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Patent Searching and Data


Title:
APPARATUS FOR PROCESSING FIBRES ON THE DRUM OF A CARDING MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/033503
Kind Code:
A1
Abstract:
Apparatus for processing fibres on the drum of a revolving flat card having a main carding zone, a pre-carding zone and a post-carding zone. Two groups of working elements for processing fibres are provided in the pre-carding zone. Each group comprises a carding segment and a separation module. As viewed in the rotational direction of the drum, the carding segment is arranged ahead of the separation module. The carding segment comprises a profile which is fastened to the card frame and has at least two carding strips. The separation module comprises a profile which is fastened to the card frame and forms a delivery tube which is connected to the carding gap via a separation gap. The profile is provided with a blade after the separation gap. The profile is also provided with a carding strip before the separation gap and a guide face after the blade.

Inventors:
GRESSER GOETZ THEODOR (CH)
Application Number:
PCT/CH2006/000423
Publication Date:
March 29, 2007
Filing Date:
August 10, 2006
Export Citation:
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Assignee:
RIETER AG MASCHF (CH)
GRESSER GOETZ THEODOR (CH)
International Classes:
D01G15/34; D01G15/24; D01G15/82
Foreign References:
EP0848091A11998-06-17
EP0366918A11990-05-09
DE29522118U12000-02-03
US4797980A1989-01-17
EP0387908A11990-09-19
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Claims:

Patentansprüche

1. Vorrichtung zur Verarbeitung von Fasern an der Trommel (1) einer Wanderdeckelkarde mit einer Hauptkardierzone, einer Vorkardierzone und einer Nachkardierzo- ne, wobei in der Vorkardierzone zwei Gruppen (G1 , G2) von Arbeitselementen zur

Verarbeitung von Fasern vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass jede Gruppe (G1 , G2) ein Kardiersegment (32, 36) und ein Ausscheidemodul (34, 38) umfasst, wobei, in der Drehrichtung der Trommel (1) betrachtet, das Kardiersegment (32, 36) vor dem Ausscheidemodul (34, 38) angeordnet ist, und wobei - das Kardiersegment (32, 36) ein am Kardengestell befestigtes Profil (44) mit mindestens zwei Kardierstreifen (50) umfasst, und

- das Ausscheidemodul (34, 38) ein am Kardengestell befestigtes Profil (56, 54) umfasst, welches ein Abfuhrrohr (58) bildet, das über einen Ausscheidespalt (62) mit dem Kardierspalt (k) in Verbindung steht, wobei das Profil (54) mit ei- ner Messerklinge (64) nach dem Ausscheidespalt (62), einem Kardierstreifen

(70) vor dem Ausscheidespalt (62) und einer Leitfläche (68) nach der Messerklinge (64) versehen ist. . .

2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der engste Ab- stand (z) zwischen dem Kardierstreifen (70) des Ausscheidemoduls (34, 38) und der Mantelfläche (1A) der Trommelgarnitur im Bereich 0.2 bis 0.5 mm liegt.

3. Vorrichtung gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der grösste Abstand (z) zwischen dem Kardierstreifen (70) des Ausscheidemoduls (34, 38) und der Mantelfläche (1A) der Trommelgarnitur im Bereich 0.5 bis 1 mm liegt.

4. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (y) zwischen der Messerkante und der Mantelfläche (1A) der Trommelgarnitur im Bereich 0.2 bis 0.6 mm, vorzugsweise zwischen 0.3 und 0.5 mm liegt.

5. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (x+y) zwischen der Leitfläche (76) des Leitelements und der Mantelfläche (1A) der Trommelgarnitur nur leicht grösser als der Abstand (y) zwischen der Messerkante und der Mantelfläche (1A) der Trommelgarnitur ist.

6. Vorrichtung gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Trommeldurchmesser im Bereich 750 bis 900 mm liegt.

7. Ausscheidemodul (34, 38) zum Ausscheiden von Verunreinigungen in der Vorkar- dierzone und/oder Nachkardierzone einer Karde, mit einem Profil bestehend aus mindestens zwei Teilprofilen (54, 56), welches derart am Kardengestell angebracht werden kann, dass das Profil (54, 56) ein Abfuhrrohr (58) bildet, das über einen Ausscheidespalt (62) mit dem Kardierspalt (k) in Verbindung steht, wobei das Profil eine Messerklinge (64) auf der einen Seite des Ausscheidespalts (62) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil mit einem Kardierstreifen (70) vor dem Ausscheidespalt (62) und einer Leitfläche (68) nach der Messerklinge (64) versehen ist.

8. Modul gemäss dem Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil aus mindestens zwei Teile (54, 56) zusammengesetzt wird, die gegeneinander verschoben werden können, um die Arbeitselemente (64, 68, 70) des Moduls (34, 38) individuell einstellen zu können.

9. Modul gemäss Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kardierstreifen (70) eine Breite B des Garniturstreifens im Bereich 20 bis 40 mm, vorzugsweise 25 bis 35 mm aufweist.

, Modul gemäss einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kardierstreifen (70) unmittelbar am Ausscheidespalt (62) angrenzt.

Description:

Vorrichtung zum Verarbeiten von Fasern an der Trommel einer Karde

Die vorliegende Erfindung betrifft Vorrichtungen zur Verarbeitung von Fasern, insbesondere zur Ausscheidung von Verunreinigungen an der Trommel einer Wanderde- ckelkarde.

Stand der Technik

Die Wanderdeckelkarde ist insbesondere zur Verarbeitung von Baumwolle bzw.

Baumwollmischungen konzipiert. Der wichtigste Teil der Verarbeitung wird durchge- führt, während die Fasern von einer sich drehenden, mit einer Garnitur versehenen, Trommel getragen sind. Die Trommel arbeitet mit einem Wanderdeckelaggregat zusammen, wobei dieses Aggregat eine sogenannte „Hauptkardierzone" definiert, wo die Hauptverarbeitung der Fasern stattfindet. Vor der Hauptkardierzone in der Drehrichtung der Trommel betrachtet, befindet sich eine „Vorkardierzone" und nach der Hauptkardierzone eine „Nachkardierzone".

Seit mehr als vierzig Jahren gehört es nun zum Stand der Technik, in der Gestaltung der Baumwollkarde Vorrichtungen zur Ausscheidung von Verunreinigungen in der Vor- bzw. Nachkardierzone vorzusehen.

DE-C-3644529 sieht eine Vorrichtung zur Ausscheidung von Verunreinigungen wie Trash, Schalenteile usw. für eine Karde oder einen Krempel vor. Die Vorrichtung ist oberhalb des Vorreissers angeordnet, d. h. sie befindet sich in der Vorkardierzone. Die Vorrichtung umfasst mindestens eine Messerklinge mit Absaugkammer zwischen einer der Trommel zugeordneten Festdeckeleinrichtung und dem Vorreisser, wobei die Messerklinge unmittelbar oberhalb des Vorreissers angeordnet ist. Gemäss. mindestens einer Ausführung wird eine zweite Messerklinge mit Absaugkammer unmittelbar vor dem Wanderdeckelaggregat vorgesehen.

EP-B-387908 geht von DE-A-3644529 aus und bezieht sich ebenfalls auf eine Vorrichtung zur Ausscheidung von Verunreinigungen in der Vorkardierzone, wobei zwei Messerklingen in dieser Zone vorgesehen sind. Jede Klinge ist an einem ihr nachfolgenden Kardierelement befestigt und bildet mit diesem Element eine Bauein-

nachfolgenden Kardierelement befestigt und bildet mit diesem Element eine Baueinheit. Vor jeder Klinge ist eine dieser Klinge zugeordnete Niederhalteplatte vorgesehen. Der radiale Abstand zwischen der ersten Niederhalteplatte und der Kardiertrommel ist grösser als der radiale Abstand zwischen der zweiten Niederhalteplatte und der Kar- diertrommel. Diese Anordnung soll gleichzeitig eine Grobausscheidung und eine Feinausscheidung ermöglichen.

DE-A-10207159 sieht in der Vor- und/oder Nachkardierzone eine Mehrzahl von Arbeitselementen wie Festkardierelementen, Absaugeinrichtungen, Ausscheidemesser vor, wobei aus mindestens zwei Arbeitselementen ein Modul gebildet ist. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass in der Vor- und/oder Nachkardierzone jeweils mindestens zwei Module vorhanden sind, die für die Ausscheidung von Fremdkörpern (Verunreinigungen) wie Trash und/oder für die Ausscheidung von Nissen vorgesehen sind. In der Ausführung gemäss der Figur 2 sind in der Vorkardierzone zwei Module vorgesehen, die jeweils ein Festkardierelement, eine Absaughaube und ein Druckelement umfassen. Diese Module sollen eine Verbesserung der Ausscheidung von Fremdkörpern wie Trash, Samenteile, Blattreste u. dgl. ermöglichen. In einem Modul zur Ausscheidung von Nissen soll anscheinend die Reihenfolge der Arbeitselemente geändert werden, und zwar auf die Reihenfolge Druckelement, Absaughaube, Festkardierelement. Derartige Module sind in der Ausführung gemäss der Figur 3 gezeigt.

DE-A-10163178 sieht eine Vorrichtung mit einer Messerklinge und einer der Messerklinge zugeordneten Absaugkammer vor. Die Messerklinge und die Absaugkammer sind an einem Halteelement befestigt und bilden eine Baugruppe. Ausserhalb der Stirnseiten der Trommel sind Einstellelemente vorhanden, die im Bereich der Abscheidekante angeordnet sind.

Der Stand der Technik befasst sich nicht mit der optimalen Ausnutzung vom vorhan- denen Platz in der Vorkardierzone.

Die Erfindung sieht eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Fasern an der Trommel einer Wanderdeckelkarde mit einer Hauptkardierzone, einer Vorkardierzone und einer Nachkardierzone vor. In der Vorkardierzone sind zwei Gruppen von Arbeitselementen zur Verarbeitung von Fasern vorgesehen. Jede Gruppe umfasst ein Kardiersegment und ein Ausscheidemodul. In der Drehrichtung der Trommel betrachtet ist das Kardiersegment vor dem Ausscheidemodul angeordnet. Das Kardiersegment umfasst ein am Kardengestell befestigtes Profil mit mindestens zwei Kardierstreifen. Das Ausscheidemodul umfasst mindestens ein am Kardengestell befestigtes Profil, welches ein Abfuhrrohr bildet, das über einen Ausscheidespalt mit dem Kardierspalt in Verbindung steht. Das Profil ist mit einer Messerklinge nach dem Ausscheidespalt versehen. Das Profil ist auch mit einem Kardierstreifen vor dem Ausscheidespalt und einer Leitfläche nach der Messerklinge versehen.

Gerηäss einem zweiten Aspekt sieht die Erfindung ein Ausscheidemodul zum Aus- scheiden von Verunreinigungen an der Trommel einer Karde vor. Das Modul umfasst ein Profil, welches derart am Kardengestell angebracht werden kann, dass das Profil ein Abfuhrrohr bildet, das über einen Ausscheidespalt mit dem Kardierspalt in Verbindung steht. Das Profil weist eine Messerklinge auf der einen Seite des Ausscheidespalts auf. Das Profil ist mit einem Kardierstreifen vor dem Ausscheidespalt und einer Leitfläche nach der Messerklinge versehen. Ein Modul gemäss diesem zweiten Aspekt der Erfindung kann in der Vorkardierzone und/oder in der Nachkardierzone eingesetzt werden.

Anhand der Figuren und Beispiele werden weitere Merkmale der Erfindung erläutert.

Figur 1 Schematische Seitenansicht einer Karde.

Figur 2 Schematische Seitenansicht der Vorkardierzone einer Karde mit einer Vorrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung,

Figur 3 Detail eines Kardiersegments zur Verwendung in einer Vorrich- tung gemäss der Figur 2.

Figur 4 Darstellung im Querschnitt eines Ausscheidemoduls zur Verwendung in einer Vorrichtung gemäss der Figur 2.

Figur 5 Prinzipskizze zur Darlegung der Strömungsverhältnisse im Kar- dierspalt zwischen dem Kardierelement und der Trommelgarnitur in der Figur 4.

Figur 6 Prinzipskizze zur Darlegung der Strömungsverhältnisse im Kar- dierspalt zwischen der Leitfläche und der Trommelgarnitur in der

Figur 4. Figur 7 Detail einer Befestigung für ein Kardierelement zur Verwendung in einem Modul gemäss der Figur 4.

Figur 1 zeigt eine Wanderdeckelkarde, zum Beispiel die Rieter Karde C60 mit einer Arbeitsbreite von 1.5 m. Faserflocken werden durch Transportkanäle durch die verschiedenen Putzereiprozessstufen transportiert (nicht gezeigt) und schliesslich dem Füllschacht 16 der Karde eingefüllt. Der Schacht 16 in Figur 1 ist als ein sogenannter „Reinigerschacht" mit einem Reinigungsmodul zwischen dem Schachtoberteil und dem Schachtunterteil ausgeführt. Dies ist aber für die vorliegende Erfindung nicht wesentlich, anstelle eines Reinigerschachts kann auch ein normaler Füllschacht vorgesehen werden.

Der Schacht gibt die Faserflocken dann als Watte an die Karde weiter, und zwar an eine bekannte Speisevorrichtung, welche die Watte mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit in die Karde einzieht. Die Speisevorrichtung speist die Faserflocken, zu den Vorreissern 3. Die Vorreisser öffnen die Faserflocken und entfernen einen Teil der Schmutzpartikel. Die letzte Vorreisserwalze übergibt die Fasern an die Kardentrommel 1. Nachdem die Fasern zum Teil mehrere Umläufe auf der Kardentrommel durchge- führt haben, werden sie vom Abnehmer 4 von der Kardentrommel abgenommen, dem Auslaufbereich 5 zugeführt und schliesslich als Kardenband in einem Kannenstock in einer Kanne abgelegt (nicht gezeigt).

Die Kardentrommel 1 ist mit einer Garnitur, normalerweise einer Sägezahngarnitur (nicht gezeigt) versehen, und sie arbeitet mit den Deckel 7 eines Wanderdeckelaggregats 2 während des Vorlaufs der Deckeln 7 zusammen. Die Deckel 7 werden während

der Rücklaufs durch eine Deckelreinigung 14 gereinigt und eventuell mit einer Schleifvorrichtung (nicht gezeigt) nachgeschliffen. Das Wanderdeckelaggregat 2 besteht je nach Fabrikat der Karde aus 79 bis 112 Deckeln, die durch eine Kette oder einen Riemen zu einem umlaufenden Endlosband zusammengefasst sind. Das Wanderde- ckelaggregat 2 bildet zusammen mit der Trommel 1 die Hauptkardierzone 8 und hat als Funktion die Auflösung der Flocken zu Einzelfasern, Ausscheidung von Verunreinigungen und Staub, Eliminierung von sehr kurzen Fasern, die Auflösung von Nissen und die Parallelisierung der Fasern. Diese Zone 8 kann mit einem Winkel α definiert werden. Die Zone 8 erstreckt sich von der Stelle, an der der erste Deckel in Arbeits- position gegenüber der Trommel gesetzt wird, bis zu dem Punkt, an dem der letzte Deckel die Arbeitsposition verlässt, um den Rücklauf zu beginnen. Der Winkel α, welcher alle Deckel in Arbeitsstellung (= Arbeitsposition) gegenüber der Trommel um- schliesst, ist vorzugsweise grösser als 100°, insbesondere zwischen 110° und 120°. Die Anzahl Deckel in der Arbeitsposition ist vorzugsweise grösser als 30, damit genü- gend Kardierlinien vorhanden sind.

Die Kardentrommel 1 hat einen Durchmesser D und eine Arbeitsbreite A (nicht gezeigt in Figur 1). Die Arbeitsbreite A ist durch die axiale Länge der garnierten Fläche der Trommel gegeben. In der neuesten Generation der Hochleistungskarden, zum Bei- spiel die C60 Karde von Rieter, ist die Arbeitsbreite der Trommel vom bisher üblichen Wert im Bereich 1 m auf 1.5 m erhöht worden. Zusätzlich ist der Durchmesser der Trommel von den bisher üblichen 1.3 m auf rund 0.814 m reduziert. Die Karde kann durch die geänderte Geometrie und die entsprechend geänderten Verarbeitungsparameter heute mehr als 200 kg/h an Baumwolle verarbeiten. Die Drehgeschwindigkeit der Trommel kann derart gewählt werden, dass die Umfangsgeschwindigkeit der Trommelgarnitur der „kleineren" Trommel gleich gross ist, wie die Umfangsgeschwindigkeit der Trommelgarnitur einer konventionellen Karde mit einem Trommeldurchmesser von ca. 1000 mm. Dadurch wird aber am Umfang der kleineren (aber breiteren) Trommel eine erheblich höheren Zentrifugalkraft erzielt, was sich vorteilhaft bei der Ausscheidung von Schmutz auswirkt, sofern die Gutfasern sicher von der Trommelgarnitur gehalten werden.

Jeder Deckel 7 ist mit einer Garnitur versehen, zum Beispiel mit einer Sägezahngarnitur oder flexiblen Garnituren in Form von Häkchen, wobei auch alternative Formen von Garnituren in Frage kommen. Es sind 20 bis 50 Deckel ständig in Arbeitsposition. In Arbeitsposition stehen die Deckel dann, wenn sie mit ihrer Garniturseite gegenüber der Trommelgarnitur angeordnet sind. Die Deckel 7 werden mit einem Endlosriemen oder einer Kette über Umlenkrollen 6 mit einem Antrieb über die Trommeloberfläche fortbewegt, meistens gegen die Drehrichtung der Trommel. Zwischen der Trommel- und der Deckelgarnitur ist ein Spalt, der Kardierspalt genannt wird. Die Deckel laufen über zwei Flexibelbogen, die an jeder Seite der Trommel angeordnet sind. Der Flexibelbogen kann mit Mitteln (nicht gezeigt) zum Einstellen der Bogen versehen werden, so dass eine genaue Einstellung des Kardierspalts vorgenommen werden kann. Dieser Kardierspalt wird normalerweise über fast die ganze Hauptkardierzone derart gewählt, dass die Deckel mit einem gleich bleibenden Abstand zur Trommel eingestellt sind. Allerdings kann der Spalt auch öffnend - der Kardierspalt wird grösser - oder schliessend - der Kardierspalt wird kleiner - eingestellt werden. Die Grosse des Kar- dierspalts liegt bei einer Wanderdeckelkarde beispielsweise zwischen 0.10 bis 0.30 mm für Baumwolle oder. bis 0.40 mm für chemische Fasern.

In der Karde gemäss der Figur 1 befinden sich, in der Drehrichtung der Trommel betrachtet, die folgenden Arbeitselemente in der Vorkardierzone:

- ein Verdeckelement 20, welches eine Leitfläche der Trommelgarnitur gegenüberstellt und dazu konzipiert ist, die übergabe des Fasermaterials, noch in der Form von nur teilweise aufgelösten Flocken, vom (letzten) Vorreisser an die Trommel 1 zu gewährleisten ;

- zwei Kardiersegmente 22 bzw. 24;

- ein Ausscheidemodul 26;

- ein weiteres Kardiersegment 28, und

eine Absaugeinheit 30, welche der Einlaufpartie des Wanderdeckelaggregats 2 zugeordnet ist und von den aus der Arbeitsstellung auslaufenden Deckeln abfallendes Material aufnimmt.

Die Figur 2 zeigt nun schematisch eine, gegenüber der Figur 1 , veränderte Anordnung gemäss der vorliegenden Erfindung. Da das Verdeckelement 20 und die Absaugeinheit 30, auch funktionell, gegenüber der Figur 1 unverändert geblieben sind, sind sie in beiden Figuren mit den gleichen Bezugszeichen angedeutet, wobei auf eine Wider- holung der Beschreibung verzichtet wird. Die Anordnung gemäss der Figur 2 umfasst, in der Drehrichtung der Trommel betrachtet:

- eine erste Verarbeitungsgruppe G1 bestehend aus einem Kardiersegment 32 und einem Ausscheidemodul 34, und

- eine zweite Verarbeitungsgruppe G2 bestehend aus einem Kardiersegment 36 und einem Ausscheidemodul 38. . Das Verdeckelement 20, die Absaugeinheit 30, die Kardiersegmente 32, 36 und die Ausscheidemodule 34, 38 bilden je eine Baueinheit, die an ihrem Enden auf je einem Bogen 40 befestigt sind (nur ein Bogen 40 in der Figur 2 ersichtlich). Die Bögen 40 sind mittels Bolzen (nicht gezeigt), die mit Aufnahmen 42 am jeweiligen Bogen zusammenarbeiten, im Kardengestell (nicht gezeigt) befestigt. Da die allgemeine Struk- tur der Gruppe G2 im wesentlichen der allgemeinen Struktur der Gruppe G1 gleich ist, wird vorerst nur die Gruppe G1 nachfolgend beschrieben. Anschliessend wird kurz auf die Unterschiede in der Gruppe G2 eingegangen.

Das Kardiersegment 32 ist auch in der Figur 3 vergrössert und irri Querschnitt darge- stellt. Das Segment 32 umfasst ein Hohlprofil 44, der als Halter für zwei Kardierstrei- fen 46 bzw. 48 dient. Diese Streifen werden vorzugsweise je. aus Sägezahngarniturstücken gebildet, die nebeneinander an einer jeweiligen Trägerplatte 50 befestigt sind. Die Platten 50 sind mittels geeigneten Befestigungsmitteln 52, nur schematisch angedeutet, lösbar mit dem Profil 44 verbunden. Jeder Streifen 46 bzw. 48 weist vorzugs- weise eine Breite B des Garniturstreifens (in der Umfangsrichtung der Karde) von ca.

35 mm, bevorzugterweise 30 mm, beispielsweise 25 bis 40 mm, vorteilhafterweise 25 bis 35 mm, auf. Die Länge des Streifens hängt von der Arbeitsbreite der Karde ab, muss also im Falle der vorerwähnten C60 Karde eine Länge von ca. 1500 mm aufweisen. Für eine konventionelle Kardenkonstruktion genügt eine Streifenlänge von ca. 1000 mm. In der Ausführung gemäss der Figur 3 ist jeder Streifen fest mit dem Profil verbunden. Eine Alternative, mit einstellbaren Kardierstreifen, ist in der DE-A- 10318968 gezeigt und könnte auch in einer Vorrichtung gemäss der vorliegenden Anmeldung verwendet werden.

Das Ausscheidemodul 34 ist im Querschnitt in der Figur 4 gezeigt, wobei die Mantelfläche der Trommelgarnitur mit dem Bezugszeichen 1A angedeutet ist. Das Modul 34 umfasst

- ein erstes Teilprofil 54 und ein zweites Teilprofil 56, die zusammen ein Schmutzabfuhrrohr mit einem kanalförmigen Hohlraum 58 bilden; - ein elastisches Befestigungselement 60 welches dazu dient die Teilprofile 54,

56 zusammenzuhalten und dadurch den Hohlraum 58 zu bilden;

- einen Ausscheidespalt 62, welcher den Kardierspalt K mit dem Hohlraum 58 verbindet;

- eine Messerklinge 64, die in einer dafür gebildeten Aufnahme in einer Fusspar- tie 66 des Teilprofils 54 befestigt ist;

- eine Leitfläche 68 geformt durch eine Seite des Teilprofils derart, dass die Leitfläche der Trommelgarnitur gegenübersteht, und

- ein Kardierelement 70, welches derart an einer Fusspartie 72 des Teilprofils 56 angebracht ist, dass das Element 70 der Trommelgarnitur gegenübersteht. Es ist zu bemerken, dass das Kardierelement 70 unmittelbar am Ausscheidespalt 62 angrenzt. Die Teilprofile 54, 56 sind unabhängig voneinander, über deren jeweilige Fusspartien 66, 72, am Bogen 40 (Fig. 2) befestigt und zwar jeweils derart, dass der Abstand zwischen der Fusspartie und der Trommelgarnitur wählbar eingestellt werden kann. Es sind dem Fachmann viele Befestigungsmethoden bekannt, welche die erfor-

derliche Einstellbarkeit ermöglichen. Es wird hier keine spezielle Variante gezeigt bzw. beschrieben, da die Auswahl an und für sich keinen Beitrag zur Erfindung leistet. Es ist aber zu bemerken, dass die elastische Verbindung.60 die gegenseitige Verstellung der beiden Wandteile 54, 56, bei Gewährleistung einer dichten Verbindung zwischen diesen Teilen, an deren gegenseitigen Berührungsstellen ermöglichen muss.

Die Figur 5 zeigt schematisch (prinzipiell) die Strömungsverhältnisse im Kardierspalt K zwischen dem Kardierstreifen 70 und der Trommelgamitur mit Mantelfläche 1A. Prinzipiell herrschen die gleichen Verhältnisse im Kardierspalt zwischen dem Kardierseg- ment 32, 36 und der Trommelgamitur. Die Erklärung dieser Verhältnisse im Zusammenhang mit dem Ausscheidemodul 34 ist aber wichtig wegen der Bedeutung des Kardierelements 70 für die Ausscheidefunktion.

Die Figur 5 zeigt Beispiele der Einstellparameter, die für eine Karde mit einem Trom- meldurchmesser von 814 mm verwendet werden können, insbesondere bei der Wahl eines konventionellen Kardierstreifens mit einer Breite B des Garniturstreifens von 30 mm. Die Betriebsdrehrichtung der Trommel ist mit einem gekrümmten Pfeil angedeutet. Die Kardierstellung der Garniturzähne des Kardierstreifens ist dadurch schematisch angedeutet, dass die Spitze jedes Zahns gegen die Trommeldrehrichtung gerich- tet ist. Auf der linken Seite des Streifens, in der Betrachtungsrichtung der Figur 5, liegt der Ausscheidespalt 62 (in Fig. 5 nicht angedeutet, vgl. Fig. 4), auf der rechten Seite liegt das Kardiersegment 32 (in der Figur 5 nicht gezeigt, vgl. Fig. 2).

Wenn nun angenommen wird, die Garniturspitzen des Streifens bilden eine Mantelflä- che, die in einer Ebene 74 liege, und die mittlere Längsachse dieser Mantelfläche in einem Kreis 75 liege, welcher mit der Trommel 1 konzentrisch sei, kann man z. B. eine Spaltbreite von 0.35 mm zwischen dieser Längsachse und der Mantelfläche der Trommelgamitur einstellen. Es ergibt sich dadurch in den Randbereichen des Streifens eine grossere Spaltbreite, wie aus der Figur 5 zu entnehmen ist. Im Kardierseg- ment 32 werden die neu eingeführten Flocken mindestens zum Teil aufgelöst. Da-

durch werden Trashpartikel freigestellt. Da das spezifische Gewicht dieser Partikel höher ist, als das spezifische Gewicht der Fasern, wobei beide Materialien (Trash und Fasern) eine hohe Zentrifugalkraft .unterworfen sind, neigen die freigestellten Partikel dazu, radial nach aussen im Kardierspalt zu bewegen. Die Gassen zwischen den Garniturspitzen der Kardierstreifen 46, 48 (Fig. 3) lassen diese radiale Verschiebung der Trashpartikel zu, während sich die Fasern der Flocken eher an den Garniturflächen verhaken, so dass sie an einer freien radialen Verschiebung gehindert werden. Diese radiale Verschiebung der Partikel wird im Kardierstreifen 70 (Fig. 5) fortgesetzt, so dass viele Partikel direkt aus den Gassen des Garniturstreifens in den Ausschei- despalt 62 gelangen.

Die Verhältnisse im Kardierspalt in der Nähe der Messerklinge 64 sind schematisch in der Figur 6 gezeigt. Die Mantelfläche der Trommelgarnitur ist wieder mit Bezugszeichen 1A bezeichnet. Es wird angenommen, die Klinge 64 ist an der Fusspartie 66 be- festigt, so dass der Abstand y zwischen der Messerkante und der Mantelfläche 1A vorgegeben ist, beispielsweise im Bereich 0,2 bis 0,6 mm, vorzugsweise ca. 0,3 bis 0,5 mm. Der Abstand zwischen dem benachbarten Randberejch des Streifens 70 und der Mantelfläche 1A ist mit z bezeichnet und ist, aus den vorerwähnten Gründen, normalerweise etwas grösser als der Abstand y, beispielsweise, im Bereich 0,5 bis 1 mm.

Die Ausscheidemenge kann auf mindestens 3 Arten beeinflusst werden:

- durch eine Einstellung von y und z und/oder

- durch die Auswahl der Spitzendichte das Kardierstreifens 70 und/oder

- durch die Breite C des Ausscheidespalts 62.

Die Leitfläche 76 bildet ein gekrümmte Fläche die ungefähr konzentrisch zur Trommel 1 angeordnet ist. Diese Leitfläche hat insbesondere eine Auswirkung auf die Luftströmung im Kardierspalt, nachdem ein Teil der Luftmenge stromaufwärts vom Ausscheidespalt 62 an der Klinge 64 abgeschält und im Hohlraum 58 (Fig. 4) abgeführt wurde. Um die Einstellung des wichtigen Abstands y nicht zu beeinträchtigen, wird vorzugsweise ein vergrösserter Abstand zwischen der Leitfläche 76 und der Mantelfläche 1A

vorgesehen. Andrerseits, um die Bildung eines „toten Raums" bzw. eines Wirbels stromabwärts von der Klinge 64 möglichst zu unterbinden, sollte der Abstand zwischen der Leitfläche 76 und Mantelfläche 1A nicht wesentlich grösser sein, als der Abstand y. Die Befestigung des Leitelements auf der Fusspartie 66 ergibt somit vorzugsweise eine kleine Vergrösserung x des Kardierspalts stromabwärts von der Klinge 64, beispielsweise im Bereich 0.15 bis 0.25 mm.

Die Figur 7 zeigt eine geeignete Befestigung für das Kardierelement 70 am Teilprofil 56. Das Kardierelement 70 umfasst einen Trägerstab 80 mit einer schwalbenschwanz- förmigen Aufnahme für Garniturstücke 82. Der Stab 80 erstreckt sich, in seiner Längsrichtung betrachtet, über die ganze Arbeitsbreite der Trommel und ist über seine ganze Länge mit Distanzstücken 84, 86 versehen, wobei die beiden mittleren Distanzstücken 86 hakenförmig sind und zusammen eine Aufnahme für eine Befestigungsschiene 88 bilden. Die Schiene 88 hat verteilt über ihre Länge öffnungen 90, die je mit einem Gewinde versehen sind. Nach Einführung des Stabs 88 in die Aufnahme stehen die öffnungen 90 den öffnungen 92 gegenüber, die in der Fusspartie 72 vorgesehen sind. Durch jede öffnung 92 kann ein jeweiliger Bolzen 94 geführt werden, um mit dem Gewinde der entsprechenden öffnung 90 zusammenzuarbeiten. Dadurch wird die Schiene 88 fest gegen die hakenförmigen Distanzstücke 86 gedrückt und die- se werden fest zwischen der Schiene 88 und der Fusspartie 72 geklemmt. Der Zugang zu den Bolzen 94 kann über Löcher 96 im Wandteil 56 gewährleistet werden, wobei diese Löcher 96 im Betrieb vorzugsweise mittels einer geeigneten Abdeckung 98 geschlossen sind. Als Alternative Lösung für die Befestigung können Gewindestifte verwendet werden, die in der Gewindebohrung 90 der Schiene 88 eingeklebt werden und unten bündig überschliffen werden. Da dieses Teil von unter durch die öffnung 92 geführt werden kann muss für die Verbindung nur noch eine Mutter durch die öffnung 96 geführt und befestigt werden.

Ein Unterschied zwischen der Detailkonstruktion der Elemente der Gruppen G1 und G2 liegt in der Auswahl der Spitzendichten der Kardierstreifen der beiden Gruppen.

Vorzugsweise werden die Spitzendichten der Garniturstreifen in Drehrichtung der Trommel höher. Am Anfang in der Vorkardierzone z. B. 150-190 ppsi (points per square inch) steigend bis 300-350 ppsi kurz vor Ende der Zone.

Zum Beispiel ist die Spitzendichte in der Gruppe G2 höher als die Spitzendichte in der Gruppe G1. Die Spitzendichte der Garniturstreifen in der Gruppe G1 beträgt z. B. 160 ppsi während die Spitzendichte in der Gruppe G2 330 ppsi betragen kann.

Durch die Aufweitung des Kardierspalts in Richtung des Ausscheidespalts kann die Trashausscheidung begünstigt werden.

Die vorteilhafte Wirkung der Anordnung gemäss der Figur 2 ist, dass die Kardierstrei- fen zusammen eine erhebliche Vorauflösung der Flocken gewährleisten, bevor die neu eingeführten Flocken zwischen die Deckel 7 und die Trommelgarnitur gelangen. Gleichzeitig werden die gröbsten Schmutzpartikel, die bei der Durchführung dieser Vorauf lösung freigesetzt werden, möglichst sofort aus dem Kardierspalt entfernt. Da- durch werden die Garnituren der Deckel 7 entlastet. Die Aufteilung der Ausscheidefunktion auf zwei Ausscheidemodule ermöglicht eine grossere Selektivität beim Ausscheiden einer gegebenen Abgangmenge, weil, für diese gegebene Abgangmenge, die Arbeitselemente der Ausscheidemodule 34, 38 (Fig. 2) enger an die Trommelgarnitur eingestellt werden können. Die beschränkten Platzverhältnisse in der Vorkardier- zone werden somit optimal ausgenutzt, insbesondere dann, wenn die Vorkardierzone wegen einer Verkleinerung des Trommeldurchmessers noch weiter eingeengt wird.

Durch die Kombination von Kardierelement, Messer und Leitfläche in einem Ausscheidemodul kann die Selektivität erhöht werden ohne die Abgangsmenge einzuschränken, oder bei gleicher Abgangsmenge, mehr unerwünschte Teilchen und dafür weniger Gutfasern auszuscheiden.

Zusammenfassend betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Fasern an der Trommel einer Wanderdeckelkarde mit einer Hauptkardierzone, einer Vorkardierzone und einer Nachkardierzone. In der Vorkardierzone sind zwei Gruppen von Arbeitselementen zur Verarbeitung von Fasern vorgesehen. Jede Gruppe umfasst ein

Kardiersegment und ein Ausscheidemodul. In der Drehrichtung der Trommel betrachtet ist das Kardiersegment vor dem Ausscheidemodul angeordnet. Das Kardiersegment umfasst ein am Kardengestell befestigtes Profil mit mindestens zwei Kar- dierstreifen. Das Ausscheidemodul umfasst ein am Kardengestell befestigtes Profil, welches ein Abfuhrrohr bildet, das über einen Ausscheidespalt mit dem Kardierspalt in Verbindung steht. Das Profil ist mit einer Messerklinge nach dem Ausscheidespalt versehen. Das Profil ist auch mit einem Kardierstreifen vor dem Ausscheidespalt und einer Leitfläche nach der Messerklinge versehen.