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Title:
AQUEOUS DISPERSIONS CONTAINING CARBOXYLIC AND/OR RESIN ACIDS FOR DE-INKING PRINTED WASTE PAPER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1991/005906
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to aqueous dispersions containing: A. C¿6-22? carboxylic and/or resin acids and: B. C¿6-22? oxoalcohols alkoxylated with 2 or fewer 6 mol C2-4 alkylene oxides, for de-inking waste paper.

Inventors:
SMOLKA HEINZ-GERD (DE)
LEHMANN KLAUS (DE)
HAWEL HANS (DE)
SCHRAML DIETER (DE)
HORNFECK KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP1990/001698
Publication Date:
May 02, 1991
Filing Date:
October 10, 1990
Export Citation:
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Assignee:
GRUENAU GMBH CHEM FAB (DE)
International Classes:
D21C5/02; (IPC1-7): D21C5/02
Foreign References:
DE1517172A11969-12-18
EP0067333A11982-12-22
EP0256354A11988-02-24
EP0307024A11989-03-15
Attorney, Agent or Firm:
Wilk, Christoph (Patentabteilung Henkelstraße 6, Postfach 11 00 Düsseldorf, DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Wäßrige, Carbonsäuren und/oder Harzsäuren enthaltende Disper¬ sionen zum Deinken von bedruckten Altpapieren, de^urch gekenn¬ zeichnet, daß die Dispersionen A. Cö_22Carbonsäuren und/oder Harzsäuren und B. Cö_22~0xoalkohole, die mit.
2. bis kleiner 6 Mol C24Alky lenoxiden alkoxyliert sind, enthalten.
3. 2 Dispersionen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersionen aliphatische Carbonsäuren mit 12 bis 18 CAtomen enthalten.
4. Dispersionen nach einem oder beiden der Ansprüche 1 bis 2, da¬ durch gekennzeichnet, daß die Dispersionen C6i3~0xoalkohole, die mit 3 bis 5 Mol Ethylenoxid und/oder Propylenoxid alkoxy¬ liert sind, enthalten.
5. Dispersionen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersionen 10 bis 60 Gew.%, vorzugsweise 20 bis 45 Gew.% der Komponenten A und 0,1 bis 6 Gew.%, vorzugsweise 0,1 bis 2,5 Gew.% der Komponenten B enthalten.
6. Verwendung von wäßrigen Dispersionen enthaltend A. C5_22_Carbonsäuren und/oder Harzsäuren und B. C6_.22~0x°alkohole, die mit 2 bis kleiner 6 Mol C24Alky lenoxiden alkoxyliert sind, zum Deinken von bedruckten Altpapieren.
7. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Dis¬ persionen, die aliphatische Carbonsäuren mit 12 bis 18 CAtomen enthalten, verwendet werden.
8. Verwendung nach einem oder beiden der Ansprüche 5 bis 6, da¬ durch gekennzeichnet, daß Dispersionen, die Cδ13Oxoalkohole, alkoxyliert mit 3 bis 5 Mol Ethylenoxid und/oder Propylenoxid, enthalten, verwendet werden.
9. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, da¬ durch gekennzeichnet, daß Dispersionen, die 10 bis 60 Gew.%, vorzugsweise 20 bis 45 Gew.% der Komponenten A und 0,1 bis 6 Gew.%, vorzugsweise 0,1 bis 2,5 Gew.% der Komponenten B enthalten, verwendet werden.
Description:
"Wäßrige. Carbonsäuren und/oder Harzsäuren enthaltende Dispersio¬ nen zum Deinken von bedruckten Altpapieren"

Die Erfindung betrifft wäßrige, Carbonsäuren und/oder Harzsäuren enthaltende Dispersionen zum Deinken von bedruckten Altpapieren sowie die Verwendung von wäßrigen Dispersionen enthaltend A. C6_22-Carbonsäuren und/oder Harzsäuren und B. C6-22~0x°alkohole, alkoxyliert mit 2 bis kleiner 6 Mol C2_4-Alkylenoxiden, zum Deinken von bedruckten Altpapieren.

Zur Herstellung von beispielsweise Zeitungsdruck- und Hygienepa¬ pieren werden heute in großen Mengen Altpapiere eingesetzt. Die Qualität dieser Papiersorten wird von deren Helligkeit und Farbe bestimmt. Um qualitativ hochwertige Papiersorten herstellen zu können, müssen die Druckfarben aus den bedruckten Altpapieren entfernt werden. Dies geschieht üblicherweise mittels Deinking- Verfahren die im wesentlichen in zwei Teilschritten ablaufen:

1. Aufschlagen der Altpapiere, das heißt Zerfasern in Wasser bei gleichzeitigem Einwirken, der für die Ablösung der Druckfar¬ benteilchen benötigten Chemikalien und

2. Ausscheidung der abgelösten Druckfarbenteilchen aus den Pa- pierstoffsuspensionen.

Der zweite Verfahrensschritt kann durch Auswaschen oder Flotation erfolgen (Ullmann's Enzyklopädie der Technischen Chemie, 4. Auf¬ lage, Band 17, Seiten 570-571 (1979)). Bei der Flotation, bei der die unterschiedliche Benetzbarkeit von Druckfarben und Papierfa¬ sern ausgenutzt wird, wird Luft durch die Papierstoffsuspensionen gedrückt oder gesaugt. Dabei verbinden sich kleine Luftbläschen mit den Druckfarbenteilchen und bilden an der Wasseroberfläche einen Schaum, der mit Stoffängern entfernt wird.

Üblicherweise wird das Deinken von Altpapieren bei alkalischen pH-Werten in Gegenwart von Alkalihydroxiden, Alkalisilikaten, oxidativ wirkenden Bleichmitteln und oberflächenaktiven Substanzen bei Temperaturen zwischen 30 und 50 °C durchgeführt. Als oberflä¬ chenaktive Substanzen, die das Ablösen, Trennen und Sammeln der Druckfarbenteilchen bewirken, werden überwiegend Seifen und/oder Fetta1koho1polyglyco1ether eingesetzt.

Aus der deutschen Patentschrift DE 1517 172 ist bekannt, daß gute Deinking-Ergebnisse erhalten werden, wenn Fettsäuren in Verfahren zum Entfärben von Altpapieren eingesetzt werden. Fettsäuren und insbesondere gesättigte Fettsäuren lassen sich jedoch in der al¬ kalischen Flotte des Stofflösers nur grob dispergieren und werden nur teilweise verseift, so daß beim Deinken nur ein Teil der Fett¬ säuren wirksam ist. In der Vergangenheit hat es daher nicht an Versuchen gefehlt, die beim Einsatz von Fettsäuren bei der Alt¬ papieraufbereitung auftretenden Nachteile zu vermindern. So ist beispielsweise aus der deutschen Patentschrift DE-PS 31 23 353 ein Verfahren zum Deinken von bedruckten Altpapieren bekannt, bei dem

Fettsäuren und/oder Harzsäuren und Dispergiermittel in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion eingesetzt werden. Als Dispergiermittel werden anionische und/oder nichtionische Tenside, beispielsweise Alkali- und/oder A insalze von Fettalkoholpolyglycolethersulfaten, Fettsäurepolyglycolester und/oder Fettalkoholpolyglycolether ge¬ nannt. Ferner ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE- OS 3729446 bekannt, daß sich wäßrige Fettsäuredispersionen, die Mono- und/oder Diester mehrwertiger Alkohole und anionische Tenside enthalten, zum Deinken von Altpapieren eignen. Als Fett¬ säuren werden gesättigte Fettsäuren und als Mono- und/oder Di¬ ester Glycerinmono- und/oder Glycerindiester von gesättigten Car¬ bonsäuren, Isopropylstearat und/oder Isopropylpalmitat eingesetzt.

Obwohl die Dispergierung und Verseifung von Fettsäuren, die in Form wäßriger Dispersionen zusammen mit nichtionischen und/oder anionischen Dispergiermitteln eingesetzt werden, im Vergleich zu reinen Fettsäuren verbessert wird, sind die erzielten Verbesse¬ rungen in vielen Fällen noch nicht zufriedenstellend. Insbesondere bilden die bekannten Fettsäure-Dispersionen in der Flotation Druckfarben enthaltende Schäume mit so hohen Stabilitäten, daß die Mitverwendung von Entschäumern in Papierstoffsuspensionen erfor¬ derl ch ist.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand darin, wäßrige, feinteilige, lagerstabile Fettsäuredispersionen zu entwickeln, die eine schnelle Verseifung der Fettsäuren in PapierstoffSuspensionen bε *ken und die in der Flotation Schäume bilden, deren Stabilitä¬ ter den Einsatz von Entschäumern überflüssig macht.

Es wurde nun gefunden, daß die an die zu entwickelnden Fettsäure¬ dispersionen gestellten hohen Anforderungen von Dispersionen

erfüllt werden, die C5_22-Carbonsäuren und/oder Harzsäuren in Kombination mit alkoxylierten C6„22-0xoalkoholen mit Alkoxylie- rungsgraden zwischen 2 und kleiner 6 enthalten.

Gegenstand der Erfindung sind dementsprechend wäßrige, Carbonsäu¬ ren und/oder Harzsäuren enthaltende Dispersionen zum Deinken von bedruckten Altpapieren, welche dadurch gekennzeichnet sind, daß die Dispersionen

A. C6-22-Carbonsäuren und/oder Harzsäuren und

B. Cß^Σ'Ox 03 ^ 000 ^« alkoxyliert mit 2 bis kleiner 6 Mol C2-4-Alkylenoxiden enthalten.

Ferner ist Erfindungsgegenstand die Verwendung von wäßrigen Di¬ spersionen, die

A. C6_22-Carbonsäuren und/oder Harzsäuren und

B. C6-22~ 0xoa1lc ohole, alkoxyliert mit 2 bis kleiner 6 Mol C2-4-Alkylenoxiden enthalten, zum Deinken von bedruckten Altpapieren.

Geeignete Cδ_22-Carbonsäuren und/oder Harzsäuren können gesättigt und/oder ungesättigt, OH-gruppenhaltig und/oder OH-gruppenfrei, linear, verzweigtkett g und/oder cyclisch sein. Cδ_22-Carbonsäuren sind vorzugsweise aliphatisch. Harzsäuren können aliphatisch oder aromatisch sein und ein oder mehrere Säurefunktionen enthalten. Capronsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitin- säure, Stearinsäure, Ölsäure, izinolsäure, Taigfettsäure, Palmöl¬ fettsäure, synthetisch hergestellte Fettsäuren mit 6 bis 22 C-Ato- men, Abietinsäure, Agathensäure und/oder Illurinsäure sind Beispie¬ le für Carbonsäuren und/oder Harzsäuren, die erfindungsgemäß in wäßrigen Dispersionen eingesetzt werden können. Vorzugsweise wer-

den aliphatische Carbonsäuren natürlichen und/oder synthetischen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen eingesetzt.

Die in den erfindungsgemäß einzusetzenden wäßrigen Dispersionen enthaltenen alkoxylierten Oxoalkohole sind durch Oxosynthese zu¬ gänglich (Kirk-Othmer: "Encyclopedia of Chemical Techonology", Band 1, Seiten 747 bis 751 (1978)). Als Edukte werden Olefine eingesetzt, die mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff in Gegenwart von Katalysatoren, beispielsweise Cobalt-Katalysatoren, bei Tempera¬ turen zwischen 50 und 200 °C und Drücken zwischen 20,2 und 30,3 Pa zu Aldehyden umgesetzt werden. Die erhaltenen Aldehyde, die gegenüber den eingesetzten Olefinen ein Kohlenstoffatom mehr haben, werden anschließend durch Hydrierung zu den entsprechenden primären Alkoholen (Oxoalkohole) reduziert. Werden lineare Olefine als Ausgangsstoffe eingesetzt, werden Gemische aus gerad- und verzweigtketti en Alkoholen erhalten. Werden dagegen verzweigtkettige Olefine eingesetzt, werden ausschließlich verzweigtkettige Alkohole erhalten. Erfindungsgemäß können verzweigtkettige C5_22-0 χoa Rohöle alleine oder in Kombination mit linearen C6_22-0*oa1 ohlen eingesetzt werden. Oxoalkohle mit 6 bis 13 C-Atomen werden bevorzugt. Die Alkoxylierung der Oxoalkohole mit C2-4-Alkylenoxiden, vorzugsweise mit Ethylenoxid und/oder Propylenoxid wird nach bekannten großtechnischen Verfahren durch¬ geführt (siehe beispielsweise in "Chemische Technologie", Band 7, Seite 131-132, Carl-Hanser-Verlag, München-Wien (1986)). Der mittlere Alkoxylierungsgrad entspricht der molaren Menge der an¬ gelagerten Alkylenoxide und liegt zwischen 2 und kleiner 6, vor¬ zugsweise zwischen 3 und 5.

Die erfindungsgemäß einzusetzenden wäßrigen Dispersionen enthalten vorzugsweise 10 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 bis

45 Gew.-% der Komponenten A. und vorzugsweise 0,1 bis 6 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 2,5 Gew.% alkoxylierte Oxoalkohole.

Die Dispersionen können als fakultative Bestandteile anorganische Verbindungen, wie Kaoline, Talkum, Calciumcarbonat und/oder Alka¬ li- und/oder Erdalkalialuminiu silikate der allgemeinen Formel I

0,7 - 1,5 Kat 2 / n 0 Al 2 03 - 0,8 - 6 SiÜ2

in der Kat Alkali- und/oder Erdalkalimetallkationen und n die Wer¬ tigkeit der Metallkationen bedeuten, beispielsweise Zeolith A, in Mengen von 0,5 bis 20 Gew.-%, sowie nichtionische und/oder anio¬ nische Tenside in Mengen von 0,25 bis 25 Gew.-% enthalten. Werden anionische Tenside eingesetzt, so liegt deren Gehalt in den Di¬ spersionen zwischen 1 und 10 Gew.-%, bezogen auf den Carbonsäure- und/oder Harzsäuregehalt.

Als nichtionische Tenside können beispielsweise Alkylpo- lyglycolether, Hydroxyalkylpolyglycolether, Alkenylpolyglycol- ether, Alkarylpolyglycolether, Acylpolyglycolester und/oder Poly- oxyethylenglycerinfettsäureester mit jeweils 8 bis 22 C-Atomen in den gerad- oder verzweigtkettigen oder cyclischen Kohlenwasser¬ stoffresten und 6 bis 100 Mol Ethylenoxid eingesetzt werden. Ge¬ eignete anionische Tenside sind beispielsweise Alkali- und/oder Aminsalze von Alkylsulfaten, Alkylpolyglycolethersulfaten, Alkylarylpolyglycolethersulfaten, Alkylsulfonaten, Alkylaryl- sulfonaten und/oder Eiweißfettsäurekondensaten. Die genannten an¬ ionischen Tenside besitzen in den Kohlenwasserstoffresten 8 bis 22 C-Atome. Der mittlere Alkoxylierungsgrad der Ethersulfate liegt zwischen 1 und 30.

Die erfindungsgemäß einzusetzenden Dispersionen sind in an sich bekannter Weise herstellbar, in dem Mischungen aus a) Carbonsäuren und/oder Harzsäuren und b) alkoxylierten Oxoalkoholen bei 65 bis

90 °C hergestellt werden. Vorzugsweise enthalten diese Mischungen 1 bis 20 Gew.-% Wasser. Ferner können sie als fakultative Bestand¬ teile anorganische Verbindungen enthalten. Die erhaltenen Disper¬ sionen enthalten die gesamte Menge oder nur einen Teil der in den herzustellenden Dispersionen enthaltenen Menge an alkoxylierten Oxoalkoholen. Die 65 bis 90 °C warmen fettsäurehaltigen Dispersio¬ nen werden unter Rühren zu 20 bis 60 °C warmem Wasser oder zu 20 bis 60 °C warmen wäßrigen Mischungen, die anionische und/oder nichtionische Tenside und/oder alkoxylierte Oxoalkohole enthalten, gegeben. Anschließend werden die erhaltenen Dispersionen unter Rühren auf Temperaturen zwischen 15 und 25 °C abgekühlt und bei dieser Temperatur in an sich bekannter Weise nachhomogenisiert.

In den erfindungsgemäß einzusetzenden Dispersionen sind die Carbonsäuren und/oder Harzsäuren sehr fein verteilt, so daß diese sehr schnell und vollständig verseift werden. Die Dispersionen zeichnen sich durch hohe Lagerstabilitäten aus.

Die erfindungsgemäß einzuse snden wäßrigen Dispersionen werden Papierstoffsuspensionen vorzugsweise in Mengen von 0,2 bis 2,0 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,2 bis 1,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf lufttrockenen Papierstoff, zugesetzt. Lufttrockener Papierstoff bedeutet, daß sich im Papierstoff ein Gleichgewichts¬ zustand an innerer Feuchte eingestellt hat. Dieser Gleichge¬ wichtszustand hängt von der Temperatur und von der relativen Feuchte der Luft ab.

In Gegenwart erfindungsgemäßer wäßriger Dispersionen lassen sich Druckfarben unterschiedlicher chemischer Zusammensetzungen, bei¬ spielsweise Zeitungsrotationsfarben, Buchdruckfarben, Off-Set- Druckfarben, Illustrationstiefdruckfarben, Flexodruckfarben, La¬ serdruckfarben und/oder Verpackungstiefdruckfarben aus bedruckten Altpapieren, beispielsweise Zeitungen, Illustrierten, Computer¬ papieren, Zeitschriften, Broschüren, Formulare, Telefonbücher und/oder Katalogen entfernen.

Bedruckte Altpapiere werden bei einer Stoffdichte beispielsweise zwischen 1 und 15 Gew.-% in einem Stofflöser in wäßriger Lösung, die typischerweise 0,5 bis 3,0 Gew.-% 100 %iges Wasserstoffper¬ oxid, 0,5 bis 2,5 Gew.-% Natriumhydroxid (100 Gew.-%ig), 2,0 bis 5,0 Gew.-% Natronwasserglas (Gewichtsverhältnis Siθ2 zu Na2θ = 3,3 : 1, Feststoffgehalt: 35 Gew.-%), 0,2 bis 2,0 Gew.-% erfin¬ dungsgemäße wäßrige Dispersionen und 0,1 bis 0,3 Gew.-% Komplex¬ bildner - alle Gew.-%-Angaben beziehen sich auf lufttrockenes Altpapier - enthält, bei Temperaturen zwischen 20 und 60 °C zer¬ kleinert. Nach einer Verweilzeit von 1 bis 3 Stunden bei Tempera¬ turen zwischen 20 und 60 °C werden die Papierstoffsuspensionen in Wasser eingerührt oder mit Wasser versetzt, so daß 0,8 bis 2 gew.-%ige PapierstoffSuspensionen erhalten werden. Nach Entfernen der in den Papierstoffsuspensionen enthaltenen groben, nicht flo- tierbaren Bestandteile werden die abgelösten Druckfarbenteilchen in an sich bekannter Weise durch Flotation aus den Papierstoff¬ suspensionen ausgeschieden.

Altpapiere, die in Gegenwart erfindungsgemäßer wäßriger Dispersi¬ onen deinkt werden, zeichnen sich durch sehr hohe Weißgrade aus. Die erfindungsgemäßen Dispersionen bilden während der Flotation Druckfarben enthaltende Schäume, die - unabhängig von den

eingesetzten Altpapieren und im Vergleich zu Schäumen von übli¬ cherweise eingesetzten carbonsäure- und/oder harzsäurehaltigen Dispersionen - wesentlich weniger stabil sind, so daß die erfindungsgemäßen Dispersionen ohne Zusatz von Entschäumern ein¬ gesetzt werden können.

B e i s p i e l e

Die Angabe "Teile" bedeutet "Gewichtsteile".

Die Viskositäten wurden an einem Brookfieldviskosimeter gemessen.

Herstellung erfindunqsαemäßer Dispersionen

Dispersion A

In einem heiz- und kühlbaren, mit einem Kreuzpropellerrührwerk und mit einem heizbaren Zulaufgefäß versehenen Reaktionsgefäß wurden 576 Teile Wasser auf 70 °C aufgeheizt und unter Rühren 50 Teile n-Octadecanol 20 Mol Ethylenoxid (E0) gegeben. Anschließend wurde die homogene Mischung auf 30 °C abgekühlt. In das Zulaufge¬ fäß, das mit einem Kreuzpropellerrührwerk versehen war, wurden 300 Teile tierische C^ig-Fettsäure, 10 Teile Isotridecylalkohol 4 Mol E0 und 64 Teile Wasser gegeben und unter Rühren bei 70 bis 80 °C vermischt. Danach wurde die 70 °C warme, fettsäurehaltige Mischung unter Rühren zu der wäßrigen Mischung gegeben. Nach be¬ endeter Zugabe wurde auf 18 bis 20 °C abgekühlt und nachhomogeni¬ siert.

Es wurde eine 36 gew.-%ige, dünnflüssige, sehr feine, leicht blau-stichige Dispersion erhalten, die auch nach dreimonatiger Standzeit bei Raumtemperatur (15 - 25 °C) keine Separationser¬ scheinungen zeigte. Die Viskosität bei 20 °C betrug 180 mPa s.

Dispersion B

Analog der Herstellung von Dispersion A wurde eine wäßrige, homo¬ gene Mischung aus 603 Teilen Wasser und 25 Teilen n-Octadecanol 20 Mol EO, sowie eine fettsäurehaltige Mischung aus 300 Teilen tierischer Ci2-18-Fettsäure, 5 Teilen Isotridecylalkohol 4 Mol E0 und 67 Teilen Wasser hergestellt. Die 70 °C warme, fettsäure¬ haltige Mischung wurde anschließend unter Rühren zu der 30 °C warmen, wäßrigen Mischung gegeben. Nach beendeter Zugabe wurde auf 18 bis 20 °C abgekühlt und nachhomogenisiert.

Es wurde eine 33 gew.-%ige, dünnflüssige, feinteilige Dispersion erhalten, die auch nach dreimonatiger Standzeit bei Raumtemperatur (15 - 25 °C) keine Separationserscheinungen zeigte. Die Viskosität bei 20 °C betrug 200 mPa s.

Dispersion C

Analog der Herstellung von Dispersion A wurde eine wäßrige, homo¬ gene Mischung aus 576 Teilen Wasser, 40 Teilen n-Octadecanol 20 Mol E0 und 10 Teilen Polyoxyethylenglycerin-Ci6_i8-Fettsäure- ester-20 E0 sowie eine fettsäurehaltige Mischung aus 300 Teilen tierischer Ci2-18~' rettsaure » 10 Teilen Isotridecylalkohol 4 Mol E0 und 64 Teilen Wasser hergestellt. Die 70 °C warme, fettsäure¬ haltige Mischung wurde anschließend unter Rühren zu der 30 °C warmen, wäßrigen Mischung gegeben. Nach beendeter Zugabe wurde auf 18 bis 20 °C abgekühlt und nachhomogenisiert.

Es wurde eine 36 gew.-%ige, dünnflüssige, sehr feine, leicht blau-stichige Dispersion erhalten, die auch nach dreimonatiger

Standzeit bei Raumtemperatur (15 - 25 °C) keine Separationser¬ scheinungen zeigte. Die Viskosität bei 20 °C betrug 220 mPa s.

Dispersion D

Analog der Herstellung von Dispersion A wurde eine wäßrige, homo¬ gene Mischung aus 520 Teilen Wasser und 45 Teilen n-Octadecanol • 20 Mol E0, sowie eine fettsäurehaltige Mischung aus 270 Teilen tierischer C^-is-Fettsäure, 9 Teilen Isotridecylalkohol • 4 Mol E0, 100 Teilen Kaolin (technisch) und 56 Teilen Wasser herge¬ stellt. Die 70 °C warme, fettsäurehaltige Mischung wurde an¬ schließend unter Rühren zu der 30 °C warmen, wäßrigen Mischung gegeben. Nach beendeter Zugabe wurde auf 18 bis 20 °C abgekühlt und nachhomogenisiert.

Es wurde eine 42 gew.-%ige, dünnflüssige, feine, leicht blau-sti¬ chige Dispersion erhalten, die auch nach dreimonatiger Standzeit bei Raumtemperatur (15 - 25 °C) kein Separationserscheinungen zeigte. Die Viskosität bei 20 °C betrug 200 mPa • s.

Dispersion E

Analog der Herstellung von Dispersion A wurde eine wäßrige, homo¬ gene Mischung aus 548 Teilen Wasser und 47,5 Teilen n-Octadeca¬ nol • 20 Mol E0, sowie eine fettsäurehaltige Mischung aus 285

Teilen tierischer Ci2-i8-Fettsäure, 9,5 Teilen Isotridecylalkohol • 4 Mol E0, 50 Teilen Kaolin (technisch) und 60 Teilen Wasser hergestellt. Die 70 °C warme, fettsäurehaltige Mischung wurde an¬ schließend unter Rühren zu der 30 °C warmen, wäßrigen Mischung gegeben. Nach beendeter Zugabe wurde auf 18 bis 20 °C abgekühlt und nachhomogenisiert.

Es wurde eine 39 gew.- ige, dünnflüssige, feine, leicht blau-sti¬ chige Dispersion erhalten, die auch nach dreimonatiger Standzeit bei Raumtemperatur (15 - 25 °C) keine Separationserscheinungen zeigte. Die Viskosität bei 20 °C betrug 220 mPa • s.

Dispersion F

Analog der Herstellung von Dispersion A wurde eine wäßrige, homo¬ gene Mischung aus 576 Teilen Wasser, 40 Teilen n-Octadecanol • 20 Mol E0 und 10 Teilen Eiweiß-Ci2/i4-fettsäurekondensat, Kalium¬ salz sowie eine fettsäurehaltige Mischung aus 300 Teilen tie¬ rischer 10 Teilen Isotridecylalkohol • 4 Mol E0 und 64 Teilen Wasser hergestellt. Die 70 °C warme, fettsäurehal¬ tige Mischung wurde anschließend unter Rühren zu der 30 °C warmen, wäßrigen Lösung gegeben. Nach beendeter Zugabe wurde auf 18 bis 20 °C abgekühlt und nαchhomogenisiert.

Es wurde eine 36 gew.-%ige, dünnflüssige, sehr feine, leicht blau-stichige Dispersion erhalten, die auch nach dreimonatiger Standzeit bei Raumtemperatur (15 - 25 °C) keine Separationser¬ scheinungen zeigte. Die Viskosität bei 20 °C betrug 200 mPa • s.

Dispersion G

Analog der Herstellung von Dispersion A wurde eine wäßrige, homo¬ gene Mischung aus 576 Teilen Wasser, 40 Teilen n-Octadecanol • 20 Mol E0 und 10 Teilen Ci2-l4-Alkylpolyglycolethersulfat-4 E0, Natriumsalz, sowie eine fettsäurehaltige Mischung aus 300 Teilen tierischer C^-iδ-Fettsäure, 10 Teilen Isotridecylalkohol 4 Mol E0 und 64 Teilen Wasser hergestellt. Die 70 °C warme, fettsäure¬ haltige Mischung wurde anschließend unter Rühren zu der 30 °C

warmen, wäßrigen Mischung gegeben. Nach beendeter Zugabe wurde auf 18 bis 20 °C abgekühlt und nachhomogenisiert.

Es wurde eine 36 gew.-%ige, dünnflüssige, sehr feine, leicht blau-stichige Dispersion erhalten, die auch nach dreimonatiger Standzeit bei Raumtemperatur (15 - 25 °C) keine Separationser¬ scheinungen zeigte. Die Viskosität bei 20 °C betrug 200 mPa s.

Dispersion H

Analog der Herstellung von Dispersion A wurde eine wäßrige, homo¬ gene Mischung aus 576 Teilen Wasser und 50 Teilen n-Octadecanol 20 Mol E0, sowie eine fettsäurehaltige Emulsion aus 300 Teilen synthetisch hergestellter Fettsäure (Säurezahl 190 bis 200), 10 Teilen Isotridecylalkohol • 4 Mol E0 und 64 Teilen Wasser herge¬ stellt. Die 70 °C warme, fettsäurehaltige Emulsion wurde an¬ schließend unter Rühren zu der 30 °C warmen, wäßrigen Mischung gegeben. Nach beendeter Zugabe wurde auf 18 bis 20 °C abgekühlt und nachhomogenisiert.

Es wurde eine 36 gew.-%ige, dünnflüssige, sehr feine, leicht blau-stichige Dispersion erhalten, die auch nach dreimonatiger Standzeit bei Raumtemperatur (15 - 25 °C) keine Separationser¬ scheinungen zeigte. Die Viskosität bei 20 °C betrug 240 mPa • s.

Anwendunosbeispiele

110 g lutro (= 100 g atro) bedrucktes Altpapier (lutro = luft¬ trocken, atro = absolut trocken) aus 50 Gew.-% Tageszeitungen und

50 Gew.-% Illustrierten wurden bei 5 Gew.-% Stoffdichte mit 1890 ml einer wäßrigen Lösung, enthaltend - bezogen auf luft¬ trockenes Altpapier - 1 Gew.-% Natriumhydroxid (100 Gew.-%ig) 3,0 Gew.-% Natronwasserglas (Gewichtsverhältnis Siθ2 zu Na2θ =

3,3 : 1; Feststoffgehalt 35 Gew.-%) 0,2 Gew.-% einer 40 gew.-%igen wäßrigen Lösung von Diethylentri- a inpentaessigsäure-Natriumsa1z 0,85 Gew.-% Wasserstoffperoxid (100 Gew.-%ig) und 0,7 Gew.-% erfindungsgemäße wäßrige Dispersion bei 45 °C mittels Dispergierscheibe (2500 Umdrehungen/Minuten) 15 Minuten aufgeschlagen. Der Härtegrad des verwendeten Wassers lag bei 17 ° deutscher Härte (dH). Nach 2 Stunden bei 45 °C wurden die Papierstoffsuspensionen mit 4 1 Wasser von 17 °dH verdünnt und in einem Entstipper die in PapierstoffSuspensionen enthaltenen gro¬ ben, nicht flotierbaren Anteile in 5 Minuten entfernt. Anschlie¬ ßend wurden die entstippten Papierstoffsuspensionen in einer La¬ borflotationszelle mit Wasser obigen Härtegrades bis zur Höhe des Schaumüberlaufes der Zelle aufgefüllt und anschließend 10 Minuten flotiert, wobei durch Zugabe von Wasser das Niveau in Höhe des Schaumüberlaufes konstant gehalten wurde. Die erhaltenen Papier¬ stoffSuspensionen wurden anschließend auf 20 Gew.-% Stoffdichte eingedickt und durch Zugabe von 800 ml Wasser von 17 °dH auf eine Stoffdichte von 4 Gew.-% verdünnt, aufgeschlagen und mit ver¬ dünnter Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 6 angesäuert.

Von diesen Papierstoffsuspensionen wurden dann 100 g mit Wasser auf 500 ml aufgefüllt (Stoffdichte: 0,8 Gew.-%) und über ein Fil¬ terblatt (Durchmesser 12 cm) abgenutscht. Das so entstandene Pa-

pierblatt wurde nach der Glättung getrocknet und der Weißgrad nach

Elrepho R 457 gemessen.

Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.

Tabelle 1

eingesetzte Dispersionen Weißgrad R 457 (in %)

A 51,4

B 50,8

C 51,2

D 51,0

E 51,2

F 51,6

G 50,9

H 51,5

zum Vergleich: handelsübliche, fettsäure- 51,1 haltige Dispersion

Im Vergleich zu der handelsüblichen, fettsäurehaltigen Dispersion wurden mit den erfindungsgemäßen Dispersionen gleichwertige De- inking-Ergebnisse erzielt. Der wesentliche Vorteil der erfindungs¬ gemäßen Dispersion lag darin, daß die Stabilitäten der während der Flotation entstandenen druckfarbenhaltigen Schäume gegenüber dem druckfarbenhaltigen Schaum der handelsüblichen fettsäurehaltigen Dispersion wesentlich geringer waren, so daß den Papierstoffsus¬ pensionen keine Entschäumer zugesetzt werden mußten.