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Patent Searching and Data


Title:
ANTHELMINTHIC AGENTS FOR THE PREVENTION OF PARASITIC INFECTIONS IN HUMANS AND ANIMALS II
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/002087
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to agents containing particular active ingredients which can be used as repellents, and the use thereof to prevent humans or animals being infected by the stages of infection of parasitic flatworms (platyhelminths). Said active ingredients are cyclic or acyclic amides.

Inventors:
HARDER ACHIM (DE)
VON SAMSON-HIMMELSTJERNA GEORG (DE)
KRUEGER BERND-WIELAND (DE)
MEHLHORN HEINZ (DE)
SCHMIDT JUERGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/007200
Publication Date:
January 10, 2002
Filing Date:
June 25, 2001
Export Citation:
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Assignee:
BAYER AG (DE)
HARDER ACHIM (DE)
VON SAMSON HIMMELSTJERNA GEORG (DE)
KRUEGER BERND WIELAND (DE)
MEHLHORN HEINZ (DE)
SCHMIDT JUERGEN (DE)
International Classes:
A61K31/16; A61K31/445; A61K31/4453; A61P33/00; A61P33/10; A61P33/12; (IPC1-7): A61K31/00
Foreign References:
DE3708033A11988-09-22
Other References:
KIUCHI F ET AL: "NEMATOCIDAL ACTIVITY OF LONG ALKYL CHAIN AMIDES, AMINES, AND THEIR DERIVATIVES ON DOG ROUNDWORM LARVAE" CHEMICAL AND PHARMACEUTICAL BULLETIN, PHARMACEUTICAL SOCIETY OF JAPAN. TOKYO, JP, Bd. 40, Nr. 12, Dezember 1992 (1992-12), Seiten 3234-3244, XP000993418 ISSN: 0009-2363
HARDER A ET AL: "CHLORPROMAZINE, OTHER AMPHIPHILIC CATIONIC DRUGS AND PRAZIQUANTEL: EFFECTS ON CARBOHYDRATE METABOLISM OF SCHISTOSOMA MANSONI" PARASITOLOGY RESEARCH, SPRINGER VERLAG, BERLIN, DE, Bd. 73, Nr. 3, 1987, Seiten 245-249, XP000961786 ISSN: 0932-0113
SALAFSKY B ET AL: "SCHISTOSOMA MANSONI: EXPERIMENTAL CHEMOPROPHYLAXIS IN MICE USING ORAL ANTI-PENETRATION AGENTS" EXPERIMENTAL PARASITOLOGY, NEW YORK, NY, US, Bd. 69, Nr. 3, 1989, Seiten 263-271, XP000918456 ISSN: 0014-4894
SALAFSKY B ET AL: "Development and evaluation of LIPODEET, a new long-acting formulation of N, N-diethyl-m-toluamide (DEET) for the prevention of schistosomiasis." AMERICAN JOURNAL OF TROPICAL MEDICINE AND HYGIENE, Bd. 61, Nr. 5, November 1999 (1999-11), Seiten 743-750, XP001059703 ISSN: 0002-9637
SECOR W EVAN ET AL: "Short report: Prevention of Schistosoma mansoni infections in mice by the insect repellents AI3-37220 and N,N-diethyl-3-methylbenzamide." AMERICAN JOURNAL OF TROPICAL MEDICINE AND HYGIENE, Bd. 60, Nr. 6, Juni 1999 (1999-06), Seiten 1061-1062, XP001059704 ISSN: 0002-9637
KIUCHI FUMIYUKI ET AL: "Synthesis and nematocidal activity of aralkyl- and aralkenylamides related to piperamide on second-stage larvae of Toxocara canis." CHEMICAL & PHARMACEUTICAL BULLETIN (TOKYO), Bd. 45, Nr. 4, 1997, Seiten 685-696, XP001063962 ISSN: 0009-2363
WALCHSHOFER N ET AL: "ANTHELMINTIC ACTIVITY OF SOME 3-SUBSTITUTED PHENYL-1-ALKYL OR PHENYL PROPENONES AND PROPENAMIDES" ARZNEIMITTEL-FORSCHUNG, Bd. 41, Nr. 10, 1991, Seiten 1068-1071, XP001063981 ISSN: 0004-4172
FOSTER J M ET AL: "Effect of insect-growth-disrupting amines and amides on Schistosoma mansoni in vitro." JOURNAL OF PARASITOLOGY, Bd. 82, Nr. 2, 1996, Seiten 340-343, XP001059666 ISSN: 0022-3395
Attorney, Agent or Firm:
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT (Leverkusen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Mittel zur Abwehr von helminthischen Parasiten, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einer Verbindung der Formel (I) in welcher Y für Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl oder für den Rest OX steht, X für Wasserstoff, CORl l, COOR12, R13 steht, RI für einen gegebenenfalls substituierten Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl oder Cycloalkenylrest steht, R2, Rll, R12 und Rl3 gleich oder verschieden sind und für gegebenenfalls substituierte Alkyloder Alkenylreste stehen, R3 bis Rl gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff oder für gegebe nenfalls substituierte Alkenylreste stehen und wobei R2 und R3 gemeinsam mit den Atomen, an welche sie gebunden sind auch einen gegebenenfalls substituierten monocyclischen Ring bilden können und n und m gleich oder verschieden sind und 0 oder 1 bedeuten, mit der Maß gabe, dass X nicht für Wasserstoff oder R13 steht, wenn n und m für 0 stehen.
2. Mittel zur Abwehr von helminthischen Parasiten gemäß Anspruch 1, gekenn zeichnet durch einen Gehalt an mindestens einer Verbindung der Formel (I), in welcher Y für Wasserstoff, C1C6Alkyl oder für den Rest OX steht, X für Wasserstoff, CORAL oder R13 steht, RI für C3C7Cycloalkyl, C3C7Cycloalkenyl ClCzAlkylC3C7Cyclo alkyl, C1C2AlkylC3C7Cycloalkenyl, wobei die Cycloalkyloder Cycloalkenylringe der vorgenannten Reste gegebenenfalls bis zu dreifach durch ClC6Alkyl oder durch eine ClC6Dialkylenbrücke substituiert sind oder Rl für ClC7Alkyl oder C3C7Alkenyl steht, R2, Rl l, Rl3 gleich oder verschieden sind und für ClC6Alkyl stehen, R3 bis R6 gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff oder ClC6Alkyl stehen, wobei R2 und R3 gemeinsam mit den Atomen, an welche sie gebunden sind, einen 5oder 6gliedrigen monocyclischen Ring bil den können und n für l und m für 0 steht.
3. Verfahren zur Bekämpfung von parasitischen Helminthen, dadurch gekenn zeichnet, dass man Verbindungen der Formel (I) gemäß Anspruch 1 auf Helminthen und/oder ihren Lebensraum einwirken lässt.
4. Verwendung von Verbindungen der Formel (I) gemäß Anspruch 1 zur Be kämpfung von parasitischen Helminthen.
5. Verfahren zur Herstellung von Mitteln zur Abwehr von helminthischen Para siten, dadurch gekennzeichnet, dass man Verbindungen der Formel (I) gemäß Anspruch 1 mit Streckmitteln und/oder oberflächenaktiven Mitteln vermischt.
Description:
Anthelmintika zur Verhinderung von parasitären Infektionen bei Mensch und Tier 11 Die vorliegende Erfindung betrifft Mittel enthaltend bestimmte, als Repellentien geeignete Wirkstoffe und deren Verwendung zur Verhinderung einer Infektion des Menschen bzw. von Tieren mit den Infektionsstadien von parasitischen Plattwürmern (Plathehninthen). Die Mittel kommen dabei auf der Haut gegen solche Stadien der Plattwürmer, sogenannte Cercarien, zum Einsatz, die durch die Haut in den Wirts- körper eindringen können.

Mehrere Arten von Plathelminthen verursachen schwerwiegende Erkrankungen von Menschen und Tieren. In tropischen Ländern führen insbesondere Infektionen mit Schistosoma-Arten zu chronischem Leiden und oft zum Tod. Wichtige Erreger sind Schistosoma mansoni, Schistosoma haematobium und Schistosoma japonicum.

Betroffen sind die einheimische Bevölkerung, Touristen, Mitarbeiter von humani- tären Hilfsorganisationen sowie militärisches Personal. Bei der Infektion des Menschen können die infektionsfahigen Cercarien, die sich im Wasser offener Gewässer befinden, durch die Haut in den Körper eindringen.

Ebenfalls problematisch ist in Ländern mit gemäßigtem Klima der Befall von Menschen mit Cercarien verschiedener Arten der Gattungen Trichobilharzia und Ornithobilharzia, die sich in die Haut einbohren und eine Dermatitis hervorrufen können. Solche Infekte erfolgen bei Freizeitaktivitäten an Binnengewässern oder Meeresküsten sowie bei Tätigkeiten in der Fischerei, Teichwirtschaft oder Feldbe- wässerung. Generell ist in vielen Situationen des täglichen Lebens der Kontakt der Haut mit u. U. kontaminiertem/infiziertem Wasser unvermeidbar.

Eine erfindungsgemäße Vorbehandlung der Haut mit anthelminthisch wirkenden Substanzen kann jedoch vor einem Eindringen der Erreger schützen.

In der Vergangenheit wurden bereits einige Verbindungen auf ihre Tauglichkeit zur Verhinderung von Infektionen mit solchen Parasiten getestet. Die bisher für die

erfindungsgemäßen Zwecke beschriebenen Substanzen sind jedoch toxisch, wenn sie durch die Haut oder nach oraler Aufnahme in den Körper gelangen : So zeigt z. B. Hexachlorophen eine abtötende Wirkung auf Cercarien von Schisto- soma mansoni (Fripp, P. J. and Armstrong, F. I., The efficacy of hexachlorophene skin cleanser as a cercariae repellent. South African Med. J. 47 : 1973,526-527).

Hexachlorophen kann wegen gesundheitlicher Risiken, insbesondere Leberschäden, beim Menschen nicht auf der Haut angewandt werden. Es ist giftig bei Berührung mit der Haut und beim Verschlucken, kann möglicherweise Missbildungen hervor- rufen und ist eventuell krebserregend [Kommission der Europäischen Gemeinschaf- ten, Richtlinie 93/72/EWG vom 1. Sept. 1993, Anhang Bd. I und II (EU Gefahrstoff- Verordnung) mit Ergänzungen bis 1999, Amtsblatt der EUL258A, 36. Jahrgang, 16.

Okt. 1993, Ergänzungen bis 1997].

Niclosamid wirkt gegen Eindringen von Cercarien [Bruce, J. I. et al. (1992) Efficacy of niclosamide as a potential topical antipenetrant (TAP) against cercariae of Schisto- soma mansoni in monkeys. Mem. Inst. Oswaldo Cruz 87 : 28 1-289.] ist aber toxikolo- gisch bedenklich, weil es möglicherweise vererbbare genetische Schäden verursa- chen kann (Registry of Toxic Effects of Chemical Substances, National Institute of Occupational Safety and Health). Die Anwendung auf der Haut bei Exposition in Gewässern verbietet sich durch seine umweltgefährdende Eigenschaft, da Niclosamid stark wassergefährdend ist [Umweltbundesamt (Hrsg.) Katalog wassergefährdender Stoffe. LTwS-Nr. 12. Mai 1996 mit laufenden Ergänzungen, Berlin 1996]. Daher hat bisher keine kommerzielle Anwendung gegen Cercarien beim Menschen stattgefun- den.

N, N-Diethyl-m-toluamid (DEET) wirkt auf Cercarien von Schistosoma mansoni [Salafsky, B. et al. Evaluation of N, N-diethyl-m-toluamide (DEET) as a topical agent for preventing skin penetration by cercariae of Schistosoma mansoni. Am. J.

Trop. Med. Hyg. 58 : 1998, 828-834). DEET besitzt jedoch einige ungünstige Eigen- schaften.

Die Wirkung der bisher beschriebenen Anthelminthika gegen infektiöse Stadien von Plathelminthen wurde bisher nur an Cercarien der Art Schistosoma mansoni getestet, so dass eine Wirksamkeit dieser Mittel gegen andere Wunnarten bislang nicht nachgewiesen war.

Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass die erfindungsgemäßen Mittel geeignet sind, um Mensch und Tier einen effektiven Schutz vor Infektionen mit Plathelminthen, insbesondere Schistosoma haematobium, Schistosoma japonicum, Trichobilharzia spp. und Ornithobilharzia spp., aber auch Echinostoma spp. u. a. zu bieten.

Die Erfindung betrifft demnach l. Mittel zur Abwehr von helminthischen Parasiten, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einer Verbindung der Formel (I) in welcher Y für Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl oder für den Rest O-X steht, X fürWasserstoff, CORll, COOR12, R13 steht, Ri für einen gegebenenfalls substituierten Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl oder Cycloalkenylrest steht,

R2, Rll, R12 und R13 gleich oder verschieden sind und für gegebenenfalls substituierte Alkyl-oder Alkenylreste stehen, R3 bis R10 gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff oder für gegebe- nenfalls substituierte Alkenylreste stehen und wobei R2 und R3 gemeinsam mit den Atomen, an welche sie gebunden sind auch einen gegebenenfalls substituierten monocyclischen Ring bilden können und n und m gleich oder verschieden sind und 0 oder 1 bedeuten, mit der Maß- gabe, dass X nicht für Wasserstoff oder R13 steht, wenn n und m für 0 stehen.

2. Mittel zur Abwehr von helminthischen Parasiten gemäß Punkt 1, gekenn- zeichnet durch einen Gehalt an mindestens einer Verbindung der Formel (I), in welcher Y für Wasserstoff, Cl-C6-Alkyl oder für den Rest O-X steht, X für Wasserstoff, CORl 1 oder R13 steht, RI für C3-C7-Cycloalkyl, C3-C7-Cycloalkenyl, C1-C2-Alkyl-C3-C7-Cyclo- alkyl, C1-C2-Alkyl-C3-C7-Cycloalkenyl, wobei die Cycloalkyl-oder Cycloalkenylringe der vorgenannten Reste gegebenenfalls bis zu dreifach durch C1-C6-Alkyl oder durch eine Cl-C6-Dialkylenbriicke substituiert sind oder R1 für C1-C7-Alkyl oder C3-C7-Alkenyl steht, R2, Rl l R13 gleich oder verschieden sind und für Cl-C6-Alkyl stehen,

R3 bis R6 gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff oder Cl-C6-Alkyl stehen, wobei R2 und R3 gemeinsam mit den Atomen, an welche sie gebunden sind, einen 5-oder 6-gliedrigen monocyclischen Ring bil- den können und n für 1 und m für 0 steht.

3. Verfahren zur Bekämpfung von parasitischen Helminthen, dadurch gekenn- zeichnet, dass man Verbindungen der Formel (I) gemäß Punkt 1 auf Helminthen und/oder ihren Lebensraum einwirken lässt.

4. Verwendung von Verbindungen der Formel (I) gemäß Punkt 1 zur Be- kämpfung von parasitischen Helminthen.

5. Verfahren zur Herstellung von Mitteln zur Abwehr von helminthischen Para- siten, dadurch gekennzeichnet, dass man Verbindungen der Formel (I) gemäß Punkt 1 mit Streckmitteln und/oder oberflächenaktiven Mitteln vermischt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform steht in Formel (I) der Substituent Y für Wasserstoff oder Cl-C6-Alkyl, wie z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sek.-Butyl, iso-Butyl oder tert.-Butyl, Pentyl oder Hexyl. In diesem Fall steht Ri bevorzugt für C3-C7-Cycloalkyl, C3-C7-Cycloalkenyl, Ci-C2-Alkyl-C3-C7-Cyclo- alkyl, Cl-C2-Alkyl-C3-C7-Cycloalkenyl, wobei die Cycloalkyl-oder Cycloalkenyl- ringe der vorgenannten Reste gegebenenfalls bis zu dreifach durch Cl-C6-Alkyl oder durch eine Cl-C6-Dialkylenbrücke substituiert sind.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform geeignet für den Einsatz in den erfindungs- gemäßen Mitteln sind Verbindungen der Formel (I), in welcher

Y für den Rest O-X steht, X fiir Wasserstoff, COR1 l, COOR12, R13 steht, Rl für gegebenenfalls substituierte Alkyl-oder Alkenylreste steht, R2, Rll, R12 und R13 gleich oder verschieden sind und für gegebenenfalls substituierte Alkyl-oder Alkenylreste stehen, R3 bis R10 gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff oder für gegebe- nenfalls substituierte Alkenylreste stehen und wobei R2 und R3 gemeinsam mit den Atomen, an welche sie gebunden sind auch einen gegebenenfalls substituierten monocyclischen Ring bilden können und n und m gleich oder verschieden sind und 0 oder 1 bedeuten, mit der Maß- gabe, dass X nicht für Wasserstoff oder Rl3 steht, wenn n und m für 0 stehen.

Von diesen besonders geeignet sind Verbindungen der Formel (I), in welcher X für Wasserstoff, CORI l oder R13 steht, RI für Cl-C7-Alkyl oder C3-C7-Alkenyl steht, R2, R11, R13 gleich oder verschieden sind und für C3-C6-Alkyl stehen, R3 bis R6 gleich oder verschieden sind und fürWasserstoff oder Cl-C6-Alkyl stehen, wobei R2 und R3 gemeinsam mit den Atomen, an welche sie gebunden sind, einen 5-oder 6-gliedrigen monocyclischen Ring bil- den können und

n für 1 und m für 0 steht.

In diesen Verbindungen bilden R2 und R3 ganz besonders bevorzugt gemeinsam mit den Atomen, an welche sie gebunden sind, einen 5-oder 6-gliedrigen mono- cyclischen Ring, insbesondere einen Piperazinring.

Von diesen wiederum besonders geeignet sind die Verbindungen der Formel (la) worin X für Wasserstoff, COR11, COOR12, R13 steht, wobei Rlln R12 und R13 gleich oder verschieden sind und für gegebenenfalls substituierte Alkyl-oder Alkenylreste, insbesondere ftir Wasserstoff oder Cl-C4-Alkyl, wie z. B.

Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sek.-Butyl, iso-Butyl oder tert.- Butyl, stehen und Rl für Cl-C6-Alkyl oder für C3-C6-Alkenyl steht.

Im einzelnen seien die folgenden Verbindungen der Formel (I) bzw. (Ia)

als besonders geeignet fiir die Verwendung in den erfindungsgemäßen Mitteln genannt.

Die Verbindungen der Formel (I) und (Ia) und ihre Herstellung sind aus DE OS 37 08 033 bekannt.

Ebenfalls zur erfindungsgemäßen Verwendung geeignet ist die folgende Verbindung der Formel (I) Diese Verbindung ist bekannt und kommerziell erhältlich.

Die in den erfindungsgemäßen Mitteln enthaltenen Wirkstoffe wurden bereits speziell zur Verwendung als Repellent auf der Haut gegen Insekten und Zecken eingesetzt.

Ein wesentlicher Vorteil der Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen ist deren hohe Haut-, Pflanzen-und Umweltverträglichkeit und die generell geringe Toxizität dieser Verbindungen.

Es ist weiterhin wünschenswert, beim Aufenthalt im Freien gegen Moskitos geschützt zu sein, die zum einen als belästigend empfunden werden, zum anderen können die Moskitos mit ihren Stichen speziell in den Tropen Krankheiten wie Mala- ria, verschiedene Viren, Filarien und Parasiten übertragen. Die erfindungsgemäßen Mittel ermöglichen nun die gleichzeitige Prävention vor Infektionen mit Plathel- minthen und Schutz vor Moskitos mit einem Mittel. Damit wird die Notwendigkeit der gleichzeitigen Anwendung von zwei verschiedenen, möglicherweise nicht mit- einander verträglichen Mitteln auf der Haut vermieden.

Die erfindungsgemäßen Mittel können neben den Wirkstoffen auch alle üblichen Hilfs-und Zusatzstoffe enthalten, welche in Formulierungen zur topikalen Applika- tion verwendet werden.

Die Anwendung der Wirkstoffe erfolgt direkt oder in Form von geeigneten Zubereitungen dermal oder mit Hilfe wirkstoffhaltiger Formkörper wie z. B. Streifen, Platten, Bänder, Halsbänder, Ohrmarken, Gliedmaßenbänder, Markierungsvorrich- tungen.

Die dermale Anwendung geschieht z. B. in Form des Badens, Tauchens (Dippen), Spriihens (Sprayen), Aufgießen (pour-on oder spot-on), Waschens, Schamponierens, Begießen, Einpuderns.

Geeignete Zubereitungen sind : Lösungen oder Konzentrate zur Verabreichung nach Verdünnung, Lösungen zum Gebrauch auf der Haut, Aufgußformulierungen, Gele ; Emulsionen und Suspensionen zur dermalen Anwendung sowie halbfeste Zuberei- tungen ; Formulierungen, bei denen der Wirkstoff in einer Salbengrundlage oder in einer Öl in Wasser oder Wasser in Öl Emulsionsgrundlage verarbeitet ist ; Feste Zubereitungen wie Pulver, wirkstoffhaltige Formkörper.

Lösungen zum Gebrauch auf der Haut werden aufgeträufelt, aufgestrichen, eingerieben, aufgespritzt, aufgesprüht oder durch Tauchen (Dippen), Baden oder Waschen aufgebracht.

Die Lösungen werden hergestellt, indem der Wirkstoff in einem geeigneten Lösungs- mittel gelöst wird und evtl. Zusätze wie Lösungsvermittler, Säuren, Basen, Puffersalze, Antioxidantien, Konservierungsmittel zugefügt werden.

Als Lösungsmittel seien genannt : Physiologisch verträgliche Lösungsmittel wie Wasser, Alkohole wie Ethanol, Butanol, Benzylakohol, Glycerin, Kohlenwasserstoffe, Propylenglykol, Polyethylenglykole, N-Methyl-pyrrolidon, sowie Gemische derselben.

Die Wirkstoffe lassen sich gegebenenfalls auch in physiologisch verträglichen pflanzlichen oder synthetischen Ölen lösen.

Als Lösungsvermittler seien genannt : Lösungsmittel, die die Lösung des Wirkstoffs im Hauptlösungsmittel fordern oder sein Ausfallen verhindern. Beispiele sind Polyvi- nylpyrrolidon, polyoxyethyliertes Rhizinusöl, polyoxyethylierte Sorbitanester.

Konservierungsmittel sind : Benzylalkohol, Trichlorbutanol, p-Hydroxybenzoesäure- ester, n-Butanol.

Es kann vorteilhaft sein, bei der Herstellung der Lösungen Verdickungsmittel zuzufügen. Verdickungsmittel sind : Anorganische Verdickungsmittel wie Bentonite, kolloidale Kieselsäure, Aluminiummonostearat, organische Verdickungsmittel wie Cellulosederivate, Polyvinylalkohole und deren Copolymere, Acrylate und Meth- acrylate.

Gele, die auf die Haut aufgetragen oder aufgestrichen werden, werden hergestellt indem Lösungen, die wie oben beschrieben hergestellt worden sind, mit soviel Verdickungsmittel versetzt werden, dass eine klare Masse mit salbenartiger Konsistenz entsteht. Als Verdickungsmittel werden die weiter oben angegebenen Verdickungs- mittel eingesetzt.

Aufgießformulierungen werden auf begrenzte Bereiche der Haut aufgegossen oder aufgespritzt, wobei der Wirkstoff sich auf der Körperoberfläche verteilt.

Aufgießformulierungen werden hergestellt, indem der Wirkstoff in geeigneten hautverträglichen Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen gelöst, suspendiert oder emulgiert wird. Gegebenenfalls werden weitere Hilfsstoffe wie Farbstoffe, Antioxidantien, Lichtschutzmittel, Haftmittel zugefügt.

Als Lösungsmittel seien genannt : Wasser, Alkanole, Glycole, Polyethylenglycole, Polypropylenglycole, Glycerin, aromatische Alkohole wie Benzylalkohol, Phenyl- ethanol, Phenoxyethanol, Ester wie Essigester, Butylacetat, Benzylbenzoat, Ether wie Alkylenglykolalkylether wie Dipropylenglykohnonomethylether, Diethylenglykol- monobutylether, Ketone wie Aceton, Methylethylketon, aromatische und/oder aliphatische Kohlenwasserstoffe, pflanzliche oder synthetische Öle, DMF, Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon, 2-Dimethyl-4-oxy-methylen-1, 3-dioxolan.

Farbstoffe sind alle zur Anwendung am Tier zugelassenen Farbstoffe, die gelöst oder suspendiert sein können.

Hilfsstoffe sind auch spreitende Öle wie Isopropylmyristat, Dipropylenglykol- pelargonat, Silikonöle, Fettsäureester, Triglyceride, Fettalkohole.

Antioxidantien sind Sulfite oder Metabisulfite wie Kaliummetabisulfit, Ascorbinsäure, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Tocopherol.

Lichtschutzmittel sind z. B. Stoffe aus der Klasse der Benzophenone oder Novantisol- säure.

Haftmittel sind z. B. Cellulosederivate, Stärkederivate, Polyacrylate, natürliche Polymere wie Alginate, Gelatine.

Emulsionen sind entweder vom Typ Wasser in Öl oder vom Typ Öl in Wasser.

Sie werden hergestellt, indem man den Wirkstoff entweder in der hydrophoben oder in der hydrophilen Phase löst und diese unter Zuhilfenahme geeigneter Emulgatoren und gegebenenfalls weiterer Hilfsstoffe wie Farbstoffe, resorptionsfordemde Stoffe, Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Lichtschutzmittel, viskositätserhöhende Stoffe, mit dem Lösungsmittel der anderen Phase homogenisiert.

Als hydrophobe Phase (Öle) seien genannt : Paraffinöle, Silikonöle, natürliche Pflanzenöle wie Sesamöl, Mandelöl, Rizinusöl, synthetische Triglyceride wie Capryl/ Caprinsäurebiglycerid, Triglyceridgemisch mit Pflanzenfettsäuren der Kettenlänge C8-12 oder anderen speziell ausgewählten natürlichen Fettsäuren, Partialglycerid- gemische gesättigter oder ungesättigter eventuell auch hydroxylgruppenhaltiger Fettsäuren, Mono-und Diglyceride der Cg/Clo-Fettsäuren.

Fettsäureester wie Ethylstearat, Di-n-butyryl-adipat, Laurinsäurehexylester, Dipropy- len-glykolpelargonat, Ester einer verzweigten Fettsäure mittlerer Kettenlänge mit gesättigten Fettalkoholen der Kettenlänge Cig-Cis, Isopropylmyristat, Isopropyl- palmitat, Capryl/Caprinsäureester von gesättigten Fettalkoholen der Kettenlänge Ci2-C18, Isopropylstearat, Ölsäureoleylester, Ölsäuredecylester, Ethyloleat, Milch- säureethylester, wachsartige Fettsäureester wie Dibutylphthalat, Adipinsäurediiso- propylester, letzterem verwandte Estergemische u. a. Fettalkohole wie Isotride- cylalkohol, 2-Octyldodecanol, Cetylstearyl-alkohol, Oleylalkohol.

Fettsäuren wie z. B. Ölsäure und ihre Gemische.

Als hydrophile Phase seien genannt : Wasser, Alkohole wie z. B. Propylenglycol, Glycerin, Sorbitol und ihre Gemische.

Als Emulgatoren seien genannt : nichtionogene Tenside, z. B. polyoxyethyliertes Rizinusöl, polyoxyethyliertes Sorbitanmonooleat, Sorbitanmonostearat, Glycerinmono- stearat, Polyoxyethylstearat, Alkylphenolpolyglykolether ; ampholytische Tenside wie Di-Na-N-lauryl-ß-iminodipropionat oder Lecithin ; anionaktive Tenside, wie Na-Laurylsulfat, Fettalkoholethersulfate, Mono/Dialkylpoly- glykoletherorthophosphorsäureestermonoethanolaminsalz ; kationaktive Tenside wie Cetyltrimethylammoniumchlorid.

Als weitere Hilfsstoffe seien genannt : Viskositätserhöhende und die Emulsion stabilisierende Stoffe wie Carboxymethylcellulose, Methylcellulose und andere Cellulose-und Stärke-Derivate, Polyacrylate, Alginate, Gelatine, Gummi-arabicum, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Copolymere aus Methylvinylether und Malein- säureanhydrid, Polyethylenglykole, Wachse, kolloidale Kieselsäure oder Gemische der aufgeführten Stoffe.

Suspensionen werden hergestellt, indem man den Wirkstoff in einer Trägerflüssigkeit gegebenenfalls unter Zusatz weiterer Hilfsstoffe wie Netzmittel, Farbstoffe, resorp- tionsfordemde Stoffe, Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Lichtschutzmittel suspendiert.

Als Trägerflüssigkeiten seien alle homogenen Lösungsmittel und Lösungsmittel- gemische genannt.

Als Netzmittel (Dispergiermittel) seien die weiter oben angegebenen Tenside genannt.

Als weitere Hilfsstoffe seien die weiter oben angegebenen genannt.

Halbfeste Zubereitungen zur dermalen Verabreichung unterscheiden sich von den oben beschriebenen Suspensionen und Emulsionen nur durch ihre höhere Viskosität.

Zur Herstellung fester Zubereitungen wird der Wirkstoff mit geeigneten Trägerstoffen gegebenenfalls unter Zusatz von Hilfsstoffen vermischt und in die gewünschte Form gebracht.

Als Trägerstoffe seien genannt alle physiologisch verträglichen festen Inertstoffe. Als solche dienen anorganische und organische Stoffe. Anorganische Stoffe sind z. B.

Kochsalz, Carbonate wie Calciumcarbonat, Hydrogencarbonate, Aluminiumoxide, Kieselsäuren, Tonerden, gefälltes oder kolloidales Siliciumdioxid, Phosphate.

Hilfsstoffe sind Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Farbstoffe, die bereits weiter oben aufgeführt worden sind.

Weitere geeignete Hilfsstoffe sind Schmier-und Gleitrnittel wie z. B. Magnesiumstea- rat, Stearinsäure, Talkum, Bentonite.

Weiterhin ist es wünschenswert, dass ein solches Schutzmittel auch noch nach länge- rem Wasserkontakt, beispielsweise beim Schwimmen, Kleiderwaschen oder Fischen, noch eine ausreichende Schutzwirkung zeigt. Zu diesem Zweck können die erfin- dungsgemäßen Mittel auch wasserabweisende bzw. wasserfeste Substanzen enthal- ten.

Geeignete wasserfeste Substanzen wurden bisher schon in Sonnenschutzmitteln ein- gesetzt, die den Benutzer gegen die UV-Strahlung der Sonne schützen sollen (z. B.

US 55 18712 und US 4810489). Das Ziel war dabei, den Sonnenschutz auch aufrecht zu erhalten wenn der Benutzer schwimmen war oder heftig schwitzt etc. Sonnen- schutzmittel enthaltend solche wasserfesten bzw. wasserabweisenden Substanzen und Insektenrepellentien sind bereits bekannt (US5716602). Bisher wurden jedoch noch keine Mittel, enthaltend Anthelminthika beschrieben.

Es können dementsprechend auch wasserfeste Substanzen im erfindungsgemäßen

Mittel enthalten sein. Dies können fettlösliche, wasserunlösliche Stoffe sein sowie Verbindungen welche die Haftmg des Mittels auf der Haut erhöhen.

In Hautschutzprodukten könnten als wasserfeste Bestandteile beispielsweise 1- 50 Gew. % eines Polymers wie Polyinylpyrrolidone, Polyacrylate, Silicone etc. enthalten sein.

Die Mittel zur topischen Anwendung können als Spray, Lösung, Creme, Salbe oder schicht-bzw. filmbildende Mittel, nach den zur Herstellung von Kosmetika bekann- ten Verfahren (Schrader, K. (1979) Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika. Dr.

Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg), formuliert werden.

Zur Anwendung werden die erfindungsgemäßen Formulierungen in verbraucherge- rechter Menge gleichmäßig und lückenlos abdeckend auf die Haut aufgetragen.

Die erfindungsgemäßen Mittel sind selbstverständlich auch zur Anwendung am Tier geeignet, um die Infektion der Tiere mit Parasiten dieser Gattungen zu verhindern.

Die Mittel können bei Hobbytieren, wie beispielsweise Hunden und Katzen und bei Nutztieren, beispielsweise Rindern, Schweinen, Schafen u. a. angewendet werden.

Bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Mittel werden im allgemeinen 0,03 bis 1 mg, bevorzugt 0,03 bis 0,1 mg und besonders bevorzugt 0,04 bis 0,06 mg des Wirkstoffes pro Quadratzentimeter Haut aufgebracht. Dadurch wird ein prophylaktischer Schutz gegen hautdurchdringende Würmer bzw. deren Vorstadien erreicht. Während eines längeren Aufenthaltes im Wasser ist der Wirkstoff wiederholt aufzutragen.

Die erfindungsgemäßen Mittel werden durch die folgenden Beispiele illustriert ohne sie jedoch einzuschränken.

Biologisches Beispiel Wirksamkeit gegen Schistosoma mansoni-Cercarien [500 glll Endkonzentration der Wirkstoffe] Zur Infektion wurden Schnecken (Biomphalaria glabrata) mit jeweils 8 Miracidien in in 10 ml Wasser über Nacht inkubiert. Cercarien wurden etwa 6 bis 9 Wochen nach Infektion gewonnen, indem die im Dunkeln gehaltenen Schnecken mit Licht bestrahlt und die danach ausschwärmenden Cercarien innerhalb von 2 Stunden gesammelt wurden.

Den Versuchsansätzen wurde soviel Cercarien-haltiges Wasser zugesetzt (1 bzw.

2 ml, siehe unten), daß jeder Ansatz etwa 100 bis 150 Cercarien enthielt.

5 pI Wirkstoff wurden mit 25 Ill PEG300 gründlich vermischt. Anschließend wurde 9ml Aquarienwasser zugesetzt und der Ansatz heftig geschüttelt. Nach (zeit- versetzter) Zugabe von 1 ml Cercarien-Suspension wurde jeweils ab sofort mit der Stereolupe das Überleben der Cercarien beobachtet. Zur Einteilung der Wirksamkeit der Wirkstoffe wurde folgende Einteilung verwendet : 0 = keine Wirkung über die gesamte Versuchsdauer von 120 Minuten ; 1 = schwache Wirkung (Cercarien weisen eine stark verringerte Beweglichkeit auf) ; 2 = gute Wirkung (Cercarien sind nur noch leicht beweglich und gekrümmt) ; 3 = volle Wirksamkeit (Cercarien sind vollkommen regungslos) Bewertung für verschiedene erfindungsgemäße Verbindungen : Verbindung Bewertung