US20130149411A1 | 2013-06-13 | |||
FR2627349A1 | 1989-08-25 | |||
US20090145368A1 | 2009-06-11 | |||
US20120312244A1 | 2012-12-13 | |||
FR2471138A1 | 1981-06-19 | |||
JP2002010723A | 2002-01-15 | |||
DE102012012259B3 | 2013-08-14 |
PATENTANSPRÜCHE Aquakulturanlage für die Aufzucht von aquatischen Lebewesen (2), insbesondere Fischen, mit einem Kulturbehälter (6) für aquatische Lebewesen (2), der über eine Fluidverbindung (12) des Kulturwassers (5) mit mehreren in einem Stapel angeordneten Behältern (22) verbunden ist, die zur Aufzucht von Futtertieren (3) , insbesondere von marinen Würmern, bevorzugt Borstenwürmern (Annelida) bzw. Seeringelwürmern (Nereididae) , sowie als Futtertierfilter (7), insbesondere als Wurmfilter, für partikuläre Ausscheidungen der aquatischen Lebewesen (2) vorgesehen und ausgebildet sind, wobei die Behälter (22) zur Aufzucht von Futtertieren (3) über eine Fluidverbindung (12) mit einem Algenreaktor (9) verbunden sind. Aquakulturanlage nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Behälter (22) zur Aufzucht von Futtertieren (3) mit dem Kulturbehälter (6) in einem Filterkreislauf (14) des Kulturwassers (5) verbunden sind. Aquakulturanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Behälter (22) mit den Futtertieren (3) und der Kulturbehälter (6) in einem Fütterkreislauf (15) zum Füttern der aquatischen Lebewesen (2) verbunden sind. Aquakulturanlage nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Behälter (22) zur Aufzucht von Futtertieren (3) über eine Fluidverbindung (12) des Kulturwassers (5) mit einem Filter (8) für gelöste Ausscheidungen der aquatischen Lebewesen (2) verbunden sind. 5. ) Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Filter (8) in den Filterkreislauf (14) des Kulturwassers (5) eingebunden ist. 6. ) Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Filter (8) als Pflanzenfilter ausgebildet ist. 7. ) Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Pflanzenfilter (8) einen oder mehrere mit Kulturwasser (5) befüllten Behälter (23) mit Pflanzen (4) in einer Hydroponik (35) oder Hydrokultur aufweist. 8. ) Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Behälter (22) zur Aufzucht von Futtertieren (3) und/oder die Behälter (23) mit Pflanzen (4) in einer Turm- oder Kaskadenanordnung angeordnet sind, wobei das Kulturwasser die verschiedenen Behälter (22,23) nacheinander und durch Schwerkraft durchfließt. 9. ) Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der oder die Behälter (23) mit Pflanzen (4) eine Flutungseinrichtung (36) zur Veränderung des Wasserstands relativ zu den Pflanzen (4), insbesondere zur Simulation von Ebbe und Flut, aufweisen . 10. ) Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Behälter (22) zur Aufzucht von Futtertieren (3) eine Flutungseinrichtung (36) zur Veränderung des Wasserstands, insbesondere zur Simulation von Ebbe und Flut, aufweisen. 11. ) Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Kulturbehälter (6) und/oder der Behälter (22) zur Aufzucht von Futtertieren (3) eine SubstratSchicht (28), insbesondere eine Sandschicht, mit darin enthaltenen Futtertieren (3) , insbesondere marinen Würmern, bevorzugt Borstenwürmern bzw. Seeringelwürmern, aufweist. 12. ) Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Algenreaktor (9) in den Fütterkreislauf (15) eingebunden ist. 13. ) Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Kulturbehälter (6), der Behälter (22) zur Aufzucht von Futtertieren (3) , der Behälter (23) mit Pflanzen (4) und der Algenreaktor (9) in einen Wasserkreislauf (13) des Kulturwassers (5) eingebunden sind. 14. ) Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass eine Fluidverbindung (12), insbesondere am Kulturbehälter (6), eine Wasseraufbereitung (20), insbesondere eine Sauerstoffanreicherung, aufweist. 15. ) Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Fluidverbindungen (12), insbesondere der Wasserkreislauf (13), einen Pumpensumpf (16,18) mit einer Pumpe (17,19) sowie eine Wasserzufuhr (10) und eine Wasserabfuhr (11) aufweisen. Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Kulturbehälter (6) und/oder der Behälter (22) zur Aufzucht von Futtertieren (3) und/oder der Behälter (23) mit Pflanzen (4) einen Fluidablauf (29) mit einem in den Behälter (6,22,23) ragenden Ablaufrohr (30) und einem Siphon (31) aufweisen. Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Ablaufrohr (30) lösbar an einer AuslaufÖffnung (32) des Behälters (6,22,23) angeordnet ist. Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Aquakulturanlage (1) mit salzhaltigem Kulturwasser (5) betrieben wird, wobei die Futtertiere (3) als marine Würmer, bevorzugt Borstenwürmer bzw. Seeringelwürmer, und die Pflanzen (4) als Halophyten, bevorzugt Queller, ausgebildet sind . Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Behälter (6,22,23) und die Pumpensümpfe (16,18) nebst Pumpen (17,19) in einem Regal (49) angeordnet sind . Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Algenreaktor (9) einen mit Wasser, insbesondere Kulturwasser (5), gefüllten und belüfteten (37) Reaktorbehälter (27) mit einer Algensuspension (40), bevorzugt aus Mikroalgen, und einem eintauchbaren Reaktormodul (43) aufweist. 21.) Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Reaktormodul (43) ein lichtdurchlässiges Rohr (45) mit einer steuerbaren Leuchteinheit (46), insbesondere einer LED-Anordnung, und mit einem Kühlkörper (47) aufweist, der mit der Leuchteinheit (46) und der Algensuspension (40) verbunden ist. 22. ) Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Algenreaktor (9) eine Belüftungseinrichtung (37) mit einer Luftzufuhr (38) und einer Luftabfuhr (39) aufweist . 23.) Aquakulturanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Reaktormodul (43) eine Steuerung (44) aufweist. 24.) Verfahren für die Kultivierung von aquatischen Lebewesen (2), insbesondere Fischen, in einer Aquakulturanlage (1) mit einem Kulturbehälter (6) für aquatische Lebewesen (2), wobei dessen Kulturwassers (5) über eine Fluidverbindung (12) zu mehreren in einem Stapel angeordneten Behältern (22) geleitet wird, die zur Aufzucht von Futtertieren (3), insbesondere von marinen Würmern, bevorzugt Borstenwürmern (Annelida) bzw. Seeringelwürmern (Nereididae) , vorgesehen und ausgebildet sind und als Futtertierfilter (7), insbesondere als Wurmfilter, partikuläre Ausscheidungen der aquatischen Lebewesen (2) ausfiltern, wobei die Behälter (22) zur Aufzucht von Futtertieren (3) über eine Fluidverbindung (12) mit einem Algenreaktor (9) verbunden werden. 25. ) Verfahren nach Anspruch 24, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Futtertiere (3) mit Mikroalgen aus dem Algenreaktor (9) gefüttert werden. 26. ) Verfahren nach Anspruch 24 oder 25, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die aquatischen Lebewesen (2), insbesondere Fische, mit den Futtertieren (3) gefüttert werden. 27. ) Verfahren nach Anspruch 24, 25 oder 26, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass aus dem Kulturwasser (5) die gelösten Ausscheidungen der aquatischen Lebewesen (2), insbesondere Fische, durch einen Pflanzenfilter (8) ausgefiltert werden. 28. ) Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 27, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass im Pflanzenfilter (8) und/oder im Futtertierfilters (7) der Wasserstand verändert wird, wobei und Ebbe und Flut simuliert werden. 29. ) Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 28, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Pflanzen (4) des Pflanzenfilters (8), insbesondere Halophyten, für den Verzehr vorgesehen sind und geerntet werden. 30. ) Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 29, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Aquakulturanlage (1) mit Salzwasser betrieben wird. 31. ) Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 30, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass das Kulturwasser (5) in einem geschlossenen Wasserkreislauf (13) geführt und umgewälzt wird. |
Aquakulturanlage und Kultivierungsverfahren Die Erfindung betrifft eine Aquakulturanlage und ein
Kultivierungsverfahren mit den Merkmalen im Oberbegriff des Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruchs.
Eine solche Aquakulturanlage ist aus der DE
10 2012 012 259 B3 bekannt. Sie weist ein Fischbecken auf, dem ein mechanischer Filter und ein biologischer Filter mit Mikroorganismen zur Aufbereitung des Kulturwassers nachgeschaltet sind. Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
verbesserte Aquakulturtechnik aufzuzeigen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruch.
Die beanspruchte Aquakulturtechnik, d.h. die
Aquakulturanlage und das zugehörige
Kultivierungsverfahren, haben mehrere Vorteile
hinsichtlich Funktion, Effizienz, Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Der Aufwand für die Fütterung der aufgezogenen aquatischen Lebewesen,
insbesondere Fische, kann wesentlich reduziert werden. Der Wasserverbrauch ist ebenfalls sehr gering. Ein Einsatz von Antibiotika kann entfallen oder zumindest wesentlich reduziert werden.
Der mit dem Kulturbehälter für aquatische Lebewesen in Fluidverbindung stehende Behälter zur Aufzucht von
Futtertieren kann mehrere Funktionen bzw. einen
Mehrfachnutzen haben. Die Futtertiere nehmen einerseits die partikulären
Ausscheidungen der aquatischen Lebewesen oder auch
sonstige ungelöste Partikel im Kulturwasser auf und können dadurch eine Filterfunktion als Futtertierfilter erfüllen. Sie können außerdem ggf. Plankton und Mikroorganismen aus dem Kulturwasser filtern. Ferner ist eine Nahrungsaufnahme der Futtertiere von der SubstratSchicht mit Hilfe ihrer Kiefer möglich. Als Futtertiere können z.B. marine Würmer, insbesondere Borstenwürmer (Annelida) verwendet werden. Bevorzugt ist der Einsatz von Wattwürmern, insbesondere Seeringelwürmern (Nereididae) .
Andererseits können die nahrungstechnisch unmodifizierten, insbesondere naturbelassenen und ggf. noch lebenden
Futtertiere zum Füttern der aquatischen Lebewesen im
Kulturbehälter genutzt werden. Auf eine nahrungstechnische Modifikation der Futtertiere durch Zerkleinerung,
Aufbereitung oder Weiterverarbeitung, insbesondere
Extrudieren, zu Fischfutter bzw. Trockenfutter kann verzichtet werden. Die Ernährung und Ernährungsweise der aquatischen Lebewesen kann dadurch wesentlich verbessert werden. Die naturbelassene und ggf. noch lebende Biomasse ist gesünder als nahrungstechnisch modifiziertes
Fischfutter, insbesondere Fischmehl. Der bei marinen
Würmern, insbesondere Borstenwürmern bzw.
Seeringelwürmern, vorhandene Schleimmantel wirkt sich z.B. besonders gesundheitsfördernd aus. Borstenwürmer z.B.
bilden in ihrem natürlichen Lebensraum einen wichtigen Bestandteil in der Ernährung vieler kommerzieller
nutzbarer Fisch- und Krebstierarten. Als solche tragen sie zu einer besseren Verdaulichkeit und Stärkung des
Immunsystems als modifizierte Futtermittel bei. Letztere bestehen in der Regel zu 90% aus Trockenmasse und weichen daher deutlich in ihrer Konsistenz von den in der Natur vorhandene Fischnährtieren ab. Die Futterproduktion kann in den Wasserkreislauf der
Aquakulturanlage integriert werden. Dies kann für die Verträglichkeit von Vorteil sein. Der gegenseitige
Austausch von StoffWechselprodukten (chemische
Botenstoffe, Aminosäuren etc.) durch das gemeinsame
Kulturwasser wirkt sich positiv auf das Wachstum und die Haltungsbedingungen der aquatischen Lebewesen aus.
Außerdem können durch die Einbindung in die
Aquakulturanlage und die räumliche Nähe zum
Kulturbehälter, insbesondere Fischtank, kurze Wege und Frische des Lebendfutters gewährleistet werden. Die
Aquakulturanlage kann einen Filterkreislauf und/oder einen Fütterkreislauf bzw. eine Fütterkette haben. Die
Kreisläufe können in Verbindung stehen. Die an die
Futtertiere verfütterten Mikroalgen können auch in den Kulturbehälter gelangen und zur dortigen (passiven)
Ernährung der aquatischen Lebewesen dienen. Durch die integrierte Futterproduktion kann eine Fütterung der aquatischen Lebewesen mit nahrungstechnisch
modifiziertem Futtermitteln entfallen oder signifikant verringert werden. Die beanspruchte Aquakulturtechnik zeichnet sich durch einen geringen Phosphatgehalt aus. Bei herkömmlichen Fischzuchten wird über das Fischfutter
Phosphat in übermäßiger Weise dem Kulturwasser zugeführt. Außerdem kann bei der beanspruchten Aquakulturtechnik die bisher übliche aufwändige Regulierung der Wasserstabilität und des Nährstoffgehaltes durch Zugabe von künstlichen Stabilisatoren oder Bindemitteln und der Betrieb von mechanischen Filtern (Trommelfilter, Abschäumer, etc.) entfallen oder wesentlich verringert werden. Andererseits können in einer SubstratSchicht , insbesondere einer
Sandschicht, des Futtertierfilters weitere
Reinigungsprozesse des Kulturwassers stattfinden, wie z.B. Stickstoff-Entfernung, Mineralisation, Nitrifikation, Denitrifikation und Annamox. Dem Futtertierfilter kann ein Filter für die im
Kulturwasser gelösten Ausscheidungen der aquatischen Lebewesen zugeordnet, insbesondere nachgeschaltet sein. Hierfür eignet sich besonders ein Pflanzenfilter,
insbesondere in der Ausführung als Hydrokultur bzw.
Hydroponik. Wenn die Aquakulturanlage mit Salzwasser betrieben wird, kann durch eine Flutungseinrichtung eine meeresähnliche Umgebung mit Ebbe und Flut simuliert werden. Hierdurch können z.B. die Umgebungsbedingungen solcher salzwassertoleranter Pflanzen bzw. Halophyten optimiert werden. Die Pflanzen können verzehrt werden und bieten dadurch ebenfalls einen Mehrfachnutzen. Besonders geeignet ist Queller. Eine solche Flutungseinrichtung und Simulation einer meeresähnlichen Umgebung mit Ebbe und Flut kann alternativ oder zusätzlich auch bei den
Behältern für die Aufzucht von Futtertieren bzw. beim Futtertierfilter eingesetzt werden. Für den Fütterkreislauf der Futtertiere und der
aquatischen Lebewesen ist außerdem die Einbindung eines Algenreaktors von Vorteil, der auch in den
Kulturwasserkreislauf eingeschaltet werden kann. Mit dem Algenreaktor können Algen, insbesondere Mikroalgen, schnell und effizient produziert werden. Mit den Algen können die Futtertiere zusätzlich gefüttert werden. Dies beschleunigt deren Wachstumsprozess und erhöht auch die Qualität der Futtertiere. Die aquatischen Lebewesen bekommen aus den Futtertieren mehr und bessere Nährstoffe als aus einer üblichen Fütterung mit Trockenfutter. Diese Nährstoffe sind für die aquatischen Lebewesen auch besser verfügbar. Durch eine Fütterung mit nahrungstechnisch unmodifizierten Futtertieren und ggf. Mikroalgen können die aquatischen Lebewesen, insbesondere Fische, bevorzugt Seezungen, schneller wachsen und in der Nahrung enthaltene Nährstoffe besser verwerten. Die Gesundheit und die
Verzehrqualität der aquatischen Lebewesen werden deutlich verbessert .
Die verschiedenen Behälter für die aquatischen Lebewesen, die Futtertiere, die Pflanzen und der Algenreaktor können untereinander durch einen Wasserkreislauf mit dem Kultur ¬ oder Prozesswasser verbunden sein. An geeigneten Stellen kann verbrauchtes Wasser abgezogen und Frischwasser, z.B. echtes oder künstliches Meerwasser, eingespeist werden, was vorzugsweise im Zulauf für den Algenreaktor erfolgt. Damit kann der Verlust von lebenswichtigen Nährstoffen und Spurenelementen im Kulturwasser nach der Entnahme bzw. Ernte von aquatischen Lebewesen und ggf. Pflanzen
ausgeglichen werden. Ferner kann eine Wasseraufbereitung, insbesondere eine Sauerstoffanreicherung, des
Kulturwassers erfolgen, was bevorzugt im Zulauf oder direkt im Kulturbehälter geschieht.
In den Wasserkreislauf können eine oder mehrere
Pumpensümpfe mit zugehörigen Pumpen eingebunden sein.
Vorzugsweise sind zwei oder mehr Pumpensümpfe vorhanden. Die Pumpensümpfe können der bedarfsgerechten Verteilung des Kulturwassers an ggf. verschiedene Abnehmer dienen. Sie sind vorzugsweise an mehrere Fluidverbindungen, insbesondere rohrförmige Leitungen, angeschlossen. Hierbei kann eine Volumenstrom Steuerung stattfinden, die den ggf. unterschiedlichen Kapazitäten und Retentionszeiten der verschiedenen Filter, des Algenreaktors und anderen
Gegebenheiten Rechnung trägt. Die genannten Behälter können jeweils mehrfach vorhanden sein. Für die Behälter zur Aufzucht von Futtertieren und für die Pflanzen empfiehlt sich jeweils eine Turm- oder Kaskadenanordnung, wobei das Kulturwasser die
verschiedenen Behälter nacheinander und durch Schwerkraft durchfließt. Der Energie- und Pumpaufwand kann reduziert werden. Außerdem lassen die Behälter sich platz- und kostensparend in einem Regal unterbringen. Dies erleichtert auch die Handhabung bei der Zuchtpflege und der Ernte sowie der Instandhaltung.
Im Kulturbehälter für die aquatischen Lebewesen und im Behälter zur Aufzucht von Futtertieren sind bevorzugt bodenseitige Substrat schichten, insbesondere Sandschichten und/oder Kiesschichten, vorhanden. Im Kulturbehälter können diese Substratböden einen Teil der Futtertiere beherbergen, die dadurch in gewohnter Umgebung weiterleben können und für die aquatischen Lebewesen, insbesondere gründelnde Fische oder Garnelen, eine längerfristige und gut zugängliche Futterquelle bilden. Diese Behälter können einen optimierten Fluidablauf besitzen. Dieser kann getrennte und/oder optimierte Auslassöffnungen für das Kulturwasser und/oder das Substrat besitzen. Er ermöglicht einerseits einen permanenten und dabei kontrollierten Ablauf von Kulturwasser. Andererseits erlaubt er auf einfache Weise einen Abzug der Substrat Schicht und der darin enthaltenen Futtertiere.
Die beanspruchte Aquakulturanlage hat ferner den Vorteil eines besonders einfachen konstruktiven und
kostengünstigen Aufbaus und Betriebs. Hierbei ist die Anordnung der Behälter in Stapeln von Vorteil. Gleiches gilt für den bevorzugt vertikalen Aufbau der
Aquakulturanlage und die Unterbringung in einem Regal.
Der Algenreaktor und dessen Ausbildung hat eigenständige erfinderische Bedeutung und kann auch bei anderen
Aquakulturanlagen eingesetzt werden. Hier sind die
Funktionen der Algenzucht unter Lichtzufuhr und
Photosynthese sowie der Energieverwertung und der
Regeneration optimiert. in den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung angegeben. Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt. Im Einzelnen zeigen:
Figur 1: eine perspektivische Ansicht einer
Aquakulturanlage mit mehreren Behältern in einem Regal ,
Figur 2: einen schematischen hydraulischen Schaltplan der
Aquakulturanlage,
Figur 3: einen Zuordnungs- und Schaltplan der
Aquakulturanlage , Figur 4: einen Wurmfilter,
Figur 5: einen Kulturbehälter für Fische,
Figur 6: einen Pflanzenfilter,
Figur 7 : einen Algenreaktor und
Figur 8 : ein Reaktormodul für den Algenreaktor von
Figur 7.
Die Erfindung betrifft eine Aquakulturanlage (1) und ein Kultivierungsverfahren für aquatische Lebewesen (2) . Die Erfindung betrifft ferner einen Algenreaktor (9).
Die aquatischen Lebewesen sind im gezeigten und
bevorzugten Ausführungsbeispiel Fische, insbesondere Raubfische. Dies können Salzwasserfische oder
Süßwasserfische sein. Alternativ oder zusätzlich können die aquatischen Lebewesen (2) Weichtiere (Mollusca), z.B. Austern, Miesmuscheln etc. oder Krebstiere (Crustacea) , z.B. Garnelen, sein. Die Aquakulturanlage (1) dient zur Aufzucht von solchen aquatischen Lebewesen (2) . Die zyklische Zuchtdauer für Salzwasserfische (2), z.B.
Seezungen, beträgt z.B. zwischen 1-2 Jahren. Die Aquakulturanlage (1) weist einen Kulturbehälter (6), insbesondere Fischtank, mit Kulturwasser (5) oder
Prozesswasser zur Aufnahme der aquatischen Lebewesen (2) auf. Das Kulturwasser (5) kann Salzwasser oder Süßwasser sein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird Salzwasser bevorzugt. Der Kulturbehälter (6) hat z.B. eine kubische Form. Aus hydraulischen Gründen kann auch eine konische oder zylindrische Form oder ein Kubus mit gerundeten Eckbereichen gewählt werden. Der Kulturbehälter (6) kann aus einem geeigneten Material, z.B. Kunststoff oder
Metall, Holz oder Beton, bestehen.
Der Kulturbehälter (6) kann an der Oberseite offen sein. Am Boden des Kulturbehälters (6) kann sich eine
Substrat Schicht (28), z.B. Sand, befinden. Der Zulauf und Ablauf (33,29) für das Kulturwasser (5) sind an
Fluidverbindungen (12), z.B. geschlossene Leitungen in Form von Rohren oder Schläuchen, angeschlossen. Alternativ sind bereichsweise offene Leitungen oder Kanäle möglich. wie Figur 1 bis 3 verdeutlichen, kann die Aquakulturanlage (1) außerdem einen Behälter (22) für Futtertiere (3) und einen Behälter (23) für Pflanzen (4) sowie einen
Algenreaktor (9) aufweisen. Die Behälter (6,22,23) und ggf. der Algenreaktor (9) können jeweils mehrfach
vorhanden sein. Sie können dabei in einem Turm oder Rack mit Distanz oder in einem Stapel mit gegenseitiger
Berührung und Abstützung angeordnet sein. Die Behälter (6,22,23) oder Behälterstapel und ggf. der Algenreaktor (9) können z.B. auf einer Palette stehen. Die Formen und Abmessungen der Behälter (6,22,23) können ähnlich sein, insbesondere hinsichtlich der Grundfläche. Die Behälter (22,23) sind dabei flacher bzw. niedriger als der Kulturbehälter (6) . Die Grundmaße sind bevorzugt
standardisiert. Die Grundfläche ist z.B. an das Maß einer Europalette angepasst. Die Behälter (6,22,23) und der Algenreaktor (9) können miteinander hydraulisch in einem Wasserkreislauf für das Kulturwasser oder Prozesswasser (5) verbunden sein. Figur 2 und 3 zeigen hierzu beispielhaft hydraulische
Schaltpläne. Figur 1 zeigt schematisch die
Aquakulturanlage (1) mit der Behälteranordnung ohne
Fluidverbindungen und Pumpen.
Der Kulturbehälter (6) mit den aquatischen Lebewesen (2) ist über eine Fluidverbindung (12) des Kulturwassers (5) mit einem Behälter (22) zur Aufzucht von Futtertieren (3) verbunden. Wenn mehrere dieser Behälter (22) vorhanden sind, können diese untereinander durch eine
Fluidüberleitung (34) hydraulisch verbunden sein. Die Futtertiere (3) dienen zur Fütterung und Versorgung der aquatischen Lebewesen (2) mit Lebendfutter. Die
Futtertiere (3) sind z.B. marine Würmer, vorzugsweise Borstenwürmer bzw. Seeringelwürmer.
Der Behälter (22) mit den Futtertieren (3) kann einerseits einen Futtertierfilter (7), insbesondere einen Wurmfilter, bilden, welcher partikuläre Stoffe aus dem Kulturwasser (5) filtert. Die partikulären Stoffe können partikuläre
Ausscheidungen der aquatischen Lebewesen (2) im
Kulturbehälter (6), Futterreste oder sonstige Feststoffe sein. Sie werden von den Futtertieren (3) aufgenommen und aus dem Kulturwasser (5) entfernt. Insbesondere Würmer (3), vor allem Borstenwürmer bzw. Seeringelwürmer, können mit diesen partikulären Stoffen gefüttert werden. Der
Futtertierfilter (7) ist mit dem Kulturbehälter (6) in einem Filterkreislauf (14) des Kulturwassers (5)
verbunden . Der Behälter (22) bzw. der Futterfilter (7) kann über eine Fluidverbindung (12) mit einem Filter (8) für gelöste Stoffe im Kulturwasser (5) , insbesondere gelöste
Ausscheidungen der aquatischen Lebewesen (2), verbunden sein. Der Filter (8) ist in den Filterkreislauf (14) eingebunden. Er ist dabei vorzugsweise in
Strömungsrichtung dem Futterfilter (7) nachgeschaltet.
Der Filter (8) ist in den gezeigten und bevorzugten
Ausführungsbeispielen als Pflanzenfilter ausgebildet.
Alternativ kann er in anderer Weise, z.B. als biologischer Filter mit Mikroorganismen, ausgestaltet sein.
Der Behälter (22) mit den Futtertieren (3) und der
Kulturbehälter (6) sind ferner in einem Fütterkreislauf (15) verbunden. Die Futtertiere (3) dienen als
Lebendfutter zur Ernährung der aquatischen Lebewesen (2) und werden in geeigneter Weise in den Kulturbehälter (6) überführt .
Der Algenreaktor (9) kann ebenfalls in den Fütterkreislauf (15) eingebunden sein. Er ist bevorzugt als
Photobioreaktor für die Mikroalgenzucht ausgebildet. Im Algenreaktor (9) werden Algen, insbesondere Mikroalgen, in einer Algensuspension (40) gezüchtet. Den Algen können Nährstoffe und Licht für die Photosynthese zugeführt werden. Der Algenproduktionszyklus kann z.B. 1 bis 2
Wochen dauern. Die Algensuspension (40) kann den Futtertieren (3) für deren Ernährung über den Wasserkreislauf (13) zugeführt werden. Die Futtertiere (3) und die damit gefütterten aquatischen Lebewesen (2) können mittels der Algen auf natürlichem und artgerechtem Weg gesund und ohne
Schadstoffe sowie kostengünstig ernährt werden.
Bedarfsweise kann den aquatischen Lebewesen (2) und den Futtertieren (3) anderes und zusätzliches Futter zugeführt werden .
Figur 2 verdeutlicht einen hydraulischen Schaltplan für die Verbindung von Kulturbehälter (6), Futterfilter (7), Filter (8) und Algenreaktor (9) . Das Kulturwasser (5) wird in der Aquakulturanlage (1) in einem geschlossenen
Wasserkreislauf (13) geführt. Bedarfsweise kann dabei an einer Wasserzufuhr (10) Frischwasser zugeführt werden. An einer Wasserabfuhr (11) kann verbrauchtes Kulturwasser (5) aus dem Kreislauf (13) entnommen werden. Ferner kann im Wasserkreislauf (13) eine Wasseraufbereitung (20)
angeordnet sein. Dies kann z.B. eine
Sauerstoffanreicherung sein. Für die Umwälzung des Kulturwassers (5) im Wasserkreislauf (13) sind ein oder mehrere Pumpensümpfe (16,18) mit ein oder mehreren zugeordneten Pumpen (17,19) vorgesehen. An einen Pumpensumpf (16,18) können mehrere Fluidverbindungen (12) und mehrere Abnehmer bzw. Komponenten (6,7,8,9) der Aquakulturanlage (1) angeschlossen sein. Die
Fluidverbindungen (12) zwischen den verschiedenen
Komponenten der Aquakulturanlage (1) werden durch die besagten, vorzugsweise geschlossenen Leitungen, gebildet. wie Figur 2 verdeutlicht ist der Kulturbehälter (6) ablaufseitig über eine Fluidverbindung (12) mit einem ersten Pumpensumpf (16) eingangseit ig verbunden.
Ausgangseit ig weist der Pumpensumpf (16) mehrere
Fluidverbindungen (12) auf. Er ist einerseits über eine Rückführleitung (24) mit dem Fluidzulauf (33) des
Kulturbehälters (6) verbunden. In der Rückführleitung (24) kann die erwähnte Wasseraufbereitung (20) angeordnet sein. Ferner ist der Pumpensumpf (16) über eine Fluidverbindung (12) mit dem Futtertierfilter (7) zulaufseitig verbunden. Ablaufseitig ist der Futtertierfilter (7) mit einem zweiten Pumpensumpf (18) verbunden. Aus diesem Pumpensumpf (18) wird der Filter (8), insbesondere Pflanzenfilter, gespeist. Das Kulturwasser (5) kann aus dem Filter (8) über eine Rückführleitung (26) in den zweiten Pumpensumpf
(18) zurückfließen. Dies kann z.B. durch Schwerkraft geschehen. Ferner kann das Kulturwasser (5) aus dem zweiten Pumpensumpf (18) über eine Rückführleitung (25) am Futtertierfilter (7) vorbei zum ersten Pumpensumpf (16) gefördert werden.
Der Algenreaktor (9) ist ebenfalls über eine
Fluidverbindung (12) an den zweiten Pumpensumpf (18) zulaufseitig angeschlossen. In dieser Fluidverbindung (12) kann sich der vorerwähnte Zu- und Ablauf (10,11) befinden. Ablaufseitig ist der Algenreaktor (9) mit dem
Futtertierfilter (7) verbunden.
Ein Teil der Fluidverbindungen (12) kann von aktiven
Förderleitungen gebildet werden, in den Pumpendruck ansteht. Andere Fluidverbindungen (12), insbesondere die Rückleitungen (24,25,26) können passive Förderleitungen sein, in denen das Kulturwasser (5) durch Schwerkraft fließt .
Figur 3 zeigt das hydraulische Schaltschema von Figur 2 und zusätzlich die räumliche Zuordnung der Komponenten der Aquakulturanlage (1) . Hierbei sind auch eine oder mehrere diskontinuierliche Fluidverbindungen (21) ersichtlich, durch die der Wasserstrom zeitweise abgesperrt werden kann. Eine solche diskontinuierliche Fluidverbindung (21) ist z.B. an den zulauf- und ablaufseit igen
Fluidverbindungen (12) des Algenreaktors (9) angeordnet. wie Figur 3 verdeutlicht, kann der Kulturwassertransport durch den Futtertierfilter (7) und/oder durch den Filter (8), insbesondere Pflanzenfilter, durch Schwerkraft und in einer kaskadenförmigen Filteranordnung erfolgen. Die Pumpe
(17) fördert das Kulturwasser (5) aus dem ersten
Pumpensumpf (16) über eine Fluidverbindung zum
Futtertierfilter (7), insbesondere zu dessen oberen
Fluidzulauf (33) . Von dieser Fluidverbindung (12) zweigt die Rückführleitung (24) zum Kulturbehälter (6) und dessen Fluidzulauf (33) ab. Vom Kulturbehälter (6) kann das
Kulturwasser über den Fluidablauf (29) durch Schwerkraft zum tiefer liegenden ersten Pumpensumpf (16) fließen.
Der zweite Pumpensumpf (18) ist oberhalb des ersten
Pumpensumpfes (16) und unterhalb des Futtertierfilters (7) angeordnet, wobei seine Pumpe (19) das Kulturwasser (5) zum Filter (8), insbesondere Pflanzenfilter und bevorzugt zu dessen oberen Fluidzulauf (33) fördert. Über die
Rückführleitung (26) fließt das Kulturwasser (5)
ablaufseitig aus dem Filter (8) durch Schwerkraft wieder zum zweiten Pumpensumpf (18) . Die Pumpe (19) kann andererseits über eine entsprechende Ventilanordnung und diskontinuierliche Fluidverbindung (21) Kulturwasser (5) zulaufseitig in den Algenreaktor (9) pumpen. Von hier kann die Algensuspension (40) durch
Schwerkraft direkt zum Futtertierfilter (7) oder in dessen Fluidverbindung (12) vom ersten Pumpensumpf (16) fließen.
Die Wasserströme innerhalb der Aquakulturanlage (1) können unterschiedlich groß sein, wobei die Verteilung über den oder die Pumpensümpfe (16,18) in Verbindung mit
entsprechenden Steuermitteln, insbesondere Ventilen, erfolgt. Zwischen dem Kulturbehälter (6) und dem ersten Pumpensumpf (16) werden z.B. 1.000 1/h über die
Rückleitung (24) umgepumpt. Dem Behälter (22) bzw.
Futtertierfilter (7) wird wegen der Retentionszeit ein demgegenüber verringerter Volumenstrom von z.B. 300 1/h zugeführt und nach Durchlaufen in den zweiten Pumpensumpf
(18) geleitet. Der hiervon dem Pflanzenfilter (8) zugeführte Volumenstrom kann noch stärker verringert sein. Er kann z.B. 100 1/h betragen. Die restlichen 200 1/h können über die Rückleitung (25) wieder dem ersten
Pumpensumpf (16) zugeführt werden.
Figur 4 verdeutlicht den Aufbau des Futtertierfilters (7) . Die ein oder mehreren Behälter (22) sind jeweils als offene und wannenartige Behälter ausgeführt, an deren Boden sich eine SubstratSchicht (28) mit Futtertieren (3), insbesondere Borstenwürmern bzw. Seeringelwürmern,
befindet. Das Kulturwasser (5) überdeckt die
SubstratSchicht (28).
Der oder die Behälter (22) weisen jeweils einen
Fluidzulauf (33) und einen Fluidablauf (29) auf. Bei der gezeigten Turm- oder Kaskadenanordnung können der
Fluidablauf (29) und der Fluidzulauf (33) benachbarter Behälter (22) gekoppelt sein und einen Fluidüberlauf (34) mit Schwerkraftförderung des Kulturwassers (5) bilden. Der Fluidzulauf (33) besteht z.B. jeweils aus einer zentralen Zuführleitung und einer Verzweigung mit mehreren
Zuführsträngen, die das Kulturwasser verteilt in den jeweiligen Behälter (22) einspeisen. Der Fluidablauf (29) weist ein in den Behälter (22) ragendes Ablaufrohr (30) auf, das an einem Ende mit einem Siphon (31) verbunden ist, der oberhalb der
SubstratSchicht (28) bevorzugt zentral im Wasserbad angeordnet ist. Am anderen Ende ist das Ablaufrohr (30) mit einer tiefliegenden und im Bodenbereich des Behälters (22) angeordneten AuslaufÖffnung (32) verbunden. Die
Verbindung kann lösbar sein, so dass bei Abzug des
Ablaufrohrs (30) die SubstratSchicht (28) aus der
AuslaufÖffnung (32) abfließen kann. In der AuslaufÖffnung (32) kann ein Gitter oder ein anderes Rückhalteelement vorhanden sein, welches einen Austritt der Futtertiere (3) verhindert. Nach Ablauf der SubstratSchicht (28) können die Futtertiere (3) geerntet und als Lebendfutter in den Kulturbehälter (6) zugeführt werden. Aus dem gezeigten Stapel von Futtertierbehältern (22) kann z.B. einmal täglich geerntet werden.
In einer anderen Variante können für das Kulturwasser (5) und für die SubstratSchicht (28) eigene und räumlich getrennte Auslassöffnungen (32) vorhanden sein. Diese können auch eigenständig geöffnet und geschlossen werden.
Figur 5 zeigt den mit Kulturwasser (5) und mit aquatischen Lebewesen (2) gefüllte Kulturbehälter (6) . Die lebenden
Futtertiere (3) werden in das Kulturwasser (5) gegeben und können dort schweben oder schwimmen und von den
aquatischen Lebewesen (2) gefressen werden. Am
Behälterboden ist ebenfalls eine SubstratSchicht (28), insbesondere eine Sandschicht, angeordnet. Diese kann ebenfalls Futtertiere (3), insbesondere Borstenwürmer bzw. Seeringelwürmer, enthalten. Gründelnde Fische (2) können die SubstratSchicht (28) durchwühlen und die dortigen Futtertiere (3) fressen.
Der Kulturbehälter (6) weist einen Fluidzulauf (33) auf. Dieser kann ein Tauchrohr mit mehreren Auslassöffnungen besitzen. Am Behälterboden ist ein Fluidablauf (29) angeordnet. Dieser kann in gleicher Weise wie bei den Behältern (22) und beim Futtertierfilter (7) ausgebildet sein .
In Figur 6 ist ein Pflanzenfilter (8) dargestellt. Er weist mehrere an der Oberseite offene, wannenartige
Behälter (23) auf, die mit einem Fluidzulauf (33) und einem Fluidablauf (29) versehen sind. Die Pflanzen (4) sind an das jeweilige Kulturwasser (5) angepasst. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel kommen salztolerante Pflanzen bzw. Halophyten, insbesondere Queller, zum
Einsatz, die in einer Hydroponik (35) oder Hydrokultur im Behälter (23) gehalten sind. Die Pflanzen (4) wurzeln in einem anorganischen Substrat, welches in
wasserdurchlässigen Pflanztöpfen gehalten ist. Die
Pflanzenwurzeln können dadurch vom Kulturwasser (5) umströmt werden. Sie können die im Kulturwasser (5) enthaltenen gelösten Ausscheidungen als Nährstoffe
aufnehmen und das Wasser reinigen.
Die Pflanzen (4) können Nutz- und Speisepflanzen sein, z.B. Queller. Sie werden von den im Kulturwasser (5) gelösten Ausscheidungen ernährt und können zu gegebener Zeit geerntet werden. Bei Süßwasserbetrieb werden andere geeignete Pflanzen (4), z.B. Gemüse- oder Salatpflanzen, verwendet . Der Fluidablauf (29) der Pflanzenbehälter (23) kann in ähnlicher Weise wie beim Kulturbehälter (6) und beim
Futtertierbehälter (22) ausgebildet sein.
Der Pflanzenfilter (8) bzw. der oder die Behälter (23) können eine Flutungseinrichtung (36) aufweisen, mit der der Wasserstand relativ zu den Pflanzen (4) verändert werden kann. Hierdurch kann für salztolerante Pflanzen abwechselnd Ebbe und Flut simuliert werden, wobei die Pflanzen (4) nicht oder nur nur im Wurzelbereich und zeitweise vollständig von Kulturwasser (5) umspült werden.
Die Behälter (22) zur Aufzucht von Futtertieren (3) bzw. der Futtertierfilter (7) können ebenfalls eine solche Flutungseinrichtung (36) aufweisen. Hierdurch kann eine meeresähnliche Umgebung mit Ebbe und Flut für die
Futtertiere (3) , insbesondere die marinen Würmer,
simuliert werden. Die Flutungseinrichtung (36) kann auf unterschiedliche Weise den relativen Wasserstand ändern. In der gezeigten Ausführungsform sind z.B. die Pflanztöpfe der Hydroponik (35) untereinander durch einen Träger verbunden und können in ihrer Höhenlage innerhalb des Behälters (23) mit einem steuerbaren Stellantrieb verändert werden. In einer anderen Ausführungsform kann der Wasserstand (41) erhöht und gesenkt werden. In einer dritten Variante ist eine beiderseitige Verstellung möglich.
Eine Erhöhung und Senkung des Wasserstands (41) in den verschiedenen gestapelten Behältern (22,23) bzw. in der Turm- oder Kaskadenanordnung bei den Anordnungen von Figur 4 und 6 ist z.B. in folgender Weise möglich. Durch den
Fluidzulauf (33) wird kontinuierlich Kulturwasser (5) in den Behälter (22,23) gepumpt, bis der Wasserspiegel (41) den Überlaufpunkt des Siphons (31) erreicht. Wird dieser Punkt überschritten, bildet sich im Ablaufrohr (30) durch den Unterdruck ein Saughebereffekt aus. Dieser bewirkt, dass das Kulturwasser (6) aus dem Behälter (22,23) schneller entleert wird, als es neu befüllt werden kann. Sobald der Wasserspiegel (41) bis zu einem kritischen Punkt abgesunken ist, zieht der Siphon (31) Luft und der Saughebereffekt bricht zusammen. Danach beginnt das
Prinzip von neuem.
Die bodenseit igen Substrat schichten (28) bzw.
Hydrokulturschichten weisen ein Gefälle von z.B. 8% auf. An ihrem niedrigsten Punkt befindet der Siphon (31) am
Ende des in den Behälter (22,23) ragenden Ablaufrohrs (30) . Dies ermöglicht die weitgehend restlose Entleerung des Kulturwassers (5) aus dem Behälter (22,23) und die kurzzeitige Trockenlegung des Bodensubstrates. Dieser Vorgang ist für die Sauerstoffanreicherung des Substrates und die optimale Funktion des Wurmfilters (7) oder
Pflanzfilters (8) bedeutsam. Figur 7 verdeutlicht den Aufbau eines Algenreaktors (9) . Dieser weist ein Reaktorgehäuse (27) auf, das an der
Oberseite eine Zugangsöffnung haben kann, die mit einem Behälterdeckel (42) verschlossen wird. Der Reaktorbehälter
(27) ist mit einer Mikroalgen-Suspension (40) und mit Wasser vorzugsweise mit Kulturwasser (5), gefüllt.
Der Reaktorbehälter (27) kann eine Belüftungseinrichtung (37) mit einer bevorzugt bodenseit igen Luftzufuhr (38) und einer bevorzugt deckelseit igen Luftabfuhr (39) aufweisen. Die Luftzufuhr (37) kann eine oder mehrere in den
Behälterinnenraum mündete Luftdüsen aufweisen. Durch die Belüftung wird die Algensuspension (40) in der in Figur 7 angedeuteten Weise im Reaktorbehälter (27) bewegt und insbesondere umgewälzt. Die Luftabfuhr (39) kann als stellbares oder steuerbares Ablassventil ausgebildet sein. Die Algensuspension (40) füllt vorzugsweise nicht den gesamten Behälterinnenraum aus, wobei noch Luft zwischen der Behälteroberseite und dem Wasserspiegel (41) ist.
Der Algenreaktor (9) beinhaltet ein steuerbares
Reaktormodul (43) , das einzeln oder mehrfach vorhanden sein kann und das in die Algensuspension (40) eingetaucht werden kann. Das in Figur 7 und 8 dargestellte
Reaktormodul (43) weist ein lichtdurchlässiges Rohr (45) mit einer darin angeordneten steuerbaren Leuchteinheit (46) auf. Das Rohr (45) ist z.B. als Glasrohr ausgebildet. Die Leuchteinheit (46) kann eine oder mehrere LED- Anordnungen, insbesondere LED-Platinen, aufweisen, die sich entlang des Rohrs (45) erstrecken und in die
Algensuspension (40) strahlen. Das Reaktormodul (43) kann an geeigneter Stelle, z.B. am unteren freien Ende des Rohrs (45) einen Kühlkörper (47) aufweisen. Der Kühlkörper (47) kann die in der Leuchteinheit (46) entstehende Wärme in den Reaktorbehälter (27) und an die Algensuspension (40) ableiten. Er ist hierzu mit der Leuchteinheit (46) verbunden und wird außenseitig von der Algensuspension (40) umspült. Durch die Verwendung von LED ' s ist die Abwärme moderat . Das Reaktormodul (43) ist am oberen Ende des Rohres (45) mit dem Behälterdeckel (42) verbunden und ragt aus diesem ein Stück heraus. An das Reaktormodul (43) kann eine Steuerung (44) außenseitig angeschlossen sein. Hierüber kann auch die Energiezufuhr zu der Leuchteinheit (46) erfolgen. Ferner kann außenseitig am Reaktormodul (43) ein Überdruckventil (48) angeordnet sein, welches mit dem Rohrinnenraum verbunden ist. Das Rohr (45) ist gegenüber dem Kühlkörper (47) und dem Deckel (42) abgedichtet. Das Reaktormodul (43) kann an geeigneter Stelle auch eine Sensorik zur Detektion und Überwachung des Algenwachstums und/oder der Umgebungsbedingungen aufweisen. Dies kann z.B. ein Temperatursensor sein. Die Algensuspension (40) kann im Algenreaktor (9) über die Steuerung (44)
klimatisiert werden. Hierfür kann zum einen die Abwärme der Leuchteinheit (46) und zum anderen eine eventuelle Zusatzheizung oder auch eine Kühlung benutzt werden.
Wie Figur 1 verdeutlicht, sind die Komponenten
(6,7,8,16,17,18,19,22,23) der Aquakulturanlage (1) in einem vertikalen Aufbau und in einem Regal (49)
angeordnet. Die Behälter (6,22,23), insbesondere
Behälterstapel, können auf Paletten angeordnet sein. Sie sind gut zugänglich und lassen sich mittels eines
Fördermittels (50), z.B. eines Gabelstaplers, ein- und auslagern. Die Fluidverbindungen (12) können mittels geeigneter Schnellkupplungen und Sperrelement schnell geöffnet und geschlossen werden. Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen
Ausführungsformen sind in verschiedener Weise möglich. Insbesondere können die Merkmale der vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele und ihrer Abwandlungen beliebig miteinander kombiniert, insbesondere auch vertauscht werden . Die gezeigte und optimierte Konfiguration der
Aquakulturanlage (1) mit allen Komponenten, ggf. in
Mehrfachanordnung, kann in unterschiedlicher Weise
variiert, insbesondere reduziert werden. in der einfachsten Variante beinhaltet die
Aquakulturanlage (1) nur einen Kulturbehälter (6) und einen Behälter (22) zur Aufzucht von Futtertieren (3) in einem verkleinerten Wasserkreislauf (13). Die Behälter (6,22) können mehrfach vorhanden sein. Die fluidische Fördertechnik kann vereinfacht sein und ggf. ohne
Pumpensumpf auskommen. Der Pflanzenfilter (8) und der Algenreaktor (9) fehlen. Eine evtl. Filterung oder
sonstige Aufbereitung des Kulturwassers (5) kann auf andere und ggf. konventionelle Weise, z.B. mechanisch und/oder biologisch mit Mikroorganismen, geschehen. Der Behälter (22) dient vorrangig der kultur- und zuchtnahen Futtertierproduktion. Dabei kann ggf. ein kleiner
Filterkreislauf (14) und/oder ein kleiner Fütterkreislauf (15) gebildet werden.
In einer anderen Ausbaustufe der Aquakulturanlage (1) werden der Kulturbehälter (6) und der Behälter (22) mit dem Pflanzenfilter (8) in einem erweiterten
Filterkreislauf (14) verbunden, wobei ebenfalls eine
Mehrfachanordnung von Behältern (6,22,23) möglich ist. Der Algenreaktor (9) kann entfallen.
Die nächste Variante sieht eine Kombination des
Kulturbehälters (6) und des Behälters (22) mit dem
Algenreaktor (9), ggf. in mehrfacher Behälteranordnung, vor. Hierdurch wird ein erweiterter Fütterkreislauf (15) gebildet. Der Pflanzenfilter (8) entfällt. Eine evtl. Filterung oder sonstige Aufbereitung des Kulturwassers (5) kann auf andere und ggf. konventionelle Weise, z.B.
mechanisch und/oder biologisch mit Mikroorganismen, erfolgen .
Variabel ist auch die Zahl und Anordnung der
vorbeschriebenen Komponenten der Aquakulturanlage (1) . Auf den vertikalen Aufbau kann zugunsten einer horizontalen Anordnung verzichtet werden. Ferner kann eine andere fluidischen Verbindungs- und Fördertechnik eingesetzt werden .
BEZUGS ZEICHENLISTE
1 Aquakulturanlage, Zuchtanlage
2 aquatisches Lebewesen, Fisch
3 Futtertier, mariner Wurm, Borstenwurm, Seeringelwurm
4 Pflanze, Halophyt, Queller
5 Kulturwasser, Prozesswasser
6 Kulturbehälter, Fischtank
7 Filter partikulär, Futtertierfilter, Wurmfilter
8 Filter gelöste Ausscheidung, Pflanzenfilter
9 Algenreaktor
10 Wasserzufuhr
11 Wasserabfuhr
12 Fluidverbindung, Leitung
13 Kreislauf, Wasserkreislauf
14 Kreislauf, Filterkreislauf
15 Kreislauf, Fütterkreislauf
16 Pumpensumpf
17 Pumpe, Förderpumpe
18 Pumpensumpf
19 Pumpe, Förderpumpe
20 Wasseraufbereitung, Sauerstoffanreicherung
21 Fluidtransport diskontinuierlich
22 Behälter für Futtertiere
23 Behälter für Pflanzenfilter
24 Rückführleitung
25 Rückführleitung
26 Rückführleitung
27 Reaktorbehälter
28 Substrat Schicht , Substratboden, Sandboden
29 Fluidablauf
30 Ablaufrohr
31 Siphon
32 Aus laufÖffnung
33 Fluidzulauf
34 Fluidüberleitung
35 Hydroponik, Hydrokultur 36 Flutungseinrichtung
37 Belüftungseinrichtung
38 Luftzufuhr, Luftdüse
39 Luftabfuhr, Ablassventil
40 AIgenSuspension
41 Wasserstand, Wasserspiegel
42 Behälterdeekel
43 Reaktormodul
44 Steuerung
45 Rohr, Glasrohr
46 Leuchteinheit, LED-Platinen
47 Kühlkörper
48 Überdruckventil
49 Regal
50 Fördermittel, Gabelstapler
Next Patent: HONEYCOMB MONOLITH STRUCTURE