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Title:
APPARATUS AND METHOD FOR PRESENTING THREADS AND TEXTILE MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/001969
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an apparatus for presenting threads for loop-forming tools, arranged in at least one row, of a textile machine having a thread guide apparatus having at least one rotary element (4, 5, 20, 21, 30, 31, 40, 41) having at least one thread guide (20a, 20b, 21a, 21b, 30a, 30b, 40a, 40b), said thread guide apparatus being configured to lay a thread back and forth in two directions (HI, HR) in each case in front of a row of the tools in an entire stroke range (BG). The thread guide apparatus has at least two rotary elements (4, 5) arranged as a pair, wherein the rotary elements (4, 5, 20, 21, 30, 31, 40, 41) of a pair are arranged eccentrically with respect to one another and one above another in the axial direction, and wherein the rotary elements (4, 5) of a pair are drivable in opposite directions of rotation (R1, R2). Each rotary element (4, 5, 20, 21, 30, 31, 40, 41) has at least one thread guide (4a, 4b, 4c, 5a, 4b, 4c, 20a, 20b, 21a, 21b, 30a, 30b, 40a, 40b), configured as a driver element, for laying the thread in one of the directions (HI, HR).

Inventors:
WEBER MARCUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/065699
Publication Date:
January 03, 2019
Filing Date:
June 13, 2018
Export Citation:
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Assignee:
NIEDERRHEIN HOCHSCHULE (DE)
International Classes:
D04B23/12
Foreign References:
DE1941726A11971-02-25
DE1920477A11970-11-12
DD99402A61973-08-13
DE1268305B1968-05-16
DE1760860A11971-12-09
DE1920477A11970-11-12
DE2035007A11972-01-20
DE2401050A11975-07-17
DE8302278U11984-07-12
Attorney, Agent or Firm:
FITZNER & FRESE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Vorrichtung zum Vorlegen von Fäden für maschenbildenden, in mindestens einer Reihe angeordneten Werkzeugen einer Textilmaschine

mit einer Fadenführervorrichtung mit mindestens einem Drehelement (4, 5, 20, 21 , 30, 31 , 40, 41 )

mit mindestens einem Fadenführer (4a, 4b, 4c, 5a, 5b, 5c, 20a, 20b, 21 a, 21 b, 30a, 30b, 40a, 40b),

wobei die Fadenführervorichtung dazu ausgebildet ist, einen Faden in einem gesamten Hubbereich (B) jeweils vor der Reihe der Werkzeuge in zwei Richtungen (Hl, HR) hin- und her zu verlegen, dadurch gekennzeichnet, dass

die Fadenführervorrichtung mindestens zwei als Paar angeordnete Drehelemente (4, 5, 20, 21 , 30, 31 , 40, 41 ) aufweist, wobei die Drehelemente (4, 5, 20, 21 , 30, 31 , 40, 41 ) eines Paares in Achsrichtung übereinander angeordnet sind und in entgegengesetzte Drehrichtungen (R1 , R2) antreibbar sind,

wobei jedes Drehelement (4, 5, 20, 21 , 30, 31 , 40, 41 ) mindestens einen als

Mitnehmerelement ausgebildeten Fadenführer (4a, 4b, 4c, 5a, 4b, 4c, 20a, 20b, 21 a, 21 b, 30a, 30b, 40a, 40b) zum Verlegen des Fadens (2) in eine der Richtungen (Hl, HR) aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , gekennzeichnet durch eine Zuführvorrichtung, die dazu ausgebildet ist, den in einer Richtung (Hl, HR) verlegten Faden den Werkzeugen zuzuführen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Halteeinrichtung mit zwei Halteelementen, die im Bereich Umkehrstellen des Fadens im Abstand des gesamten Hubbereiches (B, BG) angeordnet sind, wobei die Halteeinrichtungen dazu ausgebildet sind, den von der Fadenführervorrichtung in eine Richtung (Hl, HR) verlegten Faden aufzunehmen und den Werkzeugen zuzuführen.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehelemente (4, 5, 20, 21 , 30, 31 , 40, 41 ) mindestens zwei Fadenführer (4a, 4b, 4c, 5a, 5b, 5c, 20a, 20b, 21 a, 21 b, 30a, 30b, 40a, 40b) aufweisen.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenführervorrichtung eine Anzahl (N) von Paare mit jeweils zwei Drehelementen (20, 21 , 30, 31 , 40, 41 ) aufweist, wobei die Paare nebeneinander angeordnet sind und jedes Paar den Faden über einen Hubbereich (BT) verlegt, der einem gesamten Hubbereich (BG) geteilt durch die Anzahl (N) der Paare entspricht.

6. Textilmaschine mit mindestens einer Reihe von maschenbildenden Werkzeugen, gekennzeichnet durch jeweils einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 für jede Reihe von Werkzeugen.

7. Verfahren zum Vorlegen von Fäden für maschenbildenden, in mindestens einer Reihe angeordneten Werkzeugen einer Textilmaschine,

mit einer Fadenführervorrichtung mit mindestens einem Drehelement (4, 5, 20, 21 , 30, 31 , 40, 41 ) mit mindestens einem Fadenführer (4a, 4b, 4c, 5a, 5b, 5c, 20a, 20b, 21 a, 21 b, 30a, 30b, 40a, 40b),

wobei durch die Fadenführervorrichtung ein Faden in einem gesamten Hubbereich (B) jeweils vor der Reihe der Werkzeuge in zwei Richtungen (Hl, HR) hin- und her verlegt wird,

dadurch gekennzeichnet, dass

mindestens zwei als Paar angeordnete Drehelemente (4, 5, 20, 21 , 30, 31 , 40, 41 ) der Fadenführervorrichtung, die in Achsrichtung übereinander angeordnet sind, in entgegengesetzte Drehrichtungen (R1 , R2) angetrieben werden,

wobei durch jedes Drehelement (4, 5, 20, 21 , 30, 31 , 40, 41 ) mit mindestens einem als Mitnehmerelement ausgebildete Fadenführer (4a, 4b, 4c, 5a, 5b, 5c, 20a, 20b, 21 a, 21 b, 30a, 30b, 40a, 40b) der Faden in eine der Richtungen (Hl, HR) verlegt wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Zuführvorrichtung der in einer Richtung (H l, HR) verlegte Faden den Werkzeugen zugeführt wird.

9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass durch zwei

Halteeinrichtungen, die im Bereich Umkehrstellen des Fadens im Abstand des gesamten Hubbereiches (B, BG) angeordnet sind, den jeweils in einer Richtung (H l, HR) verlegten Faden aufgenommen und den Werkzeugen zugeführt wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils durch ein Paar einer Anzahl (N) von nebeneinander angeordneten Paaren mit jeweils zwei Drehelementen (20, 21 , 30, 31 , 40, 41 ) der Fadenführervorrichtung der Faden über einen Hubbereich (BT) verlegt wird, der dem gesamten Hubbereich (BG) geteilt durch die Anzahl (N) der Paare entspricht.

Description:
VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUM VORLEGEN VON FÄDEN UND TEXTILMASCHINE

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Vorlegen von Fäden für maschenbildende Werkzeuge einer Textilmaschine, die in mindestens einer Reihe angeordnet sind, und eine entsprechende Textilmaschine.

Eine als Kettenwirkmaschine, insbesondere als Raschelmaschine, ausgebildete Textilmaschine, ist zum Beispiel in der DE 1 268 305 A beschrieben. Ein als Schussfaden ausgebildeter Faden wird durch einen Fadenführer einer Langschusseinrichtung, der mittels eines Betätigungszylinders zwischen zwei Umkehrpunkten bewegbar ist, während eines Maschenbildungsvorgangs etwa parallel zur Wirknadelreihe an deren Rückseite vorgelegt. Zum Zeitpunkt der Abschlagstellung der Nadeln quer zur Nadelreihe wird der Schussfaden unter der Wirkung von Saugdüsen auf die Vorderseite der Wirknadelreihe gebracht.

Da der Fadenführer zwischen den Umkehrpunkten beschleunigt und abgebremst werden muss, ist die Geschwindigkeit, mit der der Fadenführer mittels des Betätigungszylinders bewegt werden kann, begrenzt.

Aus der DE 17 60 860 C3 ist eine Vorrichtung zum Vorlegen von Schussfäden für Kettenwirkmaschinen, insbesondere für Raschelmaschinen, bekannt, bei der ein auf einer Umlaufbahn geführter Fadenführer vorgesehen ist. Es ist ein als Stab ausgebildetes Drehelement, an dessen Ende der Fadenführer angeordnet ist. Der Stab ist um eine senkrecht zu seiner Erstreckungsrichtung gerichtete Achse in einer Drehrichtung drehbar. Der Schussfaden ist von der Spule durch die Achse des Stabes zu dem Fadenführer geführt. Im Bereich der Warenbahnkanten sind Halteelemente vorgesehen, um welche die Schussfäden durch den Fadenführer herum gelegt werden können. Der Antrieb für die Halteelemente ist derart auf die Drehbewegung des Stabes abgestimmt, dass sich die Schussfäden zwischen den Halteelementen nicht kreuzen. Die Halteelemente dienen zugleich als Führungsglieder zum Anlegen der Schussfäden an die Kettfäden.

Eine Kettenwirkmaschine, insbesondere Raschelmaschine, mit einer Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens ist aus der DE 1 920 477 A bekannt. Der Schussfaden wird durch über im Bereich der Warenbahnkanten angeordnete Halteorgane außerhalb der Nadelzone bereitgelegt und mittels Führungsglieder an die Kettfäden angelegt. Zum Bereitlegen des Schussfadens sind mehrere auf einer Umlaufbahn geführte Fadenführer vorgesehen, denen jeweils ein mit ihm synchron umlaufender Spulenhalter zugeordnet ist. Zwischen den Fadenführern und den Wirknadeln sind Speicherglieder zur Aufnahme mehrerer der Warenbreite entsprechenden Schussfadenlängen angeordnet.

Eine Vorrichtung zum Bereitlegen von Schussfäden an Kettenwirkmaschinen ist in der DE 20 35 007 A beschrieben. Die Vorrichtung umfasst einen aus einem Rohr bestehenden Fadenführer, der von einem umlaufenden Band über Umkehrpunkte im Bereich der Warenbahnkanten geführt ist. Es sind Speichervorrichtungen vorgesehen, die die einzelnen Schussfadenlängen aufnehmen und die in Richtung auf die Wirkwerkzeuge bewegt werden.

Eine Kettenwirkmaschine, insbesondere Raschelmaschine, zur Herstellung von Kette nwirkware mit Langschussfäden mit einer Vorrichtung zum endlosen Vorlegen mehrere Schussfäden ist in der DE 24 01 050 beschrieben. Ein Wagen legt die Schussfäden in beiderseitig angeordneten Transportbänder, durch die die Schussfäden zu den Wirkwerkzeugen geführt sind.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Vorlegen von Fäden für maschenbildende Werkzeuge einer Textilmaschine und eine entsprechende Textilmaschine zu entwickeln, wobei die Fäden mit hohen Geschwindigkeiten den Werkzeugen vorgelegt werden. Insbesondere soll die Geschwindigkeit des Hin- und Herverlegens erhöht werden.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.

Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Vorlegen von Fäden für maschenbildende Werkzeuge einer Textilmaschine, die in mindestens einer Reihe angeordnet sind, umfasst eine Fadenführervorrichtung, die mindestens eine Drehelement mit mindestens einem Fadenführer aufweist. Die Fadenführervorrichtung ist dazu ausgebildet, einen Schussfaden im Bereich vor sich über einen Hubbereich erstreckende Werkzeugen der Textilmaschine in zwei Richtungen hin- und her zu verlegen.

Die Fadenführervorrichtung weist mindestens zwei als Paar angeordnete Drehelemente auf, wobei die Drehelemente eines Paares in Achsrichtung übereinander angeordnet sind und in entgegengesetzte Drehrichtungen antreibbar sind. Jedes Drehelement umfasst mindestens einen als Mitnehmerelement ausgebildeten Fadenführer zum Verlegen des Schussfadens in eine der Richtungen.

In einer Ausführungsform sind die Mitnehmerelemente als Mitnehmerflügel ausgebildet. Die Ausbildung der Fadenführer als Mitnehmerflügel ermöglicht eine einfache Fadenführung ohne Aufwand durch Röhrchen oder Ösen. Sogenannte Changiervorrichtungen mit gegensinnig angetriebenen Rotoren sind zum Aufspulen von Fäden zu Kreuzspulen bekannt. Die DE 83 02 278 beschreibt eine Aufspulmaschine zum Aufspulen von Fäden auf Spulenhülsen mit einer Changiervorrichtung, durch die der Faden über eine der Spulenlänge im wesentlichen entsprechenden Changierhub im wesentlichen quer zur Laufrichtung hin- und herverlegt wird. Die Changiereinrichtung umfasst zwei exzentrisch zueinander gelagerte, gegensinnig drehend angetriebene Rotoren. Jeder der Rotoren hat mindestens zwei Mitnehmerarme, wobei die Mitnehmerarme der beiden Rotoren in zwei eng benachbarten, vom Fadenverlauf durchdrungenen Drehebenen umlaufen.

Im Unterschied zum Aufspulen von sich drehenden Kreuzspulen wird mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Faden den Werkzeugen vorgelegt, d.h. bereitgestellt, und bei der Maschenbildung aufgenommen.

Eine Fadenführervorrichtung mit mindestens zwei rotierenden Fadenführeren für je eine Richtung der Hin- und Herbewegung vor den maschenbildenden Werkzeugen ermöglicht eine wesentlich höhere Geschwindigkeit des Verlegens des Fadens als bei bekannten Fadenführervorrichtungen. Dies vereinfacht die Vorlage des Fadens und damit den gesamten maschinellen Aufwand der Textilmaschine.

Bei Kettenwirkmaschinen können mit der Fadenführervorrichtung, mit denen ein Schussfaden hin- und her verlegt wird, Geschwindigkeiten von zum Beispiel 1500 Meter pro Minute erreicht werden. Diese Geschwindigkeit ist für bestimmte Kettenwirkmaschinen, zum Beispiel für viele Raschelmaschinen, ausreichend, den Schussfaden ohne zusätzliche Speichervorrichtung vorzulegen.

Der Einsatz dieser schnellen Fadenführervorrichtung bietet neue Einsatzmöglichkeiten, z. B. auf den Gebieten der Herstellung von Netzen, Verstärkungstextilien, Geotextilien oder Spitzen.

In einer Ausführungsform ist die Fadenführervorrichtung dazu ausgebildet, den Faden über einen Hubbereich pro Paar von Drehelementen von 0,05 cm bis 100 cm, insbesondere von 0,5 cm bis 50 cm vorzulegen.

In einer Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Zuführvorrichtung auf, die dazu ausgebildet ist, den in einer Richtung verlegten Faden den Werkzeugen zuzuführen. Die Zuführvorrichtung ist zum Beispiel als ein sich entlang der Werkzeuge erstreckender Greifer ausgebildet. In einer Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Halteeinrichtung mit zwei Haltelementen auf, die im Bereich von Umkehrstellen des Fadens im Abstand des Hubbereiches angeordnet sind. Jedes Halteelement ist dazu ausgebildet, den von der Fadenführervorrichtung in eine Richtung verlegten Faden aufzunehmen.

In einem Beispiel ist die Halteeinrichtung dazu ausgebildet, den gehaltenen Faden den Werkzeugen zuzuführen. In einem alternativen Beispiel ist neben der Halteeinrichtung eine Zuführvorrichtung vorgesehen.

Eine Fadenführervorrichtung mit zwei rotierenden Fadenführern für je eine Richtung der Hin- und Herbewegung ermöglicht es, eine Phasenverschiebung zwischen den beiden Fadenführeren einzustellen.

Als konstante Phasenverschiebung wird der Winkel zwischen der Startposition des ersten Fadenführers des oberen Drehelementes eines Paares, der den Faden in die eine Richtung hinverlegt, und der Startposition des den Faden übernehmenden zweiten Fadenführers des unteren Drehelementes, der den Faden in die Richtung zurück (her) verlegt, bezeichnet, wenn sich die beiden Drehelemente mit gleicher Drehgeschwindigkeit in entgegengesetzte Richtungen drehen. Eine sich ändernde Phasenverschiebung wird durch unterschiedliche Drehgeschwindigkeiten der Drehelemente eines Paares hergestellt.

In einem Beispiel eines Paares mit zwei Drehelementen weist jedes Drehelement einen als Mitnehmerflügel ausgebildeten Fadenführer aus. Jeder Fadenführer ist dazu ausgebildet, den Faden bei einer halben Umdrehung, d.h. einer Drehung um 180°, über den Hubbereich in eine Richtung zu verlegen. Bei einer Phasenverschiebung der beiden Fadenführer der in entgegengesetzte Drehrichtungen angetriebenen Drehelemente von 0°, d.h. bei gleicher Startposition, wird der Faden abwechselnd durch den einen und den anderen Fadenführer hin- und herverlegt.

In einer Alternative dieses Beispiels ist jeder Fadenführer ist dazu ausgebildet, den Faden bei einem Viertel einer Umdrehung, d.h. einer Drehung um 90°, über den Hubbereich in einer Richtung zu verlegen. Bei einer Phasenverschiebung der beiden Fadenführer der in entgegengesetzte Drehrichtungen angetriebenen Drehelemente von 180° wird der Faden durch einen Fadenführer in eine Richtung hin verlegt, an einer Fadenumkehrstelle gehalten, durch den anderen Fadenführer in die andere Richtung her verlegt und wiederum an der Fadenumkehrstelle gehalten. Der Faden wird zum Beispiel in einer Zuführvorrichtung oder an den Fadenumkehrstellen durch die Halteeinrichtung gehalten. In einer Ausführungsform weisen die Drehelemente jeweils mindestens zwei Fadenführer auf. Bei einer Umdrehung des entsprechenden Drehelementes kann der Faden bei zum Beispiel zwei Fadenführern eines Drehelementes zweimal in die dazugehörige Richtung verlegt werden.

In einer Ausführungsform sind die z. B. als Mitnehmerflügel ausgebildeten Fadenführer eines Drehelementes gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnet.

In einer Alternative sind sie ungleich am Umfang verteilt angeordnet.

In einer Ausführungsform weist die Fadenführervorrichtung eine Anzahl von Paaren mit jeweils zwei Drehelementen auf. Die Paare sind nebeneinander angeordnet. Die Fadenführervorrichtung ist dazu ausgebildet, dass durch jedes Paar der Faden über einen Hubbereich verlegt wird, der einem gesamten Hubbereich geteilt durch die Anzahl der Paare entspricht. Dabei wird der in eine Richtung zu verlegende Faden von einem Paar von Drehelementen auf das nächste Paar übergeben. Die Baugröße der Drehelemente wird mit zunehmenden Hubbereich größer und stößt an die Grenzen des in der Textilmaschine zur Verfügung stehenden Platzes. Bei der Anordnung mehrerer Paare nebeneinander lässt sich die Baugröße verringern bzw. die Hubbreite vergrößern. Bei der Anordnung mehrerer Paare von Drehelementen ist ein gesamter Hubbereich bis etwa 600 cm möglich.

Eine erfindungsgemäße Textilmaschine mit mindestens einer Reihe von maschinenbildenden Werkzeugen weist jeweils einer der oben beschriebenen Vorrichtung für jede Reihe von Werkzeugen auf.

Textilmaschinen mit maschenbildenden Werkzeugen, die in mindestens einer Reihe angeordnet sind, zum Beispiel Kettenwirkmaschine, nämlich Kettenwirkautomaten, Raschelmaschinen und Häkelgalonmaschinen, sowie Nähwirkmaschinen und Flachstrickmaschinen. Ein den als Wirkwerkzeuge bezeichneten Werkzeugen einer Kettenwirkmaschine oder einer Nähwirkmaschine oder Strickwerkzeuge bzw. einer Flachstrickmaschine vorzulegender Faden ist als Kettfaden oder als Schussfaden ausgebildet.

Beim Vorlegen des Fadens für die maschenbildenden Wekrzeuge wird der zumindest in eine Richtung verlegte Faden vor, hinter oder über die Werkzeuge gelegt.

Die Merkmale und Vorteile der Verfahrensansprüche stimmen mit denen der entsprechenden Vorrichtungsansprüchen im wesentlichen überein.

Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellter Beispiele weiter erläutert. Die dargestellten Beispiele betreffen erfindungsgemäße als Kettenwirkmaschinen ausgebildete Textilmaschinen mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Vorlegen von Fäden für eine Textilmaschine, und zwar zum Vorlegen von Schussfäden für die Kettenwirkmaschine ausgebildet sind. Es zeigen:

Fig. 1 ein Darstellung des Prinzips eines Kettengewirks mit einem Schussfaden; Fig. 2a eine schematische und perspektivische Darstellung eines Paares von

Drehelementen einer ersten erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Vorlegen von Fäden in einer ersten Position;

Fig. 2b eine der Fig. 2a entsprechende schematische Darstellung in einer zweiten

Position;

Fig. 3 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen als

Kettenwirkmaschine ausgebildeten Textilmaschine mit der

erfindungsgemäßen Vorrichtung des ersten Beispiels;

Fig. 4 ein Darstellung des Prinzips eines weiteren Kettengewirks mit einem

Schussfaden; und

Fig. 5 eine schematische Darstellung von drei Paaren von Drehelementen einer

zweiten erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Vorlegen von Fäden.

Erstes Beispiel

Im ersten Beispiel ist die Textilmaschine als eine Kettenwirkmaschine mit einer Vorrichtung zum Vorlegen von als Schussfäden ausgebildeten Fäden vor in einer Reihe angeordneten, als Wirkwerkzeuge ausgebildeten Werkzeugen.

In Figur 1 ist ein Abschnitt eines schmalen Bandes eines Kettengewirks schematisch dargestellt, das durch die Kettenwirkmaschine herstellbar ist. Die Kettenwirkmaschine ist zum Beispiel als ein RL-Raschelmaschine mit einer Reihe von Wirkwerkzeugen ausgebildet, wobei RL rechts-links-Maschenfolge bedeutet. In dem dargestellten Beispiel ist das Kettengewirk aus fünf Maschen bildenden Kettfäden 1 und einem Schussfaden 2 hergestellt. Figur 1 zeigt eine angeschnittene Maschenreihe und vier vollständige Maschenreihen mit drei Schussumkehrstellen 3.

Die Vorrichtung zum Vorlegen des Schussfadens für die Wirkwerkzeuge weist eine Fadenführervorrichtung auf. Die Figuren 2a und 2b zeigen anhand einer perspektivischen Darstellung das Prinzip der Fadenführervorrichtung Sie ist dazu ausgebildet, den Schussfaden 2 im Bereich vor den Wirkwerkzeugen der Kettenwirkmaschine, die sich über eine, in Figur 2b angedeuteten, gesamten Hubbereich B erstrecken, in zwei Richtungen Hl, HR hin- und her zu verlegen.

Die Fadenführervorrichtung weist zwei als Paar angeordnete Drehelemente 4, 5 auf. Die Drehelemente 4, 5 sind vor einer Reihe von Wirkwerkzeugen angeordnet, wobei in den Figuren 2a, 2b Abschlagplatinen 6 und fünf Zugennadeln 7 der Wirkwerkzeuge der Kettenwirkmaschine zu sehen sind. Die Drehelemente 4, 5 des Paares sind in Richtung ihrer gemeinsamen Drehachse D, die in Figur 3 eingezeichnet ist, übereinander angeordnet. Die Drehelemente 4, 5 des Paares sind in entgegengesetzte Drehrichtungen R1 , R2 antreibbar. Das Drehelement 4 ist in dem in den Figuren 2a, 2b dargestellten Beispiel oberhalb des Drehelementes 5 angeordnet. In diesem Beispiel verläuft die Drehachse der beiden Drehelemente 4, 5 parallel zur Bewegungsrichtung RZ der Zungennadeln 7 und damit senkrecht zu der Reihe der Wirkwerkzeuge.

Jedes Drehelement 4, 5 weist drei als Mitnehmerflügel ausgebildete Fadenführer 4a, 4b, 4c, 5a, 5b, 5c zum Verlegen des Schussfadens 2 in eine der Richtungen Hl, HR auf.

In einer in Figur 2a dargestellten ersten Position sind die in den Figuren 2a und 2b von oben kommenden Kettfäden 1 zur Bildung einer nächsten Masche oberhalb der Zunge 7a der Zungennadel 7 um die Zungennadeln 7 geführt. Die Kettfäden 1 bilden unterhalb der Zunge 7a der Zungennadel 7 jeweils eine Masche, in die bereits ein in der Figur 2a von links nach rechts verlaufender Gewirkabschnitt 2G des Schussfadens 2 aufgenommen ist. In Figur 2a ist der Schussfaden 2 ausgehend von der Schussumkehrstelle 3 durch den Fadenführer 4a des Drehelementes 4 in Richtung Hl vor zwei Zungennadeln 7 verlegt.

Figur 2b zeigt die Übergabe des Schussfadens 2 von dem Fadenführer 4a des oberen Drehelementes 4 an den Fadenführer 5a des unteren Drehelementes 5. Die Zungennadeln sind in einer Abschlagposition.

Figur 3 zeigt nicht maßstäblich und schematisch die Kettenwirkmaschine mit der Vorrichtung zum Vorlegen des Schussfadens 2 vor die Wirkwerkzeuge, und zwar anhand eines schematischen vertikalen Querschnitts. Die Fadenführervorrichtung mit den Drehelementen 4 und 5 sind vor den Wirkwerkzeugen 7 der Wirkmaschine angeordnet ist. Die Position der Drehelemente c4, 5 entspricht der der Figur 2a.

Von den Wirkwerkzeugen sind eine der Zungennadeln 7, eine der Abschlagplatinen 6, eine der Lochnadeln 8 und einer der Kettfäden 1 dargestellt. Die Kettfäden 1 sind durch die Lochnadeln 8 zu der Zungennadeln 7 geführt. Der Schussfaden 2 ist von einer Spule 9 zu dem Fadenführer 4a des Drehelementes 4 geführt, durch den er vor die Zungennadel 7 unterhalb der Zungen 7a verlegt ist.

Die Drehelemente 4, 5 eines Paares sind so angeordnet, dass die umlaufenden Fadenführer 4a, 4b, 4c, 5a, 5b, 5c den Fadenlauf des Schussfadens 2 von der Spule 9 zu den Wirkwerkzeugen kreuzen.

Die Kettenwirkmaschine ist durch eine hintere Seitenwand 10 und ein Fundament 1 1 angedeutet. Die Kettenwirkmaschine weist zum Abzug des hinter den Wirkwerkzeugen, in Figur 3 auf der linken Seite, hergestellten Kettengewirks KG in Abzugsrichtung P ein Walzenpaar 12 und einen Aufwickelbaum 13 auf.

In Betrieb wird durch die Fadenführervorrichtung der Schussfaden 1 im Bereich vor den sich über die gesamte Hubbreite B erstreckende Wirkwerkzeugen der Kettenwirkmaschine in zwei Richtungen Hl, HR hin- und her zu verlegt.

Die als Paar angeordneten Drehelemente 4, 5 der Fadenführervorrichung werden in Achsrichtung übereinander und in entgegengesetzte Drehrichtungen R1 , R2 angetrieben. Der Schussfaden 2 wird durch die als Mitnehmerflügel ausgebildeten Fadenführer 4a, 4b, 4c, 5a, 5b, 5c eines Drehelementes 4, 5 jeweils in eine der Richtungen Hl, HR verlegt. D.h. durch die umlaufenden Fadenführer 4a, 4b, 4c, 5a, 5b, 5c der Drehelemente 4, 5 eines Paares wird im Fadenlauf des Schussfadens 2 von der Spule 9 zu den Wirkwerkzeugen der Schussfaden 2 erfasst, hin- und her verlegt und so den Wirkwerkzeugen vorgelegt.

Der Schussfaden 2 wird durch die Fadenführer 4a, 4b, 4c des Drehelementes 4 in Richtung Hl, in den Figuren 2a, 2b von rechts nach links, und durch die Fadenführer 5a, 5b, 5c des Drehelementes 5 in Richtung HR, in den Figuren 2a, 2b von links nach rechts verlegt. Dabei wird der Schussfaden 2 abwechselnd durch die Fadenführer 4a, 4b, 4c des Drehelementes 4 und die Fadenführer 5a, 5b, 5c des Drehelementes 5 geführt. Dazu wird zum Beispiel, wie in Figur 2b gezeigt, der Schussfaden 2 durch den Fadenführer 5b von dem Fadenführer 4a übernommen.

In einem alternativen Beispiel verläuft die Drehachse der beiden Drehelemente in einem spitzen Winkel zur Bewegungsrichtung RZ der Zungennadeln 7.

In einem alternativen Beispiel sind die beiden Drehelemente eines Paares parallel zu der Reihe der Wirkwerkzeuge exzentrisch angeordnet.

In einem alternativen Beispiel ist die Kettenwirkmaschine als eine RR-Raschelmaschine mit zwei Reihe von Wirkwerkzeugen ausgebildet. Die Kettenwirkmaschine weist für jede der beiden Reihen eine Vorrichtung zum Vorlegen eines Schussfadens auf. Zweites Beispiel

Das zweite Beispiel entspricht dem ersten Beispiel bis auf die im folgenden beschreibenen Merkmale.

In Figur 4 ist ein Abschnitt eines schmalen Bandes eines Kettengewirks KG schematisch dargestellt. In dem dargestellten Beispiel ist das Kettengewirk KG aus neun Maschen bildenden Kettfäden 1 und einem Schussfaden 2 hergestellt. Figur 1 zeigt eine angeschnittene Maschenreihe und neun vollständige Maschenreihen. Der Schussfaden 2 ist in den oberen fünf Maschenreihen mit fünf Schussumkehrstellen 3 um alle Maschen einer Reihe geführt. In den unteren vier Maschenreihen ist der Schussfaden 2 nur durch einen Teil der Maschen, nämlich durch vier Maschen, führt, wobei neben einer weiteren äußeren Schussumkehrstelle 3 zwei innere Schussumkehrstellen 3i gebildet sind.

Figur 5 zeigt das Prinzip einer Fadenführervorrichtung der Vorrichtung des zweiten Beispiels. Die Fadenführervorrichtung umfasst eine Anzahl N von drei Paaren mit jeweils zwei Drehelementen 20, 21 , 30, 31 , 40, 41 , die jeweils zwei als Mitnehmerflügel ausgebildete Fadenführer 20a, 20b, 21 a, 21 b, 30a, 30b, 31 a, 31 b, 40a, 40b, 41 a, 41 b aufweisen. Die drei Paare sind entlang eines gesamten Hubbereiches BG nebeneinander angeordnet. Jedes Paar ist dazu ausgebildet, den Schussfaden über einen Teilhubbereich BT zu verlegen. Der Hubbereich BT entspricht dem gesamten Hubbereich BG geteilt durch die Anzahl N der Paare, d.h. geteilt durch 3.

Der Hubbereich BT eines Paares von Drehelementen 20, 21 , 30, 31 , 40, 41 beträgt in diesem Beispiel, 3 cm. Der gesamte Hubbereich BG beträgt z. B. 9 cm.

Im Betrieb wird jeweils durch ein Paar der drei nebeneinander angeordneten Paaren mit jeweils zwei Drehelementen 20, 21 , 30, 31 , 40, 41 der Schussfaden 2 über einen Hubbereich BT verlegt, der dem gesamten Hubbereich BG geteilt durch die Anzahl N der Paare entspricht. Dies ist für die oberen fünf Maschenreihen des in Figur 4 gezeigten Kettengewirks KG dargestellt.

In den unteren vier Maschenreihen des in Figur 4 gezeigten Kettengewirks KG wird der Schussfaden 2 durch das rechte Paar Drehelemente 20, 21 über die rechten drei Maschen verlegt und durch das mittlere Paar Drehelemente 30, 31 über eine Masche verlegt.

In einer Alternative beträgt der Hubbereich eines Paares von Drehelementen 0,5 cm bis 50 cm. In einer Alternative eines Kettengewirks sind mehrere Lagen von Schussfäden vorgesehen.

Dabei werden mehrere Schussfäden durch mehrere Paare von Drehelementen der Fadenführervorrichtung gleichzeitig hin- und her verlegt und übereinander den Wirkwerkzeugen vorgelegt.

Derartige Kettengewirke sind im Leichtbau zum Beispiel für Coposite Strukturen in Windkrafträdern oder in Automobilen einsetzbar.

Bezugszeichenliste

1 Kettfaden B Hubbereich

2 Schussfaden RZ Richtung

2G Gewirkabschnitt R1 Drehrichtung

2S Spulenabschnitt R2 Drehrichtung

3 Schussumkehrstelle H l Richtung

4 Drehelement HR Richtung

4a-4c Fadenführer P Abzugsrichtung

5 Drehelement KG Kettengewirk

5a-5c Fadenführer BG gesamter Hubbereich

6 Abschlagplatine BT Hubbereich eines Paares

7 Zungennadel

7a Zunge

8 Lochnadel

9 Spule

10 Seitenwand

1 1 Fundament

12 Walzenpaar

13 Aufwickelbaum

20, 21 Drehelemente

20a, 20b, 21 a, 21 b Fadenführer

30, 31 Drehelemente

30a, 30b, 31 a, 31 b Fadenführer

40, 41 Drehelemente

40a, 40b, 41 a, 41 b Fadenführer