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Patent Searching and Data


Title:
APPARATUS FOR LEARNING TO DRIVE HORSE-DRAWN CARRIAGES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/026999
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an apparatus for learning to drive horse-drawn carriages, comprising reins which are coupled to a frame (20) and are guided thereon. During simulated operation, counterforces simulating the positions especially of the head (1) and the neck (2) are applied to the reins when the reins are held. The grips and movements of the reins for guiding horses can be realistically practiced as a result of the fact that the frame (20) is equipped with a head (1) that is mounted to be pivotable on a vertical plane against a restoring force (F1) as well as a neck (2) which is mounted to be pivotable on a horizontal plane against another restoring force (F2), while the reins (8) are tied to both sides of the head (1) in the mouth region.

Inventors:
ENCKE EKKEHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/006113
Publication Date:
March 05, 2009
Filing Date:
July 25, 2008
Export Citation:
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Assignee:
ENCKE EKKEHARD (DE)
International Classes:
G09B9/04; G09B19/16
Foreign References:
GB135437A1919-11-27
DE139083C
EP1454661A12004-09-08
DE29503421U11995-08-31
DE3108593A11982-10-21
US3751828A1973-08-14
BE798102A1973-07-31
GB135437A1919-11-27
Attorney, Agent or Firm:
FLECK, Hermann-Josef (Vaihingen, DE)
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Claims:

A n s p r ü c h e

1. Fahrlehrgerät zum Erlernen des Fahrens mit Pferdekutschen mit an einem Gestell (20) angekoppelten und geführten Leinen, auf die beim Halten der Lei- nen (8) im simulierten Führbetrieb Gegenkräfte ausgeübt sind, welche die

Stellungen insbesondere des Kopfes (1) und des Halses (2) nachbilden, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (20) einen gegen eine Rückstellkraft (F1) in einer vertikalen Ebene gelenkig gelagerten Kopf (1) und einen gegen eine weitere Rückstell- kraft (F2) in einer Horizontalebene gelenkig gelagerten Hals (2) aufweist und dass die Leinen (8) beidseitig an den Kopf (1) im Maulbereich angebunden sind.

2. Fahrlehrgerät nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Leinen (8) durch im Schulterbereich des Gestells (20), das zumindest im vorderen Bereich als Pferdeattrappe ausgestaltet ist, beidseitig angebrachte Leinenführungsringe (6) verlaufen.

3. Fahrlehrgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellkräfte (F1 , F2) durch Federelastizität, durch Gummielastizität, durch Gewichtskräfte, durch hydraulische Kräfte, durch magnetische Kräfte und/oder durch elektrische Kräfte gebildet sind.

4. Fahrlehrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellkraft (F1) für den Kopf (1) so ausgelegt ist, dass der Kopf (1) in Ruhestellung in seinem unteren Abschnitt seine vorderste, oberste Position einnimmt und entgegen der Rückstellkraft (F1) mittels der Leinen (8) in eine zurückgezogene, tiefer liegende Stellung schwenkbar ist.

5. Fahrlehrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellkraft (F2) für den Hals (2) so ausgelegt ist, dass der Hals (2) in Ruhestellung gerade in Längsrichtung des Gestells (2) gerichtet ist und entgegen der Rückstellkraft (F1) mittels der Leinen (8) wahlweise in eine linke oder rechte Schwenkstellung des Kopfes (1) schwenkbar ist.

6. Fahrlehrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gewünschte Stellung des Kopfes (1) beim Fahren mit einer Markierung (10) relativ zum Hals (2) kenntlich gemacht ist.

7. Fahrlehrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hals (2) auch gegen eine noch weitere Rückstellkraft in einer vertikalen Ebene bewegbar ist.

8. Fahrlehrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein gelenkiger Halsabschnitt (2.2) vorhanden ist, der mehrere vertikale Gelenkachsen aufweist oder elastisch zum Ausführen einer kontinuierlichen Biegung ausgebildet ist.

9. Fahrlehrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beidseitig am vordersten Kopfbereich Umlenkelemente (7) angeordnet sind, über die die Leinen (8) umgelenkt und zurückgeführt sind an einen da- hinter liegenden Befestigungspunkt des Gestells (20) in der Weise, dass eine

Kraftreduzierung bei Wegverlängerung in den gehaltenen Leinenabschnitten erreicht ist.

10. Fahrlehrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hals (2) in einen Brücken- und Sitzbereich (23, 30) oder eine stationäre Halterung übergeht.

Description:

Fahrlehrgerät zum Erlernen des Fahrens mit Pferdekutschen

Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrlehrgerät zum Erlernen des Fahrens mit Pferdekutschen mit an einem Gestell angekoppelten und geführten Leinen, auf die beim Halten der Leinen im simulierten Führbetrieb Gegenkräfte ausgeübt sind, welche die Stellungen insbesondere des Kopfes und des Halses nachbilden.

Ein derartiges Fahrlehrgerät ist in Max Pape, Die Kunst des Fahrens, Fahren und Anspannen nach den Richtlinien von Benno von Achenbach, Kosmos-Verlag, 2002, Seite 59 angegeben. Bei diesem bekannten Fahrlehrgerät sind in einer quer zur Fahrtrichtung vor dem Fahrschüler verlaufenden Platte horizontal beabstandete ö- sen angebracht, durch die Leinen geführt sind, an deren herabhängenden freien Enden Gewichte angebracht sind. Durch ändern der Zugkraft an den Leinen werden die Gewichte mehr oder weniger hochgezogen bzw. herabgelassen, wodurch ein gewis- ses Gefühl für das Halten und Bewegen der Leinen beim Fahren vermittelt werden

soll. Auf diese Weise werden die tatsächlichen Gegebenheiten beim Fahren jedoch lediglich grob nachgebildet.

In der DE 39 41 498 A1 ist ein relativ aufwändiger Reitsimulator gezeigt, der einen künstlichen Pferdekörper enthält. Jedoch sind mit diesem Gerät typische Fahr- Lehrübungen nicht ausführbar.

Ein in der DE 31 08 593 A1 vorgeschlagener Fahrlehr- und -übungsgerät ist indes von seiner Ausgestaltung her wenig wirklichkeitsgetreu und arbeitet mit Leinen und Gewichtshilfen.

Weiterhin sind in den Schriften US 2004/0101811 A1 , US 6,210,167 B1 und US 3,672,075 Reitlehrgeräte gezeigt, die für Fahrübungen jedoch nicht zu verwenden sind.

Die WO 99/28 008 A1 zeigt eine Vorrichtung mit einem von einem Zugtier gezogenen Wagen mit Pedalantrieb, mit dem ein realistischer Fahrlehrbetrieb jedoch ebenfalls nicht durchführbar ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrlehrgerät der eingangs genannten Art bereitzustellen, das beim üben des Fahrbetriebs ein besseres Feingefühl vermittelt.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Hierbei ist vorge- sehen, dass das Gestell einen gegen eine Rückstellkraft in einer vertikalen Ebene gelenkig gelagerten Kopf und einen gegen eine weitere Rückstellkraft in einer Horizontalebene gelenkig gelagerten Hals aufweist und dass die Leinen beidseitig an den Kopf im Maulbereich angebunden sind.

Mit diesen Maßnahmen kann der übende Bewegungen des Kopfes und auch des Halses über seine Bewegungssensorik verfeinert wahrnehmen und dabei auch visuell realitätsnah kontrollieren.

Zum Erreichen möglichst realitätsnaher Verhältnisse tragen dabei die Maßnahmen bei, dass die Leinen durch im Schulterbereich des Gestells, das zumindest im vorderen Bereich als Pferdeattrappe ausgestaltet ist, beidseitig angebrachte Leinenführungsringe verlaufen.

Verschiedene Ausgestaltungen ergeben sich dabei dadurch, dass die Rückstellkräfte durch Federelastizität, durch Gummielastizität, durch Gewichtskräfte, durch hydraulische Kräfte, durch magnetische Kräfte und/oder durch elektrische Kräfte gebildet sind. Auch Kombinationen mindestens zweier dieser verschiedenen Arten, die Rückstellkräfte zu realisieren, sind dabei möglich. Es ist denkbar dabei Bewegungsabläufe mittels Dämpfungsgliedern oder Anschlagelementen zu beeinflussen.

Eine gute Abstimmung auf reale Verhältnisse wird ferner dadurch erreicht, dass die Rückstellkraft für den Kopf so ausgelegt ist, dass der Kopf in Ruhestellung in seinem unteren Abschnitt seine vorderste, oberste (z. B. durch einen Anschlag bestimmte) Position einnimmt und entgegen der Rückstellkraft mittels der Leinen in eine zurückgezogene, tiefer liegende Stellung schwenkbar ist, und ferner dadurch, dass die Rückstellkraft für den Hals so ausgelegt ist, dass der Hals in Ruhestellung gerade in Längsrichtung des Gestells bzw. Geradeausrichtung gerichtet ist und entgegen der Rückstellkraft mittels der Leinen wahlweise in eine linke oder rechte Schwenkstellung des Halses und Kopfes schwenkbar ist.

Eine visuelle Kontrolle für das Halten beziehungsweise betätigen der Leinen wird dadurch begünstigt, dass die gewünschte Stellung des Kopfes beim Fahren mit einer Markierung relativ zum Hals kenntlich gemacht ist.

Des Weiteren kann zum Beeinflussen des Fahrgefühls vorgesehen sein, dass der Hals auch gegen eine noch weitere Rückstellkraft in einer vertikalen Ebene bewegbar ist.

Verschiedene Möglichkeiten die Halsbewegung zu realisieren, bestehen darin, dass ein gelenkiger Halsabschnitt vorhanden ist, der mehrere vertikale Gelenkachsen aufweist oder elastisch zum Ausführen einer kontinuierlichen Biegung ausgebildet ist.

Ist vorgesehen, dass beidseitig am vorderen Kopfbereich Umlenkelemente angeordnet sind, über die die Leinen umgelenkt und zurückgeführt sind an einen dahinter liegenden Befestigungspunkt des Gestells in der Weise, dass eine Kraftreduzierung bei Wegverlängerung in den gehaltenen Leinenabschnitten erreicht ist, so ergeben sich weitere Möglichkeiten, die Kräfte und Wege beim Halten und Führen der Leinen auf reale Gegebenheiten abzustimmen. Die Umlenkung ergibt dabei eine Kraftreduzierung bei Wegverlängerung nach Art des Flaschenzugprinzips. Hierbei können durch weitere Umlenkungen und Verwendung von Rollen oder Reibführungen die Kräfte und Wege an den Leinen variiert werden. Zusammen mit unterschiedlichen Rückstellkräften durch Wahl der Federn oder anderer Krafterzeugungsmittel kann dabei eine gewünschte Abstimmung erreicht werden.

Für das üben vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten bestehen ferner darin, dass der Hals in einen Brücken- und Sitzbereich oder eine stationäre Halterung übergeht.

Das Fahrlehrgerät kann nicht nur für einen Einspänner, sondern auch für praktisch beliebige Varianten von Mehrspännern einfach durch Vervielfachung des gezeigten Grundprinzips ausgelegt werden.

Durch den erfindungsgemäßen Aufbau sind die Griffe zum Führen von Pferden beim Fahren realistisch darstellbar, lehrbar und erlernbar. Im Gegensatz zum Stand der Technik hat der Fahrer nicht nur die Möglichkeit seine Bewegung durch Fühlen zu kontrollieren, sondern gleichzeitig auch visuell durch die Bewegung des Kopfes und Halses. Rückstellkräfte sind auf reale Verhältnisse abgestimmt. Das Fahrlehrgerät ermöglicht eine Pferde schonende Ausbildung.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig.1 einen wesentlichen Teil eines Fahrlehrgeräts in seitlicher Ansicht,

Fig. 2 ein Fahrlehrgerät nach Fig. 1 in Draufsicht,

Fig. 3 ein Beispiel für ein mehrspänniges Fahrlehrgerät in seitlicher Ansicht und

Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein mehrspänniges Fahrlehrgerät in schematischer Ansicht in Draufsicht.

Fig. 1 zeigt als wesentlichen Teil des Fahrlehrgeräts auf einer Seite einen Abschnitt des Gestells 20 mit einem Kopf 1 und einem Hals 2, wobei der hintere obere Teil des Kopfes an dem vorderen oberen Teil des Halses 2 gelenkig in einer horizontalen Drehachse 11 gelagert ist, die zum Beispiel mit einem Schraubbolzen oder andere gängige Lagerachse realisiert ist. Am unteren Teil des Kopfes 1 , und zwar im Bereich des Mauls, ist eine Lagerstelle für eine Leine 8 angeordnet, die zum Beispiel als Lei- nenumlenkung 7 ausgestaltet ist. Im hinteren Halsbereich bzw. Nacken- oder Schulterbereich ist ein Leinenführungsring 6 zum Durchführen der Leine 8 angeordnet. Im oberen, hinteren Kopfbereich und vorderen, oberen Halsbereich ist eine Markierung 10 (als durchgehender Strich, Kerbe oder dgl.) für die richtige Kopfstellung beim Fahren angeordnet. Hinter dem Gelenk 11 ist zwischen dem hinteren Kopfabschnitt und dem zugekehrten Halsbereich eine Zugfeder 5 oder ein Gummi angebracht, mit der/dem eine Rückstellkraft F1 erzeugt wird, um den Kopf 1 in eine Ruhestellung zu bewegen, in der der untere Teil des Kopfes eine vorderste, oberste Stellung ein- nimmt. Zwischen dem vorderen Halsabschnitt 2.1 und einem hinteren Halbabschnitt 2.3 ist ein gelenkiger Halbabschnitt 2.2 angeordnet, über den der Hals in einer horizontalen Ebene ausgehend von einer Ruhestellung in einer Mittellängsebene des eine Pferdeattrappe darstellenden Gestells 20 gegen eine weitere Rückstellkraft F2 (vgl. Fig. 2) nach links oder nach rechts auslenkbar ist. Vorliegend weist der gelenki- ge Halsabschnitt 2.2 zum Erzeugen der Rückstellkraft eine flächig in Längsrichtung und Vertikalrichtung ausgedehnte Gummiplatte 9 auf. Anstelle einer Gummiplatte 9 könnte auch eine Platte aus einem geeigneten elastischen Kunststoff oder elastischem Metall eingesetzt werden. Die plattenartige Ausbildung des die Rückstellkraft erzeugenden Elements hat den Vorteil, dass gleichzeitig ein stabiles Gelenk mit ver- tikaler Gelenkachse und eine Biegung über einen größeren Weg des Gestells 20 erreicht werden, so dass eine Halsbiegung eines lebenden Pferdes realistisch nachgebildet wird.

Wie Figur 2 in Draufsicht in teilweise geschnittener Darstellung zeigt, sind die Leinen 8, die Leinenringe 10, die Leinenumlenkungen 7 beidseitig in symmetrischer Anordnung zur Mittellängsebene vorhanden. Die Leinenführungsringe 6 sind dabei von einer Mittellängsebene entsprechend realen Verhältnissen weiter beabstandet als die Leinenumlenkungen 7, während das Rückstellelement 5 in Form der Feder und das weitere Rückstellelement 9 in Form der Gummiplatte im Bereich der (in Ruhestellung) Mittellängsebene des Gestells 20 bzw. der Pferdeattrappe liegen. In Draufsicht ist das Gestell 20 symmetrisch ausgebildet. Wie die Figuren 1 und 2 weiter zeigen, sind die durch den Leinenführungsring 6 von hinten nach vorn geführten Leinen 8 an den Umlenkelementen 7 umgelenkt und mit ihren freien Enden wieder zurückgeführt und in Längsrichtung und Vertikalrichtung im Bereich der Leinenführungsringe 6 befestigt, vorliegend jedoch in Querrichtung von den Leinenführungsringen 6 beabstandet. Mittels dieser Umlenkung ergibt sich beim Verstellen der Leinen in Längsrichtung zum Bewegen des Kopfes 1 ein vergrößerter (verdoppelter) Bewegungsweg, während sich die Bewegungskraft verkleinert (halbiert). Es können auch mehr Umlenkungen bspw. von den Fixierpunkten 12 wieder zurück in den Maulbereich, vorgesehen sein, so dass die Bewegungswege der Leinen 8 noch verlängert und die Bewegungskräfte noch verkleinert werden können. Mit dieser bzw. diesen Umlen- kung(en) können realistische Verhältnisse, wie sie beim Fahren mit der Pferdekut- sehe tatsächlich vorliegen, gut angenähert werden. Weitere Abstimmungsmöglichkeiten ergeben sich durch die Wahl der Rückstellkräfte F1 für den Kopf 1 und F2 für den Hals 2. Auch können die Kräfte z.B. durch die Hebelverhältnisse der Hebel von Umlenkpunkt 7 und Gelenk 11 einerseits sowie dem Kraftangriffspunkt des Rückstellelements 5 am Kopfbereich zu dem Gelenk 11 mitbestimmt werden. Die Rückstell- kräfte für den Hals 2 können durch Wahl der Krafteigenschaften des Rückstellelements 9 bestimmt werden.

Durch beidseitiges Ziehen der Leinen 8 nach hinten wird der Kopf 1 entgegen der Rückstellkraft F1 im Maulbereich nach hinten unten geschwenkt. Wird hingegen eine unterschiedliche Zugkraft durch den Fahrer an den beiden Leinen 8 erzeugt, wird der Hals mit dem Kopf horizontal in Richtung der größeren Kraft ausgelenkt, sofern diese die Rückstellkraft überwindet. Dadurch können gleichzeitig der Kopf 1 in die beim Fahren optimale Stellung geschwenkt und Lenkbewegungen durch Horizontalbewegung des Halses mit dem Kopf simuliert werden. Dabei können die real auftretenden Kräfte weitgehend naturgetreu nachgebildet werden. Durch die stetige Krümmung des Halses 2 über einen längeren Weg kann zudem die Biegung des Pferdes veran- schaulicht werden, wobei auch die betreffende Kopfseite für den Fahrer deutlich zu sehen ist. Auf der Platte, insbesondere Gummiplatte 9, können Halselemente, wie Holzstreifen oder dergleichen aufgebracht sein, um einen fortlaufenden optischen Ausdruck der Seitenflächen des Gestells zu realisieren. Insgesamt kann das Gestell im Kopf- und Halsbereich z.B. plattenförmig aus Holz oder Kunststoff oder Metall o- der einem anderen geeigneten Material ausgebildet sein. Aber auch eine plastische, räumlich ausgedehnte Form ist möglich.

Wie Fig. 3 zeigt, kann der vordere Abschnitt aus Kopf 1 und Hals 2 auf einem Ankerteil 21 stabil aufgebracht und mit diesem auf einer Unterlage befestigt sein, so dass ein Fahrschüler, z.B. auf einem Stuhl sitzend, die Leinen 8 halten und bewegen kann etwa unter Anleitung eines Lehrers. Der Ankerteil 21 kann jedoch auch, wie Fig. 3 zeigt, in einen Brückenabschnitt 23 übergehen, der auf hinteren und vorderen Beinen 22 ruht und in seinem hinteren Bereich, z.B. 1 ,00 Meter bis 1 ,50 Meter vom Halsbereich entfernt einen Sitz 30 trägt, auf dem der Fahrschüler beim üben Platz nehmen kann. Die Brücke 23 kann dann z.B. als Rücken des Pferdes angesehen werden.

Der vorstehend beschriebene mechanische Grundaufbau lässt nun vielfältige detailliertere Ausgestaltungen beispielsweise mit elektronischer Sensorik zur Kraftmes-

sung an den Zügeln oder Stellungsmessung von Kopf und/oder Hals zu. Auch ist denkbar, Bewegungsabläufe mit Stellelementen zu beeinflussen und dem übenden optische oder akustische, elektronisch erzeugte Rückmeldungen zu bieten.

Wie Fig. 3 weiter zeigt, kann die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Grundeinheit des Fahrlehrgeräts mehrfach aufgebaut sein, um z.B. einen Zweispänner mit zwei nebeneinander eingespannten Pferden oder Mehrspänner mit nebeneinander und/oder voreinander eingespannten Pferden zu realisieren. Die dafür erforderlichen Leinenführungen sind an sich bekannt und können auf die Anordnung der Fahrlehrgeräte ent- sprechend übertragen werden. Ein Beispiel hierfür ist in Fig. 4 gezeigt.