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Patent Searching and Data


Title:
AMINO ACID DERIVATIVES AND THEIR USE AS PESTICIDES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/000718
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to novel amino acid derivatives, a process for their production and their use as pesticides, especially as fungicides, and as intermediate products for the production of prior art fungicidal substituted amino acid derivatives.

Inventors:
STELZER UWE (DE)
CASSER CARL (DE)
SEITZ THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/002321
Publication Date:
January 11, 1996
Filing Date:
June 16, 1995
Export Citation:
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Assignee:
BAYER AG (DE)
STELZER UWE (DE)
CASSER CARL (DE)
SEITZ THOMAS (DE)
International Classes:
C07D263/44; A01N37/18; A01N37/20; A01N37/44; A01N43/16; C07C231/02; C07C237/02; C07C237/06; C07C237/08; C07C269/04; C07C271/04; C07C271/06; C07C271/22; C07D311/58; (IPC1-7): C07C237/06; A01N37/18; A01N43/16; C07C237/08; C07C269/04; C07C271/22; C07D311/58
Domestic Patent References:
WO1993001166A11993-01-21
Foreign References:
EP0587110A21994-03-16
EP0274453A21988-07-13
US3676492A1972-07-11
EP0398072A21990-11-22
EP0550788A11993-07-14
Other References:
C. GAGET ET. AL.: "Separation of the enantiomers of substituted putrescine and cadaverine analogues by gas chromatography on chiral and achiral stationary phases.", JOURNAL OF CHROMATOGRAPHY, vol. 395, 12 June 1987 (1987-06-12), AMSTERDAM, NL, pages 597 - 608
H. BRÜCKNER ET. AL.: "Determination of alpha-alkyl-alpha amino acids and alpha amino alcohols by chiral phase capillary gas chromatography and reversed phase high performance liquid chromatography.", JOURNAL OF CHROMATOGRAPHY, vol. 395, 12 June 1987 (1987-06-12), AMSTERDAM, NL, pages 569 - 90
H BRÜCKNER ET. AL.: "High-performance liquid chromatographic separation of DL-amino acids derivatized with chiral variants of Sanger's reagent.", JOURNAL OF CHROMATOGRAPHY, vol. 555, 30 August 1991 (1991-08-30), AMSTERDAM, NL, pages 81 - 95
H. FRANK: "Chiral stationary phase for capillary gas chromatography: towards higher selectivity and stability", JOURNAL OF HIGH RESOLUTION CHROMATOGRAPHY AND CHROMATOGRAPHY COMMUNICATIONS, vol. 11, no. 11, November 1988 (1988-11-01), HEIDELBERG DE, pages 787 - 92
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 67, no. 25, 18 December 1967, Columbus, Ohio, US; abstract no. 117279x, SHCHUKINA, L.A. ET. AL.: "Amino acid and peptide derivatives of indoles. II. Synthesis and properties of 5-methoxytryptamine analogs." page 11067; column 1;
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 83, no. 2, 14 July 1975, Columbus, Ohio, US; abstract no. 10920c, KISELVA, I.D. ET. AL.: "Amino acid derivatives of phenylalkylamines. 3. Acylation of beta-phenylethylamines by alpha-amino acids." page 2; column 1;
Attorney, Agent or Firm:
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verbindungen der allgemeinen Formel (I) R I CH NH H2N CO Aχ in welcher A für geradkettiges oder verzweigtes Alkylen steht X für unsubstituiertes oder substituiertes Aryl oder für unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyl steht, und R für geradkettiges, verzweigtes oder cyclisches Alkyl steht, bzw. deren Salze, ausgenommen die Verbindungen ^[l^Cyano^ benzofüranyl)ethyl]Lvalinamid, N1[l(5Chloro2benzofüranyl)ethyl]L valinamid, N1[l(5Fluor2benzofuranyl)ethyl]L valinamid, N][l(3 Methyl2benzothiophenyl)ethylLvalinamid.
2. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I) CH NH (I), H2N CO AX in welcher A für geradkettiges oder verzweigtes Alkylen steht X für unsubstituiertes oder substituiertes Aryl oder für unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyl steht, und R für geradkettiges, verzweigtes oder cyclisches Alkyl steht, bzw. deren Salze, dadurch gekennzeichnet, daß man Oxazolidindione der Formel (II) in welcher R die oben angegebene Bedeutung hat mit Aminen der allgemeinen Formel (HI) H2NAX (πi) in welcher A und X die oben angegebenen Bedeutungen haben, in Gegenwart eines Verdünnungsmittels und gegebenenfalls in Gegenwart eines Reaktionshilfsmittels umsetzt.
3. Schädlingsbekämpfungsmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an minde¬ stens einer Verbindung der Formel (I) nach Anspruch 2.
4. Verwendung von Verbindungen der Formel (I) nach Anspruch 2 zur Be¬ kämpfung von Schädlingen.
5. Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der Formel (I) nach Anspruch 2 auf Schädlinge und/oder ihren Lebensraum einwirken läßt.
6. Verfahren zur Herstellung von Schädlingsbekämpfungsmitteln, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß man Verbindungen der Formel (I) nach Anspruch 2 mit Streckmitteln und/oder oberflächenaktiven Mitteln vermischt.
7. Verfahren zur Herstellung von AminosäureDerivate der allgemeinen Formel (IV) (IV) YOCONHCH CO NH AX in welcher A für geradkettiges oder verzweigtes Alkylen steht X für unsubstituiertes oder substituiertes Aryl oder für unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyl steht, und R für geradkettiges, verzweigtes oder cyclisches Alkyl steht, Y für Aryl, Aralkyl oder Alkyl steht, dadurch gekennzeichnet, daß man die Verbindungen der Formel (I), in welcher R, A und X die oben angegebenen Bedeutungen haben, a) mit SäureDerivaten der allgemeinen Formel (V) YOCOZ (V) in welcher Y die oben angegebene Bedeutung hat und Z für Halogen oder die Gruppierung OCOOY steht, in Gegenwart eines Verdünnungsmittels sowie gegebenenfalls in Gegenwart eines Säurebindemittels und gegebenenfalls in Gegenwart eines Katalysators bei Temperaturen zwischen 100 und +120°C umsetzt; oder b) zunächst mit Phosgen in Gegenwart eines Verdünnungsmittels und gegebenenfalls in Gegenwart eines Säurebindemittels bei Temperaturen zwischen 100 und +120°C umsetzt undanschließend, ohne Isolierung der intermediär gebildeten Isocyanate bzw. Carb amoylchloride, mit Alkoholen der allgemeinen Formel (VI) YOH (VI) in welcher Y die oben angegebene Bedeutung hat, bei Temperaturen zwischen 100 und +120°C umsetzt.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ver¬ bindungen der Formel (I) nach den Verfahren gemäß Anspruch 2 herstellt und die so erhaltenen Verbindungen der Formel (I), gegebenenfalls ohne Zwischenisolierung, direkt zu den Verbindungen der Formel (IV) umsetzt. Verwendung von Verbindungen der Formel (I) nach Anspruch 2 als Zwischenprodukte zur Herstellung von AminosäureDerivaten der allge¬ meinen Formel (TV) nach Anspruch 7.
Description:
AMINOSÄURE-DERIVATE UND IHRE VERWENDUNG ALS SCHADLINGSBEKAMPFUNGSMiπEL

Die Erfindung betrifft neue Aminosäure-Derivate, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Schädlingsbekämpfungsmittel, insbesondere als Fungizide sowie als Zwischenprodukte zur Herstellung von bekannten, fungizid wirksamen substituierten Aminosäure-Derivaten.

Es ist bereits bekannt, daß bestimmte substituierte Aminosäure-Derivate fungizide Eigenschaften aufweisen und erhalten werden, indem man substituierte Amino- säuren mit entsprechenden Aminen umsetzt (vgl. EP-A 0 472 995).

Des weiteren sind bestimmte Amine von substituierten Aminosäuren bekannt (vgl. EP-A 0 587 110).

Es wurden nun neue Verbindungen der allgemeinen Formel (I)

CH NH

(I)

H 2 N CO A-X

in welcher

A für geradkettiges oder verzweigtes Alkylen steht

X für unsubstituiertes oder substituiertes Aryl oder für unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyl steht, und

R für geradkettiges, verzweigtes oder cyclisches Alkyl steht,

bzw. deren Salze, ausgenommen die Verbindungen N 1 -[l-(5-Cyano-2- benzofuranyl)ethyl]-L-valinamid, N 1 -[l-(5-Chloro-2-benzofuranyl)ethyl]-L- valinamid, N 1 -[l-(5-Fluor-2-benzofuranyl)ethyl]-L-valinamid, N 1 -[l-(3-

Methyl-2-benzothiophenyl)ethyl-L-valinamid,

gefunden

Aryl steht im folgenden vorzugsweise für jeweils unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl, Benzothiophen oder Benzofuran, wobei als Substituenten vorzugsweise Halogen, Cyano, Alkyl, Halogenalkyl, Alkoxy und Halogenalkoxy in Frage kommen.

Alkyl steht im folgenden vorzugsweise für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6, insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatomen wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-, i-, t-Butyl und insbesondere i-Propyl und s-Butyl sowie für cyclisches Alkyl mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie inbesondere Cyclopentyl.

Alkylen steht im folgenden vorzugsweise für geradkettiges oder verzweigtes Alkylen mit 1 bis 6, vorzugsweise 1-4 Kohlenstoffatome wie insbesondere 1,1- Ethylen, 1,2-Ethylen, 1,1-Propylen, 1 -Methyl- 1,2-ethylen, 2-Methyl-l,2-ethylen, 1 , 1 -Dimethyl-methylen.

Bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I)

/ C \ / N m (I)

H 2 N CO A " x

in welcher

A für 1,1 -Ethylen oder 1,2-Ethylen steht,

X für jeweils unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl, Benzothiophen oder Benzofuran steht, wobei als Substituenten Halogen, Cyano, Alkyl, Halogenalkyl, Alkoxy und Halogenalkoxy genannt wird, und

R für i-Propyl, s-Butyl oder Cyclopentyl steht,

bzw. deren Salze, ausgenommen die Verbindungen N 1 -[l-(5-Cyano-2- benzofuranyl)ethyl]-L-valinamid, N ! -[ 1 -(5-Chloro-2-benzofuranyl)ethyl]-L-

valinamid, N 1 -[l-(5-Fluor-2-benzofuranyl)ethyl]-L-valinamid, N ] -[l-(3- Methyl-2-benzothiophenyl)ethyl-L-valinamid.

Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I)

in welcher

R für 1,1 -Ethylen oder 1,2-Ethylen steht,

X für Phenyl, 2-Benzothiophen oder 2-Benzofuran steht, welche im Phenyl- ring gegebenenfalls einfach bis dreifach durch Methyl, Methoxy, Trifluor- methyl, Trifluormethoxy, Ethyl, Ethoxy, Fluor, Chlor und/oder Cyano sub¬ stituiert sind und

R für i-Propyl oder s-Butyl steht,

bzw. deren Salze, ausgenommen die oben genannten Verbindungen.

Ganz besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (Ia)

in welcher R 1 für Chlor, Methyl, Ethyl oder Methoxy steht,

bzw. deren Salze.

Die Verbindungen der Formel (I) enthalten zwei Chiralitätszentren und können somit in verschiedenen Enantiomeren- und Diastereomerengemischen vorliegen, die gegebenenfalls in üblicher Art und Weise getrennt werden können. Sowohl die

reinen Enantiomeren und Diastereomeren, als auch die Gemische werden erfin¬ dungsgemäß beansprucht.

Im folgenden wird der Einfachheit halber stets von Verbindungen der Formel (I) gesprochen, obwohl sowohl die reinen Verbindungen, als auch die Gemische mit unterschiedlichen Anteilen an isomeren, enantiomeren und diastereomeren Ver¬ bindungen gemeint sind.

Entsprechendes gilt für die noch folgenden Verbindungen der Formeln (Hl) und (IV).

Weiterhin wurde gefunden, daß man die Verbindungen der Formel (I)

in welcher

A für geradkettiges oder verzweigtes Alkylen steht

X für unsubstituiertes oder substituiertes Aryl oder für unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyl steht, und

R für geradkettiges, verzweigtes oder cyclisches Alkyl steht,

bzw. deren Salze, in überraschend guter Ausbeute erhält, wenn man

Oxazolidindione der Formel (II)

in welcher

R die oben angegebene Bedeutung hat,

mit Aminen der allgemeinen Formel (III)

H 2 N-A-X (III)

in welcher

A und X die oben angegebenen Bedeutungen haben,

in Gegenwart eines Verdünnungsmittels und gegebenenfalls in Gegenwart eines Reaktionshilfsmittels umsetzt.

Außerdem wurde gefunden, daß die neuen Aminosäure-Derivate der Formel (I) als

Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet werden können.

Bevorzugt sind diejenigen Verbindungen der Formel (I), in welchen es sich bei der zugrundeliegenden Aminosäure um die Verbindung mit der L-Konfiguration handelt, und das eingesetzte Amin der Formel (ELI), entweder racemisch ist oder die R-Konfiguration oder die S-Konfiguration am asymmetrischen Kohlenstoff¬ atom aufweist.

Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens als Ausgangsstoff zu verwendenden Oxazolidindione der Formel (II) sind bekannt (vgl. Angew. Chem.

93_, 793 (1981)) und können nach dem dort beschriebenen Verfahren erhalten werden, indem man die entsprechenden Aminosäuren in üblicher Art und Weise mit Phosgen umsetzt.

Die außerdem für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens als Aus¬ gangsstoffe zu verwendenden Amine sind durch die Formel (III) allgemein definiert.

Die Amine der Formel (III) sind allgemein bekannte Verbindungen der orga- nischen Chemie.

Als Verdünnungsmittel kommen für das erfindungsgemäße Verfahren inerte, orga¬ nische Lösungsmittel wie: Ketone, wie Aceton oder Ethylmethylketon; Ester wie Ethyl- oder Methylacetat; Amide wie Dimethylformamid; Nitrile, wie Acetonitril; Chlorkohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid oder Tetrachlorkohlenstoff; Kohlen- Wasserstoffe, wie Toluol oder Ether, wie Tetrahydrofuran sowie gegebenenfalls

Wasser und deren Mischungen in Frage.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird gegebenenfalls in Gegenwart eines Puffers als Reaktionshilfsmittel durchgeführt. Hierbei können alle üblichen PufFersysteme eingesetzt werden, wie insbesondere Natriumboranat Borsäure.

Die Temperaturen können bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Ver¬ fahrens in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen von -100 bis +150°C, vorzugsweise von -60 bis +100°C.

Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man je Mol Oxazolidinon der Formel (II) im allgemeinen 1 bis 10 Mol, vorzugsweise 1 bis 5 Mol an Amin der Formel (III) ein.

In einer besonderen Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Amin der Formel (III) gleichzeitig auch als Verdünnungsmittel eingesetzt.

Die Aufarbeitung und Isolierung der Verbindungen erfolgt nach allgemein üb¬ lichen und bekannten Methoden.

Die Erfindung umfaßt sowohl die reinen Isomeren als auch die Gemische der Ver¬ bindungen der Formel (I). Diese Gemische können nach gebräuchlichen Methoden, z.B. selektive Kristallisation aus geeigneten Lösungsmitteln oder Chromatographie an Kieselgel oder Aluminiumoxid in die Komponenten aufgetrennt werden. Racemate können nach üblichen Methoden in die einzelnen Enantiomeren aufge¬ trennt werden, so z.B. durch Salzbildung mit optisch aktiven Säuren wie Camphersulfonsäure oder Dibenzoylweinsäure und selektive Kristallisation oder durch Derivatisierung mit geeigneten, optisch aktiven Reagenzien, Trennung der diastereomeren Derivate und Rückspaltung oder Trennung an optisch aktivem Säulenmaterial.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) weisen eine starke mikro- bizide Wirkung auf und können zur Bekämpfung von unerwünschten Mikroorga¬ nismen praktisch eingesetzt werden. Die Wirkstoffe sind für den Gebrauch als Pflanzenschutzmittel, insbesondere als Fungizide geeignet.

In entsprechenden Aufwandmengen zeigen die erfindungsgemäßen Verbindungen auch eine herbizide bzw. insektizide Wirkung.

Beispielhaft aber nicht begrenzend seien einige Erreger von pilzlichen Krank- heiten, die unter die oben aufgezählten Oberbegriffe fallen, genannt:

Pythium-Arten, wie beispielsweise Pythium ultimum;

Phytophthora-Arten, wie beispielsweise Phytophthora infestans;

Pseudoperonospora-Arten, wie beispielsweise Pseudoperonospora humuli oder

Pseudoperonospora cubense; Plasmopara- Arten, wie beispielsweise Plasmopara viticola;

Peronospora-Arten, wie beispielsweise Peronospora pisi oder Peronospora brassicae;

Erysiphe-Arten, wie beispielsweise Erysiphe graminis;

Sphaerotheca-Arten, wie beispielsweise Sphaerotheca fuliginea; Podosphaera-Arten, wie beispielsweise Podosphaera leucotricha;

Venturia-Arten, wie beispielsweise Venturia inaequalis;

Pyrenophora-Arten, wie beispielweise Pyrenophora teres oder Pyrenophora graminea (Konidienform: Drechslera, Synonym: Helminthosporium);

Cochliobolus-Arten, wie beispielsweise Cochliobolus sativus (Konidienform: Drechslera, Synonym: Helminthosporium);

Uromyces-Arten, wie beispielsweise Uromyces appendiculatus;

Puccinia-Arten, wie beispielsweise Puccinia recondita;

Tilletia-Arten, wie beispielsweise Tilletia caries;

Ustilago-Arten, wie beispielsweise Ustilago nuda oder Ustilago avenae; Pellicularia- Arten, wie beispielsweise Pellicularia sasakii;

Pyricularia-Arten, wie beispielsweise Pyricularia oryzae;

Fusarium-Arten, wie beispielsweise Fusarium culmorum;

Botrytis-Arten, wie beispielsweise Botrytis cinerea;

Septoria- Arten, wie beispielsweise Septoria nodorum; Leptosphaeria- Arten, wie beispielsweise Leptosphaeria nodorum;

Cercospora-Arten, wie beispielsweise Cercospora canescens; Alternaria-Arten, wie beispielsweise Alternaria brassicae;

Pseudocercosporella-Arten, wie beispielsweise Pseudocercosporella herpotri- choides.

Die gute Pflanzenverträglichkeit der Wirkstoffe in den zur Bekämpfung von Pflan¬ zenkrankheiten notwendigen Konzentrationen erlaubt eine Behandlung von oberir¬ dischen Pflanzenteilen, von Pflanz- und Saatgut und des Bodens. Die Wirkstoffe können in Abhängigkeit von ihren jeweiligen physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften in übliche Formulierungen übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Schäume, Pasten, Granulate, Aerosole, Feinstverkapselungen in polymeren Stoffen und in Hüll¬ massen für Saatgut, sowie ULV-Kalt- und -Warmnebel-Formulierungen.

Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch Ver¬ mischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z.B. auch organische Lösungsmittel als Hilfs¬ lösungsmittel verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesent¬ lichen infrage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, Alkylnaphthaline, chlorierte Aro- maten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chlor- ethylene, oder Methylenchlorid, aliphatsche Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine, z.B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glykol sowie deren Ether und Ester, Ketone, wie Aceton, Methyl ethylketon, Methyliso- butylketon oder Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid, sowie Wasser; mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei normaler Tem- peratur und unter Normaldruck gasförmig sind, z.B. Aerosol-Treibgase, wie Halogenkohlenwasserstoffe sowie Butan, Propan, Stickstoff und Kohlendioxid; als feste Trägerstoffe kommen infrage: z.B. natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quartz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate; als feste Trägerstoffe für Granulate kommen infrage: z.B. gebrochene

und fraktionierte natürliche Gesteine wie Calcit, Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus anorganischen und organischen Mehlen sowie Granulate aus organischem Material wie Sägemehl, Kokosnußschalen, Maiskolben und Tabakstengel; als Emulgier- und/oder schaumerzeugende Mittel kommen infrage: z.B. nicht ionogene und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyethylen-Fett- säureester, Polyoxy ethyl en-Fettalkohol-Ether, z.B. Alkylarylpolyglykolether, Alkyl - sulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie Eiweißhydrolysate; als Dispergier¬ mittel kommen infrage: z.B. Ligninsulfitablaugen und Methylcellulose.

Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxymethylcellulose, natür¬ liche und synthetische, pulverige, körnige oder latexförmige Polymere verwendet werden, wie Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, sowie natürliche Phospholipide, wie Kephaline und Lecithine und synthetische Phospholipide. Weitere Additive können mineralische und vegetabile Öle sein. Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z.B. Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau und organische Farbstoffe, wie Alizarin-, Azo- und Metallphthalo- cyaninfarbstoffe und Spurennährstoffe wie Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink verwendet werden.

Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichts¬ prozent, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 %, Wirkstoff.

Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können als solche oder in ihren Formu¬ lierungen auch in Mischung mit bekannten Fungiziden, Bakteriziden, Akariziden, Nematiziden oder Insektiziden verwendet werden, um so z.B. das Wirkungs¬ spektrum zu verbreitern oder Resistenzentwicklungen vorzubeugen. Für die Mischungen kommen beispielsweise infrage:

Fungizide: 2-Aminobutan; 2-Anilino-4-methyl-6-cyclopropyl-pyrimidin; 2',6'-Dibromo-2-me- thyl-4 , -trifluoromethoxy-4'-trifluoro-methyl- 1 ,3-thiazole-5-carboxanilid; 2,6-Di- chloro-N-(4-trifluoromethylbenzyl)benzamid; (E)-2-Methoxyimino-N-methyl-2-(2- phenoxyphenyl)-acetamid; 8-Hydroxyquinolinsulfat; Methyl-(E)-2-{2-[6-(2-cyano- phenoxy)pyrimidin-4-yloxy]phenyl}-3-methoxyacrylat; Methyl-(E)-methoximino-

[alpha-(o-tolyloxy)-o-tolyl] acetat; 2-Phenylphenol (OPP), Aldimorph,

Ampropylfos, Anilazin, Azaconazol,

Benalaxyl, Benodanil, Benomyl, Binapacryl, Biphenyl, Bitertanol, Blasticidin-S,

Bromuconazole, Bupirimate, Buthiobate, Calciumpolysulfid, Captafol, Captan, Carbendazim, Carboxin, Chinomethionat

(Quinomethionat), Chloroneb, Chloropicrin, Chlorothalonil, Chlozolinat, Cufraneb,

Cymoxanil, Cyproconazole, Cyprofuram,

Dichlorophen, Diclobutrazol, Diclofluanid, Diclomezin, Dicloran, Diethofencarb,

Difenoconazol, Dimethirimol, Dimethomorph, Diniconazol, Dinocap, Diphenyl- amin, Dipyrithion, Ditalimfos, Dithianon, Dodin, Drazoxolon,

Edifenphos, Epoxyconazole, Ethirimol, Etridiazol,

Fenarimol, Fenbuconazole, Fenfuram, Fenitropan, Fenpiclonil, Fenpropidin, Fen- propimorph, Fentinacetate, Fentinhydroxyd, Ferbam, Ferimzone, Fluazinam,

Fludioxonil, Fluoromide, Fluquinconazole, Flusilazole, Flusulfamide, Flutolanil, Flutriafol, Folpet, Fosetyl-Aluminium, Fthalide, Fuberidazol, Furalaxyl,

Furmecyclox,

Guazatine,

Hexachlorobenzol, Hexaconazol, Hymexazol,

Imazalil, Imibenconazol, Iminoctadin, Iprobenfos (IBP), Iprodion, Isoprothiolan, Kasugamycin, Kupfer-Zubereitungen, wie: Kupferhydroxid, Kupfernaphthenat,

Kupferoxychlorid, Kupfersulfat, Kupferoxid, Oxin-Kupfer and Bordeaux- Mischung,

Mancopper, Mancozeb, Maneb, Mepanipyrim, Mepronil, Metalaxyl, Metconazol,

Methasulfocarb, Methfuroxam, Metiram, Metsulfovax, Myclobutanil, Nickeldimethyldithiocarbamat, Nitrothal-isopropyl, Nuarimol,

Ofurace, Oxadixyl, Oxamocarb, Oxycarboxin,

Pefurazoat, Penconazol, Pencycuron, Phosdiphen, Pimaricin, Piperalin, Polyoxin,

Probenazol, Prochloraz, Procymidon, Propamocarb, Propiconazole, Propineb,

Pyrazophos, Pyrifenox, Pyrimethanil, Pyroquilon, Quintozen (PCNB),

Schwefel und Schwefel-Zubereitungen,

Tebuconazol, Tecloftalam, Tecnazen, Tetraconazol, Thiabendazol, Thicyofen,

Thiophanat-methyl, Thiram, Tolclophos-methyl, Tolylfluanid, Triadimefon,

Triadimenol, Triazoxid, Trichlamid, Tricyclazol, Tridemorph, Triflumizol, Triforin, Triticonazol,

Validamycin A, Vinclozolin, Zineb, Ziram

Bakterizide: Bronopol, Dichlorophen, Nitrapyrin, Nickel Dimethyldithiocarbamat, Kasu- gamycin, Octhilinon, Furancarbonsäure, Oxytetracyclin, Probenazol, Streptomycin, Tecloftalam, Kupfersulfat und andere Kupfer-Zubereitungen.

Insektizide / Akarizide / Nematizide: Abamectin, Abamectin, Acephat, Acrinathrin, Alanycarb, Aldicarb, Alphamethrin,

Amitraz, Avermectin, AZ 60541, Azadirachtin, Azinphos A, Azinphos M, Azocyc- lotin,

Bacillus thuringiensis, 4-Bromo-2-(4-chlorphenyl)- 1 -(ethoxymethyl)-5-(trifluorome- thyl)-lH-pyrrole-3-carbonitrile, Bendiocarb, Benfuracarb, Bensultap, Betacyluthrin, Bifenthrin, BPMC, Brofenprox, Bromophos A, Bufencarb, Buprofezin, Butocarb- oxin, Butylpyridaben,

Cadusafos, Carbaryl, Carbofuran, Carbophenothion, Carbosulfan, Cartap,

Chloethocarb, Chlorethoxyfos, Chloretoxyfos, Chlorfenvinphos, Chlorfluazuron,

Chlormephos, N-[(6-Chloro-3-pyridinyl)-methyl]-N'-cyano-N-methyl-ethanimi d- amide, Chlorpyrifos, Chlorpyrifos M, Cis-Resmethrin, Clocythrin, Clofentezin,

Cyanophos, Cycloprothrin, Cyfluthrin, Cyhalothrin, Cyhexatin, Cypermethrin,

Cyromazin,

Deltamethrin, Demeton M, Demeton S, Demeton-S-methyl, Diafenthiuron,

Diazinon, Dichlofenthion, Dichlorvos, Dicliphos, Dicrotophos, Diethion, Diflubenzuron, Dimethoat,

Dimethylvinphos, Dioxathion, Disulfoton,

Edifenphos, Emamectin, Esfenvalerat, Ethiofencarb, Ethion, Ethofenprox,

Ethoprophos, Etofenprox, Etrimphos,

Fenamiphos, Fenazaquin, Fenbutatinoxid, Fenitrothion, Fenobucarb, Fenothiocarb, Fenoxycarb, Fenpropathrin, Fenpyrad, Fenpyroximat, Fenthion, Fenvalerate,

Fipronil, Fluazinam, Fluazuron, Flucycloxuron, Flucythrinat, Flufenoxuron, Flufen- prox, Fluvalinate, Fonophos, Formothion, Fosthiazat, Fubfenprox, Furathiocarb,

HCH, Heptenophos, Hexaflumuron, Hexythiazox,

Imidacloprid, Iprobenfos, Isazophos, Isofenphos, Isoprocarb, Isoxathion, Ivemectin, Lamda-cyhalothrin, Lufenuron,

Malathion, Mecarbam, Mervinphos, Mesulfenphos, Metaldehyd, Methacrifos, Methamidophos, Methidathion, Methiocarb, Methomyl, Metolcarb, Milbemectin, Monocrotophos, Moxidectin, Naled, NC 184, Nitenpyram Omethoat, Oxamyl, Oxydemethon M, Oxydeprofos,

Parathion A, Parathion M, Permethrin, Phenthoat, Phorat, Phosalon, Phosmet, Phosphamdon, Phoxim, Pirimicarb, Pirimiphos M, Primiphos A, Profenofos, Profenophos, Promecarb, Propaphos, Propoxur, Prothiofos, Prothiophos, Prothoat, Pymetrozin, Pyrachlophos, Pyraclofos, Pyraclophos, Pyradaphenthion, Pyres- methrin, Pyrethrum, Pyridaben, Pyrimidifen, Pyriproxifen, Quinalphos,

Salithion, Sebufos, Silafluofen, Sulfotep, Sulprofos,

Tebufenozide, Tebufenpyrad, Tebupirimphos, Teflubenzuron, Tefluthrin, Teme- phos, Terbam, Terbufos, Tetrachlorvinphos, Thiafenox, Thiodicarb, Thiofanox, Thiomethon, Thionazin, Thuringiensin, Tralomethrin, Triarathen, Triazophos, Triazuron, Trichlorfon, Triflumuron, Trimethacarb, Vamidothion, XMC, Xylylcarb, YI 5301 / 5302, Zetamethrin.

Auch eine Mischung mit anderen bekannten Wirkstoffen, wie Herbiziden oder mit Düngemitteln und Wachstumsregulatoren ist möglich.

Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen oder den daraus bereiteten Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige Lösungen, Suspensionen, Spritzpulver, Pasten, lösliche Pulver, Stäubemittel und Granulate angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z.B. durch Gießen, Ver¬ spritzen, Versprühen, Verstreuen, Verstäuben, Verschäumen, Bestreichen usw. Es ist ferner möglich, die Wirkstoffe nach dem Ultra-Low-Volume-Verfahren auszubringen oder die Wirkstoffzubereitung oder den Wirkstoff selbst in den Boden zu injizieren. Es kann auch das Saatgut der Pflanzen behandelt werden.

Bei der Behandlung von Pflanzenteilen können die Wirkstoffkonzentrationen in den Anwendungsformen in einem größeren Bereich variiert werden: Sie liegen im allgemeinen zwischen 1 und 0,0001 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 0,001 Gew.-%.

Bei der Saatgutbehandlung werden im allgemeinen Wirkstoffmengen von 0,001 bis 50 g je Kilogramm Saatgut, vorzugsweise 0,01 bis 10 g benötigt.

Bei der Behandlung des Bodens sind Wirkstoffkonzentrationen von 0,00001 bis 0,1 Gew.-%, vorzugsweise von 0,0001 bis 0,02 Gew.-% am Wirkungsort erforderlich.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) und (Ia) eignen sich insbesondere auch als Zwischenprodukte zur Herstellung von bekannten, fungizid wirksamen substituierten Aminosäuren-Derivaten der allgemeinen Formel (IV)

I (IV) Y-O-CO-NH-CH-CO-NH-A-X

in welcher

R, A und X die oben angegebenen Bedeutungen haben und

Y für Aryl, Aralkyl oder Alkyl, vorzugsweise i-Propyl und s-Butyl steht oder für jeweils gegebenenfalls durch Chlor, Methyl und/oder Methoxy, substituiertes Phenyl, Benzyl oder Cyclopentyl steht.

Die Aminosäure-Derivate der Formel (IV) werden dabei erhalten, wenn man die Verbindungen der Formel (I) bzw. (Ia)

a) mit Säure-Derivaten der allgemeinen Formel (V)

Y-O-CO-Z (V)

in welcher

Y die oben angegebene Bedeutung hat und

Z für Halogen oder die Gruppierung -O-CO-OY steht,

- 14 -

in Gegenwart eines Verdünnungsmittels sowie gegebenenfalls in Gegenwart eines Säurebindemittels und gegebenenfalls in Gegenwart eines Katalysators bei Temperaturen zwischen -100 und +120°C umsetzt;

oder

b) zunächst mit Phosgen in Gegenwart eines Verdünnungsmittels und gegebe¬ nenfalls in Gegenwart eines Säurebindemittels bei Temperaturen zwischen -100 und +120°C umsetzt und anschließend, ohne Isolierung der intermediär gebildeten Isocyanate bzw. Carbamoylchloride, mit Alkoholen der allge¬ meinen Formel (VI)

Y-OH (VI)

in welcher

Y die oben angegebene Bedeutung hat,

bei Temperaturen zwischen -100 und +120°C umsetzt.

Die Verfahrensvarianten (a) und (b) liefern dabei die Verbindungen der Formel (IV) in nahezu quantitativer Ausbeute.

Ein besondere Vorteil liegt desweiteren in der Gesamtheit der Verfahren, d.h. in der direkten Kombination des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung der Verbindungen der Formel (I) bzw. (Ia) und deren weiteren Umsetzung gemäß den Verfahrensvarianten (a) und (b).

Dabei ist es auch möglich, die Verbindungen der Formel (I) bzw. (Ia) ohne Zwischenisolierung direkt weiter umzusetzen.

Die für die Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahrensvariante (a) als Aus¬ gangsstoffe zu verwendenden Säure-Derivate sind durch die Formel (V) allgemein definiert. In dieser Formel hat Y die oben genannten Bedeutungen. Z steht vor- zugsweise für Chlor, Brom oder die Gruppierung -O-CO-OY.

Die Säure-Derivate der Formel (V) sind allgemein bekannte Verbindungen der organischen Chemie.

Die für die Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahrensvariante (b) als Aus¬ gangsstoffe zu verwendenden Alkohole sind durch die Formel (VI) allgemein definiert. In dieser Formel hat Y die oben genannten Bedeutungen.

Die Alkohole der Formel (VI) sind allgemein bekannte Verbindungen der orga¬ nischen Chemie.

Als Verdünnungsmittel kommen für die erfindungsgemäßen Verfahrensvarianten

(a) und (b) inerte, organische Lösungsmittel wie: Ketone, wie Aceton oder Ethylmethylketon; Ester wie Ethyl- oder Methylacetat; Amide wie Dimethyl- formamid; Nitrile, wie Acetonitril; Chlorkohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid oder Tetrachlorkohlenstoff; Kohlenwasserstoffe, wie Toluol oder Ether, wie Tetra¬ hydrofuran sowie gegebenenfalls Wasser und deren Mischungen in Frage.

Als Säurebindemittel kommen für die erfindungsgemäßen Verfahrensvarianten (a) und (b) übliche anorganische und organische Säurebinder in Frage. Hierzu gehören vorzugsweise tertiäre Amine, wie Triethylamin, Pyridine oder N-Methylpiperidin, sowie anorganische Basen, z.B. Metallhydroxide wie Natrium- und Kalium¬ hydroxid oder Metallcarbonate wie Natriumcarbonat oder Calciumcarbonat.

Die erfindungsgemäße Verfahrensvariante (a) wird gegebenenfalls in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt. Beispielsweise genannt seien 4-Dimethylamino- pyridin, 1-Hydroxy-benzotriazol oder Dimethylformamid.

Die Temperaturen können bei der Durchführung der Verfahrensvarianten (a) und

(b) in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen von -100 bis +120°C, vorzugsweise von -60 bis +50°C.

Bei der Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahrensvariante (a) setzt man je Mol der Verbindung der Formel (I) im allgemeinen 1 bis 2 Mol, vorzugsweise 1 bis 1,5 Mol an Säure-Derivat der Formel (V) ein.

Bei der Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahrensvariante (b) arbeitet man vorzugsweise in äquimolaren Mengen. In manchen Fällen erweist es sich als vor¬ teilhaft, anstelle von Phosgen mit Di- oder Triphosgen zu arbeiten bzw. einen Überschuß an Alkohol der Formel (VI) einzusetzen.

Die nach den Verfahrensvarianten (a) und (b) erhaltenen substituierten Amino¬ säure-Derivate der allgemeinen Formel (IV) können nach gebräuchlichen Methoden, wie z.B. Kristallisation aus einem geeigneten Lösungsmittel oder Chromatographie an Kieselgel bzw. Aluminiumoxid aufgereinigt und in die Komponenten aufgetrennt werden. Racemate können nach üblichen Methoden in die einzelnen Enantiomeren aufgetrennt werden.

Herstellungsbeispiele

Beispiel 1

L-Valin-4-methylpheneth-l-yl-amid

23,6 g (0,175 Mol) 4-Methylpheneth-l-yl-amin in 100 ml Acetonitril werden bei -10°C innerhalb von 4 bis 6 Stunden mit 5,0 g (0,035 Mol) 4-Isoproρyl-2,5- oxazolidindion versetzt. Man läßt das Reaktionsgemisch ca. 18 Stunden bei Raum- temperatur nachrühren und destilliert anschließend das Lösungsmittel sowie überschüssiges Amin im Vakuum ab.

Das erhaltene Rohprodukt kann direkt weiter zur Herstellung der Verbindung (IV- 1) eingesetzt werden.

Nach Reinigung im Hochvakuum erhält man 7,0 g (84,5% der Theorie) L-Valin-4- methylpheneth- 1 -yl-amid.

1H-NMR (D 6 -DMSO; δ = 0.74-0.87 (dm, 6H, 2xCH 3 ), 1.33 (d, 3H, CH 3 ), 1.62 (5, 2H, NH 2 ), 1.77-1.87 (m, H, CH), 2.26 (s, 3H, CH 3 ), 2.93 (d, H, CH), 4.85-4.95 (m, H, CH) 7.09-7.21 (m, 4H, Ph), 8.13 (m, H, NH).

Entsprechend Beispiel 1 und gemäß den allgemeinen Verfahrensangaben werden die folgenden Verbindungen der allgemeinen Formel (Ia) erhalten:

Tabelle 1

Bsp.-Nr. R 1 Physikalische Daten

2 4-C1 Fp. 94-95°C

3 4-OCH 3 nj° = 1.4905

Beispiel 2

L-Valin-2-(3,4-dimethoxyphenyl)ethylamid

10,2 g (0,055 mol) 2-(3,4-Dimethoxyphenyl)ethylamin in 60 ml Acetonitril werden bei 50°C innerhalb von 2-3 Stunden mit 2,0 g (0,01398 Mol) 4-Isopropyl-2,5- oxazolidindion versetzt. Man läßt das Reaktionsgemisch 18 Stunden nachrühren und destilliert anschließend das Lösungsmittel sowie überschüssiges Amin im Vakuum ab.

Das erhaltene Rohprodukt entsteht in ausreichender Reinheit 3,5 g, 90 % d. Th. und kann direkt weiter zur Herstellung von Verbindung IV eingesetzt werden.

Charakterisierung:

1H-NMR: (D 6 -DMSO) δ = 0,75 (d, 3H, CH 3 ), 0,84 (d, 3H, CH,), 1,81-1,92 (m, H, CH), 2,65 (t, 2H, CH 2 ), 3,21-3,35 (m, 2H, CH 2 ), 3,45 (s, 2H, NH 2 ), 3,71 (s, 3H, CH,), 3,74 (s, 3H, CH 3 ), 6,7-6,89 (m, 3H, aromat. Protonen), 7,96 (m, H, NH).

Beispiel 3

2,5 g (0,0127 mol) l-[2-(5-Chlorbenzofuranyl)]ethylamin in 50 ml Acetonitril werden bei 50-55°C innerhalb von 2-3 Stunden mit 1,83 g (0,0127 mol) 4- Isopropyl-2,5-oxazolidindion versetzt. Man läßt dann 18 Stunden nachrühren und destilliert anschließend das Lösungsmittel ab. Das Produkt wird chromatographisch

gereinigt (Kieselgel CH 2 C1 2 : CH 3 OH 10:1). Man isoliert 1,7 g 45,5 % d.Th. des gewünschten Produkts (Diastereomerengemisch).

1H-NMR (D 6 -DMSO): 0,8-0,9 (dm, 6H, 2 x CH 3 ), 1,48 (d, 3H, CH 3 ), 1,78-2,0 (m, H, CH), 3,02 (d, H, DH), 5,19 (m, H, CH), 2,45 (S, 2H, NH 2 ), 6,73 (m, H, aromat. H), 7,24-7,68 (m, 3H, aromat. H), 8,39 (m, H, NH).

Herstellung der Verbindungen der Formel (IV)

Beispiel (TV-D

(Verfahrensvariante a)

1 g (0,0043 Mol) L-Valin-4-methylpheneth-l-yl-amid (vgl. Bsp. 1) und 0,62 g (0,0045 Mol) Kaliumcarbonat werden in 50 ml Dichlormethan bei -10°C suspen¬ diert und mit 0,8 g (0,0065 Mol) Chlorameisensäureisopropylester in 10 ml Methylenchlorid versetzt. Man läßt das Reaktionsgemisch ca. 18 Stunden bei Raumtemperatur nachrühren, gießt auf Eiswasser, trennt die Phasen und extrahiert die wässrige Phase mehrmals mit Methylenchlorid. Die vereinigten organischen Phasen werden über Natriumsulfat getrocknet und eingeengt.

Man erhält 1,35 g (98% der Theorie) N-(Isopropoxy-carbonyl)-L-valin-4-methyl- pheneth-1-yl-amid vom Schmelzpunkt 160°C.

(Verfahrensvariante b)

In 300 ml Methylenchlorid werden 0,1 Mol L-Valin-4-methylpheneth-l-yl-amid (vgl. Bsp. 1) und 0,1 Mol Triethylamin bei -50°C vorgelegt. In diese Lösung werden 0,12 Mol Phosgen eingeleitet. Das Reaktionsgemisch wird innerhalb von 4 Stunden auf Raumtemperatur erwärmt. Anschließend wird eine Lösung aus 0,12 Mol Isopropanol in 50 ml Methylenchlorid hinzugetropft und 1 Stunde bei

50°C nachgerührt.

Nach Aufarbeitung erhält man 16,9 g N-(Isopropoxycarbonyl)-L-valin-4-methyl- pheneth-1-yl-amid vom Schmelzpunkt 160°C.