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DE102007029918B4 | 2018-09-06 |
Ansprüche 1. Vorrichtung (100) zum Abziehen eines Oberflächenmaterials eines Werkstücks (1) umfassend: eine Ziehklinge (2), die zum Abziehen mit einer abzuziehenden Oberfläche (12) in Eingriff bringbar und durch den Eingriff der Oberfläche mit der Ziehklinge bei Kontakt eine erste Achse (Al) am Eingriffsbereich definiert, und eine Fördereinrichtung (5) zum Herbeiführen einer Relativbewegung der abzuziehenden Oberfläche des Werkstücks und/oder der Ziehklinge in einer Förderrichtung (RW) , wobei die Ziehklinge (2) dadurch gekennzeichnet ist, dass die Ziehklinge gegenüber der abzuziehenden Oberfläche (12) einen ersten Winkel (a) und/oder einen zweiten Winkel (ß) aufweist, wobei der erste Winkel ein Spanwinkel und der zweite Winkel ein Achswinkel ist. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Ziehklinge (2) um die erste Achse (Al) als Ursprung bewegbar ist und damit den ersten Winkel (a) aufspannt, wobei bevorzugt der erste Winkel entgegen der Förderrichtung (RW) der Ziehklinge konstruiert wird, und/oder eine zweite Achse (A2) als senkrechte Achse auf der ersten Achse (Al) und senkrecht auf der abzuziehenden Oberfläche (12) steht, und die Ziehklinge um diese zweite Achse (A2) bewegbar ist und den zweite Winkel (ß) aufspannt, wobei bevorzugt der zweite Winkel (ß) entgegen der Förderrichtung (RW) der Ziehklinge konstruiert wird oder bevorzugt der negative zweite Winkel (b') in Förderrichtung (RW) der Ziehklinge konstruiert wird. 3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ziehklinge (2) dazu geeignet ist Materialien aus Kunststoffen wie Polycinylchlorid, Acrylnitril-Butadien- Styrol-Copolymere, Polypropylen, vorzugsweise aus Polymethylmethacrylat oder Polyurethan zu bearbeiten. 4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste Winkel (a) der Ziehklinge (2) mindestens einen Wert von 1° aufweist, bevorzugt einen Wert im Bereich zwischen 1° und 40° aufweist, besonders vorzugsweise ist der erste Winkel im Bereich von 20° bis 35°, insbesondere bevorzugt liegt der erste Winkel bei 30°, und/oder der zweite Winkel (ß) der Ziehklinge (2) mindestens einen Wert von 1°, bevorzugt einen Wert im Bereich von 1° bis 15° aufweist, besonders vorzugsweise ist der zweite Winkel im Bereich von 1° bis 12°, insbesondere bevorzugt liegt der zweite Winkel bei 10°, oder der negative zweite Winkel (b') der Ziehklinge (2) mindestens einen Wert von 1°, bevorzugt einen Wert im Bereich von 1° bis 15° aufweist, besonders vorzugsweise ist der negative zweite Winkel im Bereich von 1° bis 12°, insbesondere bevorzugt liegt der negative zweite Winkel bei 10° . 5. Fördereinrichtung (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche welche dazu eingerichtet ist, dass der Vorschub für die Bearbeitung eines Oberflächenmaterials durch die Ziehklinge (2) im Bereich von 10 m/min bis 60 m/min, vorzugsweise im Bereich von 16 m/min bis 25 m/min, liegt. 6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ziehklinge (2) auf einem Ziehklingenkörper (25) ausgebildet ist, und die Ziehklinge (2) gegenüber dem Ziehklingenkörper (25) einen ersten Winkel (a) von mindestens 1° aufweist, bevorzugt einen Winkel im Bereich von 1° bis 40° aufweist, besonders vorzugsweise ist der erste Winkel im Bereich von 20° bis 35°, insbesondere bevorzugt liegt der erste Winkel bei 30°, und/oder einen zweiten Winkel (ß) von mindestens 1°, bevorzugt einen Winkel im Bereich von 1° bis 15° aufweist, besonders vorzugsweise ist der zweite Winkel im Bereich von 1° bis 12°, insbesondere bevorzugt liegt der zweite Winkel bei 10°, oder einen negativen zweiten Winkel (b') von mindestens 1°, bevorzugt einen Winkel im Bereich von 1° bis 15° aufweist, besonders vorzugsweise ist der negative zweite Winkel im Bereich von 1° bis 12°, insbesondere bevorzugt liegt der negative zweite Winkel bei 10°. 7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ziehklinge (2) auf einem Ziehklingenkörperhalter (3) so ausgebildet ist, dass die Ziehklinge (2) einen ersten Winkel (a) von mindestens 1°, bevorzugt einen Winkel im Bereich von 1° bis 40° aufweist, besonders bevorzugt ist der erste Winkel im Bereich von 20° bis 35°, insbesondere bevorzugt liegt der erste Winkel bei 30°, und/oder einen zweiten Winkel (ß) von mindestens 1°, bevorzugt einen Winkel im Bereich 1° bis 15° aufweist, besonders bevorzugt ist der zweite Winkel im Bereich von 1° bis 12°, insbesondere bevorzugt liegt der zweite Winkel bei 10°, oder einen negativen zweiten Winkel (ß) von mindestens 1°, bevorzugt einen Winkel im Bereich 1° bis 15° aufweist, besonders bevorzugt ist der negative zweite Winkel im Bereich von 1° bis 12°, insbesondere bevorzugt liegt der negative zweite Winkel bei 10°. 8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ziehklinge (2) zusätzlich zu einer Multiziehklinge und/oder Profilziehklinge auf dem Ziehklingenkörper (25) ausgebildet ist. 9. Einen Ziehklingenkörper (25), worauf eine Ziehklinge (2) ausgebildet ist, und die Ziehklinge (2) einen ersten Winkel (a) von mindestens 1°, bevorzugt im Bereich 1° bis 40° gegenüber dem Ziehklingenkörper (25) aufweist, besonders bevorzugt ist der erste Winkel im Bereich von 20° bis 35°, insbesondere bevorzugt liegt der erste Winkel bei 30°, und/oder einen zweiten Winkel (ß) von mindestens 1°, bevorzugt einen Winkel im Bereich von 1° bis 15°, gegenüber dem Ziehklingenkörper (25) aufweist, besonders bevorzugt ist der zweite Winkel im Bereich von 1° bis 12°, insbesondere bevorzugt liegt der zweite Winkel bei 10°, oder einen negativen zweiten Winkel (ß) von mindestens 1°, bevorzugt einen Winkel im Bereich von 1° bis 15°, gegenüber dem Ziehklingenkörper (25) aufweist, besonders bevorzugt ist der negative zweite Winkel im Bereich von 1° bis 12°, insbesondere bevorzugt liegt der negative zweite Winkel bei 10° . 10. Verfahren zum Bearbeiten eines Oberflächenmaterials eines Werkstücks (1) unter Verwendung einer Ziehklinge (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Ziehklinge (2) beim Abziehen mit einer abzuziehenden Oberfläche (12) im Kontaktbereich eine erste Achse (Al) definiert, und einer Fördereinrichtung (5) zum Herbeiführen einer Relativbewegung einer Oberfläche des Werkstücks und/oder der Ziehklinge in einer Förderrichtung (RW) , wobei ein Oberflächenmaterial eines Werkstückes (1) abgespant wird, wobei beim Abziehen des Oberflächenmaterials die Ziehklinge (2) einen ersten Winkel (a) und/oder einen zweiten Winkel (ß) oder einen negativen zweiten Winkel (b') nach einem der Ansprüche 1 bis 9 aufweist. 11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei das abzuziehende Oberflächenmaterial (12) durch die Ziehklinge (2) über eine Leimfuge hinaus abgeschält wird. 12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Oberflächenmaterial (12) ein Kantenmaterial (11) und ein Oberflächenbeschichtungsmaterial (10) aufweist, wobei das Kantenmaterial (11) und das Oberflächenbeschichtungsmaterial (10) aus verschiedenen Materialien bestehen können, und dabei vorzugsweise das Kantenmaterial (11) rechtwinklig zum Oberflächenbeschichtungsmaterial (10) angeordnet ist. 13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abnahme des Oberflächenmaterials (12) durch die Ziehklinge (2) eine Dicke von 0,03 mm bis 0,20 mm, vorzugsweise 0,05 mm bis 0,10 mm, aufweist. 14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ziehklinge (2) um die erste Achse (Al) als Ursprung bewegbar ist und damit den ersten Winkel (a) aufspannt, wobei bevorzugt der erste Winkel entgegen der Förderrichtung (RW) der Ziehklinge konstruiert wird, und/oder eine zweite Achse (A2) als senkrechte Achse auf der ersten Achse (Al) und senkrecht auf der abzuziehenden Oberfläche (12) steht, und die Ziehklinge (2) um diese zweite Achse (A2) bewegbar ist und den zweiten Winkel (ß) aufspannt, wobei bevorzugt der zweite Winkel (ß) entgegen der Förderrichtung (RW) der Ziehklinge konstruiert wird, oder der negative zweite Winkel (b') in Förderrichtung (RW) der Ziehklinge konstruiert wird. 15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ziehklinge (2) Materialien aus Kunststoffen wie Polycinylchlorid, Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere, Polypropylen, vorzugsweise aus Polymethylmethacrylat oder Polyurethan, bearbeitet. |
Oberflächenmaterials
Techni sches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit Ziehklinge, die zum Abziehen eines Oberflächenmaterials eines Werkstücks, das bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Holz,
Holzwerkstoffen, Kunstoffen oder dergleichen bestehen, geeignet ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren.
Stand der Technik
Im Bereich der Bearbeitung eines weichen Oberflächenmaterials eines Werkstücks im Bereich einer Schmalseitenfläche mittels einer Abziehvorrichtung sind solche mit einer Ziehklinge bekannt. Einer der Aspekte bei der Vorrichtung zum Abziehen eines harten und spröden Oberflächenmaterials ist, dass eine Oberfläche im Bereich einer Schmalseitenfläche mit einer hohen Oberflächengüte durch eine Ziehklinge hergestellt wird, so dass keine Nacharbeitung notwendig ist.
Herkömmliche Abziehvorrichtungen nutzen eine Ziehklinge, welche jedoch nicht bei einem Material wie Kunststoffen, vorzugsweise aus Polymethylmethacrylat oder Polyurethan ein geeignetes Oberflächenbearbeitungsergebnis liefert.
Herkömmliche Ziehklingen werden eingesetzt um Oberflächen eines Werkstückes, das zumindest abschnittsweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen oder dergleichen bestehen, zu bearbeiten. Zusätzlich sind die Werkstücke vorzugsweise plattenförmig und weisen insbesondere eine oder mehrere separat angeleimte Kanten auf. Die Werkstücke werden in verschiedenen Bearbeitungsstationen und Bearbeitungsschritten wie z.B. Fräsen der Werkstückkante (Anfasen, Radiusfräsen), Schleifen und Endbearbeitung (Abziehen der Oberfläche mit einer Ziehklinge) bearbeitet. In einem Endbearbeitungsschritt des Werkstücks und dem angeleimten Kantenmaterial wird die Oberfläche im Bereich der Schmalseitenfläche in einer
vorbestimmten Oberflächengüte und Oberflächenqualität
bearbeitet. Die Oberfläche des Werkstücks durch eine
Ziehklinge kann dabei nur auf einem Kantenmaterial
ausgebildet werden, oder auch zusätzlich zum Kantenmaterial auf dem Oberflächenbeschichtungsmaterial, welches auf der Oberfläche des Werkstücks aufgebracht oder ausgebildet ist. Durch die Bearbeitung des Werkstücks im Bereich der
Schmalseitenfläche kann das Oberflächenmaterial, bestehend aus einem Oberflächenbeschichtungsmaterial und
Kantenmaterial, durch die Ziehklinge so bearbeitet werden, dass eine Fase im Bereich der Schmalseitenfläche entsteht. Je nach vorbestimmter Oberflächenqualität und Oberflächengüte, weist das Oberflächenmaterial im Bereich der
Schmalseitenfläche bestimmte Eigenschaften auf, wie
beispielsweise Ebenheit und Glanz.
Bei herkömmlichen Ziehklingen besteht ein Problem, da die Oberfläche des harten, spröden Kunststoffmaterials, wie beispielsweise durch Profilziehklingen, nicht gleichmäßig abgetragen wird. Durch das Abziehen mit einer herkömmlichen Profilziehklinge werden Partikel aus der Oberfläche
herausgerissen und/oder Wellen, wie beispielsweise
Querschläge, können durch die Schwingungen der
Profilziehklinge, auf der Oberfläche entstehen. Daher muss bei herkömmlichen Verfahren die Oberfläche durch Polieren aufwendig nachbearbeitet werden um eine vorbestimmte
Oberflächenqualität und Oberflächeneigenschaften zu
erreichen . Weiterhin sind Multiprofilziehklingen bekannt, die mehrere Bearbeitungsprofile in einem Werkzeug mit verschiedenen
Ziehklingen ereinen, so dass verschiedene Fasen und Radien ausgebildet werden können.
Herkömmliche Bearbeitungsverfahren für harte und/oder spröde Oberflächenmaterialien wie DE 102007029918 B4 nutzen Fräsen im Endbearbeitungsschritt zur Oberflächenbearbeitung, so dass Messerschläge erzeugt werden und kein akzeptables
Bearbeitungsergebnis der Oberfläche erfolgt. Damit ist bei herkömmlichen Bearbeitungsverfahren mit Fräsen eine
aufwendige Nachbearbeitung beispielsweise durch Polieren notwendig .
Bekannte Stirnplanfräsen können nur unter einem extrem langsamen Vorschub von ca. 1-2 m/min in der CNC-Technik ein einigermaßen akzeptables Ergebnis des harten und/oder spröden Oberflächenmaterials in der Oberflächenbearbeitung erzeugen. Herkömmliche Fräsen in Durchlaufmaschinen liefern kein akzeptables Oberflächenbearbeitungsergebnis auf Grund des höheren Vorschubs von ca. 15-25 m/min. Daher soll die
Vorrichtung zum Abziehen eines harten und/oder spröden
Oberflächenmaterials eines Werkstücks durch eine Ziehklinge eine Oberfläche im Bereich einer Schmalseitenfläche mit einer hohen Oberflächengüte bearbeiten, so dass keine Nacharbeitung notwendig ist und eine Wirtschaftlichkeit gegeben ist.
Schlussfolgernd kann festgestellt werden, dass der Stand der Technik keine Ziehklinge beschreibt, welche verschiedene Materialien wie beispielsweise harte und/oder spröde
Kunststoffe, vorzugsweise aus Polymethylmethacrylat oder Polyurethan, zu bearbeiten, so dass eine glatte Oberfläche des Oberflächenmaterials ausgebildet ist, welche keine Mängel und/oder Fehlstellen aufweist.
Gegenstand der Erfindung Die Erfindung zielt darauf ab, eine Vorrichtung zum Abziehen eines Oberflächenmaterials eines Werkstücks mit einer
Ziehklinge in einer Fördereinrichtung bereitzustellen, mit der eine Oberfläche im Bereich einer Schmalseitenfläche qualitativ hochwertig verarbeitet wird, ohne dass eine
Nachbearbeitung notwendig ist. Dabei besteht das
Oberflächenmaterial aus Kunststoff, vorzugsweise
Polymethylmethacrylat oder Polyurethan.
Zusätzlich soll eine wirtschaftliche Lösung bereitgestellt werden, so dass in einer maschinellen Fertigung mit
herkömmlichen Multiziehklingen, welche mit einer
erfindungsgemäßen Ziehklinge ausgestattet sind, ohne
Nachbearbeitung oder weiterer Bearbeitung und ohne manuelle Nacharbeit, ein hartes und/oder sprödes Oberflächenmaterial eines Werkstücks bearbeitet wird. Weiterhin wird eine
Ziehklinge mit einem Spanwinkel und Achswinkel so gestaltet, dass diese in herkömmliche Profilziehklingenaggregate und Multiziehklingenaggregate eingesetzt werden kann. Durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Ziehklinge können Kosten reduziert werde, da keine weiteren Bearbeitungsschritte des Oberflächenmaterials eines Werkstücks, wie beispielsweise Polieraggregate, Poliermaschinen, manuelles Nachbearbeiten, notwendig sind. Zusätzlich ist es vorteilhaft verschiedene Bearbeitungsschritte an einer Bearbeitungsstation zu
kombinieren und/oder zu reduzieren und verschiedene Werkzeuge entweder zu kombinieren und/oder zu reduzieren. Weiterhin wird durch die Ziehklinge eine wirtschaftliche
Serienfertigung möglich. Durch die besondere Ausführung der Ziehklinge können Standardmaschine mit der erfindungsgemäßen Ziehklinge nachgerüstet werden.
Der Gegenstand des Anspruchs 1 stellt eine entsprechende Vorrichtung zum Abziehen eines Oberflächenmaterials eines Werkstücks bereit. Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen ausgeführt. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren. Dabei ist ein Gedanke der Erfindung, eine Abziehvorrichtung eines Oberflächenmaterials mit einer Ziehklinge bereit zu stellen, wobei ein schälender Schnitt am Oberflächenmaterial mittels der Ziehklinge möglich ist und damit einen
Abziehvorgang des Oberflächenmaterials durchzuführen. Durch den schälenden Schnitt und die besondere Geometrie der
Ziehklinge ist eine Verarbeitung von harten und/oder spröden Kunststoffen, die vorzugsweise aus Polymethylmethacrylat oder Polyurethan sind, möglich.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, um den Abziehvorgang eines Oberflächenmaterials mittels einer Abziehvorrichtung zu verbessern, so dass eine Oberfläche mit einer hohen
Oberflächengüte, wie beispielsweise Glanz und Ebenheit, nachbearbeitungsfrei ermöglicht wird.
Die Vorrichtung zum Abziehen eines Oberflächenmaterials eines Werkstücks umfasst dabei eine Ziehklinge, die zum Abziehen mit einer abzuziehenden Oberfläche in Eingriff bringbar und durch den Eingriff der Oberfläche mit der Ziehklinge bei Kontakt eine erste Achse am Eingriffsbereich definiert, und eine Fördereinrichtung zum Herbeiführen einer Relativbewegung der abzuziehenden Oberfläche des Werkstücks und/oder der Ziehklinge in einer Förderrichtung, wobei die Ziehklinge dadurch gekennzeichnet ist, dass die Ziehklinge gegenüber der abzuziehenden Oberfläche einen ersten Winkel (a) und/oder einen zweiten (ß) Winkel oder einen negativen zweiten (b') Winkel aufweist, wobei der erste Winkel ein Spanwinkel und der zweite Winkel ein Achswinkel ist.
Durch die besondere Geometrie und Ausgestaltung der
Ziehklinge mit einem ersten Winkel und einem zweiten Winkel, wird sichergestellt, dass das Oberflächenmaterial durch eine Ziehklinge bearbeitet werden kann, und damit eine Oberfläche mit einer hohen Oberflächengüte, wie beispielsweise Glanz und Ebenheit, nachbearbeitungsfrei bearbeitet wird. Durch die Relativbewegung zwischen der Oberfläche des Werkstücks und der erfindungsgemäßen Ziehklinge kann das Oberflächenmaterial des Werkstückes so bearbeitet werden, dass die Oberfläche des Oberflächenmaterials vorbestimmte Eigenschaften aufweist, wie z.Bsp. Ebenheit und Glanz. Die erfindungsgemäße Ziehklinge ist weiterhin zur Profilgestaltung und Profilierung von
Werkstücken einsetzbar, vorzugsweise im Bereich von
Schmalseiten .
Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Abziehvorrichtung eine Ziehklinge, die um die erste Achse als Ursprung bewegbar ist und damit den ersten Winkel (a) aufspannt, wobei
bevorzugt der erste Winkel entgegen der Förderrichtung der Ziehklinge konstruiert wird, und/oder eine zweite Achse als senkrechte Achse auf der ersten Achse und senkrecht auf der abzuziehenden Oberfläche steht, und die Ziehklinge um diese zweite Achse bewegbar ist und den zweite Winkel oder den negative zweite Winkel aufspannt, wobei bevorzugt der zweite Winkel (ß) entgegen der Förderrichtung der Ziehklinge
konstruiert wird, oder bevorzugt der negative zweite Winkel (b') in Förderrichtung der Ziehklinge konstruiert wird.
Durch die besondere Geometrie und Ausgestaltung der
Ziehklinge mit einem ersten Winkel (Spanwinkel) und einem zweiten Winkel (Achswinkel ) , wird sichergestellt, dass das Oberflächenmaterial durch eine Ziehklinge so bearbeitet werden kann, dass die Oberfläche abgespant wird und damit eine Oberfläche mit einer hohen Oberflächengüte, wie
beispielsweise Glanz und Ebenheit, nachbearbeitungsfrei hergestellt wird.
Gemäß einer Ausführungsform weist die Abziehvorrichtung eine Ziehklinge auf, die dazu geeignet ist Materialien aus
Kunststoffen wie Polycinylchlorid, Acrylnitril-Butadien- Styrol-Copolymere, Polypropylen, vorzugsweise aus
Polymethylmethacrylat oder Polyurethan zu bearbeiten. Damit können weitere, bisher durch eine Ziehklinge nicht bearbeitbare Materialien, verarbeitet werden, ohne dass ein weiterer Nachbearbeitungsschritt erfolgen muss. Zusätzlich kann bei einer automatischen Verarbeitung mit einem Werkzeug mit der erfindungsgemäßen Ziehklinge verschiedene Materialien und Profile des Werkstücks und der Oberflächenmaterialien bearbeitet werden, so dass ein Wechsel des Werkzeugs und damit Stillstandszeiten der Maschine vermindert werden können .
Gemäß einer Ausführungsform der Abziehvorrichtung hat der erste Winkel (a) der Ziehklinge mindestens einen Wert von 1°, bevorzugt ein Wert im Bereich zwischen 1° und 40°, besonders vorzugsweise ist der erste Winkel im Bereich von 20° bis 35°, insbesondere bevorzugt liegt der erste Winkel bei 30°, und/oder der zweite Winkel (ß) der Ziehklinge hat mindestens einen Wert von 1°, bevorzugt weist der zweite Winkel einen Wert im Bereich von 1° bis 15° auf, besonders vorzugsweise ist der zweite Winkel im Bereich von 1° bis 12°, insbesondere bevorzugt liegt der zweite Winkel bei 10°, oder der negative zweite Winkel (b') der Ziehklinge hat mindestens einen Wert von 1°, bevorzugt weist der negative zweite Winkel einen Wert im Bereich von 1° bis 15° auf, besonders
vorzugsweise ist der negative zweite Winkel im Bereich von 1° bis 12°, insbesondere bevorzugt liegt der negative zweite Winkel bei 10°.
Durch die besondere Geometrie und den speziellen Spanwinkel und Achswinkel wird sichergestellt, dass die Oberfläche des harten und/oder spröden Oberflächenmaterials
nachbearbeitungsfrei durch die erfindungsgemäße Ziehklinge bearbeitet werden kann.
Ferner kann die Erfindung erfindungsgemäß einen
Ziehklingenkörper mit einer darauf ausgebildeten Ziehklinge wie oben beschrieben aufweisen. Durch die besondere Geometrie und Ausgestaltung der
Ziehklinge auf einem Ziehklingenkörper, können Oberflächen aus Kunststoffen, wie beispielsweise Polymethylmethacrylat oder Polyurethan, nachbearbeitungsfrei bearbeitet werden. Weiterhin können auf dem Ziehklingenkörper weitere Profile, neben der Ziehklinge, vorgesehen werden. Zusätzlich kann der Ziehklingenkörper mit der speziellen Ziehklingengeometrie einfach hergestellt werden und bei einer maschinellen Anlage als Werkzeug eingesetzt werden.
Gemäß einer Ausführungsform der Abziehvorrichtung ist die Fördereinrichtung dazu eingerichtet ist, dass der Vorschub für die Bearbeitung eines Oberflächenmaterials durch die Ziehklinge im Bereich von 10 m/min bis 60 m/min, vorzugsweise im Bereich von 16 m/min bis 25 m/min, liegt.
Da die erfindungsgemäße Ziehklinge in einer maschinellen Verarbeitung, z.Bsp. in der CNC-Technik, Durchlauftechnik, eingesetzt werden kann, ist eine Wirtschaftlichkeit mit der erfindungsgemäßen Ziehklinge sichergestellt.
Gemäß einer Ausführungsform der Abziehvorrichtung ist die Ziehklinge auf einem Ziehklingenkörper ausgebildet, und die Ziehklinge weist gegenüber dem Ziehklingenkörper einen ersten Winkel (a) von mindestens 1° auf, bevorzugt einen Winkel im Bereich von 1° bis 40°, besonders vorzugsweise ist der erste Winkel im Bereich von 20° bis 35°, insbesondere bevorzugt liegt der erste Winkel bei 30°, und/oder einen zweiten Winkel (ß) von mindestens 1°, bevorzugt einen Winkel im Bereich von 1° bis 15° aufweist, besonders vorzugsweise ist der zweite Winkel im Bereich von 1° bis 12°, insbesondere bevorzugt liegt der zweite Winkel bei 10°, oder einen negativen zweiten Winkel (b') von mindestens 1°, bevorzugt einen Winkel im Bereich von 1° bis 15° aufweist, besonders vorzugsweise ist der negative zweite Winkel im Bereich von 1° bis 12°, insbesondere bevorzugt liegt der negative zweite Winkel bei 10° . Durch die besondere Geometrie und Ausgestaltung der
Ziehklinge auf einem Ziehklingenkörper, können Oberflächen aus Kunststoffen, wie beispielsweise Polymethylmethacrylat oder Polyurethan, nachbearbeitungsfrei bearbeitet werden. Zusätzlich kann der Ziehklingenkörper mit der speziellen Ziehklingengeometrie einfach hergestellt werden und bei einer maschinellen Anlage als Werkzeug eingesetzt werden.
Gemäß einer Ausführungsform der Abziehvorrichtung ist die Ziehklinge auf einem Ziehklingenkörperhalter so ausgebildet, dass die Ziehklinge einen ersten Winkel (a) von mindestens 1°, bevorzugt einen Winkel im Bereich von 1° bis 40°, aufweist, besonders bevorzugt ist der erste Winkel im Bereich von 20° bis 35°, insbesondere bevorzugt liegt der erste
Winkel bei 30°, und/oder weist einen zweiten Winkel (ß) von mindestens 1° auf, bevorzugt liegt der zweiten Winkel im Bereich 1° bis 15°, besonders bevorzugt ist der zweite Winkel im Bereich von 1° bis 12°, insbesondere bevorzugt liegt der zweite Winkel bei 10°, oder weist einen negativen zweiten Winkel (b') von mindestens 1° auf, bevorzugt liegt der negative zweiten Winkel im Bereich 1° bis 15°, besonders bevorzugt ist der negative zweite Winkel im Bereich von 1° bis 12°, insbesondere bevorzugt liegt der negative zweite Winkel bei 10°.
Durch die besondere Geometrie und Ausgestaltung der
Ziehklinge auf einem Ziehklingenkörperhalter, können
Oberflächen aus Kunststoffen, wie beispielsweise
Polymethylmethacrylat oder Polyurethan, nachbearbeitungsfrei bearbeitet werden.
Gemäß einer Ausführungsform der Abziehvorrichtung ist die Ziehklinge zusätzlich zu einer Multiziehklinge und/oder
Profilziehklinge auf dem Ziehklingenkörper ausgebildet. Damit können verschiedene Profile in einem Werkzeug
kombiniert werden und einzelne Werkzeuge oder Vorrichtungen eingespart werden. Zusätzlich kann bei einer automatischen Verarbeitung mit einem Werkzeug verschiedene Materialien des Werkstücks und der Oberflächenmaterialien bearbeitet werden, so dass ein Wechsel des Werkzeuges und damit
Stillstandszeiten der Maschine vermindert werden können.
Die vorliegende Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zum Bearbeiten eines Oberflächenmaterials eines Werkstücks unter Verwendung einer Ziehklinge nach der bevorzugten
Ausführungsform, wobei die Ziehklinge beim Abziehen mit einer abzuziehenden Oberfläche im Kontaktbereich eine erste Achse definiert, und einer Fördereinrichtung zum Herbeiführen einer Relativbewegung einer Oberfläche des Werkstücks und/oder der Ziehklinge in einer Förderrichtung, wobei ein
Oberflächenmaterial eines Werkstücks abgespant wird, wobei beim Abziehen des Oberflächenmaterials die Ziehklinge einen ersten Winkel (a) und/oder einen zweiten Winkel (ß) oder einen negativen zweiten Winkel (b') nach der bevorzugten Ausführungsform aufweist.
Durch das Verfahren wird die abzuziehende Oberfläche eines Werkstücks so bearbeitet, dass das harte und/oder spröde Oberflächenmaterial durch die Ziehklinge abgespant wird und somit eine Oberfläche mit vorher definierten Eigenschaften, wie z. Bsp. Glanz und Ebenheit, entsteht.
In einem weiteren Aspekt des Verfahrens der
Abziehvorrichtung, wird das abzuziehende Oberflächenmaterial durch die Ziehklinge über eine Leimfuge hinaus abgeschält.
Damit kann durch die Ziehklinge das Oberflächenmaterial und das Kantenmaterial eines Werkstücks bearbeitet werden, welche beispielsweise aus verschiedenen Materialien, wie z.Bsp.
harte und weiche Materialien, bestehen. Somit wird die Fase im Bereich einer Schmalseitenfläche aus dem Kantenmaterial und dem Oberflächenmaterial eines Werkstücks ausgebildet.
In einem weiteren Aspekt des Verfahrens wird ein
Oberflächenmaterial bearbeitet, welches ein Kantenmaterial und/oder ein Oberflächenbeschichtungsmaterial aufweist, wobei das Kantenmaterial und das Oberflächenbeschichtungsmaterial aus verschiedenen Materialien bestehen können, und dabei vorzugsweise das Kantenmaterial rechtwinklig zum
Oberflächenbeschichtungsmaterial angeordnet ist.
Damit kann durch die Ziehklinge das Oberflächenmaterial, welches ein Kantenmaterial eines Werkstücks und/oder ein Oberflächenbeschichtungsmaterial bearbeitet werden, welche beispielsweise aus verschiedenen Materialien bestehen. Somit wird die durch die Ziehklinge abgezogene Oberfläche im
Bereich einer Schmalseitenfläche auf dem Kantenmaterial und/oder dem Oberflächenbeschichtungsmaterial eines
Werkstücks ausgebildet.
In einem weiteren Aspekt des Verfahrens ist die Abnahme des Oberflächenmaterials durch die Ziehklinge eine Dicke von 0,03 mm bis 0,20 mm, vorzugsweise 0,05 mm bis 0,10 mm.
Durch die spezielle Spandicke und spezielle Abtragung des Oberflächenmaterials wird eine akzeptable Qualität der
Oberfläche erreicht, welche maschinenfallend verkaufbar ist. Zusätzlich ist durch die spezielle Spandicke sichergestellt, dass keine Nachbearbeitung an der abgezogenen Oberfläche notwendig ist.
Gemäß einem weiteren Aspekt des Verfahrens, ist die
Ziehklinge um die erste Achse als Ursprung bewegbar und spannt damit den ersten Winkel auf, wobei bevorzugt der erste Winkel (a) entgegen der Förderrichtung der Ziehklinge konstruiert wird, und/oder eine zweite Achse als senkrechte Achse auf der ersten Achse und senkrecht auf der abzuziehenden Oberfläche steht, und die Ziehklinge um diese zweite Achse bewegbar ist und den zweite Winkel (ß) oder den negativen zweiten Winkel (b') aufspannt, wobei bevorzugt der zweite Winkel entgegen der Förderrichtung der Ziehklinge konstruiert wird, oder wobei bevorzugt der negative zweite Winkel in Förderrichtung der Ziehklinge konstruiert wird.
Durch diese spezielle Geometrie der Ziehklinge und dem ersten Winkel und dem zweiten Winkel oder dem negativen zweiten Winkel wird sichergestellt, dass die Oberfläche des harten und/oder spröden Oberflächenmaterials nachbearbeitungsfrei durch die erfindungsgemäße Ziehklinge hergestellt werden kann .
Gemäß einer Variante des Verfahrens, bearbeitet die
Ziehklinge Materialien aus Kunststoffen wie Polycinylchlorid, Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere, Polypropylen,
vorzugsweise aus Polymethylmethacrylat oder Polyurethan.
Damit können weitere, bisher durch eine Ziehklinge nicht bearbeitbare Materialien, durch das Verfahren verarbeitet werden, ohne dass ein weiterer Nachbearbeitungsschritt erfolgen muss. Zusätzlich kann bei einer automatischen
Verarbeitung mit einem Werkzeug mit der erfindungsgemäßen Ziehklinge verschiedene Materialien und Profile des
Werkstücks und der Oberflächenmaterialien bearbeitet werden, so dass ein Wechsel des Werkzeuges und damit
Stillstandszeiten der Maschine vermindert werden können.
Bei einer weiteren Ausführungsform kann die Ziehklinge mit und ohne Freiwinkel ausgeführt sein.
In einer weiteren Ausführungsform der Abziehvorrichtung kann die Ziehklinge eine Antiweisbruchfase mit Freiwinkel oder eine Antiweisbruchfase ohne Freiwinkel enthalten. In einer weiteren Ausführungsform kann das
Oberflächenmaterial eines Werkstücks so mit einer Ziehklinge bearbeitet werden, dass eine Standardausführung der
Ziehklinge (zum Beispiel nicht poliert) oder eine
Hochglanzausführung der Ziehklinge (zum Beispiel poliert) verwendet wird. Damit können verschiedene vorbestimmte
Oberflächeneigenschaften mit der erfindungsgemäßen Ziehklinge (beispielsweise poliert oder nicht poliert) hergestellt werden .
In einer weiteren Ausführungsform kann die Ziehklinge
zusätzliche Profile, und/oder Radien ausweisen, welche für die Bearbeitung von Oberflächenmaterialien aus
Kunststoffmaterialien wie Polycinylchlorid, Acrylnitril- Butadien-Styrol-Copolymere, Polypropylen geeignet sind.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Nachfolgend wird anhand schematischer Zeichnungen eine
Abziehvorrichtung eines Oberflächenmaterials eines Werkstücks gemäß einer beispielhaften Ausführungsform dargestellt.
Generelle Beispiele solcher Vorrichtungen werden
beispielsweise in der Schmalseitenflächenbearbeitung von Werkstücken, welche bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunstoffen oder dergleichen bestehen, eingesetzt. Weitere in diesem Zusammenhang genannte
Modifikationen bestimmter Einzelmerkmale können jeweils einzeln miteinander kombiniert werden um neue
Ausführungsformen zu zeigen. Es zeigen:
Fig. 1: eine schematische Darstellung der Abziehvorrichtung mit einer Ziehklinge und einer Fördereinrichtung, die eine Relativbewegung des Werkstücks und/oder der Ziehklinge herbeiführt;
Fig. 2: eine schematische Darstellung einer Ziehklinge mit einem ersten Winkel und einem zweiten Winkel; Fig. 3: eine schematische Darstellung der Konstruktion des ersten Winkels durch die Ziehklinge und der ersten Achse;
Fig. 4A und Fig. 4B: eine schematische Darstellung der
Konstruktion des zweiten Winkels und negativen zweiten
Winkels durch die Ziehklinge, ersten Achse und der zweiten Achse ;
Fig. 5A bis Fig. 5B : verschiedene schematische Darstellungen der Ziehklinge im relativen Verhältnis zur abzuziehenden Oberfläche ;
Fig. 6: schematische Darstellung weiterer Ausführungsform der Ziehklinge mit den Bezugsflächen Bl, B2, CI und C2.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
Anhand der Figuren werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben. Obwohl die Ausführungsformen beispielhaft, und nicht einschränkend, zu verstehen sind, können Einzelmerkmale der Ausführungsformen auch zur Charakterisierung der Erfindung herangezogen werden. Ferner können Modifikationen der nachfolgend beschriebenen Ausführungsform jeweils einzeln miteinander kombiniert werden, um weitere Ausführungsformen der Erfindung auszubilden .
Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine
Ausführungsform der Ziehklinge 2 im Kontakt mit einem
Werkstück 1, welches beispielsweise aus einem
Oberflächenbeschichtungsmaterial 10 und/oder einem
Kantenmaterial 11 ausgebaut ist. Dabei ist das Verhältnis zwischen Ziehklinge und Fördereinrichtung in Fig. 1 nicht maßstabsgetreu dargestellt. Das Werkstück 1 befindet sich auf einer Fördereinrichtung 5, welches in einer Ausführungsform als Förderband ausgestaltet sein kann. Die Fördereinrichtung kann in einer weiteren Ausführungsform auch anders ausgestaltet sein. Weiterhin umfasst die Vorrichtung 100 zum Abziehen eines Oberflächenmaterials eines Werkstücks 1 eine Ziehklinge 2, welche auf einem Ziehklingenkörper 25
ausgebildet ist. In einer Ausführungsform kann der
Ziehklingenkörper 25 weitere Profile und Radien neben der Ziehklinge 2 aufweisen. Zusätzlich kann in einer
Ausführungsform der Ziehklingenkörper 25 mit der Ziehklinge 2 durch ein Befestigungselement 4 an einem
Ziehklingenkörperhalter 3 (hier nicht dargestellt) angebracht werden .
Fig. 2 zeigt in einer schematischen Darstellung eine
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ziehklinge 2. Die
Geometrie/Konstruktion der Abziehvorrichtung erfolgt über die relative Orientierung zwischen der abzuziehenden Oberfläche 12 und der Ziehklinge 2, welche zwei Winkel, eine ersten Winkel a und/oder einen zweiten Winkel ß aufweist. Dabei ist der erste Winkel a der Spanwinkel und/oder der zweite Winkel ß ein Achswinkel.
Fig. 3, Fig. 4A und Fig. 4B sind schematische Darstellungen der in Fig. 2 gezeigten Ziehklinge 2 und der abzuziehenden Oberfläche 12. In Fig. 4A ist der zweite Winkel ß
eingezeichnet und in Fig. 4B ist zusätzlich zum zweiten
Winkel ß der negative zweite Winkel ß' eingezeichnet.
Fig. 5A, Fig. 5B und Fig. 5C zeigen eine schematische
Darstellung der Abziehvorrichtung 100 in einer weiteren
Ausführungsform. Dabei ist nur die Ziehklinge 2 auf dem
Ziehklingenkörper 25 ausgebildet, wobei der Ziehklingenkörper 25 über Befestigungselemente 4, beispielsweise
Befestigungsschrauben, am Ziehklingenkörperhalter 3
angebracht werden kann. Weiterhin ist in den Darstellungen in Fig. 5A, Fig. 5B und Fig. 5C, die Ziehklinge 2 in einer
Ausführungsform mit einem ersten Winkel a und einem zweiten Winkel ß oder einem negativen zweiten Winkel ß' ausgebildet, so dass die Ziehklinge 2 mit einem ersten Winkel a und einem zweiten Winkel ß oder einem negativen zweiten Winkel ß' mit der abzuziehenden Oberfläche 12 in Kontakt kommt und die Oberfläche abziehen kann, wenn die Fördereinrichtung das Werkstück und/oder die Ziehklinge relative zueinander bewegt.
Die Ziehklinge 2 ist so gestaltet, dass diese um eine erste Achse Al als Ursprung bewegbar ist und damit den ersten
Winkel a aufspannt, wobei bevorzugt der erste Winkel
entgegen der Förderrichtung RW der Ziehklinge konstruiert wird, und/oder eine zweite Achse A2 als senkrechte Achse auf der ersten Achse Al und senkrecht auf der abzuziehenden
Oberfläche 12 steht, und die Ziehklinge 2 um diese zweite Achse A2 bewegbar ist und den zweite Winkel ß oder einem negativen zweiten Winkel ß' aufspannt, wobei bevorzugt der zweite Winkel entgegen der Förderrichtung RW der Ziehklinge konstruiert wird, oder bevorzugt der negative zweite Winkel ß' in Förderrichtung RW der Ziehklinge 2 konstruiert wird. In einer Ausführungsform ist die Ziehklinge 2 auf so eine Weise mit dem Ziehklingenkörper 25 am Ziehklingenkörperhalter 3 ausgebildet, dass diese beim Durchführen des Verfahrens zum Bearbeiten eines Oberflächenmaterials fest verbunden ist und keine Bewegungen zugelassen werden.
Die Förderrichtung RW ist dabei eine Relativbewegung zwischen dem Werkstück 1 und der Ziehklinge 2. Dabei kann die
Fördereinrichtung 5 das Werkstück 1 und/oder die Ziehklinge 2 bewegen. Wenn sich durch die Fördereinrichtung 5 beide
Elemente bewegen, also das Werkstück 1 und die Ziehklinge 2, sind die Richtungsvektoren der beiden Elemente parallel zueinander, weisen jedoch in entgegengesetzte Richtungen. In den Figuren 3 bis 5 ist die Förderrichtung RW der Ziehklinge 2 dargestellt.
Zusätzlich ist die Förderrichtung RW in einer Ausführungsform parallel zu einer z-Achse. Damit führt die Fördereinrichtung 5 in einer Ausführungsform eine Bewegung in Richtung der z- Achse durch. Weiterhin stehen die y-Achse senkrecht auf der Oberfläche 10 des Werkstücks 1 und die x-Achse senkrecht auf der Oberfläche des Kantenmaterials 11 oder Schmalseitenfläche des Werkstücks 1 in einer Ausführungsform. Damit sind die Achsen x, y, und z zueinander senkrecht. In einer weiteren Ausführungsform kann die x-, y-, z-Achse in herkömmlicher Weise gewählt werden.
Durch die Förderrichtung RW wird weiterhin eine Normalenebene N definiert, welche senkrecht auf der Förderrichtung RW steht. In weiteren Ausführungsformen kann die
Fördereinrichtung 5 auch Bewegungen in andere Richtungen durchführen. Mittels der Normalenebene N kann auch der erste Winkel a und/oder der zweite Winkel ß definiert werden (Fig. 6) .
Mit anderen Worten kann wie folgt der erste Winkel a
und/oder der zweite Winkel ß definiert werden.
Dabei kann der erste Winkel a durch die Bewegung einer ersten Bezugsfläche Bl, welche parallel zur Normalenebene N ausgebildet ist wenn der erste Winkel a bei 0° liegt, und um die erste Achse Al und entgegen der Förderrichtung RW
konstruiert werden. Und der zweite Winkel ß die Bewegung einer zweiten Bezugsfläche B2, welche parallel zur
Normalenebene N ausgebildet ist wenn der zweite Winkel ß bei 0° liegt, um eine zweite Achse A2, welche senkrecht zur ersten Achse Al und senkrecht zur abzuziehenden Oberfläche 12 steht, konstruiert werden, vorzugsweise entgegen der
Förderrichtung RW.
Weiterhin kann der erste Winkel a und der zweite Winkel ß durch die folgenden Merkmale konstruiert werden. Dabei ist eine erste Bezugsfläche CI, welche parallel zur Normalenebene N ist wenn der erste Winkel a bei 0° liegt, um die erste Achse Al als Ursprung bewegbar und damit wird durch die
Normalenebene N und der ersten Bezugsfläche CI der erste Winkel a aufgespannt, wobei bevorzugt der erste Winkel entgegen der Förderrichtung RW konstruiert wird. Eine zweite Achse A2 ist senkrecht zur ersten Achse Al und senkrecht zur abzuziehenden Oberfläche 12 definiert. Eine zweite
Bezugsfläche C2 ist, welche parallel zur Normalenebene N ist wenn der zweite Winkel ß bei 0° liegt, um diese zweite Achse A2 bewegbar und durch die Normalenebene N und der zweiten Bezugsfläche C2 wird der zweite Winkel ß aufgespannt, wobei bevorzugt der zweite Winkel ß entgegen der Förderrichtung RW konstruiert wird.
Zusätzlich entsprechen sich die Bezugsflächen Bl und CI und die Bezugsflächen B2 und C2.
Die Ziehklinge 2 weist eine Schneide auf, welche mit der abzuziehenden Oberfläche 12 in Eingriff bringbar ist und im Kontaktbereich die erste Achse Al definiert. Durch die spezielle Geometrie der Ziehklinge 2 mit einem ersten Winkel a und/oder einem zweiten Winkel ß oder einem negativen zweiten Winkel ß', wird die abzuziehende Oberfläche 12 durch die Ziehklinge 2 und der Fördereinrichtung 5 abgespant. Die Schneidengeometrie kann bevorzugt in der Ziehklinge 2
und/oder Ziehklingenkörper 25 eingeschliffen sein, so dass eine Schneidkannte entsteht.
Die Ziehklinge 2 kann unterschiedliche Materialien aufweisen, wie etwa Metall, bevorzugt Hartmetall, Diamant, Keramik, gehärtete Stähle, legierte ungehärtete Stähle. Die Ziehklinge 2 weist in der vorliegenden Ausführungsform einen schälenden Schnitt auf, so dass eine gleichmäßige Abschälung der
abzuziehenden Oberfläche 12 erfolgt, mit verminderten
Schwingungen. Zusätzlich können durch die Ziehklinge
vorzugsweise spröde oder harte Materialien, vorzugsweise Kunststoffe, bearbeitet werden, welche mit herkömmlichen Ziehklingen nicht ohne Fehlstellen und/oder Mängel und/oder Fehlern bearbeitet werden können. Die Ziehklinge 2 ist für Designelemente geeignet, so dass verschiedene Oberflächeneigenschaften der abzuziehenden
Oberfläche 12 erreicht werden können, wie beispielsweise eine Oberflächengüte, Ebenheit und Glanz.
Die Ziehklinge 2 kann auf einem Ziehklingenkörper 25 und über Verbindungselemente 4, bevorzugt Befestigungsschrauben, am Ziehklingenkörperhalter 3 befestigt sein. In einer Variante ist die Ziehklinge 2 mit dem Ziehklingenkörperhalter 3 fest bestückt. In einer weiteren Variante kann die Ziehklinge 2 auf einem Ziehklingenkörper 25 eingeschliffen sein und der Ziehklingenkörper 25 wechselbar auf dem
Ziehklingenkörperhalter 3 befestigt sein. Damit kann die Ziehklinge 2 auf dem Ziehklingenkörperhalter 3 ausgetauscht werden .
Die Ziehklinge 2 kann in einem weiteren Aspekt auf einem Ziehklingenkörper 25 mit verschiedenen Profilen, und/oder Fasen und/oder Radien und/oder Sonderprofil und/oder
gemischte Profile ausgebildet sein.
In einer weiteren Ausführungsform ist die Ziehklinge 2 ohne ersten Winkel, dem Spanwinkel a, und ohne zweiten Winkel, dem Achswinkel ß, ausgebildet, aber der
Ziehklingenköperhalter 3 ist so gestaltet, dass die Schneide der Ziehklinge 2 an dem Oberflächenmaterial 12 eines
Werkstücks mit einem erfindungsgemäßen Achswinkel und
Spanwinkel wirkt.
In einer weiteren Ausführungsform ist die Ziehklinge 2 ohne Achswinkel ß und mit Spanwinkel a ausgebildet und der
Ziehklingenkörperhalter 3 ist so gestaltet, dass eine
Schneide der Ziehklinge 2 an dem Oberflächenmaterial 12 eines Werkstücks mit einem Achswinkel ß und Spanwinkel a wirkt.
In einer weiteren Ausführungsform ist die Ziehklinge 2 mit Achswinkel ß und ohne Spanwinkel a ausgebildet und der Ziehklingenkörperhalter 3 ist so gestaltet, dass eine
Schneide der Ziehklinge 2 an dem Oberflächenmaterial 12 eines Werkstücks mit einem Achswinkel ß und Spanwinkel a wirkt.
In einem weiteren Aspekt ist der erste Winkel a, der
Spanwinkel, positiv, wobei der positive Winkel durch die Bewegung der Ziehklinge 2 entgegen der Förderrichtung RW der Ziehklinge 2 definiert ist. Ein negativer erster Winkel a ' (nicht dargestellt) ergibt sich durch die Bewegung der
Ziehklinge 2 um die Achse Al in Förderrichtung RW der
Ziehklinge. In einem weiteren Aspekt kann der erste Winkel a oder der negative erste Winkel a ' in einem Gradbereich von 0° bis 80° liegen. Der negative erste Winkel a ' kann in einer weiteren Ausführungsform vorgesehen sein.
In einem weiteren Aspekt ist der zweite Winkel ß, der
Achswinkel, positiv, wobei der positive Winkel durch die Bewegung der Ziehklinge 2 entgegen der Förderrichtung RW der Ziehklinge um die zweite Achse A2 definiert ist. Der
negativer zweiter Winkel ß' ergibt sich durch die Bewegung der Ziehklinge 2 um die Achse A2 in Förderrichtung RW der Ziehklinge 2. In einem weiteren Aspekt kann der zweite Winkel ß oder der negative zweite Winkel ß ' in einem Gradbereich von 0° bis 80° liegen.
Verwendungsbeispiele für die erfindungsgemäße Ziehklinge sind nicht dargestellte Durchlaufmaschinen (Bearbeitungsvorschub erfolgt durch das Werkstück) , Bearbeitungszentren
beispielsweise CNC gesteuerte Bearbeitungszentren
(Bearbeitungsvorschub durch Werkstück oder Aggregat) und Handmaschinen .
Mögliche nicht dargestellte Arbeitsebenen der
Abziehvorrichtung sind in Längsrichtung und/oder in
Querrichtung zum Werkstück 1. Die erfindungsgemäße Ziehklinge 2 wird beispielsweise für Werkstücke, vorzugsweise plattenförmige Werkstücke, welche Ecken und gerundete Bereiche aufweisen (nicht dargestellt) eingesetzt.