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Title:
APPARATUS AND METHOD FOR WASTE GAS SCRUBBING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/197279
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention proposes an apparatus for waste gas scrubbing, more particularly in a urea plant, wherein the apparatus is designed such that, along a transport direction in the channel, a waste gas passes through - a first region (11) to remove dust particles, more particularly urea dust particles, from the waste gas and - a second region (12) to remove chemical compounds from the waste gas that can be integrated in an aqueous liquid phase through an acid-base reaction, more particularly of ammonia; wherein a cross-sectional area of the channel running perpendicular to the transport direction in the second region (12) is larger than a cross-sectional area running perpendicular to the transport direction in the first region (11), and wherein the apparatus (1) is designed such that, in the assembled state of the apparatus (1), the channel (5) runs horizontally, at least in sections, and/or the transport direction (T) of the waste gas runs horizontally through the channel (5).

Inventors:
GEHRKE HELMUT (DE)
SCHMITZ MARTINA (DE)
BUSS STEPHAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/059822
Publication Date:
November 01, 2018
Filing Date:
April 18, 2018
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP IND SOLUTIONS AG (DE)
THYSSENKRUPP AG (DE)
International Classes:
B01D53/18; B01D53/50; B01D53/56; B01D53/58; B01D53/62; B01D53/68; B01D53/78; C07C273/14
Domestic Patent References:
WO2015170293A12015-11-12
Foreign References:
AT506546A12009-10-15
US20150238897A12015-08-27
US5403568A1995-04-04
US20110280779A12011-11-17
US5403568A1995-04-04
DE102012111185A12014-05-22
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Vorrichtung (1 ) zur Abgaswäsche, wobei die Vorrichtung einen Kanal (5) mit einer Eingangsöffnung (10) und einer Ausgangsöffnung (20) umfasst, wobei die Vorrichtung (1 ) derart ausgestaltet ist, dass ein Abgas entlang einer Transportrichtung (T) im Kanal (5)

- einen ersten Bereich (1 1 ) zur Entfernung von Staubpartikeln aus dem Abgas und

- einen zweiten Bereich (12) zur Entfernung von chemischen Verbindungen aus dem Abgas, welche durch eine Säure-Base-Reaktion in eine wässrige Flüssigphase integriert werden können, passiert, wobei eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche des Kanals (5) im zweiten Bereich (12) größer ist als eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche im ersten Bereich (1 1 ),

dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) derart ausgestaltet ist, dass der Kanal (5) im verbauten Zustand der Vorrichtung (1 ), zumindest abschnittsweise horizontal verläuft und/oder die Transportrichtung (T) des Abgases durch den Kanal (5) horizontal verläuft.

2. Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die größere Querschnittsfläche in dem zweiten Bereich (12) sich dadurch ergibt, dass dieser zweite Bereich (12) eine größere Höhe hat als der erste Bereich (1 1 ) und/oder dadurch, dass der zweite Bereich (12) eine größere Breite hat als der erste Bereich (1 1 ).

3. Vorrichtung (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bereich (1 1 ) wenigstens eine Sprühvorrichtung (2) zum Versprühen eines ersten Lösungsmittels (21 ) und/oder der zweite Bereich (12) wenigstens eine weitere Sprühvorrichtung (2) zum Versprühen eines zweiten Lösungsmittels (22) umfasst.

4. Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühvorrichtung (2) und/oder die Sprühvorrichtungen des ersten Bereichs (1 1 ) und/oder des zweiten Bereichs (12) ein Verteilerrohr umfasst.

5. Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verteilerrohr der Sprühvorrichtung (2) des ersten Bereichs (1 1 ) und/oder des zweiten Bereichs (12) meh-

1 rere Sprühdüsen umfasst, wobei die Sprühdüsen im ersten Bereich (1 1 ) und/oder im zweiten Bereich (12) jeweils über eine gemeinsame Zuleitung mit Lösungsmittel (21 , 22) versorgt werden.

6. Vorrichtung (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bereich (1 1 ) eine in dem Kanal (5) angeordnete erste Oberflächenvergrößerungsstruktur (31 ) zur Entfernung von Staubpartikeln, insbesondere von Harnstoffstaubpartikeln, und/oder der zweite Bereich eine in dem Kanal (5) angeordnete zweite Oberflächenvergrößerungsstruktur (32) zur Entfernung von chemischen Verbindungen aus dem Abgas, welche durch eine Säure-Base-Reaktion in eine wässrige Flüssigphase integriert werden können, insbesondere von Ammoniak, umfasst.

7. Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühvorrichtung (2) oder die Sprühvorrichtungen (2) jeweils derart angeordnet sind, dass sie von oben her quer zur Strömungsrichtung des Abgasstromes stromaufwärts vor den Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) in den Abgasstrom hinein sprühen und/oder dass die Sprühvorrichtungen (2) jeweils stromaufwärts vor den Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) angeordnet sind, derart, dass sie in Strömungsrichtung des Abgasstromes in diesen hinein sprühen.

8. Vorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Oberflächenvergrößerungsstruktur (31 ) und/oder die zweite Oberflächenvergrößerungsstruktur (32)

- regellose Strukturelemente ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Raschig-Rin- gen, Pall-Ringen, Sattel-Körpern, Feder-typischen Körpern und Kombinationen davon; und/oder

- strukturierte Strukturelemente ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Blechen, gewellten Blechen, geformten Blechen und Kombinationen davon; und/oder

- Materialien ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Metall, Glas, Kunststoff, Carbonfasern und Kombinationen davon; und/oder

2 - insbesondere wenn der Kanal (5) im verbauten Zustand der Vorrichtung, insbesondere integriert in einer Harnstoffanlage, im Wesentlichen vertikal verläuft, Böden, andere staubabscheidende Waschprinzipien und Kombinationen davon umfasst.

9. Vorrichtung (1 ) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bereich (1 1 ) zur Entfernung von Staubpartikeln, insbesondere von Harnstoffstaubpartikeln, mehrstufig ausgestaltet ist und/oder der zweite Bereich (12) zur Entfernung von chemischen Verbindungen aus dem Abgas, welche durch eine Säure-Base- Reaktion in eine wässrige Flüssigphase integriert werden können, insbesondere von Ammoniak, ein- oder mehrstufig ausgestaltet ist.

10. Harnstoffanlage, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine in die Harnstoffanlage integrierte Vorrichtung (1 ) zur Abgaswäsche gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche umfasst.

1 1. Verfahren zur Abgaswäsche, wobei ein Abgas durch einen Kanal (5) geführt wird, umfassend einen ersten Bereich (1 1 ) zur Entfernung von Staubpartikeln, insbesondere von Harnstoffstaubpartikeln, und umfassend einen zweiten Bereich (12) zur Entfernung von chemischen Verbindungen aus dem Abgas, welche durch eine Säure-Base-Reaktion in eine wässrige Flüssigphase integriert werden können, insbesondere von Ammoniak, wobei durch eine Vergrößerung einer senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufenden Querschnittsfläche des Kanals (5) im zweiten Bereich (12) eine höhere Abgasgeschwindigkeit, mit der das Abgas im Kanal (5) geführt wird, als im ersten Bereich (1 1 ) vorliegt, verglichen mit der Abgasgeschwindigkeit im zweiten Bereich (12), dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (5) zumindest abschnittsweise horizontal verläuft und/oder die Transportrichtung (T) des Abgases durch den Kanal (5) horizontal verläuft.

12. Verfahren gemäß Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass dieses in einer Harnstoffanlage stattfindet.

13. Verfahren gemäß Anspruch 1 1 oder 12, wobei im ersten Bereich (1 1 ) Harnstoffstaubpartikel entfernt werden und im zweiten Bereich (12) Ammoniak mittels einer sauren Waschlösung entfernt wird.

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14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die saure Waschlösung eine Säure enthält, insbesondere Schwefelsäure, Salpetersäure, Salzsäure und/oder Phosphorsäure.

15. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 1 bis 14, wobei das Abgas mit einer Geschwindigkeit von mehr als 1 m/s, vorzugsweise mehr als 5 m/s und besonders bevorzugt mehr als 10 m/s durch den ersten Bereich (1 1 ) transportiert wird; und/oder das Abgas mit einer Geschwindigkeit von weniger als 10 m/s, vorzugsweise weniger als 5 m/s und besonders bevorzugt weniger als 1 m/s durch den zweiten Bereich (12) transportiert wird; und/oder das durch Eingangsöffnung (10) eintretende Abgas eine Temperatur von maximal 140 °C, bevorzugt maximal 120 °C, bevorzugt maximal 100 °C, bevorzugt maximal 80 °C, bevorzugt maximal 60 °C, oder bevorzugt maximal 50 °C aufweist.

16. Verwendung einer Vorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9 oder einer Harnstoffanlage gemäß Anspruch 10 in einem Verfahren zur Abgaswäsche gemäß einem der Ansprüche 1 1 bis 15.

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Description:
Vorrichtung und Verfahren zur Abgaswäsche

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abgaswäsche, wobei die Vorrichtung einen Kanal mit einer Eingangsöffnung und einer Ausgangsöffnung umfasst, wobei die Vorrichtung derart ausgestaltet ist, dass ein Abgas entlang einer Transportrichtung (T) im Kanal einen ersten Bereich zur Entfernung von Staubpartikeln aus dem Abgas und einen zweiten Bereich zur Entfernung von chemischen Verbindungen aus dem Abgas, welche durch eine Säure-Base- Reaktion in eine wässrige Flüssigphase integriert werden können, passiert, wobei eine senk- recht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche des Kanals im zweiten Bereich größer ist als eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche im ersten Bereich.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind weiterhin ein Verfahren zur Abgaswäsche so- wie eine Harnstoffanlage mit einer derartigen Vorrichtung zur Abgaswäsche.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dazu vorgesehen, Staubpartikel und chemische Verbindungen, welche durch eine Säure-Base-Reaktion in eine wässrige Flüssigphase integriert werden können, abzuscheiden, um zu verhindern, dass behördlich vorgegebene Schwellwer- te im von der Vorrichtung ausgestoßenen Abgas überschritten werden.

Hierzu wird das Abgas durch die erfindungsgemäße Vorrichtung geleitet und passiert hierbei typischerweise nacheinander einen ersten Bereich, in dem Staubpartikel aus dem Abgas entfernt werden, und einen zweiten Bereich, in dem die genannten chemischen Verbindun- gen aus dem Abgas entfernt werden. Dabei wird das Abgas jeweils durch eine Flüssigkeitsdusche geleitet, wobei in einem ersten Schritt die Staubpartikel durch die Flüssigkeitsdusche abgeschieden oder niedergeschlagen werden und in einem zweiten Schritt die genannten chemischen Verbindungen mit mindestens einem Bestandteil der in dieser Stufe verwendeten Flüssigkeitsdusche reagieren und so in die wässrige Flüssigphase übergehen.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Harnstoffanlage integriert, d.h. die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dazu vorgesehen, in einem ersten Bereich Harnstoffstaubpartikel abzuscheiden oder niederschlagen zu lassen und in einem zweiten Bereich gasförmigen Ammoniak durch Integration in die wässrige Flüssigpha- se zu entfernen, indem man sich einer Säure bedient, welche in der Waschlösung durch Reaktion Ammonium bildet und dann entsprechend zur Entfernung von Ammoniak führt. Horizontale und vertikale Vorrichtungen zur Abgaswäsche sind dem Fachmann bekannt:

US 5,403,568 offenbart eine Vorrichtung zur zweistufigen Entfernung von Schwefeldioxid aus heißen Rauchgasen. Hier handelt es sich um einen so genannten Horizontalwäscher, bei dem das heiße Rauchgas die Vorrichtung in horizontaler Richtung durchströmt, wobei eine sich vertikal erstreckende Sprühvorrichtung mit Sprühdüsen vorgesehen ist, die ein wässriges Waschmedium versprühen, welches in einem Strom parallel zum Strom des Rauchgases versprüht wird. Bei diesem Horizontalwäscher sind mehrere beabstandete Sprühvorrichtungen vorgesehen, die jedoch alle dazu dienen, ein Gas, nämlich Schwefeldioxid aus dem Gasstrom zu entfernen und somit funktionell gleich sind. Dieser Horizontalwäscher hat zudem ein rechteckiges Gehäuse, dessen wirksame Querschnittsfläche in den nachfolgenden Waschvorrichtungen gleich groß ist wie in der ersten Waschvorrichtung. Stromabwärts ist noch eine Vorrichtung vorgesehen, um Flüssigkeit aus dem Gasstrom zu entfernen. Zur Entfernung von Schwefeldioxid wird bei dieser bekannten Vorrichtung eine alkalische Waschlösung verwendet, die Kalk enthält.

Finishing with Emissions, Fertilizer International 469, November/Dezember 2015, Seiten 25- 31 , offenbart eine Vorrichtung zur mehrstufigen Entfernung von Staubpartikeln und Ammoni- ak aus Abgasen.

In der DE 10 2012 1 1 1 185 A1 wird ein Apparat zur Gaswäsche beschrieben, insbesondere zur Abtrennung von Kohlendioxid aus Rauchgas mittels Aminwäsche. Dieser bekannte Apparat umfasst eine Kühlstufe zur Direktkühlung und zur Vorwäsche eines in den Apparat eintretenden Gasstromes mittels einer der Kühlstufe zugeführten Flüssigkeit. Es wird nicht explizit ausgeführt, dass diese Vorwäsche dazu dient, Staubpartikel aus dem Rauchgas zu entfernen. Anschließend gelangt der Gasstrom in eine Absorptionsstufe, der eine Waschflüssigkeit zugeführt wird. Die Waschstufe enthält Kolonneneinbauten zur Vergrößerung der Austauschfläche für einen Stoffaustausch zwischen dem Gasstrom und der Waschflüssig- keit, wobei die Kolonneneinbauten aus Füllkörpern oder strukturierten Packungen bestehen können. Die Kühlstufe kann als Sprühapparat ausgebildet sein mit einer Mehrzahl von Sprühdüsen. Bei diesem bekannten Apparat handelt es sich um einen Waschturm, bei dem die Kühlstufe und die Absorptionsstufe in einer einzigen Vorrichtung vertikal übereinander angeordnet sind. Das mittels der Gaswäsche zu reinigende Rauchgas durchströmt den Waschturm in vertikaler Richtung. Die bekannten Vorrichtungen und Verfahren zur Abgaswäsche sind jedoch nicht in jeder Hinsicht zufriedenstellend und es besteht ein Bedarf an verbesserten Vorrichtungen und Verfahren.

Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, Vorrichtungen und Verfahren zur Abgaswäsche bereitzustellen, mit welchen die Effizienz für das Entfernen der Staubpartikel, insbesondere von Harnstoffstaubpartikeln, und der genannten chemischen Verbindungen, insbesondere von Ammoniak, aus dem Abgas gegenüber denen aus dem Stand der Technik verbessert ist.

Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der Patentansprüche und der Beschreibung gelöst.

Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung (1 ) zur Abgaswäsche, wobei die Vor- richtung einen Kanal (5) mit einer Eingangsöffnung (10) und einer Ausgangsöffnung (20) umfasst, wobei die Vorrichtung (1 ) derart ausgestaltet ist, dass ein Abgas entlang einer Transportrichtung (T) im Kanal (5) einen ersten Bereich (1 1 ) zur Entfernung von Staubpartikeln aus dem Abgas und einen zweiten Bereich (12) zur Entfernung von chemischen Verbindungen aus dem Abgas, welche durch eine Säure-Base-Reaktion in eine wässrige Flüssigphase integriert werden können, passiert, wobei eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche des Kanals (5) im zweiten Bereich (12) größer ist als eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche im ersten Bereich (1 1 ).

Unter„Transportrichtung des Abgases" ist in einem dreidimensionalen Koordinatensystem die x-Achse gemeint. Unter „senkrecht zur Transportrichtung des Abgases verlaufenden Richtung" ist in einem dreidimensionalen Koordinatensystem die z-Achse gemeint, welche zum Erdmittelpunkt, dem Ziel der Schwerkraft, verläuft. Unter„entlang der Transportrichtung des Abgases" ist die Betrachtungsweise gemeint, unter der das Abgas nach Eintritt in den Kanal (5) zuerst den ersten Bereich (1 1 ) passiert, welcher der Eingangsöffnung (10) am nächsten liegt, und den zweiten Bereich (12), welcher der Ausgangsöffnung (20) am nächsten liegt, zuletzt passiert. Gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen ändert sich die Querschnittsfläche im zweiten Bereich (12) gegenüber der aus dem ersten Bereich (1 1 ). Unter dem Begriff „Querschnittsfläche" ist im Sinne der Anmeldung eine vom Kanal (5) zur Beför- derung des Abgases vorgesehene Fläche senkrecht zur Transportrichtung des Abgases zu verstehen. Durch die Änderung der Querschnittsfläche lässt sich in vorteilhafter Weise eine vergleichsweise hohe Abgasgeschwindigkeit, die für ein Abscheiden der Staubpartikel, insbesondere der Harnstoffstaubpartikel, im ersten Bereich (1 1 ) günstig ist, im zweiten Bereich (12) gegenüber dem ersten Bereich (1 1 ) reduzieren. Ein Resultat der geminderten Abgasge- schwindigkeit ist eine verlängerte Verweildauer im zweiten Bereich (12), welche einen Übergang der genannten chemischen Verbindungen, insbesondere des Ammoniaks, aus der Gasphase in die Flüssigphase und damit das Abscheiden der genannten chemischen Verbindungen, insbesondere des Ammoniaks, begünstigt. Damit lässt sich mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Besonderen berücksichtigen, dass für die verschiedenen Abschei- dungsprozesse im ersten (1 1 ) und zweiten Bereich (12) unterschiedliche Abgasgeschwindigkeiten im Hinblick auf Ihren Wirkungsgrad für das Abscheiden von Vorteil sind.

Bevorzugt entspricht eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche des Kanals (5) im ersten Bereich (1 1 ) der senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufen- den Querschnittsfläche der Eingangsöffnung (10).

Bevorzugt entspricht eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche des Kanals (5) im zweiten Bereich (12) der senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufenden Querschnittsfläche der Ausgangsöffnung (20).

Bevorzugt umfasst der zweite Bereich (12) keine einzige senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche des Kanals (5), welche kleiner ist als eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche des Kanals (5) im ersten Bereich (1 1 ) und/oder welche genauso groß ist wie eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche des Kanals (5) im ersten Bereich (1 1 ). Bevorzugt ist die maximale senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche des Kanals (5) im zweiten Bereich (12) größer als die maximale senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche des Kanals (5) im ersten Bereich (1 1 ).

Bevorzugt umfasst der erste Bereich (1 1 ) keine einzige senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche des Kanals (5), welche größer ist als eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche des Kanals (5) im zweiten Bereich (12) und/oder welche genauso groß ist wie eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche des Kanals (5) im zweiten Bereich (12). Bevorzugt ist die maximale senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche des Kanals (5) im ersten Be- reich (1 1 ) kleiner als die maximale senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche des Kanals (5) im zweiten Bereich (12).

Bevorzugt ist die maximale Querschnittsfläche des Kanals (5) im ersten Bereich (1 1 ) mindestens 3 m 2 , oder mindestens 6 m 2 , oder mindestens 9 m 2 , oder mindestens 12 m 2 , oder min- destens 15 m 2 , oder mindestens 18 m 2 , oder mindestens 21 m 2 , oder mindestens 24 m 2 , oder mindestens 27 m 2 , oder mindestens 30 m 2 , oder mindestens 33 m 2 , oder mindestens 36 m 2 , oder mindestens 39 m 2 , oder mindestens 42 m 2 , oder mindestens 45 m 2 . Bevorzugt ist die maximale Querschnittsfläche des Kanals (5) im ersten Bereich (1 1 ) kleiner als 45 m 2 , oder 42 m 2 , oder 39 m 2 , oder 36 m 2 , oder 33 m 2 , oder 30 m 2 , oder 27 m 2 , oder 24 m 2 , oder 21 m 2 , oder 18 m 2 , oder 15 m 2 , oder 12 m 2 , oder 9 m 2 , oder 6 m 2 , oder 3 m 2 .

Bevorzugt ist die maximale Querschnittsfläche des Kanals (5) im zweiten Bereich (12) mindestens 3 m 2 , oder mindestens 6 m 2 , oder mindestens 9 m 2 , oder mindestens 12 m 2 , oder mindestens 15 m 2 , oder mindestens 18 m 2 , oder mindestens 21 m 2 , oder mindestens 24 m 2 , oder mindestens 27 m 2 , oder mindestens 30 m 2 , oder mindestens 33 m 2 , oder mindestens 36 m 2 , oder mindestens 39 m 2 , oder mindestens 42 m 2 , oder mindestens 45 m 2 . Bevorzugt ist die maximale Querschnittsfläche des Kanals (5) im zweiten Bereich (12) kleiner als 45 m 2 , oder 42 m 2 , oder 39 m 2 , oder 36 m 2 , oder 33 m 2 , oder 30 m 2 , oder 27 m 2 , oder 24 m 2 , oder 21 m 2 , oder 18 m 2 , oder 15 m 2 , oder 12 m 2 , oder 9 m 2 , oder 6 m 2 , oder 3 m 2 .

Bevorzugt ist eine Querschnittsfläche des Kanals (5) im zweiten Bereich (12) um mindestens 5% oder mindestens 10% oder mindestens 15% oder mindestens 20% oder mindestens 25% oder mindestens 30% oder mindestens 35% oder mindestens 40% oder mindestens 45% oder mindestens 50% oder mindestens 55% oder mindestens 60% oder mindestens 65% oder mindestens 70% größer als die senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende maximale Querschnittsfläche im ersten Bereich (1 1 ). Beträgt die senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende maximale Querschnittsfläche im ersten Bereich (1 1 ) z.B. 10 m 2 , und ist eine Querschnittsfläche des Kanals (5) im zweiten Bereich (12) um mindestens 10% größer, dann beträgt eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche im zweiten Bereich (12) mindestens 1 1 m 2 . Bevorzugt ist die maximale Querschnittsfläche des Kanals (5) im ersten Bereich (1 1 ) um mindestens 5% oder mindestens 10% oder mindestens 15% oder mindestens 20% oder mindestens 25% oder mindestens 30% oder mindestens 35% oder mindestens 40% oder mindestens 45% oder mindestens 50% oder mindestens 55% oder mindestens 60% oder min- destens 65% oder mindestens 70% kleiner als eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche im zweiten Bereich (12). Beträgt eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche im zweiten Bereich (12) z.B. 10 m 2 , und ist die maximale Querschnittsfläche des Kanals (5) im ersten Bereich (1 1 ) um mindestens 10% kleiner, dann beträgt die senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende maximale Quer- schnittsfläche im ersten Bereich (1 1 ) höchstens 9 m 2 .

Bevorzugt ist die Querschnittsfläche des Kanals (5) im zweiten Bereich (12) um mindestens 5% und höchstens 10%; oder mindestens 10% und höchstens 20%; oder mindestens 15% und höchstens 30%; oder mindestens 20% und höchstens 40%; oder mindestens 25% und höchstens 50%; oder mindestens 30% und höchstens 60%; oder mindestens 35% und höchstens 70%; oder mindestens 40% und höchstens 80%; oder mindestens 45% und höchstens 90% größer als die senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende maximale Querschnittsfläche im ersten Bereich (1 1 ). Beträgt die senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende maximale Querschnittsfläche im ersten Bereich (1 1 ) z.B. 10 m 2 , und ist eine Querschnittsfläche des Kanals (5) im zweiten Bereich (12) um mindestens 10% und höchstens 20% größer, dann beträgt eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche im zweiten Bereich (12) mindestens 1 1 m 2 und höchstens 12 m 2 .

Bevorzugt ist die maximale Querschnittsfläche des Kanals im ersten Bereich (1 1 ) um min- destens 5% und höchstens 10%; oder mindestens 10% und höchstens 20%; oder mindestens 15% und höchstens 30%; oder mindestens 20% und höchstens 40%; oder mindestens 25% und höchstens 50%; oder mindestens 30% und höchstens 60%; oder mindestens 35% und höchstens 70%; oder mindestens 40% und höchstens 80%; oder mindestens 45% und höchstens 90% kleiner als eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Quer- schnittsfläche im zweiten Bereich (12). Beträgt eine senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche im zweiten Bereich (12) z.B. 10 m 2 , und ist die maximale Querschnittsfläche des Kanals im ersten Bereich (1 1 ) um mindestens 10% und höchstens 20% kleiner, dann beträgt die senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende maximale Querschnittsfläche im ersten Bereich (1 1 ) mindestens 8 m 2 und höchstens 9 m 2 . Bevorzugt erfolgt eine Änderung der Querschnittsfläche zwischen dem ersten Bereich (1 1 ) und dem zweiten Bereich (12) in einer entlang der Transportrichtung (T) des Abgases verlaufenden Richtung über einen stufenförmigen oder einen schrägen Verlauf in einer Kanalwand oder mehreren Kanalwänden des Kanals (5). Bevorzugt ist die Änderung der Querschnittsflä- che an die jeweilige bauraumgegebene Situation einer Harnstoffanlage angepasst.

Bevorzugt beträgt die Länge des Kanals (5) mindestens 2 m, oder mindestens 4 m, oder mindestens 6 m, oder mindestens 8 m, oder mindestens 10 m, oder mindestens 12 m, oder mindestens 14 m, oder mindestens 16 m oder mindestens 18 m oder mindestens 20 m, oder mindestens 22 m, oder mindestens 24 m oder mindestens 26 m oder mindestens 28 m oder mindestens 30 m oder mindestens 32 m. Bevorzugt beträgt die Länge des Kanals (5) 2 m bis 32 m, oder 4 m bis 30 m, oder 6 m bis 28 m, oder 8 m bis 26 m, oder 10 m bis 24 m, oder 12 m bis 22 m, oder 14 m bis 20 m, oder 16 m bis 18 m. Bevorzugt beträgt die Länge des Kanals (5) weniger als 32 m, oder weniger als 28 m, oder weniger als 24 m, oder weniger als 20 m, oder weniger als 16 m, oder weniger als 12 m, oder weniger als 8 m, oder weniger als 4 m.

Bevorzugt ist die Vorrichtung derart ausgestaltet, dass der Kanal (5) im verbauten Zustand der Vorrichtung, insbesondere integriert in einer Harnstoffanlage, im Wesentlichen horizontal oder im Wesentlichen vertikal verläuft. Unter„horizontat ist in einem dreidimensionalen Koordinatensystem (eine Parallele zur) x-Achse gemeint. Unter„vertikat ist in einem dreidimensionalen Koordinatensystem die z-Achse gemeint, welche zum Erdmittelpunkt, dem Ziel der Schwerkraft, verläuft. Bevorzugt beträgt die Länge des ersten Bereichs (1 1 ) mindestens 2 m, oder mindestens 4 m, oder mindestens 6 m, oder mindestens 8 m, oder mindestens 10 m. Bevorzugt beträgt die Länge des zweiten Bereichs (12) mindestens 2 m, oder mindestens 4 m, oder mindestens 6 m, oder mindestens 8 m, oder mindestens 10 m. Bevorzugt ist der zweite Bereich (12) länger als der erste Bereich (1 1 ). Bevorzugt ist der erste Bereich (1 1 ) länger als der zweite Bereich (12). Bevorzugt sind der erste Bereich (1 1 ) und der zweite Bereich (12) gleich lang.

Bevorzugt wird das Abgas mit einer Geschwindigkeit von mehr als 1 m/s, vorzugsweise mehr als 5 m/s und besonders bevorzugt mehr als 10 m/s durch den ersten Bereich (1 1 ) transportiert. Bevorzugt wird das Abgas mit einer Geschwindigkeit von weniger als 20 m/s, vorzugsweise weniger als 10 m/s und besonders bevorzugt weniger als 5 m/s durch den zweiten Bereich (12) transportiert. Bevorzugt wird das Abgas mit einer Geschwindigkeit von mehr als 10 m/s durch den ersten Bereich (1 1 ) und von weniger als 10 m/s durch den zweiten Bereich (12) transportiert, oder mit einer Geschwindigkeit von mehr als 5 m/s durch den ersten Bereich (1 1 ) und von weniger als 5 m/s durch den zweiten Bereich (12) transportiert, oder mit einer Geschwindigkeit von mehr als 1 m/s durch den ersten Bereich (1 1 ) und von weniger als 1 m/s durch den zweiten Bereich (12) transportiert. Bevorzugt ist die Abgasgeschwindigkeit im zweiten Bereich (12) zu jedem Zeitpunkt der Abgaswäsche geringer als die Abgasgeschwindigkeit im ersten Bereich (1 1 ). Bevorzugt ist die Abgasgeschwindigkeit im ersten Bereich (1 1 ) zu jedem Zeitpunkt der Abgaswäsche größer als die Abgasgeschwindigkeit im zweiten Bereich (12). Bevorzugt weist das durch Eingangsöffnung (10) eintretende Abgas eine Temperatur von maximal 140 °C, bevorzugt maximal 120 °C, bevorzugt maximal 100 °C, bevorzugt maximal 80 °C, bevorzugt maximal 60 °C, oder bevorzugt maximal 50 °C auf.

Bevorzugt weisen die im ersten Bereich (1 1 ) zu entfernenden Staubpartikel einen Durchmesser von größer als 1 μηη auf.

Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Vorrichtung (1 ) in einer Harnstoffanlage integriert, und das Abgas der Harnstoffanlage wird durch die Eingangsöffnung (10) in die Vorrichtung (1 ) eingeleitet und das gereinigte Abgas verlässt über die Ausgangsöffnung (20) die Vorrichtung (1 ) wieder. In diesem Fall wird im ersten Bereich (1 1 ) Harn Stoffs taub abgeschieden. Dieser unterscheidet sich von anderen im industriellen Betrieb anfallenden Stäuben insbesondere durch seine Wasserlöslichkeit. Harn stoffstaub ist sehr gut löslich in Wasser und auch in Harnstofflösung. Ferner ist es bei Harn stoffs taub möglich, dass sich im Laufe der Besprühung mit Harnstofflösung bzw. Wasser größere Partikel aufgrund des„Abwaschens" äußerer Schichten zu kleineren Harnstoffstaubpartikeln umwandeln. Dies ist bei nicht-wasserlöslichen Staubpartikeln nicht möglich. Hinsichtlich der Geometrie der Harnstoffstaubpartikel sind diese aufgrund ihrer Genese im Wesentlichen rund. Staubpartikel aus anderen Verfahren (z.B. Rauchgasentschwefelungen; C0 2 -Entfernung aus dem Rauchgas fossil-gefeuerter Kraftwerke; oder saure Aufbereitung fluorid-haltiger Erze) können anders geformt sein (eckig, verzwillingt, agglomeriert, etc.). Im zweiten Bereich (12) wird im Falle der Integration in einer Harnstoffanlage Ammoniak abgeschieden.

[Die folgenden bevorzugten Ausführungsformen sind dahingehend auszulegen, dass sie für die Bereiche (1 1 , 12), für die jeweiligen Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32), für die jeweils enthaltenen Sprühvorrichtungen (2) und für die jeweiligen verwendeten Lösungsmittel (21 , 22) unabhängig voneinander gelten, sofern nicht explizit auf etwas Anderes hingewiesen wird. Z.B. ist unter„bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) zum Versprühen eines Lösungsmittels (21, 22) eine oder mehrere Sprühdüsen" eine Sprühvorrichtung (2) zu verstehen, welche sich ausschließlich im ersten Bereich (1 1 ) zum Versprühen eines ersten Lösungsmittels (21 ) befindet; oder eine Sprühvorrichtung (2) zu verstehen, welche sich aus- schließlich im zweiten Bereich (12) zum Versprühen eines zweiten Lösungsmittels (22) befindet; oder Sprühvorrichtungen (2) zu verstehen, welche sich im ersten Bereich (1 1 ) zum Versprühen eines ersten Lösungsmittels (21 ) und im zweiten Bereich (12) zum Versprühen eines zweiten Lösungsmittels (22) befinden.

Bevorzugt umfasst der erste Bereich (1 1 ) eine Sprühvorrichtung (2) zum Versprühen eines ersten Lösungsmittels (21 ) und der zweite Bereich (12) eine Sprühvorrichtung (2) zum Versprühen eines zweiten Lösungsmittels (22), d.h. der erste Bereich (1 1 ) umfasst eine in dem Kanal (5) angeordnete erste Oberflächenvergrößerungsstruktur (31 ) zur Entfernung von Staubpartikeln, insbesondere von Harnstoffstaubpartikeln, und/oder der zweite Bereich (12) umfasst eine in dem Kanal (5) angeordnete zweite Oberflächenvergrößerungsstruktur (32) zur Entfernung der genannten chemischen Verbindungen, insbesondere von Ammoniak. Dadurch dass die Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) mit dem ersten Lösungsmittel (21 ) und/oder dem zweiten Lösungsmittel (22) besprüht werden, werden in vorteilhafter Weise an den Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) abgelagerte Staubpartikel, insbesondere Harnstoffstaubpartikel, abgewaschen bzw. gehen die genannten chemischen Verbindungen, insbesondere Ammoniak, aus der Gasphase an dem durch den sich auf den Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) bildenden Film in die jeweilige Waschlösung über, wodurch die abgewaschenen Bereiche der Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) für ein erneutes Ablagern der Staubpartikel, insbesondere Harnstoffstaubpartikel, und/oder der genannten chemischen Verbindungen, insbesondere Ammoniak, dem Abgas bereitgestellt werden können. Es ist anzumerken, dass Ammoniak nicht mit gleichen physikalischen Eigenschaften wie Harn Stoffs taub abgeschieden wird.

Bevorzugt umfasst der erste Bereich (1 1 ) zur Entfernung von Staubpartikeln, insbesondere von Harnstoffstaubpartikeln, mehrere Stufen und/oder der zweite Bereich (12) zur Entfernung der genannten chemischen Verbindungen, insbesondere von Ammoniak, mehrere Stufen. In diesem Fall umfasst der erste Bereich (1 1 ) und/oder der zweite Bereich (12) mehrere Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32), wobei die ersten Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 ) im ersten Bereich (1 1 ) jeweils mit einem ersten Lösungsmittel (21 ) besprüht werden und/oder die zweiten Oberflächenvergrößerungsstrukturen (32) im zweiten Bereich (12) jeweils mit einem zweiten Lösungsmittel (22) besprüht werden. Mittels der einzelnen Stufen kann der Staubpartikelgehalt, insbesondere der von Harnstoffstaubpartikeln, und/oder der Gehalt der genannten chemischen Verbindungen, insbesondere der Ammoniakgehalt, weiter reduziert werden. Dabei sind die einzelnen Stufen entlang der Transportrichtung (T) des Abgases hintereinander angeordnet.

Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) zum Versprühen eines Lösungsmittels (21 , 22) eine oder mehrere Sprühdüsen. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) eine oder zwei oder drei oder vier oder fünf oder sechs oder sieben oder acht oder neun oder zehn Sprühdüsen. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) mindestens eine oder mindestens zwei oder mindestens drei oder mindestens vier oder mindestens fünf oder mindestens sechs oder mindestens sieben oder mindestens acht oder mindestens neun oder mindestens zehn Sprühdüsen. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) mindestens eine und maximal zehn Sprühdüsen, oder mindestens zwei und maximal neun Sprühdüsen, oder mindestens drei und maximal acht Sprühdüsen, oder mindestens vier und maximal sieben Sprühdüsen.

Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) zum Versprühen eines Lösungsmittels (21 , 22) ein Verteilerrohr. Ein Verteilerrohr ist eine Vorrichtung, in welche mehrere Sprühdüsen integriert sind und über eine gemeinsame Leitung mit Lösungsmittel (21 , 22) versorgt werden. Bevorzugt umfasst ein Verteilerrohr zwei oder drei oder vier oder fünf oder sechs oder sie- ben oder acht oder neun oder zehn Sprühdüsen. Bevorzugt umfasst ein Verteilerrohr mindestens zwei oder mindestens drei oder mindestens vier oder mindestens fünf oder mindestens sechs oder mindestens sieben oder mindestens acht oder mindestens neun oder mindestens zehn Sprühdüsen. Bevorzugt umfasst ein Verteilerrohr mindestens zwei und maximal zehn Sprühdüsen, oder mindestens drei und maximal neun Sprühdüsen, oder mindes- tens vier und maximal acht Sprühdüsen, oder mindestens fünf und maximal sieben Sprühdüsen.

Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) zum Versprühen eines Lösungsmittels (21 , 22) mehrere Verteilerrohre. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) zwei oder drei oder vier oder fünf oder sechs oder sieben oder acht oder neun oder zehn Verteilerrohre. Bevorzugt umfasst jedes einzelne Verteilerrohr zwei oder drei oder vier oder fünf oder sechs oder sieben oder acht oder neun oder zehn Sprühdüsen. Bevorzugt umfasst jedes einzelne Verteilerrohr mindestens zwei oder mindestens drei oder mindestens vier oder mindestens fünf oder mindestens sechs oder mindestens sieben oder mindestens acht oder mindestens neun oder mindestens zehn Sprühdüsen. Bevorzugt umfasst jedes einzelne Verteilerrohr mindestens zwei und maximal zehn Sprühdüsen, oder mindestens drei und maximal neun Sprühdüsen, oder mindestens vier und maximal acht Sprühdüsen, oder mindestens fünf und maximal sieben Sprühdüsen.

Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) zum Versprühen eines Lösungsmittels (21 , 22) zwei bis zehn Verteilerrohre, welche mindestens zwanzig Sprühdüsen umfassen. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) zwei bis neun Verteilerrohre, welche mindestens achtzehn Sprühdüsen umfassen. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) zwei bis acht Verteilerrohre, welche mindestens sechszehn Sprühdüsen umfassen. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) zwei bis sieben Verteilerrohre, welche mindestens vierzehn Sprühdüsen um- fassen. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) zwei bis sechs Verteilerrohre, welche mindestens zwölf Sprühdüsen umfassen. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) zwei bis fünf Verteilerrohre, welche mindestens zehn Sprühdüsen umfassen. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) zwei bis vier Verteilerrohre, welche mindestens acht Sprühdüsen umfassen. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) zwei bis drei Verteilerrohre, welche mindestens sechs Sprühdüsen umfassen.

Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) zum Versprühen eines Lösungsmittels (21 , 22) ein oder mehrere Verteilerrohre, welche mehrere Sprühdüsen umfassen, und eine oder mehrere Sprühdüsen, welche nicht von Verteilerrohren umfasst werden. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) mindestens ein Verteilerrohr, welches mindestens zwei Sprühdüsen umfasst, und mindestens eine Sprühdüse, welche nicht von Verteilerrohren umfasst wird. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) mindestens zwei Verteilerrohre, welche mindestens vier Sprühdüsen umfassen, und mindestens zwei Sprühdüsen, welche nicht von Verteilerrohren umfasst werden. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) mindestens drei Ver- teilerrohre, welche mindestens sechs Sprühdüsen umfassen, und mindestens drei Sprühdüsen, welche nicht von Verteilerrohren umfasst werden. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) mindestens vier Verteilerrohre, welche mindestens acht Sprühdüsen umfassen, und mindestens vier Sprühdüsen, welche nicht von Verteilerrohren umfasst werden. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) mindestens fünf Verteilerrohre, welche mindestens zehn Sprühdüsen umfassen, und mindestens fünf Sprühdüsen, welche nicht von Verteilerrohren umfasst werden. Bevorzugt umfasst die Sprühvorrichtung (2) mindestens sechs Verteilerrohre, welche mindestens zwölf Sprühdüsen umfassen, und mindestens sechs Sprühdüsen, welche nicht von Verteilerrohren umfasst werden. Bevorzugt sind die Sprühdüsen vom selben Typ. Bevorzugt sind sämtliche Sprühdüsen entweder Hohlkegeldüsen oder Vollkegeldüsen oder Flachstrahldüsen oder Vollstrahldüsen oder Spiraldüsen oder Zerstäuberdüsen. Bevorzugt ist mindestens eine Sprühdüse eine Hohlkegeldüse. Bevorzugt ist mindestens eine Sprühdüse eine Vollkegeldüse. Bevorzugt ist mindestens eine Sprühdüse eine Flachstrahldüse. Bevorzugt ist mindestens eine Sprühdüse eine Vollstrahldüse. Bevorzugt ist mindestens eine Sprühdüse eine Spiraldüse. Bevorzugt ist mindestens eine Sprühdüse eine Zerstäuberdüse.

Bevorzugt sind die Sprühdüsen unterschiedlichen Typs. Bevorzugt ist maximal eine Sprühdüse eine Vollkegeldüse. Bevorzugt ist maximal eine Sprühdüse eine Flachstrahldüse. Bevorzugt ist maximal eine Sprühdüse eine Vollstrahldüse. Bevorzugt ist maximal eine Sprühdüse eine Spiraldüse. Bevorzugt ist maximal eine Sprühdüse eine Zerstäuberdüse. Bevorzugt wird gasförmiges Ammoniak in die wässrige Flüssigphase integriert und aus der Vorrichtung (1 ) entfernt. In der Flüssigphase reagiert das Ammoniak instantan mit einer sauren Waschlösung und bildet Ammonium-Ionen. Durch diese Ammonium-Ionen-Bildung ist der Ammoniak-Partialdruck über der Flüssigphase in etwa null, so dass es möglich ist das Ammoniak aus der Gasphase zu entfernen.

Besonders bevorzugt wird gemäß der vorliegenden Erfindung in dem zweiten Bereich Ammoniak aus dem Gasstrom entfernt, das heißt es erfolgt eine saure Wäsche.

Bevorzugt wird

- gasförmiger Ammoniak, und/oder

- gasförmiges NO x , und/oder - gasförmiges N0 2 , und/oder

- gasförmiges S0 2 , insbesondere bei Rauchgasentschwefelungen, und/oder

- gasförmiges C0 2 , insbesondere bei der C0 2 -Entfernung aus dem Rauchgas fossil-gefeu- erter Kraftwerke, und/oder - HF, insbesondere bei der sauren Aufbereitung fluorid-haltiger Erze, beispielsweise Phosphaterze, in die wässrige Flüssigphase integriert und aus der Vorrichtung (1 ) entfernt.

Bevorzugt werden gasförmige reaktive Komponenten, bevorzugt organische reaktive Komponenten, in die wässrige Flüssigphase integriert und aus der Vorrichtung (1 ) entfernt.

Das zweite Lösungsmittel (22) umfasst mindestens eine Komponente, welche die gasförmige chemische Verbindung in die wässrige Flüssigphase überführt.

Bevorzugt umfasst das zweite Lösungsmittel (22) eine saure Waschlösung. Bevorzugt umfasst die saure Waschlösung Schwefelsäure, Salpetersäure, Salzsäure, Phosphorsäure, oder Mischungen aus Schwefelsäure, Salpetersäure, Salzsäure und/oder Phosphorsäure, oder Mischungen aus Schwefelsäure, Salpetersäure, Salzsäure, Phosphorsäure und/oder Harnstofflösung. Der Säuregehalt einer der vorgenannten Säuren oder der Mischungen von mindestens zwei der vorgenannten Säuren liegt bevorzugt im Bereich von 0,01 - 50,00 Gew.-%, oder im Bereich von 0,01 - 10,00 Gew.-% oder im Bereich von 0,1 - 5,00 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des zweiten Lösungsmittels (22). Für die Ammoniakab- Scheidung geeignete Säuren haben bevorzugt einen pk(S)-Wert kleiner als 7, oder kleiner als 5 oder kleiner als 2,5.

Bevorzugt umfasst das zweite Lösungsmittel (22) eine Base. Bevorzugt umfasst das zweite Lösungsmittel (22) eine starke und/oder eine schwache Base. Bevorzugt umfasst das zweite Lösungsmittel (22) eine starke anorganische und/oder eine schwache anorganische und/oder eine starke organische und/oder eine schwache organische Base. Bevorzugt umfasst das zweite Lösungsmittel (22) Natriumhydroxid (NaOH), Kaliumhydroxid (KOH), Ammoniaklösungen und/oder Calciumhydroxid (Ca(OH) 2 ). Bevorzugt umfasst das zweite Lösungsmittel (22) mono-, bi- und/oder trifunktionale Amine, bevorzugt MDEA (Methyldiethanolamin).

Bevorzugt umfasst das erste Lösungsmittel (21 ) Wasser und/oder eine Harnstofflösung. Bevorzugt umfasst das erste Lösungsmittel (21 ) ausschließlich Wasser oder ausschließlich eine Harnstofflösung. Bevorzugt unterscheiden sich das erste Lösungsmittel (21 ) und das zweite Lösungsmittel (22) dahingehend, dass das erste Lösungsmittel (21 ) mindestens eine Komponente umfasst, welche das zweite Lösungsmittel (22) nicht umfasst. Bevorzugt unterscheiden sich das erste Lösungsmittel (21 ) und das zweite Lösungsmittel (22) dahingehend, dass das zweite Lö- sungsmittel (22) mindestens eine Komponente umfasst, welche das erste Lösungsmittel (21 ) nicht umfasst.

Bevorzugt wird das erste (21 ) und/oder das zweite Lösungsmittel (22) von oben oder von schräg unten auf die Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) gegeben.

Bevorzugt wird eine Waschlösung, welche von einer der Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) abläuft, für ein erneutes Besprühen der Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) verwendet, d.h. als erstes (21 ) und/oder zweites Lösungsmittel (22) in vorteilhafter Weise wiederverwertet. Hierzu wird die abgelaufene Waschlösung gesammelt und der Sprühvorrichtung (2) wieder zugeführt. Möglich ist auch, dass nur ein Teil der gesammelten Waschlösung, dieser jedoch mit Frischwasser und/oder Frischsäure und/oder Frischbase aufgestockt, verwendet und zurückgeführt wird.

Bevorzugt umfasst die Oberflächenvergrößerungsstruktur (31 , 32) Einbauten, welche zu ei- ner entsprechenden Vergrößerung der Oberfläche führen, dabei jedoch dem Abgas aufgrund des erzeugten Druckverlustes nur geringen Widerstand entgegensetzen. Bevorzugt umfasst die Oberflächenvergrößerungsstruktur (31 , 32) regellose Schüttungen und/oder strukturierte Packungen. Bevorzugt umfasst die Oberflächenvergrößerungsstruktur (31 , 32) regellose Schüttungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Raschig-Ringen, Sattel körpern, Spiralen und Kombinationen davon. Bevorzugt umfasst die Oberflächenvergrößerungsstruktur (31 , 32) strukturierte Packungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Gewebepackungen, Blechpackungen, Streckmetallpackungen, Kunststoffpackungen, Gridpackungen und Kombinationen davon. Bevorzugt umfasst die Oberflächenvergrößerungsstruktur (31 , 32) regellose Schüttungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Raschig-Ringen, Sat- telkörpern, Spiralen und Kombinationen davon, und strukturierte Packungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Gewebepackungen, Blechpackungen, Streckmetallpackungen, Kunststoffpackungen, Gridpackungen und Kombinationen davon. Bevorzugt umfasst die Oberflächenvergrößerungsstruktur (31 , 32) - regellose Strukturelemente ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Raschig-Ringen, Pall-Ringen, Sattel-Körpern, Feder-typischen Körpern und Kombinationen davon; und/oder - strukturierte Strukturelemente ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Blechen, gewellten Blechen, geformten Blechen und Kombinationen davon; und/oder

- Materialien ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Metall, Glas, Kunststoff, Carbonfasern und Kombinationen davon.

Ein zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Abgaswäsche, insbesondere in einer Harnstoffanlage, wobei ein Abgas durch einen Kanal (5) mit einem ersten Bereich (1 1 ) zur Entfernung von Staubpartikeln, insbesondere von Harnstoffstaubpartikeln, und einen zweiten Bereich (12) zur Entfernung der genannten chemischen Verbindungen, insbe- sondere von Ammoniak, geführt wird, wobei eine Abgasgeschwindigkeit, mit der das Abgas im Kanal (5) geführt wird, im ersten Bereich (1 1 ) größer ist als im zweiten Bereich (12).

Gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, dass sich durch die reduzierte Abgasgeschwindigkeit im zweiten Bereich (12) ein erhöhter Wirkungsgrad beim Abscheiden der genannten chemischen Verbindungen, insbesondere von Ammoniak, erzielen lässt. Die reduzierte Abgasgeschwindigkeit im zweiten Bereich (12) wird durch eine Vergrößerung der Querschnittsfläche des Kanals (5) im zweiten Bereich (12) gegenüber dem ersten Bereich (1 1 ) realisiert. Ein dritter Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Abgaswäsche.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen an- hand der Zeichnungen. Die Zeichnungen illustrieren dabei lediglich beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung, welche den Erfindungsgedanken nicht einschränken. Dabei zeigen:

Figur 1 eine Vorrichtung zur Abgaswäsche gemäß einer ersten beispielhaften Ausführungs- form der vorliegenden Erfindung; Figur 2A eine Vorrichtung zur Abgaswäsche gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in der Draufsicht;

Figur 2B die Vorrichtung gemäß Figur 2A in der Seitenansicht;

Figur 3A eine Vorrichtung zur Abgaswäsche gemäß einer dritten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in der Draufsicht;

Figur 3B die Vorrichtung gemäß Figur 3A in der Seitenansicht;

Figur 4A eine Vorrichtung zur Abgaswäsche gemäß einer vierten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in der Draufsicht;

Figur 4B die Vorrichtung gemäß Figur 4A in der Seitenansicht;

Figur 5A eine Vorrichtung zur Abgaswäsche gemäß einer fünften beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in der Draufsicht;

Figur 5B die Vorrichtung gemäß Figur 5A in der Seitenansicht;

Figur 6A eine Vorrichtung zur Abgaswäsche gemäß einer sechsten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in der Draufsicht;

Figur 6B die Vorrichtung gemäß Figur 6A in der Seitenansicht;

Figur 7A eine Vorrichtung zur Abgaswäsche gemäß einer siebten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in der Draufsicht;

Figur 7B die Vorrichtung gemäß Figur 7A in der Seitenansicht. In Figur 1 ist eine Vorrichtung (1 ) zur Abgaswäsche gemäß einer ersten beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Insbesondere handelt es sich um eine Vorrichtung (1 ), die in einer Harnstoffanlage eingebaut ist und mit welcher der Zweck verfolgt wird, aus dem Abgas Harnstoffstaubpartikel und Ammoniak soweit zu entfernen, dass ihr verbleibender Anteil im Abgas unterhalb eines kritischen bzw. behördlich vorgeschriebenen Schwellwerts liegt. Hierzu wird das Abgas über eine Eingangsöffnung (10) in einen Kanal (5) der Vorrichtung (1 ) eingeführt. Auf dem Weg zur Ausgangsöffnung (20) der Vorrichtung (1 ) passiert das Abgas entlang einer Transportrichtung (T) im Kanal (5) einen ersten Bereich (1 1 ) und einen zweiten Bereich (12). Hierbei ist es vorgesehen, dass im ersten Bereich (1 1 ) das Abgas von Harn- Stoffstaubpartikeln befreit wird, während im zweiten Bereich (12) das Ammoniak aus dem Abgas entfernt wird. Der zweite Bereich (12) ist entlang der Transportrichtung (T) hinter dem ersten Bereich (1 1 ) angeordnet.

Weiterhin ist für das in der Figur 1 dargestellte Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass der Kanal (5) im verbauten Zustand im Wesentlichen horizontal verläuft. Vorrichtungen dieser Art werden auch als Horizontalwäscher bezeichnet.

Zur Entfernung der Harnstoffstaubpartikel wird hierbei eine erste Oberflächenvergrößerungsstruktur (31 ), durch welches das Abgas geleitet wird, im ersten Bereich (1 1 ) mit Hilfe einer Sprühvorrichtung (2) mit einem ersten Lösungsmittel (21 ) besprüht. Vorzugsweise handelt es sich bei dem ersten Lösungsmittel (21 ) um Wasser oder eine Harnstofflösung. Denkbar ist, dass das Lösungsmittel (21 ) von oben auf die erste Oberflächenvergrößerungsstruktur (31 ) des ersten Bereichs (1 1 ) aufgegeben wird und dann schwerkraftgetrieben an dieser herunterläuft (Prinzip des Gradierwerkes). Die Besprühung kann prinzipiell auch von hinten, also im Gegenstrom zur Transportrichtung (T) verlaufen. Die Besprühung kann prinzipiell auch von vorne, also im Gleichstrom zur Transportrichtung (T) verlaufen. Grundsätzlich kann die Besprühung auch von der Seite her oder von unten her quer zum Abgasstrom erfolgen.

Die, insbesondere fein strukturierte, erste Oberflächenvergrößerungsstruktur (31 ) bewirkt, dass durch ihren innewohnenden, gegebenen Impuls die Harnstoffstaubpartikel auf einer Oberfläche der ersten Oberflächenvergrößerungsstruktur (31 ) abgeschieden werden.

Vorzugsweise ist die erste Oberflächenvergrößerungsstruktur (31 ) im ersten Bereich (1 1 ) derart ausgestaltet, dass sie einerseits eine möglichst große Oberfläche aufweist und ande- rerseits dem Abgas aufgrund des erzeugten Druckverlusts nur einen vergleichsweise geringen Widerstand entgegensetzt. Vorstellbar sind beispielsweise regellose Schüttungen oder strukturierte Packungen.

Bevorzugt ist vorgesehen, dass mittels weiterer Sprühvorrichtungen (2) (nicht dargestellt) die erste Oberflächenvergrößerungsstruktur (31 ) mit Wasser oder einer Harnstofflösung besprüht wird. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise dafür gesorgt, dass im ersten Bereich (1 1 ) die an der Oberfläche abgeschiedenen Harnstoffstaubpartikel von der erste Oberflächenvergrößerungsstruktur (31 ) abgewaschen werden und somit die Oberfläche für eine erneute Ab- scheidung weiterer Harnstoffstaubpartikel zur Verfügung gestellt werden kann. Dieses„Freiräumen" der Oberfläche gilt insbesondere für den ersten Bereich (1 1 ).

Da die Effektivität der Staubabscheidung umso größer ist je höher der Impuls und damit die Geschwindigkeit der Harnstoffstaubpartikel ist, sind im ersten Bereich (1 1 ) vergleichsweise hohe Geschwindigkeiten von Vorteil. Zur Entfernung von Ammoniak wird die zweite Oberflächenvergrößerungsstruktur (32) im zweiten Bereich (12) mit Hilfe einer Sprühvorrichtung (2), vorzugsweise mit mehreren, insbesondere gleichartigen Sprühvorrichtungen (2), mit einem zweiten Lösungsmittel (22) besprüht. Im zweiten Bereich (12) wird dem Gas immer wieder frische, d. h. an Säure unverbrauchte Waschlösung bereitgestellt. Denkbar ist, dass das Lösungsmittel (22) von oben auf die zweite Oberflächenvergrößerungsstruktur (32) des zweiten Bereichs (12) aufgegeben wird und dann schwerkraftgetrieben an dieser herunterläuft (Prinzip des Gradierwerkes). Die Besprühung kann prinzipiell auch von hinten, also im Gegenstrom zur Transportrichtung (T) verlaufen. Die Besprühung kann prinzipiell auch von vorne, also im Gleichstrom zur Transportrichtung (T) verlaufen. Vorzugsweise ist die zweite Oberflächenvergrößerungsstruktur (32) im zweiten Bereich (22) derart ausgestaltet, dass sie einerseits eine möglichst große Oberfläche aufweist und andererseits dem Abgas aufgrund des erzeugten Druckverlusts nur einen vergleichsweise geringen Widerstand entgegensetzt. Vorstellbar sind beispielsweise Schüttungen oder strukturierte Packungen. Vorzugsweise handelt es sich bei dem zweiten Lösungsmittel (22) um eine saure Waschlösung, wodurch es zu einem erhöhten Stofftransport des Ammoniaks aus der Gasphase in die Flüssigphase kommt. Beispielsweise umfasst die saure Waschlösung eine Säure wie Schwefelsäure, Salpetersäure, Salzsäure oder Phosphorsäure. In der Flüssigphase reagiert das Ammoniak instantan mit der sauren Waschlösung und bildet Ammonium-Ionen. Durch diese Ammonium-Ionen-Bildung ist der Ammoniak-Partialdruck über der Flüssigphase in etwa null, so dass es möglich ist das Ammoniak im Wesentlichen aus der Gasphase zu entfernen. Vorzugsweise wird das Ammoniak im zweiten Bereich (12) mehrstufig entfernt, wobei jede Stufe mindestens eine zweite Oberflächenvergrößerungsstruktur (32) und mindestens eine Sprühvorrichtung (2) umfasst. Hierbei ist es insbesondere vorgesehen, dass eine von der zweiten Oberflächenvergrößerungsstruktur (32) abgelaufene Waschlösung vereinigt bzw. gesammelt wird, und nach einer Erhöhung der Säurekonzentration erneut auf die zweite Oberflächenvergrößerungsstruktur (32) gesprüht wird. Dadurch lässt sich die abgelaufene Waschlösung in vorteilhafter Weise als zweites Lösungsmittel (22) wiederverwerten. Beispielsweise ist die Sprühvorrichtung (2) als eine einzelne Düse, als eine Mehrstockdüse, als eine Kegelmusterdüse, als eine Düse zur Bereitstellung eines quadratischen Musters, als eine Düse zur Bereitstellung eines Strahls oder als eine eine zufällige Lösungsmittelverteilung hervorrufende Düse ausgestaltet.

Um das Entfernen des Ammoniaks aus dem Abgas zu verbessern, ist es insbesondere vorgesehen, dass eine Abgasgeschwindigkeit, mit der das Abgas durch den Kanal (5) geführt wird, im zweiten Bereich (12) gegenüber der Abgasgeschwindigkeit im ersten Bereich (1 1 ) reduziert wird. Hierzu wird die senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufende Querschnittsfläche des Kanals (5) im zweiten Bereich (12) gegenüber der senkrecht zur Transportrichtung (T) verlaufenden Querschnittsfläche aus dem ersten Bereich (1 1 ) vergrößert. Hierbei ist es vorstellbar, dass die Querschnittsfläche im zweiten Bereich (12) in vertikaler und/oder horizontaler Richtung vergrößert ist gegenüber der Querschnittsfläche im ersten Bereich (1 1 ). Dadurch lässt sich in vorteilhafter Weise eine Verweilzeit im zweiten Bereich (12) erhöhen. Weiterhin vorteilhaft könnte durch diese Maßnahme die Leistung eines Gebläses am Austritt der Vorrichtung, d.h. im Bereich der Ausgangsöffnung, reduziert werden, da bei ansonsten gleichem Volumenstrom unter Normalbedingungen der Druckverlust über die zweite Oberflächenvergrößerungsstruktur (32) verringert wird und somit das Druckniveau in der gesamten Vorrichtung (1 ) angehoben wird.

Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figuren 2A und 2B ein zweites alternatives Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. Soweit die Anlagenteile mit denjenigen gemäß Figur 1 übereinstimmen, gelten die obigen Ausführungen zu dem Ausführungsbeispiel von Figur 1 , so dass diese hier nicht wiederholt werden und auch die entsprechenden Bezugszeichen nicht eingezeichnet sind. Es werden hier daher nur die Unterschiede näher erläutert. Bei der Variante gemäß den Figuren 2A und 2B kann man in der Draufsicht gemäß Figur 2A erkennen, dass sich in dem zweiten Bereich (12) der Querschnitt des Kanals (5) zu beiden Seiten hin etwa im gleichen Maße erweitert, so dass sich eine zur Mittelachse des Kanals (5) symmetrische horizontale Querschnittserweiterung ergibt. Im Vergleich zu Figur 1 ist die Anordnung der Sprühvorrichtungen (2) so, dass diese jeweils etwa in Strömungsrichtung des Abgases in die Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) hinein sprühen. Die Figuren 2A und 2B zeigen, dass jeweils sowohl nebeneinander als auch übereinander jeweils mit Ab- stand zueinander für jede der Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) jeweils mehrere Sprühvorrichtungen (2) angeordnet sein können. Diese Sprühvorrichtungen (2) sind in Strö- mungsrichtung des Abgasstromes gesehen jeweils vor den Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) angeordnet und sprühen in diese hinein. Figur 2B zeigt, dass hier zwar eine Querschnittserweiterung des Kanals (5) in horizontaler Richtung vorgesehen ist, die Höhe des Kanals (5), das heißt seine vertikale Ausdehnung aber über die Länge des Kanals (5) gleichbleibend ist.

Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figuren 3A und 3B ein drittes alternatives Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. Soweit die Anlagenteile mit denjenigen gemäß Figur 1 übereinstimmen, gelten die obigen Ausführungen zu dem Ausführungsbeispiel von Figur 1 , so dass diese hier nicht wiederholt werden und auch die entsprechenden Bezugszeichen nicht eingezeichnet sind. Es werden hier daher nur die Unterschiede näher erläutert. Bei der Variante gemäß den Figuren 3A und 3B kann man in der Draufsicht gemäß Figur 3A erkennen, dass in dem zweiten Bereich (12) der Querschnitt des Kanals (5) in der seitlichen Ausdehnung im Vergleich zu dem ersten Bereich (1 1 ) unverändert ist, jedoch ist wie Figur 3B zeigt im zweiten Bereich die Höhe des Kanals (5) größer, so dass sich eine asymmetrische vertikale Querschnittserweiterung ergibt. Im Vergleich zu Figur 1 ist die Anordnung der Sprühvorrichtungen (2) so, dass diese jeweils etwa in Strömungsrichtung des Abgases in die Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) hinein sprühen. Die Figuren 2A und 2B zeigen, dass jeweils sowohl nebeneinander als auch übereinander jeweils mit Abstand zueinander für jede der Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) jeweils mehrere Sprühvorrichtungen (2) angeordnet sein können. Diese Sprühvorrichtungen (2) sind in Strömungsrichtung des Abgasstromes gesehen jeweils vor den Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) angeordnet und sprühen in diese hinein. Figur 3A zeigt, dass hier beispielsweise nur eine Querschnittserweiterung des Kanals (5) in vertikaler Richtung nach oben hin vorgesehen ist.

Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figuren 4A und 4B ein viertes alternatives Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. Soweit die Anlagenteile mit denjenigen gemäß Figur 1 übereinstimmen, gelten die obigen Ausführungen zu dem Ausführungsbeispiel von Figur 1 , so dass diese hier nicht wiederholt werden und auch die entsprechenden Bezugszeichen nicht eingezeichnet sind. Es werden hier daher nur die Unterschiede näher erläutert. Bei der Variante gemäß den Figuren 4A und 4B kann man in der Draufsicht gemäß Figur 4A erkennen, dass in dem zweiten Bereich (12) der Querschnitt des Kanals (5) in der seitlichen Ausdehnung im Vergleich zu dem ersten Bereich (1 1 ) in horizontaler Richtung zu beiden Seiten hin symmetrisch verbreitert ist und zusätzlich ist noch wie Figur 4B zeigt im zweiten Bereich (12) die Höhe des Kanals (5) größer, so dass sich zusätzlich eine asymmetrische vertikale Querschnittserweiterung ergibt. Im Vergleich zu Figur 1 ist die Anordnung der Sprühvorrich- tungen (2) so, dass diese jeweils etwa in Strömungsrichtung des Abgases in die Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) hinein sprühen. Die Figuren 4A und 4B zeigen, dass jeweils sowohl nebeneinander als auch übereinander jeweils mit Abstand zueinander für jede der Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) jeweils mehrere Sprühvorrichtungen (2) angeordnet sein können. Diese Sprühvorrichtungen (2) sind in Strömungsrichtung des Abgasstromes gesehen jeweils vor den Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) angeordnet und sprühen in diese hinein. Figur 4B zeigt, dass hier zusätzlich zu der horizontalen Querschnittserweiterung noch beispielsweise eine Querschnittserweiterung des Kanals (5) in vertikaler Richtung nach oben hin vorgesehen ist.

Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figuren 5A und 5B ein fünftes alternatives Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. Soweit die Anlagenteile mit denjenigen gemäß Figur 1 übereinstimmen, gelten die obigen Ausführungen zu dem Ausführungsbeispiel von Figur 1 , so dass diese hier nicht wiederholt werden und auch die entsprechenden Bezugszeichen nicht eingezeichnet sind. Es werden hier daher nur die Unterschiede näher erläutert. Bei der Variante gemäß den Figuren 5A und 5B kann man in der Draufsicht gemäß Figur 5A erkennen, dass sich in dem zweiten Bereich (12) der Querschnitt des Kanals (5) zu beiden Seiten hin etwa im gleichen Maße erweitert, so dass sich eine zur Mittelachse des Kanals (5) symmetrische horizontale Querschnittserweiterung ergibt. Im Vergleich zu Figur 2 ist die Anord- nung der Sprühvorrichtungen (2) jedoch hier so, dass diese jeweils etwa von oben her etwa rechtwinklig (also quer) zur Strömungsrichtung des Abgases in den Abgasstrom hinein sprühen und zwar stromaufwärts vor den Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32), so dass das Sprühmedium von dem Abgasstrom mitgerissen wird. Die Figuren 5A und 5B zeigen, dass mehrere jeweils nebeneinander, mit Abstand zueinander in Reihen angeordnete Sprüh- Vorrichtungen (2) für jede der Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) angeordnet sein können. Diese Sprühvorrichtungen (2) sind in Strömungsrichtung des Abgasstromes gesehen jeweils vor den Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) angeordnet und sprühen vor diese und nach unten hin. Figur 5B zeigt, dass hier zwar eine Querschnittserweiterung des Kanals (5) in horizontaler Richtung vorgesehen ist, die Höhe des Kanals (5), das heißt seine vertikale Ausdehnung aber über die Länge des Kanals (5) gleichbleibend ist.

Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figuren 6A und 6B ein sechstes alternatives Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. Soweit die Anlagenteile mit denjenigen gemäß Figur 1 übereinstimmen, gelten die obigen Ausführungen zu dem Ausführungsbeispiel von Figur 1 , so dass diese hier nicht wiederholt werden und auch die entsprechenden Bezugszeichen nicht eingezeichnet sind. Es werden hier daher nur die Unterschiede näher erläutert. Bei der Variante gemäß den Figuren 6A und 6B kann man in der Draufsicht gemäß Figur 6A erkennen, dass in dem zweiten Bereich (12) der Querschnitt des Kanals (5) in der seitlichen Ausdehnung im Vergleich zu dem ersten Bereich (1 1 ) unverändert ist, jedoch ist wie Figur 6B zeigt im zweiten Bereich die Höhe des Kanals (5) größer, so dass sich eine asymmetri- sehe vertikale Querschnittserweiterung ergibt. Im Vergleich zu Figur 1 ist die Anordnung der Sprühvorrichtungen (2) so, dass diese jeweils quer zur Strömungsrichtung des Abgases vor die Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) in den Abgasstrom hinein sprühen. Die Figuren 6A und 6B zeigen, dass jeweils nebeneinander, jeweils mit Abstand zueinander für jede der Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) jeweils mehrere Sprühvorrichtungen (2) angeordnet sein können. Diese Sprühvorrichtungen (2) sind in Strömungsrichtung des Abgasstromes gesehen jeweils vor den Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) angeordnet und sprühen vom oberen Bereich des Kanals her vor die Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32). Figur 6A zeigt, dass hier beispielsweise nur eine Querschnittserweiterung des Kanals (5) in vertikaler Richtung nach oben hin vorgesehen ist.

Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figuren 7A und 7B ein siebtes alternatives Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. Soweit die Anlagenteile mit denjenigen gemäß Figur 1 übereinstimmen, gelten die obigen Ausführungen zu dem Ausführungsbeispiel von Figur 1 , so dass diese hier nicht wiederholt werden und auch die entsprechenden Bezugszeichen nicht eingezeichnet sind. Es werden hier daher nur die Unterschiede näher erläutert. Bei der Variante gemäß den Figuren 7A und 7B kann man in der Draufsicht gemäß Figur 7A erkennen, dass in dem zweiten Bereich (12) der Querschnitt des Kanals (5) in der seitlichen Ausdehnung im Vergleich zu dem ersten Bereich (1 1 ) in horizontaler Richtung zu beiden Seiten hin symmetrisch verbreitert ist und zusätzlich ist noch wie Figur 7B zeigt im zweiten Bereich (12) die Höhe des Kanals (5) größer, so dass sich zusätzlich eine asymmetrische vertikale Querschnittserweiterung ergibt. Im Vergleich zu Figur 1 ist die Anordnung der Sprühvorrichtungen (2) so, dass diese jeweils von oben her quer zur Strömungsrichtung des Abgases vor die Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) und in den Abgasstrom hinein sprühen. Die Figuren 7A und 7B zeigen, dass jeweils nebeneinander, jeweils mit Abstand zueinander in Reihen angeordnet für jede der Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) jeweils mehrere Sprühvorrichtungen (2) angeordnet sein können, wobei die Sprühvorrichtungen (2) in dem im Querschnitt erweiterten zweiten Bereich (12) aufgrund der größeren Höhe des Kanals (5) weiter oben angeordnet sein können als die Sprühvorrichtungen (2) in dem ersten Bereich (1 1 ). Diese Sprühvorrichtungen (2) sind in Strömungsrichtung des Abgasstromes gesehen jeweils vor den Oberflächenvergrößerungsstrukturen (31 , 32) angeordnet und sprühen von oben her stromaufwärts vor diesen in den Abgasstrom hinein. Figur 7B zeigt, dass hier zu- sätzlich zu der horizontalen Querschnittserweiterung noch beispielsweise eine Querschnittserweiterung des Kanals (5) in vertikaler Richtung nach oben hin vorgesehen ist.

[0048] Experimentelle Daten

Zum Nachweis der Abhängigkeit des Wirkungsgrads für die Ammoniakentfernung aus dem Abgas von der Geschwindigkeit des Gases wurde folgender Versuch durchgeführt:

Mit Ammoniak angereichte Luft wurde in einen Kanal mit Sprühvorrichtungen (2) und einer zweite Oberflächenvergrößerungsstruktur (32), wie sie für den zweiten Bereich (12) des Kanals aus dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel vorgesehen sind, eingeleitet. Dabei wurde die Geschwindigkeit des Abgases innerhalb des Kanals (5) mittels eines Ventilators reguliert bzw. eingestellt. Zur quantitativen Bestimmung des Wirkungsgrads wurde der Ammoniakgehalt vor Eintritt in den Kanal (5) und bei Austritt aus dem Kanal (5) gemessen und die Ammoniakabnahme gemäß 1 -(NH3, 0Ut /NH3j n ) bestimmt. Zur Bestimmung der jeweiligen Ammoniakkonzentrationen wurde eine entsprechende Teilgasmenge aus dem zu untersuchenden Gas abgezogen und durch eine genau bekannte Menge von Schwefelsäure geleitet. Die Teilgasmenge wird durch geeignete Einrichtungen (Gaszähler) genau bestimmt. Durch die Reaktion des Ammoniaks mit der Schwefelsäure entsteht Ammoniumsulfat, wel- ches den Anteil an freier Schwefelsäure reduziert. Nach Beendigung des Durchleitens wird durch Rücktitration mit Lauge (Natronlauge) auf dem Fachmann geläufige Art die Restmenge an noch vorhandener Schwefelsäure ermittelt. Mit den so erhaltenden Daten kann die Ammoniakkonzentration in dem Gasstrom berechnet werden. Das Ergebnis der Messung war eine Steigerung der Abnahme des Ammoniak-Gehaltes um 2,7%-Punkte (was einer Steigerung des Wirkungsgrades von 3,1 % entspricht), wenn die Gasgeschwindigkeit im Kanal (5) um 10 % reduziert wurde.

Bezugszeichenliste

1 Vorrichtung

2 Sprühvorrichtung

5 Kanal

10 Eingangsöffnung

1 1 erster Bereich

12 zweiter Bereich

20 Ausgangsöffnung

21 erstes Lösungsmittel

22 zweites Lösungsmittel

31 Oberflächenvergrößerungsstruktur

32 Oberflächenvergrößerungsstruktur

T Transportrichtung (T)