EP0011223A1 | 1980-05-28 | |||
EP0017784A1 | 1980-10-29 |
1. | Korrosionsschutzpigmente auf der Basis von Erdalkalihydrogenphosphaten, dadurch gekennzeichnet, daß sie 20 ol.% bis 60 Mol.% Erdalkalicarbonat und 40 bis 80 Mol.% Erdalkalihydrogenphosphat des gleichen Erdalkalimetalls enthalten. |
2. | Korrosionsschutzpigmente nach Anspruch 1 , dadurch *0 gekennzeichnet, daß das Erdalkalimetall Magnesium und/oder Strontium ist. |
3. | Korrosionsschutzpigmente nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie Zusätze von 15 Fluorosilicaten und/oder Fluoroboraten und/oder Alkali¬ bzw. Erdalkalifluoriden enthalten. |
4. | Korrosionsschutzpigmente nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusätze 0,05 bis 3 Gew..%, 20 insbesondere 0,1 bis 1 Gew.% und vorzugsweise 0,1 bis 0,5 Gew.% betragen. 25. |
In der Praxis haben strσntiumchromathaltige Primer bei der Herstellung von Beschichtungen zum Schutz von Metallen, insbesondere von vorbehandelten Aluminiumlegierungen, in der Flugzeugindustrie große Bedeutung. Die besten Beschichtungs-: Systeme für Verkehrsflugzeuge bestehen seit geraumer Zeit aus einer chemischen Konversionsschicht, nämlich einer Chromat-:, Phosphat-*Schutzschicht, die auf AI-Oberflächen im Tauch-, Wisch-, Spritz-t oder Walzverfahren als Korrosionsschutz erzeugt wird und z.B. unter der Bezeichnung Alodine 1200 bekannt ist, oder einem sauren Washpri er, da¬ nach einer Epoxyamin oder Polyamid-sKorrosionsschutzbeschich-i tung oder einer Polyurethan (PUR) Korrosionsschutzbeschich- tung mit einer hochglänzenden aliphatischen PüR- ^ Deckbeschich- tung. Durch die Verwendung von strontiumchromat in der Korrosionsschutzbeschichtung wird die Piliformkorrosion verhindert. Filiformkorrosion wird nur auf vorbehandslten Untergründen wie Fe, zn. Mg, Stahl, Ni, Cr und besonders AI beobachtet. Zwischen dem chemisch vorbehandelten Untergrund und der Beschichtung tritt von einer beschädigten stelle im Lackfilm ein (sternförmiger) Haftungsverlust → bevorzugt bei Luftfeuchtigkeiten von 65 - 95 % und Temperaturen von ca. 30°C, auf, der zum Abplatzen der Beschichtung führt.
So ist auch aus der DE-PS 74 77 80 eine Gruppe von Korrosionsschutzpigmenten bekannt, wobei auf inaktive
Füllstoffe ein Verbindungsgemisch niedergeschlagen wird, das als Kation mindestens zwei der Metalle Calcium, Strontium, Barium, Magnesium, Zink und als Anion Chromation und noch mindestens ein Anion der Kohlen-, Phosphor-*, Kiesel-, Fluorwasserstoff- oder Borsäure enthält. Somit ist immer ein Chromat vorhanden, wobei die besten Ergebnisse ebenfalls mit Strontiumchromat erzielt werden.
Strontiumchromat gehört jedoch zu den Korrosionsschutz- pigmenten, die wie Zinkchromat, aufgrund ihrer kanzerogenen
Wirkung physiologisch bedenklich sind und nach Möglichkeit nicht mehr verwendet werden sollten.
Als Ersatz hat man Zinkphosphat und modifizierte 5 Zinkphosphate versucht, wie sie in den EU-A Nr. 0054266 und 0054267 gezeigt sind und die aus Umweltgründen in zunehmendem Maße anstelle von Zinkchro at eingesetzt werden. Diese Zinkphosphate führen jedoch zu keiner Veränderung der Filiformkorrosion. Man hat auch Strontiumhydrogenphosphate ~~ ® untersucht, jedoch ergaben diese nicht die Schutzwirkung, die bei Strontiumchromat festzustellen ist.
Die EU-PS 0011223 zeigt ein korrosionsinhibierendes Pigment und eine Anstrichfarbe auf Phosphatbasis, bestehend aus
15 einer Mischung von 3 bis 97 Gew.-% MgHP0 4 . 3H_0, Rest CaHPO- . 2H-0. Das Pigment eignet sich insbesondere zum Schutz von Eisen und Eisenlegierungen und kann als Anstrichfarbe oder Paste aufgebracht werden. Das Pigment ist bis zu 95 Gew.-% durch Pigmentstreckungsmittel austauschbar,
20 z.B. Baryte, Talkum, Erdalkalicarbonate oder Wollastonit und in der getrockneten Schutzschicht soll das Pigment in einer Pigmentvolumenkonzentration von 10 bis 60 Vol.-% vorhanden sein.
2° Diese Kombinationspigmente aus Magnesium und
Calciumhydrogenphosphat eignet sich jedoch nicht recht gut für Aluminium oder gemischte Untergründe, die nicht ausschließlich aus Eisen und Eisenlegierungen bestehen.
30 ES besteht also immer noch ein Bedürfnis nach einer
Korrosionsschutzbeschichtung für Metalle, insbesondere
Aluminium, welche nichttoxisch aber hinsichtlich ihrer
Beständigkeit gegen Filiformkorrosion mit dem bekannten
Strontiumchromat vergleichbar sind. 35
1 Es wurde nun gefunden, daß carbonathaltige Erdalkalihydrogen- phosphate, insbesondere Magnesium- und Strontiumhydrogen- phosphate, bessere Beständigkeiten gegen Filiformkorrosion aufweisen als andere Metallphosphate, insbesondere auch als
° Magensiumhydrogenphosphat und Strontiumhydrogenphosphat ohne
Carbonatbestandteil des gleichen Erdalkalimetalls. Die komplexe Wirkung dieser carbonathaltigen Erdalkaliphosphate wird durch Zusätze von Fluorosilicaten und/oder
Fluoroboraten und/oder Alkalis bzw. Erdalkalifluoriden noch
-- Q weiter verbessert. Dabei kommen als Metallteil der
Fluorosilicate und Fluoroborate Schwermetalle aber auch die
Gruppen II und III des Periodischen Systems, also
Erdalkalimetalle und Erdmetalle,- und hier insbes. AI, in
Frage. 15
Es sind wenigstens 40 Mol.-% Erdalkalicarbonat im Komplex erforderlich, um eine ausreichende Korrosionsschutzwirkung zu ergeben, noch besser sind 50 Mol.-*% Erdalkalicarbonat, Rest Erdalkalihydrogenphosphat. Ein Carbonatanteil von 80 % 0 soll nicht überschritten werden.
Die Zusätze an Fluorosilicaten oder Fluoroboraten und/oder Alkali- bzw. Erdalkalifluoriden sind verhältnismäßig gering und betragen etwa 0,05 bis 3 %, insbesondere 0,1 bis 1 %, 25 wobei häufig eine Mengen von 0,1 bis 0,5 % sehr gute
Ergebnisse liefert. Dies kann, ebenso wie das Verhältnis zwischen Erdalkalihydrogenphosphat und Erdalkalicarbonat, durch wenige Routineversuche ausprobiert werden
0 Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
HerStellungsbeispiel
Durch die Umsetzung von Magnesiumcarbonat in einer wäßrigen 5 10 - 40 %igen Suspension mit technischer Phosphorsäure im
Mol-Verhältnis 2 : 1 entsteht Magnesiu hydrogenphosphat mit
einem Carbonatanteil von 50 Mol-%. Die Reaktion kann bei Temperaturen zwischen Zimmertemperatur und Siedehitze des Gemisches durchgeführt werden, wird jedoch vorzugsweise bei einer Menge von einigen Kilo bei Temperaturen von 30 bis 50°C für eine Zeitdauer von 30 min durchgeführt, wobei die Zeitdauer aber auch die Temperatur von der umgesetzten Menge abhängen. Bei einer Produktionscharge von ca. 5 t z.B. steigt die Temperatur durch die entstehende Reaktionswärme auf ca. 90°C und die Reaktion dauert ca. 3 h. Die Reaktionsdauer und Reaktionstemperatur sind also umso länger und höher,je größer die eingesetzte Menge ist. Die Temperaturerhöhung hat auch die günstige Wirkung, daß die Reaktionszeit in vernünftigen Grenzen gehalten werden kann. Die gefällten Pigmente werden in üblicher Weise abfiltriert, bei 105°C getrocknet und vermählen.
In gleicher Weise wurden Mischpigmente aus Strontiumcarbonat mit Phosphorsäure hergestellt.
Durch Variieren der Bestandteile an Carbonat und Phosphorsäure wurden Mischpigmente mit 0,7 Mol Strontiumhydrogenphosphat und 0,3 Mol Strontiumcarbonat und 0,4 Mol Strontiumhydrogenphosphat und 0,6 Mol Strontiumcarbonat hergestellt.
Dem letztgenannten Pigment wurden noch in einem Fall 0,3 % Bleifluoroborat, in einem Fall 0,3 % Kupferfluorosilicat, in einem Fall 0,1 % Kaliumfluorid und in einem Fall 0,3 % Magnesiumfluorosilicat zugesetzt.
Diese Pigmente, die mit Pigment 1 bis 5 bezeichnet sind, wurden gemäß der folgenden Tabelle in Lackbeschichtungs- zusammensetzungen, wie sie für die Flugzeugbeschichtung üblich sind, mit Strontiumchromat, Zinkphosphat, Magnesium- hydrogenphosphat, Strontiumhydrogenphosphat verglichen, indem sie als übliche 2-K-Beschichtung auf Basis
Epoxy-Polyamid für Flugzeuge auf Alumiumbleche aufgetragen und dann getestet wurden.
Prüfung;
Die genannten Korrosionsschutzpigmente wurden im Vergleich zu Strontiumchromat und Zinkphosphat in Grundbeschichtungen im Beschichtungsaufbau auf Aluminiumuntergründen geprüft.
1. 1000 Stunden Salzsprühtest DIN 50021
2. 24 Stunden Wasserlagerung bei R.T.
3. 500 Stunden Lagerung bei 85 % rel.Luftfeuchtigkeit und 25°C, vorherige einstüπdige Initiierung der angeritzten Bleche im konz. HCl-Dampf.
Beschichtungssystem:
Untergrund: AL 2024CAS M D 1733-65) QQ-A-250/4, T 3 temper
Konversionsschicht: Gelbchromatierung (Alodine 1200)
Grundbeschichtung: Basis Epoxid-Polyamidharz (Rezepturen siehe Tab. 2) Trockenschichtdicke 20,um
Deckbeschichtung: Basis Polyurethanharz
Trockenschichtdicke 45 -um.
Ergebnis:
In Salzsprühtesten in der Wasserlagerung wurden mit den carbonathaltigen Korrosionsschutzpigmenten vergleichbar gute
Ergebnisse wie mit Strontiumchromat gefunden.
Wichtigstes Kriterium für die Beurteilung der neuen Korrosionsschutzpigmente ist die Prüfung der Filiformbestandigkeit. Dabei erfolgt die Bewertung durch Messung der durchschnittlichen Unterwanderung in mm am Schnitt.
Die Prüfungsergebnisse der Filiformbestandigkeit sind in der folgenden Tabelle 1 dargestellt.
TABELLE 1
Vergleich der Filiformkorrosion in mm nach 500-stündiger Lagerung bei 85 % rel. Feuchte und 25 °C
Zusatz mm
TABELLE 2
Σ-K-tä schichtungitn auf Basis F-foxy-Polyamid für Flυgzeugu
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F-I∞xidhdrz 75 %ig in Tuluol (Malw valarji-vicht: 900, 21,6 20,4 22,3 21,8 21,8 20,9 20,9 IP-XquivaljntgtvlRht 2000-2220 ) n-U.jtylao. ' tat M__ thy 1 et y 1 ku ton
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