mit dem jeweiligen personenbezogenen Lotseninformationen ausgebildet sind. Luftverkehrsteuerungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kommunikationsmodul (9) zum Bereitstellen einer Kommunikationsverbindung zwischen zwei oder mehreren Lotsen des kontrollierten Luftraums (1 ) vorgesehen ist, wobei die Verkehrslagedisplays (1 1 a bis 1 1 c) zum Herstellen einer Kommunikationsverbindung zwischen den Lotsen mittels des Kommunikationsmoduls (9) ausgebildet sind.

Luftverkehrsteuerungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationsverbindung eine text- und/oder sprachbasierte Kommunikationsverbindung ist.

Luftverkehrsteuerungssystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkehrslagedisplays (1 1 a bis 1 1 c) derart eingerichtet sind, dass eine oder mehrere angezeigte Lotsenprofile auswählbar sind und eine Kommunikationsverbindung mittels des Kommunikationsmoduls zwischen den Lotsen der ausgewählten Lotsenprofile herstellbar ist.

Luftverkehrsteuerungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkehrslagedisplays (1 1 a bis 1 1 c) derart eingerichtet sind, dass ein mit den jeweiligen Verkehrsdaten angezeigtes Luftfahrzeug auswählbar ist und die verkehrslagebezogenen Statusinformationen des Luftraumsektors, in dem sich das ausgewählte Luftfahrzeug befindet, und/oder das Lotprofil des Lotsen, der dem Luftraumsektor des ausgewählten Luftfahrzeuges zugeordnet ist, angezeigt werden.

7. Luftverkehrsteuerungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die verkehrslagebezogenen Statusinformationen die Anzahl der erwarteten Luftfahrzeuge, die Anzahl der ak- tuell in dem Luftraumsektor befindlichen Luftfahrzeuge, die Anzahl der Konflikte zwischen Luftfahrzeugen in dem Luftraumsektor, die Wetterinformationen, die Flugplandaten, die Trajektorien und/oder LFZ Leistungsdaten sind.

Description:
Luftverkehrssteuerungssystem

Die Erfindung betrifft ein Luftverkehrssteuerungssystem zur Kontrolle und Steuerung des Luftverkehrs eines kontrollierten Luftraumes durch Führung der im Luftverkehr des kontrollierten Luftraums beteiligten Luftfahrzeuge, wobei der kontrollierte Luftraum in eine Mehrzahl von Luftraumsektoren unterteilt und jedem Luftraumsektor mindestens ein Lotse zur Führung der Luftfahrzeuge in den jeweiligen Luftraumsektoren zugeordnet ist, mit einer Verkehrsdaten- Erfassungsvorrichtung, zum Erfassen von den Luftverkehr betreffende Fahrzeug- und positionsbezogene Verkehrsdaten der beteiligten Luftfahrzeuge ausgebildet ist, und mit einer Mehrzahl von Verkehrslagedisplays zur Anzeige der erfassten Fahrzeug- und positionsbezogene Verkehrsdaten der einzelnen Luftfahrzeuge der jeweiligen von den entsprechenden Lotsen kontrollierten Luft- raumsektoren.

Um die notwendige Sicherheit im Luftverkehr zu gewährleisten, müssen die am Luftverkehr beteiligten Luftfahrzeuge ständig überwacht und auf ihren Bahnen zum Zielpunkt geführt werden. Für die Überwachung des Luftverkehrs und die entsprechende Führung der Luftfahrzeuge im kontrollierten Luftraum sind auch heutzutage noch menschliche Arbeitskräfte notwendig, die sogenannten Lotsen. Mit Hilfe von technischen Sensoreinrichtungen, wie bspw. Radar oder In- terkommunikationssysteme, werden fahrzeug- und positionsbezogene Verkehrsdaten, wie bspw. Höhe, Geschwindigkeit und Flugrichtung der beteiligten Luftfahrzeuge aber auch Wetterdaten innerhalb des kontrollierten Luftraumes erfasst und den Lotsen angezeigt. Zur Vereinfachung ist hierbei der gesamte kontrollierte Luftraum in mehrere Sektoren, den Luftraumsektoren, unterteilt, wobei jeder Sektor von mindestens einem Sektorlotsen kontrolliert und überwacht wird. Der Lotse hat dabei inner- halb seines Sektors die Verantwortung für die geführten Luftfahrzeuge und muss sicherstellen, dass diese sicher ihren Bestimmungsort erreichen.

Um diese sicherheitskritische Aufgabe zu erledigen, müssen die Lotsen die dargestellten positions- und fahrzeugbezogenen Verkehrsdaten der einzelnen Luftfahrzeuge zumindest ihres Luftraumsektors beobachten und interpretieren, um die notwendigen Führungsaufgaben zu erledigen. Bei einer großen Anzahl von Luftfahrzeugen innerhalb eines Sektors oder Stresssituationen durch auftretende Konflikte besteht nicht selten das Problem, dass ein Lotse die Gesamtsituation nicht mehr vollständig überblicken kann. Bei jedoch auch nur teilweise fehlendem Situationsbewusstsein kann es schnell dazu kommen, dass Fehlentscheidungen getroffen werden, die dann zu schweren Unfällen führen können.

Verschärft wird dieses Problem noch dadurch, dass Lotsen nicht nur die Viel- zahl von verkehrsrelevanten Daten aufnehmen und interpretieren müssen, sondern zusätzliche Kommunikationsaufgaben mit anderen Sektorlotsen, der Flugführung oder anderen an der Führungsaufgabe beteiligten Personen wahrnehmen müssen. So ist es bspw. notwendig, dass ein Sektorlotse mit einem anderen Sektorlotsen in Kontakt tritt, wenn ein Luftfahrzeug, das von dem ers- ten Sektorlotsen kontrolliert wird, in den Sektor des zweiten Sektorlotsen ein- fliegen will, da der zweite Sektorlotse nunmehr das Luftfahrzeug in seinem Sektor übernehmen muss. Hierbei müssen Absprachen hinsichtlich der Flughöhe, Geschwindigkeit und des Steuerkurses des zu übergebenden LFZ vorgenommen werden.

Das Problem hierbei ist, dass aufgrund der hohen Arbeitsbelastung es insbe- sondere bei der sektorübergreifenden Zusammenarbeit der Lotsen in der Flugsicherung zu Informationsdefiziten kommen kann, da die Kommunikation über verschiedene Kommunikationskanäle nicht mehr optimal erfolgt. Dies hat zur Folge, dass Fehlentscheidungen in der Flugsicherung getroffen werden, die zu schweren Unfällen führen können.

Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass die Lotsen bei einer sektorübergreifenden Zusammenarbeit auf Kommunikationsmittel zurückgreifen müssen, die auf eine Eins-zu-Eins-Kommunikation ausgelegt sind. So werden auch heute noch Absprachen von Sektorlotsen untereinander entweder auf Zuruf durchgeführt, sofern sie sich in ein und demselben Raum aufhalten oder über das Telefon. Eine sektorübergreifende Zusammenarbeit von mehr als zwei Lotsen zur selben Zeit ist nicht möglich, so dass entsprechende Informationen bei mehr als zwei Beteiligten mehrfach ausgetauscht werden müssen. Dies führt letzt- endlich zu einer weiteren Arbeitsbelastung der beteiligten Lotsen.

Stand der Technik

Aus der DE 1 1 2009 000 070 T5 ist ein Datenbearbeitungssystem bekannt, bei dem eine Navigationsroute zwischen einer Startposition und einer Endposition aufgrund von Anwenderdaten, die mit Navigationsinformationen aus einer Vielzahl von Anwendern eines sozialen Netzwerks verknüpft sind, berechnet wird. Dadurch wird es möglich, dass die Navigationsroute unter anderem auch in Abhängigkeit von Anwenderdaten eines sozialen Onlinenetzwerkes berechnet werden.

Aus der DE 1 01 54 1 69 A1 ist des Weiteren ein System in einem Verfahren für die Verwaltung der Kommunikation und Zusammenarbeit von Teammitgliedern bekannt, wobei die gemeinsame Nutzung von Daten zwischen verschiedenen Projektteammitgliedern ermöglicht wird. Aufgabe

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Luftverkehrssteuerungssystem zur Kontrolle und Steuerung des Luftverkehrs durch Lotsen an- zugeben, um eine verbesserte Unterstützung der Kommunikations- und Führungsaufgabe der Lotsen zu ermöglichen.

Lösung Die Aufgabe wird mit dem Luftverkehrsteuerungssystem der Eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Auswerteeinheit vorgesehen ist, die zum Ermitteln von verkehrslagebezogenen Statusinformationen der Luftraumsektoren in Abhängigkeit von den erfassten fahrzeug- und positions- bezogenen Verkehrsdaten der Luftfahrzeuge des jeweiligen Luftraumsektors eingerichtet ist, und die Vekehrslagedisplays weiterhin zur Anzeige der ermittelten verkehrslagebezogenen Statusinformationen benachbarter Luftraumsektoren ausgebildet sind.

Erfindungsgemäß wird somit vorgeschlagen, dass aus den erfassten fahrzeug- und positionsbezogenen Verkehrsdaten der Luftfahrzeuge des kontrollierten Luftraumes mit Hilfe einer Auswerteeinheit verkehrslagebezogene Statusinformationen der Luftraumsektoren ermittelt werden, um so einen Status über den jeweiligen Luftraumsektor bzgl. der Verkehrslage zu erhalten. Die Verkehrslagedisplays sind nunmehr weiterhin so eingerichtet, dass sie die verkehrslage- bezogenen Statusinformationen der benachbarten Luftraumsektoren anzeigen können, so dass ein Lotse eines ersten Luftraumsektors den verkehrslagebezogenen Status anderer Luftraumsektoren, die von anderen Lotsen kontrolliert werden, sehen kann. Hierdurch wird es möglich, dass Lotsen den Auslastungsgrad benachbarter Sektoren sehr schnell erfassen können, was zu einem erhöhten Situationsbe- wusstsein der gesamten Verkehrssituation des kontrollierten Luftraumes führt. Stehen bspw. Übergaben von Luftfahrzeugen von einem Sektor zu dem nächsten an, so kann der eine Lotse aufgrund der Kenntnis des Auslastungsgrades entsprechend Rücksicht auf seinen Kollegen nehmen. Darüber hinaus kann ein Lotse anhand des Auslastungsgrades benachbarter Sektoren feststellen, wie seine eigene zukünftige Auslastung sein wird, da grundsätzlich anzunehmen ist, dass ein nicht unerheblicher Teil der kontrollierten Flugzeuge in den eigenen Sektor übernommen und kontrolliert werden müssen. Der Lotse kann sich so entsprechend vorbereiten.

Hierdurch wird in besonderen Maßen die Kommunikations- und Führungsaufgabe der Lotsen vorteilhaft unterstützt, was zu einem sicheren Flugbetrieb führt. Weiterer Vorteil der Erfindung ist die Erhöhung des Situationsbewusstseins von größeren professionellen Teams (shared Situation awareness). Darüber hinaus wird die Zugänglichkeit und die Visualisierung von arbeitsbezogenen sektorübergreifenden Informationen vereinfacht, was zu einer effektiveren Durchführung der Führungsaufgabe führt.

Vorteilhafterweise weist das Luftverkehrssteuerungssystem eine Lotsenprofil- Speichereinrichtung auf, die zum Hinterlegen von Lotsenprofilen eingerichtet ist. Lotsenprofile enthalten hierbei personenbezogene Informationen über die jeweiligen Lotsen, wie beispielsweise Name, Alter, ein Bild, Aufgabe, sowie weitere personenbezogene Informationen. Die Verkehrslagedisplays sind nunmehr weiterhin zur Anzeige der hinterlegten Lotsenprofile benachbarter Luftraumsektoren mit den jeweiligen personenbezogenen Lotseninformationen ausgebildet, so dass der Lotse eines Luftraumsektors auf einen Blick Informationen über die anderen Teammitglieder, die die benachbarten Luftraumsekto- ren kontrollieren, erhalten kann. Hierdurch wird die Integration der Lotsen in das Team stark verbessert, was hinsichtlich der Kommunikationsaufgabe der Lotsen untereinander seinen großen Vorteil ausspielt. Dies ist insbesondere dann besonders vorteilhaft, wenn die Losten dezentral über viele verschiedene Standorte verteilt sitzen und kein persönlicher Kontakt möglich ist. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Luftverkehrsteuerungssystem ein Kommunikationsmodul zum Bereitstellen einer Kommunikationsverbindung zwischen zwei oder mehreren Lotsen auf. Die Verkehrslagedisplays sind hierbei zum Herstellen einer Kommunikationsverbindung zwischen Lotsen mittels des Kommunikationsmoduls ausgebildet, so dass ohne Proble- me eine Kommunikationsverbindung über das Verkehrslagedisplay in Verbindung mit dem Kommunikationsmodul zu anderen Lotsen benachbarter Luftraumsektoren aufgebaut werden kann. Hierdurch wird eine einheitliche HMI für die Kommunikation der Lotsen untereinander zur Verfügung gestellt, die zusammen mit der Erkenntnis der Status benachbarter Luftraumsektoren zu einer verbesserten Unterstützung der prätaktischen und taktischen Planung und Koordinierung des Luftverkehrs führt.

Darüber hinaus wird somit eine einheitliche Plattform zur Verfügung gestellt, mit der eine kollaborative Entscheidungsfindung zwischen mehreren Lotsen und der Informationsaustausch möglich wird, ohne dass die Lotsen auf verschiedenste Kommunikationskanäle zurückgreifen müssen.

Derartige Kommunikationsverbindungen können beispielsweise rein textbasierte Kommunikationsverbindungen sein. Denkbar ist aber auch, dass sprachba- sierte Kommunikationsverbindungen, beispielsweise mittels Voice over I P ermöglicht werden.

Vorteilhaft ist hierbei, wenn das Verkehrslagedisplay so eingerichtet ist, dass einzelne angezeigte Lotsenprofile ausgewählt werden können und dann eine Kommunikationsverbindung mittels des Kommunikationsmoduls zwischen den Lotsen der ausgewählten Lotsenprofile herstellbar ist. Hierdurch wird eine Kommunikationsverbindung mit anderen Lotsen hergestellt, ohne dass der entsprechende Lotse von seiner Führungsaufgabe stark abgelenkt wird.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Verkehrslagedisplay so eingerichtet, dass mit ihren jeweiligen Verkehrsdaten angezeigte Luftfahrzeuge ausgewählt werden können, wobei die verkehrslagebezogenen Statusinformationen des Luftraumsektors, in dem sich das ausgewählte Luftfahrzeug befindet, auf dem Verkehrslagedisplay angezeigt werden. Der betreffende Lotse kann so ein Luftfahrzeug auswählen und erhält dabei gleichzeitig entsprechen- de Statusinformationen über die Verkehrslage des jeweiligen Sektors, in dem sich das Luftfahrzeug befindet. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann auch das jeweilige Lotsenprofil des Lotsen mit angezeigt werden, der für den entsprechenden Luftraumsektor des ausgewählten Luftfahrzeuges verantwortlich ist. So können beispielsweise die verkehrslagebezogenen Statusinformationen unter anderem die Anzahl der erwarteten Luftfahrzeuge, die Anzahl der aktuell in dem Luftraumsektor befindlichen Luftfahrzeuge, die Anzahl der Konflikte zwischen Luftfahrzeugen in dem jeweiligen Luftraumsektor und/oder Wetterinformationen des Luftraumsektors sein. Die verkehrslagebezogenen Statusinfor- mationen werden dabei durch Zusammenführen der fahrzeug- und positionsbezogenen Verkehrsdaten der Luftfahrzeuge, die sich in dem jeweiligen Luftraumsektor befinden, durch die Auswerteeinheit ermittelt.

Die erfassten fahrzeug- und positionsbezogenen Verkehrsdaten der Luftfahr- zeuge können bspw. die Position, die Höhe des Luftfahrzeuges, die Geschwindigkeit, die Richtung, das Ziel und/oder der Typ oder die Größe des Luftfahrzeuges sein. Fahrzeug- und positionsbezogenen Verkehrsdaten der Luftfahrzeuge können aber auch Wetterinformationen sowie Trajektorien sein, die bspw. für den gesamten Sektor ermittelt werden oder detailliert für jedes Luft- fahrzeug einzeln vorliegen. Darüber hinaus lassen sich aus den erfassten fahrzeug- und positionsbezogenen Verkehrsdaten der Luftfahrzeuge weitere Daten ableiten, wie bspw. Konflikte, die im Sinne der vorliegenden Erfindung ebenfalls als fahrzeug- und positionsbezogene Verkehrsdaten bezeichnet werden.

Die Anzeige der verkehrslagebezogenen Statusinformationen benachbarter Luftraumsektoren kann dabei zusätzlich zu den erfassten fahrzeug- und positi- onsbezogenen Verkehrsdaten der Luftfahrzeuge des von dem Lotsen kontrollierten Luftraumsektors erfolgen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Figuren beispielhaft erläutert. Es zeigt:

Figur 1 - schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Luftverkehrsteuerungssystems.

Figur 1 zeigt das erfindungsgemäße Luftverkehrssteuerungssystem, das einen in Sektoren unterteilten kontrollierten Luftraum 1 überwacht. Der kontrollierte Luftraum 1 ist in Luftraumsektoren 2a bis 2d im Ausführungsbeispiel der Figur 1 unterteilt. Zu Anschauungszwecken befindet sich in jedem Luftraumsektor 2a bis 2d jeweils ein Luftfahrzeug 3a bis 3d.

Mit Hilfe einer Verkehrsdaten-Erfassungseinheit 4 werden die fahrzeug- und positionsbezogene Verkehrsdaten der beteiligten Luftfahrzeuge 3a bis 3d er- fasst. Hierzu ist die Verkehrsdaten-Erfassungseinheit 4 mit einem dezentral arbeitenden Sensorsystem 5a bis 5c, 6 verbunden, so dass die entsprechenden Daten aus dem Sensorsystem abgegriffen werden können. So können bspw. mittels Radarsysteme 5a bis 5c die entsprechenden Verkehrsdaten ermittelt werden, während mit einer Wetterstation 6 entsprechende Wetterinfor- mationen für einzelne Sektoren ermittelbar sind. Die entsprechenden Daten werden dann durch die Verkehrsdaten-Erfassungseinheit 4 zentral erfasst.

Derartige Verkehrsdaten können beispielsweise die Höhe, die Geschwindigkeit, die Position, der Steuerkurs, die Wetterinformationen, der Flugplan einschließ- lieh der LFZ-Trajektorien, die Leistungsdaten des jeweiligen Flugzeugtyps sowie andere Verkehrdaten sein.

So können bspw. über einen Datenpool 1 3 Flughafendaten des Flughafens, den das jeweilige Luftfahrzeug ansteuert, ebenfalls als Verkehrsdaten von der Verkehrsdaten-Erfassungseinheit 4 ermittelt werden. Denkbar ist aber auch, dass aus einem Datenpool 1 4 entsprechende Leistungsdaten der jeweiligen Flugzeugtypen von der Verkehrsdaten-Erfassungseinheit 4 als Verkehrsdaten ermittelt werden, wie sie bspw. in den BADA enthalten sind.

Die Verkehrsdaten-Erfassungseinheit 4 ist mit einer Datenverarbeitungsanlage 7 verbunden, der eine Auswerteeinheit 8 und ein Kommunikationsmodul 9 aufweist. Durch die Auswerteeinheit 8 werden nunmehr aus den fahrzeug- und positionsbezogenen Verkehrsdaten der einzelnen Luftfahrzeuge 3a bis 3d ent- sprechende verkehrslagebezogene Statusinformationen ermittelt, indem die Daten in entsprechender Art und Weise zusammengeführt werden. Diese ver- kehrslagebezogenen Statusinformationen der einzelnen Sektoren 2a bis 2d werden dann neben den fahrzeug- und positionsbezogenen Verkehrsdaten der einzelnen Sektoren 2a bis 2d ebenfalls auf den Verkehrslagedisplays 1 1 a bis 1 1 c für die jeweils benachbarten Sektoren angezeigt, so dass der Lotse eines Sektors auf seinem Verkehrslagedisplay 1 1 a bis 1 1 c Statusinformationen über die benachbarten Sektoren erkennen kann.

So ist es bspw. denkbar, dass auf dem Verkehrslagedisplay 1 1 a fahrzeug- und positionsbezogenen Verkehrsdaten des Luftsektors 2a und somit des Luftfahrzeuges 3a einem Lotsen angezeigt werden. Gleichzeitig werden auf dem Verkehrslagedisplay 1 1 a verkehrslagebezogene Statusinformationen der Sektoren 2b und 2c angezeigt, um so einen möglichen Auslastungsgrad dieser Sektoren zu erhalten. Der Lotse des Luftsektors 2a muss somit nicht die Verkehrsdaten der anderen Sektoren interpretieren.

Über ein Kommunikationsmodul 9 ist es des Weiteren möglich, dass die Verkehrslagedisplays 1 1 a bis 1 1 c eine Kommunikationsverbindung 1 2 zwischen den jeweiligen Lotsen der einzelnen Sektoren 2a bis 2c aufbauen können. Eine solche Kommunikationsverbindung kann beispielsweise text- oder sprachbasiert sein. Hierfür werden auf den Verkehrslagedisplays 1 1 a bis 1 1 c entspre- chende Lotsenprofile der Lotsen angezeigt, die in einer Lotsenprofil- Speichereinrichtung 1 0 hinterlegt sind, auf die die Datenverarbeitungsanlage 7 zugreifen und auf den Verkehrslagedisplays 1 1 a bis 1 1 c entsprechend darstellen kann.

Durch Auswählen eines angezeigten Lotsenprofils im Verkehrslagedisplay kann dann ein Lotse eine Kommunikationsverbindung über das Kommunikationsmodul 9 zu dem anderen Lotsen des ausgewählten Lotsenprofils aufbauen.