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Title:
ALARM MANAGEMENT IN PROCESSING PLANTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/229105
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for visual representation of a plurality of process objects (2) of a processing plant by a control system (11) of the processing plant, comprising: a) for each of the plurality of process objects (2), automatically assigning a group alarm status (6, 7) to a process object (2) and to a process variable (4) of the process object (2) by a computer-implemented projection tool (23) of the control system (11) in a projection phase of the processing plant, each group alarm status (6, 7) being capable of having a different value, and each group alarm status (6, 7) being assigned an initial value by the computer-implemented projection tool (23), b) monitoring alarms (3) occurring in the processing plant by a computer-implemented alarm management service (20) of the control system (11) in an operating phase of the processing plant, c) on the basis of the occurring alarms (3), identifying the group alarm statuses (6, 7) affected by the alarms (3) and updating the value of each group alarm status (6, 7) by the computer-implemented alarm management service (20) of the control system (11) of the processing plant, d) visually representing the process objects (2) with the associated group alarm status (6, 7) by the control system (11) of the processing plant.

Inventors:
LUTZ BENJAMIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/060906
Publication Date:
November 03, 2022
Filing Date:
April 25, 2022
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
G05B23/02
Foreign References:
US20150106753A12015-04-16
EP3623891A12020-03-18
DE112014001427T52016-03-03
US20200044869A12020-02-06
EP2092499B12019-05-22
EP1855172A12007-11-14
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur visuellen Darstellung einer Mehrzahl von Prozessobjekten (2) einer Prozessanlage durch ein Leitsystem (11) der Prozessanlage, umfassend: a) Für die Mehrzahl von Prozessobjekten (2) jeweils automa tisierte Zuordnung eines Gruppenalarmstatus (6, 7) zu einem Prozessobjekt (2) und zu einer Prozessvariablen (4) des Pro zessobjektes (2) durch ein computerimplementiertes Projektie rungswerkzeug (23) des Leitsystems (11) in einer Projektie rungsphase der Prozessanlage, wobei der Gruppenalarmstatus (6, 7) jeweils verschiedene Werte aufweisen kann, und wobei dem Gruppenalarmstatus (6, 7) durch das computerimplementier te Projektierungswerkzeug (23) jeweils ein initialer Wert zu gewiesen wird, und wobei die Prozessvariablen (4) jeweils charakteristisch für das Prozessobjekt (2) und für eine ein deutige Identifizierung des Prozessobjektes geeignet sind, b) Überwachung von in der Prozessanlage aufkommenden Alarmen (3) durch einen computerimplementierten Alarmverwaltungs dienst (20) des Leitsystems (11) in einer Betriebsphase der Prozessanlage, c) Auf Basis der aufkommenden Alarme (3) Identifizierung von durch die Alarme (3) betroffenen Gruppenalarmstatus (6, 7) und Aktualisierung des jeweiligen Wertes der Gruppenalarmsta tus (6, 7) durch den computerimplementierten Alarmverwal tungsdienst (20) des Leitsystems (11) der Prozessanlage, d) Visuelle Darstellung der Prozessobjekte (2) mit den dazu gehörigen Gruppenalarmstatus (6, 7) durch das Leitsystem (11) der Prozessanlage.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Prozessobjekte (2) mit den dazugehörigen Gruppenalarmstatus (6, 7) gemäß ihrer hierarchischen Ordnung innerhalb der Prozessanlage visuell dargestellt werden.

3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem bei der Aktualisierung des jeweiligen Wertes der Gruppen alarmstatus (6, 7) durch den computerimplementierten Alarm- Verwaltungsdienst (20) der Wert desjenigen Alarms (3) für den jeweiligen Gruppenalarmstatus (6, 7) bestimmend ist, welcher eine höchste Priorität und/oder einen neuesten Zeitstempel aufweist und/oder nicht quittiert wurde und/oder von keiner Alarmunterdrückung betroffen ist.

4. Verfahren zur visuellen Darstellung eines Anlagenbildes (24) einer Prozessanlage durch ein Leitsystem (11) der Pro zessanlage, umfassend: a) In einer Projektierungsphase der Prozessanlage Zuordnung einer Mehrzahl von Prozessobjekten (2) zu dem Anlagenbild (24) und automatisierte Zuordnung jeweils eines Gruppenalarm status (6, 7) zu dem Anlagenbild (24) sowie zu den Prozessob jekten (2) und zu einer jeweiligen Prozessvariablen (4) der Prozessobjekte (2) durch ein computerimplementiertes Projek tierungswerkzeug (23) des Leitsystems (11) der Prozessanlage, wobei der Gruppenalarmstatus (6, 7) jeweils verschiedene Wer te aufweisen kann, und wobei dem Gruppenalarmstatus durch das computerimplementierte Projektierungswerkzeug (23) jeweils ein initialer Wert zugewiesen wird, und wobei die Prozessva riablen (4) jeweils charakteristisch für das Prozessobjekt

(2) und für eine eindeutige Identifizierung des Prozessobjek tes geeignet sind, b) Überwachung von in der Prozessanlage aufkommenden Alarmen

(3) durch einen computerimplementierten Alarmverwaltungs dienst (20) des Leitsystems (11) in einer Betriebsphase der Prozessanlage, c) Auf Basis der aufkommenden Alarme (3) Identifizierung von durch die Alarme (3) betroffenen Gruppenalarmstatus (6, 7) und Aktualisierung des jeweiligen Wertes der Gruppenalarmsta tus (6, 7) durch den computerimplementierten Alarmverwal tungsdienst (20) des Leitsystems (11) der Prozessanlage, d) Visuelle Darstellung des Anlagenbildes (24) und der dazu gehörigen Prozessobjekte (2) mit den dazugehörigen Gruppenal armstatus (6, 7) durch das Leitsystem (11) der Prozessanlage.

5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem die Prozessobjekte (2) mit den dazugehörigen Gruppenalarmstatus (6, 7) gemäß ihrer hierarchischen Ordnung innerhalb der Prozessanlage visuell dargestellt werden.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, bei dem bei der Aktualisierung des jeweiligen Wertes der Gruppenalarmsta tus (6, 7) durch den computerimplementierten Alarmverwal tungsdienst (20) der Wert desjenigen Alarms (3) für den je weiligen Gruppenalarmstatus (6, 7) bestimmend ist, welcher eine höchste Priorität und/oder einen neuesten Zeitstempel aufweist und/oder nicht quittiert wurde und/oder von keiner Alarmunterdrückung betroffen ist.

7. Leitsystem (11) für eine Prozessanlage, das einen Opera tor Station Server (12), einen Engineering Station Server (15) und einen Operator Station Client (13) aufweist, wobei der Engineering Station Server (15) ein Computerimple mentiertes Projektierungswerkzeug (23) umfasst, und wobei der Operator Station Server (12) dazu ausgebildet ist, zur visuellen Darstellung eine zuvor durch einen auf dem Engineering Station Server (15) computerimplementiertes Pro jektierungswerkzeug (23) erzeugte Mehrzahl von Prozessobjek ten (2) der Prozessanlage an den Operator Station Client (13) zu übertragen, dadurch gekennzeichnet, dass das computerimplementierte Projektierungswerkzeug (23) dazu ausgebildet ist, für die Mehrzahl von Prozessobjekten (2) je weils eine automatisierte Zuordnung eines Gruppenalarmstatus (6, 7) zu dem Prozessobjekt (2) und zu einer Prozessvariablen (4) des Prozessobjektes (2) in einer Projektierungsphase der Prozessanlage vorzunehmen, wobei der Gruppenalarmstatus (6,

7) jeweils verschiedene Werte aufweisen kann, und wobei das computerimplementierte Projektierungswerkzeug (23) dazu aus gebildet ist, dem Gruppenalarmstatus (6, 7) jeweils einen initialen Wert zuzuweisen, und wobei die Prozessvariablen (4) jeweils charakteristisch für das Prozessobjekt (2) und für eine eindeutige Identifizierung des Prozessobjektes geeignet sind, und wobei der computerimplementierte Alarmverwaltungsdienst (20) des Leitsystems (11) dazu ausgebildet ist, eine Überwa chung von in der Prozessanlage aufkommenden Alarmen (3) in einer Betriebsphase der Prozessanlage vorzunehmen, und auf Basis der aufkommenden Alarme (3) eine Identifizierung von durch die Alarme (3) betroffenen Gruppenalarmstatus (6, 7) und eine Aktualisierung des jeweiligen Wertes der Gruppenal armstatus (6, 7) vorzunehmen, wobei der Operator Station Client (13) dazu ausgebildet ist, eine visuelle Darstellung der Prozessobjekte (2) mit den da zugehörigen Gruppenalarmstatus (6, 7) vorzunehmen.

8. Leitsystem (11) nach Anspruch 7, bei dem der Operator Sta tion Client (13) dazu ausgebildet ist, die Prozessobjekte (2) mit den dazugehörigen Gruppenalarmstatus (6, 7) gemäß ihrer hierarchischen Ordnung innerhalb der Prozessanlage visuell darzustellen .

9. Leitsystem (11) nach Anspruch 7 oder 8, bei dem im Rahmen der Aktualisierung des jeweiligen Wertes der Gruppenalarmsta tus (6, 7) durch den computerimplementierten Alarmverwal tungsdienst (20) der Wert desjenigen Alarmes (3) für den je weiligen Gruppenalarmstatus (6, 7) bestimmend ist, welcher eine höchste Priorität und/oder einen neuesten Zeitstempel aufweist und/oder nicht quittiert wurde und/oder von keiner Alarmunterdrückung betroffen ist.

10. Leitsystem (11) für eine Prozessanlage, das einen Opera tor Station Server (12), einen Engineering Station Server (15) und einen Operator Station Client (13) aufweist, wobei der Engineering Station Server (15) ein Computerimple mentiertes Projektierungswerkzeug (23) umfasst, und wobei der Operator Station Server (12) dazu ausgebildet ist, zur visuellen Darstellung eine zuvor durch einen auf dem Engineering Station Server (15) computerimplementiertes Pro jektierungswerkzeug (23) erzeugte Mehrzahl von Prozessobjek- ten (2) der Prozessanlage an den Operator Station Client (13) zu übertragen, dadurch gekennzeichnet, dass das computerimplementierte Projektierungswerkzeug (23) dazu ausgebildet ist, die Mehrzahl von Prozessobjekten (2) einem Anlagenbild (24) zuzuordnen und für das Anlagenbild (24) eine automatisierte Zuordnung eines Gruppenalarmstatus (6, 7) vor zunehmen, und für die Mehrzahl von Prozessobjekten (2) je weils eine automatisierte Zuordnung eines Gruppenalarmstatus (6, 7) zu dem Prozessobjekt (2) und zu einer Prozessvariablen (4) des Prozessobjektes (2) in einer Projektierungsphase der Prozessanlage vorzunehmen, wobei der Gruppenalarmstatus (6,

7) jeweils verschiedene Werte aufweisen kann, und wobei com puterimplementierte Projektierungswerkzeug (23) dazu ausge bildet ist, dem Gruppenalarmstatus (6, 7) jeweils einen ini tialen Wert zuzuweisen, und wobei die Prozessvariablen (4) jeweils charakteristisch für das Prozessobjekt (2) und für eine eindeutige Identifizierung des Prozessobjektes geeignet sind, und wobei der computerimplementierte Alarmverwaltungsdienst (20) des Leitsystems (11) dazu ausgebildet ist, eine Überwa chung von in der Prozessanlage aufkommenden Alarmen (3) in einer Betriebsphase der Prozessanlage vorzunehmen, und auf Basis der aufkommenden Alarme (3) eine Identifizierung von durch die Alarme (3) betroffenen Gruppenalarmstatus (6, 7) und eine Aktualisierung des jeweiligen Wertes der Gruppenal armstatus (6, 7) vorzunehmen, wobei der Operator Station Client (13) dazu ausgebildet ist, eine visuelle Darstellung des Anlagenbildes (24) und der da zugehörigen Prozessobjekte (2) mit den dazugehörigen Gruppen alarmstatus (6, 7) vorzunehmen.

11. Leitsystem (11) nach Anspruch 10, bei dem der Operator Station Client (13) dazu ausgebildet ist, die Prozessobjekte (2) mit den dazugehörigen Gruppenalarmstatus (6, 7) gemäß ih- rer hierarchischen Ordnung innerhalb der Prozessanlage visu ell darzustellen.

12. Leitsystem (11) nach Anspruch 10 oder 11, bei dem im Rah- men der Aktualisierung des jeweiligen Wertes der Gruppenal armstatus (6, 7) durch den computerimplementierten Alarmver waltungsdienst (20) der Wert desjenigen Alarms (3) für den jeweiligen Wert des Gruppenalarmstatus (6, 7) bestimmend ist, welcher eine höchste Priorität und/oder einen neuesten Zeit- Stempel aufweist und/oder nicht quittiert wurde und/oder von keiner Alarmunterdrückung betroffen ist.

13. Verwendung eines Leitsystems (11) gemäß einem der Ansprü che 1 bis 12 zum Betrieb einer Prozessanlage.

Description:
Beschreibung

Alarmmanagement in Prozessanlagen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur visuellen Darstel lung einer Mehrzahl von Prozessobjekten einer Prozessanlage durch ein Leitsystem der Prozessanlage. Außerdem betrifft die Erfindung ein Leitsystem für eine Prozessanlage, das einen Operator Station Server, einen Engineering Station Server und einen Operator Station Client aufweist, wobei der Engineering Station Server ein computerimplementiertes Projektierungs werkzeug umfasst, und wobei der Operator Station Server dazu ausgebildet ist, zur visuellen Darstellung eine zuvor durch einen auf dem Engineering Station Server computerimplemen tiertes Projektierungswerkzeug erzeugte Mehrzahl von Prozess objekten der Prozessanlage an den Operator Station Client zu übertragen .

Ein wesentliches Ziel eines effizienten Alarmmanagements technischer Anlagen ist es, dass ein Operator möglichst schnell Alarme erkennen und zu deren Quelle navigieren kann. Da es in einer großen technischen Anlage Tausende von Alarm quellen geben kann, ist es nützlich, Alarme über eine Grup penbildung (Gruppenalarme bzw. Summenalarme) sinnvoll zusam menzufassen und den Operatoren der technischen Anlage visuell darzubieten .

Gruppenalarme müssen nach dem Stand der Technik in einer En gineering-Phase der technischen Anlage bzw. deren Automati sierung aufwändig manuell projektiert werden. Dabei wird un ter anderem festgelegt, welche Alarme der technischen Anlage zu einem Gruppenalarm nach bestimmten Regeln zusammengefasst werden. Dieser Gruppenalarm kann dann beispielsweise in einem Anlagenbild der technischen Anlage durch ein entsprechendes Symbol zur Anzeige gebracht werden. Manuell projektierte Gruppenalarme sind jedoch fehleranfäl ¬ lig, da je nach Anlagenteil eine Vielzahl von Alarmen für ei ¬ nen Gruppenalarm berücksichtigt werden muss. Es kann bei spielsweise Vorkommen, dass Alarme bei der Projektierung übersehen werden, so dass der dargestellte Gruppenalarm nicht den tatsächlichen Alarmstatus des betreffenden Anlagenteils repräsentiert. Auch die Projektierung der Regeln, gemäß denen verschiedene Alarme zu den Gruppenalarmen zusammengefasst werden sollen (z.B. führend soll der neuste, wichtigste, nicht quittierte Alarm sein, der weder verborgen oder out-of- Service ist...), ist fehleranfällig und führt oftmals zu einem unbeabsichtigten Verhalten bei der Gruppenalarmbildung.

In der EP 2092 499 Bl und in der EP 1855 172 Al sind Leit systeme offenbart, die jeweils über ein Alarmmanagement ver ¬ fügen. Mithilfe dieser Alarmmanagementmodule können Alarme von Komponenten technischer Anlagen unter anderem erfasst, visuell dargestellt und weiterverarbeitet werden.

In einer Prozessanlage können sehr viele Alarme in einem en gen zeitlichen Zusammenhang auftreten. Das Erfassen, Weiter verarbeiten und eine visuelle Darstellung der Alarme in einem Leitsystem der Prozessanlage können zu einer beträchtlichen Belastung einer Serverinfrastruktur der Prozessanlage führen. Bei einer gruppierenden Anzeige von Alarmen eines bestimmten Prozessobjektes der Prozessanlage erhöht sich der Aufwand, der für die Aktualisierung dieser gruppierenden Anzeige, ei nes sogenannten Gruppenalarms, aufgebracht werden muss, wei ¬ ter. Gerade bei, oftmals sicherheitskritischen, Prozessanla ¬ gen ist es jedoch essenziell, dass ein effizientes und ver ¬ lässliches Alarmmanagement betrieben wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur visuellen Darstellung einer Mehrzahl von Prozessobjekten ei ner Prozessanlage und ein dazugehöriges Leitsystem für eine Prozessanlage anzugeben, das mit einer hohen Verfügbarkeit Anlagenbilder und/oder Prozessobjekte einer Prozessanlage mit dazugehörigen Gruppenalarmen visuell einem Operator der Pro- zessanlage darstellen kann, ohne dabei eine Serverinfrastruk tur der Prozessanlage übermäßig zu belasten.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur visuellen Darstellung einer Mehrzahl von Prozessobjekten einer Prozess anlage durch ein Leitsystem der Prozessanlage mit den Merkma len des Anspruchs 1. Zudem wird die Aufgabe gelöst durch Ver fahren zur visuellen Darstellung eines Anlagenbildes einer Prozessanlage durch ein Leitsystem der Prozessanlage gemäß Anspruch 4. Zudem wird die Aufgabe gelöst durch ein Leitsys tem für eine Prozessanlage, das einen Operator Station Ser ver, einen Engineering Station Server und einen Operator Sta tion Client aufweist, gemäß Anspruch 7. Zudem wird die Aufga be gelöst durch ein Leitsystem für eine Prozessanlage, das einen Operator Station Server, einen Engineering Station Ser ver und einen Operator Station Client aufweist, gemäß An spruch 10. Außerdem wird die Aufgabe gelöst durch die Verwen dung eines Leitsystems gemäß Anspruch 13. Vorteilhafte Wei terbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Ein Verfahren eingangs beschriebener Art umfasst die folgen den Verfahrensschritte: a) Für die Mehrzahl von Prozessobjekten jeweils automati sierte Zuordnung eines Gruppenalarmstatus zu einem Prozessob jekt und zu einer Prozessvariablen des Prozessobjektes durch ein computerimplementiertes Projektierungswerkzeug des Leit systems in einer Projektierungsphase der Prozessanlage, wobei der Gruppenalarmstaus jeweils verschiedene Werte aufweisen kann, und wobei dem Gruppenalarmstatus durch das computerim plementierte Projektierungswerkzeug jeweils ein initialer Wert zugewiesen wird; b) Überwachung von in der Prozessanlage aufkommenden Alarmen durch einen computerimplementierten Alarmverwaltungsdienst des Leitsystems in einer Betriebsphase der Prozessanlage; c) Auf Basis der aufkommenden Alarme Identifizierung von durch die Alarme betroffenen Gruppenalarmstatus und Aktuali sierung des jeweiligen Wertes der Gruppenalarmstatus durch den computerimplementierten Alarmverwaltungsdienst des Leit systems der Prozessanlage; d) Visuelle Darstellung der Prozessobjekte mit den dazugehö rigen Gruppenalarmstatus durch das Leitsystem der Prozessan lage.

Unter einem Leitsystem wird im vorliegenden Kontext ein com putergestütztes technisches System verstanden, das Funktiona litäten zum Darstellen, Bedienen und Leiten einer Prozessan lage umfasst. Man spricht in diesem Kontext auch von einem Prozessleitsystem. Das Leitsystem kann neben einem Operator Station Server, einem Operator Station Client und einem Engi neering Station Server beispielsweise auch sogenannte pro- zess- oder fertigungsnahe Komponenten umfassen, die zur An steuerung von Aktoren bzw. Sensoren dienen.

Bei der Prozessanlage kann es sich um eine chemische, pharma zeutische, petrochemische oder eine Anlage aus der Nahrungs und Genussmittelindustrie handeln.

Unter dem Begriff „Prozessobjekte" sind jegliche technischen Objekte der Prozessanlage zu verstehen, die durch das Leit system der Prozessanlage automatisierbar sowie bedien- und beobachtbar sind. Darunter fallen unter anderem Sensoren, Ak toren oder übergeordnete Einrichtungen zur Steuerung von ein zelnen Komponenten der Prozessanlage (wie beispielsweise eine speicherprogrammierbare Steuerung). Streng genommen werden im erfindungsgemäßen Verfahren die Gruppenalarme nicht der Mehr zahl von Prozessobjekten als physikalische Objekte zugeord net, sondern digitalen Repräsentationen der Prozessobjekte, die im Leitsystem der Prozessanlage hinterlegt sind. Diese Unterscheidung ist für den Ablauf und das Verständnis des er findungsgemäßen Verfahrens jedoch nicht von Relevanz.

Im ersten Verfahrensschritt (a) werden den Prozessobjekten und den zu den Prozessobjekten gehörigen Prozessvariablen Gruppenalarmstatus automatisiert zugeordnet. „Prozessvariab le" sind dabei für ein jeweiliges Prozessobjekt charakteris- tische Eigenschaften. Es kann sich dabei beispielsweise um die Kombination eines Prozessmesswertes, einer Beschreibung des Typs des Prozessobjektes und eines Betriebsmodus des Pro zessobjektes handeln. Wichtig ist, dass die Prozessvariablen jeweils charakteristisch für ein jeweiliges Prozessobjekt sind und für eine eindeutige Identifizierung des den Prozess variablen jeweils zugrundeliegenden Prozessobjektes geeignet sind. Im Zusammenhang mit dem Prozessleitsystem „SIMATIC PCS 7" der Firma SIEMENS spricht man im Zusammenhang mit einer Prozessvariablen auch von einem sogenannten „Tag".

In einer Projektierungsphase der Prozessanlage, in der ein Projekteur typischerweise eine Automatisierung der Prozessan lage erstellt, d.h. ein Zusammenspiel der einzelnen Prozess objekte orchestriert, wird durch ein computerimplementiertes Projektierungswerkzeug automatisiert den jeweiligen in der Projektierung verwendeten Prozessobjekten ein Gruppenalarm status zugewiesen. Ein solches computerimplementiertes Pro jektierungswerkzeug wird beispielsweise, ohne sich darauf zu beschränken, durch das System „SIMATIC PCS 7 Engineering" der Firma SIEMENS bereitgestellt.

Der Begriff „Gruppenalarmstatus" bedeutet dabei, dass wenigs tens zwei Alarme von beliebigen Prozessobjekten den Gruppen alarmstatus des jeweiligen Prozessobjektes bestimmen. Weist beispielweise ein Status eines ersten Alarms einen Wert „Ak tiv" und ein Status eines zweiten Alarms einen Wert „Inaktiv" auf, kann der Wert des Gruppenalarmstatus „Aktiv" sein. Wei tere Werte für die Status wie beispielsweise „Kritisch", „Sichtbar", „Quittiert" oder „Priorität X" können verwendet werden.

Der computerimplementierte Alarmverwaltungsdienst greift auf die im Leitsystem aufkommenden Alarme zu und ordnet diese dynamisch und automatisiert zur Laufzeit der Prozessanlage einem Prozessobjekt zu, um dessen Gruppenalarmstatus zu aktu alisieren. Derart zentralisiert muss jeder im Leitsystem auf tretende Alarm nur einmal verarbeitet werden, unabhängig da- von wie viele Alarm-anzeigende Gruppenalarmstatus vom Leit system bereitgestellt werden sollen. Hierdurch kann das er findungsgemäße Verfahren eine leistungsoptimale Implementie rung eines Alarmmanagements in einem Leitsystem einer Pro zessanlage bereitstellen.

Eine besonders übersichtliche und intuitive Art und Weise, die Prozessobjekte mit den dazugehörigen Gruppenalarmstatus visuell darzustellen, folgt einer hierarchischen Ordnung der Prozessobjekte innerhalb der Prozessanlage.

Besonders bevorzugt ist bei der Aktualisierung des jeweiligen Wertes der Gruppenalarmstatus durch den computerimplementier ten Alarmverwaltungsdienst der Wert desjenigen Alarms für den jeweiligen Gruppenalarmstatus bestimmend, welcher eine höchs te Priorität und/oder einen neuesten Zeitstempel aufweist und/oder nicht quittiert wurde und/oder von keiner Alarmun terdrückung betroffen ist.

Die zuvor ausgeführte Aufgabe wird zudem gelöst durch ein Verfahren zur visuellen Darstellung eines Anlagenbildes einer Prozessanlage durch ein Leitsystem der Prozessanlage mit den folgenden Verfahrensschritten: a) In einer Projektierungsphase der Prozessanlage Zuordnung einer Mehrzahl von Prozessobjekten zu dem Anlagenbild und au tomatisierte Zuordnung jeweils eines Gruppenalarmstatus zu dem Anlagenbild und zu den Prozessobjekten durch ein compu terimplementiertes Projektierungswerkzeug des Leitsystems der Prozessanlage, wobei der Gruppenalarmstatus jeweils verschie dene Werte aufweisen kann, und wobei dem Gruppenalarmstatus durch das computerimplementierte Projektierungswerkzeug je weils ein initialer Wert zugewiesen wird, und wobei die Pro zessvariablen jeweils charakteristisch für das Prozessobjekt und für eine eindeutige Identifizierung des Prozessobjektes geeignet sind, b) Überwachung von in der Prozessanlage aufkommenden Alarmen durch einen computerimplementierten Alarmverwaltungsdienst des Leitsystems in einer Betriebsphase der Prozessanlage, c) Auf Basis der aufkommenden Alarme Identifizierung von durch die Alarme betroffenen Gruppenalarmstatus und Aktuali sierung des jeweiligen Wertes der Gruppenalarmstatus durch den computerimplementierten Alarmverwaltungsdienst des Leit systems der Prozessanlage, d) Visuelle Darstellung des Anlagenbildes und der dazugehö rigen Prozessobjekte mit den dazugehörigen Gruppenalarmstatus durch das Leitsystem der Prozessanlage.

Im Unterschied zum zuvor erläuterten Verfahren wird bei die sem Verfahren zusätzlich einem Anlagenbild in der Projektie rungsphase ein Gruppenalarmstatus zugewiesen. Das Anlagenbild gibt einen Überblick über die gesamten Prozessobjekte der Prozessanlage (bei einfachen Prozessanlagen) oder über einen Teil/Ausschnitt der Prozessanlage (bei komplexeren Prozessan lagen). Der Gruppenalarmstatus des Anlagenbildes ermöglicht (in an sich bekannter Weise) einen Überblick über die Gruppe nalarmstatus der zugeordneten Prozessobjekte und wird, analog zum zuvor erläuterten Verfahren, besonders ressourcensparend durch den computerimplementierten Alarmverwaltungsdienst ak tuell gehalten.

Auch bei diesem Verfahren können die Prozessobjekte vorteil hafterweise mit den dazugehörigen Gruppenalarmstatus gemäß ihrer hierarchischen Ordnung innerhalb der Prozessanlage vi suell dargestellt werden.

Zudem kann bei der Aktualisierung des jeweiligen Wertes der Gruppenalarmstatus durch den computerimplementierten Alarm verwaltungsdienst der Wert desjenigen Alarms für den jeweili gen Gruppenalarmstatus bestimmend sein, welcher eine höchste Priorität und/oder einen neuesten Zeitstempel aufweist und/oder nicht quittiert wurde und/oder von keiner Alarmun terdrückung betroffen ist.

Die obenstehende Aufgabe wird zudem gelöst durch ein Leitsys tem für eine Prozessanlage, das einen Operator Station Ser ver, einen Engineering Station Server und einen Operator Sta- tion Client aufweist, wobei der Engineering Station Server ein computerimplementiertes Projektierungswerkzeug umfasst, und wobei der Operator Station Server dazu ausgebildet ist, zur visuellen Darstellung eine zuvor durch einen auf dem En gineering Station Server computerimplementiertes Projektie rungswerkzeug erzeugte Mehrzahl von Prozessobjekten der Pro zessanlage an den Operator Station Client zu übertragen. Das Leitsystem ist dadurch gekennzeichnet, dass das computerim plementierte Projektierungswerkzeug dazu ausgebildet ist, für die Mehrzahl von Prozessobjekten jeweils eine automatisierte Zuordnung eines Gruppenalarmstatus zu dem Prozessobjekt und zu einer Prozessvariablen des Prozessobjektes in einer Pro jektierungsphase der Prozessanlage vorzunehmen, wobei der Gruppenalarmstatus jeweils verschiedene Werte aufweisen kann, und wobei das computerimplementierte Projektierungswerkzeug dazu ausgebildet ist, dem Gruppenalarmstatus jeweils einen initialen Wert zuzuweisen, und wobei der computerimplemen tierte Alarmverwaltungsdienst des Leitsystems dazu ausgebil det ist, eine Überwachung von in der Prozessanlage aufkommen den Alarmen in einer Betriebsphase der Prozessanlage vorzu nehmen, und auf Basis der aufkommenden Alarme eine Identifi zierung von durch die Alarme betroffenen Gruppenalarmstatus und eine Aktualisierung des jeweiligen Wertes der Gruppenal armstatus vorzunehmen, wobei der Operator Station Client dazu ausgebildet ist, eine visuelle Darstellung der Prozessobjekte mit den dazugehörigen Gruppenalarmstatus vorzunehmen.

Unter einem „Operator Station Server" wird vorliegend ein Server verstanden, der zentral Daten eines Bedien- und Be obachtungssystems sowie in der Regel Alarm- und Messwertar chive eines Leitsystems einer Prozessanlage erfasst und Be nutzern zur Verfügung stellt. Der Operator Station Server stellt in der Regel eine Kommunikationsverbindung zu Automa tisierungssystemen (wie einem Automatisierungsgerät) der Pro zessanlage her und gibt Daten der Prozessanlage an sogenannte „Operator Station Clients" weiter, die zur Bedienung und Be obachtung eines Betriebs der einzelnen Funktionselemente der Prozessanlage dienen. Der Operator Station Server kann selbst über Client- Funktionen verfügen, um auf die Daten (Archive, Meldungen, Tags, Variablen) anderer Operator Station Server zuzugreifen. Dadurch sind Bilder eines Betriebs der Prozessanlage auf dem Operator Station Server mit Variablen anderer Operator Stati on Server (Server-Server-Kommunikation) kombinierbar. Bei dem Operator Station Server kann es sich, ohne sich darauf zu be schränken, um einen SIMATIC PCS 7 Industrial Workstation Ser ver der Firma SIEMENS handeln.

Unter einem „Engineering Station Server" wird vorliegend ein Server verstanden, der dazu ausgebildet ist, verschiedene Hardware- und Software-Projekte für ein Leitsystem einer Pro zessanlage zu erstellen, verwalten, archivieren und dokumen tieren. Mithilfe von speziellen Software-Entwurfswerkzeugen (Engineering Toolset) sowie vorgefertigten Bausteinen und Plänen kann mittels des Engineering Station Servers ein Zu sammenspiel von leittechnischen Geräten und Einrichtungen der technischen Anlage geplant und verwaltet werden. Man spricht auch von einem „Engineering" oder einer „Projektierung" der Automatisierung der Prozessanlage. Ein Beispiel für einen solchen Engineering Station Server ist ein SIMATIC Manager Server der Firma SIEMENS.

Bei dem Anlagenbild, welches der auf dem Engineering Station Server erzeugt und von dem Operator Station Server an den Operator Station Client zur visuellen Darstellung übertragbar ist, handelt es sich um ein üblicherweise für Leitsysteme verwendetes Bedienbild, welches in an sich bekannter Weise grafische Repräsentationen einzelner Elemente (hier Prozess objekte) der Prozessanlage umfasst und zur Darstellung eines Status der einzelnen Elemente, eines (z.B. verfahrenstechni schen) Zusammenhangs zwischen den Elementen oder dgl. dient.

Das Anlagenbild kann zusätzlich zu den Prozessobjekten ver schiedene Bildelemente wie eine Alarmmeldungsanzeige, Verbin dungsleitungen oder Regler aufweisen. Der Operator Station Client kann dazu ausgebildet sein, die Prozessobjekte mit den dazugehörigen Gruppenalarmstatus ge mäß ihrer hierarchischen Ordnung innerhalb der Prozessanlage visuell darzustellen.

Im Rahmen einer vorteilhaften Weiterbildung des Leitsystems ist im Rahmen der Aktualisierung des jeweiligen Wertes der Gruppenalarmstatus durch den computerimplementierten Alarm verwaltungsdienst der Wert desjenigen Alarmes für den jewei ligen Gruppenalarmstatus bestimmend, welcher eine höchste Priorität und/oder einen neuesten Zeitstempel aufweist und/oder nicht quittiert wurde und/oder von keiner Alarmun terdrückung betroffen ist.

Die obenstehende Aufgabe wird zudem gelöst durch ein Leitsys tem für eine Prozessanlage, das einen Operator Station Ser ver, einen Engineering Station Server und einen Operator Sta tion Client aufweist, wobei der Engineering Station Server ein computerimplementiertes Projektierungswerkzeug umfasst, und wobei der Operator Station Server dazu ausgebildet ist, zur visuellen Darstellung eine zuvor durch einen auf dem En gineering Station Server computerimplementiertes Projektie rungswerkzeug erzeugte Mehrzahl von Prozessobjekten der Pro zessanlage an den Operator Station Client zu übertragen. Die ses Leitsystem ist dadurch gekennzeichnet, dass das computer implementierte Projektierungswerkzeug dazu ausgebildet ist, für die Mehrzahl von Prozessobjekten jeweils eine automati sierte Zuordnung eines Gruppenalarmstatus zu dem Prozessob jekt und zu einer Prozessvariablen des Prozessobjektes in ei ner Projektierungsphase der Prozessanlage vorzunehmen, wobei der Gruppenalarmstatus jeweils verschiedene Werte aufweisen kann, und wobei das computerimplementierte Projektierungs werkzeug dazu ausgebildet ist, dem Gruppenalarmstatus jeweils einen initialen Wert zuzuweisen, und wobei der Computerimple mentierte Alarmverwaltungsdienst des Leitsystems dazu ausge bildet ist, eine Überwachung von in der Prozessanlage aufkom menden Alarmen in einer Betriebsphase der Prozessanlage vor zunehmen, und auf Basis der aufkommenden Alarme eine Identi- fizierung von durch die Alarme betroffenen Gruppenalarmstatus und eine Aktualisierung des jeweiligen Wertes der Gruppenal armstatus vorzunehmen, wobei der Operator Station Client dazu ausgebildet ist, eine visuelle Darstellung der Prozessobjekte mit den dazugehörigen Gruppenalarmstatus vorzunehmen.

Analog zum oben ausgeführten Leitsystem kann der Operator Station Client dieses Leitsystems dazu ausgebildet sein, die Prozessobjekte mit den dazugehörigen Gruppenalarmstatus ge mäß ihrer hierarchischen Ordnung innerhalb der Prozessanlage visuell darzustellen.

Im Rahmen einer vorteilhaften Weiterbildung dieses Leitsys tems ist im Rahmen der Aktualisierung des jeweiligen Wertes der Gruppenalarmstatus durch den computerimplementierten Alarmverwaltungsdienst der Wert desjenigen Alarmes für den jeweiligen Gruppenalarmstatus bestimmend, welcher eine höchs te Priorität und/oder einen neuesten Zeitstempel aufweist und/oder nicht quittiert wurde und/oder von keiner Alarmun terdrückung betroffen ist.

Die zuvor formulierte Aufgabe wird zudem gelöst durch die Verwendung eines Leitsystems, welches wie zuvor erläutert ausgebildet ist, zum Betrieb einer Prozessanlage.

Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusam menhang mit der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbei spiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläu tert wird. Es zeigen:

FIG 1 ein Objektmodell einer Projektierungs- und einer

Betriebsphase eines Leitsystems einer Prozessanla ge; und

FIG 2 ein erfindungsgemäßes Leitsystem in einer Prin zipskizze. FIG 1 zeigt ein Objektmodell, welches für eine Projektierung und einen Betrieb eines Leitsystems einer Prozessanlage ver wendet wird. Ein Prozessabbild 1 bildet Daten ab, die von Prozessobjekten aus der Prozessanlage stammen. Das Prozessab bild 1 umfasst in FIG 1 ein Prozessobjekt 2, einen Alarm 3 und eine Prozessvariable 4. Zudem ist FIG 1 zu entnehmen, dass eine Anzahl von 0 bis n Prozessobjekten 2 einem Anlagen bild 5 zuordenbar sind. FIG 1 zeigt darüber hinaus einen Gruppenalarmstatus 6 für das Prozessobjekt 2 und einen Grup penalarmstatus 7 für das Anlagenbild 5. Jedem Prozessobjekt 2 ist eine Menge von 1 bis m Prozessvariablen 4 und eine Menge von 1 bis n Alarmen 3 zuordenbar.

In einer Projektierungsphase des Leitsystems der Prozessanla ge wird wenigstens einem Prozessobjekt 2 der Gruppenalarmsta tus 6 zugeordnet und mit einem initialen Wert versehen (bei spielsweise „Inaktiv"). Der Gruppenalarmstatus 6 wird dabei nicht nur dem Prozessobjekt 2 zugeordnet, sondern auch der oder den Prozessvariablen 4 des Prozessobjektes 2. Zudem wird in der Projektierungsphase dem Anlagenbild 5 der Gruppenal armstatus 7 zugeordnet und mit einem initialen Wert versehen. Auch der Gruppenalarmstatus 7 bezieht sich nicht nur auf das Anlagenbild 5, sondern auch auf die Prozessvariable(n) 4, die dem oder den Prozessobjekten 2 zugeordnet sind, welche wiede rum Teil des Anlagenbildes 5 sind. Das Anlagenbild 5 dient dabei mit anderen Worten als eine Klammer um eine Mehrzahl von Prozessobjekten 2 samt der dazugehörigen Prozessvariablen 4.

Das Objektmodell in FIG 1 zeigt darüber hinaus einen compu terimplementierten Alarmverwaltungsdienst 8, welcher in einer Betriebsphase des Leitsystems der Prozessanlage auf die Alar me 3 der einzelnen Prozessobjekte 2 zugreifen kann. Der Alarmverwaltungsdienst 8 ist dazu ausgebildet, anhand der empfangenen Alarme 3 aufgrund von bestimmten Attributen und Zuordnungen der Alarme 3 zu bestimmen, welchem Prozessobjekt 2 / Anlagenbild 5 und damit welchem Gruppenalarmstatus 6, 7 der Alarm zuzuordnen ist. Auf Basis der Zuordnung aktualisiert der Alarmverwaltungs dienst darauf den Wert des Gruppenalarmstatus 6, 7. Besonders vorteilhaft ist dabei, dass jeder Alarm 3 im Wesentlichen nur einmal verarbeitet werden muss, was den Kommunikations- und Rechenaufwand innerhalb des Leitsystems deutlich reduziert.

In FIG 1 ist darüber hinaus ein Hierarchieobjekt 9 (bei spielsweise stellvertretend für ein Baumdiagramm) darge stellt, die über ein Alarmanfrageobjekt 10 den Gruppenalarm status 6, 7 abfragt, um hieraus eine hierarchische Anordnung von Gruppenalarmstatus 6, 7 des Leitsystems der Prozessanlage erstellen und eine visuelle Darstellung an einen Operator des Leitsystems bereitstellen zu können. Die Hierarchie 9 kann auch eine technologische Hierarchie sein. Weitere Objekte wie Faceplates, Blocksymbole oder dergleichen können auf die Gruppenalarmstatus 6, 7 zugreifen, um spezielle Darstellungen zu erzeugen.

In FIG 2 ist ein Teil eines erfindungsgemäßen Leitsystems 11 einer als Prozessanlage, d.h. als verfahrenstechnische Anla ge, ausgebildeten technischen Anlage dargestellt. Das Leit system 11 umfasst einen Operator Station Server 12 und einen Operator Station Client 13. Zudem umfasst das Leitsystem 11 einen Engineering Station Server 15 und einen Engineering Station Client 16.

Der Operator Station Server 12, der Engineering Station Ser ver 15, der Operator Station Client 13 und der Engineering Station Client 16 sind über einen Terminalbus 14 miteinander und optional mit nicht dargestellten weiteren Komponenten des Leitsystems 11 wie einem Prozessdatenarchiv verbunden.

Ein Benutzer bzw. Operator kann zum Zwecke des Bedienens und Beobachtens über den Operator Station Client 13 mittels des Terminalbus 14 auf den Operator Station Server 12 zugreifen. Ein Projekteur kann über den Engineering Station Client 16 mittels des Terminalbus 14 auf den Engineering Station Server 15 zugreifen. Der Terminalbus 14 kann, ohne sich darauf zu beschränken, beispielsweise als Industrial Ethernet ausgebil det sein.

Der Operator Station Server 12 weist eine Geräteschnittstelle 17 auf, die mit einem Anlagenbus 18 verbunden ist. Über diese Geräteschnittstelle 17 kann der Operator Station Server 12 mit einem Automatisierungsgerät 19 sowie mit optional vorhan denen weiteren Komponenten der Prozessanlage kommunizieren. Der Anlagenbus 18 kann, ohne sich darauf zu beschränken, bei spielsweise als Industrial Ethernet ausgebildet sein. Das Au tomatisierungsgerät 19 kann mit einer beliebigen Anzahl an Subsystemen (nicht dargestellt) verbunden sein.

Auf dem Operator Station Server 12 sind ein Alarmverwaltungs dienst 20, ein Visualisierungsdienst 21 und ein Prozessabbild 22 computerimplementiert. Auf dem Engineering Station Server 15 ist ein Projektierungswerkzeug 23 computerimplementiert.

Im Folgenden wird der Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfah rens beschrieben: Ein Projekteur erstellt mithilfe des compu terimplementierten Projektierungswerkzeugs 23 ein Anlagenbild 24, welches eine Mehrzahl von Prozessobjekten 25a, 25b, 25c umfasst. Dabei ordnet er den Prozessobjekten 25a, 25b, 25c und dem Anlagenbild 24 jeweils einen Gruppenalarmstatus 6, 7 zu. Diese Informationen werden in den Operator Station Server 12 geladen und stehen dort dem Alarmverwaltungsdienst 20 zur Verfügung.

Der Alarmverwaltungsdienst 20 überwacht das Prozessabbild 22 auf aufkommende Alarme 3. Der Alarmverwaltungsdienst 20 prüft, ob ein aufkommender Alarm 3 einem der Prozessobjekte 25a, 25b, 25c oder dem Anlagenbild 24 zugeordnet werden kann und aktualisiert daraufhin die Werte der betreffenden Gruppe nalarmstatus 6, 7. Das Alarmmanagement findet, bis auf mögli che Ausnahmen, in der Regel über den Alarmverwaltungsdienst 20 statt, was den Kommunikations- und Rechenaufwand für den Operator Station Server 12 deutlich verringern kann. Über den Visualisierungsdienst 21 wird das Anlagenbild 24 mit den dazugehörigen Prozessobjekten 25a, 25b, 25c (und ggf. weiteren Objekten, denen in der Projektierungsphase kein Gruppenalarm 6, 7 zugewiesen wurde) visuell dargestellt. Da- bei werden auch die zu den Prozessobjekten 25a, 25b, 25c und dem Anlagenbild 24 gehörigen Gruppenalarmstatus 6, 7 ange zeigt.

Weitere Anwendungen bzw. Objekte können die Gruppenalarmsta- tus 6, 7 nutzen, um beispielsweise eine hierarchische Anord nung von Gruppenalarmstatus 6, 7 anhand einer technologischen Hierarchie der dazugehörigen Prozessobjekte 2 auf dem Opera tor Station Client 13 darstellen zu lassen.

Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausfüh- rungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele einge schränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen