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Title:
APPLICATION NOZZLE FOR CLEANING AN IMPLANT PART, IN PARTICULAR FOR USE IN A SYSTEM FOR CLEANING A COMPONENT CONTAMINATED WITH BIOFILM, IN PARTICULAR AN IMPLANT PART
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/222913
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an application nozzle (20, 56, 56', 56'') for applying an active dental substance in the oral cavity of a patient, in particular for a system (1, 1') for cleaning an implant part (2) contaminated with biofilm. According to the invention, the application nozzle comprises a main body or nozzle body (30, 72), into which at least one media channel (32, 76) is integrated for supplying a cleaning electrolyte from the connection region (26, 80) to the treatment end (28, 82), and a number of electrical conductor elements (34, 36, 84, 86) are integrated, wherein the main body or nozzle body (30, 72) is designed as a main body or nozzle body (30, 72) which extends out, in a planar manner, in a longitudinal direction from a connection region (26, 80) to a free treatment end (28, 82) and of which the cross section tapers towards the treatment end (28, 82).

Inventors:
ZIPPRICH HOLGER (DE)
FORSTER ERICH (CH)
Application Number:
PCT/EP2023/063535
Publication Date:
November 23, 2023
Filing Date:
May 19, 2023
Export Citation:
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Assignee:
GALVOSURGE DENTAL AG (CH)
International Classes:
A61L2/00; A61C17/02; A61L2/03; A61N1/18; C25F1/00
Domestic Patent References:
WO2014099064A12014-06-26
WO2014075755A12014-05-22
WO2014122187A12014-08-14
WO2014122188A12014-08-14
WO2016023998A12016-02-18
WO2021018871A12021-02-04
Foreign References:
US20150132711A12015-05-14
EP3991690A12022-05-04
Attorney, Agent or Firm:
TERGAU & WALKENHORST PATENTANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Ansprüche Applikationsdüse (20, 56, 56', 56") zur Ausbringung eines dentalen Wirkstoffs im Mundraum eines Patienten, insbesondere für ein System (1 , 1 ') zur Reinigung eines mit Biofilm verunreinigten eines Implantat-Teils (2), mit einem Grund- oder Düsenkörper (30, 72), in den einerseits zur Zuführung eines Reinigungselektrolyts vom Anschlussbereich (26, 80) zum Behandlungsende (28, 82) hin mindestens ein Medienkanal (32, 76) und andererseits eine Anzahl von elektrischen Leiterelementen (34, 36, 84, 86) integriert sind, wobei der Grund- oder Düsenkörper (30, 72) als sich in einer Längsrichtung von einem Anschlussbereich (26, 80) aus zu einem freien Behandlungsende (28, 82) hin flächig erstreckender, sich in seinem Querschnitt in Richtung auf das Behandlungsende (28, 82) hin verjüngender Grund- oder Düsenkörper (30, 72) ausgeführt ist. Applikationsdüse (20, 56, 56', 56") nach Anspruch 1 , bei der das oder die Leiterelemente (34, 84) derart in oder an einem der Medienkanäle (32, 76) positioniert sind, dass sie bei in dem jeweiligen Medienkanal (32, 76) strömendem Reinigungselektrolyt von diesem benetzt sind. Applikationsdüse (20, 56, 56', 56") nach Anspruch 1 oder 2, bei der sich mindestens einer der Medienkanäle (32, 76) innerhalb des Grund- oder Düsenkörpers (30, 72) verzweigt und ausgangsseitig in einer Mehrzahl von in einem im Bereich des Behandlungsendes (28, 82) vorgesehenen Ausströmbereich (38, 92) angeordneten Applikationsöffnungen (40, 74) mündet. Applikationsdüse (20, 56, 56', 56") nach einem der Ansprüche 1 bis 3, in deren Grund- oder Düsenkörper (30, 72) mindestens zwei einer gemeinsamen ersten elektrischen Polarität zugeordnete Leiterelemente (34, 84) integriert sind. Applikationsdüse (20, 56, 56', 56") nach Anspruch 4, bei der die der ersten elektrischen Polarität zugeordneten Leiterelemente (34, 84) derart in oder an einem der Medienkanäle (32, 76) positioniert sind, dass sie bei in den Medienkanälen (32, 76) strömendem, aus einer gemeinsamen Elektrolytampulle zugeführtem Reinigungselektrolyt von diesem benetzt sind. Applikationsdüse (20, 56, 56', 56") nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem ein einer zweiten elektrischen Polarität zugeordnetes Leiterelement (36, 86) in Längsrichtung gesehen über das durch den Grund- oder Düsenkörper (30, 72) gebildete Behandlungsende (28, 82) hinaus hervorspringt. Applikationsdüse (20, 56, 56', 56") nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der eine Anzahl der Applikationsöffnungen (40, 74) in einer seitlich zur Längsrichtung ausgerichteten Abströmrichtung angeordnet sind. Applikationsdüse (20, 56, 56', 56") nach einem der Ansprüche 1 bis 7, deren Grund- oder Düsenkörper (30, 72) in Draufsicht eine in der Art eines Dreiecks geformte Kontur aufweist. Applikationsdüse (56, 56', 56") nach einem der Ansprüche 1 bis 8, deren Düsenkörper (72) als als Laminat aus einer Mehrzahl von Folienstücken (94) aufgebauter Schichtenkörper ausgebildet ist. Applikationsdüse (56, 56', 56") nach Anspruch 9, bei der die Medienkanäle (76) in einer Folienschicht (96, 98) des Laminats durch eine eingebrachte Aussparung (114) in der jeweiligen Schichtfolie gebildet sind. Applikationsdüse (56, 56', 56") nach Anspruch 9 oder 10, deren Medienkanäle (76) mit integrierten Abstandshaltem (100) versehen sind. Applikationsdüse (56, 56', 56") nach einem der Ansprüche 9 bis 11 , deren Düsenkörper (72) aus mindestens drei Folienschichten (96, 98) aufgebaut ist, wobei eine Anzahl von eine zentrale, zwischen zwei benachbarten Folienschichten (96) angeordnete Folienschicht (98) bildenden Folienstücken (94) aus einem härteren Folienmaterial gebildet ist als die beiden benachbarten Folienschichten (96). Applikationsdüse (20, 56, 56', 56") nach einem der Ansprüche 1 bis 12, die als Einmal-Produkt ausgelegt ist. System (1 , 1 ') zur Reinigung eines mit Biofilm verunreinigten Bauteils, insbesondere eines Implantat-Teils, mit einer Applikationsdüse (20, 56, 56', 56") nach einem der Ansprüche 1 bis 12, und mit einem Griffstück (12, 54), das mit einer Anzahl von elektrischen und Medienanschlüssen derart versehen ist, dass sowohl die elektrischen Leiterelemente (34, 36, 84, 86) als auch die Medienkanäle (32, 76) der Applikationsdüse (20, 56, 56', 56") an entsprechende elektrische bzw. Medien-Versorgungsleitungen im Griffstück (12, 54) oder in einem zugeordneten Übergangsstück anschließbar sind. System (1 ) nach Anspruch 13, in dessen Griffstück (14) ein austauschbarer Vorratsbehälter (16) für Reinigungselektrolyt angeordnet ist.
Description:
Beschreibung

Applikationsdüse zur Reinigung eines Implantat-Teils, insbesondere zur Verwendung in einem System zur Reinigung eines mit Biofilm verunreinigten

Bauteils, insbesondere eines Implantat-Teils

Die Erfindung betrifft eine Applikationsdüse zur Ausbringung eines dentalen Wirkstoffs im Mundraum eines Patienten zur Reinigung eines inserierten Dentalimplantats. Sie bezieht sich weiter auf ein System zur Reinigung eines mit Biofilm verunreinigten Bauteils, insbesondere eines Implantat-Teils, mit einer derartigen Applikationsdüse.

Aus der WO 2014/075755 A1 , der WO 2014/122187 A1 , der WO 2014/122188 A1 , der WO 2016/023998 A1 und der WO 2021/018871 A1 , deren Offenbarungen voll umfänglich mit einbezogen werden („incorporation by reference“), ist jeweils ein Behandlungselement, insbesondere zur Verwendung mit einem Implantat-Teil, sowie ein Verfahren zum Reinigen eines Dental-Implantat-Teils bekannt. Eine derartige Reinigung eines Implantat-Teils kann wünschenswert oder erforderlich sein, um den Erhalt des inserierten Implantats in der Knochensubstanz zu gewährleisten. An der von Gewebe und Gewebeflüssigkeit umschlossenen festen Oberfläche von Implantaten kann sich nämlich ein Biofilm bilden, der Bakterien beinhaltet, die letztlich zu chronischen und wiederkehrenden Infektionen führen können. Dieses Erkrankungsbild wird als Periimplantitis bezeichnet. Insbesondere im dentalen Bereich ist ähnlich wie bei der Parodontitis eine Kombination aus vernachlässigter Mundhygiene, Anhaftung von Biofilm an der üblicherweise mikrorauen Oberfläche des Dentalimplantats und weiterer Faktoren ursächlich für das Vollbild der Periimplantitis, welche sich durch eine zunehmende Belastung und Zerstörung des Hart- und Weichgewebes auszeichnet. Die Bereiche, an denen sich das Hart- und/oder Weichgewebe zurückzieht, werden dabei in der Regel mit einem Biofilm überzogen.

Das in den genannten Druckschriften beschriebene Reinigungsverfahren beruht auf dem Konzept, den die Verunreinigung bildenden Biofilm bzw. die Keime ausgehend von der Implantatoberfläche abzutöten und zu entfernen, ohne dabei die Implantatoberfläche zu beschädigen. Dazu ist ein elektrolytischer Prozess vorgesehen, bei dem Ionen (Kationen und/oder Anionen) mittels elektrostatischer Kräfte durch den Biofilm hindurch befördert werden. Diese Ionen reagieren an der Implantatoberfläche chemisch oder elektrochemisch. Durch diese Reaktionen werden neue Stoffverbindungen geschaffen und/oder die Ionen selbst und/oder Teile dieser Ionen in den atomaren Zustand überführt. Darüber hinaus besteht zudem die Möglichkeit, dass die Ionen mit dem Oberflächenmatenal reagieren (z. B. Bildung einer Oxidschicht oder Materialabtrag). Dieser Prozess bewirkt zum einen aufgrund der gebildeten chemischen Substanzen eine Keimabtötung, zum Anderen aber auch die Bildung von Gasblasen, die den Biofilm auf mechanische Weise abtragen. Dieser Effekt, der zusätzlich zur chemischen eben auch die mechanische Komponente der Wirkungsweise bereitstellt, kann gerade bei der Entfernung von Biofilm die wichtigste Wirkungskomponente sein, da der Biofilm aufgrund seiner komplexen Eigenschaften und des gebildeten Verbunds vergleichsweise resistent gegenüber chemischen oder biologischen Einwirkungen sein kann. Durch den mechanischen Abhebeeffekt mittels der gebildeten Gasblasen wird der Verbund aber aufgebrochen, so dass die Bestandteile des Biofilms auch für chemische oder biologische Einwirkungen wieder zugänglich gemacht werden.

Die keimtötende Wirkung dieses Prozesses basiert auf unterschiedlichen Effekten. Zum einen werden durch das Anlegen einer elektrischen Spannung Ionen aus dem Biofilm selbst (auch aus den Bakterien) zur Anode oder Kathode befördert. Dies kann zur Abtötung von Bakterien und Viren führen. Darüber hinaus können die Ionen, während sie den Biofilm passieren, biochemische Reaktionen eingehen, was ebenfalls zur Abtötung von Bakterien und/oder Viren führen kann. Eine weitere Möglichkeit der Abtötung besteht darin, dass die an der Implantatoberfläche neu gebildeten Stoffverbindungen antibakterielle und/oder antivirale und/oder anti- fungizide Wirkung besitzen. Dies kann natürlich auch passieren, wenn die Ionen in den atomaren Zustand übergehen.

Das in den genannten Anmeldungen beschriebene Behandlungselement ist spezifisch dafür ausgelegt, dieses Reinigungsverfahren direkt am inserierten Dentalimplantat durchzuführen, also bevorzugt, während sich das Pfostenteil im Knochen im Patientenmund befindet. Dazu ist das Behandlungselement dazu vorgesehen, direkt mit dem inserierten Pfostenteil verbunden zu werden und sodann eine geeignete Behandlungsflüssigkeit, die bei Beaufschlagung mit elektrischem Strom als Basis für den angestrebten elektrolytischen Prozess dienen kann, in unmittelbarer Nähe zum inserierten Pfostenteil in den betroffenen Raumbereich der benachbarten Knochensubstanz auszubringen und mit dem elektrischen Strom zu beaufschlagen. Zum Einsatz dieses Behandlungselements ist somit die Herstellung eines sowohl mechanischen als auch elektrischen Kontakts mit dem inserierten Pfostenteil erforderlich. Hierzu muss bei der in der genannten Anmeldung beschriebenen Bauweise des Behandlungselements zum Zweck seiner Fixierung am Pfostenteil in der Regel die Prothetik am Dentalimplantat und gegebenenfalls auch dessen Abutment vorübergehend entfernt werden. Die Durchführung eines solchen Verfahrens ist somit in erster Linie als therapeutisch in dem Sinne anzusehen, dass dabei bereits eine Entzündung im Mundbereich in der Nähe des Implantats vorliegt und ein vorhandener Biofilm abgelöst und entfernt werden muss. Dementsprechend weitreichend sind auch die durchzuführenden Maßnahmen bei der Behandlung.

Es besteht nun darüber hinaus auch der Wunsch oder das Bedürfnis, das geschilderte Behandlungskonzept, also die kombinierte Beaufschlagung des betroffenen Implantats mit elektrischem Strom und einer elektrolytischen Reinigungsflüssigkeit, auch für vorsorgliche oder prophylaktische Behandlungen einsetzbar zu machen. Im Gegensatz zu einer therapeutischen Behandlung, die mit entsprechendem Aufwand verbunden sein kann, sollte dabei das Behandlungskonzept besonders flexibel und mit geringem Aufwand einsetzbar gestaltet werden. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Applikationsdüse für ein Behandlungssystem der oben genannten Art anzugeben, mit der auf besonders einfache und kostengünstige Weise die Anwendung des genannten Behandlungskonzepts auch in der Prophylaxe ermöglicht wird. Des Weiteren soll ein für die Verwendung der Applikationsdüse besonders geeignetes Behandlungssystem angegeben werden.

Bezüglich der Applikationsdüse wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mit einem Düsenkörper, in den einerseits zur Zuführung eines Reinigungselektrolyts vom Anschlussbereich zum Behandlungsende hin mindestens ein Medienkanal und andererseits eine Anzahl von elektrischen Leiterelementen integriert sind, wobei der Düsenkörper als sich in einer Längsrichtung von einem Anschlussbereich aus zu einem freien Behandlungsende hin flächig erstreckender, sich in seinem Querschnitt in Richtung auf das Behandlungsende hin verjüngender Körper ausgestaltet ist.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere und/oder alternative vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ebenso wie weitere als eigenständige Erfindungen angesehene Ausgestaltungen ergeben sich auch aus der Figurenbeschreibung.

Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass gerade bei der Verwendung des genannten Behandlungskonzepts in der Prophylaxe einerseits eine besonders einfache Handhabung der System komponenten wünschenswert ist. Andererseits sollte bei einer derartigen Anwendung die Behandlung ohne weitergehende Eingriffe in die Substanz, beispielsweise die vorübergehende Demontage der Prothetik oder dergleichen, möglich sein. Gemäß der Erfindung wird daher davon ausgegangen, dass die Behandlung im Rahmen einer regulären zahnärztlichen Untersuchung oder Prophylaxebehandlung stattfindet, bei der das inserierte Implantat - ohne vorherige Demontage der Prothetik oder dergleichen - im Bereich seiner Verankerung im Knochen behandelt und kontaktiert werden soll. Der Zugang zur zu behandelnden Implantatoberfläche sollte daher im Wesentlichen über die dem Implantat zugeordneten Zahntaschen erfolgen, in der sich bei einer sich anbahnenden Entzündung ohnehin die ursächlichen Bakterien vermehrt ansammeln würden. Die Applikationsdüse sollte daher insbesondere für eine gute Nutzbarkeit innerhalb der jeweiligen Zahntaschen und/oder zwischen Implantat und Nachbarzahn mit entsprechend kompakter Bauweise ausgelegt sein.

Um dem Rechnung zu tragen, ist gemäß einem Aspekt der Erfindung die Ausführung der Applikationsdüse oder des Behandlungskopfs als im wesentlichen flächiges Bauteil vorgesehen. Dies soll nicht bedeuten, dass der Behandlungskopf zweidimensional ausgeführt sein könnte oder sollte; vielmehr ist hierunter zu verstehen, dass die Applikationsdüse bzw. der diese bildende Düsenkörper ein im Wesentlichen entlang einer basalen Ebene oder Grundebene ausgedehnter Körper sein sollte, der in der dritten Raumrichtung dennoch eine gewisse Dicke aufweist. Im Querschnitt gesehen bedeutet dies aber auch, dass die laterale Ausdehnung des Düsenkörpers in der Basalebene deutlich größer ist als die Dicke in der Richtung senkrecht dazu. Für die Anwendung bedeutet dies, dass das freie oder Behandlungsende dieses Düsenkörpers vergleichsweise einfach in die genannten Zahntaschen einbringbar ist, indem die Basalebene des Düsenkörpers beispielsweise im Wesentlichen parallel zur Außenoberfläche des Implantats ausgerichtet wird.

Des Weiteren sollte der Düsenkörper sich in seinem Querschnitt in Richtung auf das Behandlungsende hin verjüngen. Das freie oder Behandlungsende des Düsenkörpers weist somit im Wesentlichen eine flache, vergleichsweise schmal oder sogar spitz zulaufende Kontur auf, so dass die Einbringung in die Zahntaschen besonders einfach möglich ist.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist das oder sind die Leiterelemente derart in oder an einem der Medienkanäle positioniert, dass sie bei in dem jeweiligen Medienkanal strömendem Reinigungselektrolyt von diesem benetzt sind. Damit ist eines zuverlässige elektrische Kontaktierung und somit die gewünschte Prozessführung im oben beschriebenen Sinne zuverlässig sichergestellt. Um dabei bei besonders kompakter Bauweise eine Ausbringung auch vergleichsweise größerer Mengen an Reinigungselektrolyt in die Zahntasche zu ermöglichen, insbesondere diese bei Bedarf regelrecht fluten zu können, sollte der Düsenkörper zudem in einem im Bereich des Behandlungsendes angeordneten Aus- strömbereich möglichst mit einer Mehrzahl von Ausströmöffnungen versehen sein, die gemeinsam zur Ausbringung des Elektrolyten genutzt werden können. Dazu ist gemäß einem Aspekt der Erfindung in den Düsenkörper ein sich verzweigender Medienkanal integriert, der ausgangsseitig in einer Mehrzahl von Applikationsöffnungen mündet, so dass diese über eine gemeinsame Versorgung mit Elektrolyt beaufschlagt werden können. Alternativ können auch eingangsseitig mehrere Medienkanäle vorhanden sein, welche das gleiche Medium transportieren bzw. an den gleichen Medienbehälter angeschlossen sind oder an unterschiedliche Medienbehälter, welche alle nahezu das gleiche bzw. das gleiche Medium beinhalten.

Der Düsenkörper kann dabei in Draufsicht insbesondere eine in der Art eines Dreiecks geformte Kontur aufweisen.

Eine Anzahl der Ausströmöffnungen sind dabei in vorteilhafter Weiterbildung in einer seitlich zur Längsachse ausgerichteten Abströmrichtung angeordnet. Damit kann auf einfache Weise der vollständige Raumbereich in der Zahntasche rund um das freie oder Behandlungsende des Düsenkörpers herum mit Reinigungselektrolyt geflutet werden.

Damit kann der Elektrolyt gezielt im Bereich des freien oder Behandlungsendes des Behandlungskopfs oder der Applikationsdüse ausgebracht werden, wobei insbesondere eine zielgenaue Einbringung in die Zahntasche ermöglicht ist.

Die Applikationsdüse kann gemäß einem Aspekt der Erfindung allgemein als Behandlungskopf in einem System zur Reinigung eines mit Biofilm verunreinigten Bauteils verwendet werden oder zu dieser Verwendung vorgesehen sein.

Um im Hinblick auf die angestrebte Verwendung der Applikationsdüsen im Zahnpflege- und Prophylaxe-Bereich die Herstellung einer enorm großen Stückzahl derartiger Applikationsdüsen und somit eine Massenproduktion zu ermöglichen, ist vorteilhafterweise eine hierfür besonders geeignete Bauweise gewählt, die auch bei der Verwendung vergleichsweise kostengünstiger Materialien die Bereitstellung eines funktionell zuverlässigen Applikationskonzepts erlaubt. Um dem Rechnung zu tragen, ist vorteilhafterweise als Basismaterial für die Herstellung des Düsenkörpers der Düse ein Folienmaterial vorgesehen, das durch Laminieren einer Mehrzahl von Folienschichten übereinander zu einem geeigneten Verbundkörper aufgebaut werden kann. Der Grundkörper oder Düsenkörper, in dem die auslassseitig in der jeweiligen Applikationsöffnung mündenden Medienkanäle angeordnet sind, ist in dieser vorteilhaften und als eigenständig erfinderisch angesehenen Ausgestaltung somit von einem als Laminat aus einer Mehrzahl von Folienstücken aufgebauten Schichtenkörper gebildet.

Die zum Transport des Elektrolyten an die vorgesehene Abgabestelle in diesem Verbundkörper vorgesehenen Medien-Transportkanäle, die ausgangsseitig jeweils in den Applikationsöffnungen des Verbundkörpers münden, können dabei durch in die jeweilige Folie eingebrachte Aussparungen bereitgestellt werden. Gerade der Rückgriff auf eine auf Folien basierende Technik mit anschließendem Laminieren ermöglicht dabei eine enorme Flexibilität bei der Auslegung und Einbringung solcher Medienkanäle, da die für diese erforderlichen Frei- oder Leerräume innerhalb des Verbundkörpers durch geeignete Formgebung in der jeweiligen Folie, beispielsweise durch das besonders bevorzugt vorgesehene Ausstanzen oder Lasern, in vielfältiger Weise und verschiedensten Geometrien erzeugt werden können. Die Medienkanäle können dabei insbesondere durch den vorgesehenen Rückgriff auf die Laminiertechnik hergestellt werden, indem beispielsweise eine zentrale Folie mit entsprechenden Aussparungen hergestellt und anschließend ober- und unterseitig jeweils mit einer durchgehenden Folie zu einem Verbundkörper in der Art eines Foliensandwich zusammenlaminiert wird. Auf diese Weise lässt sich die Medienverteilung in den einzelnen Kanälen durch ihre räumliche Gestaltung sehr präzise steuern.

Vorteilhafterweise ist als Basismaterial für die Folien oder Folienstücke Polyamid vorgesehen; alternativ kann aber auch ein anderes geeignetes Folienmaterial wie PVC, PP oder PE oder auch eine Kombination unterschiedlicher Folienmaterialien als günstig angesehen werden. Die Materialwahl erfolgt dabei gemäß einem Aspekt der Erfindung insbesondere im Hinblick darauf, dass die Applikationsdüse zwar auch für den Gebrauch durch geschultes medizinisches Personal, beispielsweise im Zusammenhang mit einer Behandlung durch den Zahnarzt. Besonders bevorzugt ist das Folienmaterial dabei hinsichtlich seiner Materialeigenschaften wie insbesondere seiner Steifigkeit oder Festigkeit derart gewählt, dass die Steifigkeit auch des aus den Folienstücken gebildeten Laminat- oder Verbundkörpers nicht zu groß ist und somit Verletzungen im Mundraum weitgehend ausgeschlossen sind.

In ganz besonders vorteilhafter, als eigenständig erfinderisch angesehener Ausgestaltung ist der Düsenkörper dabei aus mindestens drei Folienschichten aufgebaut, die sich in ihren Materialeigenschaften unterscheiden und funktional an unterschiedliche Vorgaben geeignet angepasst sind. Insbesondere kann gemäß einem Aspekt der Erfindung eine zentrale, zwischen zwei benachbarten Folienschichten angeordnete Folienschicht ganz oder teilweise aus einem härteren Folienmaterial, also insbesondere mit unterschiedlicher Shore-Härte oder E-Modul, ausgebildet sein als die beiden benachbarten Folienschichten. Damit kann die zentrale Folienschicht bzw. eines der sie bildenden Folienstücke formgebend in der Art einer Stützstruktur die Kontur oder Raumform des Düsenkörpers festlegen, wohingegen die vergleichsweise weicheren äußeren Folienschichten nachgiebig und verformbar ausgestaltet sein können und damit das Verletzungsrisiko bei einem Kontakt beispielsweise der Mundschleimhaut mit dem Düsenkörper deutlich verringern.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung werden die Medienkanäle durch die jeweils eingebrachte Aussparung in einer mittleren bzw. inneren Folie gebildet, die seitlich durch die jeweiligen Seitenkanten der benachbarten Folienstücke begrenzt ist.

Ober- und unterseitig wird der jeweilige Medienkanal dann durch die entsprechend auflaminierte, durchgehende Basis- bzw. Deckfolie begrenzt. Um dabei bedarfsweise auch vergleichsweise große, für den Durchtritt auch größerer Elektrolytmengen geeignete freie Querschnitte der jeweiligen Medienkanäle mit entsprechend breit ausgelegten Aussparungen in der Mittel- oder Zentralfolie sicher und zuverlässig bereitstellen zu können, ist in vorteilhafter und als eigenständig erfinderisch angesehener Ausgestaltung eine Anzahl der Medienkanäle mit integrierten Abstandshaltem versehen.

In ganz besonders vorteilhafter und ebenfalls als eigenständig erfinderisch angesehener Ausgestaltung ist die Applikationsdüse auch hinsichtlich ihrer geometrischen Ausgestaltung und Dimensionierung an die vorgesehene Verwendung zur zielgenauen Einbringung von Elektrolyten in den Mundbereich eines Patienten ausgelegt. Dabei ist vorteilhafterweise insbesondere berücksichtigt, dass eine Ausbringung auch in die Zahnzwischenräume oder die Zahntaschen des Patienten vorgesehen sein könnte. Eine hierfür besonders geeignet ausgestaltete Applikationsdüse weist gemäß einem Aspekt der Erfindung einen als Laminat aus den Folienstücken aufgebauter Düsenkörper mit einer Gesamtdicke von 0,3 - 2 mm, vorzugsweise von 0,5 - 1 ,5 mm, besonders bevorzugt von 0,7 - 1 ,2 mm, auf. Hierzu korrespondierend weisen die das Laminat bildenden Folienstücke vorteilhafterweise jeweils eine Foliendicke von 50 - 500 pm, vorzugsweise von 80 - 350 pm, besonders bevorzugt von 100 - 250 pm, auf.

In vorteilhafter Weiterbildung ist die Applikationsdüse nach der vorstehend beschriebenen Art als Wegwerf- oder Einmal-Produkt ausgelegt und somit zum lediglich einmaligen Gebrauch vorgesehen.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die Applikationsdüse mit elektrischen Leiterelementen versehen, um den für das genannte Behandlungskonzept vorgesehenen Stromfluss zuverlässig einzustellen. Dabei ist zum Einen vorgesehen, den Stromfluss über den in den Medienkanälen geführten Reinigungselektrolyten herzustellen, so dass die grundsätzlichen Prozesse ausgelöst werden können. Um dies sicherzustellen, ist gemäß einem Aspekt der Erfindung in den Düsenkörper eine Anzahl von einer ersten elektrischen Polarität zugeordneten Leiterelementen integriert und derart jeweils in oder an einem der Medienkanäle positioniert, dass das jeweilige Leiterelement bei in dem jeweiligen Medienkanal strömendem Reini- gungselektrolyt von diesem benetzt ist. Bei der besonders bevorzugt vorgesehenen medienseitigen Parallelschaltung zweier oder mehrerer Medienkanäle, die eingangsseitig über eine im Düsenkörper angeordnete Verzweigungsstelle oder auch über ein strömungsseitig vor dem Düsenkörper angeordnetes Verteilsystem mit einem gemeinsamen Elektrolytbehälter oder mit einer Mehrzahl von funktional zusammengeschalteten lektrolytbehältern verbunden sein können, ist vorzugsweisen in mehreren, mindestens zwei, dieser Medienkanäle jeweils ein solches, der ersten Polarität zugeordnetes Leiterelement angeordnet. Gemäß diesem Aspekt der Erfindung sind somit in den Düsenkörper mindestens zwei der der ersten elektrischen Polarität zugeordnete Leiterelemente integriert.

Des Weiteren ist für die vorgesehene Wirkunsgweise bei der Implantatbehandlung die direkte elektrische Kontaktierung des Implantats bedeutsam. Diese sollte ebenfalls über die Applikationsdüse erfolgen, da vorliegend anders als bei den eingangs beschriebenen Konzepten eine Demontage der Prothetik nicht vorgesehen und somit eine elektrische Kontaktierung des Implantats über dessen Innenbereich oder den nach oben hin freiliegenden Bereich nicht möglich ist. Um dennoch eine zuverlässige direkte elektrische Kontaktierung des Implantats zu ermöglichen, ist gemäß einem Aspekt der Erfindung in den Düsenkörper ein einer zweiten elektrischen Polarität zugeordnetes Leiterelement integriert, das in Längsrichtung gesehen über das durch den Düsenkörper gebildete Behandlungsende hinaus hervorspringt. Endseitig liegt dieses Leiterelement somit frei und kann daher direkt mit einer freiliegenden Außenfläche des Implantats, beispielsweise auch innerhalb der Zahntasche, in Berührung und somit elektrisch in Kontakt gebracht werden. Dieses soll gewissermaßen den elektrischen Gegenpol zu den vorstehend beschriebenen Leiterelementen bilden, so dass durch Anschluss einer geeigneten Strom- oder Spannungsquelle der Stromfluss eingestellt werden kann.

In ganz besonders bevorzugter Ausgestaltung ist der Behandlungskopf als Einmal- oder Wegwerf-Produkt ausgelegt. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der Behandlungskopf nach Gebrauch, also nach Entfernung von den weiteren Komponenten des verwendeten Behandlungssystems, zerstört oder auf sonstige Weise unbrauchbar gemacht wird. Gemäß einem als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt wird die Applikationsdüse in einem System zur Reinigung eines mit Biofilm verunreinigten Bauteils, insbesondere eines Implantat-Teils, verwendet.

Bezüglich des Systems zur Reinigung eines mit Biofilm verunreinigten Bauteils, insbesondere eines Implantat-Teils, mit einer solchen Applikationsdüse wird die genannte Aufgabe gelöst mit einem Griffstück, das mit einer Anzahl von elektrischen und Medienanschlüssen derart versehen ist, dass sowohl die elektrischen Leiterelemente als auch die Medienkanäle der Applikationsdüse an entsprechende elektrische bzw. Medien-Versorgungsleitungen im Griffstück anschließbar sind.

In ganz besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist das Behandlungssystem in der Art eines mobilen Geräts ausgeführt, in dem feste Anschlüsse zu äußeren Peripheriegeräten nicht erforderlich sind. Dazu ist im Griffstück vorteilhafterweise ein austauschbarer Vorratsbehälter für Reinigungselektrolyt angeordnet.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch die Ausgestaltung des Düsenkörpers als flächiges, sich zum freien Ende hin verjüngendes Bauteil die vorgesehene Behandlung des inserierten Implantats über die zugehörige Tasche erfolgen kann, zu der über die genannte Raumform der Zugang ermöglicht wird. Größere Vorbereitungsmaßnahmen zur Durchführung der Behandlung, wie beispielsweise die Demontage der Prothetik, können daher entfallen. Durch den in den Düsenkörper integrierten, sich dort verzweigenden Medienkanal ist zudem auf besonders einfache Weise eine gleichmäßige und raumfüllende, insbesondere für die zuverlässige Beaufschlagung der gesamten Zahntasche geeignete Ausbringung des Elektrolyten über die Mehrzahl der nachgelagerten Applikationsöffnungen ermöglicht.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:

FIG. 1 ein in den Mundknochen eines Patienten inseriertes Dentalimplantat, FIG. 2 schematisch ein mobiles Behandlungssystem,

FIG. 3 einen Behandlungskopf des Behandlungssystems nach FIG. 2 in perspektivischer Ansicht,

FIG. 4 den Behandlungskopf nach FIG. 3 im Längsschnitt,

FIG. 5 schematisch ein stationäres Behandlungssystem,

FIG. 6 eine Applikationsdüse des Behandlungssystems nach FIG. 5 in perspektivischer Ansicht,

FIG. 7 die Applikationsdüse nach FIG. 6 im Querschnitt,

FIG. 8 ein Basalsegment der Applikationsdüse gern. FIG. 6 in perspektivischer Ansicht in einer Sequenz von Herstellungsschritten,

FIG. 9 eine ausschnittsweise Vergrößerung des Behandlungsbereichs des Wirkstoffapplikators gern. FIG. 8,

FIG. 10 ein Basalsegment der Applikationsdüse gern. FIG. 6 in alternativer Bauweise in perspektivischer Ansicht in einer Sequenz von Herstellungsschritten,

FIG. 11 eine alternative Ausführungsform einer Applikationsdüse des Behandlungssystems nach FIG. 5 in perspektivischer Ansicht,

FIG. 12 ein Basalsegment der Applikationsdüse gern. FIG. 11 in perspektivischer Ansicht in einer Sequenz von Herstellungsschritten,

FIG. 13 eine weitere alternative Ausführungsform einer Applikationsdüse des Behandlungssystems nach FIG. 5 in Draufsicht, FIG. 14 einen Elektrodenbereich der Applikationsdüse gern. FIG. 13 in Draufsicht,

FIG. 15 eine weitere alternative Ausführungsform einer Applikationsdüse des Behandlungssystems nach FIG. 5 in perspektivischer Ansicht,

FIG. 16 eine weitere alternative Ausführungsform einer Applikationsdüse des Behandlungssystems nach FIG. 2 oder 5 in einer Sequenz von Herstellungsschritten,

FIG. 17 vergrößert ein Behandlungsende der Applikationsdüse nach FIG. 16,

FIG. 18 vergrößert den Kontaktkopf der Applikationsdüse nach FIG. 16,

FIG. 19 einen die Applikationsdüse nach FIG. 16 umfassenden Behandlungskopf im Teilschnitt,

FIG. 20 den Behandlungskopf nach FIG. 19 in seitlicher Ansicht,

FIG. 21 vergrößert eine alternative Ausführungsform des Behandlungsendes der Applikationsdüse nach FIG. 16,

FIG. 22 einen Kontaktstecker für den Behandlungskopf nach FIG. 19 perspektivisch in Frontansicht, und

FIG. 23 den Kontaktstecker nach FIG. 22 perspektivisch in Rückansicht.

Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.

Generell besteht bei Dental-Implantatsystemen, insbesondere auch bei zweiteiligen Implantatsystemen, das Problem, dass durch ein Eindringen von Bakterien oder Keimen in den Gewebebereich in der Nähe der Insertionsstelle, insbesondere im Bereich des in den Kiefer eingebrachten Außengewindes, Entzündungen oder Entzündungsherde entstehen können. Derartige, insbesondere auch in Folge einer so genannten Periimplantitis entstehende Entzündungen können, insbesondere wenn sie sich über einen längeren Zeitraum entwickeln und verfestigen können, zu einer gravierenden Beeinträchtigung des Gewebes und des Knochens im Bereich der Insertionsstelle führen. Ohne geeignete Gegenmaßnahmen können diese Beeinträchtigungen dazu führen, dass das gesamte Implantatsystem wieder aus dem Knochen entfernt und nach einem Knochenaufbau erneut mit einem Implantatsystem versehen oder durch andere Prothetik ersetzt werden muss. Dieser durch die Periimplantitis hervorgerufene, äußerst unerwünschte Effekt kann somit zu einem Totalverlust des Implantatsystems führen, so dass erneute chirurgische Maßnahmen wie beispielsweise ein Ausschaben des betroffenen Bereichs im Kieferknochen und die Neuversorgung mit einem Implantatsystem notwendig werden können. Durch eine derartige Entnahme kann es zudem zu Knochenverlust oder sonstigem Verlust an Gewebesubstanz kommen, die im Extremfall so weit führen kann, dass eine Neuversorgung mit einem anderen Implantat gar nicht mehr möglich ist. Eine derartige durch Periimplantitis hervorgerufene Notwendigkeit einer Neuversorgung kann auch nach vergleichsweise langen Zeiträumen nach dem ersten Einsetzen des Implantatsystems von beispielsweise bis zu einigen Jahren oder sogar Jahrzehnten auftreten.

Die im Zusammenhang mit einer Periimplantitis beobachteten Keime oder Bakterien können dabei grundsätzlich das Innere der Komponenten des Implantats besiedeln, haften aber in der Regel bevorzugt direkt an der Oberfläche des in den Kieferknochen inserierten Dentalimplantats im Kontaktbereich mit dem umgebenden Gewebe oder Knochenmaterial, also insbesondere im Bereich des Außengewindes, an. In dessen Bereich kann die Oberfläche des Dentalimplantats mit einer Aufrauhung oder dergleichen versehen sein, um das Einwachsen in das Gewebe oder den Knochen besonders zu begünstigen und das Einheilen des Dentalimplantats nach der Insertion zu unterstützen. Gerade im Bereich einer derartigen, eigentlich als besonders günstig für das Implantatsystem angesehenen Aufrauhung der Oberfläche kann aber die Ansiedlung der Keime oder Bakterien vermehrt stattfinden, wobei die Rauigkeit ein gezieltes Entfernen der vorhandenen Keime oder Bakterien noch zusätzlich erschwert.

Es besteht daher der dringende Wunsch nach geeigneten Gegenmaßnahmen, um für den Fall einer sich anbahnenden oder bereits aufgetretenen Periimplantitis unter Erhaltung des bereits eingesetzten Implantatsystems wirksam den Entzündungsherd bekämpfen und die eingedrungenen Keime abtöten und /oder entfernen zu können, so dass sich anschließend wieder gesundes Gewebe oder gesunde Knochensubstanz im Bereich um das Außengewinde herum bilden kann. Dazu ist wünschenswert, zusätzlich zu einem gezielten Abtöten der Keime oder Bakterien im betroffenen Bereich auch noch deren Materialreste und Fragmente zuverlässig aus dem betroffenen Raumbereich zu entfernen, so dass anschließend der betroffene Bereich wieder von gesundem Gewebe oder Knochenmaterial ausgefüllt werden und sich wieder eine innige Verbindung zwischen der Außenoberfläche des Dentalimplantats und dem umgebenden Gewebe oder Knochenmaterial bilden kann. Zudem sollte der von der Bakterienbeschichtung gebildete Biofilm einschließlich der organischen Reste abgetöteter Bakterien zuverlässig entfernt werden.

Um dies zu ermöglichen, ist aus den Druckschriften WO 2014/075755 A1 , WO 2014/122187 A1 , WO 2014/122188 A1 , WO 2016/023998 A1 und WO 2021/018871 A1 , deren Offenbarungen voll umfänglich mit einbezogen werden („incorporation by reference“), ein Behandlungskonzept zur Reinigung eines mit Biofilm verunreinigten Bauteils, insbesondere eines Implantat-Teils, bekannt, bei dem die verunreinigte Oberfläche des Implantats mit einer elektrolytischen Reinigungsflüssigkeit benetzt und mit einem Stromfluss beaufschlagt wird. Die Kombination aus geeignet gewähltem Elektrolyten und Bestromung bewirkt dabei unter anderem, dass sich unmittelbar an der Implantatoberfläche Gasbläschen bilden, die eventuell anhaftenden Biofilm absprengen und damit zur Reinigung der Oberfläche beitragen. Ein kontinuierliches Zuführen des Elektrolyten spült den zu reinigenden Bereich (z. B. die Tasche) und führt somit die gelösten Kongremente ab. Im Gegensatz zu den in den vorstehend genannten Druckschriften ist vorliegend jedoch nicht in erster Linie eine therapeutische Behandlung einer bereits aufgetretenen Periimplantitis oder Gewebeentzündung vorgesehen und angestrebt, sondern vielmehr eine prophylaktische Behandlung, bei der im Rahmen einer standardisierten, vorsorglichen Behandlung bereits die Entstehung einer Entzündung bzw. deren weitere Ausdehnung und Verbreitung unterbunden werden soll. Somit kann z. B. vermieden werden, dass sich aus einer vorhandenen Mukositis eine Periimplantitis bildet.

Die Verwendung eines hierfür vorgesehenen Behandlungssystems 1 ist schematisch in FIG. 1 gezeigt. Diese zeigt ein in den Mundknochen eines Patienten inseriertes Dentalimplantat 2. Zur Verdeutlichung ist in FIG. 1 eine dem Dentalimplantat 2 im Bereich seines Außengewindes 4 und dem Kieferknochen 6 benachbarte so genannte Zahntasche 8 dargestellt, die sich üblicherweise in der Art eines sich zunehmend öffnenden Spalts zwischen der Zahnsubstanz bzw. dem Kieferknochen 6 und dem umgebenden Weichgewebe 10 bildet. In einer solchen Tasche 8 sammeln sich bevorzugt Bakterien an, die zu späteren Entzündungen, im Falle von gesunden Zähnen in Form einer Parodontitis und im Falle eines inserierten Dentalimplantats 2 eben zu der genannten Periimplantitis führen können.

Um dem in der Art einer Prophylaxe und bereits im Frühstadium, d. h. bei sich anbahnendem oder bereits ausbreitenden Bakterienbefall oder sich bildendem Biofilm, entgegenzuwirken, ist das Behandlungssystem 1 vorgesehen. Dieses ist hinsichtlich seiner Wirkungsweise nach dem Konzept der vorstehend genannten Druckschriften ausgelegt: Einerseits ist es dafür ausgestaltet, die im Insertionsbereich des Dentalimplantats 2 vorhandenen Keime oder Bakterien durch gezielte Zuführung eines bakterioziden, aber für den menschlichen Organismus verträglichen Reinigungs- oder Desinfektionsmittels gezielt abzutöten. Andererseits ist es dafür ausgelegt, eventuell an der Oberfläche des Dentalimplantats 2, insbesondere im Bereich Außengewindes 4, bereits anhaftende Reste oder Fragmente von Keimen und/oder Bakterien durch eine geeignete Beaufschlagung mit Strom oder Stromstößen von der Außenoberfläche des Dentalimplantats 2 abzulösen, so dass sie anschließend ausgewaschen werden können. Das Behandlungssystem 1 ist dabei in einem ersten, sowohl bezüglich der Ausgestaltung des Systems als auch bezüglich der vorgesehenen Verfahrensschritte des Behandlungsverfahrens eigenständig als erfinderisch angesehenen Ausführungsbeispiel als mobiles System ausgeführt, wie es schematisch in FIG. 2 dargestellt ist. Das System 1 umfasst dabei ein Griffstück 12, das im Hinblick auf die vorgesehene Funktionsweise, also die Beaufschlagung des Dentalimplantats 2 im Bereich der Zahntasche 8 sowohl mit elektrischen Strompulsen als auch mit einer geeignet gewählten elektrolytischen Reinigungsflüssigkeit, mit geeigneten Reservoirs und Speicherelementen versehen ist. Dazu ist in das Griffstück 12 einerseits eine geeignete Batterie 14 (oder eine beliebige andere geeignete Strom- oder Spannungsquelle) und andererseits ein Vorratsbehälter 16 für Reinigungselektrolyt integriert. Der Vorratsbehälter 16 ist dabei als austauschbarer Vorratsbehälter 16 ausgelegt, so dass nach Verbrauch des Inhalts eine einfache Wiederbefüllung möglich ist. Der Vorratsbehälter 16 könnte dabei insbesondere in der Art einer Ampulle für einen medizinischen Wirkstoff ausgeführt sein, wobei unter Rückgriff auf etablierte Abfüll- und Verbindungskonzepte der medienseitige Anschluss über eine Lüer-Verbindung ausgeführt sein kann.

Das Griffstück 12 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel medienseitig und auch elektrisch mit einem Übergangsstück 18 verbunden. Diese Komponenten, die grundsätzlich auch als ein einziges Funktionsteil ausgeführt sein könnten, bilden ein wiederverwendbares Bauelement, das grundsätzlich in einer Vielzahl von Behandlungen beispielsweise im Rahmen einer standardisierten Vorsorgemassnahme für eine Vielzahl von Patienten verwendet werden kann. Zur Ermöglichung der eigentlichen Behandlung ist daran die eigentliche Applikationsdüse, in diesem Ausführungsbeispiel als Behandlungskopf 20 bezeichnet, angeschlossen. Der Be- hanldungskopf 20 ist im Hinblick auf Hygiene- und Sorgfaltserwägungen für eine lediglich einmalige Verwendung und somit als Einmal- oder Wegwerfprodukt ausgeführt. Der Behandlungskopf 20 ist dabei mit einer Anzahl von elektrischen und Medienanschlüssen derart versehen, dass sowohl die elektrischen Leiterelemente als auch die Medienkanäle des Behandlungskopfs 20 an entsprechende elektrische bzw. Medien-Versorgungsleitungen 22, 24 im Griffstück 12 bzw. im Übergangsstück 18 anschließbar sind.

Der Behandlungskopf 20, auch als Nozzle bezeichnet, der in FIG. 3 in perspektivischer Ansicht und in FIG. 4 im Längsschnitt gezeigt ist, weist einen sich in einer Längsrichtung von einer Anschlussseite 26 aus hin zu einem freien Behandlungsende 28 hin erstreckenden Grundkörper 30 auf, in den eine Anzahl von Medienkanälen 32 zur Zuführung des Reinigungselektrolyts von der Anschlussseite 26 zum Behandlungsende 28 hin und eine Anzahl von elektrischen Leiterelementen 34, 36 integriert sind. Er ist dabei in als eigenständig erfinderisch angesehener Weise gezielt für die vorgesehene Verwendung in einer prophylaktischen Behandlung, also die elektrische Kontaktierung des Dentalimplantats 2 und die gezielte Ausbringung des Reinigungselektrolyten in die Zahntasche 8, auf besonders einfache Weise ausgelegt. Dabei wird insbesondere dem Umstand Rechnung getragen, dass der Behandler trotz sehr beengten Raumverhältnissen zielgenau das Implantat 2 kontaktieren sollte. Um dies zu ermöglichen, ist die Raumform des Grundkörpers 30 unter Berücksichtigung des Umstands geeignet gewählt, dass eine Zahntasche 8 sich üblicherweise in der Art eines sich entlang der Zahn- bzw. Implantatoberfläche erstreckenden Spalts ausbildet.

Um dem Rechnung zu tragen, ist gemäß einem Aspekt der Erfindung die Ausführung des Behandlungskopfs 20 in der Art eines flach gehaltenen Raumkörpers als im wesentlichen flächiges Bauteil vorgesehen. Der Behandlungskopf 20 bzw. der diesen bildende Grundkörper 30 ist somit als im Wesentlichen entlang einer basalen Ebene oder Grundebene ausgedehnter Körper ausgeführt, dessen Dicke im Querschnitt gesehen deutlich geringer gehalten ist als seine laterale Ausdehnung in der Basalebene. Für die Anwendung bedeutet dies, dass das freie oder Behandlungsende 28 des Grundkörpers 30 vergleichsweise einfach in die Zahntaschen 8 einbringbar ist, indem die Basalebene des Grundkörpers 30 beispielsweise im Wesentlichen parallel zur Außenoberfläche des Implantats 2 ausgerichtet wird. Des Weiteren verjüngt sich der Grundkörper 30 in seinem Querschnitt in Richtung auf das Behandlungsende 28 hin. Das freie oder Behandlungsende 28 des Grundkörpers 30 weist somit im Wesentlichen eine flache, vergleichsweise schmal oder sogar spitz zulaufende Kontur auf, so dass die Einbringung in die Zahntaschen 8 besonders einfach möglich ist. Im Ausführungsbeispiel resultiert dies, wie beispielsweise der Darstellung im Längsschnitt gern. FIG. 4 entnehmbar ist, darin, dass der Grundkörper 30 in Draufsicht eine in der Art eines Dreiecks geformte Kontur aufweist.

Um die konzeptionell vorgesehene direkte elektrische Kontaktierung des Dentalimplantats 2 im Rahmen einer Prophylaxebehandlung zuverlässig sicherzustellen, weist der Grundkörper 30 ein einer ersten elektrischen Polarität zugeordnetes integriertes Leiterelement 34 auf, das in Längsrichtung gesehen über das durch den Grundkörper 30 gebildete Behandlungsende 28 hinaus hervorspringt. Endseitig liegt dieses Leiterelement 34 somit frei und kann daher direkt mit einer freiliegenden Außenfläche des Implantats 2 innerhalb der Zahntasche 8 in Berührung und somit elektrisch in Kontakt gebracht werden. Bevorzugt ist dabei, das Implantat 2 kathodisch zu schalten; dementsprechend ist das Leiterelement 34 für die Schaltung in kathodischer Polarität vorgesehen.

Des Weiteren sind zur Vervollständigung des im Rahmen des Behandlungskonzepts vorgesehenen elektrischen Strompfads in den Grundkörper 30 mindestens zwei, im Ausführungsbeispiel genau zwei, einer gemeinsamen zweiten elektrischen Polarität zugeordnete Leiterelemente 36 integriert. Diese bilden den elektrischen Gegenpol zum vorstehend beschriebenen Leiterelement 34 und sind dementsprechend im Ausführungsbeispiel für eine anodische Schaltung vorgesehen. Durch Anschluss der im Griffstück 12 bereitgestellten Strom- oder Spannungsquelle kann somit der Stromfluss eingestellt werden. Die der zweiten elektrischen Polarität zugeordneten Leiterelemente dienen dabei gemäß dem in den eingangs genannten Druckschriften beschriebenen Konzept dazu, den Stromfluss über den zugeführten Reinigungselektrolyten herzustellen, so dass die grundsätzlichen Prozesse ausgelöst werden können. Um dies sicherzustellen, ist der Behandlungskopf 20 für eine zielgenaue Ausbringung des Reinigungselektrolyten in die Zahntasche 8 ausgelegt, so dass über diesen der erwünschte Strompfad hergestellt werden kann. Dazu ist der Grundkörper 30 in einem im Bereich des Behandlungsendes 28 angeordneten Ausströmbereich 38 mit einer Anzahl von jeweils mit einem der Medienkanäle 32 verbundenen Ausströmöffnungen 40 für den Reinigungselektrolyt versehen. Damit kann der Elektrolyt gezielt im Bereich des Behandlungsendes 28 des Behandlungskopfs 20 und somit im Bedarfsfall direkt in die jeweilige Zahntasche 8 ausgebracht werden.

Als besonders bedeutsam wird dabei vorliegend angesehen, dass eine zuverlässige Ausbringung des Reinigungselektrolyten in direktem elektrischen Kontakt mit den anodisch geschalteten Leiterelementen 36 erfolgt. Damit wird sichergestellt, dass - wie konzeptgemäß vorgesehen - der Stromfluss über den elektrisch leitfähigen Reinigungselektrolyten erfolgt, was letztendlich die erwünschte Erzeugung der ionischen Reaktionen und ggf. der Gasbläschen an der Oberfläche des Implantats 2 bewirkt. Um dies zu gewährleisten, sind die der anodischen, zweiten elektrischen Polarität zugeordneten Leiterelemente 36 derart in oder an einem der Medienkanäle 32 positioniert, dass sie bei in dem jeweiligen Medienkanal 32 strömendem Reinigungselektrolyt von diesem benetzt werden.

Eine Anzahl der Ausströmöffnungen 40 sind dabei zudem in einer seitlich zur Längsachse ausgerichteten Abströmrichtung angeordnet, wie beispielsweise durch die perspektivische Darstellung in FIG. 3 ersichtlich wird. Damit kann auf einfache Weise der vollständige Raumbereich in der Zahntasche 8 rund um das Behandlungsende des Grundkörpers 30 herum mit Reinigungselektrolyt geflutet werden.

In einer alternativen Ausführungsfoem kann das Behandlungssystem 1 ' auch als stationäres System ausgeführt sein, wie im Ausführungsbeispiel gern. FIG. 5 gezeigt. Dieses kann insbesondere für einen Einsatz im Rahmen einer zahnärztlichen Behandlung wie beispielsweise einer Reinigungs- oder Prophylaxemaßnahme oder auch einer therapeutischen Behandlung vorgesehen sein. Das Behandlungssystem 1 ' umfasst eine zentrale Versorgungseinheit 52, an die über ein zwischengeschaltetes Griff- oder Handstück 54 als eigentlicher Behandlungskopf oder eigentliches Behandlungselement eine Applikationsdüse 56 angeschlossen ist, die im Hinblick auf Hygiene- und Sorgfaltserwägungen für eine lediglich einmalige Verwendung und somit als Einmal- oder Wegwerfprodukt ausgeführt ist.

Selbst wenn der vorstehend beschriebene Behandlungskopf 20 in Kombination mit dem mobilen Behandlungssystem 1 und die nachfolgend näher beschriebene Applikationsdüse 56 in Kombination mit dem stationären Behandlungssystem 1 ' erläutert werden, so versteht sich von selbst, dass im Rahmen der vorliegenden beide auch im jeweils anderen Behandlungssystem 1 , 1 ' bei ansonsten gleicher Bauweise zum Einsatz kommen könnten, d. h. der vorstehend beschrieben Behandlungskopf 20 anstelle der Applikationsdüse 56 im stationären Behandlungssystem 1 ' und die Applikationsdüse 56 anstelle des Behandlungskopfs im mobilen Behandlungssystem 1 .

Die Applikationsdüse 56 ist über Verbindungselemente, im Ausführungsbeispiel über PVC- oder Silikonschläuche 57, zur medienseitigen Verbindung mit einer in der Versorgungseinheit 52 angeordneten Elektrolytkartusche oder -ampulle 58 verbunden. Weiterhin ist sie über elektrische Verbindungsleitungen 60 an eine in der Versorgungseinheit 52 angeordnete Steuereinheit 62 angeschlossen. Die Elektrolytampulle 58 und die Steuereinheit 62 sind dabei gemeinsam mit einer zur bedarfsweisen Stromversorgung der Steuereinheit 62 vorgesehenen Pufferbatterie 64 sowie mit einer Pumpe 66 in einem gemeinsamen Außengehäuse 67 der Versorgungseinheit 52 angeordnet. Die Applikationsdüse 56 ist dabei mit einer Anzahl von elektrischen und Medienanschlüssen derart versehen, dass sowohl die elektrischen Leiterelemente 60 als auch der durch die PVC/Silikonschläuche gebildete- medienseitige Verbindungsschlauch 57 geeignet anschließbar sind.

Die Elektrolytampulle 58 ist dabei zur Bereitstellung eines Reinigungselektrolyts vorgesehen, wie er beispielsweise in den Druckschriften WO 2014/075755 A1 , WO 2014/122187 A1 , WO 2014/122188 A1 , WO 2016/023998 A1 und WO 2021/018871 A1 offenbart ist, deren Offenbarungen voll umfänglich mit einbezogen werden („incorporation by reference“). Der die Elektrolytampulle 58 mit der Applikationsdüse 56 medienseitig verbindende Verbindungsschlauch 57 ist über ein im Bereich seiner Durchführung durch das Außengehäuse 67 angeordnetes, über die Steuereinheit 62 ansteuerbares Schlauchventil 68 absperrbar, welches den Elektrolytfluss beim Öffnen starten kann und beim Schließen wierder stoppen kann. Das Schlauchventil 68 kann dabei gemäß einem Aspekt der Erfindung insbesondere als Quetschventil ausgeführt sein, das im Sperrmodus zum Absperren unter Nutzung des vergleichsweise weichen Schlauchmaterials dieses bis zur vollständigen Absperrung quetschend verformt.

Die Elektrolytampulle 58 ist als Einmalprodukt und somit austauschbarer Vorratsbehälter ausgelegt, so dass sie nach Verbrauch des Inhalts entsorgt und durch eine neue Ampulle ersetzt werden kann. Die Elektrolytampulle 58 könnte dabei insbesondere in der Art einer Ampulle für einen medizinischen Wirkstoff ausgeführt sein, wobei unter Rückgriff auf etablierte Abfüll- und Verbindungskonzepte der medienseitige Anschluss über eine Lüer-Verbindung ausgeführt sein kann. Im Ausführungsbeispiel ist die Elektrolytampulle 58 in einer als eigenständig erfinderisch angesehenen Ausführungsform mit einem vergleichsweise weich ausgeführten Ampullenkörper ausgeführt, der beispielsweise bei manueller Benutzung durch den Benutzer zusammengedrückt werden kann, um den enthaltenen Wirkstoff auszubringen. Gemäß einem weiteren als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt ist im Innenraum des Außengehäuses 67 eine Druckkammer 70 positioniert. Die Druckkammer 70 ist mit der als Luftpumpe ausgelegten Pumpe 66 verbunden. Sobald dabei über die Pumpe 66 der Innendruck in der Druckkammer 70 ausreichend stark erhöht wird, resultiert dieser Überdruck unter Nutzung der Verformbarkeit des Ampullenkörpers darin, dass dieser zusammengedrückt und der enthaltene Wirkstoff ausgebracht wird. In dieser eigenständig erfinderischen Ausgestaltung ist somit eine „gekapselte“ ausbringung des Wirsktoffs ermöglicht, bei der kein direkter Kontakt mit dem Ampullenkörper notwendig ist. Gerade in Kombination mit dem vorstehend beschriebenen Quetschventil ist damit auf besonders einfache Weise ein Zugriff und eine Prozessteuerung von außen, über elektrische Signalleitungen, und somit automatisierbar möglich. Die Elektrolytampulle 58 wird somit gemäß diesem Aspekt der Erfindung für den Betrieb des Systems 1 in die Druckkamer 70 eingelegt. In der Druckkammer 70 wird über die Pumpe 66 ein Überdruck von 0,8 - 1 ,5 bar, vorzugsweise 1 ,0 - 1 ,2 bar aufgebaut und möglichst konstant gehalten. Der damit bewirkte Ausfluss des Elektrolyten wird über das Schlauchventil 68 gesteuert. Das Schlauchventil 68 ermöglicht im geöffneten Zustand den Durchfluss und stoppt diesen durch das Abquetschen des Schlauchs. Durch das Zusammenspiel und die geeignete Ansteuerung der Pumpe 66 einerseits und des Schaluchventils 68 andererseits kann dabei der Medienfluss aus der Elektrolytampulle 58 geeignet gesteuert und bedarfsweise auch geregelt werden.

Weiterhin kann das Auspressen der Elektrolytampulle 58 auch über andere mechanische, pneumatische oder hydraulische Systeme erfolgen.

Im Hinblick auf die vorgesehene bevorzugte Verwendung im Bereich der Zahnpflege oder Prophylaxe ist die in FIG. 6 in perspektivischer Ansicht gezeigte Applikationsdüse 56 gezielt für eine hohe Funktionalität bei besonders einfach gehaltener Bauweise ausgeführt, so dass bei nur begrenzten Herstellungskosten eine Herstellung auch in enorm hohen Stückzahlen ermöglicht ist. Dazu weist die Applikationsdüse 56 als wesentliche Funktionskomponente einen Düsenkörper 72 auf, in den einerseits eine Anzahl von auslassseitig mit Applikationsöffnungen 74 verbundenen Medienkanälen 76 für den zu applizierenden Wirkstoff, also insbesondere den Reinigungselektrolyten, und andererseits eine Anzahl von elektrischen Leiterelementen 78 zur Erzeugung des vorgesehenen Stromflusses durch den Reinigungselektrolyten integriert sind. Sie ist dabei in als eigenständig erfinderisch angesehener Weise gezielt für die vorgesehene Verwendung in einer prophylaktischen Behandlung, also die elektrische Kontaktierung des Dentalimplantats 2 und die gezielte Ausbringung des Reinigungselektrolyten in die Tasche 8, auf besonders einfache Weise ausgelegt. Dabei wird insbesondere dem Umstand Rechnung getragen, dass der Behandler trotz sehr beengter Raumverhältnisse zielgenau das Implantat 2 kontaktieren sollte. Um dies zu ermöglichen, ist die Raumform des Düsenkörpers 72 unter Berücksichtigung des Umstands geeignet gewählt, dass eine Tasche 8 sich üblicherweise in der Art eines sich entlang der Implantatoberfläche erstreckenden Spalts ausbildet.

Um dem Rechnung zu tragen, ist gemäß einem Aspekt der Erfindung die Ausführung der Applikationsdüse 56 in der Art eines flach gehaltenen Raumkörpers als im Wesentlichen flächiges, sich in einer Längsrichtung von einem Anschlussbereich 80 aus zu einem freien Behandlungsende 82 hin flächig erstreckendes Bauteil vorgesehen. Die Applikationsdüse 56 bzw. der diese bildende Düsenkörper 72 ist somit als im Wesentlichen entlang einer basalen Ebene oder Grundebene ausgedehnter Körper ausgeführt, dessen Dicke im Querschnitt gesehen deutlich geringer gehalten ist als seine laterale Ausdehnung in der Basalebene. Für die Anwendung bedeutet dies, dass das freie oder Behandlungsende 82 des Düsenkörpers 72 vergleichsweise einfach in die Zahntaschen 8 einbringbar ist, indem die Basalebene des Düsenkörpers 72 beispielsweise im Wesentlichen parallel zur Außenoberfläche des Implantats 2 ausgerichtet wird.

Des Weiteren verjüngt sich der Düsenkörper 72 in seinem Querschnitt in Richtung auf das Behandlungsende 82 hin. Das freie oder Behandlungsende 82 des Düsenkörpers 72 weist somit im Wesentlichen eine flache, vergleichsweise schmal oder sogar spitz zulaufende Kontur auf, so dass die Einbringung in die Zahntaschen 8 besonders einfach möglich ist. Im Ausführungsbeispiel resultiert dies darin, dass der Düsenkörper 72 in Draufsicht zumindest abschnittsweise eine in der Art eines Dreiecks geformte Kontur aufweist.

Um die konzeptionell vorgesehene direkte elektrische Kontaktierung des Dentalimplantats 2 im Rahmen einer Prophylaxebehandlung zuverlässig sicherzustellen, sind in den Düsenkörper 72 mindestens zwei, im Ausführungsbeispiel genau zwei, einer gemeinsamen ersten elektrischen Polarität zugeordnete Leiterelemente 84 integriert. Des Weiteren weist der Düsenkörper 72 zur Vervollständigung des im Rahmen des Behandlungskonzepts vorgesehenen elektrischen Strompfads als ein weiteres der Leiterelemente 78 ein einer zweiten elektrischen Polarität zugeordnetes integriertes Leiterelement 86 auf, das in Längsrichtung gesehen über das durch den Düsenkörper 72 gebildete Behandlungsende 82 hinaus hervorspringt. Im in FIG. 6 gezeigten Ausführungsbeispiel sind dabei sogar zwei derartig ausgestaltete Leiterelemente 86 vorgesehen. Endseitig liegen diese Leiterelemente 86 somit frei und können daher direkt mit einer freiliegenden Außenfläche des Implantats 2 innerhalb der Tasche 8 in Berührung und somit elektrisch in Kontakt gebracht werden. Bevorzugt ist dabei, das Implantat 2 kathodisch zu schalten; dementsprechend sind die Leiterelemente 86 für die Schaltung in kathodischer Polarität vorgesehen.

Die Leiterelemente 84 sind in FIG. 6 nur andeutungsweise dargestellt. Diese bilden den elektrischen Gegenpol zu den vorstehend beschriebenen Leiterelementen 86 und sind dementsprechend im Ausführungsbeispiel für eine anodische Schaltung vorgesehen. Durch Anschluss der im Griffstück 54 bereitgestellten Strom- oder Spannungsquelle kann somit der Stromfluss eingestellt werden. Die der ersten elektrischen Polarität zugeordneten Leiterelemente 84 dienen dabei gemäß dem in den eingangs genannten Druckschriften beschriebenen Konzept dazu, den Stromfluss über den zugeführten Reinigungselektrolyten herzustellen, so dass die grundsätzlichen Prozesse ausgelöst werden können.

Um dies sicherzustellen, ist die Applikationsdüse 56 für eine zielgenaue und umfassende Ausbringung des Reinigungselektrolyten in die Tasche 8 ausgelegt, so dass diese besonders effizient möglichst umfassend geflutet und somit über den Reinigungselektrolyten der erwünschte Strompfad zuverlässig hergestellt werden kann. Dazu ist der in den Düsenkörper 72 integrierte, zur Zuführung des Reinigungselektrolyten vorgesehene Medienkanal 76 in dem Sinne verzweigt ausgeführt, dass der von einem Medienanschluss 88 ausgehende Medienkanal 76 sich an einer Verzweigungsstelle 90 innerhalb des Düsenkörpers 72 in mehrere Kanäle aufspaltet und über diese auslassseitig mit einer Mehrzahl der in einem im Bereich des Behandlungsendes 82 vorgesehenen Ausströmbereich 92 angeordneten Aus- ström- oder Applikationsöffnungen 74 verbunden ist. Im Ausführungsbeispiel sind die solchermaßen medienseitig parallel geschalteten Applikationsöffnungen 74 beidseitig und mit seitlicher Ausströmrichtung am Behandlungsende 82 positioniert, so dass ein gleichmäßiger Austrag des Reinigungselektrolyten zu beiden Seiten der Applikationsdüse 56 hin möglich ist. Damit kann der Elektrolyt gezielt in die vollständige räumliche Umgebung des Behandlungsendes 82 der Applikationsdüse 56 und somit im Bedarfsfall direkt in die jeweilige Tasche 8 ausgebracht werden. Konkret ist es somit möglich die Tasche von apikal über das Behandlungsende 82 zu fluten und seitlich etwas weiter oben, jeweils über die Ausströmungsoder Applikationsöffnungen 74.

Im Hinblick auf die erwünschte kostengünstige, für hohe Stückzahlen geeignete Bauweise ist gemäß einem Aspekt der Erfindung der Düsenkörper 72, wie in der Darstellung im Querschnitt gern. FIG. 7 besonders deutlich erkennbar, in der Art eines Laminatkörpers als aus einer Mehrzahl von Folienstücken 94 aufgebauter Schichtenkörper ausgestaltet. Die jeweiligen Medienkanäle 76 werden dabei in einer Folienschicht 96 des Laminats durch eine eingebrachte Aussparung in der jeweiligen Schichtfolie gebildet. Durch diese Ausgestaltung der Applikationsdüse 56 bzw. von deren Düsenkörper 72 als Folien-Verbundkörper oder Laminat können mit vergleichsweise einfachen Mitteln und unter enormer Flexibilität bei der räumlichen Gestaltung kostengünstig und in großen Stückzahlen geeignete Applikationsdüsen 56 bereitgestellt werden.

Die Applikationsdüse 56 bzw. ihr Düsenkörper 22 ist dabei in der Art eines Laminats oder Schichtenstapels durch eine Anzahl übereinander angeordneter, an ihren Kontaktflächen miteinander verklebten, verschweißten oder auf sonstige Weise verbundenen Folienstücke 94 gebildet. Die Folienstücke 94 weisen dabei jeweils eine Foliendicke d von etwa 100 - 250 pm und somit innerhalb eines bevorzugten Bereichs von 50 - 500 pm auf. Die Applikationsdüse 56 bzw. ihr als Laminat aus den Folienstücken 94 aufgebauter Düsenkörper 72 weist somit eine Gesamtdicke D von etwa 0,7 - 1 ,2 mm, also innerhalb eines bevorzugten Bereichs von 0,3 - 2 mm, auf, so dass die angestrebte Einbringung in die Tasche 8 problemlos möglich ist.

Die Medienkanäle 76 können dabei durch Einstanzen oder Einlasern in das jeweilige Folienstück 94 erzeugt werden, so dass die Applikationsdüse 56 mit besonders einfachen Mitteln und hinsichtlich ihrer räumlichen Ausgestaltung und Art und Anzahl der Medienkanäle besonders flexibel ausgeführt werden kann. Wie der Darstellung in FIG. 4 zudem entnehmbar ist, kann eine Anzahl der Medienkanäle 76 mit integrierten Abstandshaltern 100 versehen sein, so dass zur Bereitstellung vergleichsweise großer Durchflussquerschnitte ein vergleichsweise flacher, vergleichsweise breiter Medienkanal 76 gebildet werden kann.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist bei der einstückig ausgeführten, in FIG. 6 dargestellten Applikationsdüse 56 diese Bauweise als Folien-Schicht- oder -Verbundkörper oder als Laminat für den gesamten die Applikationsdüse 56 bildenden Düsenkörper 72 vorgesehen. Die Applikationsdüse ist im Ausführungsbeispiel zudem aus hinsichtlich ihrer Materialwahl und -parameter unterschiedlichen Folienschichten 96, 98 aufgebaut, wobei eine zentrale mittlere Folienschicht 98 eines ersten Folienmaterials beidseitig von jeweils einer Seiten- oder äußeren Folienschicht 96 eines anderen Folienmaterials bedeckt ist. Die Folienschicht 98 und die Folienschichten 96 unterscheiden sich in ihren Materialeigenschaften und sind funktional an unterschiedliche Vorgaben geeignet angepasst. Im Ausführungsbeispiel besteht die zentrale Folienschicht 98 aus einem vergleichsweise härteren Folienmaterial, also insbesondere mit vergleichsweise größerer Shore-Härte oder E- Modul, wobei die anderen Folienschichten 96 eher weicher sind. Damit kann die zentrale Folienschicht 98 formgebend in der Art einer Stützstruktur die Kontur oder Raumform des Düsenkörpers 72 festlegen, wohingegen die vergleichsweise weicheren äußeren Folienschichten 96 nachgiebig und verformbar ausgestaltet sein können und damit das Verletzungsrisiko bei einem Kontakt beispielsweise der Mundschleimhaut mit dem Düsenkörper 72 deutlich verringern.

Die Applikationsdüse 56 besteht im Ausführungsbeispiel in ihrer Gesamtheit aus einem solchen Folienverbund. Diese Bauweise wird aus der Darstellung der schichtweisen Sequenz des Aufbaus in FIG. 8 und deren Vergrößerung in FIG. 9 deutlich.

Der Aufbau des Folienschichtpakets ist in FIG. 5 anhand einer Sequenz, ausgehend von der ersten, untersten Folienschicht 96, unter schrittweiser Hinzufügung der weiteren Folienschichten 96, 98 gezeigt. Dementsprechend zeigt FIG. 8a die unterste oder erste Folienschicht 96, die in Draufsicht gesehen bereits an die gewünschte Form des Düsenkörpers 72 angepasst ist. Ausgehend vom Anschlussbereich 80 verjüngt sich dabei die Breite in Richtung zum Behandlungsende 82 hin. Das solchermaßen in seiner Außenkontur bereits vorgeschnittene Folienstück 94 ist zudem mit eingeprägten Nuten 102 versehen. In diese wird in einem nachfolgenden Schritt beim Aufbau des Folienstapels, wie er in FIG. 8b gezeigt ist, zur Bildung des genannten Leiterelements 86 ein an seinem freien Ende 104 gebogener Leitungsdraht 106 eingelegt. Das gebogene Ende 104 steht dabei über die vom Folienstück 94 gebildete Grundfläche nach vorne hin, also über das Behandlungsende 82 hinaus, wie dies auslegungsgemäß für das Leiterelement 86 vorgesehen ist.

Auf die solchermaßen mit dem Leitungsdraht 106 versehene untere Folienschicht 96 wird anschließend beim schichtweisen Aufbau ein weiteres, ebenfalls eine Folienschicht 96 bildendes Folienstück 94 aufgebracht und beispielsweise auflaminiert. Dieser sich bildende Folienstapel ist in FIG. 8c gezeigt. Dieser umfasst somit zwei übereinanderliegende Folienschichten 96. Die zuletzt aufgebrachte Folienschicht überdeckt dabei den zuvor eingelegten Leitungsdraht 106, so dass das durch ihn gebildete Leiterelement 86 in dieser Darstellung lediglich am noch vorne über das Behandlungsende 82 hinausstehenden Ende 104 sichtbar ist. Somit dient das Leiterelement am Ende 104 zur Kontaktierung des Implantates und ist im übrigen Bereich isoliert. Lediglich über durchgängig in allen Folienschichten 96, 98 vorgesehene Kontaktierungsöffnungen 107 kann der Leitungsdraht 106 somit noch, beispielsweise vom Steuergerät aus, elektrisch kontaktiert werden. An ihrer oberen Fläche ist die obere Folienschicht 96 zudem ihrerseits mit eingeprägten Nuten 108 versehen. Des Weiteren umfasst sie im Anschlussbereich 80 eine eingeprägte oder eingestanzte Aufnahmerille 110.

In die Nuten 108 wird anschließend, wie in FIG. 8d gezeigt, jeweils ein Leitungsdraht 112 eingelegt. Die Leitungsdrähte 112 dienen dabei zur Bildung der oben erwähnten, einer ersten Polarität zugeordneten Leiterelemente 84. Nach Anbringung der Leitungsdrähte 112 wird auf das entstehende Schichtpaket die nächste Folienschicht 98 aufgebracht, wie dies in FIG. 8e gezeigt ist. Die Folienschicht 98 bildet dabei die zentrale Folienschicht 98 und ist aus einem vergleichsweise härteren Folienmaterial, also insbesondere mit vergleichsweise größerer Shore-Härte oder E-Modul, wobei die anderen Folienschichten 96 eher weicher sind. Die Folienschicht 98 kann somit die Funktion einer Stütz- oder formgebenden Schicht übernehmen, die dem gesamten Paket eine gewisse Steifigkeit und mechanische Stabilität gibt.

Deutlich ist in FIG. 8e erkennbar, dass die Folienschicht 98 mehrteilig ausgeführt ist und von einer Anzahl von Folienstücken 94 gebildet wird. Die Folienstücke 94 sind dabei beabstandet voneinander angeordnet, unter Freilassung von dazwischen liegenden Aussparungen 114. Diese Aussparungen 114 bilden die in den Düsenkörper 72 integrierten Medienkanäle 76, die aufgrund der Möglichkeiten bei der Bearbeitung der Folien (Lasern, Stanzen) mit großen Freiheitsgraden gestaltet werden können. Im Ausführungsbeispiel gern. FIG. 8e ist dabei deutlich erkennbar, dass, ausgehend vom vorgesehenen Medienanschluss 88, der Medienkanal 76 sich an einer im Anschlussbereich 80 vorgesehenen Verzweigungsstelle 90 verzweigt und in drei nachfolgenden Kanalstücken, einem zentralen und zwei seitlichen, bis hin zu den jeweiligen Ausströmöffnungen 74 weitergeführt ist. Über den solchermaßen verzweigten Medienkanal 76 wird somit der gemeinsame Medienanschluss 88 mit drei Ausström- oder Applikationsöffnungen 74 verbunden; diese sind somit medienseitig parallel geschaltet.

In den beiden seitlichen dieser drei parallel geschalteten Kanalstücke sind im Übrigen die Leiterelemente 112 derart positioniert, dass sie durch das in dem jeweiligen Medienkanal 76 strömende Medium benetzt werden. Damit kann über die Leiterelemente 112 ein elektrischer Kontakt zum dort strömenden Medium hergestellt werden. Für eine Kontaktierung aus der Peripherie sind die Leiterelemente 112 im Übrigen, wie die FIG. 8d entnehmbar ist, an ihren Endsegmenten 116 segmentweise durch dort vorgesehene Kontaktierungslöcher 118 geführt. Diese sind gemäß einem Aspekt der Erfindung durchgängig durch den gesamten Folienstapel angeordnet, so dass beispielsweise ein Verbindungsstecker zur Herstellung eines elektrischen Kontakts mit dem jeweiligen Leiterelement 112 eingesteckt werden könnte. Dieses Kontaktierungskonzept unter Nutzung der durch den gesamten Folienstapel hindurchgehenden Kontaktierungslöcher 107, 118 wird ebenfalls als eigenständig erfinderisch angesehen. Dabei wird genutzt, dass durch die in den Folienstapel integrierten, parallel zu dessen Basalebene verlaufenden Leitungsdrähte 106 eine insgesamt flache Bauweise mit nur geringer Bauhöhe erreicht werden kann. Eine zuverlässige elektrische Kontaktierung kann dennoch erreicht werden, indem geeignete Verbindungselemente wie beispielsweise Verbindungsstifte eng passend in die jeweiligen Kontaktierungslöcher 107, 118 eingebracht und damit in innigen Oberflächenkontakt mit den dort verlaufenden Leitungssegmenten gebracht werden, ohne diese zu beschädigen.

Insbesondere kann dabei ein Verbindungsstift mit geringfügig größer als das jeweilige Kontaktierungsloch 107, 118 gewähltem Durchmesser eingesetzt werden. Wenn dieser in das jeweilige Kontaktierungsloch 107, 118 eingestoßen wird, verformt sich dieses geometriebedingt, so dass ein inniger Kontakt mit dem Verbindungsstift entsteht. Dabei kann das Leiterlement wie vorstehend beschrieben als Draht, bevorzugt aber auch als Folie oder anderes flächiges Element ausgestaltet sein, da hier über die Verformbarkeit eine besonders gut nutzbare Kontaktierungsmöglichkeit besteht.

Alternativ ist zur Kontaktierung auch das reine Aufdrücken eines Kontaktstifts oder dergleichen auf einen Draht oder eine Leiterbahn möglich, ohne dass in der Leiterbahn eine Öffnung oder ein Loch vorhanden sein müsste.

In einem weiteren Schritt wird in die auch in der Folienschicht 98 durch eine entsprechende Aussparung 114 zwischen zwei Folienstücken 94 fortgesetzte Aufnahmerille 110 der unteren Folienschichten 96 zur Bildung des Medienanschlusses 88 ein Anschlussröhrchen 120 eingesetzt, wie in FIG. 8f gezeigt. Dies kann als Metallröhrchen oder Keramikröhrchen ausgebildet sein, oder alternativ als Kunststoff- Röhrchen oder auch als gerolltes Folienstück. Auch wäre ein verjüngter Folienstapel möglich. Dies wäre eine besonder kostengünstige Variante, da alle Folienschichten lediglich ein verjüngtes Ende aufweisen müssten. Hingegen wäre die Medienanbindung bzw. Medienabdichtung vergleichsweise aufwendiger. Zur optimierten Abdichtung besteht hierbei auch die Möglichkeit, den Folienstapel zusammenzudrücken und in die Medienöffnung ein Röhrchen oder einen Stutzen mit einer konischen Anschlussgeometrie einzudrücken. Die Nachgiebigkeit (Elastizität / Plastizität) des Folienstapels erlaubt bei entsprechender Eindrückkraft des konischen Stutzens eine ausreichende Medienabdichtung.

Anschließend werden in im Wesentlichen spiegelsymmterischer Weise zwei weitere Folienstücke 96 und die entsprechend dazwischenliegenden Komponenten, wie sie in FIG. 8c zu sehen sind aufgesetzt, so dass sich im Ergebnis die in FIG. 6 gezeigte Applikationsdüse 56 ergibt. Diese besteht im Ausführungsbeispiel somit aus einem Aufbau aus fünf Folienschichten 96, 98, wobei symmetrisch zum zentralen, in Längsrichtung zum Behandlungsende 82 führenden Medienkanal 76 zwei Leiterelemente 86 vorgesehen sind. Dies ist deutlich erkennbar in der vergrößerten Darstellung des Ausströmbereichs 92 in FIG. 9.

Die vorgesehene Bauweise der Applikationsdüse 56 und das vorgesehene Herstellungsverfahren, insbesondere Lasern oder Einstanzen der Konturen für die Medienkanäle 76, erlaubt eine enorme Flexibilität bei der Auslegung und Konfiguration der im Schichtpaket oder Laminat vorgesehenen Hohlräume, Kavitäten oder Medienvolumina. Als Basismaterial für die Folienschichten 96, 98 oder Folienstücke 94 ist Polyamid vorgesehen; alternativ kann aber auch ein anderes geeignetes Folienmaterial wie PP oder PE oder auch eine Kombination unterschiedlicher Folienmaterialien als günstig angesehen werden. Alternativ zur Verwendung der in den Figuren 6 und 8 gezeigten, in ihrer Außenkontur bereits ausgestanzten Folienstücke 94 ist es auch möglich, im Vorfeld lediglich die innenren Ausstanzungen und Einprägungen auszuführen und die äußere Formgebung erst nach dem Laminieren durchzuführen.

Als besonders bedeutsam wird dabei vorliegend angesehen, dass eine zuverlässige Ausbringung des Reinigungselektrolyten in direktem elektrischen Kontakt mit den anodisch geschalteten, durch die Leitungsdrähte 112 gebildeten Leiterele- menten 84 erfolgt. Damit wird sichergestellt, dass - wie konzeptgemäß vorgesehen - der Stromfluss über den elektrisch leitfähigen Reinigungselektrolyten erfolgt, was letztendlich die erwünschte Erzeugung der ionischen Reaktionen und ggf. der Gasbläschen an der Oberfläche des Implantats 2 bewirkt. Um dies zu gewährleisten, sind die der anodischen, zweiten elektrischen Polarität zugeordneten Leiterelemente 84 wie beschrieben derart in oder an einem der Medienkanäle 76 positioniert, dass sie bei in dem jeweiligen Medienkanal 76 strömendem Reinigungselektrolyt von diesem benetzt werden.

Eine alternative Ausführungsform der Applikationsdüse 56 in ihrem Aufbau als Folienschichtpaket ist in einer zu FIG. 8 analogen Darstellung einer Sequenz in FIG. 10, ebenfalls ausgehend von der ersten, untersten Folienschicht 96, unter schrittweiser Hinzufügung der weiteren Folienschichten 96, 98 gezeigt. Die zur Ausführungsform nach FIG. 8 ansonsten baugleiche Variante unterscheidet sich von dieser dabei durch die Ausführung der als Anode vorgesehenen, im Betrieb mit dem Reinigungselektrolyt benetzten Leitungselemente 84. Im Unterschied zu den in FIGs. 8c, 8d gezeigten Leitungsdrähten 112 sind diese Leitungselemente 84 im Ausführungsbeispiel gern. FIG. 10, wie dies insbesondere aus FIG. 10c deutlich wird, als auf die darunterliegende Folienschicht 96 aufgebrachte, beispielsweise aufgedampfte (gesputtert, galvanisch etc.), Metallbeschichtung 120 ausgeführt, vorzugsweise aus Gold oder Platin.

Ein durch eine solche Metallbeschichtung 120 gebildetes Leiterelement 84 hat insbesondere den Vorteil, dass es besonders flexibel konturiert und geformt sein kann. Insbesondere kann seine Flächenkontur an die Projektion des jeweiligen Medienkanals 76 auf die Folienschicht 96 angepasst sein. Damit wird auf materialsparende Weise eine besonders große Kontaktfläche, nämlich im Wesentlichen die gesamte Grundfläche des jeweiligen Medienkanals 76, zur elektrischen Kontaktierung des im Medienkanal 76 strömenden Reinigungselektrolyten verfügbar gemacht. Insbesondere lässt sich der Abstand der Leitungselemente 84 zur Applikationsöffnung 74 bei Bedarf, z. B. bei Produkt-Weiterentwicklungen oder Anpassungen, sehr leicht variieren und einstellen. In ganz besonders vorteilhafter und als eigenständig erfinderisch angesehener Ausführung ist dabei das Leiterelement 84 aufgebracht durch ein Druckverfahren, vorzugsweise ein Siebdruckverfahren. Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann dabei das Leiterelement 84, ggf zusätzlich zu noch weiteren Leiterbahnen, unter Verwendung einer geeigneten Siebdruckpaste beispielsweise auf Titanbasis hergestellt sein. Die Leiterbahnen umfassen dabei vorugsweise Silber, Gold oder Titan als Basismaterial.

In einem weiteren als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt können auch zwischen den Leiterbahnen vorgesehene Isolations- oder sonstige Funktionsstrukturen in einem Druckverfahren, vorzugsweise einem Siebdruckverfahren, aufgebracht sein. Im allgemeinen können darüber hinaus gemäß einem weiteren eigenständig erfinderischen Aspekt einige oder alle der Leiterbahnen aus Silber als Basismaterial gebildet sein, wobei diese zum Schutz vor Korrosion in Folge von Kontakt mit dem Elektrolyten und/oder vor mechanischen Beschädigungen gemäß einem Aspekt der Erfindung mit einer Schutzbeschichtung aus Carbon versehen sein können. Derartige Silberleiterbahnen können dabei insbesondere mit einer Carbonbeschichtung überdruckt sein.

Eine weitere alternative, als eigenständig erfinderisch angesehene Ausführungsform einer Applikationsdüse 56' ist in perpektivischer Ansicht in FIG. 8 und in einer zu FIG. 5 analogen Darstellung einer Sequenz in FIG. 9 dargestellt. Auch in dieser Ausführungform ist die Applikationsdüse 56' als Folienschichtpaket ausgeführt, dessen Aufbau in FIG. 9 anhand einer Sequenz, ebenfalls ausgehend von der ersten, untersten Folienschicht 96 gezeigt ist. Hilfsweise ist das Leiterelement 126 (vorzugsweise aus Titan, Gold oder Platin) auf FIG. 9b zur besseren Veranschaulichung einzeln dargestellt. Dieses Leiterelement 126 befindet sich fest fixiert auf der Unterseite der Folienschicht 96 von FIG. 9c und ist auf FIG. 9b lediglich aus Verständnis- und Darstellungsgründen separat abgebildet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel gern. FIG. 8, 9 ist die Applikationsdüse 56' vergleichbar zur in FIG. 7 gezeigten Variante mit jeweils durch eine Metallbeschichtung gebildeten anodischen Leiterelementen 84 ausgeführt.

FIG. 9a zeigt die unterste oder erste Folienschicht 96, die ebenfalls in Draufsicht gesehen bereits an die gewünschte Form des Düsenkörpers 72 angepasst ist. Das solchermaßen in seiner Außenkontur bereits vorgeschnittene Folienstück 94 ist in dieser Ausführungsform mit einer zentralen eingeprägten Nut 122 versehen. Diese Nut 122 kann auch während des Laminierungsprozesses eingeprägt werden. In diese wird in einem nachfolgenden Schritt beim Aufbau des Folienstapels, wie er in FIG. 9b gezeigt ist, zur Bildung des kathodischen Leiterelements 86' ein Zungenelement 124 eingelegt, das an seinem freien Ende 104 dabei über die vom Folienstück 94 gebildete Grundfläche der Folienschicht 96 nach vorne hin, also über das Behandlungsende 82 hinaus, herausragt, wie dies auslegungsgemäß auch für das Leiterelement 86' vorgesehen ist.

Analog zu den vorstehend beschriebenen Beispielen wird auch für die Applikationsdüse 56' auf die solchermaßen mit dem Leiterelement 86' versehene untere Folienschicht 96 anschließend ein weiteres, ebenfalls eine Folienschicht 96 aufgebracht und beispielsweise auflaminiert, auf das analog zum in FIG. 7 gezeigten Beispiel die anodischen Leiterelemente 84 in Form von Metallbeschichtungen 120 aufgebracht sind (FIG. 9c) und unter welchem das Zungenelement 126 befestigt ist. Die Folienschicht 96 in FIG. 9c ist folglich unterseitig und oberseitig mit elektrisch leitfähigen Schichten, vorzugsweise aus Titan, Gold und oder Platin, beschicht. Anschließend wird auf das entstehende Schichtpaket die nächste, aus mehreren Folienstücken 94 gebildete Folienschicht 98 aufgebracht (FIG. 9d). Die Folienschicht 98 bildet dabei analog den zuvor beschriebenen Varianten die zentrale Folienschicht 98 und ist, zumindest im Umfang von einem oder mehreren der sie bildenden Folienstücke 94, aus einem vorzugsweise härteren Folienmaterial, also insbesondere mit vergleichsweise größerer Shore-Härte oder E-Modul gebildet. Möglicherweise sind aber auch alle Folienschichten aus dem gleichen Material.

Auch in FIG. 9d sind die beabstandet voneinander angerodneten Folienstücke 94 erkennbar, die zur Bildung der in den Düsenkörper 72 integrierten Medienkanälen 76 dazwischen liegende Aussparungen 114 freilassen. In den beiden seitlichen der dadurch gebildeten, medienseitig parallel geschalteten Medienkanäle sind die Metallbeschichtungen 120 derart positioniert, dass sie durch das in dem jeweiligen Medienkanal 76 strömende Medium benetzt werden. In einem weiteren Schritt wird in die auch in dieser Variante vorgesehene Aufnahmerille 110 der unteren Folienschichten 96 zur Bildung des Medienanschlusses 88 ein Anschlussröhrchen 120 eingesetzt (FIG. 9d). Anschließend werden wie in FIG. 9d zu sehen auch hier in im Wesentlichen spiegelsymmterischer Weise eine weitere Folienschicht 96 und die entsprechend dazwischenliegenden Komponenten, wie sie in FIG. 9b zu sehen sind, aufgesetzt. Die Folienschicht 96 in FIG. 9e ist wie in FIG. 9c vorzugsweise beidseitig mit elektrisch leitenden die beiden Elektroden bildenden Schichten versehen. Anschließend wird eine letzte Folienschicht 96 aufgebracht und fixiert (vorzugsweise auflaminiert), so dass sich im Ergebnis die in FIG. 8 gezeigte Applikationsdüse 56' ergibt.

Die als eigenständig erfinderisch angesehene Besonderheit dieser Ausführungsform einer Applikationsdüse 56' ist in der Ausgestaltung der kathodischen Leiterelemente 86' zu sehen. Diese sind wie vorstehend erwähnt auf einer Folienschicht 96 fixiert und bilden mit diesem ein Zungenelement 124, auf dem außenseitig, also in der in FIG. 8 gezeigten perspektivischen Darstellung oben auf bzw. unten unter dem jeweils vorspringenden, über das Behandlungsende 82 des Düsenkörpers 72 hinausragenden freien Ende 104 eine als Metallbeschichtung 120 ausgestaltete Kontaktierungselektrode 126 aufgebracht ist. Unter Nutzung der durch die Ausführung als Metallbeschichtung 120 gegebenen gestalterischen Freiheitsgrade ist diese Kontaktierungselektrode 126 gemäß einem Aspekt der Erfindung strukturiert ausgeführt und kann als Element zur Kontaktierungserkennung des Implantats 2 ausgestaltet sein.

Eine solche Kontaktierungserkennung dient dazu, geräteseitig zu erkennen, ob das Implantat 2 auch sicher elektrisch kontaktiert ist, und die Behandlung damit zuverlässig gestartet und durchgeführt werden kann. Für eine solche Kontaktierungserkennung sind grundsätzlich mehrere Varianten denkbar. Es besteht beispielsweise die Möglichkeit einer kapazitiven Messung zwischen den Leiterelementen 86 und dem Implantat 2. Sobald das Implantat 2 durch eine Elektrode 86 kontaktiert wird, ändert sich in messbarer Weise die Kapazität zwischen den beiden Leiterelementen 84 und 86. Alternativ kann innerhalb der Tasche 8 nach dem Durchströmen mit dem Elektrolyten eine Spannung angelegt werden. Diese hat einen Stromfluss zur Folge. Sobald das Implantat 2 kontaktiert wird, vergrößert sich durch dieses die Oberfläche der Elektrode immens, was bei gleichbleibender Spannung eine Erhöhung des Stroms zur Folge hat. Dies kann messtechnisch erfasst und verwertet werden.

Eine weitere Möglichkeit besteht in der Spannungsmessung. Sobald die Applikationsdüse 56, 56' in die Tasche 8 eingebracht und mit Elektrolyt geflutet wird, entsteht ein galvanisches Element, gebildet aus den Leiterelementen 84 und 86 (Anode und Kathode). Vorzugsweise sind die Leiterelemente 86 kathodisch geschaltet und, wie das Implantat 2 selbst, aus Titan oder einer Titanlegierung und die Leiterelemente 84 anodisch geschaltet und vorzugsweise aus Gold oder Platin oder einem Metall, vorzugsweise Titan oder eine Titanlegierung, welche mit Gold oder Platin beschichtet wurde. Bedingt durch die Kontaktierung des Implantats 2 wird die Elektrode, welche dieses kontaktiert, in seiner Fläche deutlich vergrößert. Dies hat auch eine Änderung in der Spannung des galvanischen Elementes zur Folge bzw. in der des maximal möglichen abgebenden Stroms. Dies kann messtechnisch erfasst und entsprechend ausgewertet werden.

Die Implantatkontaktierung kann auch über eine Impedanzmessung zwischen den beiden Elektroden erfolgen. Hierbei ändert sich bei der elektrischen Kontaktierung des Implantates 2 ebenfalls die Impedanz der Elektroden.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin bei einer der vorherig genannten Verfahren eine oder mehrere Hilfselektronde/-n anzubringen, welche ausschließlich zur Implantaterkennungsmessung mit einer der bereits erwähnten Messtechniken erfolgt.

In einer als eigenständig erfinderisch angesehenen Weise ist aber die Implantaterkennung mittels des das Implantat 2 kontaktierenden Leiterelements 86', vorzugsweise die Kathode, in der in FIG. 8, 9 gezeigten Ausführung vorgesehen. Dabei ist die außenseitige Kontaktierungselektrode 126, wie in vergrößerter Draufsicht in eingebautem Zustand in FIG. 10 und ohne die letzte, teilweise isolierende Folienschicht 96 aus FIG. 10 in FIG. 11 gezeigt, als strukturiertes Leiterelement ausgeführt.

Die die Kontaktierungselektrode 126 bildende Metallbeschichtung 120 ist dabei in mindestens zwei (im Ausführungsbeispiel zwei) nebeneinander auf dem Zungenelement 124 angeordnete Leiterelemente 128, 130 aufgeteilt. Die Leiterelemente 128,130 sind dabei getrennt und unabhängig voneinander kontaktierbar. Die Implantaterkennung ist dabei möglich, indem auf einen Kurzschluss zwischen diesen Leiterelementen 128, 130 geprüft wird. Sollte das Implantat 2 nämlich beide Leiterelemente 128, 130 kontaktieren und somit ein zuverlässiger Kontakt zwischen Kontaktierungselektrode 126 und Implantatoberfläche hergestellt sein, sind die Leiterelemente 128,130 über das Implantat 2 kurzgeschlossen. Dies lässt sich ebenfalls messtechnisch erfassen und entsprechend auswerten.

Im gezeigten, als besonders vorteilhaft und eigenständig erfinderisch angesehenen Ausführungsbeispiel sind die beiden Leiterelemente 128,130 mit vergleichsweise komplexer Struktur, mit vergleichsweise vielen dünnen Leiterbahnen ausgeführt. Diese sind im Ausführungsbeispiel kammartig ausgestaltet und abwechselnd direkt nebeneinander angeordnet. Damit ist eine besonders effektive Messung ermöglicht, da auf diese Weise an einer Vielzahl lokaler Orte ein Kurzschluss durch Implantatkontakt hergestellt werden kann. Insbesondere soll dadurch weitgehend vermieden werden, dass das Implantat 2 nur eines der Leiterelemente 128, 130 kontaktiert. In einem solchen Fall würde das Implantat 2 nämlich zwar kontaktiert und könnte sicher gereinigt werden, aber die elektronische, auf der Feststellung eines Kurzschlusses beruhende Auswertung würde dennoch keine Implantatkontaktierung erkennen. Bevorzugt sind daher abwechselnd nebeneinander angeordneten Leiterbahnen, so nah wie möglich nebeneinander platziert und so dünn wie möglich ausgeführt, vorgesehen. Vorzugsweise sind die Leiterbahnen und/oder die dazwischen befindlichen Freiräume schmaler als 250pm, 100pm oder 60pm.

Eine weitere alternative, ebenfalls als eigenständig erfinderisch angesehene Ausführungsform einer Applikationsdüse 56" ist in perpektivischer Ansicht in FIG. 12 dargestellt. Auch in dieser Ausführungform ist die Applikationsdüse 56" als Folienschichtpaket ausgeführt und besteht, analog zu den vorstehend beschriebenen Varianten, aus einem Aufbau aus fünf Folienschichten 96, 98. Im Unterschied zu den vorstehend beschriebenen Varianten umfasst diese Applikationsdüse 56" aber zusätzlich zu den im Bereich des Behandlungsendes 82 seitlich am Düsenkörper 72 angeordneten Ausström- oder Applikationsöffnungen 74 für den Elektrolyten noch zusätzliche Applikationsöffnungen 132. Diese sind, bezogen auf die flächige Ausgestaltung des Düsenkörpers 72, gemäß einem Aspekt der Erfindung ober - und unterseitig am Düsenkörper 72 angeordnet, durchstoßen also somit die jeweils oberste bzw. unterste Folienschicht 96. Die innenseitig dieser Folienschichten 96 verlaufenden Medienkanäle 76 werden somit medienseitig auch über die Applikationsöffnungen 132 mit der Umgebung verbunden. Das Implantat wird vorzugsweise kathodisch mit dem Leiterelement 86 kontaktiert. Unterhalb der beidseitig angebrachten Applikationsöffnungen 132 befinden sich jeweils die Leiterelemente 84, welche vorzugsweise anodisch geschaltet sind. Die beidseitig angebrachten Leiterelemente 84 sind elektrisch untereinander nicht verbunden.

Diese Ausgestaltung beruht auf dem als eigenständig erfinderisch angesehenen Konzept, dass auf diese Weise eine automatisierte Orientierungserkennung für die in die Tasche 8 eingebrachte Applikationsdüse 56" möglich ist. Dazu sind die beidseitig der zentralen Folie 98 angeordneten, die anodischen Leiterelemente 84 bildenden Metallbeschichtungen 120 unabhängig voneinander elektrisch kontaktier- und ansteuerbar. Da die Applikationsdüse 56" in ihrem endseitigen Behandlungsbereich 92 flächig ausgestaltet ist, liegt üblicherweise bei in die Tasche 8 eingeführtem Behandlungsende 82 eine im Wesentlichen parallel zur Imnplantatober- fläche ausgerichtete Oberfläche der Applikationsdüse 56" vor. D. h. jedes der Leiterelemente 84 befindet sich entweder auf der dem Implantat 2 zugewandten oder auf der von diesem abgewandten Seite der zentralen Folie 98. Da die dem Implantat 2 zugewandte Seite aufgrund der Applikationsöffnungen 132 einen vergleichsweise kurzen Abstand zur Implantatoberfläche aufweist als die abgewandte Seite, ist durch eine Widerstands- / Leitwertmessung sehr einfach ermittelbar, welche der anodischen Leiterelemente 84 dem Implantat 2 zugewandt ist und welche nicht. Dies kann sehr vorteilhaft und wünschenswert sein, da zwar die effiziente und zuverlässige Bestromung des Implantats 2 gewollt und vorgesehen ist. Im Gegensatz dazu kann eine damit einhergehende Bestromung auch des umgebenden Weichgewebes 8 unerwünscht sein und gegegebenenfalls zur Beschädigung oder sogar zum Absterben von Gewebeteilen führen. Um dies zu vermeiden, kann die ausschließliche Bestromung und damit Nutzung der dem Implantat 2 zugewandten Seite der Applikationsdüse 56" vorgesehen sein. Da die bestromte Anode 84 dem Implantat direkt und sehr nah gegenüber steht ist im Gegensatz zu den Varianten der Figuren 3 bis 9 der eventuell sehr geringe über das Geweb fließende Strom maximal minimiert und nicht mehr oder nahezu nicht mehr vorhanden.

Eine noch weitere alternative, insbesondere hinsichtlich ihrer Herstellungsweise ebenfalls als eigenständig erfinderisch angesehene Ausführungsform einer Applikationsdüse 56"' ist in einer Sequenz der Schritte ihrer Herstellung in FIG. 16 dargestellt. Diese Ausführungsform einer Applikationsdüse 56"' beruht ebenfalls auf dem Prinzip der Bauweise als Folienstapel, wobei eine Anzahl von Funktionsfolien verwendet werden, die im Sinne einer vereinfachten und auch für große Stückzahlen geeigneten Bauweise in verschiedenen Stadien geeignet umgeschlagen werden.

Als zentrale Funktionsfolie, die in der fertiggestellten Applikationsdüse 56'" die Mittelfolie des Folienschichtpakets bilden wird, ist in dieser Variante die in FIG. 16a gezeigte Medienkanalfolie 140 vorgesehen. Diese besteht analog zu den vorstehend beschriebenen Ausführungen aus einer Anzahl von Folienstücken 142, die derart ausgestaltet und positioniert sind, dass sie den Medienkanal 76 und die von diesem abzweigenden und mit ihm verbundenen Applikationsöffnungen 74 ausbilden. Diese zentrale Medienkanalfolie 140 ist eingebettet oder eingeschlagen in eine sie umgebende Anodenfolie 144, wie sie in FIG. 16b gezeigt ist. Die aus einem Folienstück geeignet konturiert ausgestanzte Anodenfolie 144 ist dabei an einer Umschlagstelle 146 um die Medienkanalfolie 140 umgeschlagen, so dass sie diese beidseitig bedeckt und dabei den Medienkanal 76 dichtend abdeckt. Innenseitig und damit in der Darstellung gern. FIG. 16b nicht sichtbar ist die Anodenfolie 144 mit einer an den „darunter liegenden“ Medienkanal 76 angepassten Leiterbahnschicht versehen, mit der im Betrieb der elektrische Kontakt zum im Medienkanal 76 geführten Elektrolyten hergestellt wird. Diese Anoden-Leiterbahnschicht 148 kann gemäß einem Aspekt der Erfindung innenseitig auf die Anodenfolie 144 aufgedruckt sein und besteht gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung aus einem geeignet gewählten leitfähigen Material, insbesondere einem Metall wie Gold oder Titan. Bevorzugt und gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung und im Hinblick auf günstige Herstellungspreise gerade bei großen Stückzahlen besteht die Anoden-Leiterbahnschicht 148 aber im Wesentlichen aus Silber, das in einer bevorzugten und erfinderischen Weiterbildung im Hinblick auf den erwarteten Kontakt mit dem Elektrolyten mit einer - bevorzugt ebenfalls aufgedruckten - Carbonbeschichtung versehen ist.

Um die elektrische Kontaktierung der in dieser Paketbauweise eigentlich innen liegenden Anoden-Leiterbahnschichten 148 zu ermöglichen, ist in eigenständig erfinderischer Weise im Kopfbereich des sich bildenden Folienstapels ebenfalls eine Umfaltung der Anodenfolie 144 vorgesehen. Das die Anodenfolie 144 bildende Fo- lien-Formstück weist nämlich gemäß einem Aspekt der Erfindung in seinem Kopfbereich zwei (eine im in FIG. 16b gezeigten gefalteten Zustand „oben liegende“ und eine in dieser Darstellung nicht sichtbare, „unten liegende“) Klappflügel 150 auf. Diese Klappflügel 150, auf dem die Anoden-Leiterbahnschicht 148 bis hin zu einem Kontaktierungsbereich 152 weitergeführt ist, werden nach der Aufbringung der Anodenfolie 144 auf die Medienkanalfolie 140 entlang einer Faltkante 154 umgeschlagen und kommen somit auf der oberseitigen bzw unterseitigen Anodenfolie 144 zu liegen. In der Darstellung in FIG. 16b ist dies an der durch den aufliegenden Klappflügel 150 gebildeten Seitenkante 156 auf der Anodenfolie 144 zu erkennen. Durch diese Bauweise ist auf einfache und kostengünstige Weise erreicht, dass die Kontaktierungsbereiche 152 jeweils oben- und untenseitig auf der Außenseite des sich bildenden Folienstapels zu liegen kommen und somit für eine elektrische Kontaktierung der Anoden-Leiterbahnschicht 148 zugänglich werden. Anschließend wird in ähnlicher Weise durch ein Umklapp-Verfahren das entstandene Folienpaket eingebettet oder eingeschlagen in eine es umgebende Katho- denfolie 158, wie sie in FIG. 16c gezeigt ist. Die aus einem Folienstück geeignet konturiert ausgestanzte Kathodenfolie 158 ist dabei an einer Umschlagstelle 160 um das Paket aus Medienkanalfolie 140 und Anodenfolie 144 umgeschlagen und bildet somit beidseitig nunmehr die äußerste Folienschicht des nun fünfschichtigen Folienpakets. Auf ihrer Außenseite und somit für eine elektrische Kontaktierung gut zugänglich ist die Kathodenfolie 158 mit einer Kathoden-Leiterbahnschicht 162 versehen. Diese ist ihrerseits mit einem Kontaktierungsbereich 164 verbunden. Die Kathodenfolie 158 ist dabei gemäß einem Aspekt der Erfindung derart dimensioned, dass sie nach ihrer Anbringung mit ihrer Kante an die Seitenkante 156 des umgeschlagenen Klappflügels 150 anstößt, so dass die Oberfläche des entstehenden Folienpakets nahezu plan ist.

In einem weiteren Bearbeitungsschritt wird, wie dies in FIG. 16d gezeigt ist, die Kathodenfolie 158 außenseitig isoliert, indem gemäß einem Aspekt der Erfindung ein geeignetes Isolationsmaterial als Isolierschicht 165 aufgebracht wird. Die Isolierschicht 165 kann dabei gemäß einem Aspekt der Erfindung ebenfalls mit einem Druckverfahren, analog zu den vorstehend beschriebenen vorzugsweise ein Siebdruckverfahren aufgebracht werden, wobei dieses Aufbringen vor oder auch nach der Anbringung der Kathodenfolie 158 auf der Anodenfolie 144 stattfinden kann.

Im Ergebnis entsteht nach diesen Schritten der in FIG. 16d gezeigte, als Applikationsdüse 56"' verwendbare Düsenkörper 166. Das Behandlungsende 168 dieses Düsenkörpers 166 ist vergrößert in FIG. 17 gezeigt. Deutlich erkennbar ist dabei der durch die Umfaltung entstandene Schichtaufbau des den Düsenkörper 166 bildenden Folienstapels. Der Endbereich des Behandlungsendes 168 ist dabei zudem frei gehalten von der Isolierschicht 165, so dass in diesem Bereich die Kathoden-Leiterbahnschicht 162 frei zugänglich ist. Die in diesem Bereich in eine Anzahl parallel laufender Leiter 170 gegliederte Kathoden-Leiterbahnschicht 162 kann somit in der gewünschten Weise zur Kontaktierung des Implantats verwendet werden. Der Kontaktkopf des in FIG. 16d gezeigten, als Applikationsdüse 56"' verwendbaren Düsenkörpers 166 ist in FIG. 18 vergrößert in seitlicher Ansicht gezeigt. Deutlich ist auch hier der Schichtaufbau des Folienstapels erkennbar. Dabei ist auch erkennbar, dass - wie vorstehend beschrieben - aufgrund der verwendeten llm- klapp-Bauweise und des daraus resultierenden symmetrischen Aufbaus des Folienstapels die Kontaktierungsbereiche 152 und 164 für die Anoden-Leiterbahn- schicht 148 bzw. die Kathoden-Leiterbahnschicht 162 sowohl oberseitig als auch unterseitig des Folienstapels und somit paarweise vorhanden sind. Des weiteren ist in dieser Darstellung deutlich zu erkennen, dass - wie gemäß einem als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt der Erfindung vorgesehen - jeweils zwischen den Kontaktierungsbereich-Paaren 152, 164 in der Medienkanalfolie 140 Freiräume 172 vorgesehen sind, die aufgrund der elastischen Eigenschaften der Folien eine elastische Verformung des Stapels im Bereich der Kontaktierungsbereich 152, 164 nach Innen hin erlauben. Ebenso ist in dieser Darstellung der Eingang 174 des Medienkanals 76 erkennbar, über den dieser mit einem geeigneten Medienreservoir verbunden werden kann.

Die den Düsenkörper 166 aufweisende Applikationsdüse 56"' kann gemäß einem Aspekt der Erfindung zur Bereitstellung eines Behandlungskopfs 180 genutzt werden, indem sie im Anschlussbereich mit einem geeigneten Gehäuse 182 versehen wird. Der so gebildete als eigenständig erfinderisch angesehene Behandlungskopf 180 ist in FIG. 19 im Teilschnitt und in FIG. 20 in seitlicher Ansicht gezeigt. In als eigenständig erfinderisch angesehener Weise ist der Düsenkörper 166 dabei mittels einer geeigneten Umspritzung aus elastischem Material, vorzugsweise einer Gummi- Silikon- Umspritzung, in das Gehäuse 182 geführt. Ebenso kann die Fluideinleitung, also die Verbindung des Medieneingangs 174 mit einem entsprechenden Medienreservoir, aus elastischen Material bzw. mit elastischer Umspritzung ausgeführt sein. Damit ist, neben der für die Nutzung günstigen hohen Dichtigkeit des Systems, auch auf besonders einfache Weise die korrekte Ausrichtung des Düsenkörpers 166 selbst und gegenüber dem Handstück ebenso möglich wie die Abdichtung des Zufuhrschlauchs, die Abdichtung zum Handstück inkl. der Anschlusskontakte, so dass ein Verzicht auf zusätzliche Dichtelemente wie O-Ringe möglich wird. In einer als eigenständig erfinderisch angesehenen Ausgestaltung kann das Behandlungsende 168 des Düsenkörpers 166 durch geeignete Leitungsführung der Kathoden-Leiterbahnschicht 162 für eine automatisierbare Kontakterkennung mit dem zu behandelnden Bauteil, insbesondere dem Dental-Implantat 2, ausgestaltet sein. In dieser als eigenständig erfinderisch angesehenen Ausführungsform sind die Leiter 170 der Kathoden-Leiterbahnschicht 162 im Bereich des Behandlungsendes 168', also im Bereich der Umschlagstelle 160, nicht durchgängig miteinander in Kontakt stehend ausgeführt, sondern in zwei kammartig ineinander greifene Leitergruppen unterteilt. Die Leiter 170a der ersten Leitergruppe, die im Bereich der Umschlagstelle 160 alternierend zu den Leitern 170b der zweiten Leitergruppe angeordnet sind, sind dabei auschließlich mit einem der außenseitigen Kontaktierungsbereiche 164 verbunden, und die Leiter 170b der zweiten Leitergruppe ausschließlich mit dem anderen Kontaktierungsbereich 164. Im „normalen“ Zustand besteht somit keine elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Kontaktierungsbereichen 164, und die Erkennung eines mechanischen und/oder elektrischen Kontakts mit dem zu behandelnden Bauteil 2 kann anhand der Erkennung einer elektrisch leitenden Verbindung zwischen den beiden Kontaktierungsbereichen 164 erfolgen.

Für die elektrische Kontaktierung der Applikationsdüse 56"' ist gemäß einem als eigenständig erfinderisch angesehenen Aspekt die gezielte Nutzung der Verformbarkeit des Folienstapels des Düsenkörpers 166 vorgesehen. Dabei liegt die Erkenntnis zugrunde, dass für elektrische Steckverbindungen üblicherweise ein federndes Element vorgesehen ist, mit dem nach der Herstellung eines mechanischen Kontakts unter Nutzung der Federkraft eines solche Elements zuverlässig der elektrische Kontakt hergestellt. Um dies für den Düsenkörper 166 auf besonders zuverlässige und einfach gehaltene Weise zu nutzen, ist die Nutzung der Federkraft des an sich bereits grundsätzlich elastischen Folienstapels des Düsenkörpers 166 vorgesehen. Hierfür sind als erfinderisch angesehener Weise die bereits erwähnten Freiräume 172 zwischen den jeweiligen Paaren von Kontaktierungsbereichen 152, 164 vorgesehen. Zur Herstellung der elektrischen Verbindung im Sinne einer Steckverbindung ist dabei ein Kontaktstecker 190, der perspektivisch in Frontansicht in FIG. 22 und in Rückansicht in FIG. 23 gezeigt ist. Der Kontaktstecker 190 umfasst gemäß einem Aspekt der Erfindung einen frontalen Kontaktbereich 192, der zur Herstellung eines sicheren mechanischen und elektrischen Kontakts mit dem Behandlunsgkopf 180 vorgesehen ist, und einen rückwärtigen Kontaktbereich 194, der an entprechende weiterführende System anschließbar ist.

Im frontalen Kontaktbereich 192 ist der Kontaktstecker 190 einerseits für die Herstellung eines zuverlässigen mechanischen Kontakts mit dem Behandlungskopf 180 vorgesehen. Er umfasst daher backenartig ausgeführte Gehäusehälften 196, die einen lichten Spalt 198 bildend einander gegenüberliegend angeordnet sind. Der lichte Spalt 198 ist dabei derart dimensioniert, dass er im Rahmen der Fertigungstoleranzen in etwa geringfügig weniger als der Gesamthöhe des den Düsenkörper 166 bildenden Folienstapels entspricht. Ziel der Auslegung ist dabei, dass der Folienstapel ohne zu hohe mechnaische Belastung in den lichten Spalt 198 eingelegt werden können soll, wobei er leicht gequetscht und damit fixiert werden soll. Damit ist grundsätzlich eine mechanisch zuverlässige Anbringung des Düsenkörpers 166 im frontalen Kontaktbereich 192 des Kontaktsteckers möglich.

Ergänzend dazu umfasst der Kontaktstecker 190 in seinem frontalen Kontaktbereich 192 zwei Paare von elektrischen Kontaktsteckern 200, 202, die elektrisch jeweils mit zugeordneten rückwärtigen Kontaktsteckern 204, 206 verbunden sind. Die frontseitigen Kontaktstecker 200, 202 sind dabei, jeweils paarweise, für die Herstellung eines elektrischen Kontakts mit den Kontaktierungsbereichen 152, 164 vorgesehen. Zur Herstellung eines zuverlässigen elektrischen Kontakts ist dabei in als eigenständig erfinderisch angesehener Ausgestaltung die Nutzung der Elastizität der Folien des den Düsenkörpers 166 bildenden Folienstapels in Kombination mit den erwähnten Freiräumen 172 vorgesehen. Die Freiräume 172 erlauben nämlich ein zurückweichendes Verformen von Anodenfolie 144 und Kathodenfolie 158 in diesem Raumbereich in die Freiräume 172 hinein. Dementsprechend sind gemäß diesem Aspekt der Erfindung die Kontaktstecker 200, 202 jeweils eines Paares geringer voneinander beabstandet als die Gesamtdicke der Folienstapels und somit auch der lichten Weite des lichten Spalts 198. Durch das Einbringen des Folienstapels in den frontalen Kontaktbereich 192 werden in als erfinderisch angesehener Weise somit die Kontaktstecker 200, 202 jeweils auf einen zugeordneten Kontaktbereich 152, 164 aufgeschoben, wobei dieser aufgrund der Dimensionierung federnd in den entsprechenden Freiraum 172 zurückweicht.

Durch diese Bauweise kann die üblicherweise vorgesehene federnde Kontaktierung eines elektrischen Kontakts innerhalb des als Wegwerfprodukt ausgelegten Düsenkörpers realisiert werden, so dass die Zuverlässigkeit, die Lebdensdauer und der Verschleiß der anderen Systemkomponenten entsprechend günstig gehalten werden können.

Bezugszeichenliste

1 , r Behandlungssystem

2 Dentalimplantat

4 Außengewinde

6 Kieferknochen

8 T asche

10 Weichgewebe

12 Griffstück

14 Batterie

16 Vorratsbehälter

18 Übergangsstück

20 Behandlungskopf

22, 24 Versorgungsleitungen

26 Anschlussseite

28 Behandlungsende

30 Grundkörper

32 Medienkanal

34, 36 Leiterelement

38 Ausströmbereich

40 Ausströmöffnung

52 Versorgungseinheit

54 Griffstück

56, 56', 56",

56'" Applikationsdüse

57 PVC- oder Silikonschläuche

58 Elektrolytampulle

60 Verbindungsleitung

62 Steuereinheit

64 Pufferbatterie

66 Pumpe

67 Gehäuse

68 Schlauchventil Druckkammer Düsenkörper Applikationsöffnung Medienkanal elektrisches Leiterelement Anschlussbereich Behandlungsende, 86 Leiterelement

Medienanschluss Verzweigungsstelle Ausströmbereich Folienstück , 98 Folienschicht

Abstandshalter

Nut

Ende

Leitungsdraht Kontaktierungsöffnung Nut

Aufnahmerille Leitungsdraht Aussparung Endsegment Kontaktierungslöcher Metallbeschichtung Nut

Zungenelement

Kontaktierungselektrode, 130 Leiterelement

Applikationsöffnungen Medienkanalfolie Folienstück Anodenfolie 146 Umschlagstelle

148 Anoden-Leiterbahnschicht

150 Klappflügel

152 Kontaktierungsbereich

154 Faltkante

156 Seitenkante

158 Kathodenfolie

160 Umschlagstelle

162 Kathoden-Leiterbahnschicht

164 Kontaktierungsbereich

165 Isolierschicht

166 Düsenkörper

168, 168' Behandlungsende

170, 170a,

170b Leiter

172 Freiraum

174 Eingang

180 Behandlungskopf

182 Gehäuse

190 Kontaktstecker

192 frontaler Kontaktbereich

194 rückwärtiger Kontaktbereich

196 Gehäusehälften

198 lichter Spalt

200, 202 elektrische Kontaktstecker

204, 206 rückwärtige Kontaktstecker d Foliendicke

D Gesamtdicke