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Patent Searching and Data


Title:
ANIMAL FEED ADDITIVE FOR INTESTINAL STABILIZATION AND FOR PROMOTING DIGESTION IN DOMESTIC ANIMALS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/100188
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an animal feed additive for intestinal stabilization and for promoting digestion in domestic animals. Said additive contains at least one indigestible oligosaccharide, particularly a fructooligosaccharide, soybean-oligosaccharide or a transgalactosylated disaccharide, and a substance containing isopropyl cresol.

Inventors:
ROESSLER MANFRED (AT)
WAXENECKER FRANZ (AT)
JONES GWENDOLYN (AT)
ERBER ERICH (AT)
KERN ANDREAS (AT)
PASTEINER SIGRID (AT)
Application Number:
PCT/AT2002/000174
Publication Date:
December 19, 2002
Filing Date:
June 11, 2002
Export Citation:
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Assignee:
ERBER AKTIENGESELLSCHFT (AT)
ROESSLER MANFRED (AT)
WAXENECKER FRANZ (AT)
JONES GWENDOLYN (AT)
ERBER ERICH (AT)
KERN ANDREAS (AT)
PASTEINER SIGRID (AT)
International Classes:
A23K20/10; A23K20/111; A23K20/163; A23K20/28; (IPC1-7): A23K1/16; A23K1/175
Domestic Patent References:
WO1996037210A21996-11-28
WO2000069277A12000-11-23
Foreign References:
US5558889A1996-09-24
EP0819386A21998-01-21
FR2594644A11987-08-28
EP1132009A12001-09-12
EP0587002A11994-03-16
FR2697133A11994-04-29
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 018, no. 215 (C - 1191) 18 April 1994 (1994-04-18)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1999, no. 12 29 October 1999 (1999-10-29)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1999, no. 10 31 August 1999 (1999-08-31)
Attorney, Agent or Firm:
Cunow, Gerda (Währinger Strasse 3, Wien, AT)
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Claims:
Patentansprüche
1. Futtermittelzusatz zur Darmstabilisierung und Ver dauungsförderung von Nutztieren, enthaltend wenigstens ein unverdauliches Oligosaccharid, insbesondere ein Fructooli gosaccharid, Sojabohnenoligosaccharid oder ein transgalak tosyliertes Disaccharid, und eine Isopropylkresol enthal tende Substanz.
2. Futtermittelzusatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß als unverdauliches Oligosaccharid ein Fructooligo saccharid, insbesondere Inulin, Phlein oder verzweigte Fructosane, eingesetzt ist.
3. Futtermittelzusatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet, daß als FructooligosaccharidLieferant Pflan zenextrakte aus Zicchorie, Topinambur, Knoblauch, Banane, Löwenzahn, Yacon, Camas, Murnong oder Artischocke enthalten sind.
4. Futtermittelzusatz nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Isopropylkresol synthetisches Iso propylkresol, eine Isopropylkresol enthaltende Pflanze und/ oder ein Isopropylkresol enthaltender, pflanzlicher Extrakt eingesetzt ist.
5. Futtermittelzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da durch gekennzeichnet, daß als Isopropylkresol enthaltende Substanz Isopropylokresol gewählt ist.
6. Futtermittelzusatz nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge kennzeichnet, daß als Isopropylokresol enthaltende Pflanze Origanum heracleoticum eingesetzt ist.
7. Futtermittelzusatz nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge kennzeichnet, daß als Isopropylokresol enthaltender, pflanzlicher Extrakt ein Ölextrakt aus Origanum heracleoti cum eingesetzt ist.
8. Futtermittelzusatz nach einem der Ansprüche 4 bis 7, da durch gekennzeichnet, daß eine Mischung aus synthetischem Isopropylokresol und Origanum heracleoticum eingesetzt ist.
9. Futtermittelzusatz nach einem der Ansprüche 4 bis 7, da durch gekennzeichnet, daß eine Mischung aus synthetischem Isopropylokresol und einem Ölextrakt aus Origanum hera cleoticum eingesetzt ist.
10. Futtermittelzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine anorganische Substanz mit großer, innerer Oberfläche in dem Futtermit telzusatz enthalten ist.
11. Futtermittelzusatz nach Anspruch 10, dadurch gekenn zeichnet, daß die anorganische Substanz mit großer, innerer Oberfläche aus Kieselsäuren, Zeolithen und/oder Bentonit gewählt ist.
12. Futtermittelzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine geschmacksmaskierende Sub stanz für die Maskierung des Geschmacks von Isopropylkresol eingesetzt ist.
13. Futtermittelzusatz nach Anspruch 12, dadurch gekenn zeichnet, daß die geschmacksmaskierende Substanz eine pflanzliche Substanz, gewählt aus Eukalpytusöl, Pfeffer minzöl, Menthol, Kampferöl und/oder Methyloder Ethylsali cylat, ist.
14. Futtermittelzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Futtermittelzusatz aus 50 90 Gew.% unverdaulichem Oligosaccharid, 135 Gew.% Iso propylkresol, insbesondere 1030 Gew.% Isopropylkresol, und der Rest aus anorganischer Substanz mit großer, innerer Oberfläche und/oder geschmacksmaskierender Substanz und/oder flüssigem, inertem Träger besteht.
15. Futtermittelzusatz nach Anspruch 14, dadurch gekenn zeichnet, daß der Futtermittelzusatz aus 70 Gew.% Inulin, 20 Gew.% Isopropylokresol und 10 Gew.% Kieselsäure be steht.
16. Futtermittelzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Futtermittelzusatz aus 50 Gew.% unverdaulichem Fructooligosaccharid, 48 Gew.% gemahlenem Origanum heracleoticum, 0,5 Gew.% synthetischem Isopropylokresol und/oder Ölextrakt aus Origanum herac leoticum und 1,5 Gew.% geschmacksmaskierender Substanz besteht.
17. Futtermittelzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Futtermittelzusatz aus 70 Gew.% unverdaulichem Fructooligosaccharid, 15 Gew.% ge mahlenem Origanum heracleoticum, 0,5 Gew.% synthetischem Isopropylokresol und/oder Ölextrakt aus Origanum herac leoticum, 2,5 Gew.% geschmacksmaskierender Substanz und 12,5 Gew.% Kieselsäure besteht.
18. Futtermittelzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Futtermittelzusatz aus 50 Gew.% Inulin, 6 Gew.% Ölextrakt aus Origanum heracleoti cum, 3 Gew.% synthetischem Isopropylokresol und 41 Gew. % flüssigem, inertem Träger besteht.
Description:
FUTTERMITTELZUSATZ ZUR DARMSTABILISIERUNG UND VERDAUUNGSFÖRDERUNG VON NUTZTIEREN Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Futtermit- telzusatz zur Darmstabilisierung und Verdauungsförderung von Nutztieren.

Derartige Futtermittelzusätze, die eine Leistungssteige- rung, insbesondere eine bessere Futterumwandlungsrate, bei Tieren bewirken sollen, sind zahlreich bekannt, wobei sich derartige'Futtermittel bzw. Futtermittelzusätze einerseits darauf stützen, daß antibiotische Leistungsförderer dem Futtermittel zugesetzt werden. Derartige antibiotische, leistungsfördernde Substanzen sind jedoch nicht unumstrit- ten, da durch den Einsatz dieser Substanzen eine Resistenz der pathogenen Keime ausgelöst werden kann und somit ein gegenteiliger Effekt erzielt wird.

Des weiteren ist es bekannt, dem Futtermittel natürliche Substanzen zuzusetzen, welche Schad-bzw. Giftstoffe binden bzw. inaktivieren sollen. In diesem Zusammenhang ist bei- spielsweise der Zusatz von Zeolithen, Bentonit und dgl. be- kannt geworden, welche anorganische Substanzen mit großer, innerer Oberfläche sind, an welcher Schadstoffe bzw. Toxine gebunden werden und somit aus dem Futter-und Verdauungs- kreislauf insofern entfernt werden, als sie nicht mehr ak- tiv im Magen-Darm-Trakt von Jungtieren wirken können.

Darüber hinaus ist es bereits seit längerem bekannt, Enzym- präparate, die Toxine inaktivieren bzw. abbauen können, einzusetzen und somit diese Substanzen aus dem Nahrungs- kreislauf zu entfernen.

Des weiteren wurde beispielsweise in der FR-A 2 697 133 die synergistische Wirkung von Bioziden und biostatischen Ver- bindungen beschrieben, welche gegen gram-positive und - negative Bakterien, Pilze, Viren, Pflanzen, Mollusken und Insekten einsetzbar sind. In diesen Verbindungen bzw. Zu- sammensetzungen sind beispielsweise aromatische Verbin- dungen enthalten, welche aus der Gruppe von Phenolen, Kre- solen und dgl. gewählt sind. Derartige Substanzen sind als Mikrobiozid bzw. Bakterizid bekannt, so daß aufgrund der Tatsache, daß ein Teil dieser Substanzen in hohen Mengen in ätherischen, nicht toxischen Ölen enthalten ist, anzunehmen ist, daß diese Substanzen auch im Verdauungstrakt von Tieren ihre Wirkung entfalten. Diesbezüglich wird bei- spielsweise auf die EP 0 587 002 verwiesen, in welcher Iso- propylkresole, nämlich insbesondere Thymol und/oder Carva- crol, als Konservierungsmittel für injizierbare Formulie- rungen verwendet werden und so in den Kreislauf von Men- schen und Tieren gelangen, ohne hier Schaden anzurichten.

Schließlich wurde bereits in der EP-A 0 828 502 die Verwen- dung von Pflanzenextrakten, enthaltend beispielsweise Iso- propylkresole, auf dem pharmazeutischen Sektor für Menschen und Tiere beschrieben.

Aus der EP 0 819 386 A2 ist ein Schweinefutter bekannt ge- worden, welches als Zusätze Vitamin E und ein Gewürz, wie z. B. schwarzen Pfeffer, Paprika, Dille, Koriander, Majoran, Oregano, Kardamom oder Knoblauch, enthält. Durch Verabrei- chung dieses Futtermittels soll Schweinefleisch mit verbes- serter Qualität, wie z. B. längerer Frische und besserem Ge- ruch, hergestellt werden.

Aus der Literatur ist es weiters bekannt, daß diverse Koh- lenhydrate bzw. Nicht-Stärke-Poly-oder-Oligosaccharide in

der Diätetik eine bedeutende Rolle spielen. Es wird in diesem Zusammenhang beispielsweise auf die Literaturstelle mit dem Titel"Dietary Modulation of the Human Gut Micro- flora Using the Prebiotics Oligofructose and Inulin", Glenn R. Gibson, American Society for Nutritional Sciences, 1999, Seiten 1438S ff, verwiesen, in welcher unter anderem die Verwendung von Präbiotika in der Nahrung diskutiert und festgehalten wird, daß derartige Substanzen eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen pathogene Keime und dgl. zur Verfügung stellen können.

Die vorliegende Erfindung zielt nun darauf ab, einen Fut- termittelzusatz zur Verfügung zu stellen, welcher aufgrund seiner Zusammensetzung die Leistungssteigerung, insbeson- dere die Appetitanregung und Steigerung der Futteraufnahme und somit die Gewichtszunahme, von Nutztieren stark verbes- sern kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist der Futtermittelzusatz gemäß der vorliegenden Erfindung zur Verfügung gestellt, enthal- tend wenigstens ein unverdauliches Oligosaccharid, insbe- sondere ein Fructooligosaccharid, Sojabohnenoligosaccharid oder ein trans-galaktosyliertes Disaccharid, und eine Iso- propylkresol enthaltende Substanz. Durch die Kombination von wenigstens einem unverdaulichen Oligosaccharid, insbe- sondere ein Fructooligosaccharid, Sojabohnenoligosaccharid oder ein trans-galaktosyliertes Disaccharid, und einer Iso- propylkresol enthaltenden Substanz konnte überraschender- weise eine Leistungssteigerung, insbesondere eine Appetit- anregung und eine Erhöhung der Futteraufnahme, bei Nutz- tieren erzielt werden, welche weit über den durch Zusatz von Isopropylkresolen als solchen bzw. unverdaulichen Oli- gosacchariden als solchen hinausgeht. Dieser synergistische

Effekt der Hauptbestandteile, nämlich der sogenannten phy- togenen Zusatzstoffe, des erfindungsgemäßen Futtermittelzu- satzes läßt sich einerseits damit erklären, daß die unver- daulichen Oligosaccharide, insbesondere Fructooligosaccha- ride selektiv für erwünschte Darmbewohner, wie Laktobazil- len, Bifidobakterien und dgl., verfügbar sind, während sie für die unerwünschten Darmbewohner, wie E. Coli, Clostri- dien, Salmonellen usw., nicht verfügbar sind. Durch diese spezifische Verfügbarkeit der gewählten unverdaulichen Oli- gosaccharide im Darm führt dies zu einer Verschiebung des Gleichgewichts der Darmflora in Richtung der erwünschten Keime. Darüber hinaus entfalten die unverdaulichen Oligo- saccharide, insbesondere Fructooligosaccharide ihre Wirkung beginnend in Duodenum über den gesamten Dünndarmbereich von Tieren und zeigen sich auch noch im Dickdarm, vor allem im Colon, wobei insbesondere im Colon die Verschiebung des Darmflora-Gleichgewichts in Richtung positive Keime deut- lich beobachtet wurde. Im Bereich der Aufzucht von Nutz- tieren kann diese Verschiebung des Gleichgewichts genutzt werden, um das sogenannte"Hochwandern"von pathogenen Keimen in den Dünndarm zu verhindern. Es wird durch den Einsatz von unverdaulichen Oligosacchariden, insbesondere Fructooligosacchariden somit das Gleichgewicht der Darm- flora verbessert, welche insbesondere im Bereich des Dick- darms, wo die meisten anderen Substanzen bereits ihre Wir- kung verloren haben bzw. nicht mehr entfalten können, aktiv werden, so daß insbesondere der Enddarmbereich des Tiers noch, soweit dies möglich ist, intensiv für die Aufnahme von in dem halbverdauten Nahrungsbrei enthaltenen Nährstof- fen genutzt werden kann. Weiters ist durch Verabreichung von Fructooligosacchariden zu beobachten, daß eine redu- zierte Freisetzung von Eiweißabbauprodukten, insbesondere

Ammoniak, stattfindet, wodurch der Organismus von Tieren, insbesondere Jungtieren weiter entlastet wird.

Die synergistische Wirkung mit den weiters in dem erfin- dungsgemäßen Futtermittelzusatz enthaltenen Isopropylkreso- len setzt darüber hinaus dadurch ein, daß die Isopropylkre- sole nahezu ausschließlich gram-negative Keime hemmen bzw. inhibieren. Diese Inhibition der gram-negativen Keime, d. h. der unerwünschten Keime, speziell von E. Coli, verhindert insbesondere Erkrankungen des Verdauungstrakts von Tieren, wie Durchfall, Ödemerkrankungen oder dgl.

Nebenbei besitzen die Isopropylkresole eine Wirkung dahin- gehend, daß aufgrund der Hemmung der gram-negativen Keime und des Eigengeruchs bzw. Geschmacks des Futtermittels eine Appetitanregung und eine Erhöhung der Speichelbildung der Tiere erzielt wird, wodurch die Verdauung beschleunigt und verbessert wird und bereits zu einem frühen Zeitpunkt im Cardiateil des Magens einsetzt, was insgesamt eine gestei- gerte Magen-Darm-Passagerate zur Folge hat und somit wie- derum eine beschleunigte Magenentleerung und gesteigerte Futteraufnahme bedingt. Insgesamt gesehen gelingt es somit durch die kombinierte Verabreichung der Fructooligosaccha- ride und eines Isopropylkresols, im gesamten Magen-Darm- Trakt von Jungtieren die Wirkung von gram-negativen Keimen entweder zu inhibieren oder nicht einsetzen zu lassen, wo- durch der gesamte Magen-Darm-Trakt ausschließlich zu Ver- dauungszwecken zur Verfügung steht und nicht durch schäd- liche Keime belastet bzw. gestört wird, wobei gleichzeitig erwünschte Darmbewohner entsprechend unterstützt werden.

In bevorzugter Weise werden gemäß der vorliegenden Erfin- dung als unverdauliche Oligosaccharide Fructooligosaccha-

ride und weiter bevorzugt Inulin, Phlein oder verzweigte Fructosane eingesetzt. Inulin, Phlein und verzweigte Fruc- tosane sind in verschiedenen Naturstoffen in hohen Konzent- rationen enthaltene Fructooligosaccharide, die die oben be- schriebenen Wirkungen der unverdaulichen Oligosaccharide, insbesondere Fructooligosaccharide in besonders effizienter Weise zeigen und in besonders einfacher Weise aus Naturpro- dukten gewonnen werden können. Gemäß der vorliegenden Er- findung werden bevorzugt als Fructooligosaccharid-Lieferant Pflanzenextrakte aus Zicchorie, Topinambur, Knoblauch, Ba- nane, Löwenzahn, Yacon, Camas, Murnong oder Artischocke herangezogen, welche alle gut für den Magen-Darm-Trakt ver- fügbare unverdauliche Oligosaccharide, insbesondere Fructo- oligosaccharide und vor allem Inulin in höheren Mengen ent- halten und in der Tierfütterung darüber hinaus den Vorteil haben, daß sie zu für die Tiere wohlschmeckenden, pulver- förmigen oder körnigen bzw. flockenartigen Substanzen ver- arbeitbar sind, die von den Tieren gerne aufgenommen werden und somit für den Aufzuchtbetrieb bei der Fütterung keiner- lei Probleme darstellen und überdies aufgrund ihrer Eigen- schaften zusätzlich den Appetit der Tiere anregen.

Erfindungsgemäß wird gemäß einer weiters bevorzugten Aus- führungsform als Isopropylkresol synthetisches Isopropyl- kresol, eine Isopropylkresol enthaltende Pflanze und/oder ein Isopropylkresol enthaltender, pflanzlicher Extrakt ein- gesetzt, die einerseits gemäß altbekannten, synthetischen Verfahren leicht herstellbar sind und andererseits aus Na- turstoffen gewonnen werden können und weiters durch direkte Verabreichung der sie enthaltenden Pflanzen, weshalb sie am Futtermittelsektor einfach und günstig eingesetzt werden können.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung wird als Isopropyl- kresol enthaltende Substanz eine Isopropyl-o-kresol enthal- tende Substanz gewählt. Isopropyl-ortho-kresol, dessen Tri- vialname Carvacrol lautet, ist aufgrund seines hohen Ge- halts in einigen Pflanzen leicht extrahierbar und kann da- rüber hinaus synthetisch sehr einfach hergestellt werden.

Darüber hinaus zeigt Carvacrol eine hohe antioxidative Wir- kung, was die Oxidationsprozesse im Futter verlangsamt bzw. verhindert, wodurch einerseits die Lagerstabilität eines derartigen Futtermittels erhöht wird und andererseits die Verdaulichkeit von fetthaltigen Futtermitteln extrem ver- bessert wird.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung wird erfindungsgemäß als Isopropyl-o-kresol enthaltende Substanz die Pflanze Origanum heracleoticum eingesetzt. Der unmittelbare Einsatz der Pflanze Origanum heracleoticum hat den Vorteil, daß neben dem hohen Gehalt an Isopropyl-o-kresol in der Pflanze die üblichen Rohfaserbestandteile mitverfüttert werden, wo- durch eine weitere Verdauungsförderung bei den Tieren er- zielt wird. Schließlich hat der direkte Einsatz der Pflanze den Vorteil, daß die Akzeptanz und Bekömmlichkeit der Wirk- stoffe deutlich gesteigert ist, da Tiere, insbesondere Pflanzenfresser und Allesfresser, es gewohnt sind, Pflanzen als solche zu sich zu nehmen und somit den Wirkstoff in seiner"natürlichen und bekannten Verpackung"verabreicht bekommen. Schließlich hat der Einsatz der Pflanze neben dem hohen Rauhfasergehalt auch den Vorteil, daß die Wirksub- stanz, die bei jeder weiteren Verarbeitung beeinträchtigt bzw. geschädigt werden kann, in der nativen bzw. unverän- derten Art eingesetzt ist. Darüber hinaus ist der Einsatz der unveränderten Pflanze dahingehend vorteilhaft, daß der in ihr enthaltene Wirkstoff seine Wirkung erst während der

Verdauung entfaltet und er bei Einsatz der unveränderten Pflanze auch erst im Verdauungstrakt freigesetzt wird. So- mit bleibt er für den Verdauungstrakt in unveränderter und nicht beeinträchtigter Weise erhalten und kann dort sein verdauungsförderndes Potential voll entfalten.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Variante der Erfindung wird als Isopropyl-o-kresol enthaltender, pflanzlicher Ex- trakt ein Ölextrakt aus Origanum heracleoticum eingesetzt.

Ein Ölextrakt aus Origanum heracleoticum weist extrem hohe Gehalte an Isopropyl-o-kresol, nämlich bis zu 80 Gew.-% Isopropyl-o-kresol, auf, so daß die restlichen, in diesem ätherischen Öl enthaltenen Substanzen größtenteils in der Größenordnung von lediglich Verunreinigungen enthalten sind. Dies ist insbesondere deshalb von Bedeutung, da äthe- rische Öle aus Pflanzen, insbesondere aus Pflanzen der Ore- ganofamilie, auch Substanzen mit negativer Wirkung enthal- ten, wie z. B. alpha-Tujen, das ein Nervengift ist, oder p- Cymol, dessen Dämpfe die Haut und Atemwege reizen, und ge- rade diese Substanzen und viele andere in ätherischen Ölen enthaltene Substanzen (bis zu 50 verschiedene) sind in dem Ölextrakt von Origanum heracleoticum lediglich in Spuren enthalten, so daß von keiner nachteiligen Wirkung dieses Ölextrakts auszugehen ist.

Eine der vorteilhaften Varianten der vorliegenden Erfindung ist der Einsatz einer Mischung aus synthetischem Isopropyl- o-kresol und der Pflanze Origanum heracleoticum. Hier wird einerseits der Gehalt an schädlichen Substanzen noch weiter herabgesetzt und andererseits auch zusätzlich auf die be- reits geschilderte, positive Wirkung der Pflanze per se zu- rückgegriffen.

Um noch höhere Mengen an Isopropyl-o-kresol bei gleichzei- tiger Beibehaltung der positiven Wirkungen der phytogenen Zusatzstoffe zu verabreichen, wird erfindungsgemäß so vor- gegangen, daß eine Mischung aus synthetischem Isopropyl-o- kresol und einem Ölextrakt aus Origanum heracleoticum ein- gesetzt ist. Hier wird wiederum einerseits auf eine synthe- tische Substanz zurückgegriffen, um eine möglichst eindeu- tige, bakterizide und antioxidative Wirkung im Ver- dauungstrakt des Tiers zu erzielen, und andererseits durch Beimischung eines Ölextrakts aus Origanum heracleoticum auf sämtliche positiven Wirkung von phytogenen Zusatzstoffen zurückgegriffen, wie beispielsweise anregenden Geruch, guten Geschmack, aromatisierende Wirkung des ätherischen Öls und somit Beeinflussung der Sensorik für das Tier, wo- durch es zu einer erhöhten Futteraufnahmemenge und zu ver- größertem Appetit bei den Tieren kommt.

Zur weiteren Verstärkung der Wirkung des Futtermittelzu- satzes gemäß der vorliegenden Erfindung wird zusätzlich eine anorganische Substanz mit großer, innerer Oberfläche beigemischt, wie dies einer weiters bevorzugten Ausfüh- rungsform der Erfindung entspricht. Derartige Substanzen haben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Futtermit- telzusatz die Wirkung, daß sie einerseits ein Verklumpen des Futtermittelzusatzes verhindern sollen und andererseits die Hauptbestandteile des Futtermittels fixieren, so daß sie ohne Beeinträchtigung in den Magen-Darm-Trakt des Tieres gelangen können.

Die im erfindungsgemäßen Futtermittelzusatz eingesetzten, anorganischen Substanzen mit großer, innerer Oberfläche sind hiebei vorzugsweise Kieselsäuren, Zeolithe und/oder Bentonit, welche allesamt sowohl Feuchtigkeit in verschie-

denem Umfang binden können als auch als Träger für Futter- mittelkomponenten zu verwenden sind.

Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Futtermit- telzusatzes ist zusätzlich eine geschmacksmaskierende Sub- stanz für die Maskierung des Geschmacks von Isopropylkresol eingesetzt. Isopropylkresole haben neben ihrem anregenden Geruch den Nachteil, bitter zu schmecken, wodurch sie, nachdem sie zwar Tiere zu erhöhter Futtermittelaufnahme über den Geruchssinn angeregt haben, oft von den Tieren aufgrund ihres bitteren Geschmacks nicht in dem gewünschten Ausmaß angenommen werden. Geschmacksmaskierende Substanzen haben den Vorteil, daß sie den bitteren Geschmack von Iso- propylkresolen nahezu vollständig übertönen können, wodurch die wohlriechenden, Isopropylkresol-haltigen Futtermittel von den Tieren gern und in ausreichender Menge aufgenommen werden.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird als ge- schmacksmaskierende Substanz eine pflanzliche Substanz, ge- wählt aus Eukalpytusöl, Pfefferminzöl, Menthol, Kampferöl und/oder Methyl-oder Ethylsalizylat, verwendet. Pfeffer- minzöl, Menthol, Kampferöl und Eukalyptusöl haben einer- seits einen extrem anregenden Geruch und wirken anderer- seits geschmacksmaskierend für das bittere Isopropyl-o-kre- sol. Methyl-und Ethylsalizylat wirken aufgrund ihres süßen Geschmacks für viele Tiere extrem anregend und können be- sonders erfolgreich den bitteren Beigeschmack von Isopro- pylkresolen überdecken.

Ein bevorzugter, erfindungsgemäßer Futtermittelzusatz zur Leistungssteigerung bei der Aufzucht von Nutztieren kann aus 50-90 Gew.-% unverdaulichem Oligosaccharid, 1-35

Gew.-%, insbesondere 10-30 Gew.-%, Isopropylkresol und der Rest aus anorganischer Substanz mit großer, innerer Oberfläche und/oder geschmacksmaskierender Substanz und/ oder flüssigem, inertem Träger bestehen, wobei insbesondere bevorzugt der Futtermittelzusatz aus 70 Gew.-% Inulin, 20 Gew.-% Isopropyl-o-kresol und 10 Gew.-% Kieselsäure be- steht. Ein derartiger Futtermittelzusatz zeigt in besonders ausgeprägter Weise den synergistischen Effekt der unverdau- lichen Oligosaccharide, insbesondere Fructooligosaccharide und den Isopropylkresolen. Bevorzugte erfindungsgemäße Fut- termittelzusätze zur Leistungssteigerung bei der Aufzucht von Nutztieren und insbesondere zur Appetitanregung und zur Erhöhung der Nahrungsaufnahme bei Jungtieren können erfin- dungsgemäß folgende Zusammensetzungen aufweisen : 50 Gew.-% unverdauliches Fructooligosaccharid, 48 Gew.-% gemahlenes Origanum heracleoticum, 0,5 Gew.-% synthetisches Isopropyl- o-kresol und/oder Ölextrakt aus Origanum heracleoticum und 1,5 Gew.-% geschmacksmaskierende Substanz bzw. 70 Gew.-% unverdauliches Fructooligosaccharid, 15 Gew.-% gemahlenes Origanum heracleoticum, 0,5 Gew.-% synthetisches Isopropyl- o-kresol und/oder Ölextrakt aus Origanum heracleoticum, 2,5 Gew.-% geschmacksmaskierende Substanz und 12,5 Gew.-% Kie- selsäure bzw. 50 Gew.-% Inulin, 6 Gew.-% Ölextrakt aus Ori- ganum heracleoticum, 3 Gew.-% synthetisches Isopropyl-o- kresol und 41 Gew.-% flüssiger, inerter Träger bzw. Lö- sungsmittel.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen weiter erläutert, welche insbesondere den synergistischen Effekt gemäß der vorliegenden Erfindung verdeutlichen sollen.

Beispiel 1 In einem Ferkelaufzuchtbetrieb wurden jeweils eine Anzahl von Tieren mit einem herkömmlichen Aufzuchtfutter, enthal- tend das Leistungsförderungsmittel Avilamycin, gefüttert.

Ein Teil der Tiere bekam 25 g/t Futtermittel Isopropylkre- sol zugesetzt, ein Teil der Tiere bekam 90 g/t Futtermittel Inulin zugesetzt und ein Teil der Tiere bekam 110 g/t Fut- termittel einer Kombination aus Isopropylkresol und Inulin zugesetzt.

Tabelle 1 Isopropylkre-Isopropylkre- sol-haltige sol-haltige kein Medi- Inulin Substanz Substanz + kament 25 g/t Inulin AnzahlTiere 1109 983 1098 1151 Anfangsgewicht 8,2 kg 8,1 kg 8,1 kg 8,85 kg Endgewicht 31, 8 kg 34, 2 kg 31, 2 kg 30,7 kg ds. Aufzuchttage 55 55 55 53,5 Tägliche Ge- 429 g 475 g 420 g 408 g wichtszunahme Ausfälle 0, 5 0,2 % 0,6 % 1,0 % Futterverbrauch/ 42, 7 kg 45,4 kg 41,3 kg 40,1 kg Ferkel tägliche Futter- 776 g 825 g 752 g 749 g aufnahme Futterverwertung1,81 1, 74 1, 79 1, 83

Aus der Tabelle ergibt sich, daß durch Einsatz des erfin- dungsgemäßen Futtermittelzusatzes gegenüber unbehandelten Tieren eine Leistungssteigerung von 10,2 % erzielt werden

konnte. Mit Isopropylkresol allein behandelte Tiere zeigten eine Leistungssteigerung von 1, 6 % und mit Inulin allein behandelte Tiere zeigten eine Leistungssteigerung von 3,5. ° gegenüber unbehandelten Tieren. Daraus ergibt sich der sy- nergistische Effekt des Einsatzes von Isopropylkresol und unverdauliches Oligosaccharid deutlich. Darüber hinaus konnte eine drastische Reduktion der Mortalitätsrate um 80 % gegenüber nicht behandelten Tieren, 60 % gegenüber mit Isopropylkresol allein behandelten Tieren und 66,6 % gegen- über mit Inulin allein behandelten Tieren erzielt werden.

Schließlich konnte durch Einsatz des erfindungsgemäßen Fut- termittelzusatzes noch eine Verbesserung der Futterverwer- tung um 5,2 %, um 2,2 % der mit Isopropylkresol allein be- handelten Tiere und um 1,1 % der mit Inulin allein behan- delten Tiere gegenüber unbehandelten Tieren erzielt werden.

Aus diesen Daten ergibt sich, daß durch die gemeinsame Ver- abreichung von Isopropylkresol und Fructooligosaccharid in einem Futtermittelzusatz eine bemerkenswerte Leistungsstei- gerung gegenüber unbehandelten Tieren oder von mit einem Bestandteil allein behandelten Tieren erzielt werden konnte.

Beispiel 2 Versuch des Ersatzes von herkömmlichen Leistungsförderern durch den erfindungsgemäßen Futtermittelzusatz Als herkömmliche Leistungsförderer wurden hiebei Avilamycin und Salinomycin-Na eingesetzt. Sämtliche Tiere, sowohl der mit den Leistungsförderern gefütterten Gruppen als auch der mit dem erfindungsgemäßen Futtermittelzusatz gefütterten Gruppe, erhielten eine Mais-Soja-Mineralstoffmischung, der jeweils entweder der Leistungsförderer oder der erfindungs- gemäße Futtermittelzusatz mit 125 g/t Futter zugesetzt war.

Tabelle 2 Isopropylkresol- Salinomycin- haltige Substanz Avilamycin Na + Inulin AnzahlTiere 36 41 33 Anfangsgewicht 10,90 kg 11, 50 kg 11, 50 kg Endgewicht 25, 4 kg 26, 3 kg 26, 1 kg Aufzuchttage 26 26 26 TGZ 558 g 569 g 504 g Mortalität 0 0 0

Die untersuchten Gruppen differierten teilweise geringfü- gig, jedoch nicht signifikant im Anfangsgewicht, jedoch war innerhalb der einzelnen Gruppen die Streuung der Tierge- wichte relativ groß. Im Endgewicht konnte in diesem Versuch keinerlei signifikante Differenz zwischen den drei Gruppen festgestellt werden. Aufgrund der Tatsache, daß in allen drei Fällen keinerlei Ausfälle beobachtet wurden und daß der Ersatz der herkömmlichen Leistungsförderer auf einem sehr hohen Niveau von Tageszunahmen von über 500 g durchge- führt wurde, kann festgehalten werden, daß der erfindungs- gemäße Futtermittelzusatz die antibiotischen Leistungsför- derer vollständig ersetzen kann.

Beispiel 3 Ein Futtermittelzusatz, bestehend aus 50 Gew.-% Inulin, 48 Gew.-% gemahlenem Origanum heracleoticum und 0,5 Gew.-% eines Ölextrakts aus Origanum heracleoticum sowie 1,5 Gew.- % geschmacksmaskierender Substanz wurde an 20 Ferkel eines Ferkelaufzuchtbetriebs in einer Menge von 100 g/t Futter- mittel verfüttert. Eine zweite Gruppe von Tieren bekam

ebenfalls eine Mischung, bestehend aus 50 Gew.-% Inulin, 48 Gew.-% gemahlenem Origanum heracleoticum und 0,5 Gew.-% eines Ölextrakts aus Origanum heracleoticum sowie 1,5 Gew.- % inertem Träger, gefüttert, wobei dieser Futtermittelmi- schung keine geschmacksmaskierende Substanz beigesetzt war.

Am Ende des Fütterungsversuchs stellt sich heraus, daß die tägliche Futteraufnahme der Ferkel, welche sowohl Inulin und die Isopropyl-o-kresol-haltige Substanz als auch ein geschmacksmaskierendes Mittel erhielten, um etwa 20 % höher war als jene der Ferkel, die ein Futter erhielten, dem keine geschmacksmaskierende Substanz beigesetzt wurde. Die Futterumwandlungsrate bzw. Futterverwertung lag in beiden Fällen gleich hoch, nämlich bei 1,74, wobei jedoch die täg- liche Gewichtszunahme bei den Tieren, welche auch ein ge- schmacksmaskierendes Mittel erhielten, höher lag als bei den Tieren, die keine geschmacksmaskierende Substanz er- hielten. Daraus läßt sich ermitteln, daß zwar die Futter- verwertung bei den Tieren, die keine geschmacksmaskierende Substanz erhalten haben, gleich gut war wie bei jenen Tie- ren, die eine geschmacksmaskierende Substanz erhalten ha- ben, daß jedoch aufgrund der erhöhten Futteraufnahme und des besseren Geschmacks des ersten, eingesetzten Futtermit- tels eine erhöhte Gewichtszunahme bei den Ferkeln erzielt werden konnte. In diesen beiden Fällen gab es keine Aus- fälle.

Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß der erfindungsge- mäße Futtermittelzusatz aus Naturstoffen bzw. naturnahen Stoffen hergestellt werden kann, ist der Einsatz des erfin- dungsgemäßen Futtermittelzusatzes in Aufzuchtbetrieben von erheblichem Vorteil.