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Title:
APPARATUS FOR DETECTING A TEMPERATURE OF A FLUID MEDIUM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/157471
Kind Code:
A1
Abstract:
An apparatus (110) for detecting a temperature of a fluid medium is proposed. Said apparatus comprises at least one temperature sensor (114) which is set up to be introduced into the fluid medium. The temperature sensor (114) has a sensor body (124) and a measuring head (128) which projects into the fluid medium. At least one sensor element (130) for detecting a temperature is accommodated in the measuring head (128). The sensor element (130) is accommodated in the measuring head (128) in such a manner that the measuring head is at least largely thermally decoupled from the sensor body (124).

Inventors:
SCHMID JOHANNES (DE)
PIWONSKI MICHAEL (DE)
SERT HASAN (DE)
MUELLER FLORIAN (CN)
STETTER HARTMUT (DE)
CLAUSS ARNO (DE)
ROSENLAND MARC (DE)
GRALKA ULRICH (DE)
DIEHL LOTHAR (DE)
KLETT SASCHA (DE)
LINCK MARKUS (DE)
BRUECK MARC (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/056671
Publication Date:
December 22, 2011
Filing Date:
April 27, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
SCHMID JOHANNES (DE)
PIWONSKI MICHAEL (DE)
SERT HASAN (DE)
MUELLER FLORIAN (CN)
STETTER HARTMUT (DE)
CLAUSS ARNO (DE)
ROSENLAND MARC (DE)
GRALKA ULRICH (DE)
DIEHL LOTHAR (DE)
KLETT SASCHA (DE)
LINCK MARKUS (DE)
BRUECK MARC (DE)
International Classes:
G01K1/18; G01K13/02
Foreign References:
EP2037247A22009-03-18
US20090110029A12009-04-30
GB627610A1949-08-11
US20070195857A12007-08-23
US20070195857A12007-08-23
Other References:
"Sensoren im Kraftfahrzeug", 2007, ROBERT BOSCH GMBH, pages: 96 - 105
RALPH L. WEBB: "Principles of Enhanced Heat Transfer", 1992, JOHN WILEY & SONS, INC., pages: 231,241,
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (DE)
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Claims:
Vorrichtung (110) zur Erfassung einer Temperatur eines fluiden Mediums, umfassend mindestens einen Temperaturfühler (114), wobei der Temperaturfühler (114) eingerichtet ist, um in das fluide Medium eingebracht zu werden, wobei der Temperaturfühler (114) einen Fühlerkörper (124) und einen in das fluide Medium hineinragenden Messkopf (128) umfasst, wobei in dem Messkopf (128) mindestens ein Sensorelement (130) zur Erfassung einer Temperatur

aufgenommen ist, wobei das Sensorelement (130) derart in dem Messkopf (128) aufgenommen ist, dass dieses zumindest weitgehend thermisch von dem

Fühlerkörper (124) entkoppelt ist.

Vorrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die thermische Entkoppelung des Sensorelements (130) von dem Fühlerkörper (124) über mindestens ein zwischen dem Sensorelement (130) und dem Fühlerkörper (124) angeordnetes Isolationselement (180) erfolgt, wobei das Isolationselement (180) eingerichtet ist, um einen Wärmeübertrag zwischen dem Sensorelement (130) und dem Fühlerkörper (124) zu unterdrücken.

Vorrichtung (110) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das

Isolationselement (180) ausgewählt ist aus: einem Element mit geringer thermischer Leitfähigkeit, insbesondere einer Isolationsschicht und/oder einer Isolationshülse; einem Gasspalt (182).

Vorrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der

Messkopf (128) zumindest teilweise von einer thermisch leitfähigen Schutzhülse (172) umgeben ist.

Vorrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der

Messkopf (128) im Vergleich zum Fühlerkörper (124) einen geringeren

Durchmesser aufweist.

6. Vorrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der

Messkopf (128) im Bereich des Sensorelements (130) in radialer Richtung zumindest weitgehend spaltfrei ausgestaltet ist. 7. Vorrichtung (110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das

Sensorelement (130) zumindest teilweise in mindestens einem Koppelelement (168) aufgenommen ist, wobei das Koppelelement (168) ausgestaltet ist, um einen Wärmeaustausch zwischen dem Sensorelement (130) und dem fluiden Medium im Vergleich zu einem Wärmeaustausch zwischen dem Sensorelement (130) und dem Fühlerkörper (124) zu begünstigen.

8. Vorrichtung (110) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Koppelelement (168) von dem Fühlerkörper (124) thermisch entkoppelt ist. 9. Vorrichtung (110) nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei das Koppelelement (168) mindestens einen Werkstoff mit einer oder mehreren der folgenden Eigenschaften aufweist: einen Werkstoff mit geringerer Dichte als die durchschnittliche Dichte der Werkstoffe des Fühlerkörpers (124) in einem an den Messkopf (128) angrenzenden Bereich; einen Werkstoff mit geringerer

spezifischer Wärmekapazität als die durchschnittliche spezifische Wärmekapazität der Werkstoffe des Fühlerkörpers (124) in einem an den Messkopf (128) angrenzenden Bereich; einen Werkstoff mit einer höheren thermischen

Leitfähigkeit als die durchschnittliche thermische Leitfähigkeit der Werkstoffe des Fühlerkörpers (124) in einem an den Messkopf (128) angrenzenden Bereich.

10. Vorrichtung (110) nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, wobei das Koppelelement (168) ausgewählt ist aus: einer das Sensorelement (130) zumindest teilweise umschließenden Hülse aus einem keramischen Werkstoff, insbesondere einem keramischen Werkstoff mit hoher thermischer Leitfähigkeit; einer das Sensorelement (130) zumindest teilweise umschließenden Hülse aus einem Kunststoff Werkstoff, insbesondere einem Kunststoffwerkstoff mit hoher thermischer Leitfähigkeit; einer das Sensorelement (130) zumindest teilweise umschließenden Hülse aus einem metallischen Werkstoff; einer das

Sensorelement (130) zumindest teilweise umschließenden Schmelzperle (176), insbesondere einer Schmelzperle (176) aus einem Kunststoffwerkstoff und/oder einer Schmelzperle (176) aus einem metallischen Werkstoff und/oder einer Schmelzperle (176) aus einem Glaswerkstoff; einem Füllmaterial (184) in einem Zwischenraum zwischen dem Sensorelement (130) und einer den Messkopf (128) zumindest teilweise umschließenden Schutzhülse (172).

Description:
Beschreibung Titel

Vorrichtung zur Erfassung einer Temperatur eines fluiden Mediums Stand der Technik Die Temperatur ist eine wichtige Messgröße in zahlreichen technischen Anwendungen und Prozessen, welche mittels entsprechender Vorrichtungen erfasst werden muss. Beispielsweise spielt die Temperatur bei einer Steuerung und/oder Regelung in der Verfahrenstechnik, beim Bauteilschutz oder bei ähnlichen Anwendungen eine wichtige Rolle. Dementsprechend sind aus dem Stand der Technik zahlreiche Sensoren zur Erfassung einer Temperatur fluider Medien, wie beispielsweise Gasen oder

Flüssigkeiten, bekannt. Exemplarisch kann diesbezüglich auf Robert Bosch GmbH: Sensoren im Kraftfahrzeug, Ausgabe 2007, Seiten 96-105 verwiesen werden. Die dort dargestellten Messprinzipien zur Erfassung der Temperatur sind grundsätzlich auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbar. Insbesondere kann eine elektrische Temperaturmessung erfolgen, beispielsweise mittels Thermoelementen, die den

Seebeck- Effekt ausnutzen. Alternativ oder zusätzlich können auch Widerstands- Temperaturfühler oder andere Arten von Temperaturfühlern eingesetzt werden.

Obwohl die Temperaturmessung, insbesondere die elektrische Temperaturmessung, beispielsweise mittels Thermoelementen, seit über 100 Jahren ein geeignetes

Messprinzip zur Erfassung von Temperaturen bietet, bleibt die individuelle

Messanforderung technischer Anwendungen in vielen Fällen eine große

Herausforderung, insbesondere bezüglich der Messgenauigkeit, der Messdynamik, der Temperaturobergrenzen und/oder der Langzeitstabilität.

Zur Messung der Temperatur von strömenden fluiden Medien werden häufig

Temperaturfühler eingesetzt, welche zumeist als stabförmig ausgeführte Fühler ausgestaltet sind und mit dem fluiden Medium in Kontakt gebracht werden. Durch verschiedene Mechanismen der Wärmeübertragung (beispielsweise Konvektion, Wärmeleitung, oder Strahlung) wird dem Fühler thermische Energie zugeführt und/oder von diesem abgeführt, wodurch der Fühler eine Temperatur ähnlich der

Fluidtemperatur annimmt. Innerhalb des Fühlers ist in der Regel ein Sensor platziert, beispielsweise ein Thermoelement, ein Widerstand mit negativem

Temperaturkoeffizienten (NTC), ein Widerstand mit positivem Temperaturkoeffizienten (PTC), ein Widerstand oder ähnliches. Der Sensor erzeugt aufgrund seiner

thermophysikalischen Eigenschaften ein der Temperatur zugeordnetes elektrisches Signal. Dieses wird in einer angeschlossenen Elektronik weiterverarbeitet.

Aus US 2007/0195857 AI sind ein Temperatursensor und ein Verfahren zur

Herstellung desselben bekannt. Der Temperatursensor weist eine Fixierung auf, mittels derer der Sensor senkrecht in ein Gehäuse eines Strömungsrohrs eingebracht werden kann. Weiterhin weist der Sensor einen Sensorkopf mit einer Vielzahl von

rotationssymmetrisch um eine Sensorachse angeordneten Rippen zur Vergrößerung der Oberfläche des Sensorkopfs zum Zweck einer Verbesserung eines

Wärmeübertrags zwischen dem Temperatursensor und dem fluiden Medium auf. Trotz der aus dem Stand der Technik bekannten Verbesserungen von

Temperaturfühlern hinsichtlich deren Genauigkeit besteht weiterhin ein

Optimierungsbedarf dieser Temperaturfühler, insbesondere hinsichtlich ihrer

Genauigkeit sowie ihrer Dynamik, beispielsweise bei schnellen Temperaturwechseln. Offenbarung der Erfindung

Es wird dementsprechend eine Vorrichtung zur Erfassung einer Temperatur eines fluiden Mediums vorgeschlagen, welche die oben beschriebenen Herausforderungen adressiert und insbesondere eine verbesserte Genauigkeit hinsichtlich der

Temperaturmessung und eine verbesserte Dynamik bietet. Das fluide Medium kann ruhen oder auch strömen. Im Folgenden wird, ohne Beschränkung weiterer möglicher Ausgestaltungen, angenommen, dass es sich um ein strömendes fluides Medium handelt. Die Vorrichtung ist eingerichtet zur Erfassung einer Temperatur des fluiden Mediums, beispielsweise einer Flüssigkeit oder eines Gases, insbesondere eines Abgases einer Brennkraftmaschine. Die Vorrichtung umfasst mindestens einen Temperaturfühler, welcher eingerichtet ist, um in das fluide Mediums eingebracht zu werden. Zu diesem Zweck kann der Temperaturfühler beispielsweise mindestens eine

Befestigungsvorrichtung zur Befestigung in einer Rohrwandung eines Strömungsrohrs des fluiden Mediums aufweisen. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein oder mehrere Gewinde handeln, mittels derer der Temperaturfühler oder ein Teil des Temperaturfühlers in die Rohrwandung eingeschraubt werden kann. Die

Befestigungsvorrichtung ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass die Befestigung des Temperaturfühlers in der Rohrwandung mediendicht und/oder druckdicht erfolgt. Die Einbringung kann vorzugsweise derart erfolgen, dass der Temperaturfühler im

Wesentlichen senkrecht zur Rohrwand in dieselbe eingebracht wird, also mit einer Abweichung von vorzugsweise weniger als 20°, insbesondere weniger als 10° und besonders bevorzugt weniger als 5° zur Rohrwand, beispielsweise zu einer Achse des Strömungsrohrs. Der Temperaturfühler kann beispielsweise als Messfinger ausgestaltet sein, welcher ganz oder teilweise in die Strömung des fluiden Mediums hineinragt. Der

Temperaturfühler weist einen Fühlerkörper und einen in das fluide Medium

hineinragenden Messkopf auf. Beispielsweise kann der Fühlerkörper im Wesentlichen zylindrisch ausgestaltet sein und in den Messkopfenden, oder der Messkopf kann am dem fluiden Medium zuweisenden Ende auf den Fühlerkörper aufgebracht sein. In dem Messkopf ist mindestens ein Sensorelement zur Erfassung einer Temperatur des fluiden Mediums aufgenommen. Bei dem Sensorelement kann es sich beispielsweise um einen oder mehrere der oben beschriebenen Temperatursensoren handeln, beispielsweise ein elektrisches Sensorelement, beispielsweise einen

Temperaturmesswiderstand, einen Widerstand mit negativem Temperaturkoeffizienten, einen Widerstand mit positivem Temperaturkoeffizienten, ein Thermoelement

(beispielsweise ein auf dem Seebeck- Effekt basierendes Thermoelement) oder eine andere Art von Sensorelement. Alternativ oder zusätzlich können auch mehrere Sensorelemente aufgenommen sein, beispielsweise mehrere Sensorelemente in dem Messkopf und/oder auch an anderen Stellen innerhalb der Vorrichtung. Zusätzlich zu dem mindestens einen Sensorelement zur Erfassung der Temperatur können weitere Sensorelemente aufgenommen sein, beispielsweise ein oder mehrere Sensorelemente zur Erfassung eines Drucks des fluiden Mediums. Verschiedene Ausgestaltungen sind möglich.

Das Sensorelement ist derart in dem Messkopf aufgenommen, dass dieses zumindest weitgehend thermisch von dem Fühlerkörper entkoppelt ist. Dies bedeutet, dass der Wärmeübertrag von dem Sensorelement zum Fühlerkörper geringer sein soll, als innerhalb einer gleichen Übertragungsstrecke innerhalb des Fühlerkörpers selbst. Weiterhin kann der Wärmeübertrag vom Sensorelement zum Fühlerkörper derart ausgestaltet sein, dass dieser geringer ausfällt als ein Wärmeübertrag von dem

Sensorelement zum umgebenden fluiden Medium. Unter einem Wärmeübertrag ist dabei allgemein ein Wärmeübertrag in einer Richtung oder auch in der umgekehrten Richtung oder auch bidirektional zu verstehen. Insbesondere kann die zumindest weitgehende thermische Entkopplung derart ausgestaltet sein, dass ein

Wärmeübertrag in axialer Richtung, d.h. entlang einer Achse eines langgestreckten Temperaturfühlers, zumindest am Übergang zwischen dem Messkopf und dem

Fühlerkörper, geringer ist als ein Wärmeübertrag in radialer Richtung, also senkrecht zur Achse des Temperaturfühlers.

Die thermische Entkopplung des Sensorelements von dem Fühlerkörper kann dabei auf verschiedene Weisen erfolgen. Insbesondere kann mindestens ein zwischen dem Sensorelement und dem Fühlerkörper angeordnetes Isolationselement vorgesehen sein. Dieses Isolationselement kann einteilig oder auch mehrteilig ausgestaltet sein und ist eingerichtet, um einen Wärmeübertrag zwischen dem Sensorelement und dem Fühlerkörper zu unterdrücken. Beispielsweise kann die Unterdrückung gegenüber einer Ausgestaltung ohne derartiges Isolationselement um mindestens einen Faktor 2, vorzugsweise um mindestens einen Faktor 10 oder sogar um mindestens einen Faktor 100 ausgestaltet sein. Das Isolationselement kann beispielsweise ein Element mit geringer thermischer Leitfähigkeit, insbesondere eine Isolationsschicht und/oder eine Isolationshülse umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann das Isolationselement auch einen oder mehrere Spalte umfassen, welche mit einem Gas gefüllt sein können (Gasspalt), beispielsweise einen Luftspalt und/oder einen mit einem Schutzgas gefüllten Spalt.

Der Messkopf kann zumindest teilweise von einer thermisch leitfähigen Schutzhülse umgeben sein. Unter einer Schutzhülse ist dabei ein Element zu verstehen, welches im

Wesentlichen hülsenförmig ausgestaltet ist, welches jedoch auch eine oder mehrere Öffnungen aufweisen kann und welches eine Schutzwirkung gegenüber beispielsweise mechanischen Belastungen und/oder Medieneinflüssen von außen gewährleistet. Die Schutzhülse kann beispielsweise aus einem thermisch leitfähigen Material hergestellt sein. Beispielsweise kann es sich hierbei um ein Kunststoffmaterial und/oder ein metallisches Material handeln. Die Schutzhülse kann insbesondere dünnwandig ausgestaltet sein, beispielsweise mit einer Wandstärke von weniger als 1 mm.

Insbesondere kann die Wandstärke geringer sein als eine Wandstärke eines Mantels des Fühlerkörpers. Als thermisch leitfähige Materialien können beispielsweise Metalle, insbesondere Metallbleche, verwendet werden, oder auch thermisch leitfähige

Kunststoffe, wie beispielsweise Kunststoffe, die zur Verbesserung der thermischen Leitfähigkeit mit einem thermisch leitfähigen Füllstoff wie beispielsweise einem metallischen Füllstoff und/oder einem keramischen Füllstoff gefüllt sind. Auch ungefüllte Kunststoffe können jedoch grundsätzlich eingesetzt werden, insbesondere sofern die Wandstärke der Schutzhülse möglichst gering ausgestaltet wird. Der Messkopf kann insbesondere im Vergleich zum Fühlerkörper einen geringeren

Durchmesser aufweisen. Unter einem Durchmesser ist dabei im Falle einer runden Ausgestaltung des Messkopfs und/oder des Fühlerkörpers der tatsächliche

Durchmesser, beispielsweise senkrecht zu einer Achse des Temperaturfühlers, zu verstehen. Ist eine nicht-runde Ausgestaltung vorgesehen, so tritt an die Stelle des tatsächlichen Durchmessers eine Abmessung, welche die Ausdehnung in lateraler

Richtung, beispielsweise senkrecht zur Achse des Temperaturfühlers, charakterisiert. Beispielsweise kann es sich dabei um eine charakteristische Kantenlänge, eine Diagonale oder ähnliches handeln. Beispielsweise kann am Übergang zwischen dem Fühlerkörper und dem Messkopf eine Schulter auftreten, bei welcher der Durchmesser des Temperaturfühlers reduziert wird. Auch andere Ausgestaltungen sind möglich. Auf diese Weise kann die thermische Ankopplung zwischen dem Sensorelement und dem umgebenden fluiden Medium weiter erhöht werden.

Der Messkopf kann insbesondere im Bereich des Sensorelements in radialer Richtung zur Verbesserung eines Wärmeaustauschs zwischen dem Sensorelement und dem fluiden Medium, also beispielsweise in einer Richtung senkrecht zu einer Achse des Sensorelements, zumindest weitgehend spaltfrei ausgestaltet sein. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass in dieser radialen Richtung keine Spalte mit einer Spaltbreite von mehr als 500 μηη, vorzugsweise keine Spalte von mehr als 100 μηη, auftreten. Diese spaltfreie Ausgestaltung kann beispielsweise durch einen Formschluss und/oder durch einen Stoffschluss im Bereich des Messkopfs ausgestaltet werden. Beispielsweise kann das Sensorelement formschlüssig in weitere Elemente des Messkopfs eingebracht sein, beispielsweise formschlüssig in die Schutzhülse und/oder formschlüssig in ein unten noch näher zu beschreibendes Koppelelement. Dieser Formschluss kann beispielsweise mit Hilfe einer Schmelzperle erfolgen, über welche das Sensorelement im Wesentlichen spaltfrei in den Messkopf, beispielsweise in das Koppelelement und/oder in die Schutzhülse, eingebracht wird. Verschiedene

Ausführungsbeispiele werden unten näher beschrieben. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine formschlüssige Einbringung erfolgen, beispielsweise indem eine

Presspassung verwendet wird. So können beispielsweise das Koppelelement und/oder das Sensorelement durch einen Formschluss in dem Messkopf aufgenommen sein, beispielsweise durch eine Presspassung in der Schutzhülse und/oder durch einen Formschlusses und/oder durch mindestens ein Füllmaterial (beispielsweise eine Wärmeleitpaste und/oder eine Flüssigkeit, beispielsweise ein flüssiges Metalls).

Wie oben bereits mehrfach erwähnt, kann das Sensorelement insbesondere zumindest teilweise in mindestens einem Koppelelement aufgenommen sein, wobei das

Koppelelement ausgestaltet sein kann, um einen Wärmeaustausch zwischen dem Sensorelement und dem fluiden Medium (was beide Übertragungsrichtungen umschließen kann) im Vergleich zu einem Wärmeaustausch zwischen dem

Sensorelement und dem Fühlerkörper zu begünstigen. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass ein Koppelelement mit besonders hoher thermischer

Leitfähigkeit zumindest in radialer Richtung, also in Richtung des unmittelbaren Austauschs mit dem fluiden Medium, verwendet wird. Das Koppelelement kann beispielsweise als Hülse ausgestaltet sein oder eine Hülse umfassen. Das

Koppelelement kann insbesondere von dem Fühlerkörper thermisch entkoppelt ausgestaltet sein, wobei beispielsweise das mindestens eine optionale, oben beschriebene Isolationselement und/oder eine andere Art von Isolationselement der beschriebenen Ausgestaltungen verwendet werden können. So kann beispielsweise auch das Koppelelement durch mindestens einen Gasspalt, beispielsweise einen Luftspalt, und/oder durch eine oder mehrere thermisch isolierende Materialschichten von dem Fühlerkörper getrennt sein.

Das Koppelelement kann insbesondere einen Werkstoff mit einer oder mehreren der folgenden Eigenschaften aufweisen: einen Werkstoff mit geringerer Dichte als die durchschnittliche Dichte der Werkstoffe des Fühlerkörpers in einem an den Messkopf angrenzenden Bereich des Fühlerkörpers; einen Werkstoff mit geringerer spezifischer Wärmekapazität als die durchschnittliche spezifische Wärmekapazität der Werkstoffe des Fühlerkörpers in einem an den Messkopf angrenzenden Bereich des

Fühlerkörpers; einen Werkstoff mit einer höheren thermischen Leitfähigkeit als die durchschnittliche thermische Leitfähigkeit der Werkstoffe des Fühlerkörpers in einem an den Messkopf angrenzenden Bereich des Fühlerkörpers. Verschiedene andere Ausgestaltungen des Koppelelements sind möglich oder auch Kombinationen der genannten oder anderer Möglichkeiten.

Das Koppelelement kann insbesondere ausgewählt sein aus einem oder mehreren der folgenden Koppelelemente: einer das Sensorelement zumindest teilweise

umschließenden Hülse aus einem keramischen Werkstoff, insbesondere einem keramischen Werkstoff mit hoher thermischer Leitfähigkeit und/oder mit hoher Temperaturleitzahl; einer das Sensorelement zumindest teilweise umschließenden Hülse aus einem Kunststoff Werkstoff, insbesondere einem Kunststoffwerkstoff mit hoher thermischer Leitfähigkeit; einer das Sensorelement zumindest teilweise umschließenden Hülse aus einem metallischen Werkstoff, beispielsweise einem Eisen- Werkstoff, einem Aluminium-Werkstoff oder einem Kupfer-Werkstoff; einer das

Sensorelement zumindest teilweise umschließenden Schmelzperle, insbesondere einer Schmelzperle aus einem Kunststoffwerkstoff und/oder einer Schmelzperle aus einem metallischen Werkstoff und/oder einer Schmelzperle aus einem Glaswerkstoff (wobei die Schmelzperle in allen Fällen sinngemäß auch Teil des Sensorelements selbst sein kann); einem Füllmaterial in einem Zwischenraum zwischen dem

Sensorelement und einer den Messkopf zumindest teilweise umschließenden

Schutzhülse.

Um die thermische Ankopplung zu verbessern und den Wärmeübertrag zwischen dem Messkopf bzw. dem Sensorelement und dem umgebenden fluiden Medium zu verbessern, kann weiterhin die dem fluiden Medium, beispielsweise einer Strömung des fluiden Mediums zuweisende Oberfläche mindestens ein Turbulatorelement aufweisen. Unter einem Turbulatorelement ist dabei ein Element zu verstehen, welches eingerichtet ist, um bei in eine Strömung des fluiden Mediums eingebrachtem

Temperaturfühler einen Umschlag von einer laminaren Strömung in eine turbulente

Strömung an der Oberfläche zu bewirken. Durch die Herbeiführung der Turbulenz wird - im Gegensatz zu herkömmlichen, laminaren Umströmungen des Temperaturfühlers - eine Durchmischung Oberflächen-naher Schichten des fluiden Mediums mit von der Oberfläche entfernten Schichten des fluiden Mediums bewirkt. Hierdurch wird ein verbesserter Temperaturaustausch des fluiden Mediums mit dem Messkopf und damit mit dem Sensorelement bewirkt, was insgesamt die Anbindung und die Dynamik der Messung deutlich verbessert. Die aus US 2007/0195857 AI bekannten Rippen, welche bei senkrechter Einbringung des dort beschriebenen Sensors in die Strömung des fluiden Mediums parallel zur Strömung des fluiden Mediums ausgerichtet sind, bewirken hingegen keine derartige Turbulenzbildung und somit keine entsprechende

Durchmischung und weisen somit die beschriebenen Vorteile nicht auf.

Das Turbulatorelement kann insbesondere eine Mikrostruktur umfassen, welche eine Mehrzahl von Strukturelementen umfasst, also Erhebungen oder Vertiefungen in der Oberfläche. Die Strukturtiefe der Strukturelemente, also eine maximale Erhebung bzw. minimale Vertiefung der Strukturelemente, kann vorzugsweise 50 μηη nicht überschreiten, besonders bevorzugt 10 μηη. Eine mittlere Strukturtiefe der

Strukturelemente kann insbesondere 0,5 bis 5 μηη betragen, vorzugsweise 1 bis 2 μηη.

Das Turbulatorelement kann auf verschiedene Weisen ausgestaltet sein, um eine turbulente Strömung und/oder einen frühzeitigen Übergang von einer laminaren

Grenzschichtströmung in eine turbulente Grenzschichtströmung zu bewirken. So kann das Turbulatorelement beispielsweise ausgewählt sein aus: Erhebungen, wobei mindestens eine der Erhebungen von dem fluiden Medium derart angeströmt wird, dass die Erhebung als Turbulatorelement wirkt; Vertiefungen, wobei mindestens eine der Vertiefungen von dem fluiden Medium derart angeströmt wird, dass die Vertiefung als Turbulatorelement wirkt. Das Turbulatorelement kann beispielsweise ausgewählt sein aus: einem Draht, insbesondere einem Stolperdraht, vorzugsweise einem

Drahtkorb mit mehreren Stolperdrähten, welcher beispielsweise den Messkopf vollständig oder teilweise umschließen kann; einer Nadel, insbesondere einer konisch (stumpf oder spitz) oder abgerundet zulaufenden Nadel, insbesondere einer Mehrzahl von nadeiförmigen oder spitzenförmigen Erhebungen; einer keilförmigen

langgestreckten Erhebung, also einer Erhebung mit einer scharfen, sich in das fluide Medium hinein erstreckenden Kante, welche von dem fluiden Medium überströmt wird, insbesondere einer Mehrzahl von im Wesentlichen achsparallel ausgerichteten keilförmigen Erhebungen; einer langgestreckten Vertiefung, insbesondere einer Nut oder Rille mit abgerundetem und/oder eckigem Profil; einer punktförmigen Erhebung, insbesondere einer Erhebung mit rundem oder eckigem Querschnitt, insbesondere einer Mehrzahl von punktförmigen Erhebungen; einer punktförmigen Vertiefung, insbesondere einer Vertiefung mit rundem oder eckigem Querschnitt, insbesondere einer Mehrzahl von punktförmigen Vertiefungen oder einem Golfballmuster; einem Gitter mit mehreren einander kreuzenden Erhebungen; einem Gitter mit mehreren einander kreuzenden Vertiefungen; einem Wabenmuster; einem Rändel, insbesondere einem Rändel mit achsparallelen Riefen, einem Rechtsrändel, einem Linksrändel, einem Links- Rechts- Rändel oder einem Kreuzrändel; einer Abrisskante, insbesondere einer Abrisskante mit einem Winkel von mindestens 30°; einer rautenförmigen

Erhebung; einer rautenförmigen Vertiefung; einer Pyramide. Insbesondere kann das Turbulatorelement ein Gitter mit mindestens zwei, vorzugsweise mehreren, einander kreuzenden langgestreckten Strukturelementen umfassen. Beispielsweise kann eine erste Art von Strukturelementen vorgesehen sein, welche in einer Richtung

langgestreckt ausgerichtet ist, und eine zweite Art, welche in einer zweiten Richtung ausgerichtet ist, so dass die erste und die zweite Art von Strukturelementen sich an einer Mehrzahl von Kreuzungspunkten kreuzen. Der Messkopf kann insbesondere eine im Wesentlichen abgerundete Gestalt aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann der Messkopf jedoch auch eine

zylinderförmige und/oder gestufte Gestalt aufweisen. Ist der Messkopf im Wesentlichen abgerundet ausgestaltet, so kann das Turbulatorelement beispielsweise im Bereich der Abrundung angeordnet sein. Es kann insbesondere eine Mehrzahl mehrerer

Turbulatorelemente vorgesehen sein. Beispielsweise können mehrere

Turbulatorelemente mit einer Symmetrie zu einer Achse des Temperaturfühlers angeordnet sein. Beispielsweise kann es sich hierbei um eine N-zählige

Rotationssymmetrie um die Achse des Temperaturfühlers handeln. Das

Turbulatorelement kann insbesondere als unterbrochenes Turbulatorelement ausgestaltet sein und mehrere Strukturelemente umfassen. Die Strukturelemente können insbesondere derart angeordnet sein, dass das anströmende fluide Medium an den Strukturelementen einen wiederholten Strömungsabriss erfährt.

Kurze Beschreibung der Figuren

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.

Im Einzelnen zeigen:

Figur 1 verschiedene Einbausituationen üblicher Temperaturfühler; Figuren 2A bis 2C Strömungsverhältnisse und thermische Verhältnisse oberhalb einer von einem fluiden Medium überströmten Oberfläche;

Figur 3 verschiedene Mechanismen eines Wärmeaustauschs im Bereich eines Temperaturfühlers;

Wärmeaustausch eines Sensorelements eines Temperaturfühlers mit der Umgebung;

Figuren 5A bis 5H verschiedene Ausgestaltungen eines Messkopfs eines

erfindungsgemäßen Temperaturfühlers; Figuren 6A bis 6G verschiedene Ausgestaltungen eines Messkopfs eines

Temperaturfühlers mit einem Rändel;

Figur 7 einen typischen Aufbau eines Messkopfs eines Temperaturfühlers mit einem Sensorelement;

Figuren 8A und 8B verschiedene Ansichten eines erfindungsgemäßen

Ausführungsbeispiels eines Temperaturfühlers; und

Figuren 9 und 10 weitere Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen

Temperaturfühlers.

Ausführungsbeispiele

Im Folgenden werden verschiedene Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen 110 zur Erfassung einer Temperatur eines fluiden Mediums beschrieben. Das fluide Medium kann beispielsweise ein Gas sein, welches durch ein Strömungsrohr 112 gemäß Figur 1 strömt. Beispielsweise kann es sich hierbei um ein Abgas einer Brennkraftmaschine handeln. Dabei sind in Figur 1 zwei verschiedene Einbausituationen eines

Temperaturfühlers 114 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 110 in das Strömungsrohr 112 gezeigt. Mit der Bezugsziffer 116 ist dabei die Strömungsrichtung des fluiden Mediums, also die Richtung der Anströmung und/oder die Richtung des Haupt- Massentransports an fluidem Medium durch das Strömungsrohr 112, gezeigt.

Dargestellt ist dabei in Figur 1 einmal ein gewinkelt ausgestalteter Temperaturfühler 114, welcher gerade in das Strömungsrohr 112 eingebaut wird (linker Temperaturfühler 114 in Figur 1) und ein gerade ausgestalteter Temperaturfühler 114 (rechte

Darstellung), welcher an einer Krümmung des Strömungsrohrs 112 entgegen der Hauptströmungsrichtung 116 in das Strömungsrohr 112 eingebaut werden kann.

Die Temperaturfühler 114 sind zumeist, wie in Figur 1 dargestellt, stabförmig ausgestaltet und werden beispielsweise auf die in Figur 1 dargestellten Weisen mit dem fluiden Medium in Kontakt gebracht. Durch verschiedene Mechanismen der Wärmeübertragung, beispielsweise Konvektion und/oder Wärmeleitung und/oder Strahlung, wird dem Temperaturfühler 114 Energie zugeführt oder Energie von diesem abgeführt, wodurch dieser eine Temperatur ähnlich der Fluidtemperatur annimmt. Innerhalb der Temperaturfühler 114 ist jeweils ein Sensorelement angeordnet (in Figur 1 nicht erkennbar), bei welchem es sich beispielsweise um ein Thermoelement, einen NTC (Widerstand mit negativem Temperaturkoeffizienten), einen PTC (Widerstand mit positivem Temperaturkoeffizienten), einen gewöhnlichen thermischen Widerstand oder ein ähnliches Sensorelement handeln kann, wobei das Sensorelement aufgrund seiner thermophysikalischen Eigenschaften ein der Temperatur zugeordnetes Signal, beispielsweise ein elektrisches Signal, erzeugen kann. Dieses wird vorzugsweise in einer optional angeschlossenen Elektronik in der Regel weiterverarbeitet, welche in Figur 1 nicht dargestellt ist und welche ebenfalls Bestandteil der Vorrichtung 110 sein kann oder welche auch als externe Elektronik ausgestaltet sein kann. Die in Figur 1 dargestellten Einbaumöglichkeiten der Temperaturfühler 114 finden beispielsweise im Anlagenbau Verwendung. Dabei werden die Anlagen meist in quasi-stationären Betriebszuständen betrieben, und die Temperaturen ändern sich kaum, und wenn Veränderungen auftreten sollten, so finden diese vergleichsweise langsam statt. Im Gegensatz hierzu stellt die Messung der Temperatur von Abgasen, beispielsweise aus thermischen Kolben- oder Strömungsmaschinen, beispielsweise aus Gründen des Bauteilschutzes in der Regel sehr hohe Anforderungen an die Messtechnik und damit auch an die Temperaturfühler 114. Die beiden Hauptforderungen an derartige

Temperaturfühler 114, beispielsweise für den Einsatz in der Kraftfahrzeugtechnik, bestehen in der Regel in einer hohen Messgenauigkeit, also einer geringen

Abweichung zwischen tatsächlicher Fluidtemperatur und vom Temperaturfühler 114 angezeigter Temperatur, sowie in einer hohen Dynamik. Eine hohe Dynamik bedeutet in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, schnelle Änderungen der Gastemperatur mit dem Temperaturfühler 114 mit möglichst geringer Verzögerung und hoher

Genauigkeit auflösen zu können. Zusätzlich ist in vielen Fällen eine freie Wahl der Einbauposition oder Verbauposition gewünscht. Aus montagetechnischer Sicht sind gerichtete Einbauten wie die in Figur 1 gezeigte gebogene Ausführung unerwünscht.

Meist wird ein Einbau senkrecht zu einer Rohrwandung 118 des Strömungsrohrs 112 am Einbauort in gerader Ausführung des Temperaturfühlers 114 gefordert oder gewünscht. Ungenauigkeiten in der Temperaturmessung sowie eine geringe Dynamik führen zu einem hohen Applikationsaufwand oder sogar zum Ausschluss des Messverfahrens für bestimmte Anwendungen. Durch geeignete konstruktive Maßnahmen am

Temperaturfühler 114 kann erfindungsgemäß die Genauigkeit und die Dynamik gesteigert werden. Dies soll im Rahmen der nachfolgend gezeigten

Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Vorrichtungen 110 und Temperaturfühler 114 erläutert werden. In Abgasanlagen kommt es aufgrund der hohen Temperaturen in der Regel verstärkt zu einem Energieaustausch durch Konvektion und Strahlung zwischen der

Abgasanlage, dem darin verbauten Temperaturfühler 114 und der Umgebung. Die Wärmeabgabe des heißen Temperaturfühlers 114 als Messfühler an die kältere Umgebung oder im umgekehrten Fall die Wärmeaufnahme aus der heißeren

Umgebung führt zu einer systembedingten Abweichung der von der Vorrichtung 110 angezeigten Temperatur von der tatsächlichen Fluidtemperatur. Ebenso führt diese Wärmeabgabe bzw. Wärmeaufnahme zu einem verzögerten Ansprechverhalten der Vorrichtung 110. Durch eine gezielte Beeinflussung des Energietransports können die Wärmeabgabe und/oder die Wärmeaufnahme an die Umgebung bzw. aus der

Umgebung verringert und die Wärmeaufnahme bzw. Wärmeabgabe an das eigentliche Sensorelement erhöht werden. Hierdurch werden sowohl die Messgenauigkeit als auch die Dynamik der Temperaturmessung erhöht. In Figur 3 sind schematisch die Einbausituation eines Temperaturfühlers 114 und die auftretenden Energieströme dargestellt. Gezeigt ist hierbei ein Ausführungsbeispiel eines Temperaturfühlers 114, welcher einen an einer Durchführung 120 mit Fixierung 122, beispielsweise einer Verschraubung, vorzugsweise mit Dichtwirkung, durch eine Rohrwandung 118 eines Strömungsrohrs 112 durchgeführten Fühlerkörper 124 aufweist. Der Fühlerkörper 124 ist in diesem Ausführungsbeispiel im Wesentlichen senkrecht zu einer Rohrachse 126 des Strömungsrohrs und/oder im Wesentlichen senkrecht zur Rohrwandung 118 ausgerichtet. Der Fühlerkörper 124 mündet in einem abgerundeten Messkopf 128, welcher in diesem Ausführungsbeispiel sich nahtlos an den Fühlerkörper 124 anschließt und einstückig mit diesem ausgebildet ist. Auch andere Ausgestaltungen sind jedoch möglich, beispielsweise Ausgestaltungen, bei welchen der Messkopf 128 von dem Fühlerkörper 124 abgesetzt ausgestaltet ist. In dem Messkopf 128 ist ein Sensorelement 130 zur Erfassung der Temperatur des Fluids aufgenommen. Das Sensorelement ist in einer vergrößerten Darstellung in Figur 4 gezeigt.

Die Energieströme, welche bei der Wärmeübertragung auftreten, sind in den Figuren 3 und 4 jeweils mit Pfeilen charakterisiert. Dabei bezeichnen die Bezugsziffern 132 Wärmeübertragungen durch Konvektion, die Bezugsziffern 134 Wärmeübertrag durch Wärmeleitung, und die Bezugsziffern 136 Wärmeübertrag durch Strahlung. Weiterhin sind in Figur 3 verschiedene Temperaturen bezeichnet, nämlich mit Tu die Temperatur der Umgebung, mit T w>a die Temperatur der Rohrwandung 118 auf der Außenseite, also der dem fluiden Medium abgewandten Seite, mit T w ,i die Temperatur auf der Innenseite der Rohrwandung 118, also auf der dem fluiden Medium zugewandten Seite, mit T A die Temperatur des Abgases bzw. des fluiden Mediums, mit T K die Temperatur des Temperaturfühlers 114 im Bereich eines Kabelabgangs und mit T s die Temperatur des Temperaturfühlers 114 an dessen Spitze, im Bereich des Messkopfs 128.

Wenn die Abgastemperatur höher ist als die Sensortemperatur bzw. T s , so findet Wärmeübertragung in der Regel durch Konvektion vom Abgas in den Temperaturfühler 114 über die gesamte Außenfläche des ins Abgas ragenden Temperaturfühlers 114 statt. Im Bereich der Befestigung des Temperaturfühlers 114 in der Rohrwandung 118 hat dieser einen guten thermischen Kontakt zur Rohrwandung 118. Aufgrund von Wärmeleitung findet ein Wärmeabfluss in die Rohrwandung 118 statt. Da die

Wandtemperatur in der Regel geringer als die Abgastemperatur ist, wird Wärme durch Leitung in axialer Richtung des Temperaturfühlers 114 transportiert. Es findet ebenfalls allenfalls ein Strahlungswärmeaustausch zwischen der heißeren Mantelfläche des

Temperaturfühlers und der kälteren Innenwand des Strömungsrohrs 112 statt (siehe a) in Figur 3). Der in die Umgebung ragende Teil des Temperaturfühlers 114 erfährt in der Regel eine konvektive Kühlung durch die geringere Umgebungstemperatur sowie eine Zufuhr von Wärme durch Strahlungsaustausch mit der heißeren Außenwand des Strömungsrohrs 112 (siehe b) in Figur 3). Eventuell tragen weitere, externe

Strahlungsquellen (z.B. heiße Oberflächen eines Abgas-Turboladers, ein Katalysator oder ähnliches) zusätzlich Energie ein (siehe c) in Figur 3). Durch Wärmeleitung findet weiterhin ein Energietransport in Richtung einer Achse 138 des Temperaturfühlers 114 hin zum Kabelabgang statt.

Im Fall eines schnellen Wechsels zu kaltem Abgas findet Wärmeübertragung durch Konvektion von Temperaturfühler 114 an das fluide Medium bzw. das Abgas statt, in der Regel über die gesamte Außenfläche des ins Abgas ragenden Temperaturfühlers 114. Im Bereich der Befestigung bzw. Fixierung 122 des Temperaturfühlers 114 in der Rohrwandung 118 fließt Wärme von der noch heißen Rohrwandung 118 in den

Fühlerkörper 124 des Temperaturfühlers 114, welcher auch als Schaft ausgestaltet sein kann, in Richtung der Position des Sensorelements 130 nach. Es findet ebenfalls Strahlungswärmeaustausch zwischen der kälteren Mantelfläche des Temperaturfühlers und der nun heißeren Innenwand des Abgasrohrs statt. Der in die Umgebung ragende Teil des Temperaturfühlers 114 erfährt weiterhin eine konvektive Kühlung durch die geringere Umgebungstemperatur sowie eine Zufuhr von Wärme durch

Strahlungsaustausch mit der heißeren Außenwand des Strömungsrohrs 112. Eventuell tragen weitere externe Strahlungsquellen (beispielsweise heiße Oberflächen von Abgasturboladern, Katalysatoren oder ähnlichem) zusätzlich Energie ein. Durch die Wärmeleitung findet weiterhin ein Energietransport in Richtung der Achse 138 des Temperaturfühlers 114 hin zum Kabelabgang statt.

In Figur 4 sind schematisch die Energieströme im Bereich der sensitiven Spitze des Temperaturfühlers 114 dargestellt. Das eigentliche Sensorelement 130 erfährt eine Zufuhr und/oder Abfuhr von Wärme, die durch die Umgebungsbedingungen und die konstruktive Anbindung des Sensorelements 130 an den Temperaturfühler 114 beeinflusst werden. Sobald ein stationärer Zustand erreicht ist, sind die zu- und abgeführten Energieströme im Gleichgewicht, und das Sensorelement 130 hält eine konstante Temperatur. Diese entspricht in der Regel der durch eine Auswerteelektronik der Vorrichtung 110 ermittelten Temperatur. Sie ist jedoch nicht identisch mit der Gastemperatur, was einen systembedingten Messfehler bewirkt.

Zur Steigerung der Messgenauigkeit und der Dynamik der Vorrichtung 110 gilt in der Regel das Prinzip, dass die Energiezufuhr zum Sensorelement 130 bzw. die

Energieabfuhr vom Sensorelement 130 in radialer Richtung, also senkrecht zur Achse 138, möglichst schnell erfolgen muss, wohingegen die Energiezufuhr zum

Sensorelement 130 bzw. die Energieabfuhr vom Sensorelement 130 in axialer

Richtung, also parallel zur Achse 138 des Temperaturfühlers 114, möglichst unterbunden werden muss. Hierdurch wird gewährleistet, dass das Sensorelement 130 eine Änderung der Temperatur möglichst schnell nachvollzieht und die Temperatur des Sensorelements 130 geringstmöglich von der Temperatur des fluiden Mediums abweicht. Die Minimierung der Energieflüsse in axialer Richtung kann beispielsweise durch eine thermische Entkopplung des Sensorelements 130 bzw. des Messkopfs 128 vom Fühlerkörper 124, beispielsweise vom Schaft des Temperaturfühlers 114, über einen Luftspalt oder einen Einsatz eines Materials mit geringer Wärmeleitfähigkeit technisch realisiert werden. Dies wird unten noch näher erläutert. In radialer Richtung hingegen ist eine gute thermische Anbindung des Sensorelements 130 an das fluide

Medium und beispielsweise eine Wand des Temperaturfühlers 114 bzw. eine

Minimierung von Luftspalten zu realisieren. Zur Steigerung des radialen

Energietransports der im Idealfall thermisch vom Fühlerkörper 124 entkoppelten Spitze bzw. des Messkopfs 128 des Temperaturfühlers 114 trägt unter anderem eine

Minimierung der Masse und der spezifischen Wärmekapazität des Systems, insbesondere des Messkopfs 128, und eine Maximierung des Wärmeübergangskoeffizienten und der zur Wärmeübertragung zur Verfügung stehenden Fläche bei.

Die konstruktive Gestaltung des Temperaturfühlers kann hierzu folgende Beiträge leisten.

A) Thermische Entkopplung des Sensorelements 130 vom Fühlerkörper 128, beispielsweise durch

Luftspaltisolierung und/oder

- ein Isolierelement, beispielsweise eine Materialschicht mit geringer

Wärmeleitfähigkeit und/oder

eine geringe Wandstärke der das Sensorelement 130 umgebenden Schutzhülse 140; und/oder B) Minimierung der Masse und/oder spezifischen Wärmekapazität des

Temperaturfühlers 114, insbesondere des Messkopfs 128, und/oder eine Verbesserung des Energietransports im Feststoff des Temperaturfühlers 114, insbesondere des Messkopfs 128, beispielsweise durch:

Verringerung der Abmessungen des Sensorelements 130 und/oder des Temperaturfühlers 114 im Bereich des Einbauorts des

Sensorelements 130 und/oder

Einsatz von Werkstoffen im Nahbereich des Sensorelements mit geringer Dichte und/oder geringer spezifischer Wärmekapazität, jedoch mit hoher Wärmeleitfähigkeit; und/oder

C) Maximierung des Wärmeübergangs zwischen dem Sensorelement 130 und dem fluiden Medium, beispielsweise durch Verbesserung der thermischen Ankopplung an das fluide Medium, durch Erhöhung des

Wärmeübergangskoeffizienten und/oder durch Erhöhung einer Oberfläche 142 des Temperaturfühlers 114 im Bereich des Messkopfs 128, beispielsweise durch:

Cl) Vergrößerung der zur Wärmeübertragung zur Verfügung stehenden Oberfläche 132, wie beispielsweise in US 2007/0195857 AI beschrieben, und/oder

C2) Vergrößerung des Wärmeübergangskoeffizienten durch Störung des

Aufbaus einer laminaren hydrodynamischen und thermischen

Grenzschicht durch Verwendung eines oder mehrerer Turbulatorelemente auf dem Temperaturfühler 114, insbesondere dem Messkopf 128.

Die Maßnahmen zur Grenzschichtbeeinflussung gemäß C2) zielen dabei in der Regel auf zwei Effekte ab. Zum einen soll der Umschlag in eine turbulente Grenzschicht möglichst früh, d.h. nach kurzer Lauflänge erfolgen. Hierzu dienen Turbulatorelemente, welche exemplarisch in den Figuren 5A bis 5H und 6A bis 6G gezeigt sind und dort mit der Bezugsziffer 144 bezeichnet sind. Diese Turbulatorelemente 144 sind jeweils auf die Oberfläche 142 des Messkopfs 128 aufgebracht bzw. in diese eingebracht und umfassen verschiedene Arten von Strukturelementen 146, also Erhebungen von der

Oberfläche 142 und/oder Vertiefungen in der Oberfläche 142. Beispielsweise zeigt Figur 5A ein Turbulatorelement 144 in Form eines Drahtkorbs mit Stolperdrähten, Figur 5B ein Ausführungsbeispiel eines Turbulatorelements 144 in Form von vorstehenden Rippen mit einem zusätzlichen Drahtkorb über die Rundung des Messkopfs 128, Figur 5C ein Ausführungsbeispiel mit einer Mehrzahl von nadeiförmigen Strukturelementen 146, Figur 5D ein Ausführungsbeispiel mit Erhöhungen, die in Form scharfer Kanten parallel zur Achse 138 des Temperaturfühlers 114 verlaufen und als "Stolperfallen" wirken, Figur 5E ein Ausführungsbeispiel mit Abrisskanten durch eckige Form des Messkopfs 128, Figur 5F ein Ausführungsbeispiel mit Rillen mit rundem Querschnitt oder eckigem Querschnitt in einem ansonsten abgerundeten Messkopf 128, Figur 5G ein Ausführungsbeispiel mit punktförmigen, kreisrunden Vertiefungen (Golf ball- Muster) in einem ansonsten abgerundeten Messkopf 128, und Figur 5H ein

Ausführungsbeispiel mit einem Gitter von gekreuzten Nuten, welches beispielsweise auch als "negativ" des Drahtkorbs gemäß Figur 5A ausgestaltet sein kann. Alternativ oder zusätzlich können die Strukturelemente 146 des Turbulatorelements 144 auch beispielsweise Rauten, Nadeln, Pyramiden, andere Arten von Abrisskanten oder allgemein eckige Formen umfassen.

Die Maßnahmen mit dem mindestens einen Turbulatorelement 144 können

beispielsweise in die Vorrichtungen 110 gemäß den Figuren 1, 3 und 4 integriert werden. Die Maßnahmen zur Grenzschichtbeeinflussung zielen dabei in der Regel auf zwei Effekte ab. Zum einen soll der Umschlag in eine turbulente Grenzschicht möglichst früh, d.h. nach kurzer Lauflänge erfolgen. Hierzu dienen die

Turbulatorelemente 144, welche beispielsweise kleine Hindernisse, Vertiefungen, Oberflächenrauigkeiten oder ähnliches umfassen können. Zum anderen soll der

Grenzschichtaufbau möglichst ständig neu erfolgen, da der Wärmeübergang hierbei besonders hoch ist. Dies wird beispielsweise durch entsprechend unterbrochene Rippen, Nadeln oder sonstige Formen erreicht, die jeweils eine erneute Anströmung eines separaten Körpers mit entsprechendem Grenzschichtaufbau darstellen.

Das Prinzip der Grenzschichtbeeinflussung ist in den Figuren 2A bis 2C erläutert. Figur 2A zeigt dabei die Ausbildung einer fluiddynamischen Grenzschicht bei Überströmung einer Oberfläche 142 in Form einer ebenen Platte. An der festen Wand haftet das Fluid. Mit zunehmender Lauflänge, beginnend an einer Platten-Vorderkante 148, nimmt die Strömungsgeschwindigkeit kontinuierlich bis auf den Wert in der freien Anströmung zu. Es bildet sich eine laminare Grenzschicht 150 aus, die mit zunehmender Lauflänge anwächst. Innerhalb dieser laminaren Grenzschicht 150 herrscht eine

Schichtenströmung vor, d.h. es findet - im Gegensatz zur meist turbulenten

Außenströmung - kein Queraustausch an Impuls und Energie mit Richtung senkrecht zur Oberfläche 142 statt. Bei Erreichen einer kritischen Lauflänge N krit findet ein Umschlag des Grenzschichtzustands statt. Es bildet sich eine turbulente Grenzschicht 152 aus, die weiter anwächst. Innerhalb dieser ist ein Austausch von Impuls, Masse und Energie quer zur Hauptströmungsrichtung 116 aufgrund der turbulenten

Schwankungsgeschwindigkeiten möglich. Im Nahbereich der Oberfläche 142 bildet sich eine laminare Unterschicht 154, die jedoch wesentlich dünner als die bisherige laminare Grenzschicht ist.

Analog zur fluiddynamischen Grenzschicht bildet sich, wie in Figur 2C dargestellt und in Figur 2B der fluiddynamischen Grenzschicht gegenübergestellt, eine thermische Grenzschicht aus. Für diese gelten die gleichen Gesetzmäßigkeiten wie für die in Figur 2B dargestellte fluiddynamische Grenzschicht. Innerhalb der laminaren Grenzschicht findet Wärmeübertragung lediglich durch Wärmeleitung durch die Schichten in

Richtung der Wand statt. Die fluiddynamische Grenzschichtdicke ist in Figur 2B mit δ bezeichnet, wohingegen die thermische Grenzschichtdicke in Figur 2C mit δ τ bezeichnet ist. Die Kernströmung ist jeweils mit der Bezugsziffer 156 bezeichnet. Je dicker die Grenzschicht anwächst, desto kleiner wird der übertragbare Wärmestrom. Mit dem Umschlag in eine turbulente Grenzschicht setzt ein Anstieg des übertragenen Wärmestroms ein, da die laminare Unterschicht dünner als die laminare Grenzschicht ist und da durch die turbulenten Schwankungsgeschwindigkeiten ständig fluides Medium mit höherer Temperatur in die Nähe der Wand befördert wird. Die in den Figuren 5A bis 5H dargestellten Ausgestaltungen von Turbulatorelementen

144 auf der Oberfläche 142 des Temperaturfühlers 114, insbesondere im Bereich des Messkopfs 128, bewirken somit einen früheren Umschlag in eine turbulente Grenzschicht und einen ständig neuen Aufbau der Grenzschicht. Hierdurch wird der Wärmeübergang besonders hoch ausgestaltet. Die Temperaturfühler 114 werden vorzugsweise derart eingesetzt, dass die Strömungsrichtung 116 des fluiden Mediums quer zu mindestens einer Kante eines Turbulatorelements 144 verläuft. Dies ist bei sämtlichen der in den Figuren 5A bis 5H gezeigten Ausführungsbeispiele gegeben. Weiterhin bewirken die Turbulatorelemente 144, wie aus US 2007/0195857 AI bekannt, zusätzlich eine Vergrößerung der für den Wärmeübertrag zur Verfügung stehenden Oberfläche, zusätzlich zur Steigerung des Wärmeübergangskoeffizienten durch Beeinflussung des Grenzschichtaufbaus gemäß der Figuren 2A bis 2C. Die hier dargestellten Möglichkeiten zur Formgebung der Oberfläche 142 entsprechen teilweise den im großtechnischen Maßstab eingesetzten Mustern zur Steigerung des

Wärmeübergangs bei stationär betriebenen Wärmeüberträgern, beispielsweise im Anlagenbau, bei Klimaanlagen oder ähnlichem. Diese wurden jedoch bisher lediglich zur Steigerung des Wirkungsgrads von Wärmeüberträgern, nicht jedoch zur Steigerung der Dynamik und/oder der Messgenauigkeit bei Temperaturfühlern eingesetzt. Eine

Übersicht weiterer Formgebungsmöglichkeiten der Turbulatorelemente 144 findet sich beispielsweise bei Ralph L. Webb: "Principles of Enhanced Heat Transfer", John Wiley & Sons, Inc., 1992, S. 231, 241 und 248. Der Wärmeübergangskoeffizient bei einem umströmten Körper hängt also, wie oben erläutert, sowohl von der Geometrie und Oberflächenstruktur des Körpers als auch von den Umströmungsbedingungen ab. Die Turbulatorelemente 144 in den dargestellten Ausführungsbeispielen sind vorzugsweise als Mikrostruktur aufgebaut und weisen vorzugsweise eine Profiltiefe, d.h. eine maximale Tiefe bzw. Höhe der

Strukturelemente 146, von höchstens 10 μηη, insbesondere 1 bis 2 μηη, auf. Insofern kann eine künstliche Oberflächenrauigkeit durch die Turbulatorelemente 144 mit den Strukturelementen 146 in Form einer Mikrostruktur bereitgestellt werden, welche für eine ständige Störung der hydrodynamischen und thermischen Grenzschichten sorgt. Dies führt aufgrund des hierdurch erhöhten Impuls- und Energieaustausches zu einer Erhöhung des Wärmeübergangskoeffizienten. Die künstlichen Oberflächenrauigkeiten in Form der Turbulatorelemente 144 zeichnen sich dadurch aus, dass ihre

charakteristische Höhe klein ist im Vergleich zu den restlichen Abmessungen des Temperaturfühlers 114, insbesondere des Messkopfs 128. So können die typischen Breiten der Strukturelemente 146 und/oder deren Höhen beispielsweise um

mindestens einen Faktor 10, vorzugsweise um mindestens einen Faktor 100 und sogar um mindestens einen Faktor 1000 kleiner sein als der Durchmesser des Messkopfs 128 senkrecht zur Achse 138 des Temperaturfühlers 114. Zudem kann die Rauigkeit durch eine geeignete Gestaltung der Strukturelemente 146 sowohl von der Oberfläche 142 nach außen (z.B. in Form der Stolperdrähte bzw. Nadeln gemäß den

Ausführungsbeispielen in den Figuren 5A bis 5D) als auch nach innen (z.B. in Form der Nuten, Dellen, Rillen oder ähnlichem, beispielsweise gemäß den

Ausführungsbeispielen in den Figuren 5F bis 5H) gerichtet sein.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Turbulatorelements 144 im Bereich eines Messkopfs 128 eines Temperaturfühlers 114 ist in Figur 6A dargestellt. Hierbei umfasst das Turbulatorelement 144 ein Rändel 158. Unter einem Rändel ist dabei eine Profilstruktur zu verstehen, welche eine Mehrzahl von parallel verlaufenden Rillen aufweist. Dabei sollte mindestens eine Gruppe von Rillen eine Querkomponente senkrecht zur Hauptströmungsrichtung 116 des fluiden Mediums aufweisen. Ausgestaltungen dieser Rändel sind in den Figuren 6B bis 6F gezeigt. So zeigt Figur 6B ein Rändel mit achsparallelen Riefen, welche vorzugsweise vollständig senkrecht zur Strömungsrichtung 116 des fluiden Mediums ausgerichtet werden. Ein Querschnitt durch die Riefen ist in Figur 6G gezeigt. Dabei bezeichnet der Buchstabe t genormte Teilungen, welche beispielsweise bei 0,5, 0,6, 0,8, 1,0, 1,2 oder 1,6 mm liegen können, di bezeichnet dabei einen Nennungsdurchmesser, und d 2 einen Ausgangsdurchmesser. Bei dem Rändel gemäß Figur 6B kann beispielsweise gelten:

Figur 6C zeigt ein so genanntes Rechtsrändel. Der Winkel α zwischen der Achse 138 und den Riefen kann beispielsweise von 10 bis 50°, vorzugsweise von 20 bis 40° und insbesondere 30° betragen, und es kann gelten: d 2 = di - 0,5 t. Entsprechendes gilt auch für ein in Figur 6D dargestelltes so genanntes Linksrändel. In Figur 6E ist ein so genanntes Links- Rechts- Rändel dargestellt, für welches der Winkel α ebenfalls von 10 bis 50°, insbesondere von 20 bis 40 und besonders bevorzugt 30° betragen kann. Für ein erhöhtes Links- Rechts- Rändel kann beispielsweise gelten: d 2 = di - 0,67 t, und für ein vertieftes Links- Rechts- Rändel d 2 = di - 0,33 t.

In Figur 6F ist schließlich ein so genanntes Kreuzrändel dargestellt, mit einer Mehrzahl von zur Achse 138 parallelen Riefen und einer Mehrzahl von senkrecht zur Achse 138 verlaufenden Riefen. Für ein erhöhtes Kreuzrändel kann beispielsweise gelten: d 2 = di - 0,67 t und für ein vertieftes Kreuzrändel d 2 = di - 0,33 t. Die Riefen können beispielsweise einen Riefenwinkel ß aufweisen, der ebenfalls in Figur 6G dargestellt ist. Dieser Riefenwinkel kann beispielsweise 70° bis 110° betragen, insbesondere 80° bis 100° und besonders bevorzugt 90°. Auch andere Ausgestaltungen sind jedoch grundsätzlich möglich. In jedem Fall der in den Figuren 6B bis 6F dargestellten

Turbulatorelemente 144 in Form der Rändel 158 sind jeweils Komponenten senkrecht zur Strömungsrichtung 116 des fluiden Mediums gegeben. Insbesondere im Fall eines Links- Rechts- Rändeis gemäß Figur 6E oder auch im Falle eines Kreuzrändeis gemäß Figur 6F sind die Rauigkeiten auch senkrecht oder unter einem Winkel zur Anströmung gerichtet.

Wie oben dargestellt, sind die Konzepte A), B) und C) unabhängig voneinander oder auch in beliebiger Kombination A-B, A-C, B-C oder A-B-C realisierbar. Somit sind die in den Figuren 5A bis 6G dargestellten Ausgestaltungen mit Turbulatorelementen 144, welche Realisierungsmöglichkeiten des Konzepts C) darstellen, auch mit den - im Übrigen auch unabhängig von A) realisierbaren - Konzepten B) und/oder C) kombinierbar. Ausführungsbeispiele der Konzepte B) und/oder C) sollen im Folgenden kurz beschrieben werden. Zu diesem Zweck soll anhand einer schematischen

Darstellung in Figur 7 ein typischer Aufbau eines Temperaturfühlers 114 gemäß dem

Stand der Technik kurz erläutert werden. Der Temperaturfühler 114 weist wiederum einen Fühlerkörper 124 auf, welcher in diesem Fall übergangslos in einen Messkopf 128 mit einem Sensorelement 130 übergeht. Das Sensorelement 130 ist in diesem Fall beispielsweise als Thermoelement ausgestaltet und entsteht durch die Verbindung zweier metallischer Leiter 160 aus unterschiedlichen Werkstoffen, welche an einer

Messstelle 162, die das eigentliche Sensorelement 130 bildet, miteinander verbunden werden. Die verbundenen Leiter 160 (Thermoleiter) werden auch als Thermoelement bezeichnet. Die Verbindung der als Thermoleitungen wirkenden metallischen Leiter 160 wird beispielsweise durch ein Verschweißen und/oder Verlöten erzeugt. Die Metallkombinationen der metallischen Leiter 160 für Thermoleitungen sind in der Regel genormt, so dass verschiedene Thermoelementtypen aus dem Stand der Technik bekannt sind. Die Größe des Durchmessers der Thermoleitungen 160 korreliert mit den Kosten und in der Regel mit der Lebensdauer des Thermoelements. Der in Figur 7 dargestellte typische Temperaturfühler 114 ist ein so genanntes

Mantelthermoelement. Die Thermoleitungen 160 sind in der Regel in eine keramische Isolierpackung 164 eingebettet, beispielsweise aus MgO und/oder Al 2 0 3 . Nach außen ist das elektrisch isolierte Thermoelement durch einen Mantel 166 mit einem

Mantelmaterial, beispielsweise Edelstahl und/oder Keramik, vor der Umgebung geschützt. Mantelthermoelemente wie der in Figur 7 exemplarisch dargestellte

Temperaturfühler 114 mit metallischem Mantel werden üblicherweise aus einer so genannten mineralisch isolierten Leitung (MIL) gefertigt, die in nahezu beliebigen Werkstoffkombinationen hinsichtlich der Thermoleitungen 160, des Isoliermaterials der Isolierpackung 164 und des Mantelmaterials des Mantels 166 sowie in unterschiedlich definierten Abmessungen, insbesondere hinsichtlich Durchmesser, Manteldicke, Dicke der Thermoleitungen 160 oder ähnlichen Abmessungen, als Endlosware bezogen werden können. Dabei ist in der Regel zu beachten, dass die maximale

Einsatztemperatur des Mantelthermoelements vom Mantel und Leitungsdurchmesser sowie vom Isolationswiderstand des mineralischen Isolators abhängig ist. Beim Konfektionieren wird die MIL abgelängt und an einem Ende mineralisches

Isoliermaterial abgetragen, um die eigentlichen Thermoleitungen 160 freizulegen. Die freigelegten Drähte werden zur Messstelle verschweißt, und das fehlende

Isoliermaterial wird wieder aufgefüllt und verdichtet. Anschließend wird das Mantelrohr des Mantels 166 am gleichen Ende verschlossen, beispielsweise durch Schweißen. Am anderen Ende, also an dem dem Messkopf 128 gegenüberliegenden Ende des Temperaturfühlers 114, wird ein Stück des Mantelrohrs entfernt, um die

Thermoleitungen 160 als Anschlussdrähte freizulegen, beispielsweise für einen

Stecker, Crimps oder ähnliches.

Die oben beschriebenen Konzepte A) bis C) zur Verbesserung der thermischen Ausgestaltung des Temperaturfühlers 114 lassen sich, einzeln, in beliebiger

Paarkombination oder insgesamt, grundsätzlich auch auf Temperaturfühler 114 mit

Thermoelementen analog zur Ausgestaltung gemäß Figur 7 übertragen, bei welchen das eigentliche Sensorelement 130 durch eine Verbindungsstelle zwischen mindestens zwei metallischen Leitern 160 und/oder Thermoleitungen gebildet wird. So lassen sich beispielsweise die Gestaltungen der Oberfläche 142 im Bereich des Messkopfs 128 durch Verwendung eines oder mehrerer Turbulatorelemente 144 auf diese

Ausgestaltung übertragen. Alternativ oder zusätzlich lassen sich auch die Konzepte A) und/oder B) auf dieses Konzept der Temperaturfühler 114 übertragen. Dies soll im Folgenden exemplarisch gezeigt werden. So kann das Sensorelement 130 insbesondere derart in dem Messkopf 128 aufgenommen sein, dass dieses zumindest weitgehend von dem Fühlerkörper 124 thermisch entkoppelt ist. Dies bedeutet, dass ein Wärmeübertrag zwischen dem Sensorelement 130 und dem umgebenden fluiden Medium durch konstruktive

Ausgestaltung des Messkopfs 128 begünstigt wird, insbesondere im Vergleich zu einem Wärmeübertrag hin zum Fühlerkörper 124, welcher vorzugsweise unterdrückt wird. Dies kann beispielsweise durch eine konstruktive Designanpassung an der Messstelle 162 erfolgen. Ein Energieaustausch durch Konvektion und Strahlung und damit die Wärmeübertragung zwischen einem in der Vorrichtung 110 verbauten Sensorelement 130 und seiner Umgebung und die Höhe der auftretenden

Temperaturen (insbesondere aufgrund eines Einflusses der Strahlung ab

Temperaturen oberhalb von 500 °C) führen zu einer systembedingten Abweichung der gemessenen Temperatur und der tatsächlich herrschenden Temperatur im Medium.

Zusätzlich bewirken die Wärmeübertragung bzw. der Wärmeaustausch ein verzögertes Ansprechverhalten des Temperatursensors 130 an der Messstelle 162. Mittels der oben beschriebenen Konzepte A) bis C) oder zumindest den Konzepten A) und/oder B) lassen sich die Genauigkeit und die Dynamik steigern. So kann die Energiezufuhr zu der Messstelle 162 bzw. die Energieabfuhr von dieser Messstelle 162 in radialer

Richtung, also senkrecht zur Achse 138, sehr schnell ausgestaltet werden. Dadurch wird die Temperaturänderung im gesamten Medium mit minimaler zeitlicher

Verzögerung auf die Messstelle 162 übertragen. Alternativ oder zusätzlich kann die Energiezufuhr zu der Messstelle 162 bzw. dem Sensorelement 130 (was

gleichbedeutend sein soll) und/oder die Energieabfuhr von der Messstelle 162 in axiale Richtung, also parallel zur Achse 138, verhindert oder zumindest vermindert werden. Die Temperaturdifferenz zwischen der Messstelle 162 und dem fluiden Medium bleibt dadurch möglichst gering. Diese Grundprinzipien und daraus abgeleitete Aspekte können beispielsweise in den im Folgenden dargestellten Ausführungsbeispielen realisiert werden. So ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen

Temperaturfühlers 114 bzw. eines Teils einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 110 in den Figuren 8A (Teilschnittdarstellung von der Seite) und 8B (teilweise geöffnete perspektivische Darstellung) dargestellt. Wiederum handelt es sich dabei exemplarisch um ein Mantelthermoelement mit dem oben anhand der Figur 7 beschriebenen MIL- Aufbau, mit einem Fühlerkörper 124 und einem Messkopf 128. Die Thermoleitungen sind wiederum mit der Bezugsziffer 160 bezeichnet. Das eigentliche Sensorelement 130 ist wiederum durch eine Verbindung der Leiter 160 an einer Messstelle 130, bei welcher es sich auch um einen ausgedehnteren Messbereich handeln kann, gebildet. Das Sensorelement 130 ist in dieser Ausgestaltung von einem Koppelelement 168 in

Form einer Keramikhülse 170 bzw. eines Keramikröhrchens umgeben. Das

Koppelelement 168 ist seinerseits durch eine dünnwandige, thermisch möglichst leitfähige Schutzhülse 172 bzw. Schutzkappe umgeben, welche einen mechanischen Schutz für das Sensorelement 130 bereitstellt und den Messkopf am Fühlerkörper 124 fixiert. Die Schutzkappe kann an der Stirnfläche des Temperaturfühlers 114

geschlossen oder auch zumindest teilweise geöffnet ausgestaltet sein. Die

Schutzkappe kann beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial mit hoher thermischer Leitfähigkeit und/oder einem metallischen Material hergestellt sein. Optional können auf der äußeren Oberfläche 142 der Schutzhülse 172 ein oder mehrere

Turbulatorelemente 144 angeordnet sein, beispielsweise gemäß den oben

beschriebenen Ausgestaltungen, welche in den Figuren 8A und 8B nicht dargestellt sind.

Die Fertigstellung des in den Figuren 8A und 8B dargestellten Temperaturfühlers 114 unterscheidet sich von dem anhand der in Figur 7 beschriebenen Stand der Technik wie folgt. Nach einem Ablängen der MIL wird ein Stück des Mantelrohrs 166 entfernt, und die Thermoleitungen 160 werden freigelegt. Die derart freigelegten metallischen

Leiter 160 werden vorzugsweise konnpaktiert und/oder zusammengepresst, beispielsweise um einen flächigen Kontakt zwischen den Leitern 160 zu erzeugen. Anschließend werden die MIL mit kompaktierter Messstelle 162 und die Schutzhülse 172 mit eingepresstem Keramikröhrchen bzw. eingepresster Keramikhülse 170, wie in den Figuren 8A und 8B gezeigt, gefügt. Zur MIL hin wird die Schutzhülse 172 mit dem Mantel 166 der MIL verbunden, beispielsweise durch ein Verschweißen.

Wie oben dargestellt, kann eine Stirnseite 174 des Messkopfs 128 geöffnet oder auch geschlossen ausgestaltet sein. An einer geöffneten Stirnseite 174 kann, wie in Figur 9 als optionale Ausgestaltung dargestellt, mit Hilfe beispielsweise eines geeigneten

Schweißverfahrens wie z.B. eines Laserschweißens, eine Schmelzperle 176 erzeugt werden, welche ebenfalls Bestandteil des Koppelelements 168 sein kann. Auf diese Weise kann beispielsweise erreicht werden, dass zwischen dem Sensorelement 130 bzw. der Messstelle 162 und dem Keramikröhrchen der Keramikhülse 170 ein im Wesentlichen spaltfreier Übergang, beispielsweise in Form eines Formschlusses 178, entsteht. Es kann somit ein spaltfreier Übergang zwischen dem Sensorelement 130 und dem Koppelelement 168 und vorzugsweise auch der Schutzhülse 172 erzeugt werden. Weiterhin kann, um eine Wärmeleitfähigkeit in axialer Richtung zu vermindern, zwischen dem Sensorelement 130 und dem Fühlerkörper 124 mindestens ein

Isolationselement 180 angeordnet sein. In den dargestellten Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 8A bis 9 kann es sich hierbei beispielsweise um einen Luftspalt 182 handeln. Alternativ oder zusätzlich können auch andere Arten von

Isolationselementen 180 verwendet werden, beispielsweise eine oder mehrere

Schichten aus einem thermisch isolierenden Material, eine oder mehrere

Isolationshülsen oder ähnliches. Auf diese Weise kann ein Wärmeübertrag in axialer

Richtung vermindert werden. Die Stirnseite 174 des Temperaturfühlers 114 gemäß den Figuren 8A bis 9 kann verschlossen werden. Zu diesem Zweck kann beispielsweise nach den vorangehend beschriebenen Verfahrensschritten die Schutzhülse 172 auf der Stirnseite 174 mit einem Deckel verschweißt werden, oder die Schutzhülse 172 kann von vorneherein als geschlossene Schutzhülse ausgestaltet werden. Beispielsweise durch das in den Figuren 8A bis 9 beschriebene Fertigungsverfahren, jedoch auch mittels anderer Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung, lassen sich die oben beschriebenen Grundprinzipien A) und/oder B) konstruktiv gut umsetzen. So erfolgt eine gute Wärmeleitung in radialer Richtung, also senkrecht zur Achse 138 des Temperaturfühlers 114. Eine gute thermische Anbindung des Sensorelements 130 bzw. der Messstelle 162 zum fluiden Medium wird durch Reduzierung beispielsweise der Luftspalte in radialer Richtung auf ein Minimum erreicht. Dies wird beispielsweise in den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen mit Hilfe eines Formschlusses und/oder einer Presspassung zwischen der Schutzhülse 172 und dem Koppelelement 168 und/oder dem Sensorelement 130 erreicht, optional in Kombination mit dem oben beschriebenen optionalen Formschluss zwischen dem Koppelelement 168 und dem

Sensorelement 130 über beispielsweise eine Schmelzperle oder eine andere Art von Formschluss. Zusätzlich werden optional die Masse und/oder die spezifische

Wärmekapazität des Materials des Messkopfs 128 an der Messstelle 162 durch geeignete Miniaturisierung und/oder Materialauswahl verringert oder sogar minimiert. Gleichzeitig kann, alternativ oder zusätzlich, durch eine geeignete Strukturierung der

Oberfläche 142 mittels des optionalen mindestens einen Turbulatorelements 144 gemäß Strategie C) der obigen Optionen sowohl die für die Wärmeübertragung zur Verfügung stehende Fläche als auch der Wärmeübergangskoeffizient maximiert werden. Alternativ oder zusätzlich kann, wie oben beschrieben, eine thermische Entkopplung in axialer Richtung erfolgen, also parallel zur Achse 138, so dass ein

Wärmeübertrag zwischen Messkopf 128 und Fühlerkörper 124 zumindest im Vergleich zu einem durchgehenden Fühlerkörper 124 bei einer einstückigen Ausgestaltung gemäß Figur 7 reduziert wird. Dies kann beispielsweise, wie in Figur 9 dargestellt, mittels einer Luftspaltisolierung erreicht werden. Zusätzlich kann die Wandstärke der Schutzhülse 172, beispielsweise der Schutzkappe, reduziert werden, insbesondere in radialer Richtung, beispielsweise auf Wandstärken unterhalb von 1 mm, vorzugsweise auf unterhalb von 0,5 mm.

In Figur 10 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 110 und eines erfindungsgemäßen Temperaturfühlers 114 gezeigt, welches eine

Abwandlung der Ausgestaltung in Figur 9 darstellt. Dementsprechend kann weitgehend auf die obige Beschreibung verwiesen werden. Wiederum weist der Temperaturfühler 114 einen Fühlerkörper 124 und einen Messkopf 128 auf. Wie auch in den

vorangehend beschriebenen Ausgestaltungen kann der Messkopf 128 auch in diesem Ausführungsbeispiel mit einem im Vergleich zum Fühlerkörper 124 reduzierten

Durchmesser ausgestaltet sein. Beispielsweise kann eine Durchmesserreduzierung auf zwei Drittel des Durchmessers des Fühlerkörpers 124 oder weniger erfolgen. Der Messkopf 128 kann wiederum von einer Schutzhülse 173 umgeben sein, welche grundsätzlich einstückig mit dem Mantel 166 des Fühlerkörpers 124 ausgebildet sein kann, welcher jedoch auch lediglich mit diesem Mantel 166 verbunden sein kann oder auf andere Weise mit dem Fühlerkörper 124 verbunden sein kann, beispielsweise analog zu den Ausgestaltungen in den Figuren 8A bis 9. Optional kann die Oberfläche 142 dieser Schutzhülse 172, insbesondere die umfangsseitige Oberfläche 142 und/oder die stirnseitige Oberfläche 142, wiederum strukturiert sein mittels eines oder mehrerer Turbulatorelemente 144. In diesem wie auch in anderen

Ausführungsbeispielen können zwischen der Schutzhülse 172 und dem Fühlerkörper 124, beispielsweise dem Mantel 166, auch ein oder mehrere zusätzliche

Isolatorelemente angeordnet sein. Wiederum weist der Temperaturfühler 114 mindestens ein Sensorelement 130 an einer Messstelle 162 auf, beispielsweise gemäß der Ausgestaltung in den Figuren 8A bis 9 oder gemäß anderen Ausgestaltungen. So können beispielsweise wieder NTCs, PCTs, Widerstände, Thermoelemente oder andere Arten von Sensorelementen 130 verwendet werden.

Um eine hohe Dynamik der Temperaturmessung zu erreichen, muss das

Sensorelement 130 möglichst schnell erwärmt bzw. möglichst schnell abgekühlt werden. Die hierbei zu transportierende Energiemenge ist proportional zum Produkt aus Masse und spezifischer Wärmekapazität des abzukühlenden bzw. aufzuheizenden Bereichs. Um diesen Bereich möglichst klein zu halten, müssen dessen Abmessungen verringert werden. Zur schnellen Aufheizung bzw. Abkühlung sollte dieser Bereich des Messkopfs 128, wie auch in den vorangehenden Ausführungsbeispielen, thermisch vom Fühlerkörper 124, beispielsweise dem Schaft des Temperaturfühlers 114, entkoppelt werden. Hierdurch wird verhindert, dass Energie zum Aufheizen in den Fühlerkörper 124 abfließt und nicht zur Erwärmung zur Verfügung steht, oder, im umgekehrten Fall, Energie aus dem Fühlerkörper 124 nachfließt und die Abkühlung des Bereichs des Messkopfs 128 verzögert. Die thermische Entkopplung kann auch in dem in Figur 10 dargestellten Ausführungsbeispiel wiederum über ein oder mehrere Isolationselemente 180 erfolgen, beispielsweise über einen oder mehrere Luftspalte.

Um eine möglichst gute thermische Ankopplung zwischen dem Sensorelement 130 und dem umgebenden fluiden Medium zu erreichen, kann ein Spalt zwischen dem Sensorelement 130 und der Schutzhülse 172 vollständig oder teilweise mit einem Füllmaterial 184 ausgefüllt werden. Bei diesem Füllmaterial 184 kann es sich beispielsweise um ein metallisches und/oder keramisches Füllmaterial und/oder ein Kunststoff- Füllmaterial handeln. Das Füllmaterial 184 kann beispielsweise in Form eines pulverförmigen Füllmaterials in den Zwischenraum eingebracht werden und/oder auf andere Weise, beispielsweise in Form eines flüssigen oder zähflüssigen

Füllmaterials 184. Anschließend kann optional eine Aushärtung erfolgen. Auch thermisch leitfähige Kunststoffe, beispielsweise thermisch leitfähige Duroplaste, Elastomere oder Thermoplaste können eingesetzt werden.

Die anhand der Figuren 8A bis 10 dargestellten Ausführungsbeispiele einer Umsetzung der Konzepte A) und/oder B) gemäß der obigen Beschreibung lassen sich auch mit den Ausführungsbeispielen des Konzepts C) gemäß der obigen Beschreibung kombinieren. So lassen sich die Ausführungsbeispiele einzeln oder in Kombination beispielsweise auch mit den Beispielen der Turbulatorelemente 144 gemäß den Figuren 5A bis 6G kombinieren, so dass diese Turbulatorelemente 144 optional auch beispielsweise auf den im Durchmesser verringerten Messkopf 128 gemäß den Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 8A bis 10 aufgebracht werden können. Alternativ oder zusätzlich können beispielsweise auch das Isolationselement 180 und/oder das Koppelelement 168 in die Ausführungsbeispiele gemäß den Figuren 5A bis 6G oder in andere Ausführungsbeispiele des Konzepts C) integriert werden.

Verschiedene Kombinationen sind denkbar.