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Patent Searching and Data


Title:
ANCHOR FOR SURGICAL TISSUE REPAIRS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/063189
Kind Code:
A1
Abstract:
Anchor (2) for surgical repair of a tissue (G), which anchor (2), for its placement on the tissue (G) to be repaired, is movable along a hollow needle (4) and connectable to a suture element (6), and it has at least two anchor portions (8, 10) displaceable relative to each other and connected to each other by an axle arrangement (12), via which the anchor portions (8, 10) are pivotable relative to each other between a retracted position and a deployed position. Provision is made that the axle arrangement (12) has an axle element (14) provided on the first anchor portion (8) and a guide recess (16) provided on the second anchor portion (10), by which the first anchor portion (8) is held rotatably and linearly displaceably relative to the second anchor portion (10), and the anchor portions (8, 10) are displaceable from the retracted position to the deployed position by means of a rotation movement and are displaceable from said deployed position to a rotationally blocked end position by means of a linear movement.

Inventors:
MORLOK TOBIAS (DE)
WEBER WILFRIED (DE)
PETRY DARIUSZ (DE)
STAUSS WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/072146
Publication Date:
April 04, 2019
Filing Date:
August 15, 2018
Export Citation:
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Assignee:
H & B ELECTRONIC GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
A61B17/04; A61F2/08
Domestic Patent References:
WO2004103162A22004-12-02
Foreign References:
DE202015002244U12016-06-20
US20120157761A12012-06-21
US20160007994A12016-01-14
CN2392639Y2000-08-23
DE202015002244U12016-06-20
Attorney, Agent or Firm:
WACKER, Jost (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Anker (2) zur chirurgischen Reparatur eines Gewebes (G), der für die Platzierung an dem zu reparierenden Gewebe (G) entlang einer Hohlnadel (4) verschiebbar und mit einem Nahtelement (6) verbindbar ist, und der wenigstens zwei relativ zueinander verlagerbare Ankerabschnitte (8, 10) aufweist, die über eine Achsanordnung (12) miteinander verbunden sind, über die die Ankerabschnitte (8,10) zwischen einer Einklappstellung und einer Aufklappstellung relativ zueinander verschwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsanordnung (12) ein seitens des ersten Ankerabschnittes (8) vorgesehenes Achselement (14) und eine seitens des zweiten Ankerabschnittes (10) vorgesehene Führungsausnehmung (16) aufweist, über die der erste Ankerabschnitt (8) verdrehbar und linear verlagerbar gegenüber dem zweiten Ankerabschnitt (10) gehalten ist und die Ankerabschnitte (8, 10) aus der Einklappstellung mittels einer Drehbewegung in die Aufklappstellung und von dieser mittels einer Linearbewegung in eine drehblockierte Endstellung verlagerbar sind.

2. Anker nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Achselement (14) einteilig mit dem ersten Ankerabschnitt (8) ausgeführt ist.

3. Anker nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Achselement (14) durch einen mit dem ersten Ankerabschnitt (8) verbindbaren Stift gebildet ist.

4. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsausnehmung (16) eine elastisch aufweitbare Einführöffnung (38) zum Einführen des Achselementes (14) aufweist.

5. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsausnehmung (16) durch zwei parallel angeordnete, beabstan- dete Längsausnehmungen (30) gebildet ist, zwischen denen das Achselement (14) einschiebbar und durch Drehung um 90° an beiden Enden in ge- führt verlagerbaren Eingriff bringbar ist.

6. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Achselement (14) und die Führungsausnehmung (16) an einem Ende des jeweiligen Ankerabschnitts (8, 10) vorgesehen sind.

7. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsausnehmung (16) ein Langloch aufweist, entlang dessen das

Achselement (14) in die Endstellung verlagerbar ist.

8. Anker nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Achselement (14) in der Einklappstellung am Langloch verrastbar ist.

9. Anker nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Ach- selement (14) in der Endstellung am Langloch verrastbar ist.

10. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsausnehmung (16) ein Formschlussmittel (40) aufweist, das in der Endstellung mit einem Formschlussgegenmittel (42) des Achselementes (14) zusammen wirkt. 1 1 . Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ankerabschnitt (8) wenigstens eine erste Anschlagsfläche (26) aufweist, die in der Endstellung an einer zweiten Anschlagsfläche (28) des zweiten Ankerabschnittes (10) anlegbar ist.

12. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass beide Ankerabschnitte (8, 0) jeweils eine Aufnahmeöffnung (44) aufweisen, an der das Nahtelement (6) jeweils umlenkbar oder festlegbar ist.

13. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerabschnitte (8, 10) in der Einklappstellung einen zusammen gesetzten Querschnitt (Q) aufweisen, der sich vollständig innerhalb eines virtuellen Hüllkreises (K) mit einem Durchmesser von weniger als 2 mm erstreckt.

14. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerabschnitte (8, 10) in der Endstellung eine Gesamtlänge (L) von weniger als 10 mm aufweisen.

15. Ankersetzanordnung mit einem in einer Nadel aufgenommenen Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 14 und einem Nahtelement, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Ankerabschnitte (8, 10) über das Nahtelement (6) mit einer Zugkraft (Z) beaufschlagbar sind.

16. Ankersetzanordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugkraft (Z) mittels einer verschiebbaren Spannhülse (18) erzeugbar ist.

17. Ankersetzanordnung nach Anspruch 5 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass neben der durch das Nahtelement (6) an beiden Ankerabschnitten (8, 10) aufbringbaren Zugkraft (Z) diese zusätzlich mit einer der Zugkraft (Z) versetzt entgegen gerichteten Druckkraft (D) beaufschlagbar sind, um ein Aufklappmoment (M) zu erzeugen.

18. Ankersetzanordnung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkraft (D) mittels eines in der Nadel (4) verlagerbaren Auswerfers (20) erzeugbar ist. 9. Ankersetzanordnung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Nahtelement (6) an den beiden Ankerabschnitten (8, 10) mit schräg aufeinander zu gerichteten Zugkräften (Z) angreift.

20. Ankersetzanordnung nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass ein Aufzugnahtelement (46) zur Verlagerung der Ankerabschnitte (8, 10) aus der Einklappstellung in die Aufklappstellung und/oder die Endstellung sowie ein Haltenahtelement (48) zur Befestigung des Ankers (2) gegenüber dem zu reparierenden Gewebe (G) vorgesehen ist.

Description:
Anker für chirurgische Gewebereparaturen

Beschreibung Die Erfindung betrifft einen Anker zur chirurgischen Gewebereparatur nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , wie insbesondere zur Reparatur eines Meniskusrisses, eines Bandes oder einer Sehne. Der Anker kann dabei für die Platzierung an einem zu reparierenden Gewebe entlang einer Hohlnadel verschoben werden und ist zudem mit einem Nahtelement verbunden beziehungsweise verbindbar. Ferner weist der Anker wenigstens zwei relativ zueinander verlagerbare Ankerabschnitte auf, die über eine Achsanordnung miteinander verbunden sind. Über diese Achsanordnung können die Ankerabschnitte zwischen einer Einklappstellung und einer Aufklappstellung relativ zueinander verschwenkt werden. Aus der DE 20 2015 002244 U1 ist eine Ankeranordnung zur chirurgischen Gewebereparatur bekannt. Die Ankeranordnung weist dabei wenigstens einen ersten Anker und einen zweiten Anker auf, die für die jeweilige Platzierung an dem zu reparierenden Gewebe entlang einer Hohlnadel verschoben und aus dieser heraus ausgeworfen werden können. Die wenigstens zwei Anker sind dabei über ein Nahtele- ment miteinander verbunden. Zur Reparatur des betreffenden Gewebes kann dabei zumindest ein die beiden Anker verbindender Teil des Nahtelementes verkürzt werden, wodurch beispielsweise ein Riss des Gewebes geschlossen werden kann. Dabei sind an den Ankern zwei Ankerabschnitte vorgesehen, die über eine Gelenkachse verbunden sind. Hierdurch können die Anker zumindest teilweise querste- hend zur Hohlnadel beziehungsweise zu einer mittels der Hohlnadel erzeugten Durchtrittsöffnung im Gewebe verlagert werden. Durch die Verlagerung der Ankerabschnitte kann somit verhindert werden, dass die Anker bei Zugaufbringung an dem Nahtelement wieder durch die Durchtrittsöffnung zurückgezogen werden. Bei den bekannten Ankern werden die Ankerabschnitte dadurch sicher in der Aufklappstellung gehalten, dass sie unter Zug an dem betreffenden Gewebe anliegen. Die Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem gattungsgemäßen Anker die Aufklappstellung der beiden Ankerabschnitte weiter zu stabilisieren.

Diese Aufgabe wird durch einen Anker mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei weist die Achsanordnung ein seitens des ersten Ankerabschnittes vorgesehenes Achselement und eine seitens des zweiten Ankerabschnittes vorgesehene Führungsausnehmung auf, über die der erste Ankerabschnitt verdrehbar und linear verlagerbar am zweiten Ankerabschnitt gehalten ist. Dabei sind die Ankerabschnitte aus der Einklappstellung mittels einer Drehbewegung in die Aufklappstel- lung und von dieser mittels einer Linearbewegung in eine drehblockierte Endstellung verlagerbar. Die Verbindung zwischen den beiden Ankerabschnitten weist somit zwei Freiheitsgrade auf, die einerseits eine Drehbewegung zum Öffnen der beiden Ankerabschnitte in die Aufklappstellung und zusätzlich eine Längsbewegung zur gegenseitigen Verlagerung in die Endstellung ermöglicht, in der eine Drehbe- wegung zurück in die Einklappstellung blockiert ist. Hierdurch kann der Anker nach dem Setzen unabhängig von seiner Positionierung am Gewebe sicher in der geöffneten Endstellung gehalten werden, um einen versehentlichen Wiedereintritt in eine Einstichöffnung des Gewebes ausschließen und über das Nahtelement eine relativ hohe Zugkraft an dem zu reparierenden Gewebeabschnitt aufbringen zu können.

In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das Achselement einteilig mit dem ersten Ankerabschnitt ausgeführt. Hierdurch kann die drehbare und in Längsrichtung verlagerbare Verbindung zwischen den beiden Ankerabschnitten auch bei geringen Gesamtabmessungen des Ankers relativ stabil ausgeführt werden.

Alternativ hierzu ist es günstig, wenn das Achselement durch einen mit dem ersten Ankerabschnitt verbindbaren Stift gebildet ist, der insbesondere separat zum ersten Ankerabschnitt hergestellt ist und der in eine in den ersten Ankerabschnitt einge- lassene Achsaufnahme eingesteckt werden kann. Hierdurch ist eine relativ kostengünstige Herstellung des Achselementes und des Ankers insgesamt möglich. Dabei ist es günstig, wenn die Führungsausnehmung eine elastisch aufweitbare Einführöffnung aufweist, über die das Achselement, eingeführt und in der Art einer Rastverbindung am ersten Ankerabschnitt festgelegt werden kann. Die elastisch aufweitbare Einführöffnung ermöglicht dadurch eine einfache Montage des Ach- selementes am ersten Ankerabschnitt.

Vorteilhafterweise ist die Führungsausnehmung durch zwei parallel angeordnete Längsausnehmungen gebildet, die in zwei zueinander beabstandete Abschnitte des zweiten Ankerabschnittes eingelassen sind. Diese Ankerabschnitte sind dabei so weit voneinander beabstandet, dass das Achselement zwischen diese eingeschoben und durch Drehung um 90° an beiden Enden mit den Längsausnehmungen in Eingriff gebracht werden kann, wobei das Achselement entlang der Längsausnehmungen geführt verlagerbar ist. Diese Ausführungsform ermöglicht eine besonders einfache drehbare und linear verlagerbare Verbindung der beiden Anker- abschnitte.

Zudem ist es günstig, wenn das Achselement und die Führungsausnehmung an beziehungsweise benachbart zu einem Ende des jeweiligen Ankerabschnitts vorgesehen sind, so dass der Anker nach dem Aufklappen beziehungsweise in der Endstellung eine maximierte Längenerstreckung aufweist.

Vorteilhafterweise weist die Führungsausnehmung ein Langloch auf, entlang dessen das Achselement in die Endstellung verlagerbar ist, wodurch nach Erreichen der Aufklappstellung eine sichere gegenseitige Führung der Ankerabschnitte in die Endstellung gewährleistet werden kann.

Ferner ist es günstig, wenn das Achselement in der Einklappstellung am Langloch verrastbar ist, um während der Aufklappbewegung eine reine Dreh- beziehungsweise Schwenkbewegung zwischen den Ankerabschnitten gewährleisten zu kön- nen.

Zudem ist es günstig, wenn das Achselement in der Endstellung am Langloch verrastbar ist, um eine versehentliche Verlagerung aus der Endstellung beziehungsweise ein ungewolltes Zusammenklappen der beiden Ankerabschnitte ausschließen zu können.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Führungsausnehmung ein Formschlussmittel auf, das in der Endstellung mit einem Formschlussgegenmittel des Achselementes zusammen wirkt, so dass nach dem Erreichen der Endstellung eine versehentliche Drehbewegung ausgeschlossen werden kann.

Ferner ist es günstig, wenn der erste Ankerabschnitt wenigstens eine erste An- schlagsfläche aufweist, die in der Endstellung mit einer zweiten Anschlagsfläche des zweiten Ankerabschnittes in Anlage kommt. Insbesondere bei Vorhandensein einer gewissen gegeneinander gerichteten Vorspannung können die beiden Ankerabschnitte in der Endstellung auf diese Weise besonders stabil in einer vorgegebenen Position aneinander positioniert werden.

Vorteilhafterweise weisen beide Ankerabschnitte jeweils eine Aufnahmeöffnung auf, an der das Nahtelement jeweils umlenkbar oder festlegbar ist. Durch Anlegen des Ankers an einem Widerlager beziehungsweise an dem zu behandelnden Gewebe und gleichzeitiger Aufbringung von Zugkräften über die Aufnahmeöffnungen können hierdurch Momente und Längsverlagerungskräfte in vorgegebener Wirkrichtung erzeugt werden, durch die der Anker nach dem Setzen sicher aufgeklappt und in die Endstellung verlagert werden kann. Zudem können die Ankerabschnitte über die jeweilige Aufnahmeöffnung unverlierbar am Nahtelement gehalten werden. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Ankerabschnitte ins- besondere auch bei einer Beschädigung des Achselementes oder der Führungsausnehmung am Nahtelement verbleiben.

Zudem ist es günstig, wenn die Ankerabschnitte in der Einklappstellung einen zusammen gesetzten Querschnitt aufweisen, der sich vollständig innerhalb eines vir- tuellen Hüllkreises mit einem Durchmesser von weniger als 2 mm erstreckt, um ein problemloses Einstechen und Durchdringen des zu reparierenden Gewebes mittels einer Nadel zu ermöglichen. Außerdem ist es günstig, wenn die Ankerabschnitte in der Endstellung eine Gesamtlänge von weniger als 10 mm aufweisen, um einen möglichst störungsfreien und wenig gewebeschädigenden Verbleib des Ankers im Körper des betreffenden Patienten zu gewährleisten.

Ferner wird die oben genannten Aufgabe durch eine Ankersetzanordnung mit einem in einer Nadel aufgenommenen Anker in einer der oben genannten Ausführungsformen und einem Nahtelement gelöst, wobei die wenigstens zwei Ankerabschnitte über das Nahtelement mit einer Zugkraft beaufschlagt werden können, um die Ankerabschnitte beim beziehungsweise nach dem Setzen zunächst mit einem Aufklappmoment, das diese in die Aufklappstellung bewegt, und anschließend mit Längskräften zu beaufschlagen, die die Ankerabschnitte mittels einer Linearbewegung in die Endstellung verbringen. Dabei ist es günstig, wenn die Zugkraft mittels einer mit dem Nahtelement verbundenen Spannhülse erzeugbar ist, die an der Nadel oder an einem mit der Nadel verbundenen Setzgerät verschiebbar gehalten und mit einer Vorspannung beaufschlagbar ist. Hierdurch können die Ankerabschnitte bereits vor und während des Setzvorganges in die Aufklappstellung vorgespannt werden, so dass sie beim Aus- tritt aus der Nadel unmittelbar aufgeklappt und in der Endstellung aneinander festgelegt werden können. Hierdurch kann ein versehentlicher Wiedereintritt des Ankers in eine beim Setzvorgang hergestellte Eintrittsöffnung des Gewebes im Wesentlichen ausgeschlossen werden. Vorteilhafterweise können beide Ankerabschnitte neben der durch das Nahtelement aufbringbaren Zugkraft zusätzlich mit einer der Zugkraft versetzt entgegen gerichteten Druckkraft beaufschlagt werden, um ein Aufklappmoment zu erzeugen, durch das die Ankerabschnitte gezielt in die Aufklappstellung verbracht werden können.

Dabei ist es günstig, wenn die Druckkraft mittels eines in der Nadel verlagerbaren Auswerfers erzeugt wird, wodurch die Auswurf beweg ung des Auswerfers gleichzeitig zur Erzeugung des Aufklappmomentes genutzt werden kann. Vorteilhafterweise greift das Nahtelement an den beiden Ankerabschnitten mit schräg aufeinander zu gerichteten Zugkräften an. Durch diese schräge Ausrichtung beispielsweise zweier gegenüber den Ankerabschnitten schräg aufeinander zu lau- fender Abschnitte des Nahtelementes ist es möglich, neben dem Aufklappmoment auch aufeinander zu gerichtete Kraftkomponenten zu erzeugen, durch die die Ankerabschnitte aus der Aufklappstellung in Längsrichtung in die gegenseitige Endstellung verlagert werden können. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist ein Aufzugnahtelement zur Verlagerung der Ankerabschnitte aus der Einklappstellung in die Aufklappstellung und/oder die Endstellung sowie ein Haltenahtelement zur Befestigung des Ankers gegenüber dem zu reparierenden Gewebe beziehungsweise zur Verbindung mit einem weiteren Anker vorgesehen. Durch diese Verwendung zweier getrennter Nahtelemente für unterschiedliche Funktionen können diese an den Ankern durch- geschleift und an die jeweilige Funktion angepasst werden. So ist es beispielsweise möglich, das Aufzugnahtelement, das keine Haltefunktion übernehmen muss, durch einen relativ dünnen Faden zu bilden, der insbesondere schnell resorbiert werden kann.

Es wird darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Merkmale des erfindungsgemäßen Gegenstandes untereinander austauschbar beziehungsweise kombinierbar sind, sofern ein Austausch oder eine Kombination derselben aus technischen Gründen nicht ausgeschlossen ist.

In den Figuren ist eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines in einer teilweise freigeschnittenen

Hohlnadel aufgenommenen erfindungsgemäßen Ankers in einer Einklappstellung,

Figur 2 eine Seitenansicht des Ankers gemäß Figur 1 , eine Ansicht des Ankers gemäß Figur 1 bei Austritt aus der Hohlnadel, eine Ansicht des Ankers gemäß Figur 1 in einer Aufklappstellung, eine Ansicht des Ankers gemäß Figur 1 in einer Endstellung, eine perspektivische Ansicht des Ankers gemäß Figur 1 mit getrennten Ankerabschnitten, eine perspektivische Ansicht des Ankers gemäß Figur 6 beim Einschieben eines Achselementes zwischen zwei Längsausneh- mungen, eine perspektivische Ansicht des Ankers gemäß Figur 7 bei Eingriff des Achselementes in den Längsausnehmungen, eine explodierte perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsform des Ankers mit einem stiftförmigen Achselement, eine perspektivische Ansicht des Ankers gemäß Figur 9 mit zusammengefügten Ankerabschnitten, eine perspektivische Ansicht des Ankers gemäß Figur 9 mit montierter Achsanordnung,

Figur 12 eine perspektivische Ansicht einer weiteren alternativen Ausführungsform des Ankers mit einer verrastbaren Achsanordnung in einem getrennten Zustand, Figur 13 eine perspektivische Ansicht des Ankers gemäß Figur 12 in einem zusammengefügten Zustand,

Figur 14 eine Ansicht einer weiteren alternativen Ausführungsform des

Ankers mit einer Formschlussmittel aufweisenden Führungsaus- nehmung in der Einklappstellung,

Figur 15 eine Ansicht des Ankers gemäß Figur 14 in der Aufklappstellung, Figur 16 eine geschnittene Ansicht des Ankers gemäß Figur 15 beim Anliegen an einem zu reparierenden Gewebe,

Figur 17 eine geschnittene Ansicht des Ankers gemäß Figur 16 in der Endstellung,

Figur 18 eine geschnittene Ansicht des Ankers gemäß Figur 15 in der Einklappstellung mit einer alternativen Ausführungsform des Naht- Elementes Figur 19 eine geschnittene Ansicht des Ankers gemäß Figur 18 in der Aufklappstellung und

Figur 20 eine geschnittene Ansicht des Ankers gemäß Figur 18 in der

Endstellung.

Fig. 1 zeigt einen Anker 2 zur chirurgischen Gewebereparatur eines Meniskusrisses, eines Bandes oder einer Sehne. Hierzu ist der Anker 2 derart ausgebildet, dass er entlang einer Hohlnadel 4 verschoben und aus dieser heraus an dem zu reparierenden Gewebe G positioniert werden kann. Zudem ist der Anker 2 mit ei- nem Nahtelement 6, insbesondere in Form eines Fadens, verbunden, mittels dem der Anker 2 mit einem weiteren Anker verbunden beziehungsweise mit einer Zugkraft beaufschlagt werden kann. Zur Reparatur des betreffenden Gewebes G kann dabei beispielsweise ein zwischen zwei gesetzten Ankern 2 angeordneter Abschnitt des Nahtelementes 6 durch Zusammenziehen verkürzt werden, wodurch beispielsweise ein Riss R des Gewebes G geschlossen werden kann, um ein Zusammenwachsen des Gewebes G an dieser Stelle zu ermöglichen. Wie aus Figur 1 zu entnehmen ist, weist der Anker 2 einen ersten Ankerabschnitt 8 und einen zweiten Ankerabschnitt 10 auf, die über eine Achsanordnung 2 miteinander verbunden sind. In der dargestellten Einklappstellung liegen die beiden Ankerabschnitte 8, 10 parallel zueinander ausgerichtet aneinander an, sodass sie einen zusammen gesetzten Querschnitt Q bilden, der sich vollständig innerhalb eines virtuellen Hüllkreises K erstreckt, der einen Durchmesser von weniger als 2 mm aufweist. Hierdurch kann der Anker 2 in der Einklappstellung innerhalb der relativ dünnen Hohlnadel 4 aufgenommen und entlang derselben verschoben werden. Vorzugsweise weisen dabei sowohl der zusammengesetzte Querschnitt Q des Ankers 2 als auch die Hohlnadel 4 ein von einer Kreisform abweichendes Profil auf, um den Anker 2 in einer vorbestimmten Drehposition aufnehmen und setzen zu können.

Wie aus Figur 2 zu entnehmen ist, ist an der Hohlnadel 4 eine Spannhülse 18 vorgesehen, über die eine Zugkraft Z auf das Nahtelement 6 aufgebracht werden kann. Alternativ zu der dargestellten Ausführungsform kann die Spannhülse 18 beziehungsweise ein sonstiges mit dem Nahtelement 6 verbundenes und vorspannbares Spannmittel auch an einem mit der Hohlnadel 4 verbundenen Setzgerät vorgesehen sein (nicht dargestellt). Das Nahtelement 6 greift dabei in jedem Fall an beiden Ankerabschnitten 8, 10 an, so dass diese in Richtung einer Aufklappstellung vor- gespannt sind. Wie aus Figur 3 zu entnehmen ist, ist das Nahtelement 6 hierzu jeweils an einem Zugpunkt P der Ankerabschnitte 8, 10 befestigt oder durchgeschleift.

Wie aus Figur 3 ferner zu entnehmen ist, weist die Achsanordnung 12 ein Achsele- ment 14 auf, das am ersten Ankerabschnitt 8 vorgesehen ist und das in eine Führungsausnehmung 16 greift, die in den zweiten Ankerabschnitt 10 eingelassen ist. Die Führungsausnehmung 16 ist dabei als Langloch ausgebildet, so dass der erste Ankerabschnitt 8 gegenüber dem zweiten Ankerabschnitt 10 sowohl verdreht als auch linear verlagert werden kann.

Zum Setzen des Ankers 2 wird dieser über einen Auswerfer 20 mit einer Druckkraft 5 D beaufschlagt und dadurch aus der Hohlnadel 4 heraus geschoben, während gleichzeitig über die Zugpunkte P die proximal gerichtete Zugkraft Z wirkt. Hierdurch entsteht ein Aufklappmoment M, mittels dem die Ankerabschnitte 8, 10 des Ankers 2 beim Austritt aus der Hohlnadel 4 in eine Aufklappstellung gemäß Figur 4 verbracht werden.

10

Während der Verlagerung der Ankerabschnitte 8, 0 von der Einklappstellung gemäß Figur 1 und 2 in die Aufklappstellung gemäß Figur 4 ist das Achselement 14 dabei in einer an der Führungsausnehmung 16 vorgesehenen ersten Rastaufnahme 22 verrastet, wodurch eine reine Drehbewegung zwischen den Ankerabi s schnitten 8, 10 gewährleistet ist.

Wie aus Figur 4 ferner zu entnehmen ist, greift das Nahtelement 6 in der Aufklappstellung mit der Zugkraft Z an den beiden Zugpunkten P über zwei Abschnitte an, die sich in proximaler Richtung schräg aufeinander zu erstrecken. Dadurch wer- 0 den über diese beiden Abschnitte Kraftkomponenten FL an den beiden Ankerabschnitten 8, 10 erzeugt, die in Längsrichtung des Ankers 2 aufeinander zu gerichtet sind. Bei Erreichen eines bestimmten Schwellenwertes dieser längs gerichteten Kraftkomponenten FL löst sich das Achselement 14 aus der Rastverbindung mit der ersten Rastaufnahme 22 und verlagert sich entlang der Führungsausnehmung 5 16 bis es mit einer von der ersten Rastaufnahme 22 abgewandten zweiten Rastaufnahme 24 der Führungsausnehmung 6 verrastet, wie in Figur 5 dargestellt.

Hierbei werden die beiden Ankerabschnitte 8, 10 durch eine Linearbewegung aufeinander zu verlagert, bis eine stirnseitige erste Anschlagsfläche 26 des ersten An-0 kerabschnittes 8 mit einer stirnseitigen zweiten Anschlagsfläche 28 des zweiten Ankerabschnittes 10 in Anlage kommt, wie in Figur 5 dargestellt. In dieser Position nehmen die Ankerabschnitte 8, 10 eine Endstellung ein, in der diese durch die beiden aneinander anliegenden Anschlagsflächen 26, 28 sowie durch das in der zweiten Rastaufnahme 24 verrastete Achselement 14 hinsichtlich einer gegenseitigen Drehbewegung blockiert sind.

Nachfolgend sind beispielhaft verschiedene Ausführungsformen des Ankers 2 be- ziehungsweise der Achsanordnung 12 dargestellt, mittels denen die oben beschriebene Funktionsweise umsetzbar ist.

Wie aus Figur 6 zu entnehmen ist, kann das Achselement 14 der Achsanordnung 12 einteilig mit dem ersten Ankerabschnitt 8 ausgeführt sein. Passend hierzu kann die Führungsausnehmung 16 am zweiten Ankerabschnitt 10 durch zwei Längsaus- nehmungen 30 gebildet sein, die beabstandet parallel zueinander in jeweils einen Teilabschnitt 32 des zweiten Ankerabschnittes 10 eingelassen sind. Diese beiden Teilabschnitte 32 sind dabei derart voneinander beabstandet, dass das Achselement 14 des ersten Ankerabschnittes 8 zwischen beide eingeschoben werden kann, wie in Figur 7 dargestellt. Durch eine anschließende Drehbewegung des ersten Ankerabschnittes 8 über 90° um die eigene Längsachse kann das Achselement 14 an beiden Enden mit den beiden Längsausnehmungen 30 der Führungsausnehmung 16 in Eingriff gebracht werden, wie in Figur 8 dargestellt. Die Figuren 9 bis 11 zeigen eine alternative Ausführungsform der Achsanordnung 12, bei der das Achselement 14 im Wesentlichen durch einen Stift 34 gebildet ist, der getrennt zu einer Stiftaufnahme 36 des ersten Ankerabschnittes 8 ausgebildet ist. Zur Verbindung beider Ankerabschnitte 8, 10 wird zunächst die Stiftaufnahme 36 benachbart zur Führungsausnehmung 16 des zweiten Ankerabschnittes 10 po- sitioniert. Hierbei kann die Stiftaufnahme 36, wie in Figur 10 beispielhaft dargestellt, durch zwei Aufnahmeöffnungen gebildet sein, zwischen denen die Führungsausnehmung 16 eingeschoben wird. Anschließend wird der Stift 34 in die Stiftaufnahme 36 gesteckt, wobei er gleichzeitig die Führungsausnehmung 16 durchgreift und gemäß Figur 11 eine Gelenkverbindung zwischen beiden Ankerabschnitten 8, 10 bil- det, über die die oben beschriebene Dreh- und Linearbewegung zwischen beiden Teilen vorgenommen werden kann. Eine weitere Ausführungsform des Ankers 2 ist aus den Figuren 12 und 13 zu entnehmen. Hierin weist die Führungsausnehmung 16 des zweiten Ankerabschnittes 10 eine elastisch aufweitbare Einführöffnung 38 auf. Über diese Einführöffnung 38 kann das Achselement 14, das entweder wie dargestellt einteilig mit dem ersten Ankerabschnitt 8 verbunden ist oder als separater Stift 34 an diesem angebracht werden kann, in die Führungsausnehmung 16 eingeführt und verdrehbar und linear beweglich aufgenommen werden.

Die Figuren 14 bis 16 zeigen eine weitere Ausführungsform des Ankers 2, bei der die Führungsausnehmung 16 des zweiten Ankerabschnittes 10 im Wesentlichen kreisförmig ausgebildet ist. Zusätzlich weist die Führungsausnehmung 16 dabei ein Formschlussmittel 40 in Form einer randseitigen Ausnehmung auf. Passend hierzu weist das Achselement 14 des ersten Ankerabschnittes 8 einen Querschnitt auf, an dem ein Formschlussgegenmittel 42 in Form eines Nockens absteht.

In der in Figur 14 dargestellten Einklappstellung befindet sich das nockenförmige Formschlussgegenmittel 42 außer Eingriff mit der das Formschlussmittel 40 bildenden Ausnehmung. Hierdurch können die beiden Ankerabschnitte 8, 10 über die durch das Achselement 14 und die Führungsausnehmung 16 gebildete Achsanord- nung 12 relativ zueinander in die in Figur 15 dargestellte Aufklappstellung verschwenkt beziehungsweise verdreht werden. In dieser ist das Formschlussmittel 40 des zweiten Ankerabschnittes 10 zunächst benachbart zum Formschlussgegenmittel 42 des ersten Ankerabschnittes 8 angeordnet. Wie aus Figur 16 zu entnehmen ist, wird der Anker 2 beim Reparaturvorgang durch Aufbringung der Zugkraft Z am Nahtelement 6 in dieser Aufklappstellung am Gewebe G angelegt. Durch weitergehende Aufbringung der Zugkraft Z erfolgt hierbei die Linearbewegung des zweiten Ankerabschnittes 10 gegenüber dem ersten Ankerabschnitt 8 quer zur Längserstreckung beider Ankerabschnitte 8, 10. Hierdurch gelangt das nockenförmige Formschlussgegenmittel 42 des Achselementes 14 in formschlüssigen Eingriff mit dem Formschlussmittel 40 der Führungsausnehmung 16 und damit in die Endstellung des Ankers 2 gemäß Figur 17. In dieser Endstellung ist eine Drehbewegung zwischen den beiden Ankerabschnitten 8, 10 durch die formschlüssige Verbindung zwischen dem Formschlussmittel 40 und dem Formschlussgegenmittel 42 blockiert.

Wie beispielsweise aus Figur 17 ferner zu entnehmen ist, können bei allen oben genannten Ausführungsformen des Ankers 2 zur Anbringung beziehungsweise zum Durchschleifen des Nahtelementes 6 Aufnahmeöffnungen 44 in die Ankerabschnitte 8, 10 eingelassen sein. Die Aufnahmeöffnungen 44 sind dabei derart positioniert, dass das hieran vorgesehene Nahtelement 6 sowohl zur Erzeugung des Aufklappmomentes M als auch zur dauerhaften Befestigung des Ankers 2 am Ge- webe G genutzt werden kann.

Alternativ hierzu ist es jedoch auch möglich, ein zweiteiliges Nahtelement 6 mit einem Aufzugnahtelement 46 und einem Haltenahtelement 48 vorzusehen, wie in den Figuren 18 bis 20 dargestellt. Hierdurch kann das Aufzugnahtelement 46 an geeigneten Zugpunkten P mit den beiden Ankerabschnitten 8, 10 verbunden beziehungsweise an diesen umgelenkt sein, so dass beim Setzen des Ankers 2 ein ausreichend großes Aufklappmoment erzeugt werden kann, um die Ankerabschnitte sicher in die Aufklappstellung am Gewebe G gemäß Figur 9 zu verbringen. Durch weitere Aufbringung der Zugkraft Z kann über das Aufzugnahtelement 46 und/oder das Haltenahtelement 48 die Linearbewegung in die Endstellung gemäß Figur 20 vorgenommen werden.

Hierbei kann das Material des Aufzugnahtelementes 46 derart gewählt werden, dass es nach erfolgter Anbringung des Ankers 2 am Gewebe G relativ schnell re- sorbiert werden kann. Im Unterschied hierzu kann das Haltenahtelement 48 dagegen derart am Anker 2 angebracht und durch ein Material gebildet sein, dass es über einen längeren Zeitraum hinweg mit der für die Reparatur des Gewebes G benötigten Zugkraft beaufschlagt werden kann und dabei den Anker 2 sicher in der Endstellung hält.

Es wird darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Elemente und Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegenstandes untereinander austauschbar beziehungsweise kombinierbar sind, sofern ein Austausch oder eine Kombination derselben aus technischen Gründen nicht ausgeschlossen ist.