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Title:
APPARATUS FOR LIMITING VOLTAGE FOR A DC VOLTAGE NETWORK
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/153993
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an apparatus for limiting voltage for a DC voltage network (1) in which overvoltages resulting from switching operations occur between a first supply potential level (2) and a second supply potential level (3) of the DC voltage network (1). The apparatus (10) comprises at least two limiter cells (10-1, …, 10-n) which are connected in series between the first supply potential level and the second supply potential level and each of which comprises an arrangement of a controllable switching element (11-1, …, 11-n), a discharge resistor (12-1, …, 12-n) and a capacitor (13-1, …, 13-n), across which the voltage (Uges) applied between the first supply potential level (2) and the second supply potential level (3) is dropped. During operation of the apparatus, on the basis of the voltage (U1, U2, U3) dropped across the capacitor (13-1, …, 13-n) of a particular limiter cell (10-1, …, 10-n), the controllable switching element (11-1, …, 11-n) of said limiter cell is switched on or off.

Inventors:
RUPP JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/054399
Publication Date:
August 30, 2018
Filing Date:
February 22, 2018
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
H02H9/00; H02H9/04
Foreign References:
DE102011053013A12013-02-28
GB2436936A2007-10-10
DE102010006525A12011-08-04
GB1242673A1971-08-11
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zur Spannungsbegrenzung für ein Gleichspannungsnetz (1), in dem zwischen einer ersten Versorgungspoten- tialebene (2) und einer zweiten Versorgungspotentialebene (3) des Gleichspannungsnetzes (1) aus Schaltvorgängen resultie¬ rende Überspannungen auftreten, wobei die Vorrichtung (10) zumindest zwei zwischen der ersten Versorgungspotentialebene und der zweiten Versorgungspotentialebene in Serie verschal- tete Begrenzerzellen (10-1, 10-n) umfasst, von denen jede eine Anordnung aus einem steuerbaren Schaltelement (11-1, 11-n) , einem Entladewiderstand (12-1, 12-n) und einem Kondensator (13-1, 13-n) umfasst, über denen die zwischen der ersten Versorgungspotentialebene (2) und der zweiten Versor- gungspotentialebene (3) anliegende Spannung (Uges) abfällt, wobei im Betrieb der Vorrichtung in Abhängigkeit der über dem Kondensator (13-1, 13-n) einer jeweiligen Begrenzerzelle

(10-1, 10-n) abfallenden Spannung ( Ui , U2 , U3) deren steu¬ erbares Schaltelement (11-1, 11-n) leitend oder sperrend geschaltet wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass im Betrieb der Vorrichtung (10) zur Spannungsbegrenzung zu einem gegebenen Zeitpunkt das steuerbare Schaltelement (11-1, 11-n) derjenigen Begren¬ zerzelle (10-1, 10-n) leitend geschaltet wird, über deren Kondensator (13-1, 13-n) die höchste Spannung im Vergleich zu den Spannungen der Kondensatoren (13-1, 13-n) der übrigen Begrenzerzellen (10-1, 10-n) anliegt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass die steuerbaren Schaltelemente im Betrieb der Vorrichtung gepulst betrieben werden. 4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Betrieb der Vorrichtung (10) zur Spannungsbegrenzung zu einem gegebenen Zeitpunkt eine erste Teilanzahl der steuerbaren Schaltelemente (11-1, 11- n) der zumindest zwei Begrenzerzellen (10-1, 10-n) leitend und eine zweite Teilanzahl der steuerbaren Schaltelemente (11-1, 11-n) der zumindest zwei Begrenzerzellen (10-1,

10-n) sperrend geschaltet ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung eine Serienschal¬ tung aus dem steuerbaren Schaltelement (11-1, 11-n) und dem Entladewiderstand (12-1, 12-n) umfasst und der Serien- Schaltung der Kondensator (13-1, 13-n) parallel geschaltet ist .

6. Vorrichtung nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet, dass das steuerbare Schaltelement (11-1, 11-n) ein IGBT ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet, dass die Serienschaltung zusätzlich eine Induktivität (14-1, 14-n) umfasst.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet, dass das steuerbare Schaltelement (11-1, 11-n) ein Thyristor ist. 9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,

dadurch gekennzeichnet, dass das steuerbare Schaltelement (11-1, 11-n) ein GTO ist oder der Thyristor mit einem

Löschkreis versehen wird. 10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,

dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Induktivität (14-1,

14-n) in Abhängigkeit der Größe des Kondensators (13-1, 13-n) und/oder des Entladewiderstands (12-1, 12-n) derart gewählt wird, dass ein RLC-Schwingkreis ausgebildet ist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,

dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Begrenzerzellen (10-1, 10-n) größer als 2 ist.

12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Steuereinheit zum An¬ steuern der jeweiligen Schaltelemente (11-1, 11-n) der Be- grenzerzellen (10-1, 10-n) umfasst.

13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nennspannung zwischen der ersten Versorgungspotentialebene (2) und der zweiten Versor- gungspotentialebene (3) des Gleichspannungsnetzes (1) größer als 1000 V ist.

Description:
Beschreibung

Vorrichtung zur Spannungsbegrenzung für ein Gleichspannungsnetz

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Spannungsbegrenzung für ein Gleichspannungsnetz, in dem zwischen einer ersten Versorgungspotentialebene und einer zweiten Versorgungs ¬ potentialebene des Gleichspannungsnetzes aus Schaltvorgängen resultierende Überspannungen auftreten.

Aus Schaltvorgängen resultierende Überspannungen in einem Gleichspannungsnetz treten beispielsweise bei der Rückspei- sung von Energie aus elektrischen Maschinen oder bei Schalt- handlungen in induktiven Gleichspannungsnetzen auf. Die Überspannungen müssen begrenzt werden, um Schäden an den an das Gleichspannungsversorgungsnetz angeschlossenen Komponenten zu vermeiden . Als Überspannungsbegrenzer sind neben Varistoren und RC-Be- schaltungen auch elektronische Spannungsbegrenzer, sogenannte Bremschopper, bekannt. Varistoren können zwar sehr gut hohe Ableitströme aufnehmen, sind jedoch nicht für häufig auftre ¬ tende Überspannungen, wie sie bei Schaltvorgängen entstehen, geeignet. Bei häufiger Energieaufnahme altern Varistoren sehr schnell. Der bei RC-Beschaltungen genutzte Kondensator ist in Abhängigkeit der zu erwartenden Überspannungen zu dimensionieren. Bei großen, aufzunehmenden Energiemengen ist der Kondensator teuer. Darüber hinaus weist er eine signifikante Größe und ein signifikantes Gewicht auf. Bremschopper werden an Zwischenkreisen von Umrichtern eingesetzt. Die Bremschopper werden dazu genutzt, Bremsenergie der an das Gleichspan ¬ nungsversorgungsnetz angeschlossenen elektrischen Maschine abzubauen .

Ein solcher, aus dem Stand der Technik bekannter Bremschopper, ist in Figur 1 exemplarisch dargestellt. Fig. 1 zeigt ein Gleichspannungsnetz 1 mit einer ersten Versorgungspoten- tialebene 2 und einer zweiten Versorgungspotentialebene 3. Zwischen der ersten und der zweiten Versorgungspotentialebene 2, 3 ist ein Zwischenkreiskondensator 4 verschaltet. Nicht dargestellt sind ein eingangsseitig vorhandener Gleichrichter sowie ein ausgangsseitig vorhandener Wechselrichter. Der

Bremschopper, der die Funktion eines Überspannungsbegrenzers 10 hat, besteht aus einer Serienschaltung aus einem steuerba ¬ ren Schaltelement 11 und einem Bremswiderstand 12. Der Brems ¬ chopper bzw. Überspannungsbegrenzer 10 ist dabei dem Zwi- schenkreiskondensator 4 zwischen der ersten und der zweiten

Versorgungspotentialebene 2, 3 parallel geschaltet. Das steu ¬ erbare Schaltelement 11 arbeitet als Schalter. Der Widerstand 12 wird mit Hilfe des steuerbaren Schaltelements 11 gepulst in den Zwischenkreis geschaltet, sodass die Spannung am Zwi- schenkreiskondensator 4 in Folge der durch einen Bremsvorgang des elektrischen Antriebs ansteigenden Spannung allmählich wieder abgesenkt wird. Die von der elektrischen Maschine während des Bremsvorgangs zurückgespeiste Energie wird damit in Wärme umgesetzt, solange, bis die über dem Zwischenkreiskon- densator 4 abfallende Zwischenkreisspannung unter eine voreingestellte Abschaltschwelle sinkt. Eine entsprechende Steu ¬ ereinheit zur Ansteuerung des steuerbaren Schaltelements 11 ist der Einfachheit halber nicht dargestellt. Wenn Energie an einer Stelle in dem Gleichspannungsnetz abgebaut werden muss, an der keine Kapazität zur Glättung vorhanden ist, wie dies bei dem in Fig. 1 gezeigten Zwischenkreis der Fall ist, kann der Bremschopper auch mit einer eigenen kleinen Kapazität versehen sein. Ein solcher Fall liegt bei- spielsweise am Ende eines langen Kabels oder am Ausgang einer Drossel vor einem Schaltelement vor. Letzteres ist exempla ¬ risch in Fig. 2 dargestellt. Fig. 2 zeigt einen Teil eines Gleichspannungsnetzes 1, bei dem in einer Leitung der ersten Versorgungspotentialebene 2 eine Drossel 5 und ein Schaltele- ment 6 seriell miteinander verschalten sind. Der Bremschop ¬ per, der den Überspannungsbegrenzer 10 ausbildet, ist an einem Knotenpunkt zwischen der Drossel 5 und dem Schaltelement 6 mit der ersten Versorgungspotentialebene 2 verbunden. Sein anderes Ende ist in bekannter Weise mit der zweiten Versorgungspotentialebene 3 verbunden. Der Bremschopper bzw. der Überspannungsbegrenzer 10 umfasst neben der Serienschaltung aus dem steuerbaren Schaltelement 11 und dem Widerstand 12 einen dazu parallel geschalteten Kondensator 13, der in den Phasen, in denen das steuerbare Schaltelement 11 sperrend ge ¬ schaltet ist, den von der Drossel 5 erzeugten Strom aufnehmen kann. Der Kondensator 13 ist dabei lediglich für die Energieaufnahme während des Ausschaltvorgangs des steuerbaren

Schaltelements 11 ausgelegt.

Ein Problem der in Figuren 1 und 2 beschriebenen Bremschopper besteht darin, dass für höhere Spannungen, insbesondere von mehr als 1000 V, die steuerbaren Schaltelemente entweder sehr teuer oder gar nicht verfügbar sind.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Spannungsbegrenzung für ein Gleichspannungsnetz anzugeben, das funktionell und/oder baulich verbessert ist.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen. Die Erfindung schafft eine Vorrichtung zur Spannungsbegrenzung für ein Gleichspannungsnetz, in dem zwischen einer ersten Versorgungspotentialebene und einer zweiten Versorgungs ¬ potentialebene des Gleichspannungsnetzes aus Schaltvorgängen resultierende Überspannungen auftreten. Die Vorrichtung um- fasst zumindest zwei zwischen der ersten Versorgungspotenti ¬ alebene und der zweiten Versorgungspotentialebene in Serie verschaltete Begrenzerzellen. Jede der Begrenzerzellen umfasst eine Anordnung aus einem steuerbaren Schaltelement, ei ¬ nem Entladewiderstand und einem Kondensator. Über den zumin- dest zwei Begrenzerzellen fällt die zwischen der ersten Versorgungspotentialebene und der zweiten Versorgungspotential ¬ ebene anliegende (Gesamt- ) Spannung ab. Im Betrieb der Vorrichtung wird in Abhängigkeit der über dem Kondensator einer jeweiligen Begrenzerzelle abfallenden Spannung deren steuerbares Schaltelement leitend oder sperrend geschaltet.

Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Vorrichtung zur Spannungs- begrenzung, nachfolgend auch als Spannungsbegrenzer oder

Überspannungsbegrenzer bezeichnet, ist modular aus mehreren Begrenzerzellen ausgebildet, welche in einer Serienschaltung zwischen der ersten und der zweiten Versorgungspotentialebene verschaltet sind. Durch die Reihenschaltung einer Mehrzahl von Begrenzerzellen fällt über den sperrend geschalteten steuerbaren Schaltelementen lediglich eine Teilspannung ab, sodass steuerbare Schaltelemente kleiner Spannung im Ver ¬ gleich zu einer einzigen Begrenzerzelle eingesetzt werden können. Dadurch können die steuerbaren Schaltelemente kosten- günstiger gewählt werden.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich durch das Vorhandensein des Kondensators in jeder Begrenzerzelle die Span ¬ nung am jeweiligen steuerbaren Schaltelement der Begrenzer- zelle nicht sprunghaft ändern kann. Dadurch ist eine Symmet- rierung, d.h. eine genaue zeitliche Ansteuerung der einzelnen steuerbaren Schaltelemente der Begrenzerzellen, zeitlich unkritisch . Die über den jeweiligen Begrenzerzellen abfallende Maximalspannung kann unabhängig voneinander geregelt werden. Dies bedeutet, eine übergeordnete Steuereinheit ist nicht erfor ¬ derlich, wenngleich möglich. Letzteres ist beispielsweise zweckmäßig, wenn die zwischen der ersten und der zweiten Ver- sorgungspotentialebene auftretende Spannung variabel einge ¬ stellt werden muss.

Eine zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, dass im Betrieb der Vorrichtung zur Spannungsbegrenzung zu einem gegebenen Zeit- punkt das steuerbare Schaltelement derjenigen Begrenzerzelle leitend geschaltet wird, über deren Kondensator die höchste Spannung im Vergleich zu den Spannungen der Kondensatoren der übrigen Begrenzerzellen anliegt. Mit anderen Worten werden die Spannungen über den Kondensatoren aller Begrenzerzellen separat ermittelt und miteinander verglichen. Das Schaltele ¬ ment derjenigen Begrenzerzelle, über dessen Kondensator die höchste Spannung abfällt, wird dann leitend geschaltet. Hier- durch ist sichergestellt, dass keine Überlastung des steuer ¬ baren Schaltelements einer jeweiligen Begrenzerzelle, auch bei hohen Überspannungen, auftreten kann.

Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, dass die steuerbaren Schaltelemente im Betrieb der Vorrichtung gepulst betrieben werden. Dies bedeutet, die jeweiligen Begrenzerele ¬ mente werden, wie dies bei einem herkömmlichen Bremschopper der Fall ist, gepulst („zerhackt") betrieben, um die Spannung zwischen der ersten und der zweiten Versorgungspotentialebene allmählich abzusenken. Es ist insbesondere möglich, von herkömmlichen Bremschoppern bekannte Steuereinheiten für die erfindungsgemäß vorgeschlagene Vorrichtung zur Spannungsabsenkung zu verwenden. Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, dass im Be ¬ trieb der Vorrichtung zur Spannungsbegrenzung zu einem gegebenen Zeitpunkt eine erste Teilanzahl der steuerbaren Schaltelemente der zumindest zwei Begrenzerzellen leitend und eine zweite Teilanzahl der steuerbaren Schaltelemente der zumin- dest zwei Begrenzerzellen sperrend geschaltet ist. Bei einer solchen Auslegung ist sichergestellt, dass auch bei einem auftretenden Kurzschluss, bei dem ein maximaler Ableitstrom zu handhaben ist, durch das gleichzeitige Aktivieren aller Begrenzerzellen (d.h. das gleichzeitige leitend schalten der jeweiligen steuerbaren Schaltelemente aller Begrenzerzellen) möglich ist. Dadurch kann insbesondere sichergestellt werden, dass auch bei einem Kurzschluss und dem in Folge dessen hohen Ableitstrom keine Schädigung der Bauelemente der Begrenzerzellen auftreten kann.

Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, dass die Anordnung eine Serienschaltung aus dem steuerbaren Schaltelement und dem Entladewiderstand umfasst und der Serienschal- b

tung der Kondensator parallel geschaltet ist. Bei einer sol ¬ chen Konfiguration kann das steuerbare Schaltelement ein IGBT (Insulated Gate Bipolar Transistor) sein. In einer anderen Ausgestaltung kann die Serienschaltung zusätzlich zu dem steuerbaren Schaltelement und dem Entladewiderstand eine Induktivität umfassen. Die Höhe der Induktivi ¬ tät wird zweckmäßigerweise in Abhängigkeit der Größe des Kon ¬ densators und/oder des Entladewiderstands derart gewählt, dass durch jede Begrenzerzelle ein RLC-Schwingkreis ausgebil ¬ det ist. Dies ermöglicht es, als steuerbares Schaltelement einen Thyristor zu wählen, da mit Hilfe des RLC-Schwingkrei- ses ein automatisches Löschen, d.h. sperrend schalten, des Thyristors möglich ist. Eine vereinfachte Ansteuerung ergibt sich dann, wenn das steuerbare Schaltelement als GTO (Gate Turn-Off Thyristor) ausgebildet ist oder der Thyristor mit einem Löschkreis versehen wird.

Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, dass die Anzahl der Begrenzerzellen größer als zwei ist. Die genaue Anzahl der Begrenzerzellen hängt von der Nennspannung zwischen der ersten und der zweiten Versorgungspotentialebene sowie der Spannungsfestigkeitsklasse des in den jeweiligen Begrenzerzellen zum Einsatz kommenden steuerbaren Schaltele- ments ab. Grundsätzlich ist die Funktionsfähigkeit bereits dann gewährleistet, wenn zwei Begrenzerzellen seriell hintereinander zwischen der ersten und der zweiten Versorgungspotentialebene verschaltet sind. Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, dass die Vorrichtung zur Spannungsbegrenzung eine Steuereinheit zum Ansteuern der jeweiligen Schaltelemente der Begrenzerzellen umfasst. Wie einleitend bereits erläutert, kann die Steuer ¬ einheit derart ausgestaltet sein, dass diese eine übergeord- nete Koordination des zeitlichen Ein- und Ausschaltverhaltens der steuerbaren Schaltelemente der verschiedenen Begrenzerzellen vornimmt. Die Steuereinheit kann jedoch auch derart ausgebildet sein, dass diese die Ansteuerung der steuerbaren Schaltelemente in Abhängigkeit der jeweils über den Kondensa ¬ toren der Begrenzerzellen anliegenden Spannung ausschließlich vornimmt .

Es ist weiterhin zweckmäßig, wenn die Nennspannung zwischen der ersten Versorgungspotentialebene und der zweiten Versor ¬ gungspotentialebene des Gleichspannungsnetzes größer als 1000 V ist. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass die Vorrichtung zur Spannungsbegrenzung insbesondere in Mittelspannungsnet ¬ zen, wie diese beispielsweise für Schiffe oder in industriel ¬ len Anlagen zum Einsatz kommen, vorgesehen ist.

Die Erfindung wird nachfolgend näher anhand von Ausführungs ¬ beispielen in der Zeichnung erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines bekannten Zwischenkreises eines Gleichspannungsnetzes mit einer als Bremschopper ausgebildeten Vorrichtung zur Spannungsbegrenzung;

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines bekannten Brems- choppers am Ausgang einer Drossel vor einem Schaltele ¬ ment ;

Fig. 3 eine schematische Darstellung einer ersten Ausgestal ¬ tungsvariante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Spannungsbegrenzung für ein Gleichspannungsnetz;

Fig. 4 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausgestaltungsvariante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Spannungsbegrenzung .

In den Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszei ¬ chen versehen.

Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Teils eines Gleichspannungsnetzes 1, von dem eine Leitung einer ersten Versorgungspotentialebene 2 und eine Leitung einer zweiten Versorgungspotentialebene 3 dargestellt ist. Zwischen den Leitungen der ersten und der zweiten Versorgungspotentialebene 2, 3 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zur Span ¬ nungsbegrenzung (nachfolgend als Spannungsbegrenzer oder Überspannungsbegrenzer bezeichnet) verschaltet. Der Überspannungsbegrenzer 10 umfasst eine Anzahl von n seriell zwischen der ersten und der zweiten Versorgungspotentialebene 2, 3 verschalteten Begrenzerzellen 10-1, 10-n. Die Anzahl n ist im vorliegenden Fall zwei oder größer. Die Anzahl der Begren- zerzellen 10-1,..., 10-n ist jeweils identisch aufgebaut und umfasst jeweils eine Anordnung aus einem steuerbaren Schalt ¬ element 11-i, einem Entladewider stand 12-i und einem Konden ¬ sator 13-i, wobei i = 1 bis n ist. In jeder der Begrenzerzel ¬ len 10-i sind das steuerbare Schaltelement 11-i und der Ent- ladewiderstand 12-i seriell miteinander verschaltet. Parallel zu dieser Serienschaltung aus dem steuerbaren Schaltelement 11-i und dem Entladewiderstand 12-i ist der Kondensator 13-i verschaltet . Der Knotenpunkt zwischen dem Entladewiderstand 12-1 und dem Kondensator 13-1 der ersten Begrenzerzelle 10-1 ist mit der Leitung der ersten Versorgungspotentialebene 2 verbunden. Der Knotenpunkt zwischen einem Lastanschluss des steuerbaren Schaltelements 11-1 und dem Kondensator 13-1 der ersten Be- grenzerzelle 10-1 ist mit dem Knotenpunkt aus Entladewider ¬ stand 12-2 und Kondensator 13-2 der darauffolgenden zweiten Begrenzerzelle 10-2 verschaltet. Die letzte Begrenzerzelle 10-n ist mit dem Knotenpunkt zwischen dem Hauptanschluss des steuerbaren Schaltelements 11-n und dem Kondensator 13-n mit der Leitung der zweiten Versorgungspotentialebene 3 verschal ¬ tet. Als steuerbare Schaltelemente 11-i sind in den Begren ¬ zerzellen 10-i IGBTs vorgesehen. Die Steueranschlüsse der IG- BTs sind mit einer nicht dargestellten Steuereinheit verbun ¬ den .

Eine zwischen den Leitungen der ersten und der zweiten Versorgungspotentialebene 2, 3 abfallende Gesamtspannung U ges teilt sich entsprechend der Anzahl n der Begrenzerzellen in Teilspannungen Ui , ... , U n auf, wobei eine jeweilige Teilspan ¬ nung U± über den jeweiligen BEgrenzerzellen 10-i abfällt.

Bei einer zwischen den Leitungen der ersten und der zweiten Versorgungspotentialebene 2,3 auftretenden Überspannung wird diese mit Hilfe der Vorrichtung 10 zur Spannungsbegrenzung allmählich abgebaut. Dazu werden die steuerbaren Schaltelemente 11-i der Begrenzerzellen 10-i mit zeitlichem Versatz gepulst betrieben. Entsprechend der Funktionsweise eines Bremschoppers wird, bei einem jeweils leitend geschalteten steuerbaren Schaltelement 11-i Strom durch den jeweils zugeordneten Entladewiderstand 12-i geführt und in Wärme umgewan ¬ delt. Wird das betreffende steuerbare Schaltelement 11-i sperrend geschaltet, so folgt über den zugeordneten Kondensa- tor 13-i der jeweiligen Begrenzerzelle 10-i eine Spannungs- pufferung, da der Strom nun in den Kondensator 13-i fließen kann .

Die Reihenschaltung der Begrenzerzellen und die Topologie der Anordnungen der Begrenzerzellen stellt sicher, dass sich in jeder Begrenzerzelle die Spannung am einzelnen IGBT nicht sprunghaft ändern kann und daher eine Symmetrierung, d.h. eine zeitliche Synchronisation des Ein- und Ausschaltverhaltens der steuerbaren Schaltelmente 13-i aller Begrenzerzellen 10- i, nicht erforderlich ist. Ermöglicht wird dies durch den je ¬ weils vorgesehenen Kondensator der Begrenzerzellen 10-i.

Die einzelnen Begrenzerzellen können ihre Maximalspannung unabhängig voneinander regeln, wobei keine übergeordnete Koor- dination durch die Steuereinheit zur Ansteuerung der steuerbaren Schaltelemente 11-i erforderlich ist. Die übergeordnete Koordination ist jedoch möglich, beispielsweise wenn eine variable Gesamtspannung U ge s eingestellt werden soll. Ein Vorteil des in Fig. 3 beschriebenen Aufbaus besteht da ¬ rin, dass als steuerbare Schaltelemente IGBTs kleiner Span ¬ nungsklassen, d.h. bis 1200 V, eingesetzt werden können, wenn von einer Nenn-Gesamtspannung U ges ausgegangen wird, die grö ¬ ßer als 1000 V ist.

Die Reihenschaltung der Kapazitäten der Kondensatoren 13-i in den Begrezerzellen 10-i liegt ggf. parallel zu einem zwischen den Leitungen der ersten und zweiten Versorgungspotentialebene 2, 3 verschalteten Zwischenkreiskondensator . Dadurch können die Kapazitäten der Kondensatoren 13-i die Funktion des Zwischenkreiskondensators zumindest teilweise ersetzen, so- dass der Zwischenkreiskondensator kleiner dimensioniert werden kann. Der Zwischenkreiskondensator und die Vorrichtung 10 zur Spannungsbegrenzung können in einer solchen Konfiguration, wie diese schematisch in Fig. 1 illustriert ist, dann als Einheit betrachtet werden.

Bei der Verwendung von IGBTs als steuerbare Schaltelemente 11-i ist zu berücksichtigen, dass diese in einem Fehlerfall, z.B. einem Kurzschluss, höchstens bis zum zwei bis dreifachen Nennstrom überlastbar sind. Die Auslegung bzw. die Wahl der Anzahl n der Begrenzerzellen 10-i erfolgt somit bevorzugt derart, dass zum Ableiten der bei Schaltvorgängen in dem Gleichspannungsnetz auftretenden Überspannungen zu einem gegebenen Zeitpunkt nicht alle steuerbare Schaltelemente 11-i aller Begrenzerzellen 10-i leitend geschaltet werden brau- chen. Umfasst die Vorrichtung 10 zur Spannungsbegrenzung beispielsweise n = 2 Begrenzerzellen, so ist zu einem gegebenen Zeitpunkt das steuerbare Schaltelement einer der Zellen lei ¬ tend und das steuerbare Schaltelement der anderen Begrenzer ¬ zelle sperrend geschaltet. Bei einer größeren Anzahl n von Begrenzerzellen kann eine andere Aufteilung gewählt werden. Das Ein- und Ausschalten der IGBTs erfolgt derart, dass der ¬ jenige IGBT einer Begrenzerelle 10-i leitend geschaltet wird, über dessen zugeordnetem Kondensator 13-i im Vergleich zu den Spannungen aller anderen Kondensatoren der übrigen Begrenzer- elemente 10-i die gerade höchste Spannung anliegt. Hierdurch ergibt sich automatisch und zufällig ein pulsierendes Ein- und Ausschalten jeweiliger steuerbarer Schaltelemente 11-i. Beim Auftreten eines Kurzschlusses, bei dem ein maximaler Ab- leitstrom auftreten kann, werden dann alle steuerbaren

Schaltelemente bzw. IGBTs 11-i gleichzeitig leitend geschal ¬ tet. Dadurch kann die Spannungsüberhöhung schnellstmöglich abgebaut werden, ohne einen Schaden an den Schaltelementen hervorzurufen.

Zur Handhabung größerer Spannungen und größerer Leistungen können als steuerbare Schaltelemente auch Thyristoren einge ¬ setzt werden. Ein solches Ausführungsbeispiel einer erfin- dungsgemäßen Vorrichtung 10 zur Spannungsbegrenzung ist schematisch in Fig. 4 dargestellt. Thyristoren weisen gegenüber IGBTs den Vorteil auf, dass diese den 10 bis 20-fachen Nenn ¬ strom zerstörungsfrei aushalten. Da Thyristoren jedoch nicht (ohne weiteres) abschaltbar sind, ist eine feinstufige Rege- lung der Spannung ohne weitere Maßnahmen nicht möglich. Durch das ausreichende serielle Verschalten von m Begrenzerzellen (wobei m vorzugsweise größer als n in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist) ist der Spannungshub jedoch selbst dann ge ¬ ring, wenn eine einzelne Begrenzerzelle beim Zünden des Thy- ristors vollständig entladen wird.

Beim Vorsehen von Thyristoren als steuerbare Schaltelemente 11-i, (wobei i = 1 bis m) wird zusätzlich zu der seriellen Verschaltung des steuerbaren Schaltelements 11-i und des Ent- ladewiderstands 12-i eine Induktivität 14-i vorgesehen. Die Größe der Induktivität 14-i einer jeweiligen Begrenzerzelle 10-i wird in Abhängigkeit der Größe der Kapazität des Konden ¬ sators 13-i und des Widerstands des Entladewiderstands 12-i gewählt. Hierdurch wird dann ein RLC-Schwingkreis in jeder Begrenzerzelle 10-i ausgebildet. Dadurch wird innerhalb einer Begrenzerzelle 10-i ein Nullstrom zum Löschen des jeweiligen Thyristors 11-i nach vollständiger Entladung des Kondensators 13-i erzeugt. Dadurch ist ein Selbstlöschen des Thyristors möglich .

Die Anzahl m der Begrenzerzellen 10-i beträgt bei der Verwendung von Thyristoren zumindest m = 3. Bei lediglich zwei Begrenzerzellen, d.h. m = 2, würde jeder Kondensator 13-i die Gesamtspannung U ges , die zwischen der ersten und der zweiten Versorgungspotentialebene 2, 3 auftritt, aufnehmen müssen, unter der Annahme, dass nicht alle Thyristoren aller Begrenzerelemente gleichzeitig leitend geschaltet sind.

In der praktischen Realisierung könnte als Anzahl m = 20 gewählt werden, wobei zu einem gegebenen Zeitpunkt z.B. drei Thyristoren von drei unterschiedlichen Begrenzerzellen leitend geschaltet würden. Diese Überdimensionierung ist zweck- mäßig, da eine symmetrische Spannungsaufteilung über die je ¬ weiligen Begrenzerelemente 10-i in dieser Konfiguration nicht möglich ist.