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Patent Searching and Data


Title:
ANTIFOAMING COMPOSITIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/057855
Kind Code:
A1
Abstract:
Compositions comprising (A) polysiloxane copolymers that can be prepared by reacting, in a 1st step, organopolysiloxanes (1) comprising at least one Si-bonded hydrogen atom per molecule with substantially linear oligomers or polymer compounds (2) of the general formula: R1-(A-CnH2n)m-A1H (I), under the condition that the m units of (A-CnH2n) can be identical or different and, in a 2nd step, reacting the so obtained intermediate products (4) having H-A1 groups with organic compounds (5) comprising at least two isocyanate groups per molecule, and optionally with other compounds (7), (B) organopolysiloxane resins comprising units of the formula: R8g(R9O)hSiO(4-g-h)/2 (VI), optionally (C) polyether-modified siloxanes that are different from (A), optionally (D) organic compounds, optionally (E) water and optionally (F) additives, wherein the radicals and indices have the meanings indicated in claim 1, a method for the preparation thereof and use thereof as antifoaming agents, in particular for defoaming aqueous surfactant formulations.

Inventors:
RAUTSCHEK HOLGER (DE)
BREHM ELISABETH (DE)
HERZIG CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/065236
Publication Date:
May 27, 2010
Filing Date:
November 16, 2009
Export Citation:
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Assignee:
WACKER CHEMIE AG (DE)
RAUTSCHEK HOLGER (DE)
BREHM ELISABETH (DE)
HERZIG CHRISTIAN (DE)
International Classes:
B01D19/04; C08G77/445; C08G77/448; C08G77/458; C08G77/46; C08L83/08; C08L83/12; C09K23/54
Foreign References:
DE102005025450A12006-12-07
EP1424117A22004-06-02
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BUDCZINSKI, Angelika et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Zusammensetzungen enthaltend

(A) Polysiloxancopolymere herstellbar indem in einem 1. Schritt

Organopolysiloxane (1), die pro Molekül mindestens ein Si- gebundenes Wasserstoffatom aufweisen, mit weitgehend linearen oligomeren oder polymeren Verbindungen (2) der allgemeinen Formel

R1- (A-CnH2n) «a-A^H (I),

wobei R1 einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest bedeutet, an den Si-H-Gruppen in ei- ner Hydrosilylierungsreaktion angelagert werden können,

A einen zweiwertigen, polaren organischen Rest ausgewählt aus der Gruppe von -0-, -C(O)-O-, -0-C(O)-, -0-C(O)-O-, -C(O)-NH-, -NH-C(O)-, Urethanrest und Harnstoffrest bedeutet, A1 einen zweiwertigen, polaren organischen Rest ausgewählt aus der Gruppe von -~0-, -NH- und -NR.'-, wobei R' ein einwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen ist, bedeutet, n eine ganze Zahl von 1 bis 20 ist und m eine ganze Zahl ist, umgesetzt werden, mit der Maßgabe, dass die m Einheiten (A-CnH2n) gleich oder verschieden sein können, und in einem 2. Schritt die so erhaltenen H-A1-Gruppen aufweisenden Zwischenprodukte (4) mit organischen Verbindungen (5), die pro Molekül mindestens zwei Isocyanatgruppen aufweisen, sowie gegebenenfalls weiteren Verbindungen (7) umgesetzt werden,

(B) Organopolysiloxanharze aus Einheiten der Formel

R8g(R9O)hSiO(4-g-h>/2 (VI), worin

Re gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten, SiC-gebundenen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, R9 gleich oder verschieden sein kann und ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest bedeutet, g 0, 1, 2 oder 3 ist und h 0, 1, 2 oder 3 ist, mit der Maßgabe, dass die Summe g+h<3 ist und in weniger als 50 % aller Einheiten der Formel (II) im Organopolysi- loxanharz die Summe g+h gleich 2 ist, gegebenenfalls

(C) polyethermodifizierte Siloxane, die von (A) verschieden sind, gegebenenfalls

(D) organische Verbindungen, gegebenenfalls

(E) Wasser und gegebenenfalls

(F) Additive, mit der Maßgabe, dass diese Zusammensetzungen keine Polyorgano- siloxane enthalten, bei denen mehr als 90% der Einheiten di- funktionelle Einheiten der Formel SiR'^Oa/s sind mit R'' gleich Kohlenwasserstoffrest.

2. Zusammensetzungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie frei von hochdisperser Kieselsäure sind.

3. Zusammensetzungen gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um solche handelt, bestehend aus (A) Polysiloxancopolymeren herstellbar indem in einem 1. Schritt

Organopolysiloxane (1), die pro Molekül mindestens ein Si- gebundenes Wasserstoffatom aufweisen, mit weitgehend linea- ren oligomeren oder polymeren Verbindungen (2) der allgemeinen Formel

R1- (A-CnH2n) m-Al-H (I),

wobei R1 einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest bedeutet, an den Si-H-Gruppen in einer Hydrosilylierungsreaktion angelagert werden können, A einen zweiwertigen, polaren organischen Rest ausgewählt aus der Gruppe von -0-, -C(O)-O-, -0-C(O)-, -0-C(O)-O-,

-C(O)-NH-, -NH-C(O)-, Urethanrest und Harnstoffrest bedeutet,

A1 einen zweiwertigen, polaren organischen Rest ausgewählt aus der Gruppe von -0-, -NH- und -NR'-, wobei R' ein einwer- tiger Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen ist, bedeutet, n eine ganze Zahl von 1 bis 20 ist und m eine ganze Zahl ist, urngesetzt werden, mit der Maßgabe, dass die m Einheiten (A-CnH2n) gleich oder verschieden sein können, und in einem 2. Schritt die so erhaltenen H-Ä1-Gruppen aufweisenden Zwischenprodukte (4) mit organischen Verbindungen (5), die pro Molekül min- destens %wei Isocyanatgruppen aufweisen, sowie gegebenenfalls weiteren Verbindungen (7) umgesetzt werden, (B) Organopolysiloxanharzen aus Einheiten der Formel

R8g (R9O)hSi0(4-g-h, /2 (VI),

worin

R8 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten, SiC-gebundenen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, R9 gleich oder verschieden sein kann und ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest bedeutet, g 0, 1, 2 oder 3 ist und h 0, 1, 2 oder 3 ist, mit der Maßgabe, dass die Summe g+h<3 ist und in weniger als 50 % aller Einheiten der Formel (II) im Organopolysi- loxanharz die Summe g+h gleich 2 ist, gegebenenfalls

(C) polyethermodifizierten Siloxanen, die von (A) verschieden sind, gegebenenfalls (D) organischen Verbindungen, gegebenenfalls

(E) Wasser und gegebenenfalls

(F) Additiven.

4. Zusammensetzungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Organopolysiloxane (1) vorzugsweise lineare, cyclische oder verzweigte Organopolysiloxane aus Einheiten der allgemeinen Formel

ReHfSi0(4-e-f)/2 (ID verwendet werden, wobei

R gleich oder verschieden sein kann und einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen je Rest bedeutet, e 0, 1, 2 oder 3 ist und f 0, 1 oder 2 ist, mit der Maßgabe, dass die Summe e+f 0, 1, 2 oder 3 ist und pro Molekül mindestens ein Si~gebundenes Wasserstoffatom, bevorzugt mindestens 2 Si-gebundene Wasserstoffatome, vorliegen.

5. Zusammensetzungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren Verbindungen

(7) solche sind ausgewählt aus der Gruppe der Formeln

R4- (A-CnH2n) m-A^H (VII), HO-R5-NR4-R5-OH (VIII} ,

HO~R5-NR42 (IX) , HO-R6(NR42)2 (X) ,

HO-R7(NR42)3 (XI) ,

(HO}2R6-NR42 (XII) und

HNR42 (XIII) ,

wobei R4 ein Wasserstoffatom oder einen Rest R, der ein oder mehrere Stickstoffatome enthalten kann, bedeutet, R5 gleich oder verschieden sein kann und einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen je Rest bedeutet,

R6 einen dreiwertigen organischen Rest mit 1 bis 100 Kohlenstoffatomen je Rest, der ein oder mehrere Sauerstoffatome ent- hält, bedeutet

R7 einen vierwertigen organischen Rest mit 1 bis 100 Kohlenstoffatomen je Rest, der ein oder mehrere Sauerstoffatome enthält, bedeutet, und A1, n und m eine der oben dafür angegebenen Bedeutungen haben.

6. Zusammensetzungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um solche handelt bestehend aus (A) 10 bis 98 Gew.-% Polysiloxancopolymeren, (B) 0,1 bis 20 Gew.-% Organopolysiloxanharzen,

(C) 0 bis 60 Gew.-% polyethermodifizierten Siloxanen, die von (A) verschieden sind,

(D) 0 bis 60 Gev/,-% organische siliziumfreien Verbindungen,

(E) 0 bis 60 Gew.-% Wasser und (F) 0 bis 5,0 Gew.™% Additiven, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzungen.

7. Zusammensetzungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um solche handelt bestehend aus

(A) 30 bis 90 Gew.-% Polysiloxancopolymeren, (B) 1 bis 10 Gew.-% Organopolysiloxanharzen,

(C) 0 bis 40 Gew.-% polyethermodifizierten Siloxanen, die von (A) verschieden sind,

(D) 5 bis 40 Gew.-% organischen siliziumfreien Verbindungen,

(E) 0 bis 10 Gew.-% Wasser und (F) 0 bis 2,0 Gew.-% Additiven, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzungen.

8. Flüssige Netz-, Wasch- und Reinigungsmittel enthaltend die Zusammensetzungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7.

9. Verfahren zum Entschäumen und/oder Schaumverhinderung von Medien, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzungen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 mit dem Medium vermischt wird.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzungen in Mengen von 0,1 Gew.-ppm bis 1 Gew.-% zum anwendungsfertigen schäumenden Medium zugegeben werden.

Description:
Entschäumerzusammenεetzungen

Die Erfindung betrifft Zusammensetzungen enthaltend spezielle Polysiloxancopolymere, Verfahren zu deren Herstellung sowie de- ren Verwendung als Entschäumer, insbesondere zum Entschäumen wässriger Tensidformulierungen.

In vielen flüssigen, insbesondere wässrigen Systemen, die als erwünschte oder auch unerwünschte Bestandteile Oberflächen- aktive Verbindungen enthalten, können durch Schaumbildung Probleme auftreten, wenn diese Systeme in mehr oder weniger intensivem Kontakt mit gasförmigen Stoffen gebracht werden, beispielsweise beim Begasen von Abwässern, beim intensiven Rühren von Flüssigkeiten, bei Destillations-, Wasch- oder Färbeprozes- sen oder bei Abfüllvorgängen.

Die Bekämpfung dieses Schaumes kann auf mechanischem Wege oder durch den Zusatz von Entschäumern erfolgen. Dabei haben sich Entschäumer auf Siloxanbasis besonders bewährt. Entschäumer auf Basis von Siloxanen werden beispielsweise nach DE-AS 15 19 987 durch Erhitzen von hydrophiler Kieselsäure in Polydimethylsilo- xanen hergestellt.

Entschäumer auf der Basis von Polydimethylsiloxanen haben den Nachteil, dass Polydimethylsiloxane mit den meisten Tensid- systemen, wie z.B. Netzmitteln oder Flüssigwaschmitteln, schlecht verträglich sind und zur Abscheidung neigen, was sehr unerwünscht ist»

Diese Antischaummittel können mit Polyethersiloxanen kombiniert werden, wie z.B. in EP-A 341952, DE 102004052421 und DE 102005025450 beschrieben. Die Polyethersiloxane dienen der Verbesserung der Wirksamkeit der Entschäumer auf der Basis von Siloxanen, die als unverzichtbar angesehen werden. Diese Ent- schäumerformulierungen sind jedoch ebenfalls unverträglich mit wässrigen Tensidsystemen und deshalb nicht für die Anwendung in lagerstabilen wässrigen Formulierungen, wie z.B. Flüssigwasch- mitteln und Netzmitteln, geeignet.

Gegenstand der Erfindung sind Zusammensetzungen enthaltend (A) Polysiloxancopolymere herstellbar indem in einem 1. Schritt

Organopolysiloxane (1) , die pro Molekül mindestens ein Si- gebundenes Wasserstoffatom, vorzugsweise mindestens zwei Si-gebundene Wasserstoffatome, aufweisen, mit weitgehend linearen oligomeren oder polymeren Verbindungen (2) der allgemeinen Formel

R 1 - (A-C n H 2n ) W^-H (I),

wobei R 1 einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest bedeutet, an den Si-H-Gruppen in einer Hydrosilylierungsreaktion angelagert werden können, vorzugsweise einen aliphatische C-C-Mehrfachbindung aufwei- senden Kohlenwasserstoffrest,

A einen zweiwertigen, polaren organischen Rest ausgewählt aus der Gruppe von -0-, -C(O)-O-, -0-C(O)-, -0-C(O)-O-, -C(O)-NH-, -NH-C(O)-, ürethanrest und Harnstoffrest, vorzugsweise ein Sauerstoffatom -0-, bedeutet, A 1 einen zweiwertigen, polaren organischen Rest ausgewählt aus der Gruppe von -0-, -NH- und -NR 1 -, wobei R ein einwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen ist, vorzugsweise ein Sauerstoffatom -0-, bedeutet, n eine ganze Zahl von 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 4, be- sonders bevorzugt 2 oder 3, ist und m eine ganze Zahl, vorzugsweise 5 bis 50, ist, umgesetzt werden, mit der Maßgabe, dass die m Einheiten (A-C n H2n) gleich oder verschieden sein können, und in einem 2. Schritt die so erhaltenen H-A^Gruppen aufweisenden Zwischenprodukte (4) mit organischen Verbindungen (5), die pro Molekül min- destens zwei Isocyanatgruppen aufweisen, sowie gegebenenfalls weiteren Verbindungen (7) umgesetzt werden, (B) Organopolysiloxanharze aus Einheiten der Formel

R 8 g (R 9 O) h Si0 ( 4- g -h) / 2 (VI),

worin

R 8 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten, SiC-gebundenen Kohlenwasserstoffrest bedeutet,

R 9 gleich oder verschieden sein kann und ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest bedeutet, g 0, 1, 2 oder 3 ist und h 0, 1, 2 oder 3 ist, mit der Maßgabe, dass die Summe g+h<3 ist und in weniger als 50 % aller Einheiten der Formel (II) im Organopolysi- loxanharz die Summe g+h gleich 2 ist, gegebenenfalls (C) polyethermodifizierte Siloxane, die von (A) verschieden sind, gegebenenfalls

(D) organische Verbindungen, gegebenenfalls (E) Wasser und gegebenenfalls (F) Additive, mit der Maßgabe, dass diese Zusammensetzungen keine Polyorgano- siloxane enthalten, bei denen mehr als 90% der Einheiten di- funktionelle Einheiten der Formel SiR' '202 /2 sind mit R' ' gleich Kohlenwasserstoffrest .

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind frei von Polyorga- nosiloxanen, bei denen mehr als 90%, bevorzugt mehr als 50 %, der Einheiten difunktionelle Einheiten der Formel SiR'' 2 O 2/2 sind mit R'' gleich Kohlenwasserstoffrest, wie z.B. im Wesentlichen lineare Polydimethylsiloxane oder Polymethylphenylsilo- xane.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind bevorzugt frei von hochdisperser Kieselsäure, besonders bevorzugt frei von anorganischen Füllstoffen.

Bevorzugt handelt es sich bei den Zusammensetzungen um solche bestehend aus

(A) Polysiloxancopolymeren herstellbar indem in einem 1. Schritt

Organopolysiloxane (1), die pro Molekül mindestens ein Si- gebundenes Wasserstoffatom, vorzugsweise mindestens zwei Si-gebundene Wasserstoffatome, aufweisen, mit weitgehend linearen oligomeren oder polymeren Verbindungen (2) der allgemeinen Formel

R 1 - (A-C n H 2n ) r α-A'-H (I),

wobei R 1 einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest bedeutet, an den Si-H-Gruppen in einer Hydrosilylierungsreaktion angelagert werden können, vorzugsweise einen aliphatische C-C-Mehrfachbindung aufwei- senden Kohlenwasserstoffrest,

A einen zweiwertigen, polaren organischen Rest ausgewählt aus der Gruppe von -0-, -C(O)-O-, -0-C(O)-, -0-C(O)-O-, -C(O)-NH-, -NH-C(O)-, Urethanrest und Harnstoffrest, vorzugsweise ein Sauerstoffatom -0-, bedeutet, A 1 einen zweiwertigen, polaren organischen Rest ausgewählt aus der Gruppe von -0-, -NH- und -NR * -, wobei R ein einwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen ist, vorzugsweise ein Sauerstoffatom -0-, bedeutet, n eine ganze Zahl von 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 4, be- sonders bevorzugt 2 oder 3, ist und m eine ganze Zahl, vorzugsweise 5 bis 50, ist, umgesetzt werden, mit der Maßgabe, dass die m Einheiten (A~C n H2n) gleich oder verschieden sein können, und in einem 2. Schritt die so erhaltenen H-A 1 -Gruppen aufweisenden Zwischenprodukte {4) mit organischen Verbindungen (5), die pro Molekül mindestens zwei Isocyanatgruppen aufweisen, sowie gegebenenfalls weiteren Verbindungen (7) umgesetzt werden, (B) Organopolysiloxanharzen aus Einheiten der Formel

R 8 g (R 9 O) hSiO c4 -g-h) / 2 (VI),

worin

R 8 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten, SiC-gebundenen Kohlenwasserstoffrest bedeutet,

R 9 gleich oder verschieden sein kann und ein Wasserstoffatom oder einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest bedeutet, g 0, 1, 2 oder 3 ist und h 0, 1, 2 oder 3 ist, mit der Maßgabe, dass die Summe g+h<3 ist und in weniger als 50 % aller Einheiten der Formel (II) im Organopolysi- loxanharz die Summe g+h gleich 2 ist, gegebenenfalls (C) polyethermodifizierten Siloxanen, die von (A) verschieden sind, gegebenenfalls

(D) organischen Verbindungen, gegebenenfalls (E) Wasser und gegebenenfalls

(F) Additiven.

Die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eingesetzten Po- lysiloxancopolymere (A) besitzen eine Viskosität von Vorzugs- weise 1 000 bis 100 000 000 mmVs, besonders bevorzugt 1 000 bis 10 000 000 mitiVs, jeweils bei 25°C.

Überraschenderweise wurde gefunden, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen auf der Basis der Polysiloxancopolymeren (A) nicht nur sehr gut verträglich sind mit wässrigen Tensidformu- lierungen, sondern auch ohne herkömmliche Entschäumer auf der Basis von im Wesentlichen linearen Polyorganosiloxanen, insbesondere Polydimethylsiloxanen, und ohne Kieselsäure eine her- vorragende Wirksamkeit haben.

Die Zusammensetzungen enthalten vorzugsweise 10 bis 98 Gew.-%, besonders bevorzugt 30 bis 90 Gew.~%, Polysiloxancopolymere (A) .

Die erfindungsgemäß eingesetzten Polysiloxancopolymere (A) werden wie folgt erhalten:

Im ersten Verfahrensschritt werden als Organopolysiloxane (1) vorzugsweise lineare, cyclische oder verzweigte Organopolysilo- xane aus Einheiten der allgemeinen Formel

R e H f Si0 ( 4 -e-f} /2 ( I D verwendet, wobei R gleich oder verschieden sein kann und einen einwertigen, gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatoraen je Rest bedeutet, e 0, 1, 2 oder 3 ist und f 0, 1 oder 2 ist, mit der Maßgabe, dass die Summe e+f 0, 1, 2 oder 3 ist und pro Molekül mindestens ein Si~gebundenes Wasserstoffatom, bevorzugt mindestens 2 Si-gebundene Wasserstoffatoine, vorliegen.

Bevorzugt werden als Organopolysiloxane (1) solche der allge- meinen Formel H g R 3 - g Si0 ( SiR 2 O) o ( SiRHO) pSiR 3 - g H g ( III )

verwendet, wobei

R die oben dafür angegebene Bedeutung hat, g 0, 1 oder 2 ist, o 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 1500 ist und p 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 200 ist, mit der Maßgabe, dass pro Molekül mindestens ein Si-gebundenes

Wasserstoffatom, bevorzugt mindestens zwei Si-gebundene Wasser- stoffatome, vorliegen.

Im Rahmen dieser Erfindung soll Formel (III) so verstanden werden, dass o Einheiten -(SiR 2 θ)- und p Einheiten -(SiRHO)- in beliebiger Weise im Organopolysiloxanmolekül verteilt sein kön~ nen.

Besonders bevorzugt ist in Formel (III) g gleich 0, o gleich 20 bis 100 und p gleich 3 bis 10, und es werden als Organopoly- siloxane (1) Copolymerisate aus Hydrogenalkylsiloxy- und Dial- kylsiloxyeinheiten, insbesondere Copolymerisate aus Hydrogen- methylsiloxy- und Dimethylsiloxyeinheiten, eingesetzt.

Die Organopolysiloxane (1) besitzen vorzugsweise eine durchschnittliche Viskosität von 10 bis 1 000 mmVs, besonders be- vorzugt 50 bis 1000 mm 2 /s, insbesondere 60 bis 600 mrtι 2 /s, jeweils bei 25°C.

Beispiele für Reste R sind Alkylreste, wie der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, 1-n-Butyl-, 2-n-Butyl-, iso-Butyl-, tert.-Butyl-, n-Pentyl-, iso-Pentyl~, neo-Pentyl-, tert.-

Pentylrest, Hexylreste, wie der n~Hexylrest, Heptylreste, wie der n-Heptylrest, Octylreste, wie der n-Octylrest und iso- Octylreste, wie der 2, 2, 4-Trimethylpentylrest, Nonylreste, wie der n-Nonylrest, Decylreste, wie der n-Decylrest, Dodecylreste, wie der n-Dodecylrest, und Octadecylreste, wie der n-Octadecyl™ rest; Cycloalkylreste, wie Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cyclohep- tyl~ und Methylcyclohexylreste; Arylreste, wie der Phenyl-, Naphthyl-, Anthryl- und Phenanthrylrest; Alkarylreste, wie o-, m-, p-Tolylreste, Xylylreste und Ethylphenylreste; und Aralkyl- reste, wie der Benzylrest, der α- und der ß-Phenylethylrest .

Beispiele für substituierte Reste R sind Halogenalkylreste, wie der 3, 3, 3-Trifluor-n™propylrest, der 2, 2, 2, 2 ' , 2 ' , 2 '-Hexafluor- isopropylrest, der Heptafluorisopropylrest und Halogenaryl- reste, wie der o-, m- und p-Chlorphenylrest .

Bevorzugt handelt es sich bei dem Rest R um einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wobei der Methylrest besonders bevorzugt ist.

Beispiele für Reste R gelten im vollen Umfang für Reste R' .

Beispiele für Reste R 1 sind Alkenylreste, wie der Vinyl-, 5-

Hexenyl-, Cyclohexenyl-, 1-Propenyl-, Allyl-, 3-Butenyl- und 4- Pentenylrest, und Alkinylreste, wie der Ethinyl-, Propargyl- und 1-Propinylrest .

Bevorzugt handelt es sich bei dem Rest R 1 um Alkenylreste, besonders bevorzugt ω-Alkenylreste, insbesondere um den AlIyI- rest.

Bevorzugt als oligomere oder polymere Verbindungen (2) sind Po- lyether der allgemeinen Formel

H 2 C-CH-R 2 - (OC n H 2n ) m -0H ( IV) ,

wobei R 2 ein zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, bevorzugt ein Rest der Formel -CHj-, -CH(CH 3 )- oder -C (CH 3 ) z~, bedeutet und n und m eine der oben dafür angegebenen Bedeutungen haben.

Besonders bevorzugte Beispiele für Polyether (2) sind solche der allgemeinen Formel

H 2 C=CH-R 2 - (OCH 2 CH 2 )S[OCH 2 CH(CH 3 ) ] b ~ 0H (IV), wobei R 2 die oben dafür angegebene Bedeutung hat sowie a und b jeweils unabhängig voneinander 0 oder eine ganze Zahl bedeuten, wobei die Summe a+b 1 bis 200, vorzugsweise 5 bis 50, beträgt.

Weitere Beispiele für oligomere oder polymere Verbindungen (2) sind ungesättigte Polyester, wie H 2 C=CH-R 2 - [O (O) CC n H 2n ]J 11 -OH, ungesättigte Polycarbonate, wie H 2 C=CH-R 2 - [OC (O) OC n H 2n Jm-OH, und ungesättigte Polyamide, wie H 2 C=CH-R 2 - [NHC (0) C n H 2n ] ra -NH 2 , wobei R 2 , n und m die eine der oben angegebenen Bedeutungen haben.

Der Wassergehalt der zur Herstellung der Polysiloxancopolymere (A) eingesetzten Verbindungen (1) und (2) ist bevorzugt niedriger als 2000 Gew.-ppm, besonders bevorzugt niedriger als 1500 Gew.-ppm, insbesondere niedriger als 1000 Gew.-ppm, jeweils be- zogen auf das Gesamtgewicht von Verbindungen (1) und (2) . Der Wassergehalt bezieht sich dabei auf Raumtemperatur (20 0 C) und den Druck der umgebenden Atmosphäre (1020 hPa) .

Die Verbindungen (2) werden im ersten Verfahrensschritt vor- zugsweise in Mengen von 1,0 bis 4,0 Mol, besonders bevorzugt 1,3 bis 2,5 Mol Rest R 1 , der vorzugsweise ein Rest mit alipha- tischer C-C-Mehrfachbindung ist, besonders bevorzugt ein ω- Alkenylrest ist, je Grammatom Si-gebundenem Wasserstoff im Or- ganopolysiloxan (1) eingesetzt.

Im ersten Verfahrensschritt wird vorzugsweise die Anlagerung von Si-gebundenem Wasserstoff an aliphatische Mehrfachbindung fördernde Katalysatoren (3) eingesetzt. Als Katalysatoren (3) können auch bei dem erfindungsgemaßen Verfahren die gleichen Katalysatoren eingesetzt werden, die auch bisher zur Förderung der Anlagerung von Si-gebundenem Wasserstoff an aliphatische Mehrfachbindung eingesetzt werden konnten. Bei den Katalysatoren handelt es sich vorzugsweise um. ein Metall aus der Gruppe der Platinmetalle oder um eine Verbindung oder einen Komplex aus der Gruppe der Platinmetalle. Beispiele für solche Katalysatoren sind metallisches und feinverteiltes Platin, das sich auf Trägern wie Siliciumdioxid, Aluminiumoxid oder Aktivkohle befinden kann, Verbindungen oder Komplexe von Platin, wie Pia- tinhalogenide, z.B. PtCl 4 , H 2 PtCl 6 *6H 2 O, Na 2 PtCl 4 *4H 2 O, Platin- Olefin-Komplexe, Platin-Alkohol-Komplexe, Platin-Alkoholat- Komplexe, Platin-Ether-Komplexe, Platin-Aldehyd-Komplexe, PIa- tin-Keton-Komplexe, einschließlich Umsetzungsprodukten aus H 2 PtCl 6 *6H 2 θ und Cyclohexanon, Platin-Vinyl-siloxankomplexe, wie Piatin-1, 3-Divinyl-l, 1, 3, 3-tetra-methyl-disiloxankomplexe mit oder ohne Gehalt an nachweisbarem anorganisch gebundenen Halogen, Bis- (γ-picolin) -platindichlorid, Trimethylendipyridinpla- tindichlorid, Dicyclopentadienplatindichlorid, Dimethylsulfoxy- dethylenplatin- (II) -di-chlorid, Cyclooctadien-Platindichlorid, Norbornadien-Platindichlorid, γ-picolin-Platindichlorid, Cyclo- pentadien-Platindichlorid, sowie Umsetzungsprodukte von Platintetrachlorid mit Olefin und primärem Amin oder sekundärem Amin oder primärem und sekundärem Amin, wie das Umsetzungsprodukt aus in 1-Octen gelöstem Platintetrachlorid mit sec. -Butylamin oder Ammonium-Platinkomplexe .

Falls im ersten Verfahrensschritt Katalysator (3) eingesetzt wird, handelt es sich um Mengen von bevorzugt 1 bis 50 Gew.-ppm (Gewichtsteilen je Million Gewichtsteilen) , besonders bevorzugt 2 bis 20 Gew.-ppm, jeweils berechnet als elementares Platin und bezogen auf das Gesamtgewicht der Organopolysiloxane (1) und Verbindungen (2).

Der erste Verfahrensschritt wird vorzugsweise beim Druck der umgebenden Atmosphäre, also etwa 900 bis 1100 hPa (abs.) f durchgeführt. Ferner wird der erste Verfahrensschritt vorzugsweise bei einer Temperatur von 60 bis 14O 0 C, besonders bevorzugt 80 bis 12O 0 C, durchgeführt.

Im zweiten Verfahrensschritt werden als organische Verbindungen (5), die pro Molekül mindestens zwei Isocyanatgruppen aufweisen, bevorzugt solche der allgemeinen Formel

O=C=N-R 3 -N=C=O (V)

eingesetzt, wobei R 3 einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis 40 Kohlenstoffatomen je Rest bedeutet. Beispiele für organische Verbindungen (5) sind Hexaraethylen- 1, 6-diisocyanat, Isophorondiisocyanat, Tolylen-2, 4~diisocyanat, Tolylen-2, 6-diisocyanat, Phenylen-1, 3-diisocyanat, 4 , 4 ' -Methy- len-bis (cyclohexylisocyanat ) , 4, 4 ' -Methylen-bis (phenylisocya- nat) und Dimethylphenyldiisocyanat .

Organische Verbindungen (5) werden im zweiten Verfahrensschritt zur Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Komponente (A) vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 0,9 Mol, besonders bevorzugt 0,2 bis 0,7 Mol, Isocyanatgruppen je Mol H-Ä^Gruppe im Zwischenprodukt (4) eingesetzt.

Für die Umsetzung im zweiten Schritt werden vorzugsweise Kon- densationskatalysatoren (6), wie Di-n-butylzinndilaurat, Zinn- II-octoat, Dibutylzinndiacetat, Kaliumoctoat, Wismutcarboxyla- te, Zinkoctoat, Zirkon-carboxylate oder tert. Amine, wie Di- methylcyclohexylamin, Dimethylaminopropyldipropanolamin, Penta- methyldipropylentriamin, N-Methylimidazol oder N-Ethyl-morpho- lin, eingesetzt.

Ein bevorzugtes Polysiloxancopolymer (A) wird erhalten, indem im ersten Verfahrensschritt ein methylterminiertes hydrogen- funktionelles Polysiloxan (1), das seitenständig Si-gebundene Wasserstoffatome aufweist, mit einem Überschuss an Polyether (2) der Formel (IV) umgesetzt wird und im zweiten Verfahrensschritt das Zwischenprodukt (4) , ein Siliconpolyether mit Kammstruktur, mit einem Diisocyanat (5) der Formel (V) umgesetzt wird, wobei Urethan-Gruppen in das Polysiloxancopolymer einge- führt werden. Auch freier Polyether aus dem 1. Schritt wird dabei durch Urethanbildung gebunden.

Die Urethangruppen in den erfindungsgemäß eingesetzten hydrophilen Polysiloxancopolymeren (A) können als Donoren und Akzep- toren bei der Ausbildung von Wasserstoffbrücken wirken.

Im zweiten Schritt zur Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Siloxancopolymeren (A) können zusätzlich zu den organi- sehen Verbindungen {5} noch weitere Verbindungen (7), die gegenüber Isocyanatgruppen reaktiv sind, eingesetzt werden. Bevorzugte Beispiele für weitere Verbindungen (7) sind solche ausgewählt aus der Gruppe der Formeln

R 4 - (A-C n H 2n ) m -A x -H (VII ),

HO-R 5 -NR 4 -R 5 -OH (VIII),

HO-R 5 -NR 4 2 (IX),

HO~R 6 (NR 4 2 ) 2 (X ) ,

HO~R 7 (NR 4 2 ) 3 (XI ) ,

( HO) 2 R 6 -NR 4 2 (XI I ) und

HNR 4 2 ( XI I I ) ,

wobei R 4 ein Wasserstoffatom oder einen Rest R, der ein oder mehrere Stickstoffatome enthalten kann, bedeutet, R 5 gleich oder verschieden sein kann und einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen je Rest bedeutet, R 6 einen dreiwertigen organischen Rest mit 1 bis 100 Kohlenstoffatomen je Rest, vorzugsweise einen dreiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 100 Kohlenstoffatomen, der ein oder mehrere Sauerstoffatome enthält, bedeutet, R 7 einen vierwertigen organischen Rest mit 1 bis 100 Kohlen- stoffatomen je Rest, vorzugsweise einen vierwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 100 Kohlenstoffatomen, der ein oder mehrere Sauerstoffatome enthält, bedeutet, und Ä 1 , n und m eine der oben dafür angegebenen Bedeutungen haben.

Beispiele für Verbindungen der Formel (VII) sind Methylpoly- ethylenoxid, Butylpolyethylenoxid, Methylpolyethylenoxid/poly- propylenoxid und Methylpolypropylenoxid. Beispiele für Verbindungen der Formel (VIII) sind N-Methyldi- ethanolamin, N-Methyldipropanolamin, Dimethylaminopropyldipro- panolamin, N-Dodecyldiethanolamin und N-Stearyldipropanolamin.

Beispiele für Verbindungen der Formel (IX) sind N, N-Dimethyl- ethanolamin, N, N-Diethylpropanolamin, N, N-Dimβthylaminopropyl- methylethanolamin und Dimethyl-~2- (2-aminoethoxy) ethanol .

Beispiele für Verbindungen der Formel (X) sind 1, 5-Bis (dime- thylamino) -pentan-3-ol, 1, 5-Bis (methylamino) -pentan-3-ol, 1,7- Bis (dimethylamino) -heptan~4-ol und N,N-Bis~ {3-dimethylamino™ propyl) -N-isopropanolarnin,

Beispiele für Verbindungen der Formel (XI) sind 2, 4, 6-Tris (di- methylaminomethyl) -phenol, 1, 1, 1-Tris (dimethylaminomethyl) -me- thanol und 2,4,6- Tris {dimethylaminomethyl) -cyclohexanol .

Beispiele für Verbindungen der Formel (XII) sind N,N-Bis (di- methylaminopropyl) -3-aminopropan-l, 2-diol, N,N-Bis (dimethyl- aminopropyl ) -2-aminopropan-l , 3-diol , N, N-Bis ( 3-dimethylamino- propyl) -carbaminosäuremonoglycerid.

Beispiele für Verbindungen der Formel (XIII) sind Dibutylarain, Octylamin, Benzylamin, 3- (Cyclohexylamino) -propylamin, 2-(Di- ethylamino) -ethylamin, Dipropylentriamin, Isophorondiainin, Di- methylaminopropylmethylamin, Aminopropylmorpholin, N,N-Bis(di- methylaminopropyl) amin und Dimethylaminopropylamin.

Verbindungen der Formel (VIII) bis (XlII) bieten die Möglich- keit, in dem Polysiloxancopolymer (A) protonierbaren Stickstoff einzubauen .

Falls zur Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Komponente (A) Verbindungen (7) eingesetzt werden, handelt es sich bevorzugt um Verbindungen der Formel (VII) .

Zur Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Komponente (A) werden bevorzugt Verbindungen (7) eingesetzt. Verbindungen der Formel (VII) werden im zweiten Verfahrensschritt in Mengen von vorzugsweise 0 bis 2 Mol, besonders bevorzugt 0 bis 1 Mol, H-A 1 -Gruppe je Mol H-A 1 -Gruppe in Verbin- düng (2) eingesetzt.

Verbindungen der Formel (VIII) werden im zweiten Verfahrensschritt in Mengen von vorzugsweise 0 bis 2 Mol, besonders bevorzugt 0 bis 1 Mol, HO-Gruppe je Mol H-A x -Gruppe in Verbindung (2) eingesetzt.

Verbindungen der Formel (IX) werden im zweiten Verfahrensschritt in Mengen von vorzugsweise 0 bis 2 Mol, besonders bevorzugt 0 bis 1 Mol, HO-Gruppe je Mol H™A 1 -Gruppe in Verbindung (2) eingesetzt.

Verbindungen der Formel (X) werden im zweiten Verfahrensschritt in Mengen von vorzugsweise 0 bis 2 Mol, besonders bevorzugt 0 bis 1 Mol, HO-Gruppe je Mol H-A^Gruppe in Verbindung (2) ein- gesetzt.

Verbindungen der Formel (XI) werden im zweiten Verfahrensschritt in Mengen von vorzugsweise 0 bis 2 Mol, besonders bevorzugt 0 bis 1 Mol, HO-Gruppe je Mol H-A^Gruppe in Verbindung (2) eingesetzt.

Verbindungen der Formel (XII) werden im zweiten Verfahrensschritt in Mengen von vorzugsweise 0 bis 2 Mol, besonders bevorzugt 0 bis 1 Mol, HO-Gruppe je Mol H~A 1 -Gruppe in Verbindung (2) eingesetzt.

Verbindungen der Formel (XIII) werden im zweiten Verfahrensschritt in Mengen von vorzugsweise 0 bis 2 Mol, besonders bevorzugt 0 bis 1 Mol, HN~Gruppe je Mol H-A 1 -Gruppe in Verbindung (2) eingesetzt.

Auch bei der Verwendung von Verbindungen (7) wird Polyisocyanat (5) vorzugsweise im ünterschuss eingesetzt, um ein sicheres Ab- reagieren der als gesundheitsgefährdend betrachteten Isocyanat- gruppen zu gewährleisten. Organische Verbindungen (5} werden daher im zweiten Verfahrensschritt vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 0,9 Mol, besonders bevorzugt 0,2 bis 0,7 Mol, Isocya- natgruppe je Mol der Summe mit Isocyanatgruppen reagierender Funktionen aus der Summe von Zwischenprodukt (4) und Verbindungen (7) eingesetzt.

Der zweite Verfahrensschritt wird vorzugsweise beim Druck der umgebenden Atmosphäre, also etwa zwischen 900 und 1100 hPa

(abs.), durchgeführt. Ferner wird der zweite Verfahrensschritt vorzugsweise bei einer Temperatur von 40 bis 160 0 C, besonders bevorzugt 80 bis 140 0 C, durchgeführt.

Bei der Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Polysilo™ xancopolymere (A) können zur Erniedrigung der teilweise sehr hohen Produktviskositäten gegebenenfalls niederviskose Stoffe (D) , wie Alkohole oder Ether, insbesondere solche mit einem Siedepunkt größer als 100 0 C, bei dem Druck der umgebenden Atrao- sphäre, also bei 900 bis 1100 hPa, zugesetzt werden. Beispiele hierfür sind Ethanol, Isopropanol und n-Butanol, sowie vorzugsweise 2-Butoxyethanol, Diethylenglycolmonobutylether, Triethy- lenglycolmonohexylether, Methylether von Dipropylenglycol, Tetraethylenglycolmonohexylether, Hexaethylenglycolmonooctyl- ether, Tetrahydrofuran, Diethylenglycoldiethylether sowie Di- methoxyethan, wobei Tetraethylenglycolmonohexylether besonders bevorzugt ist. Auch der Zusatz von polyethermodifizierten SiIo- xanen (C) , die im Allgemeinen durch Hydrosilylierung von ungesättigten Polyethern mit Hydrogensiloxanen erhalten werden kön- nen, sind zur Reduzierung der Viskosität brauchbar. Bevorzugte Zusatzmengen sind im Fall sehr viskoser Produkte bis zu 50 Gew.-%, besonders bevorzugt bis zu 30 Gew.-%, bezogen auf die erfindungsgemäß hergestellten Polysiloxancopolymere (A) . Derartige Zusätze haben außerdem den Vorteil, dass die daraus ent- stehenden Produkte in Wasser leichter dispergierbar sind als die reinen Polysiloxancopolymere. Bei der erfindungsgemäß eingesetzten Komponente (B) handelt es sich bevorzugt um Siliconharze aus Einheiten der Formel (VI), bei denen in 0 als 30%, bevorzugt in 0 bis 5%, der Einheiten im Harz die Summe c+d gleich 2 ist.

Bevorzugt handelt es sich bei den Resten R 8 um Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder den Phenylrest, insbesondere um den Methylrest.

Bevorzugt handelt es sich bei den Resten R 9 um Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt um Methyl- oder Ethylreste, insbesondere um. Ethylreste.

Besonders bevorzugt handelt es sich bei Komponente (B) um Orga- nopolysiloxanharze, die im Wesentlichen aus R 8 3 Si0i /2 (M)- und Siθ 4/2 (Q) -Einheiten bestehen mit R 8 gleich der obengenannten Bedeutung; diese Harze werden auch als MQ-Harze bezeichnet. Das molare Verhältnis von M- zu Q-Einheiten liegt vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis 2,0, besonders bevorzugt im Bereich von 0,6 bis 1,0. Diese Siliconharze können außerdem bis zu 10 Gew.-% freie Hydroxy- oder Alkoxygruppen enthalten. R 8 ist dabei vorzugsweise Methylrest.

Vorzugsweise haben die Organopolysiloxanharze (B) bei 25 0 C eine Viskosität größer 1000 mmVs oder sind Feststoffe. Das mit Gel- permeationschromatografie bestimmte gewichtsmittlere Molekulargewicht (bezogen auf einen Polystyrolstandard) dieser Harze beträgt vorzugsweise 200 bis 200 000 g/mol, insbesondere 1000 bis 20 000 g/mol.

Bevorzugt sind die erfindungsgemäß eingesetzten Organopolysiloxanharze (B) in Benzol bei einer Temperatur von 25 0 C und einem Druck von 101,325 kPa zu mindestens 100 g/l löslich. Komponente (B) sind handelsübliche Produkte bzw. können nach in der Siliciumchemie gängigen Verfahren hergestellt werden.

Siloxanharze (B) werden in den erfindungsgemäßen Zusammen- Setzungen vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, eingesetzt.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können zusätzlich von (A) verschiedene Polyether-Polysiloxan-Copolymere (C) enthalten.

Beispiele für gegebenenfalls eingesetzte Komponente (C) sind die in DE-B2 22 22 998, Spalte 3 und 4, Zeilen 38-43, EP-A 1 424 117, Abschnitte [0072] und [0073], US-B 6,521,084, Spalte 4 Zeilen 35-44, US-B 6,187,891, Spalten 9/10, Tabelle 1 und EP-B 1 076 073, Seite 3, beschriebenen Verbindungen, die zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung zu zählen sind. Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Formulierungen können die Polyether-Polysiloxan-Copolymere (C) mit den erfindungsgemäß eingesetzten Polysiloxancopolymeren (A) abgemischt werden.

Die Polyether-Polysiloxan-Copolymere (C) können in den erfin- dungsgemäßen Zusammensetzungen vorzugsweise in Mengen von 0 bis 60 Gew.~%, besonders bevorzugt 0 bis 40 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, eingesetzt werden. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten in einer bevorzugten Variante 20 bis 40 Gew.-% Komponente (C).

Außer den Komponenten (A) , (B) und gegebenenfalls (C) können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen alle weiteren Stoffe enthalten, wie sie auch bisher in Entschäumerformulierungen verwendet worden sind, wie z.B. organische Verbindungen (D).

Die gegebenenfalls eingesetzten organischen Verbindungen (D) sind bevorzugt frei von Siliziumatomen.

Bei der gegebenenfalls eingesetzten Komponente (D) handelt es sich besonders bevorzugt um organische Verbindungen mit einem Siedepunkt größer als 100 0 C, bei dem Druck der umgebenden Atmo- sphäre, also bei 900 bis 1100 hPa, insbesondere um Verbindungen, die nicht unzersetzt destilliert werden können, insbesondere um solche, ausgewählt aus Mineralölen, nativen Ölen, Isoparaffinen, Polyisobutylenen, Rückständen aus der Oxoalkohol- synthese, Estern niedermolekularer synthetischer Carbonsäuren, Fettsäureestern, wie z.B. Octylstearat, Dodecylpalmitat, Fettalkoholen, Ethern niedermolekularer Alkohole, Phthalaten, GIy- cole, Polyethylenglycole, Polypropylenglycole, Polyethylengly- col-polypropylenglycol-copolymere, Polyethylenglycol und/oder Polypropylenglycolether von linearen oder verzweigten Alkoholen mit 3-30 Kohlenstoffatomen, Polyethylenglycol und/oder Polypro- pylenglycoletster von Carbonsäuren mit 3-30 Kohlenstoffatomen, Estern der Phosphorsäure und Wachsen.

Besonders bevorzugt handelt es sich bei der gegebenenfalls ein- gesetzten Komponente (D) um Ester wie 2, 2, 4-Trimethyl-3, 3-Pen- tandioldiisobutyrate, Glycole wie z.B. 1, 2-~Propandiol, Glycol- ether und Polyglycole wie Polyethylenglycole, Polypropylenglycole und Polyethylenglycol-polypropylenglycol-copolymere, z.B. die bei der Herstellung der Komponente (Ä) im Überschuss einge- setzten Polyether.

Die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen gegebenenfalls eingesetzten Komponenten (C) und (D) können auf der einen Seite zum Einstellen einer bequem handhabbaren Viskosität dienen, auf der anderen Seite gezielt auf eine bestimmte Anwendung ange- passt werden. So kann z.B. durch die gezielte Auswahl der Komponenten (C) und (D) die erfindungsgemäße Entschäumerformulierung an das Tensidsystem, das entschäumt werden soll, angepasst werden.

Die organischen Verbindungen (D) können in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen vorzugsweise in Mengen von 0 bis €0 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis 40 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, eingesetzt werden. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten bevorzugt Komponente (D) .

Die erfindungsgemäßen Formulierungen können Wasser (E) enthalten. Beispiele für Wasser (E) sind natürliche Wässer, wie z.B. Regenwasser, Grundwasser, Quellwasser, Flusswasser und Meerwasser, chemische Wässer, wie z.B. vollentsalztes Wasser, destilliertes oder (mehrfach) redestilliertes Wasser, Wässer für medizinische oder pharmazeutische Zwecke, wie z.B. gereinigtes Wasser (Aqua purificata; Pharm. Eur. 3), Aqua deionisa- ta, Aqua destillata, Aqua bidestillata, Aqua ad injectionam oder Aqua conservata, Trinkwasser nach deutscher Trinkwasserverordnung und Mineralwässer.

Wasser (E) kann in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen vorzugsweise in Mengen von 0 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt 0 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, eingesetzt werden. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten bevorzugt keine Komponente (E) .

Bei den gegebenenfalls eingesetzten Additiven (F) kann es sich um alle bekannten Additive handeln, die auch bisher in Organo- polysiloxanzusammensetzungen eingesetzt werden können.

Bei den Additiven (F) handelt es sich bevorzugt um solche, aus- gewählt aus organischen, verdickend wirkenden Polymeren, Konservierungsmitteln, Farbstoffen und Duftstoffen.

Falls in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen Additive (F) eingesetzt werden, handelt es sich um Mengen von vorzugsweise 0,01 bis 5,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 2,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten bevorzugt keine Komponente (F) .

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen bestehen besonders bevorzugt aus

(A) 10 bis 98 Gew.-% Polysiloxancopolymere,

(B) 0,1 bis 20 Gew.-% Organopolysiloxanharze, (C) 0 bis 60 Gew.-% polyethermodifizierte Siloxane, die von (A) verschieden sind,

(D) 0 bis 60 Gew.-% organische siliziumfreie Verbindungen,

(E) 0 bis 60 Gew.™% Wasser und

(F) 0 bis 5,0 Gew.-% Additive, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzungen.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen bestehen insbesondere aus

(A) 30 bis 90 Gew.-% Polysiloxancopolymere, (B) 1 bis 10 Gew.-% Organopolysiloxanharze,

(C) 0 bis 40 Gew.-% polyethermodifizierte Siloxane, die von (A) verschieden sind,

(D) 5 bis 40 Gew.-% organische siliziumfreie Verbindungen,

(E) 0 bis 10 Gew.-% Wasser und (F) 0 bis 2,0 Gew.-% Additive, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzungen.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind bevorzugt viskose klare bis opake farblose bis bräunliche Flüssigkeiten. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen haben eine Viskosität von vorzugsweise 100 bis 2 000 000 mm 2 /s, besonders bevorzugt von 500 bis 50 000 mmVs, insbesondere von 1 000 bis 20 000 mmVs, jeweils bei 25°C.

Bei den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen kann es sich um Lösungen oder Dispersionen handeln.

Das Herstellen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen kann nach bekannten Verfahren, wie z.B. durch Mischen aller Komponenten, erfolgen, wie z.B. durch einfaches Rühren mit statischen Mischern oder auch unter Anwendung von hohen Scherkräften in Kolloidmühlen, Dissolvern und Rotor-Stator-Homogenisatoren.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind flüssige Netz-, Wasch- und Reinigungsmittel enthaltend die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können überall eingesetzt werden, wo Zusammensetzungen auf der Basis von Organosi- liciumverbindungen auch bisher eingesetzt wurden. Insbesondere können sie als Entschäumer eingesetzt werden.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Entschäumen und/oder Schaumverhinderung von Medien, dadurch gekennzeichnet, dass die erfindungsgemäße Zusammensetzung mit dem Medium vermischt wird.

Der Zusatz der erfindungsgemäßen Zusammensetzung zu den schäumenden Medien kann direkt erfolgen, in geeigneten Lösungsmitteln, wie Toluol, Xylol, Methylethylketon oder t-Butanol, gelöst, als Pulver oder als Emulsion. Die zur Erzielung der gewünschten Entschäumerwirkung notwendige Menge richtet sich z.B. nach der Art des Mediums, der Temperatur und der auftretenden Turbulenz .

Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen di- rekt mit konzentrierten flüssigen Tensidfomulierungen vermischt. Somit wird die Schaumbildung der daraus durch Verdünnen hergestellten Flotte verhindert.

Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Mengen von 0,1 Gew.-ppm bis 1 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 1 bis 100 Gew.~ppm, zum anwendungsfertigen schäumenden Medium zugegeben. In konzentrierten Tensidformulierungen können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zu 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere zu 0,5 bis 5 Gew.-%, enthalten sein.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei Temperaturen von bevorzugt -10 bis +15O 0 C, besonders bevorzugt 5 bis 100 0 C, und dem Druck der umgebenden Atmosphäre, also etwa 900 bis 1100 hPa, durchgeführt. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch bei hö- heren oder niedrigeren Drücken durchgeführt werden, wie etwa bei 3000 bis 4000 hPa oder 1 bis 10 hPa.

Die erfindungsgemäßen Entschäumerzusammensetzungen können überall dort eingesetzt werden, wo störender Schaum unterdrückt werden soll. Das ist z.B. in nichtwässrigen Systemen wie bei der Teerdestillation oder der Erdölverarbeitung der Fall. Insbesondere eigenen sich die erfindungsgemäßen Entschäumerzusammensetzungen zur Bekämpfung von Schaum in wässrigen Tensid- systernen, die Anwendung in Wasch- und Reinigungsmitteln, die Bekämpfung von Schaum in Abwasseranlagen, bei Textilfärbever- fahren, bei der Erdgaswäsche, in Polymerdispersionen, und sind zum Entschäumen von bei der Zellstoffherstellung anfallenden wässrigen Medien einsetzbar. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen haben den Vorteil, dass sie als Entschäumer leicht handhabbar sind, mit konzentrierten Tensidformulierungen mischbar sind, und dass sie sich durch eine hohe, lang anhaltende Wirksamkeit in unterschiedlichsten Me- dien bei geringen Zusatzmengen auszeichnen. Das ist sowohl ökonomisch als auch Ökologisch außerordentlich vorteilhaft.

Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass es einfach in der Durchführung und sehr wirtschaftlich ist.

In den nachfolgenden Beispielen beziehen sich alle Angaben von

Teilen und Prozentsätzen, soweit nicht anders angegeben, auf das Gewicht. Sofern nicht anders angegeben, werden die folgenden Beispiele bei einem Druck der umgebenden Atmosphäre, also bei etwa 1000 hPa, und bei Raumtemperatur, also etwa 20 0 C bzw. einer Temperatur, die sich beim Zusammengeben der Reaktanden bei Raumtemperatur ohne zusätzliche Heizung oder Kühlung einstellt, durchgeführt. Alle in den Beispielen angeführten Viskositätsangaben beziehen sich auf eine Temperatur von 25°C.

Prüfungen der Verträglichkeit

Zur Prüfung der Entschäumerwirksamkeit werden zu verschiedenen flüssigen Tensidformuierungen je 2% der Entsσhäumerformulierungen gegeben. Nach 14 Tagen wird die Verträglichkeit visuell nach folgender Skala beurteilt: + = verträglich, o = geringe Abscheidungen, - = unverträglich.

Produkte, die verträglich waren oder nur geringe Abscheidungen zeigten, wurden auf ihre Wirksamkeit überprüft.

Prüfungen der Entschäumerwirksamkeit

Zur Prüfung der Wirksamkeit wurde eine 0,1 Gew.-%ige Lösung der entschäumerhaltigen Tensidformulierung in einem temperierten Becherglas im Kreislauf gepumpt, so dass die umgepumpte Tensidlösung aus 10 cm Höhe auf die Oberfläche der Tensidlδsung fiel. Dabei wurde der Schaumanstieg über einen Zeitraum von 60 min kontinuierlich beobachtet. Die Temperatur und Umpumpge- schwindigkeit sind den jeweiligen Einzelbeispielen zu entnehmen.

Tensidfαrmulierungen

Formulierung 1: Eine wässrige Formulierung enthaltend 10 Gew.-% Dodecylbenzolsulfonsäure {erhältlich unter der Bezeichnung „Marion AS3-Säure" bei der Sasol Germany GmbH, Deutschland) , 7 Gew.-% Triethanolamin und 10 Gew.-% ethoxylierten Tridecyclal- kohol mit 10 Ethylenglycoleinheiten (erhältlich unter der Bezeichnung „Lutensol TO 109" bei der BASF SE, Deutschland) .

Formulierung 2: ein Gemisch aus Fettalkoholethoxylaten mit ei- ner Dichte von 1,0108 und einem Wirkstoffgehalt von 40 Gew.-%.

Formulierung 3: ein Gemisch aus ionischen Tensiden auf der Basis von Fettsäurealkanolamiden mit einer Dichte von 1,0059 und einem Wirkstoffgehalt von 36 Gew.-%.

Formulierung 4: Gemisch aus Älkansulfonaten und Fettalkoholethoxylaten mit einer Dichte von 1,0131 und einem Wirkstoffgehalt von 18 Gew.-%.

Herstellung der Komponente (A)

Herstellung des Polysiloxancopolymers (Polymer Al) : 67 g eines mit Methylgruppen terminierten Siloxans aus Dime- thylsiloxy- und Hydrogenmethylsiloxyeinheiten mit einem Aktivwasserstoffgehalt von 0,133 % und einer Viskosität von 72 mmVs (25 0 C) werden unter kräftigem Rühren mit 408 g eines Allylpoly- ethers (560 ppm H 2 O-Gehalt) mit einem PO/EO-Verhältnis von 4,0 und einer Jodzahl von 11,2 vermischt und auf 100 °C erwärmt. Durch Zugabe von 0,5 ml einer 2 %-igen Lösung von Hexachloro- platinsäure in Isopropanol wird die Hydrosilylierung gestartet, was sich in einer schwach exothermen Reaktion zeigt. Das Reaktionsgemisch wird bei 100 bis 110 0 C gehalten, bis ein klares Copolymer erhalten wird und kein Aktivwasserstoff mehr nachweisbar ist. Das Zwischenprodukt hat eine Viskosität von 870 IMiVs (25°C).

Man erwärmt weiter auf 130 0 C und entfernt Wasserspuren bei 1 hPa. Danach werden 7 g Hexamethylendiisocyanat eindosiert und 20 Minuten lang homogenisiert. Die Isocyanatreaktion wird mit einem Tropfen Dibutylzinnlaurat (DBTL) gestartet. Nach 2 Stunden ist der NCO-Gehalt unter die Nachweisgrenze (IR: 20 ppm) gesunken, so dass 120 g eines Tensides (käuflich erhältlich unter der Bezeichnung Emulan® HE 50 bei der BASF SE, D-Ludwigshafen) eindosiert werden. Die 80 %-ige Copolymerlösung hat nach dem Abkühlen auf 25°C eine Viskosität von 2100 mm 2 /s und einen ürethangehalt von 0,139 mEqu./g.

Herstellung des Polysiloxancopolymers (Polymer A2) : Die Herstellung erfolgt nach der für Polymer Al beschriebenen Arbeitsweise, mit der Abänderung, dass anstelle des Tensides (Emulan HE 50) 120 g des Zwischenprodukts mit der Viskosität von 870 iranVs zum Verdünnen des hochviskosen Siloxans eingesetzt wurden. Die Viskosität betrug 4090 rnmVs.

Herstellung des Polysiloxancopolymers (Polymer A3) :

Die Herstellung erfolgt nach der für Polymer Al beschriebenen Arbeitsweise, mit der Abänderung, dass kein Tensid (Emulan HE 50) eingesetzt wurde. Die Viskosität betrug mehr als 100000 mm 2 /s (25 0 C, keine Scherung).

Als Komponente (B) wurde ein in Benzol lösliches bei Raumtempe- ratur festes Siliconharz bestehend aus (nach 29 Si-NMR und IR- Analyse) 40 mol-% CH 3 Si0i /2 -, 50 mol-% SiCv 2 -, 8 mol~% C 2 H 5 θSiθ 3/2 ~ und 2 mol-% HOSiO 3/2 -Einheiten mit einer gewichtsmittleren Molmasse von 7900 g/mol (bezogen auf Polystyrolstandard) eingesetzt. Als Komponente (C) wurde das bei der Herstellung des Polymers Al erhaltene Zwischenprodukt mit der Viskosität von 870 mra 2 /s eingesetzt .

Als Komponente (D) wurde eingesetzt:

Dl: Ein Kohlenwasserstoffgemisch mit einem Siedebereich von 235-270 0 C (käuflich erhältlich unter der Bezeichnung Exxsol D 100 S bei Staub & Co, D-Nürnberg) ;

D2 : Ein Polypropylenglycol mit einer Viskosität von ca. 100 mm 2 /s (erhältlich unter dem Namen PPG 400 bei F.B. Silbermann GmbH&Co KG, D-Gablingen) ;

D3: Ein Polypropylenglycol mit einer Viskosität von ca. 440 mrnVs (erhältlich unter dem Namen Pluriol P 2000 bei der BASF SE, D-Ludwigshafen) ;

D4: 1,2 Propandiol (erhältlich bei Sigma-Aldrich Chemie GmbH, D-Steinheim) .

D5: 2, 2, 4-Trimethyl-3, 3-Pentandioldiisobutyrate (erhältlich unter der Bezeichnung Eastman TXIB bei Sigma-Aldrich Chemie GmbH, D-Steinheim) .

Beispiele 1 bis 3 (Bl bis B8)

Die Herstellung der einzelnen Entschäumerformulierungen 1 bis 8 erfolgte durch einfaches Vermischen aller der in Tabelle 1 angegebenen Komponenten mit einer Dissolverscheibe.

Die erhaltenen Zusammensetzungen sind klare viskose leicht gelbliche Flüssigkeiten mit den in Tabelle 1 angegebenen Viskositäten. Tabelle 1

BetKomponente Komponente KompoKompoViskosität spiel (A) (B) nente nente in mmVs (C) (D)

Bl 90% Al 5% B - 5% Dl 3140

B2 80% Al 10% B - 10% Dl 2750

B3 95% A2 2,5% B - 2,5% Dl 751

B4 45% A3 2,5% B - 2,5% Dl, 2200 50% D3

B5 45% A3 2,5% B - 2,5% Dl, 918 50% D2

Bβ 45% A3 2,5% B 2,5% Dl, 258 50% D4

B7 45% A3 2,5% B 50% C 2,5% Dl 2440

B8 45% A3 2,5% B 2,5% Dl, 348 50% D5

Die Entschäumerwirkung der so hergestellten Formulierungen wird anhand von Tensidformulierungen getestet und die Ergebnisse in den Tabellen 2 bis 5 zusammengefasst .

Vergleichsbeispiele Vl und V2

Die Herstellung der einzelnen Entschäumerformulierungen erfolgte durch einfaches Vermischen aller unten angegebenen Koraponen- ten mit einer Dissolverscheibe .

Vl: 42,5 Teile eines linearen Polyethersiloxans der Formel M 2 D 70 D G 5 ; G= C 3 H 6 O(PO) 25 (EO) 2S H), 2,5 Teile Siliconharz B, 2,5 Teile Komponenten Dl, 2,5 Teile einer pyrogenen hydrophobierten Kieselsäure mit einer BET--Oberfläche von 200 m 2 /g und einem Kohlenstoffgehalt von 2,8% erhältlich unter dem Handelsnamen HDK ® H2000 bei der Wacker Chemie AG, D-München und 50 Teile D2 werden homogen vermischt.

V2 : Ein Entschäumer entsprechend Beispiel CIl von DE102005025450.

Die Entschäumerwirkung der so hergestellten Formulierungen wird anhand von Tensidformulierungen getestet und die Ergebnisse in den Tabellen 2 bis 5 zusammengefasst .

Tabelle 2

Ergebnisse Prüfung der Entschäumer in der Tensidformulierung 1

Tabelle 3

Ergebnisse Prüfung der Entschäumer in der Tensidformulierung 2

Tabelle 4

Er ebnisse Prüfung der Entschäumer in der Tensidformulierun 3

Tabelle 5

Ergebnisse Prüfung der Entschäumer in der Tensidformulierung 4