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Title:
APPARATUS FOR INFLUENCING BODY TISSUE, METHOD FOR MEASURING AND EVALUATING A BODY TISSUE CONDITION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/032320
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an apparatus for influencing the body tissue of a living being, having a clamping device (1) which has contacts (2, 3), which are spaced apart from each other, for clamping a section of skin (4, 5) of the living being, said section of skin being formed from body tissue, and having an adjusting device (6) for adjusting the clamping force (FK) applied to the body tissue, having a first measuring device (7) for determining the clamping force (FK) applied to the section of skin (4, 5) and having a display device (8) for depicting the measured values of the measuring device (7), which apparatus enables an objectified assessment of the body tissue condition during the application of force. The invention additionally relates to a method for measuring and evaluating the body tissue condition under the application of force, in particular during use of the apparatus addressed here. In order to solve the problem, a second measuring device (9) for detecting the distance (Δ) between the contacts (2, 3) is provided, which interacts with the display device (8).

Inventors:
BOEGER DAVID (CH)
Application Number:
PCT/EP2020/025380
Publication Date:
February 25, 2021
Filing Date:
August 19, 2020
Export Citation:
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Assignee:
BOEGER DAVID (CH)
International Classes:
A61B5/00; G16H50/20; A61B5/01; A61B5/021; A61B5/024; A61B5/145
Domestic Patent References:
WO2012106593A22012-08-09
Foreign References:
US20190117119A12019-04-25
US20110082384A12011-04-07
US20070093867A12007-04-26
US5666964A1997-09-16
Attorney, Agent or Firm:
JENDRICKE, Susann (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Vorrichtung zur Einwirkung auf das Körpergewebe eines Lebewesens mit einer Klemmeinrichtung (1) mit voneinander beabstandeten Kontakten (2, 3) zum Einklemmen eines aus Körpergewebe gebildeten Hautabschnitts (4, 5) des Le bewesens, mit einer Einstelleinrichtung (6) zur Einstellung der auf das Körper gewebe aufgebrachten Klemmkraft (FK), mit einer ersten Messeinrichtung (7) zur Ermittlung der auf den Hautabschnitt (4, 5) aufgebrachten Klemmkraft (FK) und mit einer Anzeigeeinrichtung (8) zur Darstellung der Messwerte der Mess einrichtung (7), d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass eine zweite Messeinrichtung (9) zur Erfassung des Abstandes (D) zwischen den Kontakten (2, 3) vorgesehen ist, welche mit der Anzeigeeinrichtung (8) zusammenwirkt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass auf der An zeigeeinrichtung (8) die Veränderung der Klemmkraft (FK) in Abhängigkeit von der Veränderung der Gewebewiderstandskraft des Körpergewebes über die Zeit (t) bei einem vorgegebenen Abstand (D) der Kontakte (2, 3) darstellbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinrichtung (1) eine feststehende Klemmbacke (10) und eine bewegliche Klemmbacke (11) aufweist, an denen sich die Kontakte (2, 3), vorzugsweise mit Kontaktauflagen (12, 13) versehen, befinden, und dass die erste Messeinrich tung (7) der feststehenden Klemmbacke (10) und die zweite Messeinrichtung (9) der beweglichen Klemmbacke (11) zugeordnet sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung (14) vorgesehen ist, die mit den Messeinrichtungen (7, 9) und der Anzeigeeinrichtung (8) zusammenwirkt, wobei zumindest ein Daten transfer stattfindet, der elektrisch und/oder über Sender-Empfänger-Einheiten berührungslos stattfindet.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steue rung (14) Eingabemittel, Auswahlmittel und Speichermittel umfasst.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (14) verschiedene Daten erfasst und verwertet sowie speichert, ins besondere

• den eingestellten Abstand (D) der Kontakte (2, 3) der Klemmeinrichtung

(1 ),

• die Zeit (t), die benötigt wird, um eine Änderung der Gewebewiderstands kraft des Körpergewebes und damit dessen Lösung herbeizuführen,

• die von der ersten Messeinrichtung (7) erfassten Werte der Klemm kraft (FK) in Korrelation zur Änderung der Gewebewiderstandskraft des Kör pergewebes,

• den Maximalwert der Klemmkraft (FK) entsprechend dem Maximalwert der Gewebewiderstandskraft des Körpergewebes,

• vorzugsweise Daten zur Messstelle, wie Körperteil, Anordnung und Ab messung des Flautabschnittes (4, 5),

• vorzugsweise spezifische Daten zum Lebewesen, wie bspw. Schmerz empfindlichkeit, Geschlecht, Alter, Zustandsdaten betreffend Herzfre quenz, Blutdruck, Körpergröße, Körpergewicht, Fettanteil.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sicherheitstoppeinrichtung vorgesehen ist, die durch die Steuerung (14) und/oder durch das Lebewesen auslösbar ist, wenn ein bestimmter Abstand (D) der Kontakte (2, 3) der Klemmeinrichtung (1) unterschritten bzw. wenn ein bestimmter Wert der Klemmkraft (FK) überschritten wird.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Messeinrichtung (7) zur Erfassung der Klemmkraft (FK) oder ggf. ein Klemmkraftwerteerfassungsprogramm (33) der Steuerung (14) einen Signal geber (23) umfasst, welcher verschiedene Zustände signalisiert, insbesondere: a) Verminderung der Klemmkraft (FK) in Korrelation zur Gewebewi- derstandskraft nach Erreichen eines Maximalwertes (Amplitude

(43) b) Gleichbleiben der Klemmkraft (FK) in Korrelation zur Gewebewi derstandskraft, insbesondere nach Erreichen eines Maximalwertes. 9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Flalteeinrichtung (24), insbesondere in Form eines Stativs (24), vorge sehen ist, an der die Klemmeinrichtung (1) angeordnet ist, wobei die Flalteein richtung (24) und die Klemmeinrichtung (1) über Befestigungsmittel (27, 28) mit einander lösbar verbindbar sind, die die Anordnung der Klemmeinrichtung (1) in verschiedenen Positionen in Bezug zum Lebewesen erlauben.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zugeinrichtung vorgesehen ist, mittels der eine Zugkraft auf die Klemmeinrichtung (1) und den darin eingeklemmten Flautabschnitt (4, 5) ausüb- bar ist und dass vorzugsweise eine dritte Messeinrichtung zur Erfassung der aufgebrachten Zugkraft vorgesehen ist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 dadurch gekennzeichnet, dass eine Wärmebildkamera vorgesehen ist, um Stauungen, Verklebungen, Zu- Standsänderungen des Körpergewebes im Flautabschnitt (4, 5) darzustellen. 12. Verfahren zur Messung und Auswertung eines Körpergewebezustandes, insbesondere unter Einsatz einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 , wobei ein aus Körpergewebe gebildeter Hautabschnitt eines Lebewesens zwischen zwei Kontakten eingeklemmt und mit einer einstellbaren Klemmkraft beaufschlagt wird, wobei die Klemmkraft gemessen wird und wobei die gemes senen Klemmkraftwerte auf einer Anzeigeeinrichtung dargestellt werden, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Abstand zwischen den Kontakten gemessen wird

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ände rung der Klemmkraft in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft während der Klemmkraftbeaufschlagung über die Zeit bei konstantem Abstand gemessen und auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt wird.

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Maximalwert der Klemmkraft in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft des Körpergewebes ermittelt wird und dass der Maximalwert dahingehend ausge wertet wird, ob er eine Amplitude umfasst oder einen konstanten Verlauf auf- weist.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass bei Feststel lung eines Maximalwertes der Klemmkraft in Korrelation zur Gewebewider standskraft, umfassend eine Amplitude, eine Neueinstellung der Klemmkraft durch Verringerung des Abstandes der Kontakte erfolgt und dass bei Feststel lung eines konstanten Maximalwertes der Gewebewiderstandskraft die Klemm kraftbeaufschlagung gestoppt wird.

16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, a) dass im Fall der Feststellung eines Maximalwertes der Klemmkraft in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft in Form einer Amplitude Informationen zum Schmerzaufbau und zum Fortschreiten der Lö sung von Körpergewebe sowie zum Schmerzabbau nach der Lö- sung des Körpergewebes gewonnen werden und b) dass im Fall der Feststellung eines konstanten Maximalwertes der Klemmkraft in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft Informatio nen zur Therapieresistenz gewonnen werden. 17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei aus Körpergewebe symmetrischer Körperteile gebildete Flautabschnitte zwischen den Kontakten eingeklemmt und die gemessenen Wer te der Klemmkraft in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft bei konstantem Abstand der Kontakte einer Klemmeinrichtung miteinander verglichen werden.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zur Messung und Anzeige der Klemmkraft in Korrelation zur Gewe bewiderstandskraft eine Schmerzabfrage eines menschlichen Lebewesens durchgeführt wird.

19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmerzangaben des menschlichen Lebewesens zu dessen Schutz vor unzu treffender Wahrnehmung kontrolliert werden, indem vor und während der Krafteinwirkung ermittelte Werte betreffend den Blutdruck und / oder die Herz- frequenz miteinander verglichen und erforderlichenfalls ein Abschalten der Vor richtung herbeigeführt wird.

20. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass vor, ggf. während und nach der Krafteinwirkung ermittelte Temperaturwerte im Bereich des Hautabschnitts miteinander verglichen werden und/oder dass vor und nach der Krafteinwirkung ermittelte Seratoninwerte miteinander verglichen werden.

21. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass zum Zweck einer Verallgemeinerungsauswertung Datensammlungen zu Behandlungszykluszeiten, Wiederholungen der Krafteinwirkungen ähnlicher Hautabschnitte von Lebewesen mit ähnlichen Eigenschaften und ähnlichem pa thologischen Körpergewebe angelegt und zur Erstellung von Algorithmen ver wendet werden

Received at EPO via Web-Form on Aug 19, 2020

Description:
„Vorrichtung zur Einwirkung auf das Körpergewebe, Verfahren zur Messung und Auswertung eines Körpergewebezustandes"

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einwirkung auf das Körpergewebe eines Lebewesens mit einer Klemmeinrichtung, mit zwei voneinander beabstan- deten Kontakten zum Einklemmen eines aus Körpergewebe gebildeten Hautab schnitts des Lebewesens, mit einer Einstelleinrichtung zur Einstellung der auf das Körpergewebe aufgebrachten Klemmkraft, mit einer ersten Messeinrichtung zur Ermittlung der auf das Körpergewebe aufgebrachten Klemmkraft und mit ei ner Anzeigeeinrichtung zur Darstellung der Messwerte der Messeinrichtung. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Messung und Auswertung eines Körpergewebezustandes, insbesondere unter Einsatz einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei ein aus Körpergewebe gebildeter Hautabschnitt eines Lebe wesens mit einer einstellbaren Klemmkraft beaufschlagt wird, wobei die Klemm kraft gemessen wird und wobei die gemessenen Klemmkraftwerte auf einer An zeigeeinrichtung dargestellt werden.

Das Einwirken auf Körpergewebe kann unterschiedliche Zielrichtungen verfol gen. Bspw. können bezüglich gesundem Körpergewebe Untersuchungen ange stellt werden, die die Toleranz gegenüber Kraftbeaufschlagungen verschiedener Art betreffen. Solche Untersuchungen am gesunden Körpergewebe können wichtig für die Kraftbeaufschlagung von beschädigtem Körpergewebe oder Nar bengewebe sein. Außerdem kann die Zielrichtung verfolgt werden, Schmerzen im Körpergewebe zu beseitigen oder auch schmerzvorbeugend auf das Körper gewebe einzuwirken.

Beim Körpergewebe kann es sich um Haut, Gelenke, Muskulatur, Bänder und Sehnen, Bindegewebe oder Narbengewebe handeln. Das Bindegewebe umgibt alle Zellstrukturen des Körpers, wie Organe, Muskeln. Dort kann sich auch Nar- bengewebe befinden, das von außen nicht sichtbar ist. Schmerzen entstehen durch eine pathologische Veränderung des Körpergewebes. Eine pathologische Veränderung kann beispielsweise durch Dauerbelastung, insbesondere bei der Berufsausübung von Berufsfahrern, Schneidern, Friseuren, Büroangestellten, oder beispielsweise durch Gewalteinwirkung entstehen. Das Körpergewebe könnte dahingehend pathologisch verändert sein, dass Faszienverklebungen oder Faszienaufblähungen infolge von Stauungen entstehen und so die Funkti onstüchtigkeit der Faszien eingeschränkt wird. Körpergewebeveränderungen wirken sich auch auf andere Körperteile aus, die in denselben Faszienketten- oder -netzen liegen, wie die betroffene Körperregion. Bei dem speziellen Gebiet des Narbengewebes spielt die Beeinträchtigung der Flüssigkeitszirkulation und der Faszienverbindungen im Körper eine besondere Rolle. Derartige Beeinträch tigungen der Faszienverbindungen und der Flüssigkeitszirkulation wirken sich negativ auf die Daten- und Impulsweiterleitung und die Kraftübertragung aus, was dazu führen kann, dass Schmerzen an anderen Körperteilen entstehen. Vom Narbengewebe geht in der Regel eine Fernwirkung aus.

Die Kraftbeaufschlagung von Körpergewebe, insbesondere auch von Narben gewebe, kann manuell erfolgen, wobei ein aus Körpergewebe gebildeter Haut- abschnitt beispielsweise zwischen Daumen und Zeigefinger eines Therapeuten mit Kraft beaufschlagt wird. Der Stand der Technik bietet bereits Lösungen an, wobei die manuelle und damit Schwankungen unterworfene Kraftbeaufschla gung durch mechanische Vorrichtungen ersetzt wird. Aus der Druckschrift US 2007 009 3867 A1 ist bspw. ein Akkupressurclip mit zwei gegenüberliegenden Kontaktstellen bekannt, der bezüglich der zwischen Daumen und Zeigefinger befindlichen Daumenmuskulatur, speziell bezüglich Akkupressurpunkt L1-4 der Fland einer Person, angewendet wird. Die Druckschrift US 5 666 964 zeigt eine Muskelbehandlungsvorrichtung mit Mess-, Krafteinsteil- und Anzeigeeinrichtungen. Diese Vorrichtung ist im Sinne einer Messlehre mit Einstell- und Arretiermitteln und gegenüberliegenden Kon taktstellen ausgebildet. Die Anzeigeeinrichtung dient zur Anzeige der Messwerte des Dehnmessstreifens. Die Anwendung der bekannten Muskelbehandlungsvor richtung richtet sich auf großformatige Muskeln des Wirbelsäulenbereiches. Trotzdem durch die Mess- und Anzeigemittel eine Kontrolle und damit eine Ver besserung der Behandlung im Hinblick auf die Berücksichtigung des Schmerz empfindens des Lebewesens möglich ist, besteht doch keine Möglichkeit der Datensammlung und Auswertung. Die bekannte Muskelbehandlungsvorrichtung erschöpft sich darin, gemäß dem persönlichen Schmerzempfinden des Lebewe sens, die Klemmkraftbeaufschlagung zu unterbrechen. Die Anzeige der Klemm kraft gibt dem Therapeuten maximal Informationen darüber, wie stark die Beein trächtigung des behandelten pathologischen Körpergewebes durch die Abwei- chung von Normalwerten eines gesunden Körpergewebes ist. Nachteilig ist au ßerdem, dass allein die subjektive Wahrnehmung des Lebewesens dazu führt, dass der Therapeut die Klemmkraft reduziert. Die subjektive Wahrnehmung kann von der Realität abweichen und es kann zu Beschädigungen des Körpergewe bes kommen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Einwirkung auf das Körpergewebe anzugeben, die eine objektivierte Beurteilung des Körperge webezustandes während der Kraftbeaufschlagung ermöglicht. Außerdem soll ein Verfahren zur Messung und Auswertung des Körpergewebezustandes unter

Krafteinwirkung, insbesondere während des Einsatzes der hier in Rede stehen den Vorrichtung, angegeben werden. Die voranstehende Aufgabe wird im Hinblick auf die Vorrichtung durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Danach ist eine Vorrichtung der in Rede stehenden Art derart ausgestaltet, dass eine zweite Messeinrichtung zur Erfassung des Abstandes zwischen den Kontakten vorgesehen ist, die mit der Anzeigeeinrichtung zusammenwirkt.

Die voranstehende Aufgabe wird im Hinblick auf das Verfahren durch die Merk male des Patentanspruches 12 gelöst. Danach ist ein Verfahren der in Rede stehenden Art derart ausgestaltet, dass der Abstand zwischen den Kontakten gemessen wird.

Ausgehend von dem Stand der Technik gemäß US 5 666 964 ist im Hinblick auf die Vorrichtung und das Verfahren zunächst erfindungsgemäß erkannt worden, dass bisher nur die Klemmkraftwerte als Zahlenwerte auf der Anzeigeeinrichtung verfolgt wurden und in Kommunikation mit dem Patienten gemäß dessen subjek tiven Schmerzempfinden die Klemmkraftbeaufschlagung gestoppt bzw. der Ab stand der Klemmbacken vergrößert wurde. Weiter ist erfindungsgemäß erkannt worden, dass das subjektive Schmerzemp finden eines Lebewesens oder dessen Rückäußerung zum Schmerzempfinden nicht immer den Grad der Einwirkung auf das Körpergewebe während einer Be handlung widerspiegeln muss. Insbesondere bei tierischen Lebewesen, kann per se keine verwertbare Rückkopplung zum Schmerzempfinden erfolgen.

Weiter ist erfindungsgemäß erkannt worden, dass unabhängig davon, ob es sich um gesundes oder verändertes Körpergewebe handelt, kaum gesicherte Er kenntnisse darüber existieren, welche Toleranz das Körpergewebe in den ver schiedenen Körperregionen und den verschiedenen körperlichen Zuständen der Lebewesen im Hinblick auf eine Krafteinwirkung aufbringt. Schließlich ist erfindungsgemäß erkannt worden, dass eine objektivierte Beurtei lung des Körpergewebezustandes während der Kraftbeaufschlagung erreicht werden kann, wenn die Vorrichtung mit einer zweiten Messeinrichtung zur Erfas- sung des Abstandes zwischen den Kontakten / Klemmbacken ausgestattet ist, welche mit der Anzeigeeinrichtung zusammenwirkt und/oder wenn das Verfah ren derart ausgestaltet ist, dass der Abstand zwischen den Kontakten gemessen wird. Durch die zweite Messeinrichtung bzw. durch den zweiten Messvorgang wird mit dem Abstand der Kontakte eine konstante Größe zur Verfügung gestellt, die ei nen Vergleich aller über die Zeit folgenden Klemmkraftwerte mit der Anfangs klemmkraft ermöglicht. So kann die Zustandsänderung bzw. die Änderung der Gewebewiderstandskraft des eingeklemmten Körpergewebes nachvollzogen, ausgewertet und zum Vorteil des Lebewesens in eine Folgebehandlung einbe zogen werden.

Für die erfindungsgemäße Vorrichtung und für das erfindungsgemäße Verfahren wird als wesentlich hervorgehoben, dass bisher weder gesundes noch krankhaf- tes Körpergewebe in seiner Reaktion auf Krafteinwirkungen intensiv untersucht wurde. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Grundstein gelegt, Datenbanken anzulegen über Körperge- websreaktionen bestimmter Körperregionen und bestimmter Zustände von Le bewesen. Gerade das Bindegewebe mit seinen Faszien und deren vielfältige Funktionen, wie bspw. die Kommunikation, die Reizweiterleitung zum Gehirn, das daraus die Lage des Körpers im Raum ableitet, oder die Kraftübertragung und -Speicherung, die Dehnung von Muskeln oder das Flalten von Muskelspan nungen, ist noch weitgehend unerforscht. Durch die netzwerkartige Verbindung der Faszien des Bindegewebes untereinander wird eine objektivierte Messung und Auswertung des Körpergewebezustandes unter Krafteinwirkung wichtig im Hinblick auf die Erkennung von Ursachen für Schmerzen, die mehr oder weniger weit entfernt von dem behandelten Hautbereich auftreten können. Weiterführend können aus den Daten und Erkenntnissen Algorithmen erarbeitet und EDV- Programme geschrieben werden, die die Anwendung der Vorrichtung und des Mess- und Auswerteverfahrens verbessern und effizient gestalten.

Die Einstelleinrichtung zur Einstellung der Klemmkraft könnte vorzugsweise die zweite Messeinrichtung zur Messung des Abstandes zwischen den Kontakten umfassen. Zunächst könnten beide Kontakte zusammengefahren werden bis sie sich gerade berühren und so zunächst eine Nullmessung vorgenommen werden. Anschließend könnte der Hautabschnitt zwischen den wieder auseinander ge fahrenen Kontakten positioniert werden. Nach einer besonders bevorzugten Aus führungsform könnte die bewegliche Klemmbacke auf einem Schenkel der fest stehenden Klemmbacke geführt sein und zunächst im Sinne eines Schnellver schlusses in Richtung feststehende Klemmbacke verschoben und nach der Grobjustierung in einer Zahnleiste am Schenkel der feststehenden Klemmbacke über eine Rastnase einer Rasteinrichtung verrastet werden. Wenn dies abge schlossen ist, kann eine Feinjustierung der ebenfalls in Bezug auf die Rastein richtung mit der Rastnase beweglichen Klemmbacke erfolgen, wobei über eine Einstellschraube der Abstand zur feststehenden Klemmbacke verringert wird und es zur Verklemmung des Hautabschnitts kommt. Wann eine Arretierung der Klemmeinrichtung stattfindet, bei welchem Abstand und bei welcher Anfangs klemmkraft könnte sich am sicheren Sitz des Hautabschnitts zwischen den Kon takten, an dem Empfinden des Lebewesens, an Werten für gesundes Körperge webe und auch an den Erfahrungswerten des Therapeuten bzw. des Bedienper sonals der Vorrichtung ausrichten. Der Therapeut könnte bei der Bedienung der Einstellschraube den Gewebewiderstand der eingeklemmten Hautfalte erfassen und merken, wenn eine weitere Abstandsverringerung zwischen den Kontakten nicht mehr möglich ist. Hierbei könnte es dazu kommen, dass die bei der Fest- Stellung des Abstandes herrschende Anfangsklemmkraft gleichzeitig den Maxi malwert der Klemmkraft darstellt.

Der im Rahmen eines Zeitintervalls festgestellte Abstand der Kontakte und die Anfangsklemmkraft stehen in Korrelation, werden gemessen und für die Darstel lung kommender Änderungen der Klemmkraft im Verhältnis zur Anfangsklemm kraft auf der Anzeigeeinrichtung benötigt. Der Hautabschnitt ist Bestandteil le bender Materie und innerhalb des mit Klemmkraft beaufschlagten Körpergewe bes baut sich eine Gewebewiderstandskraft auf. Die Gewebewiderstandskraft wirkt der Klemmkraft entgegen - bspw. bei verklebten Faszien - und es kann zur betragsmäßigen Kräfteaddition und zum Anstieg der Klemmkraft kommen. Die Gewebewiderstandskraft könnte der Klemmkraft auch nachgeben - bspw. bei der Lösung von Verklebungen der Faszien - und es kann zur betragsmäßigen Kräftesubtraktion und zur Abnahme der Klemmkraft kommen. Das Nachlassen der Klemmkraft infolge nachlassender Gewebewiderstandskraft ist das ge wünschte Ergebnis der ggf. wiederholten Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und deren wiederholten Neueinstellung des Abstandes innerhalb eines Zeitintervalls. Die Klemmkrafteinstellung könnte manuell vorgenommen werden. Alternativ könnte auch ein Stellmotor angesteuert werden. Die Verände- rung der Klemmkraft in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft könnte auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt werden. Besonders bevorzugt wird die Klemmkraft in Abhängigkeit von der Zeit bei einem vorgegebenen Abstand der Kontakte dar gestellt. Der Zeitfaktor spielt eine große Rolle im Hinblick auf die Feststellung der Klemmkraftänderung in Form eines Anstieges oder einer Abnahme, einer Amplitude oder eines konstanten Verlaufes. Dabei spielen sowohl das Zeitinter vall des Einstellens, also der Abstandsverringerung zwischen den Kontakten, als auch das Zeitintervall des Messens bei konstant eingestelltem Abstand eine Rol le. Bei beiden Zeitintervallen kann die Änderung der Klemmkraft in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt und mitver- folgt werden. Die Klemmeinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung könnte eine bewegli che und eine feststehende Klemmbacke aufweisen, deren Enden jeweils einen Kontakt ausbilden. Der feststehenden Klemmbacke der Klemmeinrichtung könn te die erste Messeinrichtung zur Erfassung der Klemmkraft zugeordnet sein. Die erste Messeinrichtung könnte einen druckempfindlichen Wägesensor oder einen Dehnmessstreifen umfassen, der die Klemmkraft erfasst. Die Klemmkraft könnte während der Klemmkraftbeaufschlagung des Hautabschnittes wegen dessen Gewebewiderstandskraft einer Änderung unterworfen sein, die den Zustand des verklemmten Körpergewebes widerspiegelt. Der beweglichen Klemmbacke der Klemmeinrichtung könnte die zweite Messeinrichtung zur Erfassung des Abstan des der Kontakte zugeordnet sein. Unter konstruktivem Aspekt könnten die erste und die zweite Messeinrichtung innerhalb einer Aussparung oder Aufnahme der jeweiligen Klemmbacke angeordnet sein. Alternativ könnten die erste und die zweite Messeinrichtung auch dem Kontakt zugeordnet sein. Bezüglich der zwei ten, abstandsbezogenen Messeinrichtung besteht auch die Möglichkeit, diese der Einstelleinrichtung an der beweglichen Klemmbacke zuzuordnen.

Für den Anwender der erfindungsgemäßen Vorrichtung könnte ein Satz unter schiedlicher Klemmbacken mit den Kontakten für Hautabschnitte unterschiedli cher Abmessungen vorgehalten werden, die auswechselbar an der Klemmein richtung angeordnet werden können. Die Kontakte könnten mit Kontaktauflagen versehen sein, die bestimmte Formgebungen oder Oberflächen aufweisen, die besonders intensiv mit der Haut Zusammenwirken. Zudem könnten die Kontakte und die Kontaktauflagen mehrteilig oder einteilig von unterschiedlicher Größe vorgehalten werden, so dass unterschiedliche Finger, mehrere Finger, einzelne Finger oder Daumen, ggf. auch Ellbogen oder weitere, auch von Therapeuten körperteilen abweichende Formen simuliert werden können. Weiterführend könn ten die Kontakte so beschaffen sein, dass sich die daran festzulegenden Kon- taktauflagen in verschiedenen Richtungen positionieren lassen. Bspw. könnte der Kontakt eine kombinierte Schwenk-Arretier-Einrichtung aufweisen, wobei der Schwenkzapfen in eine Vertiefung an der Rückseite der Kontaktauflage unter Ausbildung einer lösbaren Verbindung eingreift. Gemäß einem besonders be- vorzugten Ausführungsbeispiel könnte die erfindungsgemäße Vorrichtung im Sinne eines Bausatzes mit verschiedenen Bauteilen für verschiedene Anwen dungen inklusive der für das Datenverarbeitungsgerät erforderlichen Software in einem Behälter zusammengefasst sein. Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrich tung könnte eine Steuerung vorgesehen sein, die mit den Messeinrichtungen und der Anzeigeeinrichtung zusammenwirkt. Dabei könnte der Datentransfer elektrisch und / oder über Sender-Empfänger-Einheiten berührungslos stattfin den.

Die Steuerung könnte eine Datenverarbeitungsanlage in Form eines Laptops, Notebooks, Computers, Tablets, Mobiltelefons, Smartphones zur Verfügung ste hen. Zusätzlich könnte eine Bedien- und Ableseeinheit vorgesehen sein, die ei nerseits mit der Klemmeinrichtung, andererseits mit der Datenverarbeitungsan- läge gekoppelt sein könnte. Die Bedien- und Ableseeinheit könnte eine Aufberei tung der bei ihr ankommenden Messwerte für die Steuerung leisten. Außerdem könnte sie handlich gestaltet werden und einfach in das Gesichtsfeld eines Pati enten verbracht werden, damit er die Anzeigeeinrichtung im Blick hat und die Klemmkraftänderung verfolgen kann. Wird nur mit einer Datenverarbeitungsan- läge gearbeitet, so könnte diese in unmittelbarer Nähe der Klemmeinrichtung angeordnet sein, um einem menschlichen Patienten den Blick auf die Anzeige einrichtung zu ermöglichen.

Die Steuerung könnte Eingabemittel, Auswahlmittel und Speichermittel umfas- sen, um bspw. lebewesenbezogene Daten einzugeben und zu speichern, um bspw. eine Auswahl hinsichtlich der Art des Hautbereiches oder hinsichtlich des Behandlungsprofils für Fuß, Knie, Hüfte, Hand, Ellbogen, Schulter, Bandschei ben, Brust oder andere Körperteile zu treffen oder auch um bspw. eine Identifika tion des Therapeuten, Datum und Uhrzeit einzugeben und zu speichern. Ein wei teres Kriterium, das eine wesentliche Rolle spielt, ist die Körpersymmetrie. Die Steuerung könnte ein Programm umfassen, das es ermöglicht, einen Vergleich von Messwerten vorzunehmen, die an zwei symmetrischen Körperbereichen ermittelt werden. Auf diese Weise kann es zu einer verbesserten, intensiven Analyse des Körpergewebezustandes kommen und schließlich zu einer Anglei chung der Gewebewiderstandswerte im Zuge der Anwendung der Vorrichtung.

Vorzugsweise könnte die Steuerung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ver schiedene Daten einzeln oder in Kombination erfassen und verwerten sowie speichern und anderen Anwendungen und vergleichenden Auswertungen zu gänglich machen. Bei der Anwendung der Vorrichtung auf pathologisches Kör pergewebe oder Narbengewebe könnten insbesondere folgende Daten von Inte resse sein:

• der fest eingestellte und von der zweiten Messeinrichtung erfasste Ab stand der beiden Kontakte der Klemmeinrichtung und der Wert der bei diesem Abstand gemessenen Anfangsklemmkraft,

• die Zeitspanne, die benötigt wird, um Änderungen der Gewebewider standskraft des Körpergewebes herbeizuführen, insbesondere um das Körpergewebe zu lösen,

• die von der ersten Messeinrichtung erfassten Klemmkraftwerte in Korrela tion zur sich ändernden Gewebewiderstandskraft des Körpergewebes,

• den Maximalwert der Klemmkraft in Korrelation zum Maximalwert der Ge webewiderstandskraft. Die Zeitspanne könnte bezüglich des Anfangs durch den Zeitpunkt der Festle gung des Abstandes und Feststellung der Klemmbacken / Kontakte am Flautab schnitt und der dabei gemessenen Klemmkraft definiert sein. Bezüglich des En des der Zeitspanne kommt ein Klemmkraftwert in Betracht, bei dem klar ist, dass die Klemmwirkung der Klemmbacken durch die abnehmende Gewebewider standskraft so nachgelassen hat, dass keine Klemmung mehr stattfindet. Dann könnte entweder ein neuer Vorgang mit verringertem Abstand der Kontakte ein geleitet oder die Anwendung beendet werden. Bei Nichtnachlassen der Klemm wirkung wird der Vorgang wegen Therapieresistenz abgebrochen

Weitere Daten, die im Hinblick auf die Entwicklung eines automatisierten Thera pieauswahlverfahrens, relevant sind, könnten betreffen:

• Daten zur Messstelle, wie Körperteil, Anordnung und Abmessung des Flautabschnittes,

• spezifische Daten zum Lebewesen, wie bspw. Schmerzempfindlichkeit, Alter, Geschlecht und Zustandsdaten des Lebewesens betreffend Flerz- frequenz, Blutdruck, Körpergröße, Körpergewicht, Fettanteil. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung könnte zur verbesserten Datenerfassung zur Beschaffenheit der Messstelle eine Beleuch tungseinrichtung umfassen. Die Beleuchtungseinrichtung könnte als LED vorlie gen und den Flautabschnitt ausleuchten. Des Weiteren könnten die Werte einer auf den Flautabschnitt aufgebrachten

Zugkraft in die Steuerung eingegeben werden. Die Steuerung könnte auch In formationen über verfügbare und geeignete Kontaktaufsätze zur Variation der Kontaktfläche je nach Anforderung für den zu behandelnden Flautbereich umfas sen. In die Steuereinrichtung könnten auch die Werte der Klemmkraftände- rungsprofile in Korrelation zur Gewebewiderstandskraftänderung von Hautab schnitten an symmetrischen Körperteilen eingegeben werden und dort ausge wertet werden. Die hier angegebenen Beispiele für die Daten sind nicht abschließend. Insbe sondere die Einbeziehung symmetrischer Körperteile zu Zwecken der Ver gleichsmessung und weiteren Analyse bis hin zur Angleichung der Gewebewi derstandszustände bei symmetrischen Körperteilen eröffnet weitere Anwen dungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Weiterführend könnten auch benachbarte Organe untersucht, datentechnisch erfasst und verglichen sowie ausgewertet werden.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung könnte diese eine Sicherheitstoppeinrichtung umfassen, die durch die Steuerung und / oder durch das menschliche Lebewesen auslösbar ist, wenn ein bestimmter Abstand der Kontakte der Klemmeinrichtung unterschritten bzw. ein bestimmter Klemmkraftbetrag überschritten wird und / oder wenn ggf. ein bestimmter Zugkraftbetrag überschritten wird. Grade bei tierischen Lebewesen, die aktiv keinen „Notknopf“ auslösen können, ist die Anzeigeeinrichtung mit den Informationen zur Klemmkraft in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft außer ordentlich hilfreich, um unnötige Schmerzen zu vermeiden.

Damit der Therapeut oder der Patient bzw. das Lebewesen direkt optisch oder akustisch, ggf. auch durch Vibration alarmiert wird, wenn eine Zustandsänderung des Körpergewebes und dessen Gewebewiderstandskraft unter Krafteinwirkung stattfindet, könnte die erste Messeinrichtung zur Erfassung der Klemmkraft eine Signaleinrichtung umfassen oder mit einer bspw. in einer Datenverarbeitungsan lage oder Bedieneinheit enthaltenen Signaleinrichtung Zusammenwirken. Die Signaleinrichtung könnte verschiedene Zustände signalisieren, insbesondere: a) die Verminderung der Klemmkraft in Korrelation zur Gewebewiderstands kraft nach Erreichen eines Maximalwertes und b) das Gleichbleiben der Klemmkraft in Korrelation zur Gewebewiderstands kraft insbesondere nach Erreichen eines Maximalwertes.

Im Fall a) führt dies dazu, dass der Abstand zwischen den Kontakten der Klemmeinrichtung verringert und damit der Wert der aufgebrachten Klemmkraft am Anfang einer Zeitspanne erhöht wird. Im Fall b) führt dies zum Stoppen der Krafteinwirkung auf das Körpergewebe. Der konstante Wert kann sich auf dem Niveau des Maximalwertes einstellen, ggf. aber auch auf einem niedrigeren Ni veau.

Die Signaleinrichtung könnte mit der Anzeigeeinrichtung oder Lautsprechern ei nes Computers, der die Steuerung umfasst oder auch mit einer separaten, am Körper des Lebewesens und/oder Therapeuten angeordneten Vibrationsalar meinrichtung gekoppelt sein.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, die Klemmeinrichtung einer Halteeinrichtung, insbesondere in Form eines Stativs, zuzuordnen. Die Halteeinrichtung erleichtert oder ersetzt das Hal ten der Klemmeinrichtung durch den Therapeuten komplett. Auf diese Weise wird der Verfälschung von Messergebnissen entgegengewirkt, es wird Kraft ein gespart und der Therapeut könnte sich bereits - im Falle des Vorhandenseins einer zuvor beschriebenen Signaleinrichtung - auch einer anderen Tätigkeit zu- wenden. Damit die Klemmeinrichtung bequem an der zutreffenden Körperregion angesetzt werden kann, könnten die Halteeinrichtung und / oder die Klemmein richtung vorzugsweise verschiedene Befestigungsmittel umfassen, die die An ordnung der Klemmeinrichtung in verschiedenen Positionen, wie frontal oder sagittal, in Bezug zum Lebewesen erlauben. Alternativ oder zusätzlich könnten die Kontaktauflagen drehbar an den Kontakten angeordnet sein und so die Posi tionierung zum Hautabschnitt oder zur Hautfalte optimieren.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung könnte dahingehend vorteilhaft fortgebildet sein, dass sie eine Zugeinrichtung umfasst, mittels der eine Zugkraft auf die Klemmeinrichtung und den darin eingeklemmten Hautabschnitt ausübbar ist. Die Krafteinwirkung auf den Hautabschnitt mittels einer Zugkraft könnte im Hinblick auf die Narbengewebebehandlung besonders vorteilhaft sein. Das Narbengewe be erstreckt sich in der Regel multidirektional zu den Faszien und verursacht dadurch Spannungen. Durch eine von außen auf die Haut aufgebrachte Zug kraftbeaufschlagung kann eine Dehnung und venöse Entstauung des Faszien gewebes erzielt werden. Im Hinblick auf die Behandlung des Narbengewebes könnte auf die aus der Boeger ® Therapie bekannte manuelle Lösetechnik zu rückgegriffen werden, wobei Narbengewebe mittels Daumen und einem Finger (Zeige- oder Mittelfinger) eine Zange ausgebildet und der Hautabschnitt in Form einer Hautfalte im Bereich der Narbe angehoben wird. Durch die erfindungsge mäße Vorrichtung wird der subjektive Faktor des Therapeuten verringert und die Spannung im Narbengewebe und im Fasziengewebe herabgesetzt. Vorzugsweise könnte eine dritte Messeinrichtung zur Erfassung der aufgebrach ten Zugkraft vorgesehen sein. Zur Realisierung der Zugkraftbeaufschlagung könnte die Halteeinrichtung ein Stativ mit einem Seilzug und einer Sperreinrich tung aufweisen. Die Klemmeinrichtung könnte am Ende des Seilzuges höhen verstellbar angeordnet sein. Damit der Hautbereich beim Aufbringen der Zugkraft zwischen den Kontakten der Klemmbacken der Klemmeinrichtung verbleibt, könnten besondere Kontaktauflagen mit besonders haftenden Oberflächen vor gesehen sein. Hier könnte mit Strukturen und Gummiprofilen gearbeitet werden. Besonders bevorzugt ist die Kombination dieser zugkraftbezogenen Fortbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit der Steuerung, so dass alle Krafteinwir- kungen und Körperzustandsänderungen erfasst und ausgewertet werden kön- nen. Ausgehend von allen Daten könnten Löseprogramme bzw. Algorithmen mit Nachstellzyklen betreffend die auf den Hautabschnitt einwirkende Kraft - sowohl der Klemmkraft als auch der Zugkraft - für spezielle Körperregionen und Hautab schnitte sowie Patiententypen erstellt werden.

Eine weitere Fortbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung könnte eine Wär mebildkamera umfassen, um Veränderungen, wie bspw. Stauungen oder Homo genisierungen, Verklebungen im Körpergewebe, im interessierenden Hautab schnitt darzustellen. Weiterführend könnte die Vorrichtung einen Temperatur messsensor aufweisen, der die gemessene Temperatur an die Steuerung bzw. die die Steuerung enthaltende Datenverarbeitungsanlage überträgt. Ein in der Steuerung bzw. Datenverarbeitungsanlage enthaltenes Programm könnte die Temperaturwerte und die Klemmkraftwerte entsprechend den Körpergewebezu ständen verknüpfen und auch in Beziehung zu allen anderen Daten setzen. Es wurde festgestellt, dass pathologisches Körpergewebe eine gegenüber gesun dem Gewebe veränderte Temperatur aufweist. Durch die Anwendung einer der art weitergebildeten erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich die Möglichkeit, die Temperaturänderung als Anzeichen des Erfolges der Behandlung auszuwer ten. Auch hier könnte ein Kontrollsystem eingerichtet werden, das bei unerwarte ter Temperaturänderung warnt.

Die Vorrichtung könnte des Weiteren eine Serotonintesteinrichtung umfassen, die das Blut oder den Urin, besonders einfach aber den Speichel des Lebewe sens auf Serotonin vor und nach der Krafteinwirkung auf den Hautabschnitt misst. Hieraus lässt sich der Stressfaktor vor und nach der Behandlung und de ren Erfolg ableiten.

Der Vorrichtung könnten noch diverse zusätzlichen Messeinrichtungen und Funktionseinrichtungen zugeordnet sein im Hinblick auf die Herzfrequenz, die Atemfrequenz, die Temperatur, eine Memory-Funktion für Anwendungen, das Datum, die Uhrzeit, die Gesamtdauer, mögliche Unterbrechungen, die Anzahl der Klemmkraftbeaufschlagungen und die Steigerungsrate in Prozent.

Die im Hinblick auf die Vorrichtung erläuterten Vorteile gelten grundsätzlich auch für das erfindungsgemäße Mess- und Auswerteverfahren.

Das erfindungsgemäße Verfahren könnte auf gesundes oder pathologisches Körpergewebe angewendet werden. Bei der Messung am gesunden Körperge webe könnte eine Belastungstoleranz ermittelt werden, aus der Vorgaben über Kraft- und Zeitintervalle abgeleitet werden können, die dann im Hinblick auf pa thologisches Körpergewebe eine Rolle spielen.

Wie bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es auch bei dem erfindungsge mäßen Verfahren für den Therapeuten und für den Patienten von allergrößtem Vorteil, wenn die Änderung der Klemmkraft in Korrelation zur Gewebewider standskraft während der Klemmkraftbeaufschlagung über die Zeit gemessen und auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt wird. Durch die Erfassung der Klemmkraft über die Zeit können Maxima oder Minima, Anstieg oder Abnahme oder Kon stanten der Klemmkraftwerte in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft des den Zustand ändernden Körpergewebes generiert und auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt werden. Durch die Darstellung der Zustandsänderung in Form einer mathematischen Funktion, einer Kurve, eines Diagrammes in der Anzeigeein richtung, insbesondere während eines Zeitintervalls, wobei die Kontakte festge stellt sind und einen konstanten Abstand aufweisen, kann zunächst grundsätz lich erkannt werden, ob die Klemmkrafteinwirkung zu einem Therapieeffekt führt oder nicht. Je nachdem, ob ein Therapieeffekt erkannt wird oder nicht, kann wei terführend die Abstandseinstellung und Klemmkraftbeaufschlagung fortgesetzt oder gestoppt werden. Die subjektive Schmerzempfindung des Lebewesens wird bei der Entscheidung zum Stopp der Klemmkraftbeaufschlagung bzw. zum Aus einanderfahren der Kontakte berücksichtigt. Bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als besonders vorteilhaft hervorgehoben, dass ein Maximalwert der Klemmkraft in Korrelation zur Gewe bewiderstandskraft ermittelt werden könnte und dass der Maximalwert dahinge- hend ausgewertet werden könnte, ob er eine Amplitude oder einen konstanten Verlauf aufweist. Bei der Feststellung eines als Amplitude vorliegenden Maxi malwertes der Klemmkraft in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft könnte eine Neueinstellung des Abstandes der Klemmbacken erfolgen. Bei der Feststel lung eines konstanten Maximalwertes der Klemmkraft in Korrelation zur Gewe- bewiderstandskraft könnte die Klemmkraftbeaufschlagung gestoppt werden.

Der Maximalwert der Klemmkraft in Form einer Amplitude und die auf das Maxi mum folgenden geringeren Klemmkraftwerte könnten Informationen zum Fort schreiten der Lösung von Körpergewebe sowie zum Schmerzabbau während und nach der Lösung des Körpergewebes liefern.

Wenn eine Konstante der Klemmkraft in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft festgestellt wird, könnten daraus Informationen zur Therapieresistenz gewonnen werden. Eine Erkenntnis könnte sein, dass es sich um gesundes Körpergewebe handelt. Eine andere Erkenntnis könnte sein, dass sich Spannungen im behan delten Hautabschnitt überlagern und so die Therapie verhindern. Über weitere erfahrungsgemäß mit dem behandelten Hautabschnitt in Verbindung stehende Narben enthaltende Hautabschnitte könnte die Spannungsüberlagerung aufge löst werden und der ursprünglich behandelte Hautabschnitt könnte dann keine Therapieresistenz mehr zeigen.

Die aus der manuellen Körpergewebebehandlung bekannte Lehre, dass gelös tes Körpergewebe gelöst bleibt, könnte gemäß einer Weiterbildung des Verfah rens dadurch überprüft werden, dass im Fall eines erfolgreichen Schmerzabbau eine Kontrollmessung der Klemmkraft in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft durchgeführt wird. Die „Lösung“ von Körpergewebe bedeutet, dass dortige Ver klebungen oder Stauungen infolge Krafteinwirkung auf das Körpergewebe besei tigt sind. Im besonderen Fall des Narbengewebes kann „Lösen“ auch bedeuten, dass Narbengewebe auseinandergezogen oder auseinandergerissen wird und auf diese Weise Spannungen beseitigt werden, so dass die Flüssigkeitszirkulati on insgesamt verbessert wird.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens könnten mindestens zwei aus Körpergewebe symmetrischer Körper- teile gebildete Hautabschnitte mit Klemmkraft beaufschlagt werden und die ge messenen Klemmkraftwerte in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft mitei nander verglichen werden. Die verschiedenen Hautabschnitte könnten nachei nander oder zeitgleich mit zwei verschiedenen Vorrichtungen mit Klemmkraft beaufschlagt werden. Dabei kann über Beweglichkeitstests die Reihenfolge oder Zeitgleichheit der Behandlung festgelegt werden. Jedenfalls ist bei symmetri schen Körperteilen und dortigen Hautabschnitten zumeist eines in besserem Zu stand als das andere. Hieraus können Schlussfolgerungen für die Belastungsto leranz bzw. Schmerzempfindlichkeit gezogen werden. Bei einem Vergleich der beiden gemessenen Klemmkraftwerte in Korrelation zu den Gewebewider- standswerten mit denen gemäß einer Datei, die auf der Grundlage von gesun dem Körpergewebe angelegt wurde, könnte bspw. festgestellt werden, dass kei ner der beiden Hautabschnitte der beiden symmetrischen Körperteile eine ge sunde Belastungstoleranz hat, sondern dass sie nur unterschiedlich stark schmerzempfindlich sind. Die fortwährende Messung der Klemmkraft in Korrela- tion zur Gewebewiderstandskraft und die Nachstellung des Abstandes und die damit verbundene Änderung der Anfangsklemmkraft eines nächsten Zeitinter valls könnte dazu führen, dass der vormals schmerzempfindlichere Hautab schnitt eine größere Belastungstoleranz erreicht als der vormals weniger schmerzempfindliche Hautabschnitt. Dann könnten beide Vergleichshautab- schnitte auf ein gemeinsames Lösungs-Niveau gebracht werden und so eine Balance zwischen den Körperhälften hergestellt werden. Die auf Hautabschnitte an symmetrischen Körperteilen bezogenen Messungen, Vergleiche und Auswer tungen könnten auch im Hinblick auf benachbarte Organe ohne Symmetrieent sprechung angewendet werden. Bspw. könnte die Klemmkraft in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft von Hautabschnitten in Bereich der Leber einerseits und im Bereich des Darms andererseits miteinander in Beziehung gesetzt wer den.

Bei menschlichen Lebewesen könnte parallel zur Messung und Anzeige der Klemmkraftwerte während der Klemmkrafteinwirkung eine Schmerzabfrage durchgeführt werden. Die gilt auch bei der Zugkraftbeaufschlagung. Die Schmerzabfrage könnte vom Therapeuten oder durch ein Computerprogramm bzw. eine Abfragesoftware vorgenommen werden. Die Schmerzabfrage geht einher mit der Kraftbeaufschlagung und der Ausbildung des Maximalwertes in Form einer Amplitude oder eines konstanten Wertes.

In bestimmten Fällen der unzutreffenden Schmerzwahrnehmung, dahingehend, dass der Patient noch keinen Schmerz empfindet, obwohl die Klemmkraft in Kor relation zur Gewebewiderstandskraft ansteigt und der Schmerz erfahrungsge- mäß zunehmen müsste, könnte das erfindungsgemäße Verfahren dahingehend weitergebildet sein, dass die Schmerzangaben des menschlichen Patienten zu dessen Schutz vor unzutreffender Wahrnehmung kontrolliert werden, indem vor und während der Krafteinwirkung ermittelte Werte betreffend den Blutdruck und / oder die Herzfrequenz miteinander verglichen und erforderlichenfalls ein Ab- schalten der Vorrichtung herbeigeführt wird. Zu den unzutreffenden

Schmerzwahrnehmungen und damit zur fehlerhaften Information während der Schmerzabfrage kann es aufgrund neurologischer Störungen kommen oder dadurch, dass der Patient den Schmerz aktiv unterdrückt. Über den Blutdruck vergleich und / oder den Herzfrequenzvergleich wird die subjektive Aussage des Patienten kontrolliert und es kommt zu einer weiteren Objektivierung der Beurtei- lung des Körpergewebes. Alternativ zu einem Vergleich patientenspezifischer Daten könnte auch auf einen Vergleichswert betreffend den Blutdruck und die Herzfrequenz vor Krafteinwirkung zurückgegriffen werden, der aus einer Daten bank stammt, in der der Patiententypus mit all seinen physiologischen Eigen- schäften gespeichert ist, dem der Patient entspricht.

Ausgehend von der Erkenntnis, dass pathologisches Körpergewebe eine gegen über gesundem Gewebe veränderte Temperatur aufweist, könnte das erfin dungsgemäße Verfahren dahingehend weitergebildet sein, dass vor, ggf. wäh- rend und nach der Krafteinwirkung ermittelte Temperaturwerte im Bereich des Hautabschnitts miteinander verglichen werden. Hieraus könnte - im Falle der Temperaturänderung nach der Behandlung - abgeleitet werden, dass sich der Körpergewebezustand verbessert, gelöst hat und sich die Belastungstoleranz wieder an die von gesundem Körpergewebe annähert. In diesem Zusammen- hang wird die Wichtigkeit der Anwendung des Verfahrens auch auf gesundes Körpergewebe hervorgehoben, wodurch eine Vergleichsdatenbank überhaupt erst möglich wird. Der Verfahrensschritt des Temperaturvergleichs könnte da hingehend weitergebildet werden, dass die Temperaturwerte nicht nur miteinan der verglichen werden, sondern durch eine entsprechend gestaltete Steuerung bzw. Software in Beziehung zu weiteren Daten gesetzt werden. Solche Daten könnten die gemessenen Klemm- oder Zugkräfte in Korrelation zu den Gewebe widerstandskräften des Körpergewebes und die physiologischen spezifischen Eigenschaften des Patienten betreffen. Die Daten eines Patienten und deren Verknüpfungen können in Datenbanken eingepflegt werden und es kann zur Feststellung von Patiententypen kommen. Aus ähnlichen Daten und ähnlichen

Verknüpfungen lassen sich Schlussfolgerungen ableiten, spezielle Patiententy pen aufzufinden und schließlich das erfindungsgemäße Verfahren zu automati sieren und den Anteil des Therapeuten an der Behandlung zu minimieren. Zusätzlich oder alternativ zur Temperaturmessung könnten auch die Serotonin werte des Lebewesens vor und nach der Krafteinwirkung ermittelte und mitei nander verglichen werden. Hieraus lässt sich der Stressfaktor vor und nach der Behandlung und deren Erfolg ableiten. Vorzugsweise enthält die Vorrichtung auch eine Serotonintesteinrichtung, deren Probematerial vorzugsweise der Spei chel des Lebewesens ist.

Das erfindungsgemäße Mess- und Auswerteverfahren birgt ein hohes Potential im Hinblick auf eine Erhöhung der Effizienz bei der objektivierten Feststellung des Körpergewebezustandes. Insbesondere könnten in vorteilhafter Weise zum Zweck einer Verallgemeinerungsauswertung Datensammlungen zu Zykluszeiten der Krafteinwirkung beim Einstellen oder bei konstantem Kontakabstand, Wie derholungen der Krafteinwirkungen an ähnlichen Hautabschnitte von Lebewesen mit ähnlichen Eigenschaften und ähnlichem pathologischen Körpergewebe an gelegt und zur Erstellung von Algorithmen verwendet werden, die das Mess- und Auswerteverfahren weiter verselbstständigen. Die Verwendung künstlicher Intel ligenz ist gerade im Hinblick auf die Unterbrechung der Kraftbeaufschlagung entweder zur Erreichung eines Stopps, oder zur Neueinstellung des Abstandes der Klemmbacken der Vorrichtung, ggf. die Höhenveränderung des Seilzuges der Vorrichtung, eine weitere Option.

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der Ausführungsbei spiele der Erfindung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen Fig. 1 in schematischer skizzenhafter Darstellung, ein erstes Ausfüh rungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 2 in schematischer skizzenhafter Darstellung ein vergrößertes Detail aus Fig. 1 ,

Fig. 3 in schematischer skizzenhafter Darstellung, ein zweites Ausfüh rungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Fig. 4 in schematischer skizzenhafter Darstellung ein vergrößertes Detail aus Fig. 3,

Fig. 5 in schematischer skizzenhafter Darstellung einen Flautabschnitt, der an Ober- und Unterseite mit Kraft beaufschlagt wird,

Fig. 6 in schematischer skizzenhafter Darstellung einen Flautabschnitt, in

Form einer Flautfalte, Fig. 7 in schematischer Darstellung eine Steuereinrichtung der erfin dungsgemäßen Vorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbei spiel,

Fig. 8 in schematischer Darstellung eine Steuereinrichtung der erfin dungsgemäßen Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungs beispiel,

Fig. 9 ein Fließschema für ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemä ßen Verfahrens und Fig. 10 eine vereinfachte Darstellung eines Diagramms infolge Messung und Auswertung einer Behandlung an einem im Bereich einer Impfnarbe des rechten Oberarmes ausgebildeten Hautabschnittes eines menschlichen Patienten im Rahmen einer Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Ver fahrens.

Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Vorrichtung zur Einwirkung auf das Körperge webe, eines Lebewesens mit einer Klemmeinrichtung 1 mit voneinander beab- standeten Kontakten 2, 3 zum Einklemmen eines aus Körpergewebe gebildeten Hautabschnitts 4, 5.

Die hier relevanten zwei Arten von Hautabschnitten 4, 5 sind in den Fig. 5 und 6 gezeigt. Der Hautabschnitt 4 in Fig. 5 betrifft einen mit gestrichelter Linie mar- kierten Bereich zwischen Daumen und Zeigefinger. Bei diesem Hautabschnitt wird die Klemmeinrichtung 1 an Ober- und Unterseite der Hand im betreffenden Bereich des Hautabschnittes 4 entsprechend den Pfeilen A und B angesetzt, mit dem Ziel, auf den Daumenmuskel einzuwirken. Der Hautabschnitt 5 liegt in Form einer Hautfalte vor, welche Narbengewebe enthält. Die Klemmeinrichtung 1 setzt bei dem Hautabschnitt 5 etwa in der Mitte der Hautfalte an. Die Krafteinleitung erfolgt bei Hautabschnitt 5 gemäß den Pfeilen C, D.

Die Klemmeinrichtung 1 umfasst gemäß Fig. 2 eine schematisch gezeigte Ein stelleinrichtung 6 mit einer Einstellschraube zur Einstellung der auf das Körper- gewebe aufgebrachten Klemmkraft FK, mit einer ersten Messeinrichtung 7 zur

Ermittlung der auf den Hautabschnitt 4, 5 aufgebrachten Klemmkraft FK.

Des Weiteren ist eine in den Fig. 1 , 3 und 4 gezeigte Anzeigeeinrichtung 8 zur Darstellung der Messwerte der Messeinrichtung 7 vorgesehen. Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung mit einer zweiten Messeinrichtung 9 zur Erfassung des Abstandes D zwischen den Kontakten 2, 3 ausgestattet, welche mit der Anzeigeeinrichtung 8 zusammenwirkt. Auf der Anzeigeeinrichtung 8 wird die Veränderung der Klemmkraft FK in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft des Hautabschnitts 4, 5 in Abhängigkeit von der Zeit t während der Einstellung und bei einem vorgegebenen Abstand D dargestellt.

Die Klemmeinrichtung 1 weist eine feststehende Klemmbacke 10 und eine be wegliche Klemmbacke 11 auf, an denen sich die Kontakte 2, 3 befinden. Die Kontakte 2, 3 sind mit Kontaktauflagen 12, 13 versehen. Die erste Messeinrich tung 7 zur Erfassung der Klemmkraft FK ist der feststehenden Klemmbacke 10 zugeordnet und ist in Fig. 2 vereinfacht, schematisch durch eine schwarze schmale Fläche dargestellt. Die zweite Messeinrichtung 9 zur Erfassung des Ab standes D zwischen den Kontakten 2, 3 ist der beweglichen Klemmbacke 11 zu geordnet und ist ebenfalls vereinfacht, schematisch durch eine schwarze schma le Fläche dargestellt.

Die Figuren 1 und 3 zeigen zwei verschiedene Ausführungsbeispiele der Vorrich tung, die beide eine Steuerung 14 umfassen, die mit den Messeinrichtungen 7, 9 und der Anzeigeeinrichtung 8 zusammenwirkt. Bei dem ersten Ausführungsbei spiel gemäß Fig. 1 sind die Messeinrichtungen 7, 9 über elektrische Leitungen 15a und 15c mit der in einem Datenverarbeitungsgerät 16 in Form eines Laptops 16 enthaltenen Steuerung 14 verbunden, wodurch der Datentransfer gewährleis tet ist. Dabei ist die erste Messeinrichtung 7 mit der Leitung 15a verbunden. An der beweglichen Klemmbacke 11 befindet sich ein Messwerteaufbereitung 15b, die die von der zweiten Messeinrichtung 9 kommenden Messwerte betreffend den Abstand D zwischen den Kontakten 2, 3 aufbereitet und dann über die elekt rische Leitung 15c zur Steuerung 14 sendet. Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist die Steuerung 14 eben falls im Datenverarbeitungsgerät 16 in Form eines Laptops 16 enthalten. Mit 17 ist eine Bedieneinheit bezeichnet, die zwar auch ein Datenverarbeitungsgerät ist, jedoch ohne Steuerung. Das Laptop 16 enthält Vergleichsdatenbanken und Software mit verschiedenen Auswertealgorithmen und hat Zugriff und Speicher möglichkeit für sämtliche Daten der Bedieneinheit 17, die eine nicht näher be- zeichnete Messwerteaufbereitung umfasst und an das Laptop 16 weiterleitet.

Das als handliche Bedieneinheit 17 vorliegende Datenverarbeitungsgerät 17 gibt dem Patienten die Möglichkeit, während der Behandlung die Darstellung der Klemmkraft FK in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft auf der dortigen An zeigeeinrichtung 8 bequem mitzuverfolgen. Bei dem zweiten Ausführungsbei spiel sind die beiden Datenverarbeitungsgeräte 16, 17 und die Messeinrichtun gen 7, 9 über hier nicht dargestellte Sender-Empfänger-Einheiten zur Realisie rung des Datentransfers berührungslos verbunden. Zusätzlich zum Erhalt aufbe reiteter Messwerte von der Bedieneinheit 17 hat der Laptop 16 redundant auch Zugriff zu den Rohmessdaten der beiden Messeinrichtungen 7, 9.

Die Steuerung 14 umfasst über die Tastatur des Laptops 16 Eingabemittel, Aus wahlmittel und Speichermittel. Beim zweiten Ausführungsbeispiel kommen die über Sender-Empfänger-Einheiten mit dem Laptop 16 berührungslos verbunde nen Bedienelemente 18, 19, 20, 21 , 22 der Bedieneinheit 17 als Eingabemittel, Auswahlmittel und temporäre Speichermittel hinzu.

Das Bedienelement 18 der Bedieneinheit 17 hat eine Snapshotfunktion / Mo mentaufnahmefunktion und ist ein Speichermittel, um die aktuelle Darstellung der Klemmkraft FK in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft des behandelten Flautabschnittes 4, 5 auf der Anzeigeeinrichtung 8 der Bedieneinheit 17 und des Laptops 16 festzuhalten. Die tatsächliche Speicherung der Snapshot-Darstellung findet im Speicher des Laptops 16 statt. Da die Bedieneinheit 17 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel eine geringe Speicherkapazität hat, ist das Bedien element 19 ein Eingabemittel mit einer Löschfunktion für die Bedieneinheit 17 versehen. Das Bedienelement 20 ist ebenfalls ein Eingabemittel mit einer Reset funktion zum Zurücksetzen auf Start, die dann benutzt wird, wenn nach dem ers- ten Messvorgang der Abstand D der Klemmbacken 10, 11 bzw. der Kontakte 2, 3 verringert wird. Die Bedienelemente 21 und 22 betreffen Auswahlmittel zur An zeige des Abstandes D zwischen den Kontakten 2, 3 und zur Anzeige der Klemmkraft FK, die beim Klemmen des Hautabschnittes 4, 5 in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft des Körpergewebes gemessen wird. Zusätzlich wird bei Bedienelement 22 eine Eingabemöglichkeit für den subjektiv empfundenen Schmerz S bei menschlichen Patienten vorgesehen.

Der Schmerz S wird auf einer numerischen Schmerzbewertungsskala mit maxi mal zehn Schmerzeinheiten eingeordnet und wird gemäß dem in Fig. 10 darge- stellten Ausführungsbeispiel in einem Diagramm 41 in Bezug zur Klemmkraft FK in der Anzeigeeinrichtung 8 dargestellt. Der Wert 10 der numerischen Schmerz bewertungsskala entspricht grundsätzlich dem stärksten Schmerz S. Der Wert 0 der numerischen Schmerzbewertungsskala steht für die Abwesenheit von Schmerz.

Die Steuerung 14 im Laptop 16 erfasst verschiedene Daten speichert diese und wertet diese aus durch spezielle Algorithmen, wobei die Einzeldaten und Kombi nationen aus verschiedenen Daten, umfassend sowohl Messdaten als auch pa tientenspezifische Daten verknüpft werden. Die Steuerung 14 wird bei den bei- den hier vorgestellten Ausführungsbeispielen mit folgenden Daten versorgt:

• den eingestellten Abstand D der Kontakte 2, 3 der Klemmeinrichtung 1 ,

• die Zeit t, die benötigt wird, um eine Änderung der Gewebewiderstands kraft des Körpergewebes und damit dessen Lösung herbeizuführen, • die Änderung der von der ersten Messeinrichtung 7 erfassten Werte der Klemmkraft FK in Korrelation zur Änderung der Gewebewiderstandskraft des Körpergewebes,

• den Maximalwert der Klemmkraft FK entsprechend dem Maximalwert der Gewebewiderstandskraft des Körpergewebes,

• Daten zur Messstelle, nämlich Körperteil, Anordnung und Abmessung des Flautabschnittes 4, 5,

• spezifische Daten zum Lebewesen, wie Schmerzempfindlichkeit, Ge schlecht, Alter, Zustandsdaten betreffend Flerzfrequenz, Blutdruck, Kör pergröße, Körpergewicht, Fettanteil.

Bei beiden Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist zur Vermeidung von Flautquetschungen eine hier nicht dargestellte Sicherheitsstop peinrichtung vorgesehen, die durch die Steuerung 14 und/oder durch das Lebe wesen bzw. den menschlichen Patienten auslösbar ist, wenn ein bestimmter Ab stand D der Kontaktauflagen 12, 13 der Klemmeinrichtung 1 unterschritten bzw. ein bestimmter Klemmkraftbetrag oder auch eine subjektive Schmerzgrenze überschritten wird.

Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist als zusätzliche Sicherungsmaßnahme vorgesehen, dass sich die Kontakte 2, 3 der Klemmbacken 10, 11 zuzüglich der Kontaktauflagen 12, 13 nur soweit zusam menfahren lassen, dass ein Abstand D von 0,5 cm voneinander verbleibt.

Bei beiden Ausführungsbeispielen enthält die Steuerung 14 einen in den Fig. 7 und 8 schematisch dargestellten Signalgeber 23, der verschiedene Signale im Zusammenhang mit den von der ersten Messeinrichtung 7 zugeführten Klemm kraftwerten abgibt, nämlich: a) Ein optisches und ein akustisches Signal für den Fall, dass sich die Klemmkraft FK in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft nach Er reichen eines Maximalwertes FKmax, FKI max , FK2max vermindert. b) Ein optisches und ein akustisches Signal für den Fall, dass die Klemmkraft FK in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft einen konstanten Wert FK CO n erreicht.

Bei beiden Ausführungsbeispielen umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Flalteeinrichtung 24 in Form eines Stativs, das bis an den Behandlungsplatz des Patienten gerollt werden kann. Die Klemmeinrichtung 1 ist an einem Seilzug 25 angeordnet, der ein Arretierungsmittel 26 umfasst, so dass die Flöhe der Klemmeinrichtung 1 eingestellt werden kann. An der Klemmeinrichtung 1 sind Befestigungsmittel 27, 28 in Form von Ösen angeordnet, die mit dem Federzu gring 29 am Ende des Seilzuges 25 Zusammenwirken und die Kontakte 2, 3 in zwei verschieden Positionen zum Flautabschnitt 4, 5, verbringen können. In Fig. 2 ist die frontale Position in Bezug zum Patienten gezeigt. Wenn die Klemmein richtung 1 über das um 90° versetzte Befestigungsmittel 28 mit dem Federzu gring 29 des Seilzuges verbunden ist, ergibt sich eine sagittale Position in Bezug zum Patienten. Zur Vorrichtung gehört ein fahrbarer Wagen 30, auf dem der Laptop 16 abgestellt ist. Gemäß Fig. 3 ist die Bedieneinheit 17 höhenverstellbar über nicht näher bezeichnete Befestigungsmittel am Stativ 24 befestigt und kann in den Sichtbereich des Patienten verbracht werden, so dass er auf der Anzei geeinrichtung 8 der Bedieneinheit 17 die Darstellung der Klemmkraft FK, des Abstandes D zwischen den Kontakten 2, 3 und die Zeit t beobachten kann. Durch den verfahrbaren Wagen 30 geringerer Flöhe gemäß Fig. 1 hat der Patient die Möglichkeit, die Anzeigeeinrichtung 8 des Laptops 16 zu betrachten und die dort abgebildeten Zustandsänderungen des Köpergewebes mitzuverfolgen.

Die Steuereinrichtung 14 ist mit Ihren Grund-Funktionen schematisch in Fig. 7 dargestellt. Die Steuereinrichtung 14 umfasst • ein Zeitmessprogramm 31 ,

• ein Messwerterfassungsprogramm 32 für die von der zweiten Messein richtung 9 kommenden Messwerte betreffend den Abstand D zwischen den Kontakten 2, 3,

• ein Messwerterfassungsprogramm 33 für die von der ersten Messeinrich tung 7 kommenden Messwerte für die Klemmkraft FK in Korrelation zur Gewebewiderstandskraft,

• ein Rechenprogramm 34 zur Verknüpfung der Messwerte aus den Pro grammen 31 , 32, 33 und zur Erstellung eines in Fig. 10 gezeigten Dia- grammes 41 auf der Anzeigeeinrichtung 8.

Das Messwerterfassungsprogramm 33 für die von der ersten Messeinrichtung 7 kommenden Messwerte für die Klemmkraft FK in Korrelation zur Gewebewider- Standskraft enthält Erkennungsmittel für aufsteigende, konstante und absteigen de Werte und ist mit dem Signalgeber 23 verbunden, der aktiviert wird, wenn die Klemmkraft wirkungslos geworden ist und ein neuer Schritt der Abstandsände rung der Kontakte 2, 3 im Hinblick auf die Behandlung des Patienten erforderlich ist.

Die Steuereinrichtung 14 umfasst gemäß einem weiteren, in Fig. 8 gezeigten Ausführungsbeispiel noch weitere Funktionen, die die Eingabe von patientenbe zogenen Daten, deren Abgleich mit Daten in verschiedenen Datenbanken und eine Auswertung im Hinblick auf die anzuwendende Therapie erlauben.

Zum einen sind die Daten der Messstelle relevant, die vor der Behandlung er fasst und als Datenpaket 35 in eine Datenbank 36 eingespeist werden, welche eine Sammlung solcher messstellenbezogener Daten früherer Messungen an gesunden und pathologischen Körpergeweben und Behandlungen sowie frühe- rer Diagramme und Therapieverläufe über die Zeit enthält. In die Datenbank 36 werden die aktuellen Messstellendaten, wie Körperteil, Größe und Platzierung des Hautabschnitts 4, 5, des Körpergewebes und auch das aktuelle, vom Re chenprogramm 34 ermittelte Diagramm zum Abgleich mit früheren Daten aus derselben Zuordnungsgruppe eingegeben.

Die vorgenannte Zuordnungsgruppe wird noch weiter präzisiert, indem noch Da ten hinzutreten, die die Eigenschaften, den Zustand, Funktionen, die Beschaf fenheit des Lebewesens betreffen. Dazu zählen Daten, wie Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht, Körperfettanteil, Blutdruck, Herzfrequenz, die vor der Behand lung erfasst und als Datenpaket 37 in eine Datenbank 38 eingespeist werden. Die Datenbank 38 enthält eine Sammlung solcher Daten betreffend die körperli che Beschaffenheit von Lebewesen im Rahmen früherer Messungen und Be handlungen, die in Beziehung zu den Daten in der Datenbank 36 stehen. Das aktuelle Datenpaket 37 wird in der Steuerung 14 mit dem aktuellen Datenpaket 35 und dem aus dem Rechenprogramm 34 ermittelten aktuellen Diagramm in Beziehung gesetzt und schließlich mit der zutreffenden Gruppe früherer Daten der Datenbanken 36, 38 verglichen. Die aus dem Abgleich folgenden Resultate werden in eine Kontrolldatenbank 39 eingegeben, die Daten über anatomische Fakten enthält und von dort aus in ein Auswerteprogramm 40, das Therapievor schläge unterbreitet.

Zur Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Figuren 9 und 10 erläutert. Die Fig. 9 zeigt ein Fließschema des erfindungsgemäßen Verfah- rens, das die grundsätzlichen Verfahrensschritte umfasst. Bei der Fig. 10 wird der Zustand des Körpergewebes ermittelt, wobei ein aus dem Körpergewebe gebildeter Hautabschnitt 5 eines menschlichen Patienten zwischen zwei Kontak ten 2, 3 eingeklemmt und in einem bestimmten Abstand D mit einer bestimmtem Klemmkraft FK beaufschlagt wird. Innerhalb von Einsteil-Zeitintervallen tE und Mess-Zeitintervallen t1 , t2 wird die Klemmkraft FK gemessen und als Diagramm 41 auf der Anzeigeeinrichtung 8 dargestellt. Auch der Abstand D der Kontakte 2, 3 während der Mess-Zeitintervalle t1 , t2 wird auf der Anzeigeeinrichtung 8 dar gestellt. Ebenso ist aus Fig. 10 ersichtlich, dass der durch Befragung ermittelte Schmerz S eines menschlichen Patienten auf der Anzeigeeinrichtung 8 in Zu ordnung zur maximalen Klemmkraft FKI max und FK2max sowie zur Klemmkraft FK am Ende t1 E und Ϊ2E der beiden Zeitintervalle t1 und t2 angezeigt wird. Zuvor wird der subjektive Schmerzwert S manuell über die Tastatur in den Laptop 16 oder über das Bedienelement 22 in die Bedieneinheit 17 eingegeben.

In Fig. 9 ist gezeigt, dass die Messwerte der ersten Messeinrichtung 7 betreffend die Klemmkraft FK und der zweiten Messeinrichtung 9 betreffend den Abstand D zwischen den Kontakten 2, 3 bzw. der Kontaktauflagen 12, 13 sowie Zeitmess werte 42 in einem Diagramm 41 in der Anzeigeeinrichtung 8 dargestellt werden. Je nach dem, ob ein Maximalwert FKmax oder ein konstanter Wert FKcon der Klemmkraft FK in Korrelation zur Gebewiderstandskraft festgestellt wird, kommt es zu einer unterschiedlichen Auswertung. Wird ein Maximalwert der Klemmkraft FKmax in Form einer Amplitude 43 festgestellt, so kommt es zu einer Neueinstel lung der Klemmkraft FK gemäß Rückkopplung 44, was dann wieder zu neuen Messwerten der Messeinrichtungen 7 und 9 sowie neuen Zeitmesswerten 42 führt. Wird dagegen ein konstanter Klemmkraftwert FKcon festgestellt, so wird unterschieden, ob FKcon = FKmax oder FKcon < FKmax. Ist FKcon = FKmax wird The rapieresistenz auf höchstem Schmerzniveau festgestellt und die Behandlung ist zu stoppen. Eine neue Therapie ist zu überlegen. Ist FKcon < FKmax wird Thera pieresistenz auf einem etwas erträglicherem Schmerzniveau und damit eine ver größerte Belastungstoleranz festgestellt und die Behandlung ist zu stoppen. Entweder handelt es sich um das bestmöglich zu erreichende Ergebnis im Hin blick auf die Lösung / Entspannung / Entstauung des behandelten Körpergewe bes oder es ist eine neue Therapie zu überlegen. Nachfolgend wird im Zusammenhang mit Fig. 10 eine Anwendung der erfin dungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen Verfahrens auf eine zwei Schritte umfassende Behandlung einer Messstelle, betreffend eine Impf narbe am rechten Oberarm beschrieben. Die Messstelle ist ein Hautabschnitt 5.

Das Diagramm 41 gemäß Fig. 10 zeigt den Klemmkraftverlauf in Korrelation zur Änderung der Gewebewiderstandskraft des behandelten Hautabschnittes 5 in zwei Mess-Zeitintervallen t1 und t2, die die beiden Behandlungsschritte bei kon stantem Abstand D zwischen den Kontakten 2, 3 repräsentieren. Außerdem ent- hält das Diagramm 41 Informationen zum Klemmkraftverlauf innerhalb von Ein steil-Zeitintervallen tE, die den Mess-Zeitintervallen t1 , t2 vorgeschaltet sind.

Messen und Auswerten während des ersten Behandlunqsschrittes:

Im Einsteil-Zeitintervall tE in der Zeit t = 0 s bis t = 30 s wird die bewegliche Klemmbacke 11 zur festen Klemmbacke 10 bewegt und es wird eine Feineinstel lung vorgenommen. In diesem Einsteil-Zeitintervall tE kommt es zum Anstieg der Klemmkraft FK.

Bei t = 30 s wird der Maximalwertes FKImax. = 2350 N unter Ausbildung einer Amplitude 43 erreicht. Die gerade noch aushaltbare subjektive Schmerzwahr nehmung beträgt S = 8 und wird manuell in die Datenverarbeitungseinrichtung 16 eingegeben und auf der Anzeigeeinrichtung 8 angezeigt - und zwar auf der Hilfslinie, die zum Wert der Klemmkraft FKImax = 2350 N zum Zeitpunkt t = 30 s gehört. Die Arretierung der beweglichen Klemmbacke 11 im Abstand D von 20 mm zwischen den Kontakten 2, 3 bzw. zwischen den Kontaktauflagen 12, 13 wird zum Zeitpunkt t = 30 s durchgeführt. Der Hautabschnitt 5 ist zwischen den Kontaktauflagen 12, 13 wirksam eingeklemmt. Der Wert t = 30 s definiert den Anfang H A des ersten Mess-Zeitintervalls t1 und der Wert t = 60 s definiert das Ende H E des ersten Mess-Zeitintervalls t1 , innerhalb dessen die Klemmkraftbe- aufschlagung gemessen, erfasst und ausgewertet wird. Im ersten Mess-Zeitintervall t1 von insgesamt 30 s, nämlich von H A = 30 s bis t1 E = 60 s, bleibt der Abstand D zwischen den Kontakten 2, 3 gleich und die Klemmkraft FK verringert sich bis zu einem Klemmkraftwert von 450 N bei t1 E = 60 s am Ende des ersten Zeitintervalls t1 , wobei die subjektive Schmerzwahr nehmung S = 2 beträgt.

Nach Erreichen des Wertes 450 N der Klemmkraft FK signalisiert der Signalge ber 23, dass die Klemmkraft FK soweit nachgelassen hat, dass der Abstand D von 20 mm nunmehr effektlos geworden ist, da die Lösung des Körpergewebes eingesetzt hat. Somit endet der erste Behandlungsschritt nach 60 s Gesamtzeit und 30 s des ersten Zeitintervalls während des festgelegten Abstand D von 20 mm. Das Körpergewebe der Flautfalte 5 ist gelöst und die Gewebewiderstands kraft entspricht dem Wert der Klemmkraft FK im am Ende t1 E des ersten Zeitin tervalls t1.

Messen und Auswerten während des zweiten Behandlunqsschrittes:

Im Einsteil-Zeitintervall tE in der Zeit t = 60 s bis t = 80 s wird die bewegliche Klemmbacke 11 erneut zur festen Klemmbacke 10 bewegt, und zwar beginnend auf dem Niveau des Wertes der Klemmkraft FK in Flöhe von 450 N und es wird erneut eine Feineinstellung vorgenommen. In diesem Einsteil-Zeitintervall tE kommt es erneut zum Anstieg der Klemmkraft FK. Der Abstand D der Kontakte 2, 3 bzw. deren Kontaktauflagen 12, 13 verringert sich dabei um 3 mm.

Bei t = 80 s wird der Maximalwertes FK2max. = 3445 N unter Ausbildung einer Amplitude 43 erreicht. Die extremste beim Patienten abgefragte subjektive Schmerzwahrnehmung beträgt S = 6 und wird manuell in die Datenverarbei tungseinrichtung 16 eingegeben und auf der Anzeigeeinrichtung 8 angezeigt - und zwar auf der Hilfslinie, die zum Wert der Klemmkraft FK2max = 3445 N zum Zeitpunkt t = 80 s gehört. Die Arretierung der beweglichen Klemmbacke 11 im Abstand D von 17 mm zwischen den Kontakten 2, 3 bzw. zwischen den Kontakt auflagen 12, 13 wird zum Zeitpunkt t = 80 s durchgeführt. Der Hautabschnitt 5 ist zwischen den Kontaktauflagen 12, 13 wirksam eingeklemmt. Der Wert t = 80 s definiert den Anfang Ϊ2A des zweiten Mess-Zeitintervalls t2 und der Wert t = 110 s definiert das Ende Ϊ2E des zweiten Mess-Zeitintervalls t2, innerhalb dessen die Klemmkraftbeaufschlagung gemessen, erfasst und ausgewertet wird.

Im zweiten Mess-Zeitintervall t2 von insgesamt 30 s, nämlich von Ϊ2A = 80 S bis Ϊ2E = 110 s, bleibt der Abstand D zwischen den Kontakten 2, 3 gleich und die Klemmkraft FK verringert sich wieder bis zu einem Klemmkraftwert von 450 N bei Ϊ2E = 110 s am Ende des zweiten Mess-Zeitintervalls t2, wobei die subjektive Schmerzwahrnehmung S = 2 beträgt.

Nach Erreichen des Wertes 450 N der Klemmkraft FK signalisiert der Signalge- ber 23, dass die Klemmkraft FK soweit nachgelassen hat, dass der Abstand D von 17 mm nunmehr effektlos geworden ist, da die Lösung des Körpergewebes eingesetzt hat. Somit endet der zweite Behandlungsschritt nach 110 s Gesamt zeit und 30 s des zweiten Mess-Zeitintervalls t2 während des festgelegten Ab standes D von 17 mm.

Der Vergleich der Werte des Schmerzes S = 8 bei einer Klemmkraft FKImaxVon 2350 N im ersten Behandlungsschritt und S = 6 bei einer Klemmkraft FK2max von 3445 N im Zweiten Behandlungsschritt zeigt, dass nach dem ersten Behand lungsschritt eine höhere Belastungstoleranz bei geringerer Schmerzwahrneh- mung erreicht wurde. Außerdem zeigt der Wert des Schmerzes S = 2 bei einer

Klemmkraft von FK = 450 N, dass bei beiden Behandlungsschritten, trotz verrin gertem Abstand D die Wirkungslosigkeit der Klemmeinrichtung 1 bei demselben Klemmkraftwert eintritt. Diese Auswertung ermöglicht die Dokumentation der Zustandsänderung des Narbengewebes der Impfnarbe des rechten Oberarms. Faszienverklebungen haben sich nachweisbar und darstellbar durch das Nachlassen der die Gewebe widerstandskraft des Hautabschnittes 5 spiegelnden Klemmkraft FK gelöst, ha- ben eine höhere Belastungstoleranz und können Ihre Funktion wieder besser wahrnehmen.

Bei beiden Schritten des Verfahrens ist die Arretierung der beweglichen Klemm backe 11 beim Erreichen der Amplituden 43 bzw. den Maximalwerten der Klemmkräfte FKI max und FK2max erfolgt, was eine besonders hohe Effizienz hin sichtlich der Anwendung der Vorrichtung und des Verfahrens gemäß der Erfin dung mit sich bringt. Hinsichtlich weiterer, in den Figuren nicht gezeigter Merkmale wird auf den all gemeinen Teil der Beschreibung verwiesen.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße Lehre nicht auf die voranstehend erörterten Ausführungsbeispiele eingeschränkt ist. Viel- mehr kann das Verfahren durch Symmetriemessungen und Vergleich mit Daten aus Datenbanken, Eingabe weiterer Messdaten, erheblich erweitert werden. Die Vorrichtung kann anders ausgestaltet Kontakte aufweisen und die Steuerung kann weitere Messdaten aufnehmen und auswerten.

m

B e z u g s z e i c h e n l i s t e

1 Klemmeinrichtung 30 Wagen

2 Kontakt 31 Zeitmessprogramm

3 Kontakt 32 Abstandmesswerterfassungs

4 Hautabschnitt programm

5 Hautabschnitt 33 Klemmkraftwerteerfassungs

6 Einstelleinrichtung programm

7 Erste Messeinrichtung 34 Rechenprogramm

8 Anzeigeeinrichtung 35 Datenpaket

9 Zweite Messeinrichtung 36 Datenbank

10 Bewegliche Klemmbacke 37 Datenpaket

11 Feste Klemmbacke 38 Datenbank

12 Kontaktauflage 39 Kontrolldatenbank

13 Kontaktauflage 40 Auswerteprogramm

14 Steuerung 41 Diagramm

15a Elektrische Leitung 42 Zeitmesswerte

15b Messwerteaufbereitung 43 Amplitude

15c Elektrische Leitung 44 Rückkopplung

16 Datenverarbeitungsgerät, Laptop

17 Datenverarbeitungsgerät, Bedieneinheit

18 Bedienelement

19 Bedienelement

20 Bedienelement

21 Bedienelement

22 Bedienelement

23 Signalgeber

24 Halteeinrichtung, Stativ

25 Seilzug

26 Arretierungsmittel FK Klemm kraft

27 Befestigungsmittel t Zeit

28 Befestigungsmittel D Abstand

29 Federzugring S Schmerz

A, B, C, D Pfeile

FKmax / FK1 max / FK2 m ax Maximale Klemmkraft Konstante Klemmkraft Einsteil-Zeitintervall t1 - H A bis t1 E Erstes Mess-Zeitintervall - 11 Anfang bis t1 Ende t2 - t2 A bis t2 E Zweites Mess-Zeitintervall - 12 Anfang bis t2 Ende