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Title:
APPARATUS FOR PRODUCING CEMENT CLINKER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/179892
Kind Code:
A1
Abstract:
Apparatus for producing cement clinker, comprising a kiln (3) for calcining raw materials to form cement clinker, comprising a preheating stage (2) for preheating the raw materials in counterflow to kiln off-gases, comprising a clinker cooler (4) for cooling the cement clinker, comprising a denitrification stage (23) for denitrificating kiln off-gases, comprising a heat exchanger (25) for heating the kiln off-gases upstream of the denitrification stage (23) by heat exchange with a heat exchange medium, comprising at least one further heat exchanger (27', 27'', 27''') for heating the heat exchange medium by heat exchange with kiln off-gases or exhaust air of the clinker cooler (4), wherein the heat exchanger (25) is connected to the further heat exchanger (27', 27'', 27''') by way of a line (28', 29'; 28'', 29''; 28''', 29''') for the heat exchange medium, wherein a hot gas filter (26, 5, 19) is arranged upstream of the further heat exchanger (27', 27'', 27''') in the direction of flow.

Inventors:
LISBERGER MANFRED (AT)
Application Number:
PCT/AT2015/050136
Publication Date:
December 03, 2015
Filing Date:
May 27, 2015
Export Citation:
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Assignee:
SCHEUCH GMBH (AT)
International Classes:
F27B7/20; C04B7/43; F27D17/00
Domestic Patent References:
WO2009110356A12009-09-11
Foreign References:
EP2545337B12013-07-31
DE19713068A11998-10-01
EP2287126A12011-02-23
EP2545337B12013-07-31
EP2287126A12011-02-23
EP1649922A12006-04-26
US8765066B22014-07-01
DE19713068A11998-10-01
Attorney, Agent or Firm:
SONN & PARTNER Patentanwälte (AT)
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Claims:
Ansprüche :

1. Vorrichtung zur Herstellung von Zementklinker, mit einem Ofen (3) zum Brennen von Rohmaterialien zu Zementklinker, mit einer

Vorwärmstufe (2) zum Vorwärmen der Rohmaterialien im Gegenstrom zu Ofenabgasen, mit einem Klinkerkühler (4) zum Kühlen des Zementklinkers, mit einer Entstickungsstufe (23) zum Entsticken von Ofenabgasen, mit einem Wärmetauscher (25) zum Erwärmen der Ofenabgase vor der Entstickungsstufe (23) durch Wärmeaustausch mit einem Wärmeaustauschmedium, mit zumindest einem weiteren Wärmetauscher (27', 27'', 27''') zum Erwärmen des Wärmeaustauschmediums durch Wärmeaustausch mit Ofenabgasen oder Abluft des Klinkerkühlers (4), wobei der Wärmetauscher (25) über eine Leitung (28', 29'; 28'', 29''; 28''', 29''') für das Wärmeaustauschmedium mit dem weiteren Wärmetauscher (27', 27'', 27''') verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Heißgasfilter

(26, 5, 19) in Strömungsrichtung vor dem weiteren Wärmetauscher

(27', 27'', 27''') angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Heißgasfilter (26) und ein weiterer Wärmetauscher (27') in einer Ofenabgasleitung zwischen der Vorwärmstufe (2) und einer Rohmühle (7) zum Vermählen der Rohmaterialien angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Heißgasfilter (19) und ein weiterer Wärmetauscher

(27''') in einer Bypassleitung (16) zum Abbau von Chloridfrachten aus einem Teilstrom der Ofenabgase angeordnet sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Heißgasfilter (5) und ein weiterer Wärmetauscher (27'') in einer Abluftleitung des Klinkerkühlers (4) angeordnet sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei weitere Wärmetauscher (27', 27'', 27''') mit vorgeschalteten Heißgasfiltern (26, 5, 19) in der Ofenabgasleitung und/oder in der Bypassleitung (16) und/oder in der Abluftleitung des Klinkerkühlers (4) vorgesehen sind, wobei die zumindest zwei weiteren Wärmetauscher (27', 27'', 27''') über Abschnitte der Leitung (28', 29'; 28'', 29''; 28''', 29''') für das Wärmeaustauschmedium mit dem Wärmetauscher (25) vor der Entstickungsstufe (23) verbunden sind.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ofenabgasleitung und/oder die Bypassleitung (16) und/oder die Abluftleitung eine Abzweigung zum Abzweigen eines Teilstroms der Ofenabgase bzw. der Abluft an den weiteren Wärmetauscher (27', 27'', 27''') aufweist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzweigung mit einer Steuer- bzw. Regeleinrichtung zur Einstellung des Volumenstroms der Ofenabgase bzw. der Abluft des Klin¬ kerkühlers (4) in der Abzweigung verbunden ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Heißgasfilter zumindest ein von Ofenabgasen bzw. Abluft des Klinkerkühlers (4) durchströmbares Filterelement (32), vorzugsweise aus einem keramischen Werkstoff, aufweist, wobei bevorzugt mehrere im Wesentlichen vertikal angeordnete ke¬ ramische Filterelemente (32) vorgesehen sind.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Heißgasfilter (26, 5, 19) mit einem Austragorgan (33) zum Austragen von an dem Filterelement (32) abgeschiedenen Staub verbunden ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Heißgasfilter (26, 5, 19) eine Zuführung für ein Rein- gas zur Abreinigung des Filterelements (32) aufweist.

Description:
Vorrichtung zur Herstellung von Zementklinker

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Zementklinker, mit einem Ofen zum Brennen von Rohmaterialien zu Zementklinker, mit einer Vorwärmstufe zum Vorwärmen der Rohmaterialien im Gegenstrom zu Ofenabgasen, mit einem Klinkerkühler zum Kühlen des Zementklinkers, mit einer Entstickungsstufe zum Entsticken von Ofenabgasen, mit einem Wärmetauscher zum Erwärmen der Ofenabgase vor der Entstickungsstufe durch Wärmeaustausch mit einem Wärmeaustauschmedium, mit zumindest einem weiteren Wärmetauscher zum Erwärmen des Wärmeaustauschmediums durch Wärmeaustausch mit Ofenabgasen oder Abluft des Klinkerkühlers, wo ¬ bei der Wärmetauscher über eine Leitung für das Wärmeaustauschmedium mit dem weiteren Wärmetauscher verbunden ist.

Aus der EP 2 545 337 Bl ist eine solche Vorrichtung für die Zementklinkerherstellung bekannt, bei welcher das (gegebenenfalls gekühlte) Rauchgas nach einem Vorwärmer in einem Rauchgasfilter entstaubt und danach einer sogenannten SCR- („Selektive Katalyti sehe Reduktion" ) -Anlage zur katalytischen Entstickung zugeführt wird. Vor der Entstickung wird das entstaubte Rauchgas mittels Wärmetauschern auf die erforderliche Temperatur gebracht. Der eine Wärmetauscher ist über einen Kreislauf für ein Wärmeträger fluid mit dem anderen Wärmetauscher verbunden, welcher dem Klin kerkühler nachgeschaltet ist. Ein Teil der im Klinkerkühler erwärmten Luft wird über einen Mittenluftabgriff aus dem Klinkerkühler abgeführt. Dieser Abluftstrom wird in einem Zyklon einer Grobentstaubung unterzogen, bevor die entstaubte Abluft zur Erwärmung des Wärmeträgerfluids in dem Wärmetauscher auf Seite de Klinkerkühlers genutzt wird. Das erwärmte Wärmeträgerfluid wird dem Wärmetauscher vor der SCR-Anlage zugeführt. Demnach ist es aus diesem Stand der Technik bereits bekannt, die Wärme der Ab ¬ luft für das Wärmeverschiebungssystem der SCR-Anlage zu verwenden. Die Abluft wird zunächst entstaubt und danach einem Wärme ¬ tauscher zugeführt, welcher über ein Wärmeträgerfluid mit einem weiteren Wärmetauscher vor der SCR-Anlage kommuniziert.

Nachteiligerweise wird jedoch bei diesem Stand der Technik in den Abluftstrom ein Zyklon eingesetzt, um den Staubgehalt vor dem Wärmetauscher zu reduzieren. Bei dieser Ausführung liegt je- doch weiter eine Staubbeladung der Abluft von beispielsweise mehreren Gramm pro Normkubikmeter Luft vor. Ein wesentlicher Nachteil dieser Ausführung ist daher, dass der Einsatz des Zyklon mit wirtschaftlich vertretbaren Druckverlusten keine Reingasstaubgehalte im Bereich von unter 100 mg/Nm 3 erreichen lässt In der verfahrenstechnischen und konstruktiven Auslegung des Wärmetauschers in der Abluftleitung waren daher der Verschleiß der Rohre und mögliche Staubablagerungen (sogenanntes Fouling oder Scaling) zu berücksichtigen, um die erforderliche Leistung der Wärmeverschiebung zu erreichen. Diese Reserven führen dazu, dass die Wärmetauscher entsprechend größer dimensioniert werden müssen, da andernfalls die gewünschte Leistung im laufenden Be ¬ trieb nicht übertragen werden könnte.

Die EP 2 287 126 AI beschreibt eine Zementklinkeranlage, bei welcher die Abgase zunächst durch einen Zyklon und danach durch ein Hochtemperatur-Schlauchfilter geführt werden, bevor die Abgase einem Kamin zugeführt werden. In einer Ausführung ist stromabwärts des Hochtemperatur-Schlauchfilters ein Wärmetau ¬ scher zum Abkühlen der Abgase auf eine Temperatur zwischen 150°C und 400°C vorgesehen, damit die Abgase in einem Katalysator behandelt werden können. Demnach kann dieser Stand der Technik nicht dazu beitragen, die Wärmeenergie der Abgase für das Wärme ¬ verschiebungssystem einer Entstickungsstufe zu nutzen.

Die EP 1 649 922 AI beschreibt eine herkömmliche Zementklinker ¬ anlage mit einer Entstickungsvorrichtung, bei welcher je ein Wärmetauscher vor bzw. nach einem Entstickungsturm angeordnet ist .

In der US 8,765,066 B2 ist eine weitere gattungsgemäße Zement ¬ klinkeranlage offenbart.

Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die Nachteile des Standes der Technik zu lindern bzw. zu beheben. Die Erfindung setzt sich daher insbesondere zum Ziel, die Wärmeenergie von Ofenabgasen oder Klinkerkühlerabluft mög ¬ lichst effizient und mit geringem baulichen Aufwand für das Wär ¬ meverschiebungssystem der Entstickungsstufe zu nutzen. Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Zementklinker mit den Merkmalen von Anspruch 1 vorgesehen. Bevorzugte Ausführungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Erfindungsgemäß ist ein Heißgasfilter in Strömungsrichtung vor dem weiteren Wärmetauscher angeordnet.

Für die Zwecke dieser Offenbarung sind Heißgasfilter zur Entstaubung eines staubbeladenen Gasstromes bei Temperaturen von zumindest mehr als 260°C, vorzugsweise bei Temperaturen von zu ¬ mindest 450°C, eingerichtet. Solche Heißgasfilter sind im Stand der Technik an sich bekannt. In der EP 2 545 337 Bl werden Heißgasfilter, mit denen etwa 450°C heiße Gase entstaubt werden kön ¬ nen, jedoch als teuer und großvolumig bezeichnet. Aus diesem Grund wurde beim Stand der Technik der Einsatz solcher Heißgasfilter zugunsten einfacherer Schlauchfilter zum Entstauben der Abgase verworfen. Die Erfindung beruht demgegenüber auf der überraschenden Erkenntnis, dass die Anordnung eines solchen Heißgasfilters unmittelbar vor dem weiteren Wärmetauscher besondere Vorteile bringt. Dadurch kann eine effiziente und sichere Staubabscheidung bei Temperaturen über 260°C erreicht werden, welche den Einsatz eines kompakten, effizienten Wärmetauschers für die Aufnahme der Abgas- oder Abluftwärme ermöglicht. Bei Verwendung von herkömmlichen Abscheidern, wie Zyklonen, waren die Abscheidegrade regelmäßig auf bestenfalls 50-100 mg/Nm 3 (Normkubikmeter) beschränkt, sodass der nachgeschaltete Wärme ¬ tauscher an solche Staubfrachten angepasst werden musste. Erfindungsgemäß kann hingegen der weitere Wärmetauscher nach dem Heißgasfilter wesentlich kompakter ausgelegt werden. Durch die fehlende Staubbelastung kann zudem zuverlässig verhindert wer ¬ den, dass die Leistung der Wärmeverschiebung in Folge von Staubablagerungen, wie Fouling und Scaling, absinkt. Vorteilhafterweise kann so eine erhöhte Betriebssicherheit des gesamten Wär ¬ meverschiebungssystems erzielt werden, mit welcher die Energie ¬ bilanz der gesamten Vorrichtung gesteigert werden kann. Somit kann eine Wärmeverschiebung von einer Strömung des Ofenabgases und/oder der Abluft des Klinkerkühlers bei hohen Temperaturen von mehr als 260°C effizient und wirtschaftlich realisiert wer ¬ den. Das Wärmeaustauschmedium, beispielsweise Wasserdampf oder Thermoöl, wird dem Wärmetauscher vor der Entstickungsstufe zuge ¬ führt, mit welchem bevorzugt Wärmeverluste eines im Gegenstrom von Abgasen vor und nach der Entstickung durchströmten Wärmetauschermoduls kompensiert werden. Als Wärmetauschermodul kann ein Plattenwärmetauscher vorgesehen sein.

Gemäß einer bevorzugten Ausführung sind ein Heißgasfilter und ein weiterer Wärmetauscher in einer Ofenabgasleitung zwischen der Vorwärmstufe und einer Rohmühle zum Vermählen der Rohmaterialien angeordnet.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung sind ein Heißgasfilter und ein weiterer Wärmetauscher in einer Bypassleitung zum Abbau von Chloridfrachten aus einem Teilstrom der Ofenabgase angeordnet .

Aus dem Ofen wird kontinuierlich Zementklinker abgeführt, welcher üblicherweise mit einem Klinkerkühler gekühlt wird. Als Kühlmittel kann bevorzugt Luft verwendet werden, welche den Klinkerkühler als erhitzte Abluft verlässt.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung sind ein Heißgasfilter und ein weiterer Wärmetauscher in einer Ab- luftleitung des Klinkerkühlers angeordnet. Vorteilhafterweise kann dadurch der weitere Wärmetauscher zur Aufnahme von Wärme der Abluft kompakt dimensioniert werden.

Zur Erzielung eines effizienten Wärmeverschiebungssystems kann es notwendig sein, wenn zumindest zwei weitere Wärmetauscher mit vorgeschalteten Heißgasfiltern in der Ofenabgasleitung und/oder in der Bypassleitung und/oder in der Abluftleitung des Klinkerkühlers vorgesehen sind, wobei die zumindest zwei weiteren Wär ¬ metauscher über Abschnitte der Leitung für das Wärmeaustauschme ¬ dium mit dem Wärmetauscher vor der Entstickungsstufe verbunden sind. Bei dieser Ausführung weisen daher zumindest zwei verschiedene Leitungen die zur Wärmeverschiebung an den Wärmetauscher vor der Entstickungsstufe eingerichteten weiteren Wärmetauscher auf, wobei den weiteren Wärmetauschern je ein Heißgasfilter zur Filterung des betreffenden Abgas- bzw. Abluftstromes vorgeschaltet ist. Somit kann die Wärmeenergie der Abgas- bzw. Abluftströme an verschiedenen Stellen der Vorrichtung auf das Wärmeaustauschmedium übertragen und zu dem Wärmetauscher vor der Entstickungsstufe transportiert werden. Dadurch können die Abga ¬ se zuverlässig auf die für die Entstickung erforderliche Tempe ¬ ratur gebracht werden. Die weiteren Wärmetauscher mit den vorgeschalteten Heißgasfiltern können über getrennte Leitungsabschnitte, insbesondere in Form von Zirkulationsleitungen, mit dem Wärmetauscher vor der Entstickungsstufe verbunden sein. Alternativ können die von den weiteren Wärmetauschern wegführenden Leitungsabschnitte für das Wärmeaustauschmedium in einem Zusam- menführungsabschnitt zusammengeführt sein, wobei der Zusammen- führungsabschnitt mit dem Wärmetauscher vor der Entstickungsstu- fe verbunden ist.

Um die für die Wärmeverschiebung an den Wärmetauscher vor der Entstickungsstufe erforderliche Wärmeenergie zur Verfügung zu stellen, ist es günstig, wenn die Ofenabgasleitung und/oder die Bypassleitung und/oder die Abluftleitung eine Abzweigung zum Abzweigen eines Teilstroms der Ofenabgase bzw. der Abluft an den weiteren Wärmetauscher aufweist. Bei dieser Ausführung wird daher nur ein Teil der Abgase bzw. der Abluft in der betreffenden Leitung, d.h. in der Ofenabgasleitung, Bypassleitung oder Ab- luftleitung, abgezweigt, um das Wärmeaustauschmedium in dem zugehörigen weiteren Wärmetauscher zu erwärmen und danach das erwärmte Wärmeaustauschmedium dem Wärmetauscher vor der Entsti- ckungsstufe zuzuführen.

Um die für das Wärmeverschiebungssystem erforderliche Wärmeenergie an den momentanen Betriebszustand anpassen zu können, ist es von Vorteil, wenn die Abzweigung mit einer Steuer- bzw. Regeleinrichtung zur Einstellung des Volumenstroms der Ofenabgase bzw. der Abluft des Klinkerkühlers in der Abzweigung verbunden ist. Die Steuer- bzw. Regeleinrichtung kann ein im Stand der Technik übliches Steuergerät aufweisen, mit welchem ein den Volumenstrom einstellendes Steuer- bzw. Regelventil an der Abzwei ¬ gung angesteuert wird.

Zum Entfernen von Staub aus dem Abgas- bzw. Abluftstrom bei hohen Temperaturen ist es vorteilhaft, wenn das Heißgasfilter zumindest ein von Ofenabgasen bzw. Abluft des Klinkerkühlers durchströmbares Filterelement, vorzugsweise aus einem kerami ¬ schen Werkstoff, aufweist, wobei bevorzugt mehrere im Wesentli ¬ chen vertikal angeordnete Filterelemente vorgesehen sind. Derar ¬ tige Heißgasfilter sind im Stand der Technik allgemein bekannt, wobei beispielhaft auf die DE 19 713 068 AI verwiesen wird.

Bei einer bevorzugten Ausführung ist das Heißgasfilter mit einem Austragorgan zum Austragen von an dem Filterelement abgeschiedenen Staub verbunden. Vorzugsweise ist ein mechanisches Austra ¬ gorgan, beispielsweise eine Förderschnecke vorgesehen, welche unterhalb des Filterelements angeordnet ist.

Um die Funktion des Heißgasfilters im Dauerbetrieb zu gewähr ¬ leisten, ist es günstig, wenn das Heißgasfilter eine Zuführung für ein Reingas zur Abreinigung des Filterelements aufweist. Bei dieser Ausführung ist es günstig, wenn das Heißgasfilter mit reingasseitigen Klappen ausgestattet ist, um die Filterelemente im strömungslosen Zustand abzureinigen und dadurch die Standzeit der keramischen Filterelemente zu verlängern.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispielen, auf die sie jedoch nicht beschränkt sein soll, noch weiter erläutert. Im Einzelnen zeigen in der Zeichnung:

Fig. 1 ein Schema einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung von Zementklinker aus Rohmehl mit einer SCR- Entstickungsstufe, bei welcher zum Ausgleich von Wärmeverlusten eines Plattenwärmetauschers zum Erwärmen der Abgase vor der Ent- stickung ein Wärmeverschiebungssystem vorgesehen ist, welches mit einem Wärmetauscher vor der SCR-Entstickungsstufe verbundene weitere Wärmetauscher zur Ausnutzung der Wärme von Ofenabgasen bzw. der Abluft eines Klinkerkühlers aufweist, wobei den weite ¬ ren Wärmetauschern jeweils ein Heißgasfilter zur Filterung der Ofenabgase bzw. der Abluft bei Temperaturen von mehr als 450°C vorgeschaltet ist;

Fig. 2 schematisch die Entstickungsstufe der Vorrichtung gemäß Fig. 1, wobei die Wärmeverluste des Plattenwärmetauschers mit dem Wärmetauscher des Wärmeverschiebungssystems ausgeglichen werden; und

Fig. 3 schematisch eine Ausführung des Heißgasfilters der Vorrichtung gemäß Fig. 1 ;

In Fig. 1 ist ein Fließschema einer Vorrichtung zur Herstellung von Zementklinker aus Rohmaterialien in Form von Rohmehl gezeigt, wobei zunächst die im Stand der Technik an sich bekannten Anlagenkomponenten beschrieben werden. Die Vorrichtung weist insbesondere einen (Drehrohr- ) Ofen 3 auf, in welchem die Rohstoffe zur Herstellung des Zementklinkers gebrannt werden. Der Drehrohrofen 3 ist zwischen einem Klinkerkühler 4 und einer Vorwärmstufe 2 angeordnet. Die Vorwärmstufe 2 weist mehrere Zyklone (nicht gezeigt) auf, mit welchen die Rohstoffe vorgewärmt wer ¬ den. Zu diesem Zweck werden die Rohmaterialien über eine Materialaufgabe 14 in die Vorwärmstufe 2 aufgegeben. Nach dem Gegens ¬ tromprinzip gelangt das Rohmaterial in den Drehrohrofen 3, wohingegen die bei der Verbrennung entstehenden Ofenabgase bzw. Rauchgase 1 gegen den Strom des Rohmaterials durch die Vorwärm ¬ stufe 2 strömen. Die Materialien werden dabei von den Zyklonen abgeschieden, auf bis zu 800°C aufgeheizt und in Richtung des Drehrohrofens 3 transportiert. Das Ofenabgas 1 wird gleichzeitig von ca. 850°C auf 300°C bis 400°C abgekühlt. Bevor die Rohmate ¬ rialien in den Drehrohrofen 3 gelangen, ist in modernen Anlagen ein sogenannter Calzinator (nicht eingezeichnet) eingebaut, der über eine separate Feuerung verfügt und die Aufgabe hat, den Kalkstein durch hohe Temperaturen und ausreichend Verweilzeit zu entsäuern. Im Drehrohrofen 3 werden die Rohstoffe weiter aufgeheizt und schließlich bei Materialtemperaturen von bis zu 1600°C zu Klinker gesintert, wobei sich dabei typische Klinkerphasen (Calcium-Aluminium-Silikate ) bilden .

Nach der Vorwärmstufe 2 werden die Abgase 1 über eine Steiglei ¬ tung 15 („Down Corner Duct") in eine Rohmühle 7, in welcher frisches Rohmaterial 10 vor dem Einsatz im Prozess vermählen und getrocknet wird. Die Abgase 1, welche mit einer Temperatur von 280 bis 450°C aus der Vorwärmstufe 2 austreten, werden zur

Trocknung der Rohmaterialien und Brennstoffe in der Rohmühle 7 eingesetzt. Entstehendes Rohmehl 11 wird einem Homogenisierungs ¬ silo 13 zugeführt, welches mit der Materialaufgäbe 14 für die Vorwärmstufe 2 verbunden ist. Die Abgase werden nach dem Durchströmen der Rohmühle 7 in eine Filterstufe 8 geleitet und ent ¬ staubt. Die Filterstufe 8 kann durch Schlauchfilter oder Elekt- rofilter gebildet sein. Abgeschiedener Filterstaub 12 wird in das Homogenisierungssilo 13 geleitet. Nach der Filterstufe 8 ge ¬ langen die entstickten und entstaubten Abgase 1 über einen Kamin 9 in die Atmosphäre.

Wie aus Fig. 1 weiters ersichtlich, wird aus dem Drehrohrofen 3 Klinker 21 abgeführt, welcher in dem Klinkerkühler 4 mit Frischluft auf bis zu 200°C gekühlt wird. Ein Großteil der Frischluft wird im Prozess als Sekundär- und Tertiärluft für die Verbren ¬ nung verwendet und ein Teil verlässt den Klinkerkühler als Ab ¬ luft 24 mit Temperaturen zwischen 200°C und 500°C. Die Abluft 24 wird schließlich über einen Abluftkamin 6 in die Atmosphäre abgegeben .

In modernen Zementwerken werden zunehmend konventionelle Brennstoffe wie Kohlestaub, Erdgas oder Heizöl durch alternative Brennstoffe ersetzt. Der vermehrte Einsatz von alternativen Brennstoffen führt dazu, dass sich die Konzentrationen von Alkalien oder Chloriden im Produktionsprozess erhöhen. Die physika ¬ lischen Eigenschaften der Chloridverbindungen führen dazu, dass sie in heißen Bereichen des Ofens verdampfen und mit dem Abgas in kältere Zonen transportiert werden, wo sie wiederum am Heiß ¬ mehl kondensieren können. In weiterer Folge bilden sich Chloridkreisläufe aus, die zu Verstopfungen in den Rohrleitungen führen können. Um die Chloridfrachten abzubauen, weist die Vorrichtung 1 einen Chloridbypass 16 auf, welchem ein Teil des aus dem Dreh ¬ rohrofen 3 austretenden Rauchgases unter Umgehung der Vorwärmstufe 2 mit einer Temperatur von beispielsweise ca. 1000°C zuge ¬ führt wird. Das heiße Abgas wird in einer Quenchstufe 17 mit Frischluft 22 auf ca. 400°C gekühlt. Die Chloride sind nun vor ¬ wiegend am Staub gebunden. Das Bypassabgas 18 kann in eine zwei ¬ te Quenchstufe (nicht gezeigt) geleitet werden, mit welcher die Temperatur des Bypassabgases weiter abgesenkt wird, um eine ef ¬ fiziente Entstaubung in einem Schlauch- oder Elektrofilter

(nicht gezeigt) bei Temperaturen unterhalb von 250°C zu ermögli ¬ chen. Das gereinigte Bypassabgas kann dann über einen eigenen Bypassabgaskamin oder über den Kamin 9 des Drehrohrofens 3 abge- leitet werden.

Wie aus Fig. 1 weiters ersichtlich, weist die Vorrichtung zudem eine Entstickungsstufe 20 auf, welche als an sich übliche SCR- Anlage („Selektive Katalytische Reduktion") zum Umsetzen von Stickoxiden ΝΟχ in unschädliche Verbindungen vor der Abgabe über den Kamin 9 ausgebildet ist. Zu diesem Zweck weist die Entsti- ckungsstufe 20 zumindest einen Reduktionskatalysator 23 auf, in welchem durch entsprechende katalytische Reaktion die Stickoxide ΝΟχ zum Teil in Stickstoff N2 und Wasser H2O umgewandelt werden. Um die Standzeiten der Entstickungsstufe 20 zu erhöhen, ist die Entstickungsstufe 20 zwischen der Filterstufe 8 und dem Kamin 9 angeordnet .

Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist der Entstickungsstufe 20 ein Wärmetauschermodul 31 vorgeschaltet, mit welchem die Ofenabgase nach der Entstaubung auf die für den Katalysator 23 erforderlichen Temperaturen von üblicherweise 160°C bis 550°C gebracht werden. In der gezeigten Ausführung ist als Wärmetauschermodul 31 ein Plattenwärmetauscher vorgesehen, welcher in der einen Richtung von den Ofenabgasen 1 vor deren Entstickung und in der anderen Richtung von den Ofenabgasen 1 nach deren Entstickung durchströmt wird. Dadurch kann die Wärme der ausströmenden Ofenabgase 1 zum Vorwärmen der einströmenden Ofenabgase 1 genutzt werden. Die unvermeidlichen Energieverluste in dem Wärmetau ¬ schermodul 31 müssen durch eine externe Energiequelle ausgegli ¬ chen werden. Als Energiequelle ist in der gezeigten Ausführung ein mit einem Wärmeaustauschmedium wie Dampf oder Thermoöl betriebener Wärmetauscher 25 vorgesehen. Der Wärmetauscher 25 ist zwischen dem Wärmetauschermodul 31 und einer Einrichtung 30 zum Eindüsen und Verteilen eines Reduktionsmittels vorgesehen.

Solche Vorrichtungen zur Herstellung von Zementklinker sind im Stand der Technik allgemein bekannt, wobei die Vorrichtung in der gezeigten Aus führungs form zusätzliche Anlagenkomponenten aufweist, die im Folgenden erläutert werden sollen.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist die Vorrichtung weitere Wärmetauscher 27', 27'', 27''' auf, mit welchen die Wärme von Strömungen des Abgases 1 bzw. der Abluft 24 des Klinkerkühlers 4 zum Erwärmen eines Wärmeaustauschmediums genutzt wird, das dem Wär ¬ metauscher 25 zum Ausgleich der Wärmeverluste des Wärmetauschermoduls 31 zugeführt wird. Die weiteren Wärmetauscher 27', 27'', 27''' sind über das Wärmeaustauschmedium transportierende Leitungen 28', 29'; 28'', 29''; 28''', 29''' mit dem Wärmetauscher 25 vor der Entstickungsstufe 20 verbunden. Die Leitungen 28', 29'; 28'', 29''; 28''', 29''' sind als Zirkulationsleitungen ausgebildet, welche jeweils eine das erhitzte Wärmeaustauschme ¬ dium von dem weiteren Wärmetauscher 27', 27'', 27''' zu dem Wärmetauscher 25 transportierende Zuleitung 28'; 28''; 28''' und eine das abgekühlte Wärmeaustauschmedium vom Wärmetauscher 25 zu dem weiteren Wärmetauscher 27', 27'', 27''' führende Ableitung 29'; 29''; 29''' aufweisen.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist die Vorrichtung in der gezeigten Ausführung je ein Heißgasfilter 26, 5, 19 in Strömungsrichtung des betreffenden Gasstromes, d.h. des Abgases oder der Ab ¬ luft des Klinkerkühlers 4, unmittelbar vor dem weiteren Wärme ¬ tauscher 27', 27'', 27''' auf. Für die Zwecke dieser Offenbarung soll die „unmittelbare" Anordnung des Heißgasfilters 26, 5, 19 vor dem weiteren Wärmetauscher 27', 27'', 27''' insbesondere bedeuten, dass der betreffende Ofenabgas- oder Abluftstrom nach der Entstaubung in dem Heißgasfilter 26, 5, 19 ohne Durchströmung anderer Anlagenkomponenten in den weiteren Wärmetauscher 27', 27'', 27''' geführt wird, um einen Teil der in den Ofenabgasen 1 bzw. in der Abluft des Klinkerkühlers 4 gespeicherten Wärme an das Wärmeaustauschmedium abzugeben.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist ein Heißgasfilter 26 vor einem weiteren Wärmetauscher 27' in der Ofenabgasleitung zwischen der Vorwärmstufe 2 und einer Rohmühle 7 zum Vermählen der Rohmaterialien angeordnet.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist zudem ein Heißgasfilter 19 vor einem weiteren Wärmetauscher 27''' in der Bypassleitung 16 zum Abbau von Chloridfrachten aus einem Teilstrom der Ofenabgase angeordnet .

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist schließlich ein weiterer Heißgasfilter 5 vor einem weiteren Wärmetauscher 27'' in der Abluft- leitung des Klinkerkühlers 4 angeordnet.

Die Leitungen 28'', 29'' des weiteren Wärmetauschers 27'' in der Abluftleitung des Klinkerkühlers 4 und die Leitungen 28''', 29''' des weiteren Wärmetauschers 27''' in der Bypassleitung 16 können in Zusammenführungsabschnitten mit den Leitungen 28', 29' des weiteren Wärmetauschers 27' in der Ofenabgasleitung zusammengeführt sein (nicht gezeigt) . Darüber hinaus kann die Ofenab ¬ gasleitung und/oder die Bypassleitung und/oder die Abluftleitung eine (nicht gezeigte) Abzweigung aufweisen, mit welcher ledig ¬ lich ein Teilstrom der betreffenden Strömung der Ofenabgase bzw. der Abluft an den weiteren Wärmetauscher 27', 27'', 27''' abgezweigt wird. Bei dieser Ausführung kann die Abzweigung mit einer (nicht gezeigten) Steuer- bzw. Regeleinrichtung zur Einstellung des Volumenstroms der Ofenabgase bzw. der Abluft des Klinkerküh ¬ lers in der Abzweigung verbunden sein.

Wie aus Fig. 3 ersichtlich, weist das Heißgasfilter 26 (die anderen Heißgasfilter 5, 19 sind entsprechend aufgebaut) mehrere Filterelemente 32 auf, welche zur Abscheidung der Staubfrachten von dem zugehörigen Gasstrom, hier von den Ofenabgasen 1, durchströmt werden. In der gezeigten Ausführung sind keramische Filterelemente vorgesehen. Zudem ist in Fig. 3 ersichtlich, dass das Heißgasfilter 26 mit einem mechanischen Austragorgan 33 zum Austragen des an den Filterelementen 32 abgeschiedenen Staubes verbunden ist. Darüber hinaus kann das Heißgasfilter 26, 5, 19 eine Zuführung für ein Reingas zur Abreinigung der Filterelemente 32 aufweisen (nicht gezeigt) .