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Title:
APPARATUS AND METHOD FOR STIMULATING THE LOCAL REGULATION OF THE MICROCIRCULATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/121622
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an apparatus for stimulating the local regulation of the microcirculation for producing a defined electromagnetic field with different pulse sequences, frequency values and magnetic field strengths, wherein the apparatus comprises a separate sound transducer for producing sound waves with defined sound powers, sound intensities and sound pressures. The signals are varied by way of a measured value detection device and a controller. The combination of electromagnetic field and sound waves leads to changes in representative features of the functional state of the microcirculation of the blood which by far exceeds the sum of the individual effects of the two applied fields.

Inventors:
KLOPP RAINER-CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/085403
Publication Date:
June 27, 2019
Filing Date:
December 18, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BEMER INT AG (LI)
International Classes:
A61N1/40; A61M21/00; A61M37/00; A61N1/36; A61N2/00; A61N2/02
Domestic Patent References:
WO2012085920A12012-06-28
WO2008025731A12008-03-06
WO2011023635A12011-03-03
WO2011023634A12011-03-03
WO2011023634A12011-03-03
Foreign References:
US20060145457A12006-07-06
FR3042123A12017-04-14
EP2933001A12015-10-21
EP0995483A12000-04-26
DE19834148A12000-02-03
Other References:
R. KLOPP ET AL: "Effects of physical stimulation of spontaneous arteriolar vasomotion on microcirculation and the immune system in diabetes and impaired wound healing", ZEITSCHRIFT FUER GERONTOLOGIE UND GERIATRIE, vol. 47, no. 5, 24 November 2013 (2013-11-24), DE, pages 415 - 424, XP055568027, ISSN: 0948-6704, DOI: 10.1007/s00391-013-0567-8
Attorney, Agent or Firm:
GULDE & PARTNER PATENT- UND RECHTSANWALTSKANZLEI MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zur Stimulierung der lokalen Regulation der Mikrozirkulation in einem Gewebe, umfassend:

a) eine Felderzeugungseinrichtung (2b) ausgebildet, zur Erzeugung eines definierten elektromagnetischen Feldes, und

b) eine Messwerterfassungseinrichtung (3, 4) ausgebildet, zur Bestimmung mikrozirkulatorischer Funktionsmerkmale in einem Gewebe,

gekennzeichnet durch

c) einen Schallgeber (1 ) ausgebildet, zur Erzeugung von definierten Schallwellen,

und

c) ein Steuergerät (5) ausgebildet, zur Steuerung der Felderzeugungseinrichtung (2b) und des Schallgebers (1 ) in Reaktion auf eingehende Messwerte der Messwerterfassungseinrichtung (3, 4).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , wobei die Messwerterfassungseinrichtung (3, 4) zur periodischen Bestimmung mikrozirkulatorischer Funktionsmerkmale in dem Gewebe ausgebildet ist, und wobei

das Steuergerät (5) ausgebildet ist, beim Unterschreiten eines Sollwerts durch einen Messwert die Felderzeugungseinrichtung (2b) und den Schallgeber (1 ) so zu steuern, dass für das elektromagnetische Feld eine Flussdichte und für die Schallwellen ein

Schallwechseldruck variiert wird.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei der Sollwert als Quotient eines ersten Messwerts zu einem ersten Zeitpunkt und eines zweiten Messwerts zu einem zweiten Zeitpunkt bestimmt wird, und wobei

das Steuergerät (5) ausgebildet ist, beim Unterschreiten des Sollwerts von 0,6 nach einer Wartezeit die Felderzeugungseinrichtung (2b) und den Schallgeber (1 ) so zu steuern, dass für das elektromagnetische Feld die Flussdichte und für die Schallwellen der Schallwechseldruck erhöht wird.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 , worin die Schallwellen sinusförmige Teilschwingungen aufweisen mit Frequenzen im Bereich von 6 bis 12 Hz und 26 bis 36 Hz.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, worin, die sinusförmigen Teilschwingungen 1 bis 5 Wellenberge und dazugehörige Wellentäler pro Minute aufweisen.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, worin die Flanken der Wellenberge oder Wellentäler parabolischen Funktionen entsprechen mit Halbwertsbreiten von 5 bis 10 Sekunden.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, worin der Schallgeber (1 ) ausgebildet ist, während des Betriebs Schallwechseldrücke im Bereich von 0,5 · 10 3 N/m2 bis 10 2 N/m2 zu erzeugen.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, worin die Felderzeugungseinrichtung (2b) ausgebildet ist, während des Betriebs eine Flussdichte des elektromagnetischen Feldes im Bereich von 5 mT bis 0,1 T zu erzeugen. 9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, worin die Felderzeugungseinrichtung (2b) ausgebildet ist, während des Betriebs eine Flussdichte des elektromagnetischen Feldes im Bereich von 150 mT bis 90 mT zu erzeugen.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, worin der Schallgeber (1 ) mindestens ein Membran, eine schwingende Platte, einen Schallkopf, einen elektromagnetischen Wandler oder ein Thermophon oder mehreren von jedem umfasst.

11. Steuergerät zur Erzeugung von Steuerimpulsen, umfassend

a) einen ersten Eingang, ausgebildet, Signale einer Messwerterfassungseinrichtung zu empfangen, die mikrozirkulatorische Funktionsmerkmale eines Gewebes repräsentieren,

b) einen erster Ausgang, ausgebildet, Steuerimpulse zur Steuerung einer Felderzeugungseinrichtung in Abhängigkeit der empfangenen Signale zu variieren, und

c) einen zweiter Ausgang, ausgebildet Steuerimpulse zur Steuerung eines Schallgebers in Abhängigkeit der empfangenen Signale zu variieren.

12. Steuergerät nach Anspruch 11 , umfassend

a) ein zweiter Eingang, wobei b) die empfangenen Signale in einen ersten und einen zweiten Datensatz aufgeteilt sind, wobei

c) der erste Datensatz Messwerte der Sauerstoffausschöpfung, der relativen Hämoglobinsättigung, der Geschwindigkeit und des Strömungsflusses der roten Blutzellen umfasst, und

d) der zweite Datensatz Messwerte der Geometrie der Mikrogefäße und der Geschwindigkeit und Strömungsfluss der roten Blutzellen umfasst, wobei

e) der erste Eingang, ausgebildet ist, den ersten Datensatz zu empfangen, und f) der zweite Eingang, ausgebildet ist, den zweiten Datensatz zu empfangen.

13. Steuergerät nach Anspruch 12, wobei die Messwerterfassungseinrichtung zumindest a) ein Weißlichtspektroskop,

b) ein Mittel zur Laser-Doppler-Anemometrie, und

c) ein Intravitalmikroskop umfasst.

14. Steuergerät nach Anspruch 13, wobei das Weißlichtspektroskop und das Mittel zur Laser-Doppler-Anemometrie den ersten Datensatz erfassen und das Intravitalmikroskop den zweiten Datensatz erfasst. 15. Verfahren zur Stimulierung der lokalen Regulation der Mikrozirkulation in einem Gewebe, umfassend:

a) Verwendung von Startwerten für eine magnetische Flussdichte und eine Frequenz für die Erzeugung eines elektromagnetischen Feldes und eine Schallstärke und eine Frequenz für die Erzeugung von Schallwellen und Übertragung des elektromagnetischen Feldes und der Schallwellen auf das Gewebe, wobei die

Startwerte für die magnetische Flussdichte und die Schallstärke aus einer Datenbank in Abhängigkeit von Gewebeparametern gewählt werden;

b) Periodische Bestimmung der mikrozirkulatorischen Funktionsmerkmale im Gewebe und gleichzeitige Schrittweise Erhöhung der magnetischen Flussdichte des elektromagnetischen Feldes und der Schallstärke der Schallwellen und Übertragung des elektromagnetischen Feldes und der Schallwellen auf das Gewebe bis ein Sollwert von 0,6 innerhalb einer Wartezeit überschritten wird, wobei der Sollwert als ein Quotient zwischen einem ersten Messwert und einem zweiten Messwert ausgebildet ist.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zur Stimulierung der lokalen Regulation der

Mikrozirkulation

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Stimulierung der lokalen Regulation der Mikrozirkulation.

Es ist in den medizinischen Wissenschaften allgemein anerkannt, dass die Mikrozirkulation der funktionell wichtigste Teil des menschlichen Blutkreislaufes ist, da hier der lebensnotwendige Stoffaustausch mit den Körperzellen stattfindet und zugleich in dieser Region die ersten Schritte immunologischer Reaktionen ablaufen. Es ist ferner allgemein anerkannt, dass eine große Reihe von Erkrankungen durch Störungen der Mikrozirkulation verursacht wird oder zumindest ein Krankheitsgeschehen mit zunehmender eigener Dynamik begleiten. Die derzeit zur Verfügung stehenden (medikamentös-)therapeutischen Optionen sind sehr limitiert. Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt bei einer Behandlung der gestörten Mikrozirkulation anstelle oder ergänzend einer Übertragung chemischer Energie (Medikamente) auch bestimmte Möglichkeiten einer Übertragung physikalischer Energie in Betracht zu ziehen.

So sind beispielsweise Methoden der Musiktherapie mit begrenzten Wirkungen eingeführt worden (Klangschalen-Anwendung, Klangsteine u.a.). Einige wenige Untersuchungen liefern hierzu Versuche wissenschaftlicher Begründungen, wobei keine ausreichenden Analysen zu den Schallspektren (Klangspektren) vorliegen.

Ein weiteres Einsatzgebiet betrifft die Anwendung bestimmter elektromagnetischer Felder als Stimulation (physiologischer Reiz) der schubspannungsabhängigen endothelvermittelten Tonusregulation der Arteriol en, des nach heutigem Kenntnisstand im Fachgebiet wichtigstem lokalen Regulationsmechanismus der Organdurchblutung. Hierzu liegen eine Anzahl wissenschaftlicher Publikationen in anerkannten Fachzeitschriften vor, in denen sowohl theoretische Erläuterungen gegeben als auch Ergebnisse klinischer Studien zu erfolgreichen Anwendungen mitgeteilt werden. Jedoch sind die Beträge der nachgewiesenen Merkmaländerungen untersuchter mikrozirkulatorischer Funktionsmerkmale nicht ausreichend, um kausal-therapeutisch wirksam sein zu können, so dass oftmals eine adjuvante oder additive Anwendung empfohlen werden kann, bevorzugt zur Prophylaxe und als ergänzende Therapiemaßnahme. Die EP 0 995483 A1 beschreibt eine Vorrichtung, mit der durch pulsierende elektromagnetische Felder die Sauerstoffutilisation und Stoffwechselvorgänge beeinflusst werden sollen.

In der WO 2008/025731 A1 wird eine Vorrichtung zur Erzeugung eines gepulsten elektromagnetischen Feldes mit bestimmten periodischen Impulsen in Abhängigkeit von Messdaten der Mikrozirkulation des Blutes beschrieben.

Die WO 2011/023635 A1 betrifft ebenfalls eine Vorrichtung zur Erzeugung eines gepulsten elektromagnetischen Feldes, wobei genaue Impulsfolgen und Frequenzfolgen offenbart werden.

Die DE 198 34 148 A1 beschreibt ein Verfahren zur gepulsten Magnetfeldabgabe mit einer Modulation der Amplitude und/oder Frequenz der erzeugten Magnetfelder entsprechend einem elektromagnetischen Signal einer Tonwiedergabequelle.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung bereitzustellen, mit der die lokale Regulierung im Bereich der Mikrozirkulation des Blutes durch zusätzliche Einrichtungen neben den Einrichtungen zur Erzeugung eines gepulsten elektromagnetischen Feldes signifikant verbessert wird. Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine individuelle Anpassung der Signalreize zu ermöglichen und dadurch den Behandlungserfolg zu optimieren.

Eine weitere Aufgabe besteht in der Bereitstellung eines prophylaktischen und therapeutischen Verfahrens zur Stimulierung der lokalen Regulation der Mikrozirkulation mit therapierelevanten Ergebnissen sowie die Verwendung einer Vorrichtung zur Erzeugung eines biorhythmisch definierten Feldes.

Gemäß eines ersten Aspekts der Erfindung wird eine Vorrichtung zur Stimulierung der lokalen Regulation der Mikrozirkulation in einem Gewebe offenbart, umfassend:

a) eine Felderzeugungseinrichtung ausgebildet, zur Erzeugung eines definierten elektromagnetischen Feldes, und

b) eine Messwerterfassungseinrichtung ausgebildet, zur Bestimmung mikrozirkulatorischer Funktionsmerkmale in dem Gewebe,

gekennzeichnet durch

c) einen Schallgeber ausgebildet, zur Erzeugung von definierten Schallwellen, und

e) ein Steuergerät ausgebildet, zur Steuerung der Felderzeugungseinrichtung und des Schallgebers in Reaktion auf eingehende Messwerte der Messwerterfassungseinrichtung.

Vorzugsweise wird das definierte elektromagnetische Feld mit unterschiedlichen Impulsfolgen, Frequenzwerten und Magnetfeldstärken ausgebildet.

Vorzugsweise ist der Schallgeber ausgebildet, während des Betriebs Schall-Leistungen im Bereich von 10 5 W bis 100 W zu erzeugen, noch bevorzugter im Bereich von 10 3 W bis 8 W und noch bevorzugter im Bereich von 10 2 W bis 0,5 W.

Vorzugsweise ist der Schallgeber ausgebildet, während des Betriebs Schallstärken im Bereich von 10 12 W/m 2 bis 1 W/m 2 zu erzeugen, noch bevorzugter im Bereich von 10 1 ° W/m 2 bis 0,1 W/m 2 , und noch bevorzugter im Bereich von 10 6 W/m 2 bis 10 2 W/m 2 .

Vorzugsweise ist der Schallgeber ausgebildet, während des Betriebs Schallwechseldrücke im Bereich von 0,2 * 10 4 N/m 2 bis 1 ,0 * 10 3 N/m 2 zu erzeugen, noch bevorzugter im Bereich von 0,5 * 10 3 N/m 2 bis 1 ,0 * 10 2 N/m 2 , noch bevorzugter im Bereich von 0,5 * 10 2 N/m 2 bis 1 N/m 2 , und noch bevorzugter im Bereich von 0,5 * 10 2 N/m 2 bis 0,5 N/m 2 .

Vorzugsweise ist die Messwerterfassungseinrichtung zur periodischen Bestimmung mikrozirkulatorischer Funktionsmerkmale in einem Gewebe ausgebildet.

Vorzugsweise ist das Steuergerät ausgebildet beim Unterschreiten eines Sollwerts durch einen Messwert die Felderzeugungseinrichtung so zu steuern, dass für das elektromagnetische Feld eine Flussdichte variiert wird.

Vorzugsweise ist das Steuergerät ausgebildet beim Unterschreiten eines Sollwerts durch einen Messwert den Schallgeber so zu steuern, dass für die Schallwellen ein Schallwechseldruck variiert wird.

Vorzugsweise wird der Sollwert als Quotient eines ersten Messwerts und eines zweiten Messwerts bestimmt.

Vorzugsweise wird der erste Zeitpunkt vor einer Variierung der Flussdichte und/oder des Schallwechseldrucks und der zweite Zeitpunkt nach einer Variierung der Flussdichte und/oder des Schallwechseldrucks und einer Wartezeit bestimmt.

Vorzugsweise ist das Steuergerät ausgebildet beim Unterschreiten eines Sollwerts von 0,6 nach einer Wartezeit die Felderzeugungseinrichtung und den Schallgeber so zu steuern, dass für das elektromagnetische Feld die Flussdichte und für die Schallwellen der Schallwechseldruck schrittweise erhöht wird. Vorzugsweise wird mit Messwert die Messwerte der Messwerterfassungseinrichtung, welche beim Steuergerät eingehen gemeint.

Vorzugsweise weisen die Schallwellen sinusförmige Teilschwingungen mit Frequenzen im Bereich von 6 Hz bis 12 Hz und 26 Hz bis 36 Hz auf.

Vorzugsweise weisen die sinusförmigen Teilschwingungen 1 bis 5 Wellenberge und dazugehörige Wellentäler pro Minute auf.

Vorzugsweise entsprechen die Flanken der Wellenberge oder Wellentäler parabolischen Funktionen mit Halbwertsbreiten von 5 bis 10 Sekunden.

Vorzugsweise ist die Felderzeugungseinrichtung ausgebildet, während des Betriebs eine Magnetfeldstärke (Flussdichte) des elektromagnetischen Feldes im Bereich von 5 mT bis 100 mT zu erzeugen, noch bevorzugter im Bereich von 150 mT bis 90 mT, und noch bevorzugter im Bereich von 400 mT bis 60 mT.

Vorzugsweise umfasst der Schallgeber mindestens ein Membran, eine schwingende Platte, einen Schallkopf, ein elektromechanischen Wandler oder ein Thermophon oder mehreren von jedem.

Gemäß eines zweiten Aspekts der Erfindung wird ein Steuergerät zur Erzeugung von Steuerimpulsen offenbart, umfassend:

a) einen ersten Eingang, ausgebildet, Signale einer Messwerterfassungseinrichtung zu empfangen, die mikrozirkulatorische Funktionsmerkmale eines Gewebes repräsentieren,

b) einen ersten Ausgang, ausgebildet, Steuerimpulse zur Steuerung einer Felderzeugungseinrichtung in Abhängigkeit der empfangenen Signale zu variieren, und

c) einen zweiten Ausgang, ausgebildet Steuerimpulse zur Steuerung eines Schallgebers in Abhängigkeit der empfangenen Signale zu variieren.

Vorzugsweise umfasst das Steuergerät:

a) einen zweiten Eingang, wobei b) die empfangenen Signale in einen ersten und einen zweiten Datensatz aufgeteilt sind, wobei

c) der erste Datensatz Messwerte der Sauerstoffausschöpfung, der relativen Hämoglobinsättigung, der Geschwindigkeit und des Strömungsflusses der roten Blutzellen umfasst, wobei

d) der zweite Datensatz Messwerte der Geometrie der Mikrogefäße und der Geschwindigkeit und Strömungsfluss der roten Blutzellen umfasst, wobei

e) der erste Eingang, ausgebildet ist, den ersten Datensatz zu empfangen, und f) der zweite Eingang, ausgebildet ist, den zweiten Datensatz zu empfange.

Vorzugsweise umfasst die Messwerterfassungseinrichtung zumindest ein

Weißlichtspektroskop, ein Mittel zur Laser-Doppler-Anemometrie und ein Intravitalmikroskop.

Vorzugsweise erfassen das Weißlichtspektroskop und das Mittel zur Laser-Doppler- Anemometrie den ersten Datensatz und vorzugsweise erfasst das Intravitalmikroskop den zweiten Datensatz.

Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stimulierung der lokalen Regulation der Mikrozirkulation in einem Gewebe, umfassend:

a) Verwendung von Startwerten für eine magnetische Flussdichte und eine Frequenz für die Erzeugung eines elektromagnetischen Feldes und eine Schallstärke und eine Frequenz für die Erzeugung von Schallwellen und Übertragung des elektromagnetischen Feldes und der Schallwellen auf das Gewebe, wobei die Startwerte für die magnetische Flussdichte und die Schallstärke aus einer Datenbank in Abhängigkeit von Gewebe Parametern gewählt werden;

b) Periodische Bestimmung der mikrozirkulatorischen Funktionsmerkmale im Gewebe und gleichzeitige Schrittweise Erhöhung der magnetischen Flussdichte des elektromagnetischen Feldes und der Schallstärke der Schallwellen und Übertragung des elektromagnetischen Feldes und der Schallwellen auf das Gewebe bis ein Sollwert von 0,6 innerhalb einer Wartezeit überschritten wird, wobei der Sollwert als ein Quotient zwischen einem ersten Messwert und einem zweiten Messwert ausgebildet ist.

Vorzugsweise sind die Startwerte für die Frequenzen des elektromagnetischen Feldes und des elastomechanischen Signals Kombination von Frequenzen im Bereich von 6 Hz bis 12 Hz und 26 Hz bis 36 Hz. Vorzugsweise ist die Frequenz des elektromagnetischen Feldes gleich der Frequenz des elastomechanischen Signals.

Vorzugsweise werden unter Gewebeparametern zumindest ein Alter und ein Körpermasseindex (engl. Body-Mass-Index BMI) verstanden, noch bevorzugter noch zusätzlich ein Gesundheitszustand.

Vorzugsweise werden bei der periodischen Bestimmung der mikrozirkulatorischen Funktionsmerkmale im Gewebe die mikrozirkulatorischen Funktionsmerkmale in einem festen Zeitintervalle bestimmt, vorzugweise mindestens alle 10 min, noch bevorzugter mindestens alle 5 min und noch bevorzugter mindestens alle 2 min.

Vorzugsweise werden als zweiter Messwert die zuletzt bestimmten Messwerte der mikrozirkulatorischen Funktionsmerkmale gemeint und als erster Messwert werden die Messwerte die direkt vor dem zweiten Messwert bestimmten Messwerte der mikrozirkulatorischen Funktionsmerkmale wurden gemeint.

Vorzugsweise wird das Verfahren zur Stimulierung der lokalen Regulation der Mikrozirkulation in einem Gewebe abgebrochen, wenn der Sollwert von 0,6 innerhalb der überschritten wird, noch bevorzugter ein Sollwert von 0,8 und noch bevorzugter ein Sollwert von 0,9.

Vorzugsweise ist Wartezeit zwischen 1 h und 7 Tagen, noch bevorzugter zwischen 1 h und 24h, und noch bevorzugter zwischen 1 h und 6h.

Der Startwert für die magnetische Flussdichte liegt vorzugsweise im Bereich von 5 mT bis 100 mT.

Der Startwert für die Schallstärke liegt vorzugsweise im Bereich von 10 12 W/m 2 bis 1 W/m 2 . Vorzugsweise ist die schrittweise Erhöhung der magnetischen Flussdichte zwischen 200 mT und 40 mT. Vorzugsweise ist die schrittweise Erhöhung der magnetischen Flussdichte abhängig von der Wartezeit im Verhältnis von 200 mT / 2 min, noch bevorzugter im Verhältnis von 300 mT / 2 min, noch bevorzugter im Verhältnis von 10 mT / 2 min und noch bevorzugter im Verhältnis von 50 mT / 2 min. Vorzugsweise ist die schrittweise Erhöhung der Schallstärke zwischen 5 nW/m 2 und 1 mW/ m 2 . Vorzugsweise ist die schrittweise Erhöhung der Schallstärke abhängig von der Wartezeit im Verhältnis von 10 10 -^·/ 2 min, noch bevorzugter im Verhältnis von 10 8 -^·/ 2 min, noch bevorzug a ter im Verhältnis von 10 5 - m^/ 2 min und noch bevorzug a ter im Verhältnis von 10 3 - m^/

2 min.

Durch experimentelle Untersuchungen wurde überraschend gefunden, was nach bisherigem Kenntnisstand im Fachgebiet nicht erklärbar ist, dass bei einer Kombination der beiden Reize - elektromagnetisches Feld und elastomechanisches Feld - Merkmaländerungen repräsentativer Merkmale des Funktionszustandes der Mikrozirkulation erzielt werden, welche die Summe aus den Einzelwirkungen beider angewendeter Felder bei weitem übersteigt. Die Kombination aus beiden Reizen bewirkt deutlich mehr als die Summe der beiden Teilreize.

Dies zeigt sich beispielhaft bei der venolenseitigen Sauerstoffausschöpfung Dr0 2 und beim Strömungsfluss der roten Blutzellen Q RB c , ist aber auch bei anderen mikrozirkulatorischen Funktionsmerkmalen wie der Anzahl der blutzellperfundierten Knotenpunkte nNP als Maß für den Verteilungszustand des Plasma-Blutzell-Gemisches in den Mikrogefäßen oder dem arteriolären oder venulären Vasomotionszustand AVM zu beobachten. Besonders eindrucksvoll bei diesen Merkmalen sind die langen Abklingquoten der gemessenen Werte. Bei wiederholten Behandlungen wie z.B. täglich oder mehrmals täglich führt das zu causal- therapeutischen Wirkungen auf den Funktionszustand der Mikrozirkulation bis zu einer Verdoppelung der Abklingzeiten der Merkmalsänderungen. Damit ist der Weg zu einem therapeutischen Verfahren eröffnet, das eine weitgehend kontinuierliche Verbesserung des mikrozirkulatorischen Funktionszustandes ermöglicht, wie dies beispielsweise bei nahezu allen sogenannten peripheren Durchblutungsstörungen von Bedeutung ist, insbesondere bei Diabetes Typ II.

Die lokale Regulation der Organdurchblutung erfolgt neben der nervalen und humoralen Ansteuerung der Durchmesser der großkalibrigen Arteriolen vornehmlich über die schubspannungsabhängige endothelvermittelte Tonusregulation der den Kapillaren vorgeschalteten kleinkalibrigen Arteriolenverzweigungen, wobei diese vasomotorischen Vorgänge bestimmten Periodizitäten - Biorhythmen - unterworfen sind, welche im Stör- oder Krankheitsfall Restriktionen und Reduktionen unterliegen. Ein biorhythmisch definiertes elektromagnetisches Feld, welches z.B. im Krankheitsfall als physikalischer oder physiologischer Reiz Anwendung findet, ist daher die Simulation der naturgegebenen normalen physiologischen Vasomotions-Periodizitäten. Bei der Übertragung elektromagnetischer Feldenergie erfolgt dies daher immer mittels eines bestimmten elektromagnetischen Wechselfeldes. In gleicher Weise gilt dies auch für ein biorhythmisch definiertes elastomechanisches Feld. Ein statisches magnetisches oder elektromagnetisches Feld stellt daher keinen wirksamen physiologischen Stimulationsreiz für die lokale Durchblutungregulation dar. Bei einem gesunden Menschen treten mikrozirkulatorische Gefäßwandschwingungen (spontan autorhythmische Vasomotion) mit Schwingungsweiten T von 1 bis 5/min auf (im Mittel ca. 3 Schwingungsweiten T). Bei älteren und kranken Menschen verringert sich die Anzahl dieser Schwingungsweiten T (bei kleineren Schwingungs-Amplituden). Die Folgen sind Einschränkungen der lokalen Regulationsbereite der Mikrozirkulation an sich ändernde Stoffwechselbedürfnisse des zu versorgenden Gewebes.

Bevorzugt bedeutet biorhythmisch definiert, dass sich die Frequenzen, Amplituden und Phasen des elektromagnetischen Feldes und des elastomechanischen Feldes so gewählt werden, dass diese dem Merkmalverhalten der physiologischen Gefäßwandschwingungen (spontan autorhythmische Vasomotion) entsprechen.

Die lokale Regulation der Mikrozirkulation, entsprechend den jeweiligen

Stoffwechselbedürfnissen des zu versorgenden Gewebes, erfolgt durch periodische Tonusänderungen der glatten Muskelzellen in den Gefäßwänden der (kleinkalibrigen) Arteriolen. Dies erfolgt über die schubspannungsabhängige endothelvermittelte

Tonusregulation via Stickstoffmonoxid (NO). Auf diese Weise wird der Verteilungszustand des Plasma-Blutzell-Gemisches in den kapillaren Netzwerken bestimmt, was sich anhand mikrozirkulatorischer Funktionsmerkmale nachweisen lässt.

Die periodischen Durchmesseränderungen, als Folge der schubspannungsabhängigen endothelvermittelten Tonusregulation in den kleinkalibrigen Arteriolen, lassen sich im Fall defizitärer lokaler Durchblutungsregulationen mithilfe elektromagnetischer Felder und elastomechanischer Felder, welche den naturgegebenen physiologischen Bedingungen entsprechen, stimulieren, wodurch sich eine bessere Anpassung der lokalen Durchblutungsregulation an die entsprechenden Bedürfnisse des Stoffwechsels im zu versorgenden Gewebe erzielen lässt. Dies ist anhand repräsentativer Funktionsmerkmale der Mikrozirkulation nachweisbar.

Das angewandte elastomechanische Signal stellt eine zusammengesetzte Schwingung dar, die sich aus sinusförmigen Teilschwingungen zusammensetzt. Ein für die Erfindung bevorzugtes elastomechnisches Signal weist sinusförmige Teilschwingungen mit Frequenzen vor allem im Bereich von 6 bis 12 Hz und 26 bis 36 Hz auf. Dies wurde empirisch gefunden.

Empirisch wurde ferner ermittelt, dass die zusammengesetzte Schwingung, welche sich als Welle im Raum, hier: im Gewebe, ausbreitet, etwa 1 bis 5 Wellenberge und zugehörige Wellentäler pro Minute aufweisen sollte, vorzugsweise im Mittel 3 pro Minute, bezogen auf die Schwingungsweiten T, welche die zeitliche Distanz zwischen zwei Schwingungszuständen in gleicher Schwingungsphase bezeichnen. Bei Wellenvorgängen gilt entsprechendes für die räumliche Distanz. Dabei gehorchen die Flanken der Wellenberge/-täler bevorzugt parabolischen oder anderen exponentiellen Funktionen. Gemeint ist hier eine idealisierte Mittelwertkurve der zusammengesetzten Schwingung. Die Halbwertsbreiten liegen dann bei etwa 5 bis 10 s.

Als Schallgeber finden alle Verfahren Anwendung, welche durch Energien aller Formen angeregt werden können (Umwandlungen in mechanische Schwingungsenergie), beispielsweise durch elektromechanische Wandler.

Die Schwingungsenergie ist bevorzugt möglich durch Kontakt des Schallgebers mit der Hautoberfläche, beispielweise durch Membranen, schwingungsfähige Platten, sogenannte Schallköpfe und ähnliche. Einsetzbar ist auch ein elektromechanischer Wandler (elektromagnetische oder elektrodynamische Wechselwirkungen) oder ein Thermophon. Zur Verbesserung der Übertragung der elektromechanischen Schwingungsenergie durch den Schallgeber kann ein akustisch dichtes Kopplungsmedium geringer Schichtdicke eingesetzt werden, z.B. wie es in der Ultraschalldiagnostik Anwendung findet.

Membranen und/oder schwingungsfähige Platten sind bevorzugt.

Targetstrukturen der gesetzten Reize sind vornehmlich die mikrovaskulären Netzwerke insbesondere in oberflächennahen Geweben wie Subkutis oder Skelettmuskulatur.

Bevorzugt ist die Messwerterfassungseinrichtung, ausgebildet die Sauerstoffsättigung /Sauerstoffausschöpfung (venolenseitig), die relative Hämoglobinsättigung, die Blutströmungsgeschwindigkeit, die geometrischen Merkmale von Mikrogefäßen, die (mittlere) Strömungsgeschwindigkeit und den (mittleren) Strömungsfluss der roten Blutzellen zu erfassen.

Die Messwerterfassungseinrichtung umfasst bevorzugt, Geräte zur Intravitalmikroskopie, Weilichtspektroskopie und Laser-Doppler-Anemometrie, noch bevorzugter ist ein Gerät zur kombinierten Weißlicht- und Laser-Doppler-Anemometrie.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Schallgeber ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Membranen, schwingungsfähigen Platten, sogenannten Schallköpfen, elektromechanischen Wandlern, Thermophonen und mehreren davon.

Bevorzugt werden mit der Weißlichtspektroskopie die Sauerstoffsättigung

/Sauerstoffausschöpfung (venolenseitig) und die relative Hämoglobinsättigung bestimmt, mit der Laser-Doppler-Anemometrie die Strömungsgeschwindigkeit der roten Blutzellen (und Strömungsfluß) bestimmt und mit der Intravitalmikroskopie die geometrischen Merkmale der Mikrogefäße und die Strömungsgeschwindigkeiten und der Strömungsfluss der roten Blutzellen im Blut bestimmt. Vorzugsweise wird hier als Bestimmung der geometrischen Merkmale der Mikrogefäße, zumindest die Bestimmung der Gefäßdiameter als Funktion der Zeit verstanden.

Für die Übertragung des elastomechanischen Signals, d.h. die spezifische Schallwelle, auf ein Gewebe gelten die Gleichungssysteme der Elastomechanik.

Ein Schallfeld wird durch die Größen Schallschnelle und Schalldruck vollständig beschrieben.

Leitmerkmal für die medizinische Anwendung der Vorrichtung ist der Schalldruck p (Schallwechseldruck), welcher vom Schallstrahlungsdruck zu unterscheiden ist.

Der Schalldruck p, eine Kraft pro Fläche, ist der als Folge der Schwingungen der Gewebeteilchen, welche das Schallausbreitungsmedium darstellen, resultierende Wechseldruck.

Es gilt

Hierin bedeuten v ist die Frequenz einer ebenen, sich in x-Richtung mit der Geschwindigkeit c s ausbreitenden elastomechanischen Welle.

P ist die Schallwechseldruck-Amplitude.

P = pc s A = pc s U

mit A der Schwingungsamplitude, U der Geschwindigkeitsamplitude und p der Dichte des Ausbreitungsmediums.

Gleichzeitig gilt für P

wobei J die Schallintensität ist. Man beachte, dass diese Beziehungen nur für kleinere Werte von A, U und P gelten. Im Fall von starken Schallfeldern tritt in der Beziehung für den Schallwechseldruck p zum linearen Term ein quadratischer Term, welcher den Schallstrahlungsdruck als Funktion der mittleren

Energiedichte

darstellt. Die Beziehung für den Schallwechseldruck lautet dann p = P cos2 pn(ί - x / c s ) + 2E · cos 2 2pn{ί - x / c s )

Für die Vorrichtung sind Schallwechseldrücke im Bereich von 0,2 10 4 N/m 2 bis 10 3 N/m 2 geeignet.

Die Schallschnelle v bezeichnet die Geschwindigkeit schwingender Teilchen des Ausbreitungsmediums einer elastomechanischen Welle. Für harmonische Schallwellen gilt die Beziehung v = coA

zwischen der Schallschnelle v, der Kreisfrequenz w = 2ttn (v Frequenz) und der Schwingungsamplitude A der schwindenden Teilchen im Schallfeld. Durch die Angabe von p und v wird ein Schallfeld charakterisiert. Wenn das Schallausbreitungsmedium die Schallwelle absorbiert, dann tritt zwischen beiden Schallfeld- Größen eine von Null verschiedene Phasenverschiebung f auf. Der durch das Verhältnis aus Schalldruck p und Schallschnelle v definierte Schallwellenwiderstand R = p / v (OHM’sches Gesetz der Schallschnelle) ist somit meist komplex. In stehenden Schallwellen ist f = 90°.

Die Schall-Leistung Ps ist die in der Zeiteinheit durch eine die Schallquelle umschließende Fläche F strömende Schallenergie, welche durch Integration der Schallintensität J über diese Fläche erhalten wird:

Zu berücksichtigen sind Schall-Leistungen im Bereich von 10 5 W bis ca. 100 W. Diese können unter Umständen bis zu 1 kW erhöht werden.

Die Schallstärke oder Schallintensität J ist die in der Zeiteinheit 1 s durch die senkrecht zur Schallausbreitungsrichtung stehende Einheitsfläche 1 m 2 strömende Schallenergie W.

Aus den Schallfeld-Größen Schalldruck p und Schallschnelle v berechnet sich J

wobei der Index eff die Benutzung der Effektivwerte von p und v vorschreibt f ist die Phasenverschiebung zwischen p und v.

Für die Vorrichtung vorteilhafte Schallstärken liegen im Bereich von 10 12 W/m 2 bis 1 W/m 2

Das anzuwendende elastomechanische Signal stellt eine zusammengesetzte Schwingung dar, welche sich durch FOURIER-Synthese aus sinusförmigen Teilschwingungen zusammensetzt. Aus Resultaten empirischer Untersuchungen ergab sich, dass sich hierzu nicht ausschließlich, jedoch bevorzugt Teilschwingungen mit Frequenzen von ca. 6 - 12 Hz und 26 - 36 Hz eignen.

Für die Frequenzregulation des anzuwendenden elastomechanischen Feldes wird bei elektromechanischer Kopplung auf die bekannten Einrichtungen der Elektroakustik zurückgegriffen, wie Hochpassfilter und Tiefpassfilter mit entsprechend in Reihe geschalteter Widerstände (OHM'scher Widerstand, kapazitiver Widerstand, induktiver Widerstand). Das eingestrahlte Schallfeld erfährt im Gewebe (unterschiedliche Gewebe mit unterschiedlichen Grenzflächen, unterschiedliche Elastizitätskoeffizienten) eine Reihe von Wechselwirkungen: Streuung, Beugung, Brechung, Reflexion und Absorption. Da die Schalldurchlässigkeit mit wachsender Frequenz abnimmt, weil die Schallabsorption mit steigender Frequenz zunimmt, ist die Anwendung geringer Schallfrequenzen für eine möglichst optimale Durchdringung des Schallfeldes der verschiedenen histologischen Strukturen von Vorteil. Bei genauer Untersuchung der Gefäßwandschwingungen im kleinkalibrigen

Arteriolenabschnitt (exakt definierter Messort, Diameterbestimmun gen äquidistant in sehr kurzen Zeitintervallen, z. B. 20ms) erhält man eine zusammengesetzte Schwingung, die einer FOURIER-Analyse unterzogen wird. Als Ergebnis findet man ein Amplituden-Frequenz- Spektrum mit der Grundschwingung w 0 (kleinste Frequenz) und den zugehörigen Oberschwingungen mit den jeweils höheren Frequenzen. Dieses Amplituden-Frequenz- Spektrum charakterisiert den Funktionszustand der spontanen autorhythmischen Vasomotion (der Flächeninhalt unter der Einhüllenden kann als Maß für den Zustand dieser Vasomotion angesehen werden).

Ein biorhythmisch definiertes Stimulations-Signal (physiologischer Reiz) muss das naturgegebene physiologische Schwingungsverhalten der spontanen autorhythmischen Vasomotion widerspiegeln. Es besteht somit aus der Grundfrequenz der Grundschwingung und den zugehörigen Oberschwingungen.

Bei der Festlegung des therapierelevanten elastomechanischen Signals ist das Schallspektrum von Bedeutung (Amplituden-Frequenz-Diagramm). Die frequenzabhängigen Amplituden der Schallintensität des angewendeten Schallfeldes können durch proportionale Schalldruck-Amplituden vertreten werden. Das davon zu unterscheidende Klangspektrum stellt eine Darstellung nach FOURIER des in Teiltöne zerlegten Klanges in einem Frequenz- Amplituden-Diagramm mittels Klanganalyse dar und ist ein Sonderfall des allgemeinen Schallspektrums. Das Schallspektrum kann eine Vielzahl in allen möglichen Verhältnissen zueinander stehenden Frequenzen enthalten, während ein Klangspektrum immer nur Frequenzen enthält, die ein ganzzahliges Vielfaches des Grundtones darstellen.

In dem biorhythmisch definierten Schallfeld können sowohl das Schallspektrum als auch das Klangspektrum bei der Definition des Reizsignals Anwendung finden. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung bestehen darin, dass die Flussdichte des elektromagnetischen Feldes im Bereich von 5 mT bis 0,1 T liegt, vorzugsweise im Bereich von 150 mT bis 90 mT und insbesondere im Bereich: von 400 mT bis

60 mT.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass die Frequenz des elektromagnetischen Feldes im Bereich von 6 bis 40 Hz liegt.

Besonders bevorzugte Impulsfolgen für das elektromagnetische Feld sind in den Veröffentlichungen WO 2011/023634 A1 und WO 2011/023635 A1 beschrieben.

Eine weiter bevorzugte Ausführungsform besteht darin, dass der Bereich für den Schallwechseldruck bei 0,5 · 10 3 N/m 2 bis 10 2 N/m 2 liegt, vorzugsweise 0,5 · 10 2 N/m 2 bis 1 N/m 2 , insbesondere 0,5 · 10 2 N/m 2 bis 0,5 N/m 2 .

Die Schall-Leistung liegt vorzugsweise bei 10 3 W bis 8 W, insbesondere 10 2 W bis 0,5 W. Die Schallstärke liegt vorzugsweise bei 10 1 ° W/m 2 bis 0,1 W/m 2 , insbesondere 10 6 W/m 2 bis 10 2 W/m 2 .

Die Einwirkung des gepulsten elektromagnetischen Feldes kann über eine Matte erfolgen, in der einzelne elektromagnetische Spulen in der Gesamtfläche verteilt sind. Damit ist eine Ganzkörperapplikation möglich. Die Einwirkung kann auch über ein kleineres Pad von ca. 8- 10 cm Durchmesser zur gezielten Anregung kleinerer Gewebe-oder Muskulaturbereiche des Patienten erfolgen als lokale Anwendung, zeitgleich mit einem elastomechanischen Signal in der gleichen Körperregion.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kommt dem Steuergerät 5 eine zentrale Aufgabe zu. So muss von dem Steuergerät 5 bei eingehenden Messwerten der Erfassungseinrichtung 3;4 in der Weise in Form von Steuerimpulsen reagiert werden, dass z.B. der Frequenzbereich des Schallgebers 1 erhöht oder abgesenkt wird und/oder der Schallwechseldruck verringert oder stufenweise erhöht wird oder die magnetische Flussdichte B des elektromagnetischen Feldes, die Impulsfolge oder die Impulsfrequenz entsprechend geändert werden. Nach einer relativ kurzen Wartezeit bis zum Erhalt neuer Messwerte kann dann automatisch eine ein- oder mehrfache Feinjustierung von Elektromagnetfeld und/oder Schallwechseldruck ausgeführt werden. Anstelle des Steuergerätes 5 (Computer) kann auch eine Person (Arzt) die entsprechende Nachregulierung durchführen. Ziel ist es dabei, bestimmte Funktionsmerkmale der Mikrozirkulation therapierelevant zu verbessern, d.h. in die Nähe oder auf die Höhe von Normalwerten zu bringen.

Für das Steuergerät 5 sind daher einzelne Regler oder Regelmechanismen für die Frequenz und für die Impulsfolge des elektromagnetischen Feldes, für die elektromagnetische Flussdichte des elektromagnetischen Feldes, für den Frequenzbereich der Teilschwingungen des elastomechanischen Feldes, für die Schallschnelle und den Schallwechseldruck des elastomechanischen Signals vorgesehen.

Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist eine individuelle Anpassung durch Steuerung der Signalreize möglich, wodurch der Behandlungserfolg deutlich verbessert und optimiert wird.

Ein bevorzugter Zielbereich (Targetstrukturen) für die Stimulation mit dem elektromagnetischen Feld und mit dem elastomechanischen Signal sind die mikrovaskulären Netzwerke im oberflächennahen Gewebe.

Die elektromagnetischen und die elastomechanischen Stimulationssignale durchdringen den gesamten Organismus und beeinflussen die lokalen Durchblutungsregulationen. Dies ist in den mikrovaskulären Netzwerken der oberflächennahen Gewebe (Kutis, Subkutis, Skelettmuskulatur, Gingiva und rektaler Bereich des Intestinaltraktes) mit den heute zur Verfügung stehenden Messmethoden nachweisbar. Nach derzeitigem Kenntnisstand im Fachgebiet ist anzunehmen, dass sich ähnlich gerichtete Merkmaländerungen auch in anderen Organen des Körperinneren abspielen, welche ähnliche lokalen Durchblutungsregulationen aufweisen.

Die Ausgangsbedingungen der mikrozirkulatorischen Funktionsmerkmale weisen große individuelle Unterschiede auf (basierend zumindest auf Lebensalter, Konstitution beziehungsweise dem Allgemeinzustand).

Die Systeme der lokalen Durchblutungsregulation benötigen zum„Einpegeln" eines neuen Regelniveaus ein gewisses Zeitintervall (meist einige Minuten, in Ausnahmefällen bis zu einer Stunde). Aus Voruntersuchungen ist bekannt, dass sich bei den Übertragungen der physikalischen Energiebeträge durch die elektromagnetischen und die elastomechanischen Stimulationssignale ein schrittweises Vorgehen bewährt hat. Schrittweise bedeutet vorzugsweise, dass die Energiebeiträge im zeitlichen Abstand von Minuten stufenweise erhöht werden.

Die elektromagnetischen und elastomechanischen Stimulationen werden mit den niedrigsten magnetischen Feldstärken und den niedrigsten Schallstärken bzw. Schallwechseldrücken begonnen, wobei sich bevorzugt die angewendeten Frequenzen für Grundschwingungen und Oberschwingungen in den Bereichen 6— 12 Hz und 26— 36 Hz befinden (individuell angepasst).

Die zu erzielenden Änderungen mikrozirkulatorischer Funktionsmerkmale (z.B. prozentuale Änderungen im Vergleich mit den Ausgangswerten, welche gleich Null gesetzt werden) sind abhängig von den individuell sehr unterschiedlichen Absolutwerten der

Ausgangsbedingungen.

Aus Voruntersuchungen ist bekannt, dass diese Merkmaländerungen mindestens ca. 30% bis weit über 110% im Vergleich mit den Ausgangswerten betragen können.

Bevorzugt bestehen die Impulsfolgen des elektromagnetischen Feldes aus Grundsignalen und Zusatzsignalen, bei denen das Zusatzsignal eine wenigstens 20 mT höhere magnetische Flussdichte als das Grundsignal hat. Weiterhin ist bevorzugt, dass das elektromagnetische Signal bei den Amplituden der Einzelimpulse einer Exponentialfunktion folgt oder bogenförmig an- und absteigenden Hüllkurven mit harmonischem oder anharmonischem Verlauf.

Die für die Messwerterfassung eingesetzten Geräte zur Intravitalmikroskopie (Hersteller: Institut für Mikrozirkulation, Berlin, DE) und zur kombinierten Weißlichtspektroskopie und Laser-DOPPLER-Mikroflussmessung sind in ihrer Arbeitsweise im Fachgebiet bekannt. Die Intravitalmikroskopie ist ein bildgebendes Verfahren, das Live-Darstellungen in einer ausgewählten oberflächennahen Geweberegion der Mikrogefäßreaktionen (Vasomotionsphänomene) sowie Messungen geometrischer und dynamischer Merkmale in der Mikrozirkulation auf nicht-invasive Weise übermittelt.

Das Gerät zur kombinierten Weißlichtspektroskopie und Laser-DOPPLER- Mikroflussmessung (Hersteller LEA Medizintechnik GmbH, Gießen, Deutschland) gestattet die Ermittlung von mikrozirkulatorischen Meßdaten in zwei Gewebetiefen - ca. 2 mm und 6 mm - für die Merkmale relative Hämoglobinsättigung, venolenseitige Sauerstoffausschöpfung, Strömungsgeschwindigkeiten und Strömungsfluss der roten Blutzellen.

Die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung führt zur Verbesserung des Funktionszustandes der Mikrozirkulation, was anhand repräsentativer Merkmale der Mikrozirkulation nachweisbar ist. Dies tritt insbesondere auf bei der Prophylaxe, bei Rehabilitanden und bei chronischen Wundheilungsstörungen, sowie bei Diabetes mellitus Typ II und peripheren Durchblutungsstörungen. Die erfindungsgemäße Verwendung ist auch zur Nachsorge nach schulmedizinischer Therapie von Krebsleiden, Erkrankungen des Muskel-Bänder-Skelettsystems, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises und Regenerationsstörungen anwendbar und führt zu bemerkenswerten Verbesserungen auf diesen Gebieten. Das betrifft gesundheitseinschränkende oder krankhafte Zustände, sowohl lokal als auch gesamtorganismisch.

Neben einer deutlichen Steigerung der Merkmalbeträge mikrozirkulatorischer Funktionsmerkmale bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung tritt auch eine therapierelevante Verlängerung der Abklingzeiten der Merkmaländerungen auf, und dies bis zu verdoppelten Zeiträumen.

Bestimmt man den Zeitpunkt nach Stimulierung, an dem die höchsten Beiträge der Änderungen mikrozirkulatorischer Funktionsmerkmale auftreten und misst den Zeitpunkt, an dem noch 50% dieser Merkmalbeiträge vorhanden sind, so werden bis zu sechsfach verlängerte Abklingzeiten bei Einwirkung der Kombination von elektromagnetisches Feld und elastomechanisches Feld gegenüber der alleinigen Anwendung eines einzelnen Feldes festgestellt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann eingesetzt werden zur Stimulation der lokalen Durchblutungsregulation beim Menschen und verschiedenen Säugetierspezies sowie anderen Arten, bei denen Mechanismen der lokalen Durchblutungsregulation in der Evolution ausgebildet wurden.

Die Anwendung des kombinierten Stimulationssignals aus elektromagnetischem und elastomechanischem Feld dient einer interaktiven Stimulierung der lokalen Regulation der Mikrozirkulation. Simultan erhobene intravitalmikroskopische Befunde sowie reflexionsspektroskopische und Laser-DOPPLER-Mikroflussbefunde zum Funktionszustand der Mikrozirkulation dienen einer interaktiven Festlegung der zu applizierenden Größen des elektromagnetischen und elastomechanischen Feldes zur Herbeiführung oder Optimierung des therapeutischen Erfolges. Diese Interaktion kann durch einen Computer oder einen Arzt erfolgen. Die computergestützte Befundauswertung ermöglicht eine interaktive, an die jeweiligen Gegebenheiten des betreffenden Patienten angepasste Regulationsstimulation der Mikrozirkulation.

Gemäß eines vierten Aspekts der Erfindung wird eine Vorrichtung zur Stimulierung der lokalen Regulation der Mikrozirkulation unter Einbeziehung eines Impulsgenerators und einer Felderzeugungseinrichtung zur Erzeugung eines biorhythmisch definierten elektromagnetischen Feldes mit unterschiedlichen Impulsfolgen, Frequenzwerten und Magnetfeldstärken sowie einer Messwerterfassungseinrichtung offenbart, umfassend Geräte zur Intravitalmikroskopie und kombinierten Weißlichtspektroskopie und Laser-Doppler- Mikroflussmessung dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen separaten Schallgeber für ein elastomechanisches Signal zur Erzeugung eines biorhythmisch definierten elastomechanischen Feldes aufweist, wobei der Schallgeber Schall-Leistungen im Bereich von 10 5 W bis 100 W, Schallstärken im Bereich von 10 12 W/m 2 bis 1 W/m 2 und Schallwechseldrücke im Bereich von 0,2 · 10 4 N/m 2 bis 10 3 N/m 2 hat, und ein Steuergerät zur Koordinierung eingehender Messwerte der Messwerterfassungseinrichtung und ausgehender Steuerimpulse auf den Impulsgenerator, die Felderzeugungseinrichtung und den Schallgeber.

Vorzugsweise weist das elastomechanische Signal sinusförmige Teilschwingungen mit Frequenzen im Bereich von 6 bis 12 Hz und 26 bis 36 Hz auf.

Vorzugsweise weisen die sinusförmige Teilschwingungen 1 bis 5 Wellenberge und dazugehörige Wellentäler pro Minute auf.

Vorzugsweise entsprechen die Flanken der Wellenberge oder Wellentäler parabolischen Funktionen mit Halbwertsbreiten von 5 bis 10 Sekunden.

Vorzugsweise weist das elastomechanische Signal ein Schallspektrum mit Frequenzen, die in beliebigen verschiedenen Verhältnissen zueinander stehen, oder ein Klangspektrum mit Frequenzen, die ein ganzzahliges Vielfaches eines Grundtones darstellen auf. Vorzugsweise liegen die Schallwechseldrücke im Bereich von 0,5 · 10 3 N/m 2 bis 10 2 N/m 2 .

Vorzugsweise liegt die Flussdicht des elektromagnetischen Feldes im Bereich von 5 mT bis 0,1 T, noch bevorzugter im Bereich von 150 mT bis 90 mT.

Vorzugsweise ist der Schallgeber ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Membranen, schwingungsfähigen Platten, sogenannten Schallköpfen, elektromechanischen Wandlern, Thermophonen und mehreren davon.

Gemäß des vierten Aspekts der Erfindung wird auch ein Prophylaktisches oder therapeutisches Verfahren zur Stimulierung der lokalen Regulation der Mikrozirkulation offenbart, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper oder ein Teil des Körpers eines Patienten einem biorhythmisch definierten elektromagnetischen Feld mit unterschiedlichen Impulsfolgen, Frequenzwerten und Magnetfeldstärken von Signalen ausgesetzt wird und zusätzlich einem elastomechanischen Signal mit Schall-Leistungen im Bereich von 10-5 W bis 100 W, Schallstärken im Bereich von 10-12 W/m 2 bis 1 W/m 2 und Schallwechseldrücken im Bereich von 0,2 · 10-4 N/m 2 bis 10 3 N/m 2 , wobei eine Messwerterfassungeinrichtung die erfassten Werte zu einem Steuergerät leitet und von diesem veränderte Steuerimpulse in Form von elektromagnetischen Signalen über einen Impulsgenerator, eine Felderzeugungseinrichtung und von elastomechanischen Signalen parallel über einen Schallgeber zum Körper des Patienten geleitet werden, und dieser Vorgang ein- oder mehrmals wiederholt wird bis zum Erreichen von Zielwerten mikrozirkulatorischer Funktionsmerkmale, und wobei die Messwerterfassungeinrichtung Geräte zur Intravitalmikroskopie und kombinierten Weißlichtspektroskopie und Laser-DOPPLER- Mikroflussmessung umfasst.

Vorzugsweise sind die Targetstrukturen des elektromagnetischen Feldes und des elastomechanischen Signals mikrovaskuläre Netzwerke im oberflächennahen Gewebe.

Gemäß des vierten Aspekts der Erfindung wird auch die Verwendung einer Vorrichtung offenbart, umfassend einen Impulsgenerator und eine Felderzeugungseinrichtung, die unterschiedliche Impulsfolgen, Frequenzwerte und Magnetfeldstärken veranlassen, und zusätzlich einen separaten Schallgeber für ein elastomechanisches Signal mit Schall- Leistungen im Bereich von 10-5 W bis 100 W, Schallstärken im Bereich von 10-12 W/m 2 bis 1 W/m 2 und Schallwechseldrücken im Bereich von 0,2 · 10-4 N/m 2 bis 10 3 N/m 2 , zur Erzeugung eines biorhythmisch definierten elastomechanischen Feldes, und Zuführung der über eine Messwerterfassungeinrichtung erhaltenen Messwerte des Patienten zu einem Steuergerät, wobei von dem Steuergerät veränderte Steuerimpulse in Form von elektromagnetischen Signalen über den Impulsgenerator und die Felderzeugungseinrichtung und in Form von elastomechanischen Signalen über den Schallgeber zum Körper des Patienten geleitet werden.

Vorzugsweise wird die Vorrichtung verwendet zur Verbesserung repräsentativer Merkmale des Funktionszustandes der Mikrozirkulation bei der Prophylaxe, bei Rehabilitanden und bei chronischen Wundheilungsstörungen, Diabetes mellitus Typ II, peripheren Durchblutungsstörungen, bei Nachsorge nach schulmedizinischer Therapie von Krebsleiden, Erkrankungen des Muskel-Bänder-Skelettsystems, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises und bei Regenerationsstörungen.

Alle genannten Merkmale der einzelnen Aspekte der Erfindung sind auch mit den weiteren Merkmalen jedes Aspekts kombinierbar.

Die Erfindung wird nachstehend durch Beispiele näher erläutert. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen

Fig. 1 Schematische Darstellung der Stimulierungsvorrichtung für die lokale

Regulation der Mikrozirkulation

Fig. 2 Säulendiagramm der venolenseitigen Sauerstoffausschöpfung Dr0 2 in der

Subkutis

Fig. 3 Säulendiagramm der venolenseitigen Sauerstoffausschöpfung Dr0 2 in der

Wadenmuskulatur

Fig. 4 Säulendiagramm des Strömungsflusses der roten Blutzellen Q RB c in der Subkutis

Fig. 5 Säulendiagramm des Strömungsflusses der roten Blutzellen Q RB c in der

Wadenmuskulatur

In Fig. 1 ist ein System zur Stimulierung der lokalen Regulation der Mikrozirkulation dargestellt. Von dem Schallgeber 1 wird ein elastomechanisches Signal direkt über eine Platte, angeordnet auf der Hautoberfläche des Patienten, auf diesen übertragen. Gleichzeitig wird von dem Impulsgenerator 2a ein Impuls auf die Felderzeugungseinrichtung 2b gegeben. Die Felderzeugungseinrichtung 2b ist beispielsweise eine Matte, in der ein bestimmtes elektromagnetisches Feld erzeugt wird und auf der der Patient gelagert ist. In Fig. 2 - 5 sind 2a und 2b auch als "Modul A" bezeichnet und der Schallgeber 1 als "Modul B".

Die bei dem Patienten über das Gerät zur Intravitalmikroskopie 3, bestehend aus Mikroskop, Monitor und Kamerasystem, erfassten Werte, werden dem Steuergerät 5 zugeleitet Gleichzeitig werden auch die durch die Messerfassungseinrichtung zur kombinierten Weißlichtspektroskopie und Laser-DOPPLER-Mikroflussmessung 4 erhaltenen Werte dem Steuergerät 5 zugeleitet. Der durch diese Werte erhaltene Befund wird durch eine interaktive, an die jeweiligen Gegebenheiten des Patienten angepasste Regulations-stimulation durch einen Computer ausgewertet. Es werden dann neue, geänderte Signale entsprechend dem ersten Ergebnis (Befund) bei dem Patienten an den Schallgeber 1 und den Impulsgenerator 2a und die damit verbundene Felderzeugungseinrichtung 2b ausgesandt, bis der Regelkreis nach mehrmaliger Wiederholung abgeänderter Impulse zu einem angemessenen, therapeutisch relevanten Ergebnis geführt hat. Beispiel 1

Eine Gruppe ambulanter Rehabilitanden mit Diabetes mellitus Typ II wurde ausgewählt. Gesamtstichprobe N = 18, Alter etwa 60 bis 70 Jahre, Körpermasse etwa 80 kg, Körperlänge etwa 175 cm, wobei der BMI (Body Mass Index) meist im oberen Normbereich lag, zum Teil leichtes Übergewicht.

Es wurden validierte, hochauflösende klinische Messverfahren auf dem neuesten Stand der Technik eingesetzt, wie Weißlichtspektroskopie in Kombination mit Laser-DOPPLER- Mikroflussmessung (System LEA, Gießen, Deutschland). Erfasst wurden komplette mikrovaskuläre Netzwerke in der Wadenmuskulatur, linke Wade bei einer Eindringtiefe von - 3 mm zur Erkennung der Wirkung in den subkutanen Netzwerken. Bei den Mikrogefäßen der Wadenmuskulatur wurden solche mit Diametern < 100 pm erfasst: Arteriolen, Kapillaren, Venolen.

Als gemessene mikrozirkulatorische Funktionsmerkmale wurden ausgewählt die venolenseitige Sauerstoffausschöpfung Dr0 2 als prozentuale Änderungen im Vergleich mit den Ausgangswerten 0. min, welche gleich 0 gesetzt wurden, und.

- der Strömungsfluss der roten Blutzellen Q RB c , ebenfalls als prozentuale Änderungen im Vergleich mit den Ausgangswerten 0. min, welche gleich 0 gesetzt wurden.

Messzeitpunkte : Äquidistante Messzeitpunkte 0. min (Ausgangswerte), 4. min, 8. min, 12. min, 16. min und 20. min.

Biometrie: WILCOXON-Rangsummentest (alpha = 5%) als parameterfreies Prüfverfahren für kleine Stichproben.

Dauer der Behandlungen 8 min. Einmalige Behandlung. Lokale Applikationen im Bereich der unteren Extremitäten.

Folgende Behandlungsoptionen wurden angewandt:

1 Nur Behandlung mit elektromagnetischem Feld [System BEMER (BEMER classic; Stufe 5) mit einer Impulsfolge und Frequenz entsprechend Beispiel 1 , Verumgruppe, gemäß WO 2011/023634] - in den Figuren "Modul A".

2. Nur Behandlung mit einem biorhythmisch definierten Schallfeld (Mittelwerte des Schallwechseldruckes 0,5 · 10 2 N/m 2 - in den Figuren "Modul B".

3. Gleichzeitige Behandlung gemäß Option 1 und 2 - in den Figuren

"Modul A + B"

Die Reihenfolge der Behandlungsoptionen erfolgte per Zufallsgenerator, der zeitliche Abstand der Behandlungsoptionen lag bei 1 bis 2 Tagen.

Gemäß Fig.2 ist die venolenseitige Sauerstoffausschöpfung als prozentuale Änderung im Vergleich mit den Ausgangswerten 0. min, die gleich 0 gesetzt wurden, im Vergleich der Behandlungsoptionen bei der erfindungsgemäßen kombinierten Behandlung auch nach 20 Minuten noch immer fast bei 75% Änderung und damit signifikant größer als bei den Behandlungsoptionen 1 und 2, also nur der elektromagnetischen oder nur mit dem Schallfeld, die zu diesem Zeitpunkt bereits auf 4 und 18 % abgeklungen sind.

Gemäß Fig.4 ist der Strömungsfluss der roten Blutzellen als prozentuale Änderung im Vergleich mit den Ausgangswerten 0. min, die gleich 0 gesetzt wurden, im Vergleich der Behandlungsoptionen bei der erfindungsgemäßen kombinierten Behandlung auch nach 20 Minuten noch immer bei über 80% Änderung und damit sehr erheblich größer als bei den Behandlungsoptionen 1 und 2, also nur der elektromagnetischen oder nur mit dem Schallfeld, die zu diesem Zeitpunkt bereits zwischen 8 und 25 % liegen.

Bemerkenswert in beiden Diagrammen ist gegenüber der sehr hohen Wirkung die relativ geringe Abklingquote, wodurch nachhaltigere Effekte im Gewebe deutlich werden.

Beispiel 2

Es wurde wie im Beispiel 1 verfahren. Mit der gleichen Gruppe ambulanter Rehabilitanden wie im Beispiel 1 wurde die Wadenmuskulatur den gleichen Behandlungsoptionen unterzogen. Gemessen wurden dabei komplette mikrovaskuläre Netzwerke in der Wadenmuskulatur, linke Wade in einer Eindringtiefe von 6 - 8 mm. Bei den Mikrogefäßen der Wadenmuskulatur wurden solche mit Diametern < 100 pm erfasst: Arteriolen, Kapillaren, Venolen.

Die gemessenen Merkmale und die Behandlungsoptionen entsprachen ebenfalls denen des Beispiels 1.

Gemäß Fig.3 ist die venolenseitige Sauerstoffausschöpfung als prozentuale Änderung im Vergleich mit den Ausgangswerten 0. min, die gleich 0 gesetzt wurden, im Vergleich der Behandlungsoptionen bei der erfindungsgemäßen kombinierten Behandlung auch nach 20 Minuten noch immer fast bei 75% Änderung und damit deutlich größer als bei den Behandlungsoptionen 1 und 2, also nur der elektromagnetischen oder nur mit dem

Schallfeld, die zu diesem Zeitpunkt zwischen 5 und 18 % liegen.

Gemäß Fig.5 ist der Strömungsfluss der roten Blutzellen als prozentuale Änderung im

Vergleich mit den Ausgangswerten 0. min, die gleich 0 gesetzt wurden, im Vergleich der

Behandlungsoptionen bei der erfindungsgemäßen kombinierten Behandlung auch nach 20 Minuten noch immer bei nahe 100% Änderung und damit erheblich größer als bei den Behandlungsoptionen 1 und 2, also nur der elektromagnetischen oder nur mit dem

Schallfeld, die zu diesem Zeitpunkt lediglich zwischen 9 und 28 % liegen.

Auch hier ist bemerkenswert in beiden Diagrammen gegenüber der sehr hohen Wirkung die relativ geringe Abklingquote, wodurch nachhaltigere Effekte im Gewebe deutlich werden. Beispiel 3

Es wurde wie im Beispiel 1 verfahren. Es erfolgte eine zweimalige Behandlung, beginnend mit den Behandlungsoptionen wie im Beispiel 1. Nach Erhalt der Werte im Steuergerät 5 wurden die Vorgaben für das elektromagnetische Feld geändert (BEMER classic, Stufe 7 und Zusatzsignal) und für das elastomechanische Feld (Wechselschalldruck 10 2 N/m 2 ) . Für die venolenseitige Sauerstoffausschöpfung ergab sich nach 12 Minuten ein Wert von 90% und nach 20 Minuten ein Wert von 85% Änderung. Dies zeigt, dass insbesondere die Abklingquote bereits nach einmaliger Veränderung der Behandlungsmaßnahmen gegenüber der Erstbehandlung (75% Änderung nach 20 Minuten) signifikant verbessert wurde.