US20040011375A1 | 2004-01-22 | |||
EP1264562A1 | 2002-12-11 |
Patentansprüche 1. Mascarabürste (18) mit einer Seele aus mindestens zwei längs einer Drahtkernlängsachse (LD) miteinander verdrillten Drahtabschnitten (12, 13) und einem Borstenbesatz (26) aus von Filamenten (1λ) gebildeten Borsten (1, la - lf) aus Kunststoff, die jeweils zwischen den beiden Drahtabschnitten (12, 13) geklemmt gehalten werden und die an ihren freien Enden mit einer keilförmigen oder ohne eine keilförmige Borstenspitze ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Borsten (1, la - lf) aus einem zu einer Faser extrudierten Kunststoffmaterial gebildet sind, dem nach außen hervorstehende Partikel (19) zugesetzt sind und/oder das mit punktuellen Vertiefungen (Indentations) ausgerüstet ist, die die Borstenoberfläche (20) aufrauen, wobei die an ihren freien Enden eine keilförmige Borstenspitze aufweisenden Borsten (la, lc, ld, le, lf) mindestens eine einen Keil ausbildende Anschnittfläche (4) umfassen, deren Oberflächenrauigkeit (Rz) zwischen 0,2 ym und 6,3 ym, insbesondere zwischen 2,9 ym und 6,3 ym, liegt. 2. Mascarabürste (18) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenrauigkeit (Rz) durch Anschleifen der Borstenenden mittels einer Schleifscheibe hergestellt ist. 3. Mascarabürste (18) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenrauigkeit (Rz) der jeweiligen Anschnittfläche (4) größer ist als die der die nach außen vorstehenden Partikel (19) und/oder punktuelle Vertiefungen (Indentations) aufweisenden ungestörten Borstenschaftoberfläche (20). Mascarabürste (18) nach der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtheit an Borsten (1) zum überwiegenden Teil eine keilförmige Spitze mit zumindest einer Anschnittflache (4) aufweist. 5. Mascarabürste (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Borsten (1) eine durch einen Schräganschnitt (3) gebildete keilförmige Spitze mit einer Anschnittflache (4) aufweist. 6. Mascarabürste (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil Borsten (1) eine durch einen Doppelschräganschnitt (3*) gebildete keilförmige Spitze aufweist, der zwei aufeinander zulaufende Anschnittflächen (4) umfasst, die sich oder deren gedachte Verlängerungen sich am oder im Bereich des freien Endes einer jeweiligen Borste (1) schneiden. 7. Mascarabürste (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschnittflächen (4) quer, insbesondere senkrecht, zur Drahtkernlängsachse (LD) ausgerichtet sind. 8. Mascarabürste (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschnittflächen (4) der Borsten (la, lc, le, lf) mit einer Anschnittfläche (4) teilweise in Richtung zum Bürstenende (16) und teilweise zur Bürstenspitze (15) hin ausgerichtet sind. 9. Mascarabürste (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Borstenbesatz (26) mehrere Bereiche, Sektoren oder Zonen (100, 102) aufweist, die in Umfangsrichtung des Borstenbesatzes (26) quer, insbesondere senkrecht, zur Drahtkernlängsachse (LD) oder in Umfangsrichtung des Borstenbesatzes (26) spiralförmig zur Drahtkernlängsachse (LD) oder in Längsrichtung des Borstenbesatzes (26) längs, insbesondere parallel, zur Drahtkernlängsachse (LD) verlaufend ausgerichtet sind, und die jeweils mindestens eine aus mehreren zueinander benachbarten und jeweils eine gleichartig ausgebildete Borstenspitze aufweisenden Borsten (la, lc) bestehende Borstenreihe (17, 17 λ) umfassen oder von einer solchen Borstenreihe (17, 17 λ) gebildet sind, und die jeweils in Umfangsrichtung und/oder in Längsrichtung des Borstenbesatzes benachbart zu einem/einer mehrere Borsten (lb) umfassenden Bereich oder Sektor oder Zone (101) angeordnet sind, dessen/deren Borsten (lb) eine demgegenüber unterschiedlich ausgebildete Borstenspitze aufweisen. 10. Mascarabürste (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Borstenbesatz (26) mehrere Bereiche, Sektoren oder Zonen aufweist, die in Umfangsrichtung des Borstenbesatzes (26) quer, insbesondere senkrecht, zur Drahtkernlängsachse (LD) oder in Umfangsrichtung des Borstenbesatzes (26) spiralförmig zur Drahtkernlängsachse (LD) oder in Längsrichtung des Borstenbesatzes (26) längs, insbesondere parallel, zur Drahtkernlängsachse (LD) verlaufend ausgerichtet sind, und die jeweils mindestens eine aus mehreren zueinander benachbarten Borsten (1) bestehende Borstenreihe umfassen, deren benachbarten Borsten (1) jeweils eine unterschiedlich ausgebildete Borstenspitze aufweisen. 11. Mascarabürste (18) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Bereiche, Sektoren oder Zonen (100, 101, 102) in Umfangsrichtung quer oder längs zur Drahtkernlängsachse (LD) einmal den Umfang oder einen Teilbereich des Umfangs des Borstenbesatzes (26) überstreichen . Mascarabürste (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Borstenbesatz (26) aus Borsten (la, lc, ld, le, lf) oder Filamenten (1λ) mit keilförmiger Anspitzung und aus weiteren Borsten (lb) oder Filamenten (1λ) ohne keilförmige Anspitzung besteht, wobei der Borstenbesatz (26) vorzugsweise so gestaltet ist, dass die Borsten (la, lc, ld, le, lf) oder Filamente (1λ) mit keilförmiger Anspitzung einen oder mehrere Sektor (en) (100, 102) des Borstensatzes (26) bilden und die weiteren Borsten (lb) oder Filamente (1λ) einen oder mehrere weitere (n) Sektor (en) (101) bilden, wobei der oder die Sektor (en) (100, 102) und der oder die weitere (n) Sektor (en) (101) vorzugsweis in Umfangsrichtung abwechselnd auf einander folgen. Mascarabürste (18) nach einem der Ansprüche 9 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen 1 bis 8 Sektoren (100, 102) und zwischen 1 bis 8 weitere Sektoren (101) vorhanden sind. Mascarabürste (18) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Borsten (la, lc, ld, le, lf) oder Filamente (1λ) mit keilförmiger Anspitzung in dem ansonsten aus weiteren Borsten (lb) oder Filamenten (1λ) bestehenden Borstenbesatz (26) so angeordnet sind, dass sie eine spiralförmig an der Umfangshüllfläche des Borstenbesatzes (26) verlaufende Bahn bilden. 15. Mascarabürste (18) nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren Borsten (lb) oder Filamente (1λ) aus dem gleichen Material bestehen, wie die Borsten (la, lc, ld, le, lf) oder Filamente (1λ) mit keilförmiger Anspitzung. Mascarabürste (18) nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Meißelflächen (4a) der Borsten (la, lc, ld, le, lf) oder Filamente (1λ) mit keilförmige Anspitzung, bei Vernachlässigung ihres Keilwinkels, senkrecht zum Verlauf der gedachten Längsachse der spiralförmigen Bahn ausgerichtet sind. 17. Mascarabürste (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für den Winkel ( ) , um den die vom Schräganschnitt (3) oder dem Doppelschräganschnitt (3*) gebildete Anschnittfläche (n) (4) gegenüber der Borstenlängsachse (L) geneigt ist/sind, die Beziehung ^ 55°, vorzugsweise ^ 35°, insbesondere < 20°, ist. 18. Mascarabürste (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Borsten (le) oder Filamente rohrförmig und innen hohl sowie in Richtung entlang ihrer Längsachse durchgehend geschlitzt ausgebildet sind. Mascarabürste (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser (9, D) kreisrund ausgebildeter Borsten (1, la, lb, lc, ld, lf) ) Ξ> 115 μιτι, vorzugsweise ^ 215 μιτι, und -S 320 μιη beträgt. 20. Mascarabürste (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der außenseitige Hüllkreis nicht-kreisrund ausgeführter Borsten (le) einen 3 y Hüllkreisdurchmesser (9*) besitzt, der > 100 μιη, vorzugsweise ^ 200 μιη, und -S 340 μιτι, insbesondere -S 320 μιη, ist. 21. Mascarabürste (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil der Borsten (1) durch Coextrusion aus einem ersten Kunststoffmaterial und einem demgegenüber unterschiedlichen zweiten Kunststoffmaterial hergestellt ist, wobei sich die beiden Kunststoffmaterialien bezüglich ihres Elastizitätsmoduls und/oder ihrer Shore- D-Härte unterscheiden und wobei das erste Kunststoffmaterial eine Shore-D-Härte -S 80 und/oder das zweite Kunststoffmaterial ein Elastizitätsmodul von > 1300 N/mm2 aufweist, und dass nach einem zur Herstellung einer jeweiligen Anschnittfläche (4) durchgeführten Beschleifen der aus jeweils einem dieser unterschiedlichen Kunststoffe bestehenden Bereiche Borstenkern (5) und Borstenmantel 6) mit ein und derselben Schleifscheibe im Bereich des Borstenkerns (5) und im Bereich des Borstenmantels (6) unterschiedliche Rauigkeiten entstehen, die jeweils eine Oberflächenrauigkeit (Rz) zwischen 0,2 μιη und 6,3 μιτι, insbesondere zwischen 2,9 μιη und 6,3 μιτι, aufweisen. |
Die Erfindung richtet sich auf eine Mascarabürste mit einer Seele aus mindestens zwei längs einer Drahtkernlängsachse miteinander verdrillten Drahtabschnitten und einem
Borstenbesatz aus von Filamenten gebildeten Borsten aus
Kunststoff, die jeweils zwischen den beiden Drahtabschnitten geklemmt gehalten werden und die an ihren freien Enden mit einer keilförmigen oder ohne eine keilförmige Borstenspitze ausgebildet sind.
Solche Applikatoren werden auch als Drahtkernapplikatoren bezeichnet . Diese Applikatoren erfreuen sich bis heute hoher
Wertschätzung, denn sie weisen nicht nur Anwendungsvorteile auf, sondern besitzen auch verschiedene Herstellungsvorteile, die sich mit den mit ihnen konkurrierenden, gespritzten
Applikatoren nicht erreichen lassen. So können z. B. auch kleine Serien recht effektiv gefertigt werden, da sich auf den vorhandenen Fertigungsanlagen im Regelfall sehr
unterschiedliche Drahtkernapplikatoren herstellen lassen, ohne dass erhebliche Summen in neue Werkzeuge für den einen speziellen Applikator investiert werden müssen, anders als bei spritzgegossenen Applikatoren.
Generell gilt auch für Drahtkernapplikatoren, dass sie insbesondere zwei Anforderungen erfüllen sollen: Ihr Borstenbesatz soll ein möglichst hohes
Massespeichervermögen aufweisen, damit der Applikator nur einmal oder nur wenige Male in den Kosmetikvorrat eingetaucht werden muss, um die Wimpern mit einer hinreichend voluminösen Schicht Mascaramasse zu umhüllen. Andererseits soll ihr Borstenbesatz ein möglichst gutes
Separationsvermögen aufweisen, d. h. die Fähigkeit, schräg übereinanderliegende Wimpern des Wimpernbogens voneinander zu trennen und weitgehend parallel auszurichten. Dies nicht zuletzt deshalb, weil den Wimpern durch die Mascaramasse nur dann das gewünschte Volumen verliehen werden kann, wenn sie jeweils einzeln rundum beschichtet werden und nicht schon zuvor büschelweise verklebt mit Mascaramasse getränkt werden. Generell gilt somit für Drahtkernapplikatoren, dass sie insbesondere hohe Anforderungen an das Massespeichervermögen bezüglich der mit ihnen aufzutragenden Substanz erfüllen müssen . Im vorliegenden Fall geht es allerdings nicht nur darum, das Massespeichervermögen soweit zu erhöhen, dass der Applikator beim Mascaraauftrag nicht allzu oft neu eingetaucht und wieder beladen werden muss. Es geht geht primär ergänzend auch darum, dafür Sorge zu tragen, dass eine Wimper in einem Auftragsdurchgang möglichst intensiv mit Mascaramasse benetzt wird, um auf diese Art und Weise die Wimpern auf Anhieb möglichst voluminös erscheinen zu lassen - ohne die Wimpern mehrfach beschichten zu müssen und dabei zu riskieren, dass die Separation leidet und benachbarte Wimpern auf Grund des mehrfachen Mascaraauftrags doch irgendwann miteinander verkleben .
Der Ansatzpunkt, um dies zu erreichen, liegt darin, den
Mascaraapplikator mit Borsten zu versehen, die, jede für sich, nach dem Eintauchen in den Mascaravorrat , einen
möglichst dicken Film aus Mascaramasse tragen.
Im Stand der Technik ist bereits durch das Patent US 6 311 359 vorgeschlagen worden, wie man Borsten für Malerpinsel und Malerbürsten für den Wand- und Deckenanstrich schafft, die, jede für sich, einen möglichst dicken Farbfilm tragen können. Zu diesem Zweck werden dem Kunststoffmaterial vor dem
Extrudieren des Fadens oder der Faser, aus dem die Filamente geschnitten werden, die später die Borsten bilden, Partikel (meist anorganischer Natur) hinzugefügt, die die Oberfläche der Filamente, die später als Borsten eingesetzt werden, erheblich aufrauen, da die Partikel jeweils über die sie unmittelbar umgebende Oberfläche hinausragen. Solche Borsten lassen sich anstatt für Malerpinsel und
Malerbürsten auch für Mascaraapplikatoren einsetzen.
Allerdings stellt sich bei der praktischen Umsetzung heraus, dass diese speziellen Borsten, die bei Verwendung in
Malerpinseln dem jeweiligen Pinsel ein überlegendes
Auftragsverhalten verleihen, beim Einbau in
Mascaraapplikatoren keine allzu großen Verbesserungen mit sich bringen.
Der Grund hierfür dürfte in der unterschiedlichen
Besatzdichte zu suchen sein und darüber hinaus vor allem darin liegen, dass der die Wiederabgabe der Farbe
herbeiführende Mechanismus bei einem Malerpinsel oder einer Malerbürste ein gänzlich anderer ist als bei einem
Mascaraapplikator . Ein Malerpinsel oder eine Malerbürste wird mit einiger Kraft gegen die mit der Farbe zu beschichtende Oberfläche gedrückt, was die Abgabe der an den Borsten anhaftenden, im Regelfall recht dünnflüssigen Farbe auslöst.
Bei einem Mascaraapplikator ist das anders. Die Borsten werden hier mitnichten unter Kraftaufwand gegen die Wimpern gepresst, vielmehr gleiten die Wimpern in die Zwischenräume zwischen den Borsten hinein und touchieren hierbei die
Borsten nur. Auf Grund dessen ist einleuchtend, warum es sein kann, dass die durch die Partikelbeimischung aufgerauten und daher mit einem besseren Massespeichervermögen ausgestatteten Borsten es nicht schaffen, bei Verwendung in einem Mascaraapplikator jene überlegene Wirkung zu entfalten, die sie bei
Malerpinseln und Malerbürsten zu entfalten vermögen.
In der DE 102 32 589 AI ist zur Verbesserung des
Kämmergebnisses einer Mascarabürste und damit des
Mascaraauftrags vorgeschlagen worden, die Borstenspitzen verjüngt im Querschnitt keilförmig auszubilden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, die bei einer Mascarabürste ein erhöhtes
Massespeichervermögen für die aufzutragende Mascaramasse bei gleichzeitig verbesserter Abgabe von gespeicherter
Mascaramasse an die Wimpern bereitstellt.
Bei einer Mascarabürste der eingangs näher bezeichneten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Borsten aus einem zu einer Faser extrudierten
Kunststoffmaterial gebildet sind, dem nach außen
hervorstehende Partikel zugesetzt sind und/oder das mit punktuellen Vertiefungen (Indentations) ausgerüstet ist, die die Borstenoberfläche aufrauen, wobei die an ihren freien Enden eine keilförmige Borstenspitze aufweisenden Borsten mindestens eine einen Keil ausbildende Anschnittfläche (4) umfassen, deren Oberflächenrauigkeit (Rz) zwischen 0,2 ym und 6,3 ym, insbesondere zwischen 2,9 ym und 6,3 ym, liegt.
Die auch Rautiefe genannte Oberflächenrauheit Rz ist gemäß DIN EN ISO 4287/4288 zu bestimmen.
Durch den Partikelzusatz oder die Ausbildung von punktuellen Vertiefungen oder Indentations in der Außenoberfläche einer r
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Borste sowie insbesondere von das Kämmen verbessernden keilförmigen Anschnittflächen mit der angegeben Rauigkeit Rz zwischen 0,2 ym und 6,3 ym, insbesondere zwischen 2,9 ym und 6,3 ym, wird das Mascaraaufnahmevermögen einer jeden und insbesondere einer jeden keilförmig schräg angeschnittenen Borste verbessert. Hierbei ist von besonderem Vorteil, dass die schräg verlaufenden Anschnittflächen aufgrund der
erfindungsgemäßen Rauigkeit ein gutes Mascaraaufnahmevermögen und damit auch ein entsprechend gutes Mascaraabgabevermögen an die während des Kämmvorganges daran zunächst
entlanggleitenden Wimpernhaare besitzen. Die Anschnittflächen sind insofern von besonderer Wichtigkeit als die Wimpern beim Schminkprozess zu Beginn der Schminkbewegung zuerst entlang dieser Fläche geführt werden und entlang gleiten.
In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, dass die
Oberflächenrauigkeit (Rz) durch Anschleifen der Borstenenden mittels einer Schleifscheibe hergestellt ist. Durch das Anschleifen werden die zunächst nach dem Extrudieren
zumindest teilweise noch unter einer dünnen Kunststoffhaut befindlichen Partikel freigelegt und dadurch werden die
Rauigkeit und damit einhergehend das Masseaufnahme- und
Massespeichervermögen für Mascaramasse verbessert.
Insbesondere kann durch entsprechende Auswahl der Rauigkeit der beim Schleifen verwendeten Schleifscheibe (n) die
gewünschte Rauigkeit der schrägen Anschnittfläche beeinflusst und festgelegt werden.
Auf diese Weise wird es auch möglich die Rauigkeit der
Anschnittflächen derart ausbilden, dass die
Oberflächenrauigkeit (Rz) der jeweiligen Anschnittfläche größer ist als die der die nach außen vorstehenden Partikel und/0dr punktuelle Vertiefungen (Indentations) aufweisenden ungestörten Borstenschaftoberfläche, was die Erfindung in Weiterbildung ebenfalls vorsieht. Die oben stehende Aufgabe wird also mit einer Mascarabürste mit einer Seele aus mindestens zwei miteinander verdrillten Drahtabschnitten und einem Borstenbesatz aus von Filamenten gebildeten Borsten gelöst. Die Filamente werden jeweils zwischen den beiden Drahtabschnitten geklemmt gehalten. Die erfindungsgemäße Bürste zeichnet sich dadurch aus, dass die Borsten aus einem Kunststoffmaterial bestehen, dem Partikel zugesetzt sind, die der Borstenoberfläche eine gesteigerte Oberflächenrauheit verleihen, vorzugsweise gemessen als Rz, verglichen mit der Oberflächenrauheit, die eine aus dem gleichen Material, aber ohne Partikelzusatz extrudierte
Borste aufweist. Das besondere Kennzeichen der
erfindungsgemäßen Bürste ist, dass ihr borstenbesatz Borsten aufweist, die an ihrem freien Ende eine keilförmige Spitze tragen anstatt einer im Wesentlichen senkrecht zur
Borstenlängsachse verlaufenden Stirnfläche.
Zweckmäßig ist es daher gemäß weiterer Ausgestaltung der Erfindung, dass die Gesamtheit an Borsten zum überwiegenden Teil eine keilförmige Spitze mit zumindest einer
Anschnittfläche aufweist.
Vorteilhafterweise weist dann ein Teil der Borsten eine durch einen Schräganschnitt gebildete keilförmige Spitze mit einer Anschnittfläche auf, was die Erfindung ebenfalls vorsieht.
Wie später noch näher erläutert wird, ermöglicht es die mindestens eine Keilfläche, mit der eine Borste
erfindungsgemäß ausgestattet sein kann, die Borste zu Beginn der Applikation so zwischen die Wimpern zu schieben, dass die jeweilige Wimper besser im Kontakt mit der Borste bleibt und zwar auch noch nach dem Abrutschen der Wimper von der die Keilfläche bildenden Anschnittfläche in den Bereich des Borstenschafts hinein. Hierdurch können der jeweilige Borstenschaft und die Anschnittflachen, die auf Grund ihrer erhöhten Rauheit einen dickeren Film aus Mascaramasse
gespeichert halten, mehr von dieser Mascaramasse an die
Wimper abgeben. Somit erfolgt eine bessere Beschichtung der Wimper. Das kommt nicht zuletzt dem zu erreichenden
Wimpernvolumen zu Gute.
Vorzugsweise wird die keilförmige Spitze der jeweiligen
Borste durch einen Schräganschnitt nach Art eines einfachen Keils gebildet, so dass eine erste Seite der betreffenden
Borste eine maximale Längenerstreckung (LMAX) aufweist und die ihr diametral gegenüberliegende zweite Seite eine minimale Längenerstreckung (L M IN) aufweist. Hierdurch lässt sich eine besonders lange und gegenüber der Borstenlängsachse flach abfallende Keilfläche erzeugen, die den erfindungsgemäß zu nutzenden Effekt begünstigt.
Für andere Anwendungsfälle kann die keilförmige Spitze durch einen Doppelschräganschnitt gebildet werden, der aus zwei aufeinander zulaufenden Flächen besteht, die sich am freien Ende der Borste schneiden, jedenfalls in ihrer gedachten Verlängerung. Auf diese Art und Weise kann die betreffende Borste beidseitig wirken und so gleich zwei Wimpern
beeinflussen, die sich von unterschiedlichen Seiten her gegen die Borste angelegt haben. Die Erfindung zeichnet sich in
Ausgestaltung daher auch dadurch aus, dass ein Teil Borsten eine durch einen Doppelschräganschnitt gebildete keilförmige Spitze aufweist, der zwei aufeinander zulaufende
Anschnittflächen umfasst, die sich oder deren gedachte
Verlängerungen sich am oder im Bereich des freien Endes einer jeweiligen Borste schneiden. Eine derart ausgestaltete Borste kann Wimpern nach beiden Seiten hin verdrängen und damit separieren. Anders als eine einfach nur schräg abgeschnittene Borste zeigt eine solche Borste keine störende
Vorzugsrichtung. Besonders günstig ist es, wenn die Anschnittflachen im
Wesentlichen in sich eben sind. Idealerweise sind zwei sich am gleichen Borstenende gegenüberliegende Anschnittflachen im Wesentlichen gleich groß.
Die Borsten können derart ausgerichtet sein, dass die eine oder die beiden an einer Borstenspitze gegenüberliegenden Anschnittflache (n) quer zur Drahtkernlängsachse angeordnet sind, wobei dann insbesondere die Borsten, die mit nur einer einseitigen Anschnittflache ausgestattet sind, derart
angeordnet und ausgerichtet sind, dass ein Teil der
jeweiligen Anschnittflachen mit Ausrichtung zur den
Borstenbesatz tragenden Bürstenspitze hin und ein Teil zum gegenüberliegenden Bürstenende hin ausgerichtet ist. Die Erfindung zeichnet sich in weiterer Ausgestaltung daher dadurch aus, dass die Anschnittflachen quer, insbesondere senkrecht, zur Drahtkernlängsachse (LD) ausgerichtet sind. Von Vorteil ist es hierbei weiterhin, wenn die
Anschnittflächen der Borsten mit einer Anschnittfläche teilweise in Richtung zum Bürstenende und teilweise zur
Bürstenspitze hin ausgerichtet sind. Im Rahmen dieses
bevorzugten Ausführungsbeispiels ist demnach vorgesehen, dass die durch den Schräganschnitt gebildete Anschnittfläche so ausgerichtet ist, dass man, wenn man entlang der
Drahtkernlängsachse (also bei einem Blick frontal auf das freie Ende des Drahtkerns oder bei einem Blick frontal auf das zum Befestigen am Stiel vorgesehene freie Ende des
Drahtkerns) schaut, frontal auf die Anschnittfläche blickt, während man nicht auf die Anschnittfläche schaut, wenn man in Umfangrichtung blickt. Das gilt vorzugsweise für alle Borsten des Besatzes.
Eine Mascarabürste kann mehrere an ihrer Borstenspitze unterschiedlich ausgebildete Borstenarten aufweisen. .
y
Beispielsweise kann ein Borstenbesatz in seiner Gesamtheit Borsten mit einer nicht angespitzten und nicht keilförmig ausgebildeten Spitze und Borsten mit einer keilförmig
ausgebildeten und zwei gegenüberliegenden Anschnittflachen aufweisenden Borstenspitze und Borsten mit einer keilförmig ausgebildeten, aber jeweils nur einseitig eine
Anschnittflache aufweisenden Borstenspitze, wobei die
Anschnittflachen in unterschiedliche Richtungen, einmal zum Borstenende hin und einmal zur Borstenspitze hin ausgerichtet sind, aufweisen. Es ist daher besonders zweckmäßig, wenn die einzelnen Borstenarten systematisch im Borstenbesatz
angeordnet und jeweils Bereichen, Zonen oder Sektoren des Borstenbesatzes zugeordnet sind. Die Erfindung zeichnet sich in Weiterbildung daher weiterhin dadurch aus, dass der
Borstenbesatz mehrere Bereiche, Sektoren oder Zonen aufweist, die in Umfangsrichtung des Borstenbesatzes quer, insbesondere senkrecht, zur Drahtkernlängsachse (LD) oder in
Umfangsrichtung des Borstenbesatzes spiralförmig zur
Drahtkernlängsachse (LD) oder in Längsrichtung des
Borstenbesatzes längs, insbesondere parallel, zur
Drahtkernlängsachse (LD) verlaufend ausgerichtet sind, und die jeweils mindestens eine aus mehreren zueinander
benachbarten und jeweils eine gleichartig ausgebildete
Borstenspitze aufweisenden Borsten bestehende Borstenreihe umfassen oder von einer solchen Borstenreihe gebildet sind, und die jeweils in Umfangsrichtung und/oder in Längsrichtung des Borstenbesatzes benachbart zu einem/einer mehrere
Borsten umfassenden Bereich oder Sektor oder Zone angeordnet sind, dessen/deren Borsten eine demgegenüber unterschiedlich ausgebildete Borstenspitze aufweisen.
Hierbei ist es aber auch möglich, dass der Borstenbesatz mehrere Bereiche, Sektoren oder Zonen aufweist, die in
Umfangsrichtung des Borstenbesatzes quer, insbesondere senkrecht, zur Drahtkernlängsachse (LD) oder in
Umfangsrichtung des Borstenbesatzes spiralförmig zur 1
Drahtkernlängsachse (LD) oder in Längsrichtung des
Borstenbesatzes längs, insbesondere parallel, zur
Drahtkernlängsachse (LD) verlaufend ausgerichtet sind, und die jeweils mindestens eine aus mehreren zueinander
benachbarten Borsten bestehende Borstenreihe umfassen, deren benachbarten Borsten jeweils eine unterschiedlich
ausgebildete Borstenspitze aufweisen.
Insgesamt können also beispielsweise von den vier vorstehend beschriebenen oder den in dieser Anmeldung insgesamt sechs beschriebenen Borstenarten alle vier oder sechs Borstenarten jeweils einzeln abwechselnd benachbart zueinander in einem Bereich oder einer Zone oder einem Sektor angeordnet sein und dadurch einen Bereich oder einer Zone oder einem Sektor ausbilden. Es ist aber auch möglich, dass in einem Bereich oder einer Zone oder einem Sektor jeweils nur eine Borstenart angeordnet ist und dann beispielsweise in Umfangsrichtung des Borstenbesatzes abwechselnd jeweils ein Bereich oder eine Zone oder ein Sektor mit jeweils einer anderen Borstenart aufeinander folgt. Vorzugsweise umfasst ein Bereich oder eine Zone oder ein Sektor mindestens zwei Borsten. Es sind
natürlich alle denkgesetzlich möglichen Kombinationen von Borstenarten und Bereichen, Zonen und Sektoren möglich.
Beispielsweise müssen nicht alle vier vorstehend genannten oder alle sechs insgesamt beschriebenen Borstenarten in jeder Zone oder jedem Bereich oder jedem Sektor vorkommen oder grundsätzlich in einem Borstenbesatz vorhanden sein.
Die Erstreckung einer Zone, eines Bereiches oder eines
Sektors kann unterschiedlich sein. In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung sieht die Erfindung daher vor, dass die
mehreren Bereiche, Sektoren oder Zonen in Umfangsrichtung quer oder längs zur Drahtkernlängsachse (LD) einmal den
Umfang oder einen Teilbereich des Umfangs des Borstenbesatzes überstreichen . Grundsätzlich kann es so sein, dass ein Bereich oder eine Zone oder ein Sektor eine Winkelstrecke überstreicht, die 1/8 bis 1/64 des Umfangs oder des Hüllkreises des Borstenbesatzes und damit eine Winkelerstreckung zwischen 5, 6° und
45°ausmacht.
Bezüglich der jeweils mit einer abgeschrägten Anschnittfläche ausgestatteten Borsten kann es zweckmäßig sein, jeweils abwechselnd einen Bereich oder einen Sektor oder eine Zone, bei welchem/welcher die Anschnittflächen aller Borsten in Richtung zur Bürstenspitze zeigend ausgerichtet sind, und einen Bereich oder einen Sektor oder eine Zone, bei
welchem/welcher die Anschnittflächen aller Borsten in
Richtung zum Bürstenende zeigend ausgerichtet sind,
vorzusehen. Dies lässt sich beispielsweise dadurch
herstellen, dass in einem ersten Schritt der Borstenbesatz zur Erzeugung der Anschnittflächen mit einer Schleifscheibe von der Bürstenspitze parallel und längs zur
Drahtkernlängsachse bis zum Bürstenende befahren, dann der Borstenbesatz bzw. die Mascarabürste um beispielsweise 1/8
Drehung, was einer 45°- Drehung entspricht, gedreht wird und die Schleifscheibe dann entgegengesetzt zum vorhergehenden Schritt in einem zweiten Schritt von vom Bürstenende parallel und längs zur Drahtkernlängsachse bis zur Bürstenspitze gefahren wird. Diese Schrittfolge wird so oft durchgeführt, bis der 360°-Umfang des Borstenbesatzes einmal komplett von der Schleifscheibe befahren und überstrichen worden ist.
Es kann weiterhin von Vorteil sein, wenn der Borstenbesatz aus Borsten oder Filamenten mit keilförmiger Anspitzung besteht und aus weiteren Borsten oder Filamenten ohne
keilförmige Anspitzung besteht, wobei der Borstenbesatz vorzugsweise so gestaltet ist, dass die Borsten oder
Filamente mit keilförmiger Anspitzung einen oder mehrere Sektor (en) des Borstensatzes bilden und die weiteren Borsten oder Filamente einen oder mehrere weitere (n) Sektor (en) bilden, wobei der oder die Sektor (en) und der oder die weitere (n) Sektor (en) vorzugsweise und idealerweise in
Umfangsrichtung abwechselnd auf einander folgen, was die Erfindung in Ausgestaltung auch vorsieht.
Zweckmäßig ist es gemäß weiterer Ausgestaltung der Erfindung, dass zwischen 1 bis 8 Sektoren und zwischen 1 bis 8 weitere Sektoren vorhanden sind.
Hierbei kann es weiterhin von Vorteil sein, dass die Borsten oder Filamente mit keilförmiger Anspitzung in dem ansonsten aus weiteren Borsten oder Filamenten bestehenden
Borstenbesatz so angeordnet sind, dass sie eine spiralförmig an der Umfangshüllfläche des Borstenbesatzes verlaufende Bahn bilden, was die Erfindung ebenfalls vorsieht.
Zweckmäßig kann es weiterhin sein, dass die weiteren Borsten oder Filamente aus dem gleichen Material bestehen, wie die Borsten oder Filamente mit keilförmiger Anspitzung.
Von Vorteil ist es auch hierbei, dass die Meißelflächen der Borsten oder Filamente mit keilförmiger Anspitzung, bei
Vernachlässigung ihres Keilwinkels, senkrecht zum Verlauf der gedachten Längsachse der spiralförmigen Bahn ausgerichtet sind .
Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Winkel ( ) , um den die vom Schräganschnitt oder vom Doppelschräganschnitt gebildete Anschnittfläche (n) gegenüber der Borstenlängsachse geneigt ist bzw. sind, die Beziehung -S 55° und idealerweise sogar -S 35° einhält. Hierdurch ergibt sich jeweils eine besonders lange, gut nutzbare, weil nur flach gegenüber der
Borstenlängsachse abfallende Anschnittfläche . Als ganz ideal hat sich das Einhalten der Beziehung -S 20° erwiesen. 1
Vorzugsweise geht das mit einem sog. Doppelanschliff einher, d. h. ein und dieselbe Anschnittflache wird ein erstes und anschließend, in einem separaten Arbeitsgang, noch ein zweites Mal angeschliffen, wodurch ein derart steiler Winkel erreicht werden kann. Die Erfindung zeichnet sich daher weiterhin dadurch aus, dass für den Winkel, um den die vom Schräganschnitt oder dem Doppelschräganschnitt gebildete Anschnittfläche (n) gegenüber der Borstenlängsachse geneigt ist/sind, die Beziehung -S 55°, vorzugsweise -S 35°, insbesondere -S 20°, ist.
Die die Borsten bildenden Filamente können einen nicht-runden Querschnitt und vorzugsweise einen mehreckigen bzw. einen Vierkant-Querschnitt aufweisen.
Überraschenderweise hat es sich als besonders günstig
herausgestellt, die Borsten oder Filamente rohrförmig, innen hohl auszubilden, vorzugsweise auf ganzer Länge (vor dem Verdrillen) . Hierdurch ergibt sich ein besonders günstiger, synergistischer Effekt, gerade dann, wenn der Schräganschnitt durch Anschleifen der Borsten hergestellt wird. Ist die Borste innen hohl, kann sie mit ihrem Hohlraum Mascaramasse speichern, die im Zuge der Applikation über die Mündung des Hohlraums nach außen abgegeben wird, der mitten im Zentrum der Anschnittfläche liegt. Somit werden die Wimpern bei ihrem Entlanggleiten auf der Anschnittfläche schon vorbeschichtet, was den Mascaraauftrag insgesamt weiter verbessert. Ein wesentlicher Punkt hierbei ist, dass der Schräganschnitt bzw. die dadurch entstehende Keilfläche die Mündung der
innenhohlen Borste signifikant größer werden lässt und damit einen größeren Bereich schafft, in dem Mascaramasse so gespeichert werden kann, dass sie bei der Applikation sofort zur Abgabe zur Verfügung steht und dass über die größere Mündungsfläche auch etwas tiefer im Borsteninneren
gespeicherte Mascaramasse leichter wieder abgegeben werden kann. Zudem bildet die durch den Schräganschnitt entstehende Anschnittfläche der Borsten einen großen Auflagebereich, den die einzelne Wimper geraume Zeit entlanggleiten kann, bevor sie von der Stirnseite der Borste abrutscht und sich zwischen benachbarte Borsten legt. Die Wimper hat währenddessen reichlich Gelegenheit, mit Mascaramasse benetzt zu werden. Auf einer kleinflächigen, im Wesentlichen senkrecht zur
Borstenlängsachse verlaufenden Stirnseite einer hohlen Borste vermag die einzelne Wimper nur wesentlich kürzer zu
verweilen, bevor sie in die Borstenzwischenräume abrutscht.
Die Erfindung sieht in weiterer Ausgestaltung daher auch vor, dass die Borsten oder Filamente rohrförmig und innen hohl sowie in Richtung entlang ihrer Längsachse durchgehend geschlitzt ausgebildet sind. Es ist günstig, die Borsten oder Filamente in Richtung entlang ihrer Längsachse durchgehend geschlitzt auszubilden. Die Borsten oder Filamente werden auf diese Art und Weise in sich etwas instabiler, bzw. ihre
Stabilität kann besser gesteuert werden, so dass sich die Borsten bei der Applikation stärker derart verformen, dass in ihrem Hohlraum gespeicherte Mascaramasse über dessen Mündung im Bereich des Schräganschnitts ausgegeben wird.
Vorzugsweise beträgt der Außendurchmesser kreisrund
ausgeführter Borsten 1 > 115 μιη und besser noch > 215 μιη. In der überwiegenden Zahl der Fälle beträgt der
Außendurchmesser der bei der Erfindung verwendeten, kreisrund ausgeführten Borsten 1 < 320 μιη. Die Erfindung zeichnet sich in Ausgestaltung daher auch dadurch aus, dass der
Außendurchmesser kreisrund ausgebildeter Borsten > 115 μιτι, vorzugsweise ^ 215 μιτι, und -S 320 μιη beträgt.
Wo die Borsten nicht-kreisrund sind, gilt, dass der
außenseitige Hüllkreis von im Querschnitt nicht-kreisrund ausgeführten Borsten einen Hüllkreisdurchmesser besitzt, der ^ 100 μιη und besser noch > 200 μιη ist. In der überwiegenden , r
15
Zahl der Fälle beträgt der außenseitige Hüllkreis der bei der Erfindung verwendeten, im Querschnitt nicht-kreisrund
ausgeführten Borsten < 340 μιη und besser noch < 320 μιη. Die Erfindung zeichnet sich schließlich auch noch dadurch aus, dass der außenseitige Hüllkreis nicht-kreisrund ausgeführter Borsten einen Hüllkreisdurchmesser besitzt, der > 100 μιτι, vorzugsweise ^ 200 μιτι, und -S 340 μιη, insbesondere -S 320 μιη, ist. Als Hüllkreis ist hier derjenige Kreis zu verstehen, in den der jeweilige Querschnitt der Borste bestmöglich passend eingeschrieben werden kann.
Sowohl der Außendurchmesser der Borsten als auch der
Hüllkreisdurchmesser sind -S 340 μιτι, insbesondere -S 320 μιτι, ausgebildet, weil die Borsten andernfalls so grob werden, dass ihr Vermögen, die Wimpern zu separieren, zu weit
eingeschränkt wird.
Dort, wo die Borsten hohl sind, kann die senkrecht zur
Außenoberfläche gemessene Wandstärke der verwendeten Borsten 1 zwischen 15 μιη und 100 μιη betragen. Die Wandstärke der Borsten bzw. ihres Borstenmantels, der den Hohlraum im
Inneren der Borste umgrenzt, ist jeweils so gewählt, dass die hohle Borste unter dem Einfluss der bei der Applikation typischerweise auftretenden Kräfte hinreichend starke
Verformungen erfährt, um die in ihrem Inneren gespeicherte Masse nach außen zu drücken.
Als besonders günstig hat es sich erwiesen, wenn die Ecken der radial auswärtigen Borstenspitzen verrundet sind.
Alternativ, aber nicht bevorzugt, oder ergänzend kann der das Masseaufnahmevermögen verbessernde Effekt auch durch sog. Indentations, d.h. punktuelle Vertiefungen, statt durch über die Oberfläche lokal herausragende Partikel erreicht werden, d. h. durch eine Vielzahl von örtlichen Vertiefungen in der , r
16
Borstenoberfläche, die (mikroskopisch oder stark vergrößert gesehen die Borstenoberfläche nach Art eines Knäckebrots profilieren und dadurch aufnahmefähiger machen) .
Vorteilhafterweise beträgt die Anzahl der über eine jeweilige Borste hinweg verteilten Indentations oder punktuellen
Vertiefungen oder Eindrücken mehr als 200.
Weiterer Optimierungsbedarf kann insbesondere dann bestehen, wenn der Drahtkernapplikator einen besonders dichten
Borstenbesatz zeigt. Dabei ist dann vom Grundsatz her klar, dass das Separationsvermögen der Borsten dadurch weiter gesteigert werden kann, dass die Borsten aus einem möglichst harten Material hergestellt werden, welches der Borste bei gleichem Durchmesser eine höhere Steifigkeit bzw.
Knickfestigkeit verleiht und daher zwei positive Effekte bewirkt. Eine steife Borste kann von Haus aus besser zwischen übereinanderliegende Wimpern des Wimpernbogens eindringen. Eine steife Borste zeigt zudem eine wesentlich geringere Tendenz, der Schleifscheibe auszuweichen und bietet daher die Möglichkeit eines stärkeren Spitzenanschliffs als eine weichere Borste. Beim Versuch, harte Materialien und
insbesondere harte Kunststoffmaterialien zu verwenden, zeigt sich allerdings das Problem, dass beim Anschliff die Güte der außenliegenden Kante der angeschliffenen Fläche nachlassen kann. Es kann das Problem auftreten, dass die Kante nicht mehr eine saubere, durchgehende Linie bildet, sondern ggf. eine zackige Kontur zeigt, was das Abgleiten der Wimpern entlang der Kante behindern kann. Um dies zu vermeiden, kann vorgesehen sein, dass die Borsten aus zwei unterschiedlichen Kunststoffen bestehen einen Borstenmantel aus einem ersten, weicheren Material und einen mit dem Borstenmantel
verbundenen Borstenkern aus einem zweiten, härteren Material aufweisen .
Da für das möglichst effiziente Separieren von Wimpern möglichst harte und gleichzeitig schlanke Borsten von Vorteil sind, hätte es an sich nahe gelegen, den Mantel des Filaments bzw. den Mantel der Borsten aus dem härteren Material
herzustellen und nicht den Kern. Dies deshalb, weil die radial auswärtigen Bereiche eines Zylinders bekanntlich um ein Vielfaches mehr zur Biegesteifigkeit beitragen als der nahe der neutralen Faser liegende Zentral- bzw. Kernbereich eines Zylinders. Indes hat sich gezeigt, dass auch der Kern dem Filament bzw. den durch das Filament gebildeten Borsten eine größere Biegesteifigkeit verleiht und zwar auch gerade dann noch, wenn die Borstenenden großzügig angeschliffen werden und dabei im Anschliffbereich den überwiegenden Teil ihres ursprünglichen Mantels verlieren. Der auch beim
Anschleifen zu einem guten Teil erhalten bleibende harte Kern vereinfacht das möglichst flache Anspitzen der freien
Borstenenden durch Anschleifen derselben, denn er verhindert, dass die Borsten der Schleifscheibe allzu leicht ausweichen können und daher nicht intensiv genug mit der Schleifscheibe in Kontakt kommen, um effizient und vor allem über eine beträchtliche Länge hinweg angeschliffen zu werden. Somit macht es die beschriebene Ausgestaltung der Borsten
wesentlich einfacher, das jeweilige Borstenende mit einem möglichst flachen Keilwinkel und mindestens einer möglichst langen Keilfläche zu versehen.
Andererseits verhält sich der durch den harten Kern gestützte weiche Mantel beim Anschleifen ausgesprochen gutmütig und bildet überraschenderweise eine wohldefinierte Außenkante aus, frei von Ausfransungen und/oder Ausbrüchen, d. h.
Unregelmäßigkeiten, an denen sich die einzelnen Wimpern beim Eindringen des angespitzten Borstenendes in den Wimpernbesatz verhaken könnten, was das Separationsergebnis negativ
beeinflussen könnte.
Es kann vorteilhaft sein, wenn der überwiegende Teil der Filamente oder Borsten des Borstenbesatzes aus einem solchen Materialmix und Aufbau besteht. So kann sich z. B. unter den . 0
1 o
den Borstenbesatz oder Bürstenbesatz bildenden Filamenten beispielsweise auch eine gewisse, oft eine Minderheit bildende Anzahl von Filamenten, z. B. dünneren Filamenten, befinden, die jeweils nur aus einem einzigen Material bestehen. Vorzugsweise sind das Filamente, die durchgehend aus dem auch für die angeschliffenen Filamente verwendeten weicheren Material bestehen.
Es kann vorgesehen sein, dass mindestens 75 % aller Filamente und idealerweise sogar alle für einen Mascaraapplikator zum
Einsatz kommenden Filamente aus dem beanspruchten Materialmix bestehen .
Das erste und vorzugsweise auch das zweite Material kann ein Kunststoff sein, idealerweise ein thermoplastischer
Kunststoff .
Die beiden Kunststoffe können durch Coextrusion fest
miteinander verbunden sein und die Filamente können
Teilstücke eines endlos coextrudierten Fadens oder mehrerer endlos coextrudierter Fäden sein. Die Coextrusion ist dann dabei nicht einfach nur irgendein beliebiges, austauschbares Verfahren, sondern prägt dem endlosen Faden und damit auch den aus ihm geschnittenen Filamenten und den wiederum daraus gebildeten Borsten seine besondere Mikrostruktur auf. Diese Mikrostruktur zeichnet sich einerseits dadurch aus, dass die beiden unterschiedlichen Kunststoffmaterialien besonders innig miteinander verklebt oder verschweißt oder verschmolzen sind und andererseits dadurch, dass ihre
Kunststoffmolekülketten eine signifikante Orientierung in Richtung der Längsachse aufweisen, die später die
Borstenlängsachse bildet.
Zu bevorzugen ist als das zweites Material, ein solches, das einen Elastizitätsmodul (E-Modul) von zumindest ^ 1300 N/mm 2 n besitzt. Deutlich besser ist, wenn das zweite Material mindestens einen E-Modul von > 1700 N/mm 2 besitzt. Für die meisten Anwendungsfälle ist es ratsam, wenn der E-Modul des zweiten Materials 2700 N/mm 2 nicht übersteigt.
Es kann günstig sein, als erstes Material Polyamid 6.12 in den Borstenkern einzubauen. Hierbei kann das erste Material eine Shore-D-Härte -S 80 aufweist. Das Verfahren für die Messung der Shore-Härte D ist genormt, die maßgeblichen Normen sind die Normen DIN EN ISO 868 und DIN ISO 7619-1.
Bei einem aus zwei unterschiedlichen, die vorstehenden
Kenngrößen aufweisenden Kunststoffen coextrudierten Filament oder coextrudierter Borsten stellt sich zudem der Vorteil ein, dass sich beim Schleifen der Anschnittflachen mit ein und derselben Schleifscheibe unterschiedliche Rauigkeiten im genannten Rautiefenbereich an der Mantel- und der
Kernkomponente der coextrudierten Borsten aufgrund der unterschiedlichen E-Module ergeben, wobei aber diese
unterschiedlichen Rautiefen weiterhin die beiden wichtigsten Funktionen einer Borste, nämlich das Separieren und Kämmen der Wimpern und das gleichzeitige Benetzen der Wimpern während einer Applikationsbewegung erfüllen. Weitere Wirkungsweisen, Vorteile und
Ausgestaltungsmöglichkeiten sind der nachfolgenden
Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele anhand der Figuren zu entnehmen. Die Erfindung ist nachstehend anhand einer Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Diese zeigt in
Fig. 1 eine erfindungsgemäß ausgestaltete Borste in
Draufsicht auf ihren (einfachen) Schräganschnitt, Fig. 2 die Borste gem. Fig. 1 in Seitenansicht, Fig. 3 die Borste gem. Fig. 2 kurz nach dem
Eindringen in den Wimpernbesatz, Fig. 4 die Borste gem. Fig. 2 kurz bevor die Wimper von der Anschnittflache aus den Borstenstamm erreicht,
Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Borste, deren Borstenspitze einen
Doppelschräganschnitt aufweist,
Fig. 6 ein drittes Ausführungsbeispiel einer Borste, die hohl ausgeführt und mit einem Längsschlitz versehen ist,
Fig. 7 eine senkrecht zur Borstenlängsachse
ausgeführte Schnittdarstellung im Bereich des Borstenschafts unterhalb des Schräganschnitts bei dem Ausführungsbeispiel gem. Fig. 6,
Fig. 8 eine alternative ausführungsform eines
Schräganschnitts ,
Fig. 9 eineerfindungsgemäß ausgerüstete
Mascarabürste,
Fig. 10 in einem Teilausschnitt eines Querschnitts
durch den Borstenbesatz in Blickrichtung auf die Bürstenspitze eine Borstenanordnung mit wechselweise angespitzten und nicht
angespitzten Borsten,
Fig. 11 eine Ausschnittvergrößerung aus Fig. 10 und in Fig. 12 einen Ausschnitt der in den Fig. 10 und 11 dargestellten Borstenvariante frontal von vorne gesehen.
Die in der Fig. 9 mit ihrem vorderen, die Bürstenspitze 15 umfassenden Bereich dargestellte, insgesamt mit 18
bezeichnete Mascarabürste wird dadurch hergestellt, dass zwischen mindestens einer Drahtklammer 11 mit zwei geraden Drahtabschnitten 12, 13 eine Vielzahl von zunächst meist geraden Filamenten 1 λ eingelegt wird. Als Filament l x im Sinne der Erfindung bezeichnet man vorzugsweise einen Abschnitt einer endlos extrudierten Faser. Die Filamente 1 λ werden im Regelfall so zwischen die Drahtabschnitte 12, 13 der
Drahtklammer 11 eingelegt, dass sie beidseitig der
Drahtklammer 11 bzw. ihrer Drahtabschnitte 12, 13 im
Wesentlichen (bevorzugt maximal +/- 10%) gleich weit
hervorstehen .
Die Drahtabschnitte 12, 13 werden dann miteinander verdrillt, wodurch sich die Filamente 1 λ verteilen und schließlich fest zwischen den Drahtabschnitten 12, 13 eingeklemmt werden.
Jedes Filament 1 λ bildet i. d. R. dann zwei Borsten 1 aus. Insoweit werden im Rahmen dieser Beschreibung lediglich „unterschiedliche Seiten ein und derselben Medaille"
angesprochen, wenn einmal der Begriff „Filament" und ein andermal der Begriff „Borste" verwendet wird.
Nach dem Verdrillen wird die Bürstenkontur, d.h. der den Borstenbesatz 26 der Mascarabürste 18 umgebende Hüllmantel, mit einem Fräser und Gegenmesser, während die Bürste 18 rotiert, so geschnitten, dass die Vielzahl der radial
abstehenden Borsten 1 genau nach Zeichnung einem vorgegebenen Bürstenkörper entsprechen. Sodann erfolgt in einem nächsten Schritt die erfindungsgemäße Anschrägung der Borsten,
insbesondere durch Beschleifen. Fig. 1 und 2 zeigen die Einzelheiten eines
Ausführungsbeispiels einer schräg angeschnittenen Borste la, lc. Man kann die Partikel 19 erkennen, die der Kunststoffmasse zugesetzt worden sind, die zu dem Faden bzw. der Faser extrudiert wird, aus dem die die Borsten 1, la, lc bildenden Filamente 1 λ geschnitten werden. Welche Partikel 19 verwendet werden können und wie die Zubereitung einer entsprechenden Kunststoffmasse funktioniert, aus der dann solche, später zu Filamenten 1 λ zurechtzuschneidenden Fäden extrudiert werden können, ist in dem US-Patent US 6 311 359 beschrieben, dessen Offenbarungsgehalt durch Verweisung zum Gegenstand dieser Anmeldung gemacht wird. Insbesondere für die dort als geeignetes Material zur Herstellung der Partikel
beschriebenen Stoffe wird auch im Rahmen dieser Anmeldung Schutz beansprucht.
Die Partikel 19 sind im oberflächennahen Bereich nur
teilweise in die das Filament 1 λ bildende Kunststoffmatrix eingebettet und ragen teilweise nach außen über die sie umgebende Oberfläche 20 hinaus. Sie schaffen also eine deutlich erhöhte Oberflächenrauheit. Die Oberfläche 20 ist für die Mascaramasse besser benetzbar, im weitesten Sinne.
Durch die auf diese Art und Weise erhöhte Rauheit findet die Mascaramasse wesentlich besseren Halt an der Oberfläche 20 des Borstenschafts 2, so dass nach dem Abstreifen ein
dickerer Film Mascaramasse an der Oberfläche 20 des
Borstenschafts 2 haften bleibt als an der nahezu völlig glatten Oberfläche des Borstenschafts einer Borste, die aus einer Kunststoffmasse extrudiert wurde, der keine Partikel zugesetzt worden sind. 2
Wie man gut erkennen kann, besitzt die Borste 1, la, lc an ihrem freien Ende einen Schräganschnitt 3, der hier eine Anschnittfläche 4 ausbildet, die einen Keil formt, worauf an späterer Stelle noch im Einzelnen eingegangen wird.
Bei einem solchen Schräganschnitt 3 ist die Anschnittfläche 4 vorzugsweise so ausgerichtet, dass man, wenn man entlang der Drahtkernlängsachse LD schaut, frontal auf die
Anschnittfläche 4 blickt, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, während man nicht oder nicht nennenswert auf die
Anschnittfläche 4 schaut, wenn man in Umfangrichtung schaut, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Hierbei ist es allerdings so, dass ein Teil der Anschnittflächen 4 in Richtung zur Bürstenspitze 15 hin, nämlich die in den Borsten lc
ausgebildeten Anschnittflächen 4, und ein Teil der
Anschnittflächen 4 zum Bürstenende 16 hin, nämlich die in den Borsten la ausgebildeten Anschnittflächen 4, ausgerichtet angeordnet sind. Der für die Erfindung entscheidende Gesichtspunkt ist die überraschende synergistische Zusammenwirkung zwischen dem durch den Schräganschnitt 3 gebildeten Keil und dem
Borstenschaft 2, die auf Grund ihrer erhöhten Rauheit einen besonders dicken Film aus Mascaramasse speichern können.
Der mit der Erfindung erreichte Effekt, soweit er bisher im Einzelnen nachvollziehbar ist, lässt sich am besten anhand der Fig. 3 erläutern. Der erfindungsgemäß mit den Borsten 1, la - lf besetzte
Applikator, d.h. die Mascarabürste 18, wird im Regelfall so an den Wimpernbogen herangeführt, dass die Borsten 1, la - lf in eine Richtung bewegt werden, die in etwa senkrecht zu den „Längsachsen" der Wimpern W verläuft, vgl. Fig. 3, wo die Richtung, in der sich die Borste 1, la - lf in etwa bewegt, durch einen ersten, vertikalen Pfeil 21 veranschaulicht wird. Der Schräganschnitt 3 bildet mit dem verbleibenden Material bei den schräg angeschnittenen Borsten la, lc - lf eine Art „Keil" aus, der sich zwischen benachbarte Wimpern schiebt und jedenfalls die Wimper W, die auf der von dem Schräganschnitt 3 gebildeten Anschnittfläche 4 zu liegen kommt, immer mehr zur Seite drängt, je tiefer der „Keil" zwischen die Wimpern eingeschoben wird. Die Richtung, in der die Wimper W beiseite gedrängt wird, ist in Fig. 3 durch einen zweiten,
horizontalen Pfeil 22 veranschaulicht.
Die Wimper W setzt dem Beiseitegedrängtwerden zunehmenden Widerstand entgegen, indem sie tendenziell in ihre
ursprüngliche Lage zurück zu federn versucht. Dadurch legt sie sich mit einer gewissen „Vorspannung" gegen die
Anschnittfläche 4 an, wodurch ein permanenter Kontakt
zwischen der Wimper W und der Anschnittfläche 4
sichergestellt wird. Der entscheidende Punkt ist nun der, dass zwar nicht in allen, aber in vielen Fällen die besagte „Vorspannung" zwischen der Wimper W und der Borste 1, la, lc - lf über den Moment hinaus erhalten bleibt, in dem die Wimper W das einwärtige Ende 23 der Anschnittfläche 4 erreicht hat und nun die Oberfläche 20 des Borstenschafts 2 entlang tiefer in den Zwischenraum zwischen die Borsten des Borstenbesatzes
hineinrutscht, vgl. Fig. 4. Die Wimper W löst sich also nicht von der Borste 1, die sie beiseite gedrückt hat, um mehr oder minder „frei" in den Zwischenraum zwischen benachbarten
Borsten hineinzufallen oder „hineinzuschnappen". Stattdessen gleitet sie weiter den Borstenschaft 2 entlang, an dem auf Grund seiner erhöhten Rauheit ein dickerer Mascara-Film haftet. Dadurch wird die Wimper W im Zuge ihres den
Borstenschaft 2 Entlanggleitens besonders gut mit der
Mascaramasse beschichtet. Durch diese überraschend einfache Maßnahme wird das bisher bestehende Problem gelöst, dass die von dem Malerpinsel her bekannte Borste mit ihrer erhöhten Oberflächenrauheit zwar auch bei Verwendung als Borste für einen Mascaraapplikator ein signifikant höheres Speichervermögen zeigt, aber die gespeicherte Masse nur schlecht wieder abgeben kann, weil der Borstenbesatz bei einem Mascaraapplikator oder einer
Mascarabürste 18, anders als bei einem Malerpinsel, nicht an dem Ort, an dem der Farbauftrag erfolgen soll,
„ausgequetscht" wird.
Nachdem damit das Wirkprinzip veranschaulicht wurde, das die Erfindung nutzbar machen soll, ist nun noch auf die
Einzelheiten der Borstengestaltung einzugehen.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispiel besitzt die Borste 1, la, lc einen kreisrunden Querschnitt. An ihrem radial auswärtigen, zur Drahtkernlängsachse distalen freien Ende besitzt die Borste 1, la, lc einen Schräganschnitt 3 nach Art eines einfachen Keils. Das bedeutet, dass eine erste Seite der betreffenden Borste 1, la, lc, in Richtung entlang der Borstenlängsachse L gesehen, eine maximale Längenerstreckung LMAX aufweist und die ihr diametral gegenüberliegende zweite Seite eine minimale Längenstreckung L M IN aufweist. Eine Seite bzw. ein Streifen der Oberfläche 20 der Borste 1, la, lc ist also länger als die ihr diametral gegenüberliegende Seite bzw. ein diametral gegenüberliegender Streifen der Oberfläche 20, vgl. Fig. 2.
Dabei ist die Borste 1, la, lc in jedem Fall nicht nur „ein wenig" schräg angeschnitten, sondern zeigt einen deutlich erkennbaren Schräganschnitt 3. Vorzugsweise gilt für den Winkel, um den die vom Schräganschnitt 3 gebildete
Anschnittfläche 4 gegenüber der Borstenlängsachse L geneigt R
26
ist, die Beziehung -S 55° und idealerweise sogar -S 35°. Auf diese Art und Weise wird sichergestellt, dass die
Anschnittflache 4 groß genug ist, um den mit der Erfindung bezweckten Effekt zu erreichen, vgl. nochmals Fig. 2.
Insbesondere durch Doppelanschliff, wie bereits oben
erläutert, bei welchem wie in Fig. 5 dargestellt ist, zwei gegenüberliegend zueinander ausgebildete Anschnittflächen 4 entstehen, können auch Borsten 1, ld mit -S 20° hergestellt werden .
Nicht zuletzt hierdurch ergibt sich eine sehr ausgeprägte Anschnittfläche 4, die vorzugsweise so lang ist, dass sie sich mindestens über 1/10, besser noch über mindestens 1/6 der Gesamtlänge einer Borste 1, la - lf hinweg erstreckt. Etwas anders ausgedrückt kann man sagen, dass es für viele
Anwendungsfälle besonders günstig ist, die folgende Beziehung einzuhalten :
LMAX - LMIN + ^-facher Filamentdurchmesser oder
Borstendurchmesser 9, D bis L M IN + 2-facher
Filamentdurchmesser oder Borstendurchmesser 9, D. Mit dem besagten, zusätzlichen Anschliff lässt sich das noch steigern bis zu LMAX - L M IN + 4-facher Filamentdurchmesser oder
Borstendurchmesser 9, D - so, wie das bei der insoweit nicht maßstäblich gezeichneten Figur 2 anhand der dort bemaßten Anschnittflächenlänge AFL zu erkennen ist.
Auf diese Art und Weise wird sichergestellt, dass die
jeweilige Anschnittfläche 4 groß genug ist, um den mit der Erfindung bezweckten Effekt zu erreichen.
Der von der Erfindung für die Verbesserung des Kontakts zwischen den Wimpern und dem jeweiligen Borstenschaft 2 genutzte Effekt kann allerdings nicht nur mit Hilfe eines einfachen Schräganschnitts 3 erreicht werden, auch wenn ein solcher auf Grund seiner besonders langen Keilfläche bevorzugt ist.
Zumindest in den unproblematischeren Fällen kann auch ein Doppelschräganschnitt 3* zum Einsatz kommen, wie ihn die Fig. 5 zeigt. Ein solcher Doppelschräganschnitt 3* wird aus zwei aufeinander zulaufenden Anschnittflächen 4 gebildet, die oder deren gedachte Verlängerungen sich am freien Ende der Borste 1, ld schneiden und dort eine Art „Meißelschneide" 4a
ausbilden, d. h. eine im Regelfall im Wesentlichen - bis auf Toleranzabweichungen - gerade Kante 24 ausbilden, die das äußerte Ende der Borste ld darstellt. Ein solcher
Doppelschräganschnitt 3* verleiht also dem freien Ende einer Borste 1, ld ein meißel- oder dachartiges Aussehen. Ansonsten entspricht eine solche Borste ld körperlich und in ihrer Wirkungsweise dem von den Figuren 1 und 2 beschriebenen Ausführungsbeispiel, so dass das dort Gesagte auch für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 gilt. Das gilt insbesondere auch für den Winkel , um den die beiden Anschnittflächen 4 gegenüber der Borstenlängsachse L geneigt sind.
Anzumerken ist noch, dass die Fig. 1 und 2 ein optionales Ausführungsbeispiel zeigen, dessen Anschnittfläche 4 im
Wesentlichen plan, d. h. in sich eben ist. Eine andere, für bestimmte Anwendungsfälle ggf. bevorzugte Ausführungsform ist in der Fig. 8 figürlich dargestellt, die überdies eine aus zwei unterschiedlichen Kunststoffmaterialien hergestellte Borste lf zeigt. Die Anschnittfläche 4 dieser Borste lf ist etwa nach Art eines Taschenuhrglases in zwei aufeinander senkrechten Richtungen konvex gekrümmt. Versuche haben überraschenderweise ergeben, dass eine solche konvexe
Krümmung die Abgabe der gespeicherten Mascaramasse und die Benetzung der vorbeigleitenden Wimpern nochmals deutlich verbessert . . 0
2 ö
Zur Klarstellung sei gesagt, dass die Begriffe „Schräganschnitt" oder „Doppelschräganschnitt" im Sinne der Erfindung nicht so zu verstehen sind, dass die Keilfläche (n) durch einen Schneidvorgang, d. h. ein „schräges Abschneiden" des Filaments entstanden sein muss bzw. müssen. Jede Keilfläche kann vielmehr auch durch ein entsprechendes Anschleifen des Borstenendes entstanden sein, was sogar die bevorzugte Herstellungsart ist. Stellt man den Schräganschnitt 3 oder den
Doppelschräganschnitt 3* durch Anschleifen her, dann führt dies dazu, dass im Bereich der Anschnittflächen 4 die in die Kunststoffmasse eingebetteten Partikel 19 von ihrer nach dem Extrudieren vorhandenen, äußeren dünnen Kunststoffhülle befreit und ggf. auch aus der Kunststoffmasse herausgerissen werden, so dass punktuelle Vertiefungen oder Indentations entstehen. Das bedeutet, dass die jeweilige Anschnittfläche 4 selbst eine ausgezeichnete Oberflächenrauigkeit ( z) aufweist, die zwischen 0,2 ym und 6,3 ym, insbesondere zwischen 2,9 ym und 6,3 ym, liegt, und die ausreichend Mascaramasse, ggf. sogar relativ, d.h. pro Fläche, mehr als der auf Grund der Partikel raue Borstenschaft 2, speichern kann . Um eine darüberhinaus weitere Verbesserung zu erreichen, sind grundsätzlich zwei jeweils optional zu verwirklichende Maßnahmen denkbar.
Zum einen kann es zweckmäßig sein, bei der Herstellung des Schräganschnitts 3 oder des Doppelschräganschnitts 3* eine Schleifscheibe mit einer Körnung auszuwählen, die so beschaffen ist, dass die Oberflächenrauheit der jeweiligen, durch das Schleifen (das ja von Haus aus eigentlich eine feine Oberflächenbearbeitung darstellt) enstehenden Anschnittfläche 4 größer ist als die der ungestörten .
z y
Borstenschaftoberflache 20, die jeweils die nach außen hervorstehenden Partikel 19 umgibt.
Zum anderen kann es zweckmäßig sein, gerade die mit den Partikeln 19 versehenen Borsten 1 als rohrartige, innen hohle, vorzugsweise der Länge nach geschlitzte Borsten le auszuführen, so, wie das die Fig. 6 und 7 zeigen. Diese innen hohle Borste le kann einen kreisrunden Querschnitt haben. Vorzugsweise hat sie einen nicht-runden, idealerweise einen mehreckigen Querschnitt. Auf Grund dieser speziellen Ausgestaltung als innen hohle Borste le ist die Borste le dazu in der Lage, im Bereich ihres Schräganschnitts 3 Mascaramasse nach außen abzugeben, die zuvor in dem Hohlraum 25 der Borste le gespeichert worden ist. Hierdurch ergibt sich ein synergistischer Effekt, denn die Wimper W wird beim Entlanggleiten der Anschnittfläche 4 schon vorbeschichtet, hat also schon eine bestimmte Menge an Mascaramasse erhalten, wenn sie von der Anschnittfläche 4 in den Bereich des Borstenschafts 2 abgleitet, der auf Grund seiner Rauheit einen dicken Film Mascaramasse bevorratet hält und dann die Beschichtung der Wimper W noch deutlich intensiviert.
Bei der Ausführung der Borsten 1 als innen hohle, mit Partikeln 19 versetzte Borsten le wird allerdings fast immer oder vorzugsweise sogar obligatorisch ein (einfacher) Schräganschnitt ausgeführt und kein Doppelschräganschnitt 3*.
Welche Vorteile ein Schräganschnitt bei innen hohlen Borsten le aufweist, warum diese Vorteile eintreten und welche obligatorischen oder vorteilhaften
Ausgestaltungsmöglichkeiten umzusetzen sind, das ist im Detail weiter oben dargelegt.
Die Fig. 10, 11 und 12 verdeutlichen eine Variante der erfindungsgemäßen Mascarabürste mit außerordentlich vorteilhafter Auftrags- und Separtionswirkung .
Wie man sieht besteht hier der Borstenbesatz 26 aus durch Filamente 1 λ gebildeten Borsten la, lc mit keilförmiger
Anspitzung und aus weiteren, ebenfalls aus Filamenten 1 λ gebildeten Borsten lb ohne keilförmige Anspitzung, wobei sich die Borsten la, lc nur hinsichtlich der Ausrichtung ihrer Anschnittflache 4 unterscheiden. Die Anschnittflache 4 jeder der Borsten la zeigt zum Bürstenende 16 und die
Anschnittflache 4 jeder der Borsten lc zeigt zur
Bürstenspitze 15.
Dabei ist der Borstenbesatz 26 so gestaltet ist, dass die Borsten la mit keilförmiger Anspitzung zu mehreren benachbart in einer Borstenreihe 17 angeordnet einen Sektor 100 des
Borstenbesatzes 26 ausbilden, die Borsten lc mit keilförmiger Anspitzung zu mehreren benachbart in einer Borstenreihe 17 λ angeordnet einen Sektor 102 des Borstenbesatzes 26 ausbilden, und die weiteren Borsten lb in einer Borstenreihe 17 λ λ angeordnet einen weiteren Sektor 101 des Borstenbesatzes 26 ausbilden. Bei dem figürlich in Fig. 12 dargestellten
Beispiel folgen die Sektoren 100 und 102 und der weitere Sektor 101 in Umfangsrichtung abwechselnd auf einander. An den Sektor 102 schließt sich wieder ein Sektor 101 an. Die Sequenz an Sektoren setzt sich fort bis über den Umfang des Borstenbesatzes 26 ein 360° Kreisbogen geschlossen ist.
Die Zahl der Sektoren hängt vom individuellen Einsatzfall und den rheologischen Eigenschaften des eingesetzten Kosmetikums ab. Vorzugsweise sind zwischen 1 bis 8 Sektoren 100, 102 und zwischen 1 bis 8 weitere Sektoren 101 vorhanden.
Alternativ besteht die Möglichkeit, dass die Filamente 1 λ oder Borsten la, lc mit keilförmiger Anspitzung in dem ansonsten aus weiteren Filamenten 1 λ oder Borsten 1, lb 1 bestehenden Borstenbesatz 26 so angeordnet sind, dass sie eine spiralförmig an der Umfangshüllflache des
Borstenbesatzes 26 verlaufende Bahn bilden, was hier nicht figürlich dargestellt ist.
Idealerweise ist es so, dass die weiteren Filamente 1 λ oder Borsten lb aus dem gleichen Material bestehen, wie die
Filamente 1 λ oder Borsten la, lc mit keilförmiger Anspitzung. Bei einer anderen, ebenfalls erfindungsgemäßen und daher beanspruchten Variante der bisher an Hand der Figuren
erläuterten Mascaraapplikators ist der Besatz so gestaltet, dass die Meißelflächen 4a der Filamente 1 λ oder Borsten la, lc, ld mit keilförmiger Anspitzung, bei Vernachlässigung ihres Keilwinkels, senkrecht zum Verlauf der gedachten
Längsachse der spiralförmigen Bahn ausgerichtet sind.
Während im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 12 alle Borsten la, lb, lc einer jeweiligen Borstenreihe 17, 17 17 λ λ gleichartig bezüglich der Ausbildung der Borstenspitze ausgebildet sind, kann eine Borstenreihe natürlich auch aus Borsten gebildet sein, die jeweils unterschiedlich
ausgebildete Borstenspitzen aufweisen. So ist es möglich, dass in einer Borstenreihe nebeneinander und benachbart zueinander Borsten la, lb, lc oder auch Kombinationen mit Borsten ld, le, lf ausgebildet sind, die in einem
wiederkehrenden Muster zueinander angeordnet sind, wobei das Muster einen Sektor, einen Bereich oder eine Zone ausbildet. Es sind alle denkgesetzlich möglichen Kombinationen
ausführbar. Auch können Sektoren, Bereiche oder Zonen
spiralförmig über den Umfang des Borstenbesatzes 26 verlaufen oder in Längsrichtung der Drahtkernlängsachse LD verlaufend angeordnet, ausgebildet und ausgerichtet sein. Bezugszeichenliste
I Borste
1 λ Filament
la, lc, ld, le, lf Borsten, die keilförmig angespitzt sind
(Varianten)
lb Borsten, die nicht keilförmig angespitzt sind (Variante)
2 Borstenschaft
3 Schräganschnitt
3* Doppelschräganschnitt
4 Anschnittfläche
4a Meißelschneide
5 Borstenkern
6 Borstenmantel
7 Wandstärke des Borstenmantels
8 Borstenkerndurchmesser
9 Borstenaußendurchmesser
9* Hüllkreisdurchmesser
10 Borstenlänge
II Drahtklammer
12 Erster Drahtabschnitt der Drahtklammer
13 Zweiter Drahtabschnitt der Drahtklammer
14 Schlitz
15 Bürstenspitze
16 Bürstenende
17, 17 17 λ λ Borstenreihe
18 Mascarabürste
19 Partikel
20 Oberfläche
21 vertikaler Pfeil
22 horizontaler Pfeil
23 einwärtiges Ende
24 gerade Kante Hohlraum
Borstenbesatz
Sektoren aus Borsten, die keilförmig angespitzt sind
Sektoren aus Borsten, die nicht keilförmig angespitzt sind
Keilwinkel
Anschnittflächenlänge
Borstenlängsachse
maximale Längenerstreckung
minimale Längenerstreckung
Wandstärke des Borstenmantels
Wimper
Drahtkernlängsachse
Borstendurchmesser (entspricht 9)