Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
ANTIBODIES AGAINST T-CELLS AS THERAPEUTICS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/035321
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to antibodies against T-cells as therapeutics. It is the aim of the invention to provide antibodies for clinical therapy to prolong the immunosuppressive antibody effect while preventing the formation of anti-antibodies. This is attained by antibodies consisting of at least two different groups which are administered separately in time and in which at least one antibody from group B is distinguished in the constant parts of the heavy chains of an antibody of group A and in which group A, which is applied once or several times as the first one, has a T-cell eliminating action, while the further group B (which is applied after a time lapse) has a T-cell eliminating and/or T-cell antigen modulating effect.

Inventors:
THIERFELDER STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/001898
Publication Date:
December 28, 1995
Filing Date:
May 19, 1995
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
GSF FORSCHUNGSZENTRUM UMWELT (DE)
THIERFELDER STEFAN (DE)
International Classes:
A61K47/48; A61P35/00; A61P37/06; A61K39/395; C07K16/28; (IPC1-7): C07K16/28; A61K39/395; A61K47/48
Foreign References:
EP0336379A21989-10-11
Other References:
KREMMER E ET AL: "AN ALLOGENEIC IMMUNOSUPPRESSIVE MONOCLONAL ANTI- T CELL ANTIBODY CAN ELICIT NEUTRALIZING ANTI - ANTIBODIES IN MICE.", XIVTH INTERNATIONAL CONGRESS OF THE TRANSPLANTATION SOCIETY, PARIS, FRANCE, AUGUST 16-21, 1992. TRANSPLANT PROC 25 (1 BOOK 1-2). 1993. 842-843. CODEN: TRPPA8 ISSN: 0041-1345
MYSLIWIETZ, JOSEF ET AL: "Immunological approach to inhibit formation of anti - antibodies to allo- and xenogeneic anti- T cell immunoglobulin", EUR. J. IMMUNOL. (1994), 24(10), 2323-8 CODEN: EJIMAF;ISSN: 0014-2980
KREMMER, ELISABETH ET AL: "Murine anti-mouse T cell monoclonal antibodies elicit anti - antibodies in mice: Intra-species immunization model for estimating potential patient sensitization against humanized anti- T cell antibodies", EUR. J. IMMUNOL. (1993), 23(5), 1017-22 CODEN: EJIMAF;ISSN: 0014-2980
HIRSCH R. ET AL.: "Effects of in vivo administration of anti-T3 monoclonal antibody on T-cell function in mice", JOURNAL OF IMMUNOLOGY, vol. 140, no. 11, 1 June 1988 (1988-06-01), BALTIMORE US, pages 3766 - 3772
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Antikörper gegen TZellen als Therapeutikum zur verlänger¬ ten Immunsuppression und TumorZellelimination, wobei a) die Antikörper aus mindestens zwei verschiedenen Gruppen A, B bestehen, welche zeitlich von einander getrennt verabreicht werden und bei welchen sich mindestens eine Antikörperart aus der Gruppe B in den konstanten Teilen der schweren Ketten von mindestens einer Antikörperart der Gruppe A unterscheidet und b) wobei die Gruppe A, welche als erste einmal oder mehr¬ mals appliziert wird, TZelleliminierend wirkt, während die weitere Gruppe B (welche in zeitlichem Abstand ap¬ pliziert wird) TZelleliminierend und/oder TZellanti genmodulierend wirkt.
2. Antikörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Antikörperart aus der Gruppe B bispezifisch ist.
3. Antikörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Antikörperart aus der Gruppe B in seinen kon¬ stanten schweren Ketten speziesdifferent gegenüber der Anti¬ körperart der Gruppe A ist.
4. Antikörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß eine Antikörperart aus einer der Gruppen A, B in seinen konstanten schweren Ketten gentechnisch ge¬ genüber einer Antikörperart der anderen Gruppe verändert ist.
5. Antikörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß eine Antikörperart aus einer der Gruppen A, B in seinen konstanten schweren Ketten durch Einführung von chemischen Verbindungen gegenüber einer Antikörperart der anderen Gruppe verändert (z. B. DNPhaptenisiert) ist.
Description:
Antikörper gegen T-Zellen als Therapeutikum

Die Erfindung betrifft Antikörper gegen T-Zellen als Therapeu¬ tikum zur verlängerten Immunsuppression und Tumorzellelimina¬ tion.

Eine Transplantatabstoßung wird mit Immunsuppressiva, z. B. monoklonalen, immunsuppressiven, aus Mäusen, Ratten oder Gold¬ hamstern generierten Antikörpern gegen menschliche T-Lymphozy- ten behandelt. Ihre Wirkung wird jedoch begrenzt durch eine Immunreaktion, die der Patient gegen die von einer anderen Tierspezies stammenden Antikörperproteine entwickelt. Dabei entstehen sog. Anti-antikörper, die die immunsuppressive Wir¬ kung der injizierten Antikörper hemmen. So werden derzeit z. B. Abstoßungskrisen bei Patienten mit Nierentransplantaten meist nur mit einer einmaligen Antikörpertherapie behandelt. Bei erneuter Abstoßungskrise wird diese Behandlung wegen Anti- antikörperbildung im allgemeinen nicht wiederholt.

Eine klinische Therapie der Wahl zur Verlängerung der im¬ munsuppressiven Antikörperwirkung unter Vermeidung von Anti- antikörperbildung gibt es bisher nicht. Eine Wiederbehandlung mit einem anderen monoklonalen Antikörper führt ebenfalls - u. U. sogar beschleunigt - zu Anti-antikörperbildung [1]. Pa¬ tienten entwickelten auch Anti-antikörper gegen immunsuppres¬ sive Antikörper, die mit gentechnischen Methoden humanisiert d. h. der "Primatenspezies" des Patienten weitgehend angegli¬ chen, "spezies-adaptiert" worden waren [2].

Experimentell, im Mausmodell, wurde eine deutliche, sogar als Toleranzinduktion bewertete Verlängerung der Überlebenszeit von Hauttransplantaten mitgeteilt. Sie wurde beobachtet nach Injektion von hohen Dosen eines gegen Maus T(L3T4+Lyt-2)-Zel¬ len gerichteten Rattenantikörperpaars gefolgt von einem zwei¬ ten, spezies-gleichen Antikörperpaar gleicher Zellbindungsspe- zifität, das sich jedoch vom ersten durch seine geringe Elimi-

nation von T Zellen aus dem Blutkreislauf der Maus unterschied (="non-depleting' 1 nicht depletierendes d.h. eliminierendes An¬ tikörperpaar) . Das beschriebene Wirkungsprinzip basiert im Ge¬ gensatz zur Erfindung nicht auf einer kombinierten Therapie von. mindestens 2 Antikörpern mit speziesdifferenter Fc-Region [3].

Verlängerte Überlebenszeit von Hauttransplantaten und fehlende Anti-antikörperbildung wurde weiterhin mitgeteilt nach Injek¬ tion eines Ratte anti-Maus T(L3T4 = CD4+ Ly phozytensubpopula- tion)-Zellantikörpers mit folgender Injektion von (Fab*)2 Fragmenten und unfragmentierten monoklonalen Hamster anti-Maus T(CD3)-Antikörpern[4] . Auch hier wird das beschriebene Wir¬ kungsprinzip im Gegensatz zur Erfindung nicht auf eine kombi¬ nierte Therapie von zwei, gegen alle T-Zellen gerichteten An¬ tikörper mit speziesdifferenter Fc-Region zurückgeführt son¬ dern auf die mit dem ersten Antikörper erzielte Suppression der CD4+ T-Lymphozytensubpopulation [5], diese reicht jedoch nicht aus.

Dauerhafte Toleranz von Hauttransplantaten kann mit einer an¬ deren, allerdings risikobelasteten Methode in bestrahlten Mäu¬ sen nach Transplantation von Knochenmark des Hauttransplan¬ tatspenders und unter dem Schutz von Anti-T Zellantikörpern erzielt werden [6].

Es gibt bisher keine Therapie der Wahl bei konventionellen poly- oder monoklonalen immunsuppressiven Antikörpern, eine Anti-antikörperbildung im Patienten sicher zu verhindern. Auch die ersten klinischen Erfahrungen mit neuerdings gentechnisch humanisierten Antikörpern zeigen, daß Anti-antikörper gebildet werden können [2] ähnlich wie das mit murinen immunsuppressi¬ ven anti-Maus T-Zellantikörpern gezeigt wurde [7].

Eine Kombination von immunsuppressiver Antikörperbehandlung mit Chemotherapie, z. B. Cyclophosphamid oder Busulfan, birgt das Risiko von Nebenwirkungen besonders auf die Blutbildung

aber auch auf das transplantierte Gewebe aufgrund der mangeln¬ den Zellspezifität von Chemotherapeutika [3, 8]

Aufgabe der Erfndung ist es, Antikörper für eine klinische Therapie zur Verlängerung der immunsuppressiven Antikörperwir¬ kung unter Vermeidung von Anti-antikörperbildung zur Verfügung zu stellen.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Pa¬ tentanspruchs 1.

Die Unteransprüche beschreiben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.

Jede der beiden Gruppen A, B von Antikörpern kann auch eweils nur aus einer Antikörperart oder mehreren Antikörperarten be¬ stehen. Die Gruppen A, B können also onoklonal oder polyklo- nal sein. Die hier dargestellte sequentielle Behandlung mit molekularbiologisch partiell oder voll humanisierten und nichtT humanisierten Anti-T Zellantikörpern - oder mit minde¬ stens zwei Anti-T Zellantikörpern aus unterschiedlichen Spe¬ zies generiert - führt zur Verlängerung von Immunsuppression und Tumorzellsuppression. Sie ist ein tierexperimentell er¬ probtes, bisher nicht beschriebenes Behandlungsprinzip.

Das Neue, von anderen Autoren bisher nicht erkannte bzw. mit¬ geteilte Therapieprinzip der Erfindung ist immunologisch über¬ haupt nicht naheliegend. Üblicherweise suchen Immunbiologen und Mediziner eine Minderung der Im unogenität von anti-T Zellantikörpern (die die Anti-antikörperbildung hervorruft) in deren möglichst weitgehenden Angleichung an die Antikörperim- munglobulinstrukturen des Patienten, damit dieser sie eher to¬ leriert, z. B. durch gentechnische Humanisierung der aus Mäu¬ sen generierten monoklonalen immunsuppressiven Antikörper. Diese Angleichung ist aber im Prinzip letztlich nicht voll¬ ständig möglich und Ursache für Anti-antikörperbildung, weil die T-zellbindende (V) Region des immunusuppressiven Antikör-

pers so variabel ist, daß der Immunapparat des Patienten eben doch Anti-antikörper gegen sie bilden kann.

Die Erfindung basiert vielmehr auf einer gegenteiligen Erfah¬ rung, nämlich auf Anti-antikörperunterdrückung durch Herstel¬ lung einer hochgradigen Speziesdifferenz von anti-T Zeil Anti¬ körpern, wovon einer oder beide, für sich allein appliziert, potentiell immunogen im Antikörperempfänger sein darf.

Es wurde erkannt, a) daß die Überlebenszeit von Hauttransplantaten grundsätzlich verlängert wurde nicht dadurch, daß Mäusen zwei verschiedene Maus anti-Maus T-Zellantikörper (oder zwei Ratte anti-Maus T-Zellantikörper) hintereinander appliziert wurden sondern daß zwei zu einander, nicht notwendigerweise aber zum Anti¬ körperempfänger spezies-differente Antikörper zu deutlich verlängerter Immunsuppression führen b) sogar zwei Antikörper auch dann wirksam sind, wenn sie sich so weit unterscheiden wie Mensch und Maus.

Diese Überlegungen, Ergebnisse und Antikörperkombinationen de¬ finieren ein Therapiemodell, das u. a. den Vorteil besitzt, daß es klinisch sofort erprobt werden kann und den Patienten keinen zusätzlichen Behandlungsrisiken aussetzt. Eine Verlän¬ gerung von Immunsuppression dürfte nicht nur Abstoßungskrisen von Organtransplantaten und Immunkomplikationen bei Knochen¬ marktransplantation erfolgreicher therapieren sondern durch prophylaktische Behandlung überhaupt verhindern helfen. Auch Autoimmunkrankheiten, chronische Krankheiten des rheumatischen Formenkreises aber auch einzelnen Tumorerkrankungen dürften sich neue therapeutische Perspektiven eröffnen. So zeigen ei¬ gene Untersuchungen zur Unterdrückung von murinen oder men¬ schlichen, auf Mäuse transplantierte T Zeil-Leukämien im Maus¬ modell eine mittels Antikörperinjektion verlängerte Überle- benszeit. Nach T-Zelldepletion können bei Chimären, d. h. mit Knochenmark transplantierten und an Leukämie erkrankten Mäusen fremde immunkompetente Zellen eingeschleust werden, die im

Empfänger die neoplastischen Zellen attackieren. Die unter b) beschriebene Toleranzinduktion gegenüber artfremden Serumei¬ weiß eröffnet darüber hinaus eine von Überempfindlichkeitsre¬ aktionen befreite passive Impfung mit Antikörpern einer frem¬ den Spezies z. B. bei Tetanus.

Im Hauttransplantationsmodell der Maus konnte gezeigt werden, daß ein gentechnisch humanisierter monoklonaler, immunsuppres- siver Antikörper gegen T-Lymphozyten der Maus eine um das Vielfache verlängerte Überlebenszeit von Transplantaten er¬ zielt, wenn seiner Applikation oder mehrere Injektionen eines monoklonalen immunsuppressiven Mausantikörpers vorgeschaltet wurde. Für sich allein mußten die vorgeschalteten Antikörper¬ injektionen nicht immunsuppressiv im Sinn einer Transplantat¬ verlängerung sein. Wie sich zeigte, hatte diese Antikörperthe¬ rapie eine komplette Toleranz gegen artfremdem, humanem Serum¬ eiweiß induziert, die auch fünf Monate nach Beendigung der im¬ munsuppressiven Therapie anhielt. Die unerwartete Verlängerung der immunsuppressiven Wirkung war infolgedessen von einem Aus¬ bleiben der Anti-antikörperbildung in den behandelten Mäusen aufgrund ihrer Toleranz des artfremden Antikörperimmunglobu- lins begleitet. Das diesem Phänomen zugrunde liegende Wir¬ kungsprinzip wird von uns analysiert besonders im Hinblick auf spezies-bedingte Unterschiede in der Fc-Region der kombinier¬ ten Antikörper. Es zeigte sich auch wirksam, wenn nicht mole¬ kularbiologisch veränderte Anti-T Zellantikörper benutzt wur¬ den vorausgesetzt sie waren zueinander speziesdifferent.

Antikörper haben einen sog. variablen, die Antikörperbindungs¬ stelle einschließenden Bereich und einen sog. konstanten, An¬ tikörpereffektorfunktionen (z. B. Elimination von mit Antikör¬ pern besetzten Körperzellen aus dem Kreislauf) vermittelnden Fc Bereich (Fc-Region) , der auf den sog. konstanten Teilen der schweren Ketten des Antikörpers lokalisiert ist. So können sich zwei Antikörper gleichen hinsichtlich ihrer Spezifität z.B. menschliche T-Lymphozyten zu binden. Solche Antikörper mit gleicher Zellbindungsspezifität können sich jedoch unter-

scheiden in ihrer Fc-Region aufgrund ihrer Herkunft aus ver¬ schiedenen normalen oder molekularbiologisch manipulierten Tierspezies. Sie können auch in vitro in der Fc-Region mit mo¬ lekularbiologischen Methoden verändert werden nach Generierung von antikörpersezernierenden Zellen (z. B. Hybridome oder Hy- bridhybridome) , so daß es zu einem Grad an Unterschiedlichkeit kommt, wie er zwischen Mensch und Nager besteht und in der Er¬ findung beschrieben wird.

Die Erfindung wird im folgenden anhand dreier Beispiele mit Hilfe der Figuren näher erläutert.

Dabei zeigen die Fig. 1, 2 und 3 jeweils ein schematisertes Versuchsprotokoll der Beispiele A, B und C.

Fig. 1, (Beispiel A) zeigt eine um etwa zehnfach verlängerte Immunsuppression gemessen in einem Nagerhauttransplantations¬ modell von maximaler Histoinkompatibilität. Sie wurde durch kombinierte, Fc-Region- imkompatible Antikörperbehandlung er¬ zielt.. Bei der MmTl/T23 Antikörperbehandlung wurde zunächst eine Injektion eines Maus anti-Maus T Zellantikörpers (MmTl[7]) appliziert, danach folgte zweimal wöchentlich der T23 Antikörper, der sich von MmTl durch gentechnisch erzielten Austausch der murinen gegen eine humane IgGl Fc-Region unter¬ scheidet. Eine Einzeldosis von MmTl verlängerte die (mittlere) Hautüberlebenszeit nicht. T23 allein, wöchentlich 2x appli¬ ziert verlängerte sie um neun Tage von 16 auf 24, MmTl(Erstdosis) gefolgt von T23(wöchentlich 2x appliziert) verlängerte sie auf über 90 Tage. Eine ähnlich gesteigerte Im¬ munsuppression wurde auch nach Austauch von MmTl gegen MmT5 [7] erzielt, der sich von MmTl nicht in der T-Zellspezifität unterscheidet sondern in der Feinstruktur der Antikörperbin¬ dungsstelle (Idiotyp) . Daraus ergibt sich die Schlußfolgerung, daß bei der kombinierten Fc-Region-inkompatiblen Antikörper¬ therapie die Gleichheit oder Differenz der Antikörperbindungs¬ stelle keine Voraussetzung für das Wirkungsprinzip darstellt

sondern die speziesbedingte Differenz ihrer die Fc-Regionen einschließenden schweren Ketten.

Fig. 2 (Beispiel B) zeigt, daß Ratte anti-Maus T-Zellantikör¬ per mit Thy-1 Spezifität [9] und auch besonders klinikrele¬ vante Antikörperspezifitäten wie anti-CD4 und anti-CD8 (2 T- Zellsubpopulation, die zusammen alle T-Zellen binden) durch Vorinjektion einer Dosis MmTl in der MmTl/RmCD4+CD8 Kombina¬ tion die mittlere Überlebenszeit von Hauttransplantaten eben¬ falls verlängern. Darüber hinaus wird gezeigt, daß die Umkeh¬ rung der kombinierten Antikörperbehandlung in der RmCD4+CD8/MmTl Kombination auch zur verlängerten Immunsuppres¬ sion von MmTl führt, da auch hier die Vorbedingung der spe¬ ziesbedingten Differenz der Fc-Region erfüllt ist. Da auch anti-CD4+CD8 als Erstantikörper wirksam sind, schließt dies eine auf MmTl beschränkte Wirkung des vorinjizierten Erstanti¬ körpers aus. Vielmehr gilt immer wieder die Voraussetzung für die syngeristische Antikörperwirkung ihre speziesbedingten Fc- Region Differenzen (abgesehen von der zeitungleichen Applika¬ tion von mindestens zwei Antikörpern) . Ein Überleben von Haut¬ transplantaten bei anhaltender Antikörpertherapie war schlie߬ lich dauerhaft, wenn dem zweiten Antikörper noch weitere T- Zell-depletierende und/oder T-zellrezeptor-modulierende (anti- CD3)Antikörperbegegeben wurden.

Fig. 3 (Beispiel C) belegt am Beispiel B, daß es bei der kom¬ binierten Ratte/Maus oder Maus/Ratte Fc-Region inkompatiblen Antikörperbehandlung zu hochgradiger Suppession oder gänzli¬ chem Fehlen von Antiantikörperbildung kommt. Gleiches trifft auch auf Beispiel A zu.

Anti-antikörper entstehen auch bei Behandlung mit polyklonalen Antikörpern wie sie nach Im unisation von z. B. Kaninchen-, Ratten- oder Pferdelymphozyten entstehen; auch hier zeigt sich, daß eine Speziesdifferenz (Beispiel Kaninchen/Ratte) von polyklonalen Antikörpern zur verlängerten Immunsuppression in Mäusen führt, ebenso mit sog. bispezifischen Antikörpern,

d. h. Antikörpern mit zwei unterschiedlichen Bindungsstellen oder mit chemisch durch Einführung einer niedermolekularen Verbindung (z. B. DNP, TNP Haptene) veränderten Anti-T Zellan¬ tikörpern oder mit gentechnisch, z. B. in Bakterien herge¬ stellte Antikörper und Antikörperfragmente. Auch hier können sich sequentiell injizierte Anti-T Zellantikörper in der Anti- antikörperbildung gegen speziesdifferente polyklonale oder bispezifische oder chemisch oder molekularbiologisch verän¬ derte Antikörper neutralisieren. Voraussetzung ist immer wie¬ der eine starke Differenz der sequentiell applizierten Anti¬ körper oder Antikörpergruppen wie sie sich entweder aus der Speziesdifferenz ergibt oder aus der Einführung (Konjugation) von chemischen Verbindungen.

Schließlich können unerwünschte Immunreaktionen auch bei pas¬ siver Immunisation mit Antikörpern in eiweis-überempfindlichen oder prasensibilisierten Patienten auftreten, wo eine präven¬ tive Behandlung durch Kombinierte Fc-Region-inkompatible Anti¬ körpertherapie die Antiantikörperbildung verhindert.

Literaturnachweis:

[1]

Chatenoud, L. , Transpl. Proc. 1993. 25, 2, Suppl.l: 68.

[2]

Isaacs, J.D., Watts, R.A. , Hazleman, B.L., Haie, G. , Keogan,

M.T., Cobbold, S.P. and Waldmann, H. , Lancet. 1992. 340: 748.

[3]

Cobbold, S.P., Martin, G. and Waldmann, H., Eur. J. Immunol

1990. 20: 2747.

[4]

Hirsch, R. , Chatenoud, L. , Gress, R.E., Sachs, D.H., Bach,

J.F. and Bluestone, J.A. , Transplantation 1989. 47: 853.

[5]

Hirsch, R. , Eckhaus, M. , Auchincloss, H.J., Sachs, D.H. and

Bluestone, J.A. , J. Immunol 1988. 140: 3766.

[6]

Thierfelder, S., Kummer, U. , Schuh, R. and Mysliwietz, J. ,

Blood 1986. 68: 818.

[7]

Kremmer, E. , Mysliwietz, J. , Lederer, R. and Thierfelder, S.,

Eur. J Immunol 1993. 23: 1017.

[8]

Leong, L.Y.W. , Qin, S., Cobbold, S.P. and Waldmann, H. , Eur.

J. Immunol. 1992. 22: 2825.

[9]

Kummer, U. , Thierfelder, S., Hoffmann-Fezer, G. and Schuh, R. ,

J. Immunol 1987. 138: 4069.