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Title:
APPARATUS FOR INFLUENCING AN INTRAOCULAR PRESSURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/025596
Kind Code:
A1
Abstract:
An apparatus (1) for influencing an intraocular pressure (IOP) has a controllable discharge device (2), which is suited and destined to discharge a liquid from at least one region of the eye (50). According to the invention, the apparatus (1) has a first sensor device (4), which captures at least one first value (W1) that is characteristic for the intraocular pressure (IOP) of the eye (50), and a second sensor device (6), which captures at least one second value (W2) that is characteristic for a pressure acting on the eye, and a control device (8), which controls the discharge device (2) at least intermittently taking account of the first characteristic value (W1) and the second characteristic value (W2), wherein the second characteristic value (W2) is characteristic for intracranial pressure and/or cerebrospinal pressure.

Inventors:
BORRMANN BERND (DE)
HACKER MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/071151
Publication Date:
February 07, 2019
Filing Date:
August 03, 2018
Export Citation:
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Assignee:
ZEISS CARL MEDITEC AG (DE)
International Classes:
A61F9/007; A61B3/16; A61B5/03
Domestic Patent References:
WO2007127305A22007-11-08
WO2018174835A12018-09-27
Foreign References:
US9125724B22015-09-08
US20140172090A12014-06-19
US9603742B22017-03-28
US20140172090A12014-06-19
US6589198B12003-07-08
Attorney, Agent or Firm:
BITTNER, Bernhard (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Vorrichtung (1 ) zur Beeinflussung eines Augeninnendrucks (IOP) mit einer steuerbaren Abführeinrichtung (2), welche dazu geeignet und bestimmt ist, eine Flüssigkeit aus wenigstens einem Bereich des Auges (50) abzuführen,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorrichtung (1 ) eine erste Sensoreinrichtung (4) aufweist, welche wenigstens einen ersten für den Augeninnendruck (IOP) charakteristischen Wert (W1 ) erfasst, sowie eine zweite Sensoreinrichtung (6), welche wenigstens einen zweiten für einen auf das Auge wirkenden Druck charakteristischen Wert (W2) erfasst, sowie eine Kontrolleinrichtung (8), welche die Abführeinrichtung (2) wenigstens zeitweise unter Berücksichtigung des ersten charakteristischen Werts (W1 ) und des zweiten charakteristischen Werts (W2) steuert, wobei der zweite charakteristische Wert (W2) für einen intrakranialen Druck und/oder einen Cerebrospinaldruck charakteristisch ist.

2. Vorrichtung (1 ) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorrichtung (1 ) eine Prozessoreinrichtung (82) aufweist, welche unter Berücksichtigung des ersten charakteristischen Werts (W1 ) und des zweiten charakteristischen Werts (W2) einen Ergebniswert (E) ermittelt, und die Kontrolleinrichtung (8) die Abführeinrichtung (2) unter Berücksichtigung dieses Ergebniswerts (E) steuert.

3. Vorrichtung (1 ) nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

dieser Ergebniswert (E) eine Differenz oder ein Verhältnis aus dem ersten charakteristischen Wert (W1 ) und dem zweiten charakteristischen Wert (W2) ist.

4. Vorrichtung (1 ) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

zwischen wenigstens einer Sensoreinrichtung (4, 6) und der Kontrolleinrichtung (8) eine Kommunikationsverbindung besteht und diese Kommunikationsverbindung be- vorzugt aus einer Gruppe von Kommunikationsverbindungen ausgewählt ist, welche Funkverbindungen, kabelgebundene Verbindungen, Schallverbindungen, insbesondere Ultraschallverbindungen, oder lichtbasierte Kommunikationsverbindungen enthält.

5. Vorrichtung (1 ) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Kontrolleinrichtung (8) die Abführeinrichtung (2) wenigstens auch zeitweise nur unter Berücksichtigung eines der beiden Messwerte (W1 , W2) steuert.

6. Vorrichtung (1 ) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Kontrolleinrichtung (8) eine Speichereinrichtung (84) aufweist, welche zum Speichern von Arbeitsparametern geeignet und bestimmt ist.

7. Vorrichtung (1 ) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Kontrolleinrichtung (8) wenigstens einen Steuerungsausgang (92, 94) zum Ansteuern eines Medikamentendepots (14, 16) aufweist.

8. Vorrichtung (1 ) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorrichtung (1 ) eine weitere Sensoreinrichtung (12) aufweist, welche Messwerte erfasst, welche für eine Position oder Lage, insbesondere des Körpers oder von Körperteilen einer Person, charakteristisch sind.

9. Vorrichtung (1 ) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Abführeinrichtung (2) einen Shunt und/oder einen Stent aufweist.

10. Verfahren zur Beeinflussung eines Augeninnendrucks (IOP), wobei mittels einer steuerbaren Abführeinrichtung (2) wenigstens zeitweise eine Flüssigkeit aus wenigstens einem Bereich des Auges (50) abgeführt wird,

dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zeitweise mit einer ersten Sensoreinrichtung (4) wenigstens ein erster für den Augeninnendruck (IOP) charakteristischer Wert (W1 ) erfasst wird, sowie mit einer zweiten Sensoreinrichtung (6) wenigstens zeitweise wenigstens ein zweiter für einen auf das Auge (50) wirkenden Druck charakteristischer Wert (W2) erfasst wird und eine Kontrolleinrichtung (8) die Abführeinrichtung (2) wenigstens zeitweise unter

Berücksichtigung des ersten charakteristischen Werts (W1 ) und des zweiten charakteristischen Werts (W2) steuert, wobei der zweite charakteristische Wert (W2) für einen intrakranialen Druck und/oder einen Cerebrospinaldruck charakteristisch ist.

Description:
Vorrichtung zur Beeinflussung eines Augeninnendrucks

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Beeinflussung eines Augeninnendrucks. Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf Glaukomerkrankungen beschrieben, es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung auch in anderen Bereichen eingesetzt werden kann. Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass bei Glaukomerkrankungen der Augeninnendruck (intraocular pressure, IOP) von Bedeutung ist. In jüngerer Zeit wurde jedoch auch ermittelt, dass beispielsweise ein erhöhter Augeninnendruck (IOP) zwar ein wichtiger Risikofaktor bei der Entwicklung von Glaukomen ist, aber ein erhöhter Augeninnendruck nicht bei allen Formen von Glaukomen vorhanden ist. Daneben erhöht auch ein erhöhter Augeninnendruck nicht notwendigerweise stets das Risiko der Entwicklung einer Krankheit. Es wurde herausgefunden, dass zusätzlich zu dem Augeninnendruck auch der sogenannte Intrakranialdruck (intracranial pressure, ICP) bzw. der Cerebro- spinaldruck (cerebrospinal fluid (CSF)-pressure) von Bedeutung ist und insbesondere auch das Verhältnis dieser Drücke zu dem Augeninnendruck.

Weiterhin sind aus dem Stand der Technik im Rahmen der Glaukomtherapie Vorgehensweisen bekannt, bei denen der Augeninnendruck gesenkt wird. So ist es aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise sogenannte Shunts oder Stents einzusetzen, welche ein Ableiten von Flüssigkeit aus dem Auge ermöglichen. Aus dem Stand der Technik bekannte Glaukomtherapien (beispielsweise bei einem Eng- und Offenwinkelglaukom) basieren bisher lediglich auf dem Absenken des IOP bzw. dem Einstellen auf statistisch ermittelte Normalwertbereiche (z.B. kleiner als 15 - 20 mmHg). Weiterhin ist es auch bekannt, eine Progressi- on des Glaukoms zu beobachten (Normaldruckglaukom), z.B. durch Feststellung der Abnahme der retinalen Nervenfaserschichtdicke. In diesen Fällen kann der Druck nur weiter gesenkt werden, beispielsweise bis hin zu 8 - 10 mmHg. Daneben kommen auch chirurgische Verfahren (Iridektomien, Trabekulektomien) zum Einsatz oder auch die erwähnten Implantate (Shunts oder Stents) zur Verbesserung natürlicher Abflusswege. Dabei können insbesondere auch trabekuläre oder uveosklerale Abflüsse geschaffen werden. Daneben ist es auch bekannt, dass völlig neue Drainagewege geschaffen werden, beispielsweise von der Vorderkammer in den Suprachoroidal- oder Subkonjunktival- räum, oder auch auf die Augenoberfläche.

Aus dem Stand der Technik sind beispielsweise ungeregelte Shunts bekannt, welche einen konstanten Abflusswiderstand aufweisen, sodass das jeweils erreichte Druckgefälle vom aktuellen Kammerwasserfluss abhängt und daher auch über den Tagesverlauf schwanken kann.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Normalisierung bzw. Einstellung von Augendruckdifferenzen in günstigerer Weise zu erreichen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs erreicht. Vor- teilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Beeinflussung eines Augeninnendrucks weist eine steuerbare Abführeinrichtung auf, welche dazu geeignet und bestimmt ist, eine Flüssigkeit aus dem Auge bzw. aus einem Bereich des Auges abzuleiten. Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung eine erste Sensoreinrichtung auf, welche wenigstens einen ersten für den Augeninnendruck dieses Auges charakteristischen Wert erfasst sowie eine zweite Sensoreinrichtung, welche wenigstens einen zweiten für einen auf das Auge wirkenden Druck charakteristischen Wert erfasst sowie eine Kontrolleinrichtung, welche die Abführeinrichtung unter Berücksichtigung des ersten Werts und des zweiten Werts steuert.

Es wird daher erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass (wenigstens) zwei charakteristische Werte verwendet werden, welche zur Steuerung einer entsprechenden Abführeinrichtung dienen. Unter einer Steuerung unter Berücksichtigung des ersten und des zweiten Werts wird verstanden, dass diese beiden Werte entweder unmittelbar verwendet werden können, aber auch mittelbar, indem beispielsweise ein Ergebniswert ermittelt wird, der diese beiden Werte berücksichtigt, wie etwa, wie unten genauer erwähnt, eine Differenz oder ein Verhältnis, und dieser Ergebniswert zur Steuerung verwendet wird. Insbesondere steuert die Kontrolleinrichtung die Abführeinrichtung im Hinblick auf einen Strömungsquerschnitt und/oder eine Menge der aus dem Auge abzuführenden Flüssigkeit.

Bevorzugt ist wenigstens eine der beiden Sensoreinrichtungen intrakranial angeordnet. Bevorzugt ist wenigstens die erste Sensoreinrichtung intrakranial angeordnet. Bevorzugt sind beide Sensoreinrichtungen intrakranial angeordnet. Es wäre jedoch auch möglich, dass we- nigstens eine der beiden Sensoreinrichtungen und insbesondere die zweite Sensoreinrichtung extrakranial angeordnet ist. Bevorzugt ist auch die Abführeinrichtung intrakranial angeordnet.

So ist es beispielsweise möglich, dass eine Anpassung der Druckdifferenz zwischen dem IOP und dem ICP erfolgt bzw. eine Steuerung auf Basis dieser Druckdifferenz. Der Erfindung liegt daher auch die Erwägung zugrunde, dass, wenn die Differenz oder das Verhältnis von dem Normalbereich abweicht, angenommen werden kann, dass es nicht nur zu mechanischen Belastungen des Sehnervs, sondern auch zu Defiziten im axonalen Transport kommen kann, das heißt in der Versorgung der Nerven, was zu Atrophien bis hin zum Absterben der Nerven führen kann.

Es wird daher vorgeschlagen, dass eine Steuerung der Abführeinrichtung gerade auch in Abhängigkeit von zwei Parametern durchgeführt wird. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Begrenzungseinrichtung auf, welche bewirkt, dass eine Druckabsenkung nicht unter einen bestimmten Minimalwert fällt. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Kontrolleinrichtung derart gestaltet, dass sie eine Steuerung auch im Hinblick auf die Menge und/oder den Strömungsquerschnitt der aus dem Auge ausgeleiteten Flüssigkeit vornimmt. Es wäre dabei möglich, dass beispielsweise der Flusswiderstand gesteuert und/oder geregelt wird.

Erfindungsgemäß ist weiterhin der zweite charakteristische Wert für einen intrakranialen Druck und/oder einen Cerebrospinaldruck charakteristisch. Wie oben erwähnt, stehen insbesondere diese beiden Werte miteinander in Zusammenhang. Es wäre auch möglich, dass eine mit diesen Werten in Zusammenhang stehende Größe ermittelt wird, wie beispielsweise eine Dynamik am Sehnerv.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Prozessorein- richtung auf, welche unter Berücksichtigung des ersten charakteristischen Werts und des zweiten charakteristischen Werts einen Ergebniswert ermittelt, wobei die Kontrolleinrichtung die Abführeinrichtung unter Berücksichtigung dieses Ergebniswertes steuert. Vorteilhaft wird dieser Ergebniswert als Regelgröße verwendet, welche beispielsweise eine Durchflussmenge der Abführeinrichtung regelt. Diese Durchflussmenge wiederum kann eine Stellgröße der Regelung sein.

Besonders bevorzugt ist dieser Ergebniswert eine Differenz oder ein Verhältnis aus dem ersten charakteristischen Wert und dem zweiten charakteristischen Wert. Allgemein trennt die Lamina Cribrosa die beiden unter Druck stehenden Regionen und der Druckabfall, der an dieser Lamina Cribrosa auftritt, wird auch als translaminarer Druckunterschied bezeichnet.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind die beiden besagten Sensoreinrichtungen getrennt voneinander angeordnet. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht zwischen wenigstens einer Sensoreinrichtung und der Kontrolleinrichtung eine Kommunikationsverbindung, welche einen Datenaustausch ermöglicht und diese Kommunikationsverbindung ist bevorzugt aus einer Gruppe von Kommunikationsverbindungen ausgewählt, welche Funkverbindungen, kabelgebundene Verbindungen, Schallverbindungen, insbesondere Ultraschallverbindungen und optische Verbindungen bzw. lichtbasierte Kommunikationsverbindungen enthält. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wäre es möglich, dass das jeweilige Kommunikationssignal als moduliertes Schallsignal übertragen wird. Im Falle einer optischen Verbindung wäre es dabei möglich, dass eine Übertragung von infrarotem Licht einer vorgegebenen Wellenlänge durch den Schädel und/oder den Sehnerv erfolgt. Daneben wären auch modulierte Signale über die Nervenbahn oder modulierte Schallsignale oder dergleichen denkbar.

Es wären auch unterschiedliche Kommunikationsverbindungen denkbar. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die erste Sensoreinrichtung als Einheit mit der Kontrolleinrichtung ausgebildet. Bevorzugt können damit Kommunikationsverbindungen zwischen der ersten Sensoreinrichtung und der Kontrolleinrichtung als kabel- bzw. drahtgebundene Verbindungen zur Verfügung stehen.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Verarbeitungs- einrichtung zum Bilden von Differenzen und/oder Verhältnissen zwischen den gemessenen Messwerten auf. Wie oben erwähnt handelt es sich bei den Messwerten insbesondere um Druckmesswerte und bei den Sensoreinrichtungen bevorzugt insbesondere um Drucksensoreinrichtungen. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Kontrolleinrichtung derart gestaltet, dass sie die Abführeinrichtung wenigstens auch zeitweise nur unter Berücksichtigung eines der beiden Messwerte steuert. So ist es beispielsweise möglich, dass die Kontrolleinrichtung die Abführeinrichtung zeitweise nur unter Verwendung des Messwerts für den Augeninnendruck steuert. Die Messung des zweiten charakteristischen Werts kann in regelmäßigen be- stimmten Abständen durchgeführt werden und auf Basis dieses Messwerts kann ein Ergebnis bzw. eine Steuerung verändert werden. Auch die erste Sensoreinrichtung kann dabei die Messungen in vorgegebenen zeitlichen Abständen durchführen. Bevorzugt führt die erste Sensoreinrichtung die Messungen häufiger durch als die zweite Sensoreinrichtung. Bevorzugt ist die Kontrolleinrichtung derart gestaltet, dass sie eine kontinuierliche Anpassung der Druckdifferenz zwischen IOP und ICP vornimmt. So ist es möglich, dass kontinuierlich oder in bestimmten Intervallen der ICP mittels der zweiten Sensoreinrichtung in oder am Schädel erfasst wird. Der IOP kann wie oben erwähnt mittels der ersten Sensoreinrichtung im oder am Auge gemessen werden. Die Signale dieser Sensoreinrichtungen, bei denen es sich besonders bevorzugt um Drucksensoren handelt, werden weitergeleitet, bevorzugt verarbeitet und insbesondere zur Steuerung der Abführeinrichtung verwendet, welche in diesem Falle ein den IOP veränderndes (in der Regel senkendes) Element ist.

Insbesondere ist es dabei möglich, dass ein einstellbares Drainagemittel (Shunt) vorgesehen ist, um eine angestrebte Druckdifferenz zwischen IOP und ICP zu erreichen. Die Abführeinrichtung kann dabei in unterschiedlicher Weise ausgeführt sein.

So könnte die Abführeinrichtung beispielsweise ein osmotisch betätigtes Fluidventil aufweisen. Ein derartiges Ventil kann einen Eingangskanal für ein Fluid aufweisen sowie einen Ausgangskanal, der mit dem Eingangskanal über eine Öffnung in Strömungsverbindung steht. Ein derartiges Ventil ist beispielsweise in der US 2014/0172090 A1 beschrieben.

Daneben wäre es auch möglich, einen sog. Shunt vorzusehen, der in den Schlemm-Kanal einbringbar ist. Dieser Shunt kann ein Venturi-Element aufweisen, um den Flüssigkeitsfluss von einem Eingang zu einem Ausgang zu bestimmen. Weiterhin kann bevorzugt die Abführeinrichtung eine Pumpeneinrichtung zum Absaugen von Flüssigkeit aufweisen. Diese Pumpeneinrichtung kann dabei in einer bevorzugten Ausführungsform implantierbar sein. Die Abführeinrichtung kann weiterhin ein Ventilelement aufweisen, welches zur Steuerung eines Durchflusses einer Flüssigkeit dient. Dabei kann die Kontrolleinrichtung bevorzugt auch dieses Ventilelement steuern. Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann die Abführeinrichtung auch eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer Position eines derartigen Ventils aufweisen. Ein weiteres verwendbares Pumpensystem zum Abführen von Flüs- sigkeit aus dem Auge ist beispielsweise in der US 6,589,198 B1 beschrieben.

Weiterhin kann die Abführeinrichtung den Durchfluss von Flüssigkeiten regulierende Elemente wie etwa Blenden aufweisen. So könnte eine Blende vorgesehen sein, welche einen veränderbaren Blendendurchmesser aufweist. Auch könnten Blenden vorgesehen sein, die be- züglich einander verschiebbar sind, um so den Durchfluss zu regeln.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Abführeinrichtung eine Antriebseinrichtung auf, welche zum Steuern eines Durchflusses dient. Diese Antriebseinrichtung kann dabei beispielsweise als Stellmotor, allgemein als Elektromotor, ausgeführt sein. Dane- ben können auch Piezomotoren oder Piezoaktoren verwendet werden.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die erste Sensoreinrichtung und/oder die zweite Sensoreinrichtung und/oder die Abführeinrichtung ein elektrisch betriebenes Implantat und insbesondere ein in das Auge eingesetztes bzw. einsetzbares Implantat auf. Weiterhin kann eine Sendeeinrichtung und/oder ein Transmitter eingesetzt werden, die/der beispielsweise außerhalb des Kopfes platziert werden kann. Diese Sendeeinrichtung gibt ein elektromagnetisches Feld aus, welches stark genug ist, um das Implantat mit elektrischer Energie zu versorgen. Weiterhin kann das Implantat ein -insbesondere innerhalb dieses elektrischen Feldes platzierbares - Shunt-Element aufweisen, welches ebenfalls durch dieses elektrische Feld mit Energie versorgt wird und so betrieben werden kann.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Abführeinrichtung einen Shunt und/oder einen Stent auf. Ein Shunt bildet in der Regel eine künstliche Drainageverbindung zum Abführen von Flüssigkeit, während ein Stent dazu verwendet wird, um den Strömungsquerschnitt einer natürlich vorhandenen Strömungsverbindung zu verändern.

Besonders bevorzugt weist die Vorrichtung eine Speichereinrichtung auf, in der Referenz- werte, insbesondere Referenzwerte für den oben genannten Ergebniswert, beispielsweise eine Differenz aus IOP und ICP, gespeichert sind. Die steuerbare Abführeinrichtung kann entsprechend derart angesteuert werden, dass ein bestimmter Soll-Wert für diesen Ergebniswert, das heißt die Differenz IOP - ICP erreicht wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Sensoreinrichtungen derart gestaltet, dass sie mindestens eine Änderung von IOP und/oder ICP ermitteln und daraus bevorzugt eine Regelgröße des druckregulierenden Elements bzw. der Abflusseinrichtung regeln. Dabei ist es beispielsweise möglich, dass das Regelverhalten als patientenspezifisch dynamisch lernendes System ausgestaltet ist, oder aber als modellbasiertes System zur individuellen und optimalen Einstellung des Drucks, beispielsweise zur Minimierung eines Regelfehlers, erfolgen kann. So kann beispielsweise eine Kammerwasserproduktionsschwankung im Tagesverlauf berücksichtigt werden, insbesondere bei einer begrenzten Abflusskapazität der Abflusseinrichtung. So könnte beispielsweise die Drucksenkung schon vor Anstieg der Kammerwasserproduktion, welche üblicherweise am Morgen erfolgt, beginnen.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung und insbesondere die Kontrolleinrichtung eine Speichereinrichtung auf, welche zum Speichern von Mess- und/oder Arbeitsparametern geeignet und bestimmt ist. Dabei ist es insbesondere möglich, dass persönliche Parameter bzw. Faktoren gespeichert werden, wie etwa das Alter der Person, das Geschlecht, Umgebungsfaktoren und dergleichen. Bevorzugt steuert die Prozessoreinrichtung bzw. die Kontrolleinrichtung die Abflusseinrichtung auch unter Berücksichtigung dieser Parameter. Da die Auswirkungen ungünstiger Druckverhältnisse auch von den anatomischen Verhältnissen (wie etwa der Dicke der Lamina Cribrosa) abhängen können, oder auch von anderen persönlichen Faktoren (Alter, Ethnizität, Krankheits- bzw. Therapievorgeschichte, Medika- mentation), wird bevorzugt die Möglichkeit vorgesehen, diese persönlichen Faktoren in der Verarbeitungseinheit bzw. der Kontrolleinrichtung zu berücksichtigen. Daneben ist es auch möglich, weitere Faktoren bzw. Umgebungsfaktoren zu berücksichtigen, wie etwa eine Tageszeit, einen Tag-Nacht-Rhythmus und dergleichen.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Kontrolleinrichtung wenigstens einen Steuerungsausgang zum Ansteuern eines Medikamentendepots auf. Bevorzugt weist die Kontrolleinrichtung auch einen zweiten Steuerungsausgang zum Ansteuern eines zweiten Medikamentendepots auf.

Dies bedeutet, dass wenigstens eine und bevorzugt zwei zusätzliche Medikamentendosagen gesteuert werden können. So besteht insbesondere die Möglichkeit, die Druckverhältnisse auch durch eine gesteuerte Medikamentenabgabe aus bevorzugten Medikamentendepotim- plantaten zu unterstützen. So können beispielsweise Prostaglandine zur Verbesserung des Kammerwasserabflusses durch Augengewebe oder auch Beta-Blocker zur Dämpfung der Kammerwasserproduktion im Ziliarkörper ausgegeben werden. Hierbei ist bevorzugt die Kontrolleinrichtung dazu geeignet und bestimmt, eine Behandlungsprioritätenreihenfolge zu berücksichtigen, um Nebenwirkungen zu minimieren. So kann beispielsweise zunächst eine Regulierung über die Abflusseinrichtung angesteuert werden, anschließend dann Prostaglandin ausgegeben werden und schließlich auch Beta-Blocker. Es ist dabei auch möglich, auch ICP-verändernde Elemente und Medikamente einzusetzen, um die Differenz aus dem IOP und dem ICP, das heißt die Druckdifferenzeinstellung, zu realisieren oder zu unterstützen.

Wie oben erwähnt ist es möglich, dass eine Drucksenkung auf Untergrenzen, beispielsweise 8 mmHg, erfolgt. Es wäre auch möglich, dass zunächst Absolutwerte von ICP (CSF) und IOP in Einzelmessungen vorgenommen werden und anschließend mittels der Sensoreinrichtungen nur Änderungen erfasst werden. Auch ist es möglich, den ICP oder mit dem ICP in Beziehung stehende Größen nur gelegentlich (beispielsweise täglich) zu erfassen, während die IOP-Werte häufiger bestimmt werden, beispielsweise in einem Sekunden-, Minuten- oder Stunden-Takt. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die ΙΟΡ-Sensoreinrichtung und bevorzugt auch die Druckregeleinheit (d.h. insbesondere die Abführeinrichtung) in einem gemeinsamen Modul bzw. einer gemeinsamen Einheit realisiert und arbeitet bevorzugt auch im Fall eines Abreißens der Kommunikationsverbindung mit der zweiten Sensoreinrichtung.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine weitere Sensoreinrichtung auf, welche Messwerte erfasst, welche für eine Position und/oder Lage und/oder eine Bewegung des Benutzers, d.h. des Patienten, insbesondere des Schädels des Benutzers charakteristisch ist. Es hat sich gezeigt, dass auch derartige Größen einen Augeninnendruck beeinflussen können. Diese weitere Sensoreinrichtung kann dabei sowohl intrakranial als auch extrakranial angeordnet sein. Daneben können auch weitere Sensoreinrichtungen vorgesehen sein, welche Werte erfassen, wie etwa einen Umgebungsdruck oder eine Temperatur.

Bevorzugt ist diese weitere Sensoreinrichtung aus einer Gruppe von Sensoreinrichtungen ausgewählt, welche Neigungssensoren, Bewegungssensoren, Beschleunigungssensoren und dergleichen enthält. Dabei könnte weiterhin bevorzugt eine Unterbrechungseinrichtung vorgesehen sein, welche eine Messung von IOP und/oder ICP in Abhängigkeit von der weiteren Messeinrichtung ausgegebenen Daten unterbricht. So könnte beispielsweise eine Messung des IOP oder des ICP bei bestimmten Neigungen des Kopfes unterbrochen werden.

So ist es beispielsweise möglich, dass auch die Kopflage und/oder die Beschleunigung des Körpers berücksichtigt werden, da diese Werte Einfluss auf die Druckverhältnisse im Schädel und im Auge haben können. Eine Kenntnis dieser Größe erlaubt eine bessere Regelung bzw. eine Steuerung der Druckverhältnisse.

Alternativ zur direkten ICP-Messung kann auch eine Beobachtung der Dynamik am Sehnerv erfolgen, beispielsweise durch eine Beobachtung der Pulsation der Gefäße am ONH (optic nerve head), und durch diese Beobachtung auf die Größe des ICP relativ zum IOP geschlossen werden und diese Relation zur Druckregelung genutzt werden. Gefäß- und Gewebepulsationen können dabei beispielsweise durch OCT (optical coherence tomography, optische Kohärenztomographie), konfokale Scanner oder Ultraschall detektiert werden. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist diese Vorrichtung eine Energiespeichereinrichtung auf, welche wenigstens eine der genannten Einheiten und insbesondere die Abführeinrichtung mit elektrischer Energie versorgt. Dabei kann es sich bei dem Energie- speichermittel um ein Energiespeichermittel handeln, welches seine Energie aus einem

Elektrolyten und/oder einer wenigstens teilweise körpereigenen Substanz gewinnt. Wie oben erwähnt, können jedoch auch Energiequellen vorgesehen sein, welche die Sensoreinrichtung und/oder die Abführeinrichtung von außen her mit Energie versorgen. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Kontrolleinrichtung als Relaisstation und/oder externe Kommunikationsschnittstelle ausgeführt. Diese kann bevorzugt Steuerbefehle an die Abführeinrichtung ausgeben.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Kontrolleinrichtung derart gestaltet, dass sie eine bidirektionale (Daten-)Kommunikation mit wenigstens einer Sensoreinrichtung und bevorzugt mit beiden Sensoreinrichtungen ermöglicht. Bevorzugt ist die Kontrolleinrichtung auch derart gestaltet, dass sie eine bidirektionale (Daten-)Kommunikation mit der Abführeinrichtung ermöglicht. So können einerseits von der Kontrolleinrichtung an die Abführeinrichtung Steuerbefehle ausgegeben werden. Umgekehrt können bevorzugt auch von der Abführeinrichtung an die Kontrolleinrichtung Daten ausgegeben werden, wie beispielsweise Daten, welche für eine Position von Ventilen oder dergleichen charakteristisch sind.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Kontrolleinrichtung auch eine Zeitgebereinrichtung aufweisen. Auf diese Weise kann etwa eine Taktung der einzelnen durch die Sensoreinrichtungen gemessenen Werte gesteuert werden. Allgemein kann die Kontrolleinrichtung derart ausgebildet sein, dass sie Befehle an die Sensoreinrichtungen ausgibt, welche jeweils die Durchführung von Messungen durch die Sensoreinrichtungen bewirken. Damit kann insbesondere eine Messdatenübertragung von der oder den Sensoreinrichtungen zu der Kontrolleinrichtung erfolgen. Umgekehrt können bevorzugt auch Daten und/oder Befehle von der Kontrolleinrichtung zu den Sensoreinrichtungen übertragen werden. Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf ein Verfahren zur Beeinflussung eines Augeninnendrucks gerichtet. Dabei wird mittels einer steuerbaren Abführeinrichtung wenigstens zeitweise eine Flüssigkeit aus wenigstens einem Bereich des Auges abgeführt. Erfindungsgemäß wird mit einer ersten Sensoreinrichtung wenigstens zeitweise wenigstens ein erster für den Augeninnendruck (dieses Auges) charakteristischer Wert erfasst, sowie mit einer zweiten Sensoreinrichtung wenigstens ein zweiter für einen auf das Auge wirkenden Druck charakteristischer Wert erfasst. Weiterhin steuert eine Kontrolleinrichtung die Abführeinrichtung wenigstens zeitweise unter Berücksichtigung des ersten charakteristischen Werts und des zweiten charakteristischen Werts.

Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren kommuniziert wenigstens eine Sensoreinrichtung und insbesondere die zweite Sensoreinrichtung drahtlos mit der Kontrolleinrichtung. Bei einem weiteren bevorzugten Verfahren handelt es sich bei wenigstens einem der charakteristischen Werte um Druckwerte.

Besonders bevorzugt messen die erste Sensoreinrichtung und die zweite Sensoreinrichtung die charakteristischen Werte in vorgegebenen zeitlichen Intervallen. Besonders bevorzugt unterscheiden sich diese zeitlichen Intervalle voneinander. Bevorzugt misst die zweite Sensoreinrichtung den zweiten Messwert in größeren zeitlichen Intervallen und/oder seltener als die erste Sensoreinrichtung.

Bei einem weiteren bevorzugten Verfahren steuert die Kontrolleinrichtung wenigstens eine Medikamentenabgabe. Besonders bevorzugt steuert die Kontrolleinrichtung die Medikamentenabgabe auch in Abhängigkeit von wenigstens einem der beiden gemessenen Messwerte.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielhalber noch näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:

Fig. 1 eine Darstellung eines menschlichen Auges zur Veranschaulichung der der

Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe;

Fig. 2 eine blockdiagrammartige Darstellung einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig. 3 eine blockdiagrammartige Darstellung einer zweiten Ausführungsform

erfindungsgemäßen Vorrichtung; und

Fig. 4 eine Darstellung einer alternativen erfindungsgemäßen Vorrichtung.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines menschlichen Auges 50. Dabei bezieht sich das Bezugszeichen 52 auf die Iris des Auges und das Bezugszeichen 54 auf die Hornhaut. Das Bezugszeichen 56 kennzeichnet die Augenlinse und das Bezugszeichen 58 die Pupille. Das Bezugszeichen 62 kennzeichnet die Netzhaut des Auges und das Bezugszeichen 64 den Sehnerv. Wie durch den Pfeil IOP angezeigt, wirkt der Augeninnendruck hier ausgehend vom Augapfel nach außen. Weiterhin wirkt auch, wie durch den zweiten Pfeil ICP gezeigt, der Cerebrospinaldruck nach innen. In der gestrichelt gekennzeichneten Zone tritt die Druckdifferenz ICP - IOP auf. Diese ist ein insbesondere relevanter Messwert. Das Be- zugszeichen CSF bezieht sich auf die Zerebrospinalflüssigkeit. Mittels (in Figur 1 nicht gezeigter) Abführeinrichtungen ist es bekannt, Augenflüssigkeit abzuführen, sodass insbesondere der Augeninnendruck IOP gesenkt wird.

Figur 2 zeigt eine blockdiagrammartige Darstellung einer ersten Ausführungsform der erfin- dungsgemäßen Vorrichtung 1. Diese Vorrichtung 1 weist eine Abführeinrichtung 2 auf, welche steuerbar ist und welche zum Abführen von Flüssigkeit aus dem Auge 50 dient. Diese Abführeinrichtung 2 ist dabei steuerbar und bevorzugt regelbar, wobei insbesondere eine Durchflussmenge der aus dem Auge 50 abzuführenden Flüssigkeit regelbar ist. Das Bezugszeichen 8 kennzeichnet eine Kontrolleinrichtung, welche zum Steuern bzw. Regeln der Abführeinrichtung 2 dient. Dabei kann die Kontrolleinrichtung 8 insbesondere den Durchfluss, der durch die Abführeinrichtung 2 bewirkt wird, regeln.

Das Bezugszeichen 4 kennzeichnet eine erste Sensoreinrichtung, welche einen für den Au- geninnendruck IOP charakteristischen Messwert W1 erfasst und an die Kontrolleinrichtung 8 ausgibt. Das Bezugszeichen 6 kennzeichnet eine zweite Sensoreinrichtung, welche einen Messwert W2 an die Kontrolleinrichtung 8 ausgibt, wobei es sich, wie oben erwähnt, bei diesem Messwert W2 um einen Wert für einen intrakranialen Druck und/oder einen Cerebrospinaldruck handelt. Wie durch die Pfeile bei W1 und W2 angegeben, werden diese Messwerte W1 und W2 der Kontrolleinrichtung 8 zur Verfügung gestellt. Das Bezugszeichen 82 kennzeichnet eine Prozessoreinrichtung, welche dazu dient, um aus diesen beiden Werten W1 und W2 insbeson- dere durch eine mathematische Verknüpfung einen Ergebniswert E zu ermitteln. Bei diesem Ergebniswert E kann es sich beispielsweise um eine Differenz aus den beiden Werten W1 und W2 handeln, also beispielsweise um eine Differenz zwischen dem ICP und dem IOP.

Das Bezugszeichen 84 kennzeichnet eine Speichereinrichtung, welche ebenfalls Bestandteil der Kontrolleinrichtung 8 ist oder sein kann und in der beispielsweise personenspezifische Daten abgespeichert werden können. Eine weitere Prozessoreinrichtung 86 ermittelt aus dem Ergebniswert E eine Stellgröße S, welche der Abführeinrichtung 2 zugeführt wird, damit diese insbesondere einen Durchfluss von Augenflüssigkeit entsprechend steuert. Wie oben erwähnt, ist es beispielsweise möglich, dass die Kontrolleinrichtung 8 und die Abführeinrichtung 2 als gemeinsames Modul ausgeführt sind. Weiterhin wäre es auch möglich, dass die erste Sensoreinrichtung 4 und die Kontrolleinrichtung 8 als gemeinsames Modul ausgeführt sind. Auch könnten die erste Sensoreinrichtung 4 und die Abführeinrichtung 2 als gemeinsames Modul ausgeführt sein. Schließlich wäre es auch möglich, dass die erste Sen- soreinrichtung 4, die Kontrolleinrichtung 8 und die Abführeinrichtung 2 als gemeinsames Modul realisiert sind.

Figur 3 zeigt eine weitere blockdiagrammartige Darstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Auch hier sind wieder die erste Sensoreinrichtung 4 und die zweite Sensoreinrichtung 6 dargestellt, welche die jeweiligen Werte W1 und W2 an die Kontrolleinrichtung 8 übermitteln. Daneben ist eine weitere Sensoreinrichtung 12 vorgesehen, welche Umgebungswerte U an die Kontrolleinrichtung 8 übergibt. Bei diesen Umgebungswerten kann es sich beispielsweise um Beschleunigungswerte, Neigungswerte und dergleichen handeln, das heißt insbesondere um Werte, welche Bewegungen oder Lagen des Benutzers charakterisieren, dessen Augendruck korrigiert werden soll. Auch die Speichereinrichtung 84 kann Werte P, das heißt persönliche Werte des Benutzers, an die Kontrolleinrichtung 8 übergeben, wie etwa, wie oben erwähnt, Werte, welche das Alter des Benutzers, eine Ethnizität oder Krankheitsgeschichten oder Vorgeschichten kennzeichnen. Die Kontrolleinrichtung 8 und genauer beispielsweise die Prozessoreinrichtung 82 (nicht gezeigt) verarbeiten diese Werte und steuern auch auf Basis dieser Werte über einen Ausgang 80 die Abführeinrichtung 2 mittels einer Stellgröße S. Die Abführeinrichtung 2 ihrerseits kann eine Sensoreinrichtung 22 aufweisen, welche eine Stellgröße bzw. eine Position der Abführeinrichtung 2 (insbesondere eines Stellelements dieser Abführeinrichtung) misst und diese Wer- te gegebenenfalls auch wieder an die Kontrolleinrichtung 8 zur Regelung übergibt.

Das Bezugszeichen 94 kennzeichnet einen Steuerungsausgang der Kontrolleinrichtung 8, über den beispielsweise ein Signal S1 an ein erstes Medikamentendepot 14 ausgegeben werden kann. Das Bezugszeichen 92 kennzeichnet einen zweiten Steuerungsausgang, über den beispielsweise ein Signal S2 an ein zweites Medikamentendepot 16 ausgegeben werden kann. Auf Basis dieser Signale können diese Medikamentendepots insbesondere in vorgegebener Weise Medikamente an den Benutzer ausgeben.

Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 . Bei die- ser Ausgestaltung ist hier eine externe Kommunikationsschnittstelle bzw. Kontrolleinrichtung 8 vorgesehen. Diese ist insbesondere außerhalb des Kopfes (extrakranial) des Benutzers angeordnet, etwa in einem Brillenbügel oder in einem HMD (Head Mounted Device). Dabei ist hier insbesondere vorgesehen, dass die Kontrolleinrichtung 8 mit den Sensoreinrichtungen 4 und 6 sowie auch der Abführeinrichtung 2 bidirektional kommuniziert. Die Sen- soreinrichtungen 4 und 6 sowie auch die Abführeinrichtung 2 sind hier intrakranial, das heißt innerhalb des Kopfes, vorgesehen.

Eine Druckregelung der Abführeinrichtung 2 erfolgt hier wiederum durch die Kontrolleinrichtung 8. Umgekehrt können über die bidirektionale Verbindung Zustandsinformationen von der Abführeinrichtung 2 an die Kontrolleinrichtung 8 übermittelt werden.

Weiterhin wäre es auch möglich, dass bestimmte Werte nichtinvasiv bzw. von außerhalb des Schädels her gemessen werden. Dabei kann beispielsweise eine Vorrichtung verwendet werden, die auf dem Prinzip beruht, dass der ICP direkt mit einem Druck innerhalb der zent- ralen Netzhautvene im Auge korreliert.

Die Anmelderin behält sich vor, sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind. Es wird weiterhin darauf hingewiesen, dass in den einzelnen Figuren auch Merkmale beschrieben wurden, welche für sich genommen vorteilhaft sein können. Der Fachmann erkennt unmittelbar, dass ein bestimmtes in einer Figur beschriebenes Merkmal auch ohne die Übernahme weiterer Merkmale aus dieser Figur vorteilhaft sein kann. Ferner erkennt der Fachmann, dass sich auch Vorteile durch eine Kombination mehrerer in einzelnen oder in unterschiedlichen Figuren gezeigter Merkmale ergeben können.

Bezugszeichenliste

1 erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung

2 Abführeinrichtung

4 erste Sensoreinrichtung

6 zweite Sensoreinrichtung

8 Kontrolleinrichtung

12 weitere Sensoreinrichtung

14 erstes Medikamentendepot

16 zweites Medikamentendepot

22 Sensoreinrichtung der Abführeinrichtung

50 menschliches Auge

52 Iris

54 Hornhaut

56 Augenlinse

58 Pupille

62 Netzhaut

64 Sehnerv

80 Ausgang

82 Prozessoreinrichtung

84 Speichereinrichtung

86 weitere Prozessoreinrichtung

92 zweiter Steuerungsausgang

94 Steuerungsausgang

E Ergebniswert

IOP Augeninnendruck P Werte

S Stellgröße

51 Signal

52 Signal

U Umgebungswerte

W1 Messwert

W2 Messwert

CSF Cerebrospinalflüssigkeit

ICP intracranial pressure