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Title:
APPARATUS AND METHOD FOR PRODUCING A FERTILISER AND/OR FODDER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/013834
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an apparatus (21) for producing a dried product (25) suitable as a fertiliser and/or fodder, comprising a chamber (16) which has a first opening (27) for admitting an emulsion (14') of waste water (8, 9) and fat (14), a second opening (28) for adding organic waste (16), and a circulating element (29) situated in the chamber (26) for circulating a mixture (14', 16) of the added emulsion (14') and the added organic waste (16), and comprising a heating element (30) for drying the mixture (14', 16) by evaporating water (31) out of the mixture (14', 16).

Inventors:
KÜHLWEIN MICHAEL (AT)
Application Number:
PCT/IB2021/056450
Publication Date:
January 20, 2022
Filing Date:
July 16, 2021
Export Citation:
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Assignee:
TEC AUSTRIA GMBH (AT)
International Classes:
C02F1/04; C02F11/13; B01D1/00; C02F1/32; C02F11/121; C02F101/32; C02F103/00; C02F103/32; F26B3/18
Domestic Patent References:
WO2006049856A22006-05-11
Foreign References:
US9327997B12016-05-03
ITMI20130106A12014-07-25
Other References:
ANONYMOUS: "INSTALLATIONS-, BETRIEBS-UND WARTUNGSANLEITUNG", ECODYGER PRO VER. 1.0/2020, 24 October 2017 (2017-10-24), pages 1 - 33, XP093060215, Retrieved from the Internet [retrieved on 20230703]
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE VON BÜLOW & TAMADA (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung (21) zum Herstellen eines als Dünger- und/oder Futtermittel geeigneten getrockneten Produktes (25), umfassend eine Kammer (26) mit einer ersten Öffnung (27) zum Einlassen einer Emulsion (14') aus Abwasser (8, 9) und Fett (14) sowie einer zweiten Öffnung (28) zum Zugeben organischer Abfälle (16), einem in der Kammer (26) angeordneten Umwälzelement (29) zum Umwälzen eines Gemisches (14', 16) aus der zugegebenen Emulsion (14') und den zugegebenen organischen Abfällen (16) sowie ein Heizelement (30) zum Trocknen des Gemisches (14', 16) durch Verdampfen von Wasser (31) aus dem Gemisch (14', 16).

2. Vorrichtung (21) nach Anspruch 1, umfassend einen Kondensator (32) zum Kondensieren des verdampften Wassers (31) und zum Ableiten des kondensierten Wassers (15') in einen Auffangbehälter (23).

3. Vorrichtung (21) nach Anspruch 2, wobei der Auffangbehälter (23) Mittel zur Entkeimung (32) des kondensierten Wassers (15') enthält.

4. Vorrichtung (21) nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Auffangbehälter (23) einen Anschluss (33) zum Abgreifen des kondensierten Wassers (31) als Brauchwasser (24) und/oder Trinkwasser (2) umfasst.

5. Vorrichtung (21) nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend einen Feuchtigkeitssensor (43) zum Erfassen eines Feuchtigkeitsgrades in der Kammer (26) und eine Steuerung (42) zum Abschalten des Heizelementes (30) in Abhängigkeit des erfassten Feuchtigkeitsgrades.

6. Vorrichtung (21) nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend eine weitere Kammer (35) mit einem Filter (36) zum Vorfiltern von Wasser (15') aus der Emulsion (14'). 7. Vorrichtung (21) nach Anspruch 6, wobei das gefilterte Wasser (15') in den Auffangbehälter (23) geleitet wird.

8. Verfahren zum Steuern einer Vorrichtung (21) nach einem der vorstehenden Ansprüche nachdem die Vorrichtung (21) mit organischen Abfällen (28) beschickt ist, umfassend:

- Ansteuern eines die erste Öffnung (27) verschließenden ersten Verschlusselementes (34) zum Einlassen der Emulsion (14'), und

- Einschalten des Heizelementes (30), wenn die Kammer (26) zu einem bestimmten Grad mit der Emulsion (14') beschickt ist.

9. Steuervorrichtung (42) zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 8. 10. Verfahren zum Herstellen eines Dünger- und/oder Futtermittels, umfassend:

- Beschicken einer Kammer (26) mit einem eine Emulsion (14') aus Abwasser (7, 8) und Fett (14) sowie organischen Abfällen (16) enthaltenden Gemisch (14', 16), und - Trocknen des Gemisches (14', 16) durch Verdampfen von Wasser (31) aus dem Gemisch (14', 16) bei gleichzeitigem Umwälzen des Gemischs (14', 16).

Description:
Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen eines Dünge- und/oder Futtermittels

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen eines als Dünge- und/oder Futtermittel geeigneten getrockneten Produkts.

Organische Abfälle vor allem aus dem Dienstleistungsbereich zur Verpflegung und/oder Bewirtung von Gästen werden derzeit abtransportiert und in Müllverbrennungsanlagen verbrannt oder in Biogasanlagen verwertet. Zum Transport von 7,5 Tonnen organischer Abfälle emittiert ein entsprechender Lastkraftwagen bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 km/h auf einer Strecke von 100km Kohlenstoffdioxid in Höhe von zirka 52kg, Stickstoffoxide von zirka 1,5kg, Schwefeldioxide von zirka 82g und Feinstaub von zirka 20g und verbraucht 201 Diesel. Zu diesen klimatechnischen Gesichtspunkten kommt zusätzlich noch der notwendige wirtschaftliche Aufwand des Transports.

Aufgabe der Erfindung ist, es daher die Beseitigung organischer Abfälle vor allem im Dienstleistungsbereich zur Verpflegung und/oder Bewirtung von Gästen zu verbessern. Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung, umfasst eine Vorrichtung zum Herstellen eines Dünge- und/oder Futtermittels eine Kammer mit einer ersten Öffnung zum Einlassen einer Emulsion aus Abwasser und Fett sowie einer zweiten Öffnung zum Zugeben von organischen Abfällen, einem in der Kammer angeordneten Umwälzelement zum Umwälzen eines Gemisches aus der zugegebenen Emulsion und den zugegebenen organischen Abfällen sowie ein Heizelement zum Trocknen des Gemisches durch Verdampfen von Wasser aus dem Gemisch.

Der angegebenen Vorrichtung liegt die Überlegung zugrunde, dass organische Abfälle eigentlich als Futtermittel oder als Dünger wiederverwertet werden könnten. Aus diesem Gedankten heraus ist es Idee der angegebenen Vorrichtung, organische Abfälle nicht mehr abzutransportieren, sondern vor Ort in ein verkaufsfähiges Produkt in Form eines Dünge- und/oder Futtermittels umzuwandeln. Zur Produktion einer Tonne künstlichen Düngers sind 2000I Schweröl und ein Energieaufwand von 22000kWh notwendig. Demgegenüber lässt sich eine Tonne Düngemittel mit der angegebenen Vorrichtung bereits mit einem Energieaufwand von 4000kWh aus einem reinen Abfallprodukt erreichen. Daher lassen sich mit der angegebenen Vorrichtung neben Umweltschutz auch noch die Kosten eines Dienstleistungsunternehmens zur Verpflegung und/oder Bewirtung von Gästen senken, weil neben dem wegfallenden Abtransport der organischen Abfälle unmittelbar ein verkaufsfähiges Produkt gewonnen wird.

In einer Weiterbildung umfasst die angegebene Vorrichtung einen Kondensator zum Kondensieren des verdampften Wassers und zum Ableiten des kondensierten Wassers in einen Auffangbehälter. Das Wasser aus diesem Auffangbehälter lässt sich beispielsweise zur Gartenbewässerung verwenden und braucht grundsätzlich nicht entsorgt zu werden. Somit lassen sich die Betriebskosten eines Dienstleistungsunternehmens zur Verpflegung und/oder Bewirtung von Gästen weiter senken, weil weniger Kosten zur Abwasserentsorgung anfallen.

In einer zusätzlichen Weiterbildung der angegebenen Vorrichtung enthält der Auffangbehälter Mittel zur Entkeimung des kondensierten Wassers. Auf diese Weise lässt sich der Verwendungsbereich des kondensierten Wassers weiter erhöhen, weil es die Qualität von Brauchwasser, wenn nicht sogar von Trinkwasser erreicht. Unter Brauchwasser, auch Betriebswasser oder Nutzwasser genannt, soll nachstehend keim- und bakterienfreies Wasser verstanden werden. Demgegenüber ist Trinkwasser ein feststehender Begriff und erfüllt einschlägige Wasserqualitätsnormen wie DIN2000.

In einer besonderen Weiterbildung umfasst der Auffangbehälter der angegebenen Vorrichtung einen Anschluss zum Abgreifen des kondensierten Wassers als Brauch- und/oder Trinkwasser, so dass sich das kondensierte Wasser beispielsweise zum Betrieb einer Toilettenspülung oder zur Wäschereinigung verwenden lässt. Somit lassen sich die Betriebskosten eines Dienstleistungsunternehmens zur Verpflegung und/oder Bewirtung von Gästen weiter senken, weil Wasser zum Betrieb bestimmter Anlagen innerhalb des Dienstleistungsunternehmens nicht mehr extern eingekauft werden muss.

In einer anderen Weiterbildung umfasst die angegebene Vorrichtung einen Feuchtigkeitssensor zum Erfassen eines Feuchtigkeitsgrades in der Kammer und eine Steuerung zum Abschalten des Fleizelementes in Abhängigkeit des erfassten Feuchtigkeitsgrades. Auf diese Weise lassen sich unnötige Energiekosten zum Betrieb der angegebenen Vorrichtung vermeiden.

In einer noch anderen Weiterbildung umfasst die angegebene eine weitere Kammer mit einem Filter zum Vorfiltern von Wasser aus der Emulsion. Durch das Vorfiltern lässt sich der Wassergehalt der Emulsion vorab reduzieren, so dass zum Trocknen des gesamten Gemischs ein niedrigerer Energieeintrag notwendig ist.

In einer besonderen Weiterbildung der angegebenen Vorrichtung umfasst der Filter eine keramische Membran, welche auf kostengünstige Weise das Wasser von der Emulsion zuverlässig trennen kann.

Das gefilterte Wasser kann dabei in den oben genannten Auffangbehälter geleitet und zum Trink- oder Brauchwasser aufbereitet werden.

In einer weiteren Weiterbildung der angegebenen Vorrichtung ist das Umwälzelement ein Rührwerk, welches mit ausreichend hohem Krafteintrag das Gemisch zuverlässig umwälzen kann.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Steuern einer der angegebenen Vorrichtungen nachdem die Vorrichtung mit organischen Abfällen beschickt ist, die Schritte:

- Ansteuern eines die erste Öffnung verschließenden ersten Verschlusselementes zum Einlassen der Emulsion, und

- Einschalten des Heizelementes, wenn die Kammer zu einem bestimmten Grad mit der Emulsion beschickt ist.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine Steuervorrichtung zur Durchführung des zuvor genannten Verfahrens vorgesehen.

In einer Weiterbildung der angegebenen Vorrichtung weist die angegebene Vorrichtung einen Speicher und einen Prozessor auf. Dabei ist das angegebene Verfahren in Form eines Computerprogramms in dem Speicher hinterlegt und der Prozessor zur Ausführung des Verfahrens vorgesehen, wenn das Computerprogramm aus dem Speicher in den Prozessor geladen ist.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Computerprogramm Programmcodemittel, um alle Schritte des angegebenen Verfahrens durchzuführen, wenn das Computerprogramm auf einem elektronischen Gerät oder einer der angegebenen Vorrichtungen ausgeführt wird.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung enthält ein Computerprogrammprodukt einen Programmcode, der auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert ist und der, wenn er auf einer Datenverarbeitungseinrichtung ausgeführt wird, das angegebene Verfahren durchführt.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Herstellen eines Dünger- und/oder Futtermittels die Schritte:

- Beschicken einer Kammer mit einem eine Emulsion aus Abwasser und Fett sowie organischen Abfällen enthaltenden Gemisch, und

- Trocknen des Gemisches durch Verdampfen von Wasser aus dem Gemisch bei gleichzeitigem Umwälzen des Gemischs.

Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise wie diese erreicht werden, werden verständlicher im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:

Fig. 1 ein Strukturdiagramm zur Visualisierung der organischen Abfallentsorgung in einem Dienstleistungsunternehmens zur Verpflegung und/oder Bewirtung von Gästen,

Fig. 2 ein Strukturdiagramm zur Visualisierung einer alternativen organischen Abfallentsorgung in einem Dienstleistungsunternehmens zur Verpflegung und/oder Bewirtung von Gästen,

Fig. 3 eine strukturelle Darstellung einer Vorrichtung zum Herstellen eines Dünger- und/oder Futtermittels aus organischem Abfall in einem ersten Betriebszustand, und Fig. 4 eine strukturelle Darstellung einer Vorrichtung zum Herstellen eines Dünger- und/oder Futtermittels aus organischem Abfall in einem zweiten Betriebszustand.

In den Figuren werden gleiche technische Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen und nur einmal beschrieben. Die Figuren sind rein schematisch und geben vor allem nicht die tatsächlichen geometrischen Verhältnisse wieder.

Es wird auf Fig. 1 Bezug genommen, die ein Strukturdiagramm zur Visualisierung der organischen Abfallentsorgung in einem Dienstleistungsunternehmens 1 zur Verpflegung und/oder Bewirtung von Gästen zeigt. Ein solches Dienstleistungsunternehmen 1 kann beispielsweise ein Restaurant oder ein Hotel sein.

Das Dienstleistungsunternehmen 1 verwendet über einen nicht weiter dargestellten Frischwasseranschluss bereitgestelltes Trinkwasser 2 zum Betrieb von Sanitäranlagen 3, einer nicht weiter gezeigten Kücheneinrichtung 4, zur Reinigung 5 der Räumlichkeiten und zu anderweitigen Zwecken 6. Dabei entsteht entsprechend Sanitärabwasser 7, Küchenabwasser 8, Reinigungsabwasser 9 und sonstiges Abwasser 10. Zudem wird auch noch Regenwasser 11 aufgefangen.

Das Sanitärwasser 7 und das sonstige Abwasser 10 können in der Regel direkt in eine Kanalisation 12 geleitet werden. Das Küchenabwasser 8 und das Reinigungsabwasser 9 können allerdings je nach Art des Dienstleistungsunternehmens 1 sehr fetthaltig sein. Je nach lokaler Gesetzgebung können für die Einleitung von Fett im Küchenabwasser 8 und im Reinigungsabwasser 9 in die Kanalisation 12 durch das Dienstleistungsunternehmen 1, also für die sogenannte Indirekteinleitung von Fett, relativ strenge Grenzwerte vorgeschrieben sein, die nur durch den Einbau eines Fettabscheiders 13 zu erreichen sind. Der Fettabscheider 13 trennt Fett 14 aus dem Küchenabwasser 8 und dem Reinigungsabwasser 9 und leitet das verbleibende Restwasser 15 in die Kanalisation 12.

Das Fett 14 aus dem Küchenabwasser 8 und dem Reinigungsabwasser 9 kann gemeinsam mit anderem organischen Abfall 16 bis zum Abtransport auf eine Müllverbrennungsanlage oder eine Biogasanlagen in einem geeigneten Abfallbehälter 17 gelagert werden.

Das Regenwasser 11 wird in der Regel aufgefangen in einer Regenrinne 18 in einem Tank 19 zwischengespeichert und auf einer Sickerfläche 20 beispielsweise in einem Garten versickert. Reicht die Sickerfläche 20 nicht aus oder steht überhaupt nicht zur Verfügung, kann auch das Regenwasser 11 direkt oder über den Tank 19 zwischengespeichert in die Kanalisation 12 eingeleitet werden.

Ein durchschnittliches Dienstleistungsunternehmen 1 in Form eines Restaurants aus der Systemgastronomie wird mit einer jährlichen Trinkwassermenge von 1650 m 3 beliefert. Während als Sanitärwasser 7 in dem durchschnittlichen Unternehmen jährlich eine Menge von 750 m 3 anfällt, summieren sich die restlichen Abwässer 8, 9 und 10 zu einer jährlichen Menge von 900 m 3 auf. Die jährliche Menge an Regenwasser 11 ist ortsabhängig. In Mitteleuropa ist eine jährliche Menge von 700 m 3 realistisch. Der Fettabscheider 13 trennt in dem durchschnittlichen Restaurant aus der Systemgastronomie pro Jahr eine Menge von 36 m 3 Fett 14 aus dem Küchenabwasser 8 und dem Reinigungsabwasser 9. Zudem fallen 18 bis 20 Tonnen organische Abfälle 16 an.

Für die Bereitstellung des Trinkwassers 2 und die damit verbundene Entsorgung des Abwassers muss das durchschnittliche Restaurant aus der Systemgastronomie einen Preis von 5,30 Euro pro Liter und damit mit jährlichen Gesamtkosten von 8.745 Euro kalkulieren. Außen vorgelassen bei dieser Kalkulation sind Nebenkosten wie Kanalgebühren und dergleichen. Für den reinen Betrieb eines Fettabscheiders 13 fallen für das durchschnittliche Restaurant aus der Systemgastronomie jährlich Analysekosten von 300 Euro, Wartungskosten von 435 Euro und Generalinspektionskosten von 155 Euro an. Bei Neuanlagen kommen zusätzlich noch 50.000 Euro Anschaffungskosten hinzu, die über einen Zeitraum von 5 bis 6 Jahren abgeschrieben werden können. Zur Entsorgung des Fetts 14 und des organischen Abfalls 16 fallen jährliche Kosten von 6.126 Euro an, wobei zusätzlich noch das an der Entsorgung beteiligte Personal mit 5000 Euro pro Jahr zu berücksichtigen ist.

Die Kosten für die Wasser und Entsorgung organischen Abfalls in dem durchschnittlichen Restaurant aus der Systemgastronomie belaufen sich daher auf einen geschätzten jährlichen Gesamtbetrag von zirka 21.000 Euro. Nicht berücksichtigt in diesem Betrag sind die Kosten für die Regenwasserentsorgung, falls keine oder nur unzureichende Sickerflächen 20 zur Verfügung stehen.

Nachfolgend wird beschrieben, wie sich diese Kosten nicht nur senken lassen, sondern wie sich das Fett 14 und der organische Abfall 16 darüber hinaus auch noch wirtschaftlich verwerten lässt.

Flierzu wird auf auf Fig. 2 Bezug genommen, die ein Strukturdiagramm zur Visualisierung einer alternativen organischen Abfallentsorgung 1 in dem Dienstleistungsunternehmen 1 der Fig. 1 zeigt.

Die Abwässer 7, 8, 9 und 10 der Fig. 1 fallen auch im Strukturdiagramm der Fig. 2 an. Unberücksichtigt bleiben soll zur einfacheren Darstellung des Sachverhaltes das Regenwasser 11, das sich aber ohne weitere Probleme ebenfalls in die Idee integrieren lässt.

Zur Entsorgung des organischen Abfalls 16 und des Fetts 14 ist in dem Dienstleistungsunternehmen 1 eine Vorrichtung 21 mit einer Trockungseinrichung 22, einer Trenneinrichung 13' und einer Aufbereitungseinrichtung 23 vorhanden.

Die Aufgabe der Trenneinrichtung 13' entspricht grundsätzlich der des Fettabscheiders 13, sie soll im Küchenabwasser 8 und im Reinigungsabwasser 9 das Fett 14 und das Restwasser 15 voneinander trennen, wobei das Fett 14 der Trocknungseinrichtung 22 und das Restwasser 15 der Aufbereitungseinrichtung 23 zuführen. Allerdings ist die Trennung des Fetts 14 vom Restwasser 15 für den Betrieb der Trocknungseinrichtung 22 nicht notwendig. Grundsätzlich funktioniert die Trocknungseinrichtung 22 auch, wenn das Küchenabwasser 8 und das Reinigungsabwasser 9 ungetrennt einfach in die Trocknungseinrichtung 22 geleitet werden. Die Trenneinrichtung 13' steigert lediglich die Effizienz der Trocknungseinrichtung 22 und kann qualitativ beliebig hoch oder niedrig ausgeführt werden. Aus diesem Grund deuten die langen Pfeile in Fig. 2 zwischen den drei Einrichtungen 13', 22 und 23 den grundsätzlichen Weg Trennweg des Fetts 14 und des Restwassers 15 an. Mit einem kurzen Pfeil 14' von der Trenneinrichtung 13' zur Trocknungseinrichtung 22 ist demgegenüber eine Emulsion aus Wasser und Fett 14 gekennzeichnet, in der überwiegend das Fett 14 vorhanden ist, während ein kurzer Pfeil 15' von der Trenneinrichtung 13' zur Aufbereitungseinrichtung 23 eine Restflüssigkeit andeutet, in der allerdings noch Anteile des Fetts 14 vorhanden sein können.

Die Aufbereitungseinrichtung 23 ist grundsätzlich optional. Die von ihr aufgenommenen Flüssigkeiten 10 und 15' könnten grundsätzlich auch in die Kanalisation 12 eingeleitet werden. Werden die aufgenommenen Flüssigkeiten 10 und 15' allerdings durch Entkeimung oder dergleichen aufbereitet und von Verunreinigungen befreit, können die aufbereiteten Flüssigkeiten vom Dienstleistungsunternehmen 1 zumindest als Brauchwasser 24 beispielsweise zum Betrieb der Sanitäranlagen 3 wieder verwendet werden. Je nach Qualität der Aufbereitungseinrichtung 23 ist auch eine Wiederverwendung auch als Trinkwasser denkbar. Zu entsorgen wären dann nur noch Abwässer, die sich nicht mehr mit einem wirtschaftlich vernünftigen Aufwand wiederaufbereiten lassen, wie beispielsweise das Sanitärabwasser 7.

Die Trocknungseinrichtung 22 nimmt die Emulsion 14' mit dem Fett 14 auf und wird darüber hinaus mit dem organischen Abfall 16 beschickt. In einer später noch im Detail zu beschreibenden Weise besitzt die Trocknungseinrichtung 22 ein Umwälzelement zum Umwälzen des Gemisches aus der Emulsion 14' und dem organischen Abfall 16 sowie ein Heizelement zum Trocknen des Gemisches 14', 16.

Mit dem Trocknen des Gemischs 14', 16 wird diesem Wasser entzogen. Das durch Wasserentzug getrocknete Produkt 25 ist haltbar, so dass es transportierbar und an anderer Stelle beispielsweise zur Tierfütterung oder zur Düngung wiederverwendbar ist. Auf diese Weise braucht weder der organische Abfall 16 noch das Fett 14 entsorgt zu werden, sondern kann vielmehr mit wirtschaftlichem Gewinn weiterverkauft werden.

Das oben erwähnte durchschnittliche Dienstleistungsunternehmen 1 in Form des Restaurants aus der Systemgastronomie, welches einen Jahresbedarf an Trinkwasser von 1650 m 3 hat, kann mit dem System der Fig. 2 zumindest die Sanitäranlagen 3 selbstversorgt betreiben, wodurch der Wasserverbrauch auf 900 m 3 pro Jahr gesenkt werden kann. Hierdurch lassen sich die jährlichen Wasserverbrauchskosten auf 4770 Euro senken. Als Betriebskosten für die Trenneinrichung 13' können der Einfachheit halber die Betriebskosten des Fettabscheiders 13 angesetzt werden. Allerdings fallen nun die Entsorgungskosten für den organischen Abfall 16 und das Fett 14 in Höhe von 6.126 Euro weg. Vielmehr lässt sich der getrocknete Produkt 25 als Nutzprodukt beispielsweise in der Landwirtschaft als Dünger oder Futter mit einem Marktpreis von ungefähr 1.850 Euro jährlich absetzen. Diesem Umsatz stehen allerdings jährliche Energiekosten von ungefähr 1665 Euro gegenüber. Weil die Entsorgung des organischen Abfalls 16 und des Fetts 14 komplett entfallen, ist ferner auch mit nur noch der Hälfte des Arbeitsaufwandes zu rechnen, so dass auch hier die Personalkosten auf jährlich 2.500 Euro fallen.

In der Summe kosten das System nach Fig. 2 das Dienstleistungsunternehmen 1 in Form des Restaurants aus der Systemgastronomie im Jahr nur noch überschlagen 8000 Euro, so dass sich mit dem System nach Fig. 2 die Betriebskosten zur Entsorgung von organischem Abfall 16 und Fett 14 auf ein Drittel reduzieren lassen.

Über diese rein wirtschaftlichen Betrachtungen hinaus, dass statt zu Deponieren beziehungsweise zu Entsorgen Produkte erzeugt werden, lässt sich mit dem System nach Fig. 2 auch der Trinkwasserverbrauch halbieren, was insbesondere in wasserärmeren Regionen ein deutlicher Vorteil ist. Ferner werden Geruchsbelästigungen durch Speisereste und Ungeziefer, welche durch Speisereste angezogen werden, reduziert. Das System vereinfacht darüber hinaus spürbar die Logistik, weil keine Abholung von Mülltonnen, kein Auspumpen von Fettabscheidern oder dergleichen mehr erforderlich ist. Das System der Fig. 2 besitzt zudem einen hohen Automatisationsgrad, kann damit in der Bedienung sehr einfach gehalten und mit einem reduzierter Personalaufwand betrieben werden. Über die Austrocknung der organischen Abfälle 16 und des Fetts 14 mittels Wärme kann das System nach Fig. 2 absolut steril gehalten werden, weil eine beliebig hohe Temperaturbehandlung von deutlich über 180 °C einstellbar ist.

Bei Neuanlagen ist kein eigenst eingebauter Fettabscheider 13 mehr notwendig. Vielmehr können als Trennvorrichtung 13' auch beliebig andere Systeme, die deutlich kostengünstiger und auch wartungsfreundlicher sind, eingesetzt werden.

Aus umwelttechnischen Gesichtspunkten verringert das System nach Fig. 2 den CO2 Fußabdruck, weil durch das nahezu völlig ausgetrocknete Produkt 25 kaum mehr Feuchtigkeit zu transportieren ist. Der Transportaufwand lässt sich um bis zu 95% senken. Müllverbrennung oder eine anderweitige Deponierung fällt komplett weg und verursacht auch keinerlei Treibhausgase mehr.

Schließlich senkt das System nach Fig. 2 auch den Bedarf an künstlich hergestelltem Dünger. Nachdem die Idee anhand Fig. 2 strukturell beschrieben wurde, soll nun anhand der Fig. 3 und 4 ein konkretes Beispiel für die Vorrichtung 21 beschrieben werden, mit der sich aus dem organischen Abfall 16 und dem Fett 14 das getrocknete Produkt 25 zur Verwendung als Dünge oder Futtermittel hersteilen lässt.

Kern der Vorrichtung 21 ist eine Kammer 26, in die über eine erste Öffnung 27 die Emulsion 14' aus Wasser und Fett 14 eingelassen werden kann. Über eine zweite Öffnung 28 lassen sich in die Kammer 26 die organischen Abfälle 16 einführen.

In der Kammer 26 ist ein Umwälzelement, hier in Form eines Rührwerkes 29 angeordnet. Das Rührwerk 29 mischt die Emulsion 14' mit den organischen Abfällen 16 und wälzt diese ständig um.

Am Boden der Kammer 26 befinden sich Fleizelemente 30, die das durch das Rührwerk 29 umgewälzte Gemisch aus Emulsion 14' und organischen Abfällen 16 aufheizen. Fleiztemperatur ist so gewählt, dass Wasser aus dem Gemisch aus Emulsion 14' und organischen Abfällen 16 verdampft und das Gemisch 14', 16 so getrocknet wird. In besonders günstiger Weise kann die Fleiztemperatur so gewählt werden, dass ein Sterilisierungseffekt erreicht wird und das Gemisch aus Emulsion 14' und organischen Abfällen 16 beim Trocknen gleichzeitig von Keimen und Bakterien befreit wird.

Das aus dem Gemisch 14', 16 verdampfte Wasser 31 kann grundsätzlich über einen beliebigen Abzug in die Umgebung entlassen werden. Zur Senkung der Wasserkosten und zur Wiederverwendung des verdampften Wassers 31 als Flüssigkeit 15' beispielsweise für die Sanitäranlagen 3 kann die Kammer 26 mit einer als Kondensator dienenden Deckenwand 32 verschlossen sein, an der das verdampfte Wasser 31 zur Flüssigkeit 15' kondensiert und in einen Auffangbehälter abgeleitet wird, der gleichzeitig als Aufbereitungseinrichtung 23 dient. Flierzu sind in der Aufbereitungseinrichtung 23 Mittel zum Entkeimen 32 vorhanden, die die Flüssigkeit 15' beispielsweise mittels UV-Bestrahlung entkeimen können. An der Aufbereitungseinrichtung 23 kann ferner ein Auslass 33 vorhanden sein, über den sich die entkeimte Flüssigkeit 15' als Brauchwasser 24 abgreifen gesteuert über einen Hahn 34 lässt.

Der Kammer 26 vorgeschaltet ist eine weitere Kammer 35, wobei die beiden Kammern 26, 35 über die erste Öffnung 27 miteinander verbunden sind. In der weiteren Kammer 35 ist ein Filter 36 hier in Form einer Keramikmembran angeordnet, die Kammer 35 in einer Fallrichtung 37 gesehen in einen oberen Teil 38 und einen unteren Teil 39 trennt.

Über eine Zufuhröffnung 40 lässt sich der obere Teil 38 der weiteren Kammer 35 mit dem Küchenabwasser 8 und dem Reinigungsabwasser 9 beschicken, welches dann auf den Filter 36 fällt. Dort tritt die Flüssigkeit 15' durch den Filter 36 und fällt in den unteren Teil 39 der weiteren Kammer 35.

Auf dem Filter 36 verbleibt die Emulsion 14' mit dem Fett 14. Die Emulsion 14' kann nun über die erste Öffnung 27 in die Kammer 26 gelangen. Sollte die Emulsion 14' nicht fließfähig genug sein, kann sie auch mit Transportmitteln, wie beispielsweise einem Schieber 41 in die Kammer 26 geschoben werden.

Im unteren Teil 39 der weiteren Kammer 35 kann die durch den Filter 36 durchgetretene Flüssigkeit 15' gesammelt und über eine nicht weiter referenzierte Verbindung ebenfalls in die Aufbereitungseinrichtung 23 eingeführt werden. Dort wird sie dann in der gleichen Weise weiterverarbeitet, wie die aus dem kondensierten Wasser 31 gewonnene Flüssigkeit 15'.

Schließlich kann das sonstige Abwasser 10 noch direkt in die Aufbereitungseinrichtung 23 geführt werden.

Im Betrieb der Vorrichtung 21 wird zunächst das Küchenabwasser 8 und das Reinigungsabwasser 9 in die weitere Kammer 35 eingeführt. Dort wird die Emulsion 14' durch Abfiltern von Flüssigkeit 15 gewonnen und in die Kammer 26 geleitet. In der Kammer 26 wird die Emulsion 14' gemeinsam mit in die Kammer 26 gegebenen organischen Abfall 16 erwärmt und mittels des Rührwerks 29 umgewälzt. Eine Steuereinrichtung 42 erfasst über einen Feuchtigkeitssensor 43 den Feuchtigkeitsgehalt in der Kammer 26. Unterschreitet der Feuchtigkeitsgehalt in der Kammer 26 ein vorbestimmtes Maß, schaltet die Steuereinrichtung 42 die Fleizelemente 30 ab und öffnet einen Boden der Kammer 26, so dass das getrocknete Produkt 25 in einen Auffangbehälter 44 unterhalb der Kammer 26 fallen kann.

Zwar ist die Trocknung zuvor maschinell durchgeführt beschrieben worden, grundsätzlich lässt sich das Verfahren jedoch auch manuell durchführen. Zur Durchführung ist lediglich ein geeignetes Gefäß, eine das Gefäß aufwärmende Wärmequelle und geeignetes Umwälzwerkzeug notwendig.

Der große Vorteil der Vorrichtung 21 ist jedoch, dass grundsätzlich alle Schritte automatisierbar und durch die Steuervorrichtung 42 initiierbar sind. So kann die Steuervorrichtung 42 geeignete Ventile, wie beispielsweise die Flähne 34 ansteuern, um die Kammern 26, 35 mit den entsprechenden Abwässern 7, 8, 9 und 10 zu beschicken. Die Steuervorrichtung 42 kann zudem das Rührwerk 29 sowie die Heizelemente 30 ein- und ausschalten, und den Boden der Kammer 26 zum Entladen des getrockneten Produktes öffnen.