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Title:
APPARATUS FOR CONTROLLING A PLURALITY OF ACTUATORS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/002077
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an apparatus having a plurality of hydraulic actuators (Si) and a piston-cylinder unit (K), one working chamber (AK1) of which is connected, via at least one hydraulic connection line (HL) and supply lines (ZLi), to working chambers (ASi) of the hydraulic actuators (Si), wherein each working chamber (ASi) of a hydraulic actuator (Si) is connected to a supply line (ZLi) and switch valves (EVi) for selective opening and closing of the hydraulic supply lines (ZLi) are provided such that, in the opened position of the associated switch valve (EVi), a pressure change in the working chamber (ASi) of the actuator (Si) or an adjustment of the actuator (Si) can occur, wherein at least one pressure sensor (DSi) for determining the pressure in a working chamber (ASi) of an actuator (Si) or a hydraulic line (HL, ZLi, ALi) and a control device (ECU) is provided, characterized in that, for simultaneous pressure change in at least two actuators, (Si, Sk), the (ECU) permanently opens the switch valve (EVi) associated with a first actuator (Si) during the pressure change phase and adjusts or regulates the pressure by adjusting the piston (KK) of the piston-cylinder unit (K), and in that the control device (ECU) adjusts or regulates the pressure in at least one additional actuator (Sk) by means of the switch valve (EVk), which is clocked during the pressure change phase, and in particular is controlled by pulse width modulation.

Inventors:
UNTERFRAUNER VALENTIN (DE)
WINZER RAINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/066166
Publication Date:
January 02, 2020
Filing Date:
June 19, 2019
Export Citation:
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Assignee:
LSP INNOVATIVE AUTOMOTIVE SYSTEMS GMBH (DE)
International Classes:
F16D48/02
Domestic Patent References:
WO1992007730A11992-05-14
WO2003054410A12003-07-03
WO2016146692A12016-09-22
WO2018046145A12018-03-15
Foreign References:
US20050283297A12005-12-22
DE102006038446A12008-02-21
Attorney, Agent or Firm:
LENZING GERBER STUTE PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT VON PATENTANWÄLTEN M.B.B. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung mit mehreren hydraulischen Stellgliedern (S,) und einer Kol- ben-Zylinder-Einheit (K), deren einer Arbeitsraum (AKi) über mindestens eine hydraulische Verbindungsleitung (HL) und Zuführleitungen (ZU) mit Arbeitsräumen (AS,) der hydraulischen Stellglieder (S,) in Verbindung ist, wobei jeder Arbeitsraum (AS,) einer hydraulischen Stelleinheit (S,) mit ei- ner Zuführleitung (ZL,) verbunden ist und Schaltventile (EV) zum wahl- weisen Öffnen und Verschließen der hydraulischen Zuführleitungen (ZL,) vorgesehen sind, derart, dass in geöffneter Stellung des zugehörigen Schaltventils (EV,) eine Druckänderung in dem Arbeitsraum (AS,) des Stellgliedes (S,) oder eine Verstellung des Stellgliedes (S,) erfolgen kann, wobei mindestens ein Drucksensor (DS,) zur Ermittlung des Drucks in ei- nem Arbeitsraum (AS,) eines Stellgliedes (S,) oder einer hydraulischen Leitung (HL, ZL,, AL,) sowie eine Steuerungseinrichtung (ECU) vorgese- hen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die (ECU) zur gleichzeitigen Druckänderung in mindestens zwei Stellgliedern (S,, Sk) das zu einem ersten Stellglied (S,) gehörende Schaltventil (EV,) während der Druckän- derungsphase dauerhaft öffnet und den Druck über das Verstellen des Kolbens (KK) der Kolben-Zylinder-Einheit (K) einstellt bzw. einregelt, und dass die Steuerungseinrichtung (ECU) den Druck in mindestens einem weiteren Stellglied (Sk) mittels des während der Druckänderungsphase getakteten, insbesondere mittels Pulsweitenmodulation angesteuerten, Schaltventils (EVk) einstellt bzw. einregelt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druck- einstellung in dem ersten und/oder weiteren Stellglied (S,, Sk) unter Ver- wendung mindestens eines Drucksensors (DS,, DSk), mit dem insbeson- dere der Druck in einer Hydraulikleitung (HL, ZL,, ZLk, AL,, ALk, ABL) bzw. dem Arbeitsraum (AS,, ASk) des jeweiligen Stellgliedes (S,, Sk) ermittelbar ist, erfolgt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinstellung in dem ersten Stellglied (S,) unter Verwendung des Mo- torstroms und/oder der Rotorstellung bzw. des Rotorwinkels (a) des An- triebs (M) der Kolben-Zylinder-Einheit (K) erfolgt.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einem oder jedem Stellglied (S,) ein Auslassventil (AV,) zugeordnet ist, welches in einer hydraulischen Abflussleitung (AL,) ange- ordnet ist, über die Hydraulikmedium aus dem Arbeitsraum (AS,) des Stellgliedes (S,) hin zu einem Vorratsbehältnis (VB) abfließen kann.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in einer ge- meinsamen Abflussleitung (ABL) ein für Pulsweitenmodulation ausgeleg- tes gemeinsames Auslassventil (AVR) zum wahlweisen Öffnen und Ver- schließen der gemeinsamen Abflussleitung (ABL) angeordnet ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslass- ventile (AV) und deren Leistungsendstufen für Schaltfrequenzen ausge- legt sind, welche, insbesondere um den Faktor 10, kleiner sind als die Schaltfrequenzen des gemeinsamen Auslassventils (AVR), wobei zum Druckabbau in einem Stellglied (S,) dessen zugeordnetes Auslassventil (AV,) dauerhaft während der Druckabbauphase geöffnet ist und der ge- steuerte bzw. geregelte Druckabbau im Stellglied (S,) über die Taktung des gemeinsamen Auslassventils (AVR), insbesondere mittels Pulswei- tenmodulation, erfolgt.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass mittels eines Drucksensors (DSA) in der gemeinsa- men Abflussleitung (ABL) oder in einer Abflussleitung (AL,) zwischen dem Auslassventil (AV,) und dem Vorratsbehältnis (VB) der Druck im Hydrau- likmedium ermittelbar ist.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass jedem Stellglied (S,) jeweils ein Drucksensor (DS,) zugeordnet ist, mittels dem der Druck im Stellglied (S,) ermittelbar ist.

9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass jedes Stellglied (S,) eine Kolben-Zylindereinheit (KS,) mit dem Arbeitsraum (AS,) und einem verstellbaren Kolben (SK,) auf- weist, wobei über den Kolben (SK) entweder ihre Kupplung (K), ihr Gangsteller oder ihre Lamellenkupplung (TV-li, TV-re) verstellbar ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Stellglieder (S,) Kupplungen (K) eines Getriebes eines Fahrzeugs verstellen.

11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Stellglied (S,) ein Gangsteller ist.

12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass mindestens ein Stellglied (S,) eine hydraulische Park- sperre bzw. Parkierbremse, ein hydraulisch betätigter Freilauf oder eine hydraulisch aktuierte Bremse ist.

13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Vorrichtung ein 2-Gang-Getriebe, insbesondere mit Torque Vectoring, ist.

14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass der Kolben (KK) der Kolben-Zylinder-Einheit (K) ein Einfachhubkolben ist, der lediglich einen einzigen Arbeitsraum (AKi) be- grenzt.

15. Verfahren zur Druckänderung in einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur gleichzeitigen Druckänderung in mehreren Stellgliedern (S,, Sk) in ei- nem ersten Stellglied (S,) der Druck über das Verstellen des Kolbens (KK) der Kolben-Zylinder-Einheit (K) bei gleichzeitig dauerhaft geöffnetem zu- gehörigen Schaltventil (EV) auf ein erstes Druckniveau (pi) erfolgt, und dass die Druckänderung in mindestens einem weiteren Stellglied (Sk) auf ein weiteres Druckniveau (p2) erfolgt

entweder

- unter Verwendung des zu dem Stellglied (Sk) gehörenden Schaltventils (EVk), welches mittels Pulsweitenmodulation betrieben wird oder

- durch Öffnen und/oder Takten des zugehörigen Auslassventils (AVk).

16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass beim gleich- zeitigen Druckaufbau in mindestens zwei Stellgliedern (S,, Sk, Sm) das im ersten Stellglied (Si) einzustellende bzw. einzuregelnde erste Druckni- veau (pl) größer ist als das weitere bzw. die weiteren Druckniveau(s)

(p2, p2 ') des mindestens einen weiteren Stellgliedes (Sk, Sm).

17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass mit- tels der Kolben-Zylinder-Einheit (K) ein Druckaufbau oder Druckabbau in mindestens einem Stellglied (S,) erfolgt, wobei über mindestens ein Aus- lassventil (AV,) ein Druckabbau in mindestens einem Stellglied (Sk) er- folgt, wobei der Druckabbau entweder

- durch das Takten des bzw. der Auslassventil(e) (AV,) erfolgt

oder

- über ein während der Druckabbauphase dauerhaft geöffnetes

Auslassventil (AVi), wobei das gemeinsame Auslassventil (AVR) getaktet bzw. mittels Pulsweitenmodulation betrieben wird.

Description:
Vorrichtung zur Ansteuerung von mehreren Stellgliedern

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit mehreren hydrauli- schen Stellgliedern und einer Kolben-Zylinder-Einheit, deren einer Arbeitsraum über mindestens eine hydraulische Verbindungsleitung und Zuführleitungen mit Arbeitsräumen der hydraulischen Stellglieder in Verbindung ist, wobei je- der Arbeitsraum einer hydraulischen Stelleinheit mit einer Zuführleitung ver- bunden ist und Schaltventile zum wahlweisen Öffnen und Verschließen der hydraulischen Zuführleitungen vorgesehen sind, derart, dass in geöffneter Stellung des zugehörigen Schaltventils eine Druckänderung in dem Arbeits- raum des Stellgliedes oder eine Verstellung des Stellgliedes erfolgen kann, wobei mindestens ein Drucksensor zur Ermittlung des Drucks in einem Arbeits- raum eines Stellgliedes oder einer hydraulischen Leitung sowie eine Steue- rungseinrichtung vorgesehen ist.

Vorrichtungen zur Verstellung von Kupplungen und Gangstellern sind z.B. aus DE 10 2006 038 446 Al, WO 2016/146692 Al und WO 2018/046145 Al be- kannt.

Bei der aus DE 10 2006 038 446 Al bekannten Vorrichtung werden mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit mit Einfachhubkolben bis zu sechs Stellglieder in Form von zwei Kupplungen und vier Gangstellern verstellt. Diese Vorrichtung ist derart ausgebildet, dass ein Druckaufbau in einem Stellglied und ein gleich- zeitiger Druckabbau in einem anderen Stellglied erfolgen kann.

Die aus WO 2016/146692 Al und WO 2018/046145 Al bekannten Vorrichtun- gen weisen Kolben-Zylinder-Einheiten mit Doppelhubkolben, welche jeweils zwei Arbeitsräume voneinander abdichtend trennen, auf. Bei allen vorgenann- ten Vorrichtungen erfolgt der Druckaufbau in einem Stellglied dadurch, dass das zugehörige Schaltventil, welches während der Druckaufbauphase als Ein- lassventil fungiert, dauerhaft geöffnet ist und der Druck über die Kolbenver- stellung eingeregelt wird.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die vorgenannten Systeme weiter zu entwickeln und eine flexible und einfache Vorrichtung bereitzustellen, bei der eine gleichzeitige Druckänderung in mindestens zwei Stellgliedern auf un- terschiedliche Druckniveaus möglich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung mit den Merkma- len des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung nach Anspruch 1 ergeben sich durch die Merkmale der Unteransprüche.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Anspruch 1 zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuerungseinheit zur gleichzeitigen Druckänderung in mindes- tens zwei Stellgliedern das zu einem ersten Stellglied gehörende Schaltventil während der Druckänderungsphase dauerhaft öffnet und den Druck über das Verstellen des Kolbens der Kolben-Zylinder-Einheit einstellt bzw. einregelt, und dass die Steuerungseinrichtung den Druck in mindestens einem weiteren Stellglied mittels des während der Druckänderungsphase getakteten, insbe- sondere mittels Pulsweitenmodulation angesteuerten, zugehörigen Schaltven- tils einstellt bzw. einregelt. Die Schaltventile müssen somit ausreichend schnell schaltbar und die Leistungsendstufen für die Ventile entsprechend di- mensioniert sein.

Die Druckeinstellung in dem ersten und/oder weiteren Stellglied kann dabei unter Verwendung mindestens eines Drucksensors erfolgen, wobei dieser min- destens eine Sensor den Druck in einer Hydraulikleitung bzw. dem Arbeits- raum des jeweiligen Stellgliedes ermittelt. Ebenso ist es möglich, dass die Druckeinstellung in dem ersten Stellglied, bei dem der Druck über die Kolben- bewegung bei gleichzeitig dauerhaft geöffnetem Schaltventil erfolgt, unter Verwendung des Motorstroms und/oder der Rotorstellung bzw. des Rotorwin- kels des Antriebs der Kolben-Zylinder-Einheit und/oder der Druck- Volumenkennlinie der Vorrichtung erfolgt.

Sofern lediglich jedem Stellglied nur ein einziges Schaltventil zugeordnet ist, kann stets nur ein gemeinsamer Druckaufbau oder Druckabbau in mehreren Stellgliedern erfolgen. Ein Druckaufbau in einem und ein gleichzeitiger Druck- abbau in einem anderen Stellglied ist mit einer derartigen Vorrichtung nicht möglich. Sofern jedoch mindestens einem oder jedem Stellglied ein zusätzli- ches Auslassventil zugeordnet ist, welches in einer hydraulischen Abflusslei- tung angeordnet ist, kann das Hydraulikmedium aus dem Arbeitsraum des Stellgliedes hin zu einem Vorratsbehältnis abfließen, und es ist ein gleichzeiti- ger Druckauf- und Druckabbau in zwei oder mehreren Stellgliedern möglich. Die Auslassventile können dabei getaktet werden, wodurch ein geregelter Druckabbau in dem jeweiligen Stellglied möglich ist. Hierzu kann der Druck in der Ablaufleitung oder dem Arbeitsraum des Stellgliedes mittels eines Druck- sensors für eine Druckregelung und entsprechende Taktung des Auslassventils ermittelt werden.

In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung kann in einer gemeinsamen Ab- flussleitung ein schnell taktbares, insbesondere für Pulsweitenmodulation aus- gelegtes, gemeinsames Auslassventil zum wahlweisen Öffnen und Verschlie- ßen der gemeinsamen Abflussleitung sowie ein gemeinsamer Druckgeber vor- gesehen sein. Hierdurch ist es möglich, nur die Anzahl der erforderlichen Druckgeber zu reduzieren und die einzelnen Auslassventile einfach und klein zu halten, da diese nur für kleinere Schaltfrequenzen ausgelegt sein müssen. Lediglich das gemeinsame taktbare Auslassventil und dessen Leistungsendstu- fe müssen für hohe Schaltfrequenzen ausgelegt sein. Hierdurch ergibt sich ein nicht unerheblicher Kostenvorteil.

Die Stellglieder der erfindungsgemäßen Vorrichtung können jeweils eine Kol- ben-Zylindereinheit mit einem Arbeitsraum und einem verstellbaren Kolben aufweisen, wobei über den Kolben entweder ihre Kupplung, ihr Gangsteller oder ihre Lamellenkupplung verstellbar ist. Die Vorrichtung kann somit z.B. ein lastschaltfähiges 2-Gang-Getriebe mit oder ohne torque vectoring sein. Auch kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vorteilhaft mindestens ein Stellglied aufweisen, welches eine hydraulische Parksperre bzw. Parkierbremse oder ein hydraulisch schaltbarer Freilauf, oder eine hydraulisch aktuierte Bremse ist.

Der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit kann zudem vorteilhaft ein Einfach- hubkolben sein, der lediglich einen einzigen Arbeitsraum begrenzt, wodurch sich ein einfacher und kostengünstiger Aufbau der Kolben-Zylindereinheit ergibt.

Nachfolgend werden anhand von Zeichnungen mehrere mögliche Ausführungs formen der Erfindung erläutert.

Es zeigen :

Fig. 1 : Erste mögliche Ausführung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Form eines lastschaltfähigen 2-Gang Getriebes;

Fig. la : Vorrichtung zum simultanen Druckauf- oder -abbau in drei Stell- gliedern;

Fig. 2: erfindungsgemäße Vorrichtung als lastschaltfähiges 2-Gang-

Getriebe;

Fig. 2a : Vorrichtung zum simultanen Druckaufbau und/oder Druckabbau in drei Stellgliedern, wobei in der Figur der simultane Druckauf- bau in zwei Stellgliedern dargestellt ist, wobei der Druckaufbau in einem Stellglied über die Kolbenverstellung und in dem anderen Stellglied über die Taktung des Schaltventils erfolgt;

Fig. 2b: Vorrichtung gemäß Figur 2a, wobei in der Figur der simultane

Druckabbau in zwei Stellgliedern dargestellt ist, wobei der Druck- abbau in einem Stellglied über die Kolbenverstellung und in dem anderen Stellglied über die Taktung des Auslassventils erfolgt;

Fig. 3: erfindungsgemäße Vorrichtung mit fünf Stellgliedern;

Fig. 4a : weitere mögliche Ausführungsform wobei die Vorrichtung ein in der Abflussleitung angeordnetes gemeinsames Auslassventil hat, welches für schnelle Taktung ausgelegt ist, so dass bei jeweils während der Druckabbauphase dauerhaft geöffnetem Auslassven- til eines Stellgliedes in diesem der Druck über Taktung des ge- meinsamen Auslassventils verringert werden kann, wobei jedem Stellglied ein Drucksensor zugeordnet ist; Fig. 4b: Ausführungsform mit einem gemeinsamen Drucksensor, welcher zur Druckermittlung in der gemeinsamen Abflussleitung dient, sowie einem optionalen Drucksensor, welcher zur Ermittlung des Drucks in der den Arbeitsraum des Kolben-Zylinder-Systems mit den Stellgliedern verbindenden Hydraulikleitung dient;

Fig. 5: Vorrichtung gern. Figur 4 mit drei statt zwei Stellgliedern;

Fig. 6: Vorrichtung gern. Figur 4 mit fünf statt zwei Stellgliedern.

Die Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Form eines lastschalt- fähigen 2-Ganggetriebes. Das 2-Ganggetriebe weist eine Kolben-Zylinder- Einheit K sowie zwei Stellglieder Si und S 2 auf. Die Kolben-Zylinder-Einheit K weist einen Zylinder Z und einen darin verschieblich gelagerten Kolben KK auf, welcher von einem motorischen Antrieb M über eine Spindel SP angetrieben ist. Es können Sensoren MS, und/oder MS a zur Messung des Motorstroms und des Motorwinkels vorgesehen sein. Der Kolben KK und der Zylinder Z begren- zen einen Arbeitsraum AKi, welcher mit einer hydraulischen Verbindungslei- tung HL in Verbindung ist. Die hydraulische Verbindungsleitung HL ist mit Zu- führleitungen ZLi und ZL 2 in Verbindung. Die Zuführleitungen ZLi und ZL 2 sind jeweils mit Arbeitsräumen ASi und AS 2 der Kolben-Zylinder-Systeme KSi und KS 2 in Verbindung, wobei in der Zuführleitung ZLi ein Schaltventil EVi und in der Zuführleitung ZL 2 ein Schaltventil EV 2 zum wahlweisen Öffnen und Ver- schließen der jeweiligen Zuführleitung angeordnet ist. Zwischen dem Schalt- ventil EVi und dem Arbeitsraum ASi kann der Druck mittels eines ersten Drucksensors DSi ermittelt werden. Zwischen dem Schaltventil EV 2 und dem Arbeitsraum AS 2 kann der Druck mittels eines zweiten Drucksensors DS 2 er- mittelt werden. Die im Kolbensystem KSi und KS 2 verschieblich gelagerten Kolben SKi und SK 2 verstellen über einen Stößel die Kupplungen TV-LI und TV-RE. Sofern kein bzw. kein ausreichender Druck in den Arbeitsräumen ASi und AS 2 herrscht, sind die Kupplungen TV-LI und TV-RE geöffnet. Optional kann mit einem Drucksensor DS HL der Druck in der hydraulischen Leitung HL ermittelt werden. Die Steuerungseinheit ECU, welche über die gestrichelt dar- gestellten Signal- und/oder Kommunikationsleitungen mit dem Antrieb M, den Schaltventilen EVi und EV 2 sowie den Drucksensoren DSi und DS 2 und optio- nal mit dem Drucksensor DS H L in Verbindung ist, steuert das 2-Ganggetriebe. Über die hydraulische Verbindungsleitung H L V B ist der Arbeitsraum AKi der Kolben-Zylinder-Einheit K mit einem Vorratsbehältnis VB in Verbindung.

Erfindungsgemäß ist es möglich, den Druck z.B. in dem Arbeitsraum ASi des Stellgliedes Si zu ändern, in dem das zugehörige Schaltventil EVi während der Druckänderungsphase dauerhaft geöffnet wird, wobei der Druck im Arbeits- raum ASi über die Kolbenverstellung des Kolbens KK eingestellt wird. Dabei kann z.B. der Druck in der Zuführleitung ZU mittels des Sensors DSi fortlau- fend ermittelt werden und über die Kolbenbewegung des Kolbens KK einge- regelt werden. Auch kann die Druck-Volumen-Kennlinie bei der Regelung ver- wendet bzw. berücksichtigt werden.

Die Schaltventile EVi und EV 2 sind derart ausgelegt, dass sie mit einer hinrei- chend hohen Schaltfrequenz, zum Beispiel mittels Pulsweitenmodulation PWM, geschaltet werden können. Der Druck im zweiten Stellglied S 2 kann hierdurch gleichzeitig durch Taktung des Schaltventils EV 2 geändert werden. Dabei ist es von Vorteil, wenn eine Druckregelung über die Messung des Drucks in der Zu- führleitung ZL 2 mittels des Sensors DS 2 erfolgt.

Dabei kann bei der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung der Druck in beiden Arbeitsräumen ASi und AS 2 jeweils nur gleichzeitig aufgebaut oder abgebaut werden. Das gleichzeitige Abbauen des Drucks in einem Stellglied und Aufbau- en des Drucks in dem anderen Stellglied ist bei dieser Vorrichtung nicht mög- lich. Selbstverständlich ist auch möglich, dass der Druck in den Stellgliedern nacheinander geändert wird, wobei dann jeweils das zugehörige Schaltventil EV geöffnet wird und der Druck im Stellglied durch das Verstellen des Kolbens KK eingeregelt wird.

Die Figur la zeigt eine Vorrichtung zum simultanen Druckauf- oder -abbau in drei Stellgliedern. Sie ist grundsätzlich identisch aufgebaut wie die Vorrichtung in Figur 1, weist jedoch noch eine zusätzliche Zuführleitung ZL n auf, über die ein weiteres Stellglied S n mit der hydraulischen Verbindungsleitung HL in Ver- bindung ist. In der Zuführleitung ZL n ist ebenfalls ein Schaltventil EV n zum wahlweisen Öffnen und Verschließen der Zuführleitung ZL n vorgesehen.

Grundsätzlich können beliebig viele weitere Stellglieder S n in entsprechender Weise vorgesehen sein. Die Figur la zeigt den gleichzeitigen Druckaufbau und anschließenden gleichzeitigen Druckabbau in den Stellgliedern Si und S 2 wel- cher zum Zeitpunkt t 0 beginnt. Mittels der Kolben-Zylinder-Einheit K wird durch die Verstellung des Kolbens KK, welcher über den Kolbenweg s KOi nach rechts bewegt wird, ein Druck pi in der Hydraulikleitung HL aufgebaut, welcher dem im Arbeitsraum ASi des Stellglieds Si aufzubauenden Druck entspricht. Das Schaltventil EVi wird mittels des Stroms i E vi dauerhaft während der Druckaufbauphase, welche von t 0 bis ti dauert, bestromt und ist damit dauer- haft geöffnet, so dass der in der Hydraulikleitung HL wirkende Druck im Ar- beitsraum ASi wirkt. Der in der Hydraulikleitung HL anstehende Druck liegt auch am Eingang des Schaltventil EV 2 an. Durch getaktetes Schalten des Schaltventil EV 2 mittels des Stroms i E v 2 fließt auch Flüssigkeit in den Arbeits- raum AL 2 des zweiten Stellgliedes S 2 was mittels des gestrichenen Pfeils dar- gestellt ist, sodass auch dort ein gegenüber dem Druck pi kleinerer Druck p 2 einstellt.

Zum Zeitpunkt ti ist in beiden Stellgliedern Si und S 2 der jeweils geforderte Druck pi beziehungsweise p 2 erreicht, sodass die Schaltventile EVi und EV 2 zum Zeitpunkt ti geschlossen werden, wodurch der Druck in den Arbeitsräu- men ASi und AS 2 konserviert wird und die Kupplungen der Stellglieder Si und S 2 in ihrer Stellung verbleiben. Zum Zeitpunkt t 2 beginnt der Druckabbau, in dem das Schaltventil EVi mittels des Stroms i E vi getaktet wird und das Schalt- ventil EV 2 mittels des Stroms I E v 2 dauerhaft geöffnet wird, bis der Druck in den jeweiligen Arbeitsräumen ASi und AS 2 vollständig über das Bewegen des Kol bens KK nach links abgebaut ist. Der Druck in dem Stellglied S n wird, wie in Figur 1 dargestellt, während der Druckauf- und Druckabbauphase in den Stell gliedern Si und S 2 nicht verändert. Es ist jedoch gleichsam möglich, dass im Stellglied S n gleichzeitig zur Druckänderung in den Stellgliedern Si und S 2 ebenfalls eine Druckänderung durch Schalten des Schaltventils EV n erfolgt.

Grundsätzlich ist es so, dass zur gleichzeitigen Druckänderung in mehreren Stellgliedern S,, S k in einem ersten Stellglied S, der Druck über das Verstellen des Kolbens KK der Kolben-Zylinder-Einheit K bei gleichzeitig dauerhaft geöff netem zugehörigen Schaltventil EV, auf ein erstes Druckniveau p E erfolgt, und dass die Druckänderung in mindestens einem weiteren Stellglied S k auf ein weiteres Druckniveau p 2 erfolgt, wobei das zu dem Stellglied S k gehörende Schaltventil EV k getaktet bzw. z.B. mittels Pulsweitenmodulation betrieben wird. Der Druck pi ist dabei bei einem Druckaufbau größer als der Druck p 2 bzw. bei einem Druckabbau geringer als der Druck p 2 .

Die Figur 2 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung als lastschaltfähiges 2- Gang-Getriebe, wobei zusätzlich zu den in den Zuführleitungen ZU und ZL 2 angeordneten Schaltventilen EVi und EV 2 noch Auslassventile AVi und AV 2 vorgesehen sind, mittels denen die Abflussleitungen ALi und AL 2 wahlweise zusperrbar sind, so dass Hydraulikflüssigkeit über die Abflussleitung ALi bzw. AL 2 bei geöffnetem Auslassventil AVi bzw. AV 2 hin zur gemeinsamen Abfluss- leitung ABL und zum Vorratsbehältnis VB abfließen kann. Durch Taktung und gleichzeitiger Messung des Drucks in der jeweiligen Arbeitskammer ASi bzw. AS 2 oder der Abflussleitung ALi bzw. AL 2 mittels der Drucksensoren DSi bzw. DS 2 kann der Druck im jeweiligen Arbeitsraum ASi bzw. AS 2 kontrolliert hin zum Vorratsbehälter VB abgebaut werden.

Die Figur 2a zeigt die Vorrichtung gemäß Figur 2, welche um ein weiteres Stellglied S n erweitert ist, wobei noch weitere, nicht dargestellte Stellglieder vorgesehen sein können, die ebenfalls über eine Zuführleitung ZL n mit der Hydraulikleitung HL oder direkt mit dem Arbeitsraum AKi verbunden sein kön- nen. In Figur 2a ist der simultane Druckaufbau dargestellt, welcher identisch zum in Figur la dargestellten und erläuterten Druckaufbau erfolgt, d.h. der Druck Pi wird mittels Verstellen des Kolbens KK der Kolben-Zylinder-Einheit K erzeugt, wobei während der Druckaufbauphase zwischen t 0 und ti das Schalt- ventil EVi dauerhaft bestromt und damit geöffnet ist und das Schaltventil schnell getaktet wird. Der mittels der Kolben-Zylinder-Einheit K erzeugte Druck und das Tast-Verhältnis zwischen Öffnen und Schließen des Schaltven- tils EV 2 bestimmt dabei die Druckänderungsgeschwindigkeit im Arbeitsraum AS 2 . Bei ti hat sich sowohl im Arbeitsraum ASi als auch im Arbeitsraum AS 2 der benötigte Druck eingestellt. Zusätzlich verfügen die Stellglieder S, noch über zusätzliche Auslassventile AV, über die der Druck im jeweiligen Stellglied S, abbaubar ist. Die Figur 2b zeigt eine Vorrichtung gemäß der Figur 2a, wobei bei der in der Figur 2b gezeigten Vorrichtung der simultane Druckabbau in zwei Stellgliedern Si und S 2 zwischen den Zeitpunkten ti und t 2 erfolgt und ab dem Zeitpunkt t 2 der Druck im Stellglied Si bis zum Zeitpunkt t 3 weiter bis hin zu drucklos ab- gebaut wird und der Druck im Stellglied S 2 zum Zeitpunkt t 3 wieder auf den Anfangsdruck p 2 über die Kolbenverstellung s KOi erhöht worden ist.

Dabei kann zur Regelung des Antriebs M und/oder des bzw. der getakteten Ventils/Ventile EV, bzw. AL, entweder ein Drucksensor DS, oder alle Druck- sensoren DS I-3 verwendet werden. Es ist aber auch möglich, den Druck im Ar- beitsraum AS, der Kolben-Zylinder-Einheit K über die Druck-Volumen- Kennlinie, den Motorstrom i und die Kolbenstellung der Kolben-Zylinder- Einheit K zu ermitteln bzw. abzuschätzen.

Der Druckabbau in dem Stellglied S 2 erfolgt auch hier wieder über die Kolben- verstellung s KOi bei gleichzeitig dauerhaft geöffnetem Schaltventil EV 2 . Der Druckabbau im Stellglied Si erfolgt über das getaktete Auslassventil AVi, wo bei der Druck im Arbeitsraum ASi mittels des Drucksensors DSi fortwährend ermittelt und bei der Regelung des Druckabbaus im Stellglied Si berücksichtigt wird.

Die Figur 3 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit fünf Stellgliedern in Form eines 2-Ganggetriebes mit torque vectoring. Dabei ist das Stellglied Si eine erste Kupplung Ki, das zweite Stellglied S 2 eine zweite Kupplung K 2 , die Stellglieder S 3 und S 4 die Lamellenkupplungen TV-li und TV-re und das Stell glied S 5 eine hydraulisch aktuierte Parksperre HPS.

Der Druckauf- und Druckabbau in den einzelnen Stellgliedern Si -5 kann analog wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen erfolgen.

Die Figur 4a zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform der erfindungsge- mäßen Vorrichtung, wobei die Vorrichtung ein in der gemeinsamen Abflusslei- tung ABL angeordnetes gemeinsames Auslassventil AVR hat, welches für schnelle Taktung ausgelegt ist. Zum Druckabbau in einem Stellglied S, wird das jeweils zum Stellglied S, zugehörige Auslassventil A während der Druck- abbauphase dauerhaft geöffnet. Die eigentliche Druckregelung erfolgt über das Takten des gemeinsamen Auslassventils AVR. Dabei kann jedem Stellglied ein Drucksensor DSi und DS 2 zugeordnet sein. Es ist jedoch ebenso möglich, dass - wie in Figur 4b dargestellt - über einen gemeinsamen Drucksensor DS A BL der Druck im jeweiligen Stellglied S, ermittelbar ist, da das Auslassventil A V, wäh- rend des Druckabbaus dauerhaft geöffnet ist. Zusätzlich kann noch ein weite- rer Drucksensor DS H L vorgesehen werden, dessen Signale ebenfalls für die Re- gelung des Drucks in den Stellgliedern S, verwendet werden können. Auf den Drucksensor DS H L kann z.B. verzichtet werden, sofern über eine Motorstrom- messung MS, und/oder eine Rotorwinkelmessung MS a der Druck im Arbeits- raum AKi der Kolben-Zylinder-Einheit K exakt berechenbar ist. Optional kann auch die Druck-Volumen-Kennlinie(n) der Vorrichtung mit zur Druckregelung verwendet werden.

Die Figur 5 zeigt die Vorrichtung gern. Figur 4 mit drei statt zwei Stellgliedern Si-3, wobei der Druckabbau im Stellglied S 2 über das getaktete gemeinsame Schaltventil AVR erfolgt, wobei mittels des Drucksensors DS A BL der Druck in der gemeinsamen Abflussleitung ABL fortlaufend ermittelt und bei der Ansteu- erung des Schaltventils AVR berücksichtigt wird. Zwischen den Zeitpunkten ti und t 2 wird im Stellglied Si der Druck von einem Anfangsdruck pi auf drucklos und im Stellglied S 2 der Druck von einem Anfangsdruck p 2 auf drucklos abge- senkt. Sowohl das Schaltventil EVi als auch das Auslassventil AV 2 werden da- bei zwischen den Zeitpunkten ti und t 2 dauerhaft geöffnet. Der Druckabbau im Stellglied Si erfolgt über die Kolbenbewegung der Kolben-Zylinder-Einheit K.

Das Schaltventil AVR ist auf genügend hohe Schaltfrequenzen auszulegen, wobei auch die Ansteuerungsstufe für das Schaltventil AVR auf die hohen Schaltfrequenzen dimensioniert werden muss. Die Auslassventile AVi können hingegen einfache kostengünstige Schaltventile sein.

Die Figur 6 zeigt eine Vorrichtung gern. Figur 4 mit fünf statt zwei Stellgliedern in Form eines 2-Ganggetriebes mit torque vectoring, wobei der Druckauf- und/oder Druckabbau in den einzelnen Stellgliedern Si -5 analog zu den zuvor beschriebenen Vorrichtungen erfolgt.