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Title:
AQUEOUS DISPERSIONS OF ORGANOPOLYSILOXANES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/037556
Kind Code:
A1
Abstract:
Aqueous dispersions organopolysiloxanes which are free of organic transition metal compounds and of organic compounds of the metals of the main groups III, IV and V. These dispersions can be produced using the following starting compounds: (A) organopolysiloxane containing condensation-capable groups; (B) an organosilicon compound of the formula (II) {[(RO)3Si-R3-]e R21-e}aSi(OR)4-a, in which R can be identical or different and stands for a hydrogen atom or alkyl group with 1-6 carbon atoms, R2 can be identical or different and stands for SiC bonded hydrocarbon groups with 1-18 carbon atoms which are optionally substituted with halogen atoms, ether groups, ester groups, epoxy groups, mercapto groups, cyano groups or (poly)glycol groups, the latter being formed from oxyethylene- and/or oxypropylene units, and R3 can be identical or different and stands for bivalent hydrocarbon groups; a is 0 or 1, e is 0 or 1; and/or partial hydrolysates of the organosilicon compound with at most 8 Si-atoms; and (C) an organosilicon compound containing basic nitrogen.

Inventors:
OBERNEDER STEFAN (DE)
BRAUNSPERGER KARL (DE)
HEINRICH ALFRED (AT)
BRAUN RUDOLF (DE)
SOELLRADL HERBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP1996/002227
Publication Date:
November 28, 1996
Filing Date:
May 23, 1996
Export Citation:
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Assignee:
WACKER CHEMIE GMBH (DE)
OBERNEDER STEFAN (DE)
BRAUNSPERGER KARL (DE)
HEINRICH ALFRED (AT)
BRAUN RUDOLF (DE)
SOELLRADL HERBERT (DE)
International Classes:
C08K5/54; C08L83/04; C08L83/06; C08J3/03; C08L83/14; C09D183/04; C09K3/10; C09K23/54; (IPC1-7): C08L83/04; C08J3/03; C08K5/54
Foreign References:
EP0655475A11995-05-31
EP0640670A21995-03-01
EP0415254A21991-03-06
EP0378952A21990-07-25
Other References:
See also references of EP 0828794A1
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Claims:
Patentansprüche
1. Wäßrige Dispersionen von Organopolysiloxanen, die frei sind von organischen Übergangsmetallverbindungen sowie organischen Verbindungen der Metalle der III., IV. und V. Hauptgruppe, herstellbar unter Verwendung der Aus gangsstoffe (A) kondensationsfähige Gruppen aufweisendes Organopoly¬ siloxan, (B) Organosiliciumverbindung der Formel {[(RO)3SiR3]e R21_e}aSi(OR)4_a (II), worin R gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeu¬ tet, R2 gleich oder verschieden sein kann und SiCgebundene Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 Kohlenstoffato¬ men, die gegebenenfalls mit Halogenatomen, Ethergrup pen, Estergruppen, Epoxygruppen, Mercaptogruppen, Cyanogruppen oder (Poly)glykolresten substituiert sind, wobei letztere aus Oxyethylen und/oder Oxypro pyleneinheiten aufgebaut sind, bedeutet und R3 gleich oder verschieden sein kann und zweiwertige Kohlenwasserstoffreste bedeutet a 0 oder 1 ist und e 0 oder 1 ist, und/oder deren Teilhydrolysate mit maximal 8 SiAtomen sowie (C) basischen Stickstoff aufweisende Organosiliciumver¬ bindung.
2. Wäßrige Dispersionen gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß als kondensationsfähige Gruppen aufweisen¬ de Organopolysiloxane (A) solche der Formel HO[SiRl20]nH (I), eingesetzt werden, worin R1 gleiche oder verschiedene SiCgebundene Kohlenwasser¬ stoffreste mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, die gege¬ benenfalls mit Halogenatomen, Ethergruppen, Ester¬ gruppen, Epoxygruppen, Mercaptogruppen, Cyanogruppen oder (Poly)glykolresten substituiert sind, wobei letztere aus Oxyethylen und/oder Oxypropyleneinhei ten aufgebaut sind, bedeutet und n eine ganze Zahl von mindestens 30 ist.
3. Wäßrige Dispersionen gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei Rest R2 um Methyl, Ethyl, Vinyl und Phenylreste handelt.
4. Wäßrige Dispersionen gemäß einem oder mehreren der An¬ sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Organosili¬ ciumverbindung (B) in Mengen von 0,01 bis 50 Gewichts¬ teilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile kondensationsfähi¬ ge Gruppen aufweisendes Organopolysiloxan (A) , einge¬ setzt wird.
5. Wäßrige Dispersionen gemäß einem oder mehreren der An¬ sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als basi¬ schen Stickstoff aufweisende Verbindungen (C) solche aus Einheiten der Formel R bYcSi(OR5)d04_b_c_d (IV) , eingesetzt werden, worin R4 gleich oder verschieden sein kann und einen einwerti¬ gen, SiCgebundenen, von basischem Stickstoff freien organischen Rest bedeutet, R5 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoff¬ atom, einen Alkylrest, Alkalimetallkation, Ammonium¬ oder Phosphoniumgruppe bedeutet, Y gleich oder verschieden sein kann und einen einwerti¬ gen, SiCgebundenen Rest mit basischem Stickstoff be¬ deutet, b 0, 1, 2, oder 3, c 0, 1, 2, 3 oder 4 und d 0, l, 2 oder 3 ist, mit der Maßgabe, daß die Summe aus b, c und d kleiner oder gleich 4 ist und pro Molekül mindestens ein Rest Y anwesend ist.
6. Wäßrige Dispersionen gemäß einem oder mehreren der An¬ sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Komponente (C) in einer solchen Menge eingesetzt wird, daß der Ge¬ halt an basischem Stickstoff 0,01 bis 5 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile kondensationsfähige Grup¬ pen aufweisendes Organopolysiloxan (A) , beträgt.
7. Wäßrige Dispersionen gemäß einem oder mehreren der An¬ sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Emulgator (D) in Mengen von 0,5 bis 10 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile kondensationsfähige Gruppen aufweisen¬ des Organopolysiloxan (A) , eingesetzt werden.
8. Verfahren zur Herstellung der wäßrigen Dispersionen von Organopolysiloxanen gemäß einem oder mehreren der An¬ sprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß (A) kondensationsfähige Gruppen aufweisendes Organopoly¬ siloxan, (B) Organosiliciumverbindung der Formel (II) und gegebenenfalls (D) Emulgator sowie gegebenenfalls (F) Zusatzstoffe miteinander vermischt und dispergiert wer den und anschließend (C) basischen Stickstoff aufweisen¬ de Verbindungen und gegebenenfalls (E) Füllstoff einge¬ arbeitet werden.
9. Verfahren zur Herstellung von Elastomeren aus den wäßri¬ gen Dispersionen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 oder hergestellt nach dem Verfahren gemäß An¬ spruch 8 durch Entfernen von Wasser.
10. Verwendung der wäßrigen Dispersionen gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 oder hergestellt nach dem Verfahren gemäß Anspruch 8 als Dichtungs und Beschich tungsmassen.
Description:
Wäßrige Dispersionen von Organopolysiloxanen

Die Erfindung betrifft wäßrige Dispersionen von Organopoly¬ siloxanen, die sich nach Entfernen von Wasser in Elastomere überführen lassen, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung als Dicht- und Beschichtungsstoffe.

Maßnahmen zum Umweltschutz zwingen in zunehmendem Maße zur Vermeidung organischer Lösungsmittel in chemischen Zuberei¬ tungen. Demzufolge finden immer mehr wäßrige Systeme Verwen¬ dung.

Wäßrige Dispersionen von Organopolysiloxanen sind an sich vielfach bekannt. Der grundsätzliche Aufbau solcher Disper¬ sionen, die bereits bei Raumtemperatur zu Elastomeren vulka¬ nisieren, setzt sich aus einem linearen Polymeren, einer Vernetzerkomponente und einem Vernetzungskatalysator zusam¬ men. Im allgemeinen wird eine wäßrige Emulsion von Polydior- ganosiloxanen vorgelegt, deren Endgruppen kondensationsfähi¬ ge Gruppen aufweisen. Diese hochmolekularen Polysiloxane werden entweder direkt emulgiert oder meist in Emulsion nach herkömmlichen Verfahren durch Polymerisation, Kondensation und Equilibrierung aus linearen oder cyclischen niedermole¬ kularen Polysiloxanen hergestellt. Die Polymeremulsion wird im allgemeinen dann mit einer Vernetzerkomponente und Kon¬ densationskatalysator jeweils in Substanz oder als Emulsion sowie weiteren Bestandteilen, wie Füllstoffen, Haftvermitt-

lern, etc. vermischt, wobei es sich bei dem Katalysator fast ausschließlich um (Organo-)Metallverbindungen handelt.

Die nahezu ausnahmslos als Katalysatoren eingesetzten (Orga¬ no-)Metallkatalysatoren haben den Nachteil, daß sie zum einen die Lagerstabilität der ünvulkanisierten Massen aber auch die Beständigkeit der ausvulkanisierten Elastomere be¬ einträchtigen und zum anderen als toxikologisch bedenklich gelten. Bei einer Vielzahl der bisherigen Entwicklungen stellt die sehr aufwendige, zeit- und damit kostenintensive Herstellung der wäßrigen Emulsionen einen Nachteil dar. Diese Probleme resultieren hauptsächlich aus einer Reak¬ tionszeit beanspruchenden Emulsionspolymerisation, -konden- sation bzw. Equilibrierung der einzusetzenden Polydiorgano- siloxane, die der Herstellung des Endprodukts durch Zumi- schung der weiteren Bestandteile vorangestellt werden muß. Ein weiterer Nachteil der meisten bisher bekannten, wäßrigen Emulsionen liegt im geringen Feststoffgehalt. Ein hoher Festgehalt bildet jedoch die Voraussetzung für eine geringe oder verschwindende Schrumpfung beim Ausvulkanisieren, die für die meisten Anwendungsbereiche wünschenswert ist.

Beispielsweise werden in der deutschen Anmeldung DE 42 17 561 (Wacker-Chemie GmbH; angemeldet am 27. Mai 1992) bzw. der entsprechenden US-Anmeldung mit der Serien¬ nummer USSN 08/056,088 wäßrige Dispersionen von Organopoly¬ siloxanen aus kondensationsfähigem Organopolysiloxan, Sili¬ conharz, Polyvinylalkohol, (Organo-)Metallkatalysator und aminofunktionellen Substanzen beschrieben, mit denen trans¬ parente Vulkanisate erhalten werden.

Des weiteren werden in US-A 5,045,231 (Wacker-Chemie GmbH; ausgegeben am 3. September 1991) bzw. der entsprechenden DE- A 39 32 025 wäßrige Dispersionen von Organopolysiloxanen aus kondensationsfähigen Organopolysiloxanen, (Organo-)Metall-

katalysatoren, Organopolysiloxanharzen und Diorganosilanola- ten beansprucht, wobei der Feststoffgehalt der Dispersionen bis zu 90 % betragen kann.

In DE-B 1037707 (Dow Corning; ausgegeben am 28. August 1958) wird ein Verfahren zur Herstellung von Emulsionen von hoch¬ molekularen Organopolysiloxanen ausgehend von einer Emulsion von niedermolekularen Siloxanen offenbart. Die gewünschte Molekulargröße wird erreicht mit Hilfe stark saurer oder al¬ kalischer Katalysatoren. Diese Emulsionen führen zu keinen Elastomeren.

Gemäß US-A 5,004,771 (Rhone Poulenc; ausgegeben am 2. April 1990) bzw. in der entsprechenden EP-A 365 439 wird in wäßri¬ ger Emulsion die sauere Kondensation eines OH-endblockierten Polydiorganosiloxans durchgeführt. Nach Neutralisation der Polymeremulsion werden die weiteren Bestandteile, wie Me¬ thylsiliconatlösung und nichtsilikatischer Füllstoff, nicht jedoch basischen Stickstoff aufweisende Verbindungen, zuge¬ setzt. Die beschriebenen Emulsionen, die einen Feststoffge¬ halt von unter 90 % aufweisen, ergeben jedoch keine Elasto¬ mere.

In US-A 4,894,412 (Shin-Etsu Chemical Co.Ltd. ; ausgegeben am 16. Januar 1990) wird ein Prozeß zur Herstellung von Textil- beschichtungen beschrieben. Es handelt sich hierbei um eine Polysiloxanemulsion geringen Festgehalts aus Organosilicium- komponente, aminofunktionellem Siloxan und Organosilanen. Der beschriebene Prozeß umfaßt eine Emulsionspolymerisation sowie anschließende Neutralisation. Die erhaltene Dispersion wird in dünner Schicht auf Textilien aufgetragen und in der Hitze, beispielsweise 105°C/3 Stunden vulkanisiert.

Des weiteren werden in der deutschen Anmeldung mit dem Aktenzeichen P 43 40 400.6 (Wacker-Chemie GmbH; angemeldet

am 26. November 1993) bzw. der entsprechenden US-Anmeldung mit der Seriennummer USSN 08/342,192 wäßrige Dispersionen aus kondensationsfähigem Organopolysiloxan, niedermolekula¬ rem Siliconharz und basischen Stickstoff enthaltender Ver¬ bindung, die frei, sind von organischen ÜbergangsmetallVer¬ bindungen, beschrieben.

Gegenstand der Erfindung sind wäßrige Dispersionen von Orga¬ nopolysiloxanen, die frei sind von organischen Übergangsme¬ tallverbindungen sowie organischen Verbindungen der Metalle der III., IV. und V. Hauptgruppe, herstellbar unter Verwen¬ dung der Ausgangsstoffe

(A) kondensationsfähige Gruppen aufweisendes Organopolysilo¬ xan,

(B) Organosiliciumverbindung der Formel

{[(RO) 3 Si-R3-] e R2 1 _ e } a Si(OR) 4 _ a (II),

worin

R gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom oder Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, R 2 gleich oder verschieden sein kann und SiC-gebundene Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls mit Halogenatomen, Ethergruppen, Estergruppen, Epoxygruppen, Mercaptogruppen, Cyanogrup- pen oder (Poly)glykolresten substituiert sind, wobei letztere aus Oxyethylen- und/oder Oxypropyleneinheiten aufgebaut sind, bedeutet und

R 3 gleich oder verschieden sein kann und zweiwertige Kohlenwasserstoffreste bedeutet a 0 oder 1 ist und e 0 oder 1 ist, und/oder deren Teilhydrolysate mit maximal 8 Si-Atomen sowie

(C) basischen Stickstoff aufweisende Organosiliciumverbin¬ dung.

Metalle der III., IV. und V. Hauptgruppe des Periodensystems sollen im Rahmen der vorliegenden Erfindung Aluminium, Gallium, Indium, Thallium, Germanium, Zinn, Blei, Antimon und Wismut umfassen.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung soll der Begriff "kondensationsfähig" auch eine gegebenenfalls vorausgehende Hydrolyse mitumfassen.

Die erfindungsgemäß eingesetzten, kondensationsfähige Grup¬ pen aufweisenden Organopolysiloxane (A) sind vorzugsweise solche der Formel

HO-[SiR l 2 0] n -H (I),

worin

R 1 gleiche oder verschiedene SiC-gebundene Kohlenwasser¬ stoffreste mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, die gegebe¬ nenfalls mit Halogenatomen, Ethergruppen, Estergruppen, Epoxygruppen, Mercaptogruppen, Cyanogruppen oder (Poly)glykolresten substituiert sind, wobei letztere aus Oxyethylen- und/oder Oxypropyleneinheiten aufgebaut sind, bedeutet und n eine ganze Zahl von mindestens 30 ist.

Beispiele für Kohlenwasserstoffreste R 1 sind Alkylreste, wie der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, 1-n-Butyl-, 2- n-Butyl-, iso-Butyl-, tert.-Butyl-, n-Pentyl-, iso-Pentyl-, neo-Pentyl-, tert.-Pentylrest; Hexylreste, wie der n-Hexyl- rest; Heptylreste, wie der n-Heptylreεt; Octylreste, wie der n-Octylrest und iso-Octylreste, wie der 2,2,4-Trimethylpen- tylrest; Nonylreste, wie der n-Nonylrest; Decylreste, wie

REGEL26)

der n-Decylrest; Dodecylreste, wie der n-Dodecylrest; Octa- decylreste, wie der n-Octadecylrest; Alkenylreste, wie der Vinyl- und der Allylrest; Cycloalkylreste, wie Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, .Cycloheptylreste und Methylcyclohexylreste; Arylreste, wie der Phenyl-, Naphthyl-, Anthryl- und Phen- anthrylrest; Alkarylreste, wie v o-, m-, p-Tolylreste, Xylyl- reste und Ethylphenylreste; Aralkylreste, wie der Benzyl- rest, der α- und der ß-Phenylethylrest.

Beispiele für substituierte Kohlenwasserstoffreste R 1 sind halogenierte Reste wie der 3-Chlorpropylrest, der 3,3,3-Tri- fluorpropylrest, Chlorphenylreste, Hexafluorpropylreste, wie der 1-Trifluormethyl-2,2,2-trifluorethylrest; der 2-(Perflu- orhexyl)ethylrest, der 1,1,2,2-Tetrafluorethyloxypropylrest, der 1-Trifluormethy1-2,2,2-trifluorethyloxypropylrest, der Perfluorisopropyloxyethylrest, der Perfluorisopropyloxypro- pylrest; etherfunktionelle Reste, wie der 3-Methoxypropyl- rest und der 3-Ethoxypropylrest; cyanofunktioneile Reste, wie der 2-Cyanoethylrest; esterfunktionelle Reste, wie der Methacryloxypropylrest; epoxyfunktionelle Reste, wie der Glycidoxypropylrest und schwefelfunktionelle Reste, wie der 3-Mercaptopropylrest.

Bevorzugt als Reste R 1 sind Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, wobei besonders bevorzugt mindestens 80 %, insbesondere mindestens 90 %, der Reste R 1 Methylreste sind.

Der Durchschnittswert für die Zahl n in Formel (I) ist vor¬ zugsweise so gewählt, daß das Organopolysiloxan der Formel (I) eine Viskosität von mehr als 1000 mm 2 /s, besonders bevorzugt von mehr als 10 000 mm 2 /s, insbesondere von etwa 80 000 mm /s, jeweils gemessen bei einer Temperatur von 25°C, besitzt.

Obwohl in Formel (I) nicht angegeben, können bis zu 10 Mol¬ prozent der Diorganosiloxaneinheiten durch andere, meist je¬ doch nur als mehr oder weniger schwer vermeidbare Verunrei¬ nigungen-vorliegende Siloxaneinheiten, wie R 1 Si0 3 / 2 - und Si0 / 2 -Einheiten, ersetzt sein, wobei R 1 die vorstehend dafür angegebene Bedeutung hat.

Die Polydiorganosiloxane gemäß Formel (I) können nach in der Fachwelt bekannten Verfahren, beispielsweise durch Polymeri¬ sation bzw. Kondensation niedermolekularer cyclischer bzw. linearer, hydroxy- und/oder alkoxyendblockierter Organopoly¬ siloxane, hergestellt werden.

Bei dem erfindungsgemäß eingesetzten, kondensationsfähige Gruppen aufweisenden Organopolysiloxan (A) kann es sich um eine einzelne Art wie auch um ein Gemisch aus mindestens zwei Arten derartiger kondensationsfähige Gruppen aufweisen¬ der Organopolysiloxane handeln.

Bei der Organosiliciumverbindung der Formel (II) kann es sich um ein Silan der Formel

R 2 a Si(OR) 4 _ a (II'),

sowie um eine Verbindung der Formel

(RO) 3 Si-R 3 -Si(OR) 3 (H"),

handeln mit R, R 2 , R 3 und a gleich der oben angegebenen Bedeutung.

Beispiele für Rest R 2 sind die für R 1 angegebenen Beispiele, wobei Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen bevorzugt und Methyl-, Ethyl-, Vinyl- und Phenylreste, insbesondere Methylreste, besonders bevorzugt sind.

Bevorzugte Reste R sind Wasserstoffatom und Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wobei Methyl- und Ethylreste besonders- bevorzugt sind.

Bevorzugt handelt es sich bei Rest R 3 um zweiwertige Kohlen¬ wasserstoffreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie zum Beispiel den Methylen-, Ethylen-, Propylen- und Butylen- resten, wobei Ethylen- und Propylenreste besonders bevorzugt sind.

Beispiele für die erfindungsgemäß eingesetzte Organosili¬ ciumverbindung (B) sind Methyltrimethoxysilan, Methyltri- ethoxysilan, Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Phe- nyltrimethoxysilan, Phenyltriethoxysilan, Tetraethoxysilan, Tetrapropoxysilan, Methacryloxypropyltrimethoxysilan und (C2H5O) 3 Si-CH 2 CH2~Si(OC 2 H 5 ) 3 sowie deren Teilhydrolysate mit maximal 8 Siliciumato en, wie etwa Hexaethoxydisiloxan, wobei es sich bevorzugt um Methyltrimethoxysilan, Methyltri- ethoxysilan, Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan und Tetraethoxysilan sowie deren Teilhydrolysate mit maximal 6 Siliciumatomen handelt.

Besonders bevorzugt handelt es sich bei der Komponente (B) um reine Silane der Formel (II λ ) und um Gemische aus Silanen der Formel (II Λ ) und deren Teilhydrolysate mit maximal 6 Siliciumatomen mit einem Anteil an Teilhydrolysat von höchstens 90 Gewichtsprozent, besonders bevorzugt von höchstens 50 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf das Gewicht des Silan/Teilhydrolysat-Gemisches.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen wäßrigen Dispersionen von Organopolysiloxanen wird Organosiliciumverbindung (B) in Mengen von vorzugsweise 0,01 bis 50 Gewichtsteilen, beson¬ ders bevorzugt 0,1 bis 20 Gewichtsteilen, insbesondere 0,1

bis 5 Gewichtsteilen, jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile kondensationsfähige Gruppen aufweisendes Organopolysiloxan (A) , eingesetzt.

Bei der erfindungsgemäß eingesetzten Organosiliciumverbin¬ dung (B) kann es sich um eine einzelne Art wie auch um ein Gemisch aus mindestens zwei Arten derartiger Organosilicium- verbindungen handeln.

Bei den erfindungsgemäß eingesetzten, basischen Stickstoff aufweisenden Verbindungen (C) handelt es sich vorzugsweise um solche aus Einheiten der Formel

R b Y c Si(0R5) d 0 4 _ b _ c __. d (IV),

worin

R 4 gleich oder verschieden sein kann und einen einwertigen, SiC-gebundenen, von basischem Stickstoff freien organi¬ schen Rest bedeutet,

R 5 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom, einen Alkylrest, Alkalimetallkation, Ammonium- oder Phosphoniumgruppe bedeutet,

Y gleich oder verschieden sein kann und einen einwertigen, SiC-gebundenen Rest mit basischem Stickstoff bedeutet, b 0, 1, 2, oder 3, c 0, 1, 2, 3 oder 4 und d 0, 1, 2 oder 3 ist, mit der Maßgabe, daß die Summe aus b, c und d kleiner oder gleich 4 ist und pro Molekül mindestens ein Rest Y anwesend ist.

Bei Rest R 4 handelt es sich vorzugsweise um Kohlenwasser¬ stoff reste mit 1 bis 18 Kohlenstoff atomen, wobei der

Methyl-, Ethyl- und Propylrest besonders bevorzugt sind, insbesondere der Methylrest.

Beispiele für Rest R 4 sind die für R 1 angegebenen Beispiele für Kohlenwasserstoffreste.

Vorzugsweise handelt es sich bei Rest R 5 um Wasserstoffatom, Methyl-, Ethylrest und Alkalimetallkation, wobei Wasser- stoffatom, Methyl-, Ethylrest, Natrium- und Kaliumkation besonders bevorzugt sind.

Beispiele für Rest R 5 sind die für Rest R angegebenen Koh¬ lenwasserstoffreste, die Kationen der Alkalimetalle, wie die von Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium und Cäsium, sowie Reste der Formel

+ NR 6 4 (V)

oder

+ PR 6 4 (VI) ,

wobei R 6 gleich oder verschieden sein kann und Kohlenwasser¬ stoffrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet.

Vorzugsweise sind die Reste Y solche der Formel

R 7 2 NR 8 - (VII) ,

worin R 7 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoff, Alkyl-, Cycloalkyl- oder Aminoalkylreste bedeutet und R 8 zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest bedeutet.

Die Beispiele für Alkyl- und Cycloalkylreste R 1 gelten im vollen Umfang auch für Alkyl- bzw. Cycloalkylreste R 7 .

TT REGEL26)

Vorzugsweise ist an jedes Stickstoffatom in den Resten der Formel (VII) mindestens ein Wasserstoffatom gebunden.

Bevorzugt handelt.es sich bei Rest R 8 um zweiwertige Kohlen¬ wasserstoffreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere um den n- Propylenrest.

Beispiele für Rest R 8 sind der Methylen-, Ethylen-, Propy- len-, Butylen-, Cyclohexylen-, Octadecylen-, Phenylen- und Butenylenrest.

Beispiele für Reste Y sind

H 2 N(CH 2 ) 3 -,

H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 2 -,

H 2 N(CH 2 )2NH(CH2) 3 -,

H 2 N(CH 2 ) 2 -,

H 3 CNH(CH 2 ) 3 -,

C 2 H 5 NH(CH 2 ) 3 -,

H 3 CNH(CH 2 ) 2 -,

C 2 H 5 NH(CH 2 )2-, H 2 N(CH 2 ) 4 -,

H 2 N(CH 2 ) 5 -,

H(NHCH 2 CH 2 ) 3 -,

C 4 H 9 NH(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 2 -. cyclo-C 6 H 11 NH(CH 2 ) 3 -, cyclθ-C 6 H 11 NH(CH 2 ) 2 -,

(CH 3 ) 2 N(CH 2 ) 3 - ,

(CH 3 ) 2 N(CH 2 ) 2 - ,

(C 2 H 5 ) 2 N(CH 2 ) 3 - und

(C 2 H5) 2 N(CH 2 ) 2 - .

Bevorzugt handelt es sich bei Y um H N (CH 2 ) 3 - , H 2 N (CH 2 ) 2 NH (CH 2 ) 3 - , H 3 CNH (CH 2 ) 3 - , C 2 H 5 NH (CH 2 ) 3 - und

cyclo-C 6 H 11 NH(CH 2 ) 3 -, wobei H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 3- und cyclo- C 6 H 11 NH ( CH 2) 3~ besonders bevorzugt sind.

Handelt es sich bei den Organosiliciumverbindungen aus Ein¬ heiten der Formel • (IV) um Silane, so ist b bevorzugt 0, 1 oder 2, besonders bevorzugt 0 öder 1, c bevorzugt 1 oder 2, besonders bevorzugt 1, und d bevorzugt 1, 2 oder 3, beson¬ ders bevorzugt 2 oder 3, mit der Maßgabe, daß die Summe aus b, c und d gleich 4 ist.

Beispiele für die erfindungsgemäßen Silane der Formel (IV) sind

H 2 N(CH 2 ) 3 -Si(OCH 3 ) 3

H 2 N(CH2) 3 -Si(OC 2 H5) 3

H 2 N(CH 2 ) 3 -Si(OCH 3 ) 2 CH 3

H 2 N(CH 2 ) 3 -Si(OC 2 H 5 ) 2 CH 3

H 2 N(CH 2 ) 3 -Si(OH) 3 _ χ (OM) x

H 2 N(CH 2 ) 3 -Si(OH)2-y(OM) v CH 3

H 2 N(CH2)2NH(CH 2 ) 3 -Si(OCH 3 ) 3

H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 3 -Si(OC 2 H 5 ) 3

H 2 N(CH2)2NH(CH 2 ) 3 -Si(OCH 3 )2CH3

H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 3 -Si(OC 2 H 5 ) 2 CH 3

H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 )3-Si(OH)3_ x (OM) x

H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 3 -Si(OH) 2 _ y (OM) y CH 3 cyclo-C 6 H 11 NH (CH 2 ) 3-Si (OCH 3 ) 3 cyclθ-C 6 H 11 NH (CH 2 ) 3 -Si (OC 2 H 5 ) 3 cyclo-CgHuNH (CH 2 ) 3 -Si (OCH 3 ) 2 CH 3 cyclo-C 6 H 11 NH (CH 2 ) 3-Si (OC 2 H 5 ) 2 CH3 cyclo-C 6 H 1 :L NH (CH 2 ) 3 -Si (OH) 3 __. x (OM) x und cyclo-C 6 H 11 NH(CH 2 ) 3-Si(OH) 2 -y(OM) y CH 3 , wobei

H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 )3-Si(OCH3)3

H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 )3-Si(OC 2 H5)3

H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 )3-Si(OCH 3 ) 2 CH 3

H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 3-Si(OC 2 H 5 ) 2 CH 3

H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 3 -Si(OH) 3 _ x (ONa) x H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 3 -Si(OH) 2 - y (ONa) y CH 3 cyclo-C 6 H 11 NH(CH 2 ) 3 -Si(OCH 3 ) 3 cyclθ-C 6 H 11 NH(CH 2 ) 3 -Si(OC 2 H 5 ) 3 cyclθ-C 6 H 11 NH(CH 2 ) 3 -Si(OCH 3 ) 2 CH 3 cyclo-C 6 1 NH(CH 2 ) 3 -Si(OC 2 H 5 ) 2 CH 3 cyclo-C 6 H 11 NH(CH 2 ) 3 -Si(OH) 3 _ x (ONa) x sowie cyclo-C 6 H 11 NH(CH 2 ) 3 -Si(OH) 2 _ y (ONa) y CH 3 bevorzugt und H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 3 -Si(OCH 3 ) 3 H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 3 -Si(OCH 3 ) 2 CH 3 cyclθ-C 6 H 11 NH(CH 2 ) 3 -Si(OCH 3 ) 3 cyclo-C 6 H 11 NH(CH 2 ) 3 -Si(OCH 3 ) 2 CH 3 H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 3 -Si(OH) 3 __. x (ONa) x und

H 2 N(CH 2 )2NH(CH 2 ) 3 -Si(OH) 2 -y(ONa) y CH 3 besonders bevorzugt sind, mit x gleich 0, 1, 2 oder 3, y gleich 0, 1 oder 2 und M gleich Kation des Natriums oder Kaliums.

Silane der Formel (IV) sind handelsübliche Produkte und kön¬ nen nach in der Siliciumchemie gängigen Verfahren herge¬ stellt werden.

Falls es sich bei der Organosiliciumverbindung aus Einheiten der Formel (IV) um Organopolysiloxane handelt, ist der durchschnittliche Wert von b vorzugsweise zwischen 0,5 und 2,5, besonders bevorzugt zwischen 0,8 und 2,0, der durch¬ schnittliche Wert von c vorzugsweise zwischen 0,01 und 1,5, besonders bevorzugt zwischen 0,01 und 1,0 und der durch¬ schnittliche Wert von d vorzugsweise zwischen 0 und 2,0, besonders bevorzugt zwischen 0 und 0,2, mit der Maßgabe, daß die Summe aus b, c und d kleiner oder gleich 3 ist.

Die erfindungsgemäß eingesetzten Organopolysiloxane aus Ein¬ heiten der Formel (IV) haben eine Viskosität bei 25°C von vorzugsweise 5 bis 10 5 mm 2 /s, besonders bevorzugt von 10 bis 10 4 mm 2 /s.

Beispiele für die erfindungsgemäß eingesetzten Organopolysi¬ loxane aus Einheiten der Formel (IV) sind

H 2 N(CH2)2NH(CH 2 )3

I **

(CH 3 ) 3 SiO [(CH 3 ) 2 SiθJ k [CH 3 SiO] m Si(CH 3 ) 3 (IVa) ,

H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 3

CH 3 0 [(CH 3 ) 2 Siθ] k [CH 3 SiO] m CH 3 (IVa » ),

H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 3

CH 3 CH 2 0 [(CH 3 ) 2 Si0] k [CH 3 SiO] m CH 2 CH 3 (IVa ) .

cyclo-C 6 H 11 NH(CH 2 ) 3

(CH 3 ) 3 Si0 [(CH 3 ) 2 Si0] k [O^SiO-Jm Si(CH 3 ) 3 (IVb) ,

cyclθ-C 6 H 11 NH(CH 2 ) 3

CH3O [(CH 3 ) 2 SiO] k [CH 3 SiO] m CH 3 (IVb » )

und

cyclo-C 6 H 11 NH(CH 2 ) 3

CH 3 CH 2 0 [(CH 3 ) 2 SiO] k [CH 3 SiO] m CH 2 CH 3 (IVb"),

wobei jeweils das Verhältnis von k zu m zwischen 2:3 und 9:1 und die Summe von k und m zwischen 10 und 1000 liegt,

sowie

H 2 N (CH 2 ) 2 NH (CH 2 ) 3

[(CH 3 ) 2 Si0] o [Si0 3/2 ] p [(CH 3 ) 3 Si0 1/2 ] r (IVC),

H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 3 I [CH 3 0] o [Si0 3/2 ] p [(CH 3 ) 3 Si0 1/2 ] r (IVc ,

H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 3

[CH 3 CH 2 0] o [Si0 3/2 ] p [(CH 3 ) 3 Si0 1/2 ] r (IVc")

und

cyclo-C 6 H 11 NH(CH 2 ) 3

[(CH 3 ) 2 Si0] o [Si0 3/2 ] p [(CH 3 ) 3 Si0 1/2 ] r (IVd),

wobei die Summe aus o+p+r zwischen 10 und 1000, das Verhält¬ nis von o : (o+p+r) zwischen 0 und 0,9, insbesondere zwi¬ schen 0,2 und 0,7, das Verhältnis von p : (o+p+r) zwischen 0,05 und 0,6, insbesondere zwischen 0,1 und 0,5, und das Verhältnis von r : (o+p+r) zwischen 0,05 und 0,75, insbeson¬ dere zwischen 0,2 und 0,6, liegt,

sowie

H 2 N(CH 2 ) 2 NH(CH 2 ) 3

CH 3 0- [ CH 3 Si0] n -CH 3 (IVe) ,

wobei n zwischen 5 und 100 liegt .

ERSATZBLÄTT (REGEL 26)

Organopolysiloxane aus Einheiten der Formel (IV) sind han¬ delsübliche Produkte und können nach in der Siliciumchemie gängigen Verfahren hergestellt werden.

Bevorzugt werden als Komponente (C) Kalium-N-(2-aminoethyl)- 3-aminopropylmethylsilanolat, Natrium-N-(2-aminoethyl)-3- aminopropylmethylsilanolat, α,ω-Dirnethoxypoly(N-(2-amino- ethyl)-3-aminopropylmethylsiloxan) und N-(2-Aminoethyl)-3- aminopropylmethyldi ethoxysilan eingesetzt.

Bei der erfindungsgemäß eingesetzten basischen Stickstoff aufweisenden Verbindung (C) kann es sich um eine einzelne Art wie auch um ein Gemisch aus mindestens zwei Arten derar¬ tiger Verbindungen handeln.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen wäßrigen Dispersionen von Organopolysiloxanen wird Komponente (C) in einer solchen Menge eingesetzt, daß der Gehalt an basischem Stickstoff vorzugsweise 0,01 bis 5 Gewichtsteile, besonders bevorzugt 0,01 bis 1 Gewichtsteile, insbesondere 0,04 bis 0,5 Ge¬ wichtsteile, jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile kondensa¬ tionsfähige Gruppen aufweisendes Organopolysiloxan (A) , beträgt.

Die erfindungsgemäßen, wäßrigen Dispersionen von Organopoly¬ siloxanen werden im allgemeinen durch Emulgatoren (D) stabi¬ lisiert. Es können kationaktive, anionaktive, ampholytische sowie nichtionische Emulgatoren verwendet werden. Diese Emulgatoren sowie deren Dosierung sind dem Fachmann hinrei¬ chend bekannt. Es kann eine Art von Emulgator, beispielswei¬ se ein anionaktiver, es können auch Gemische von mindestens zwei Arten von Emulgatoren verwendet werden, beispielsweise ein Gemisch aus mindestens einem anionaktiven mit mindestens einem nichtionischen Emulgator.

Die Emulgatoren (D) können als solche der zu dispergierenden bzw. als Dispersion zu stabilisierenden Mischung zugegeben werden, sie können auch aus einem Vorläufer, beispielsweise der entsprechenden Säure, Base oder eines Salzes des eigent¬ lichen Emulgators in der zu dispergierenden bzw. als Disper¬ sion zu stabilisierenden Mischung durch chemische Reak¬ tion(en) gebildet werden.

Die anionaktiven Emulgatoren sind vorzugsweise die Salze der bei der Emulsionspolymerisation zur Ausbildung des konden¬ sationsfähige Gruppen aufweisenden Organopolysiloxans (A) verwendeten oberflächenaktiven Sulfonsäuren nach US-A 3,294,725 (D.E. Findley, Dow Corning Corporation; ausgegeben am 27. Dezember 1966), wo die oberflächenaktiven Sulfonsäu¬ ren und Salze davon angegeben sind. Die Alkali- oder Ammoni¬ umsalze der Sulfonsäuren sind bevorzugt, insbesondere die Kaliumsalze.

Als Beispiele für die Sulfonsäuren seien aliphatisch sub¬ stituierte Benzolsulfonsäuren, aliphatisch substituierte Naphthalinsulfonsäuren, aliphatische Sulfonsäuren, Silyl- alkylsulfonsäuren und aliphatisch substituierte Diphenyl- ethersulfonsäuren genannt.

Des weiteren können als anionische Emulgiermittel auch Alka¬ lisulforizinoleate, sulfonierte Glycerinester von Fettsäu¬ ren, Salze von sulfonierten einwertigen Alkoholestern, Amide von Aminosulfonsäuren, wie beispielsweise das Natriumsalz von Oleyl ethyltaurid, Alkalisalze von sulfonierten aromati¬ schen Kohlenwasserstoffen, wie Natrium-α-naphthalin-monosul- fonat, Kondensationsprodukte von Naphthalinsulfonsäuren mit Formaldehyd und Sulfate, wie Ammoniumlaurylsulfat, Trietha- nola inlaurylsulfat und Natriumlaurylethersulfat, verwendet werden.

Nichtionische Emulgatoren werden vorzugsweise zusätzlich zu anionaktivem Emulgator verwendet. Beispiele für derartige nichtionische Emulgatoren sind Saponine, Additionsprodukte von Fettsäuren mit Ethylenoxid, wie Dodecansäureester mit Tetraethylenoxid, .Additionsprodukte von Ethylenoxid mit Sor- bitantrioleat, Additionsproduk e von phenolischen Verbin¬ dungen mit Seitenketten mit Ethylenoxid, wie Additionspro¬ dukte von Ethylenoxid mit Isododecylphenol, und Iminderiva- te, wie polymerisiertes Ethyleni in, Additionsprodukte von Alkoholen mit Ethylenoxid, wie Polyethylenglykol-(IO)-iso- tridecylether.

Beispiele für kationaktive Emulgatoren sind Salze von Fett- aminen, quaternäre Ammoniumverbindungen, quaternäre Verbin¬ dungen des Pyridins, Morpholins und Imidazolins.

Beispiele für ampholytische Emulgatoren sind langkettige substituierte Aminosäuren, wie N-Alkyl-di-(aminoethyl)-gly- cin, N-Alkyl-2-aminopropionat, sowie Betaine, wie (3-Acyl- aminopropyl)-dimethylglycin und Alkylimidazoliumbetaine.

Des weiteren können auch wasserlösliche Polymere, die in der Literatur als geeignet für die Stabilisierung von Dispersio¬ nen beschrieben werden, wie etwa Polyvinylalkohole, Polyvi- nylpyrrolidone, Polyvinylsulfate, Polyacrylate, Polyacryl- amide und Malonsäure-Styrol-Copolymere oder auch Polysaccha- ride, als Emulgatoren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Dispersionen eingesetzt werden.

Falls Emulgator (D) eingesetzt wird, handelt es sich bevor¬ zugt um anionaktive Emulgatoren, nichtionische Emulgatoren sowie deren Gemische, besonders bevorzugt um Alkalisalze von Organosulfonsäuren, Organopolyglycolether sowie Polyvinylal¬ kohole.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen, wäßrigen Dispersionen von Organopolysiloxanen wird bevorzugt Emulgator (D) einge¬ setzt.

Die für die Stabilisierung der erfindungsgemäßen wäßrigen Dispersionen von Organopolysiloxanen vorteilhafte Menge an Emulgator ist stark von der Zusammensetzung der jeweiligen Dispersion abhängig. Bezogen auf 100 Gewichtsteile konden¬ sationsfähige Gruppen aufweisendes Organopolysiloxan (A) ge¬ nügen im allgemeinen 0,5 bis 10 Gewichtsteile an Emulga¬ tor(en) .

Des weiteren können die erfindungsgemäßen wäßrigen Disper¬ sionen von Organopolysiloxanen Füllstoffe (E) enthalten.

Beispiele für Füllstoffe (E) sind nicht verstärkende Füll¬ stoffe, also Füllstoffe mit einer BET-Oberflache von bis zu 50 m /g, wie Quarz, Diatomeenerde, Calciumsilikat, Zirko¬ niumsilikat, Zeolithe, Metalloxidpulver, wie Aluminium-, Titan-, Eisen-, oder Zinkoxide bzw. deren Mischoxide, Bariumsulfat, Calciumcarbonat, Gips, Siliciumnitrid, Sili- ciumcarbid, Bornitrid, Glas- und Kunststoffpulver; verstär¬ kende Füllstoffe, also Füllstoffe mit einer BET-Oberflache von mehr als 50 m 2 /g, wie pyrogen hergestellte Kieselsäure, gefällte Kieselsäure, Ruß, wie Furnace- und Acetylenruß und Silicium-Aluminium-Mischoxide großer BET-Oberflache; faser- förmige Füllstoffe, wie Asbest, sowie Kunststoffasern. Die genannten Füllstoffe können hydrophobiert sein, beispiels¬ weise durch die Behandlung mit Organosilanen bzw. -siloxanen oder durch Veretherung von Hydroxylgruppen zu Alkoxygrup- pen.

Falls Füllstoffe (E) eingesetzt werden, handelt es sich um Mengen von vorzugsweise 0,1 bis 200 Gewichtsteilen, beson¬ ders bevorzugt 0,5 bis 100 Gewichtsteilen, jeweils bezogen

auf 100 Gewichtsteile kondensationsfähige Gruppen aufweisen¬ des Organopolysiloxan (A) . Die eingesetzte Menge an Füll¬ stoff (E) kann in weiten Bereichen variiert werden und rich¬ tet sich- insbesondere nach dem jeweiligen Anwendungszweck der erfindungsgemäßen Dispersionen.

Ferner können die erfindungsgemäßen wäßrigen Dispersionen von Organopolysiloxanen Zusatzstoffe (F) , vorzugsweise aus¬ gewählt aus der Gruppe der Haftvermittler, Weichmacher, Schaumverhütungsmittel, Thixotropier- und Dispergiermittel, Pigmente, lösliche Farbstoffe, Fungizide, Riechstoffe sowie der organischen, in Bezug auf die Dispersionen inerten Lö¬ sungsmittel, enthalten.

Beispiele für Haftvermittler, die zur Verbesserung der Haf¬ tung der aus den erfindungsgemäßen wäßrigen Dispersionen nach Entfernen ihrer Lösungsmittelanteile erhaltenen elasto- meren Produkte auf dem Untergrund, auf dem die erfindungsge¬ mäßen Dispersionen aufgebracht worden sind, zugesetzt wer¬ den, sind aminofunktionelle Silane, wie N-(2-Aminoethyl)-3- aminopropyltrialkoxysilane, bei denen der Alkoxyrest ein Methoxy-, Ethoxy-, n-Propoxy- oder Isopropoxyrest ist.

Beispiele für Weichmacher sind bei Raumtemperatur flüssige, durch Trimethylsiloxygruppen endblockierte Dimethylpolysi- loxane mit einer Viskosität von mindestens 10 mm 2 /s.

Beispiele für organische, in Bezug auf die Dispersionen inerte Lösungsmittel sind Kohlenwasserstoffe, wie Petrol- ether verschiedener Siedebereiche, n-Pentan, n-Hexan, Hexan- Isomerengemisch, Toluol und Xylol.

Beispiele für Thixotropiermittel sind Carboxymethylcellulose und Polyvinylalkohol.

Beispiele für Dispergiermittel sind Polyacrylsäuresalze und Polyphosphate.

Die genannten Thixotropier- und Dispergiermittel haben teil¬ weise auch emulgierende Eigenschaften, so daß sie als Emul¬ gatoren benutzt werden können. *

Von jeder der vorstehend als mögliche Komponente für die er¬ findungsgemäßen wäßrigen Dispersionen genannten Gruppen von Stoffen kann jeweils als eine Komponente ein Stoff dieser Gruppe oder auch ein Gemisch aus mindestens zwei verschiede¬ nen dieser Stoffe verwendet werden.

Die erfindungsgemäßen wäßrigen Dispersionen von Organopoly¬ siloxanen besitzen vorzugsweise pH-Werte von 5 bis 13, besonders bevorzugt von 6 bis 11.

Bei den erfindungsgemäßen wäßrigen Dispersionen von Organo¬ polysiloxanen können Feststoffgehalte von bis zu 96 Ge¬ wichtsprozent erreicht werden. Niedrigere Feststoffgehalte sind selbstverständlich möglich. Selbst bei erfindungsge¬ mäßen, wäßrigen Silicondispersionen, die keine Füllstoffe enthalten, kann ein Feststoffgehalt von über 90 Gewichtspro¬ zent erzielt werden. Als Feststoffgehalt ist hier der Ge¬ wichtsanteil aller Bestandteile der Dispersion außer Wasser und, falls verwendet, organischem Lösungsmittel am Gesamtge¬ wicht der Dispersion zu verstehen.

Die erfindungsgemäßen wäßrigen Dispersionen von Organopoly¬ siloxanen können je nach Anwendung standfest oder fließfähig sein.

Bevorzugt handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Organo- siloxandispersionen um solche, die ausschließlich herge-

stellt werden unter Verwendung der Komponenten (A) , (B) , (C) , (D) , Wasser sowie gegebenenfalls (E) und (F) .

Besonders- bevorzugt handelt es sich bei den erfindungsge¬ mäßen Organosiloxandispersionen um solche, die ausschlie߬ lich hergestellt werden unter Verwendung der Komponenten (A) , (B) , (C) , (D) , Wasser sowie gegebenenfalls (E) .

Grundsätzlich können die erfindungsgemäßen, wäßrigen Disper¬ sionen nach beliebigen, bisher bekannten Verfahren herge¬ stellt werden.

Als wesentlich vereinfachte und damit ökonomische Herstel¬ lungsweise ergibt sich aus der erfindungsgemäßen Zusammen¬ setzung der wäßrigen Dispersionen von Organopolysiloxanen ein Verfahren (Verfahren 1) , das dadurch gekennzeichnet ist, daß alle Bestandteile der Dispersion außer Füllstoff (E) miteinander vermischt und gemeinsam dispergiert werden. Da¬ nach kann, falls erwünscht, sofort der Füllstoff (E) in die Dispersion eingearbeitet werden.

Nach einer anderen Verfahrensweise (Verfahren 2) werden alle Bestandteile der Dispersion außer Komponente (C) und Füll¬ stoff (E) miteinander vermischt und gemeinsam dispergiert. Danach werden Komponente (C) sowie gegebenenfalls Füllstoff (E) in die Dispersion eingearbeitet.

Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen Dispersionen nach dem Verfahren 2 hergestellt.

Das Emulgieren bzw. Dispergieren kann in üblichen, zur Her¬ stellung von Emulsionen bzw. Dispersionen geeigneten Misch¬ geräten, wie beispielsweise schneilaufende Stator-Rotor- Rührgeräte nach Prof. P. Willems, bekannt unter dem Handels¬ namen "Ultra-Turrax", erfolgen. Hierzu sei noch auf Ulimanns

Encyklopädie der Technischen Chemie, Urban & Schwarzenberg, München, Berlin, 3. Auflage, Band 1, Seite 720 ff verwie¬ sen.

Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Dispersion auch auf andere Weise hergestellt werden. Es hat sich jedoch ge¬ zeigt, daß die Verfahrensweise kritisch ist und nicht alle Herstellungsarten Dispersionen ergeben, die nach Entfernen von Wasser zu Elastomere führen.

Die erfindungsgemäßen Verfahren haben den Vorteil, daß sie sehr einfach in der Durchführung sind und wäßrige Dispersio¬ nen mit sehr hohen Feststoffgehalten hergestellt werden kön¬ nen. Ein hoher Festgehalt bildet die Voraussetzung für eine geringe oder verschwindende Schrumpfung beim Ausvulkanisie¬ ren, die für die meisten Anwendungsbereiche wünschenswert ist.

Die erfindungsgemäßen Verfahren haben ferner den Vorteil, daß die einzelnen Bestandteile der wäßrigen Dispersion von Organopolysiloxanen ohne Vorbehandlungen eingesetzt werden können, insbesondere entfällt die häufig im Stand der Tech¬ nik beschriebene Kondensation bzw. Polymerisation der Poly- organosiloxankomponente vor dem Emulgieren.

Die erfindungsgemäßen Verfahren haben also den Vorteil, daß die wäßrigen Dispersionen in einem einzigen Arbeitsgang her¬ gestellt werden können, ohne daß Reifezeiten während der Herstellung abgewartet werden müssen, welche den Herstel¬ lungsprozeß verkomplizieren und verlangsamen würden.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann diskontinuierlich wie auch kontinuierlich durchgeführt werden.

Die erfindungsgemäßen wäßrigen Dispersionen haben den Vor¬ teil, daß sie frei von organischen Übergangsmetallverbin¬ dungen sowie organischen Verbindungen der Metalle der III., IV. und V. Hauptgruppe sind, wodurch u.a. eine hohe Lager¬ stabilität der Dispersionen bedingt ist.

Vorzugsweise sind die erfindungsgemäßen, wäßrigen Dispersio¬ nen bei Raumtemperatur und Luftausschluß und dem Druck der umgebenden Atmosphäre über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren lagerstabil, d.h. daß sich bei Lagerung der unvulkanisierten Dispersionen unter den genannten Bedingun¬ gen über einen längeren Zeitraum von mindestens drei Jahren die Eigenschaften sowohl der unvulkanisierten Dispersionen als auch der daraus nach Entfernung des Wassers resultie¬ renden Elastomeren nicht oder nur unwesentlich verändern. Insbesondere die Konsistenz der wäßrigen Dispersionen sowie die mechanischen Eigenschaften und die Haftungseigenschaften der aus den Dispersionen erhaltenen Elastomere bleiben nach langer Lagerung der unvulkanisierten Dispersionen unter Luftausschluß und bei Raumtemperatur erhalten.

Die erfindungsgemäßen wäßrigen Dispersionen sowie die daraus resultierenden Elastomere haben den Vorteil, daß sie ge¬ ruchsfrei sind und als toxikologisch unbedenklich gelten.

Die erfindungsgemäßen wäßrigen Dispersionen haben den Vor¬ teil, daß die nach Entfernung des Wassers resultierenden Elastomere eine absolut trockene und klebfreie Oberfläche aufweisen. Klebrige Vulkanisatoberflachen, wie sie häufig aus wäßrigen Dispersionen basierend auf Organopolysiloxan- harzen sowie auf Acrylatbasis resultieren, neigen nämlich zu erhöhter Verschmutzung durch das Anhaften von Schmutzteil¬ chen wie etwa Staub.

Die erfindungsgemäßen wäßrigen Dispersionen von Organopoly¬ siloxanen härten schon bei Raumtemperatur innerhalb kurzer Zeit nach Verdampfen des Lösungsmittelanteils, d.h. des Was¬ sers und-ggf. organischen Lösungsmittels, zu Elastomeren aus.

Die erfindungsgemäßen wäßrigen Dispersionen, insbesondere solche, die unter Verwendung von Polyvinylalkoholen herge¬ stellt wurden, haben den Vorteil, daß sie in dünnen Schich¬ ten zu transparenten Elastomeren aushärten.

Die erfindungsgemäßen wäßrigen Dispersionen von Organopoly¬ siloxanen können für alle Zwecke eingesetzt werden, für die auch bisher wäßrige Dispersionen von Organopolysiloxanen verwendet werden. Sie können beispielsweise als Dichtungs¬ massen, Farben, Anstrichsysteme und als elektrisch isolie¬ rende bzw. leitende, hydrophobe, klebrige Stoffe abweisende Beschichtungssysteme oder als Grundlage bzw. Zusätze zu sol¬ chen Systemen dienen.

Die erfindungsgemäßen wäßrigen Dispersionen haben den wei¬ teren Vorteil, daß sie auf vielen Substraten, wie beispiels¬ weise Papier, Textilien, mineralischen Baustoffen, Kunst¬ stoffen, Holz und vielen anderen Unterlagen, festhaftende Überzüge bilden. Das Beschichten kann dabei z.B. durch Streichen, Walzen, Tauchen oder Spritzen erfolgen.

Als bevorzugtes Einsatzgebiet bieten sich die Verwendung als Dichtungsmassen und Beschichtungsmaterialien an. Als Beispiele seien Fugendichtungsmassen für Fassaden und Gebäu¬ de sowie Fensterverglasungen genannt sowie der Einsatz als Dichtungsmassen im Sanitärbereich. Beispiele für Beschich¬ tungen sind u.a. Fassadenbeschichtungen und -Imprägnierun¬ gen, elastische Fassadenfarben, Textil- und Gewebebeschich- tungen.

In den nachstehend beschriebenen Beispielen beziehen sich alle Angaben von Teilen und Prozentsätzen, falls nicht an¬ ders angegeben, auf das Gewicht. Des weiteren beziehen sich alle Viskositätsangaben auf eine Temperatur von 25°C. Sofern nicht anders angegeben, werden * die nachstehenden Beispiele bei einem Druck der umgebenden Atmosphäre, also etwa 1000 hPa, und bei Raumtemperatur, also bei etwa 22°C, bzw. bei einer Temperatur, die sich beim Zusammengeben der Reaktanden bei Raumtemperatur ohne zusätzliche Heizung oder Kühlung einstellt, durchgeführt.

Die Aminzahl entspricht zahlenmäßig dem Wert, der den Ver¬ brauch in ml von 1-n HC1 bei der Neutralisation von 1 g a i- nofunktionelle Organosiliciumverbindung angibt.

Die Elastomereigenschaften werden jeweils nach den folgen¬ den, genormten Prüfungen ermittelt:

Reißfestigkeit DIN 53504-85S1

Reißdehnung DIN 53504-85S1

Modul DIN 53504-85S1

Shore-A-Härte DIN 53505-87

Weiterreißfestigkeit ASTM D624B-73

Es werden folgende Abkürzungen verwendet;

Me : Methylrest

Et : Ethylrest

Prop : Propylrest

Bu : Butylrest

Vi : Vinylrest

Ac : Acetylrest

Ph : Phenylrest

Beispiel 1

500 g α,t_>-Dihydroxypolydimethylsiloxan mit einer Viskosität von 80 000 mm 2 /s, 5 g ViSi(OMe) 3 und 5 g α,t_>-Dimethoxypo- ly(N-(2-aminoethyl)-3-aminopropylmethylsiloxan) mit einer Viskosität von 4000 mm 2 /s und einer Aminzahl von 12 werden gemeinsam mit 30 g einer 75 %igen wäßrigen Natriumdodecyl- benzolsulfonatlösung (käuflich erhältlich unter der Bezeich¬ nung "Marlon A 375" bei der Hüls AG) und 75 g Wasser ver¬ mischt und mit Hilfe eines Ultra-Turrax-Mischers in eine Dispersion überführt. Nach Hinzufügen von 345 g gefällter Kreide erhält man eine cremig weiche, glatte, dauerhaft ho¬ mogene, standfeste Masse mit einem Festgehalt von 91 % und einem pH-Wert von 10, die luftdicht in Kartuschen abgefüllt wird. Die Eigenschaften dieser so gelagerten Dispersion sind über einen Zeitraum von über 1 Jahr unverändert.

Aus der so erhaltenen Dispersion von Organopolysiloxanen werden 2 mm dicke Filme erzeugt, indem die wäßrige Disper¬ sion auf eine Oberfläche aus Polytetrafluorethylen (PTFE) aufgetragen und das Wasser bei Raumtemperatur verdampfen ge¬ lassen wird. Die sich bildenden trockenen elastischen Filme werden zwei Wochen nach Auftragung auf ihre Elastomereigen¬ schaften hin untersucht. Angaben über die Elastomereigen¬ schaften finden sich in Tabelle 1.

Beispiel 2

Die in Beispiel 1 beschriebene Verfahrensweise wird wieder¬ holt mit der Abänderung, daß anstelle der 5 g ViSi(OMe) 3 je¬ weils in unterschiedlichen Ansätzen die in Tabelle 2 angege¬ benen Organosiliciumverbindungen eingesetzt werden:

Tabelle 2

Beispiel eingesetzte Organosiliciumverbindung

2a) 5 g ViSi(OEt) 3

2b) 5 g MeSi(OMe) 3

2c) 5 g PhSi(OMe) 3

2d) 5 g Teilhydrolysatgemisch von Si(OEt) 4 aus 10 Mol% Monomer, 34 Mol% (EtO) 3 Si0 1 / 2 -, 38 Mol% (EtO) 2 SiO- und 18 Mol% EtOSi0 3 / 2 -Einheiten

2e) 5 g H 2 C=CMe-COO-(CH 2 ) 3 Si(OMe) 3

Nach Hinzufügen von 345 g gefällter Kreide zu jedem der obi¬ gen Ansätze a) bis e) erhält man jeweils eine cremig weiche, glatte, dauerhaft homogene, standfeste Masse mit einem Fest¬ gehalt von etwa 91 % und einem pH-Wert von ca. 10, die luft¬ dicht in Kartuschen abgefüllt wird. Die Eigenschaften einer jeden der so gelagerten Dispersionen sind über einen Zeit¬ raum von über 1 Jahr unverändert.

Aus der so erhaltenen Dispersion von Organopolysiloxanen werden jeweils 2 mm dicke Filme erzeugt, indem die wäßrige Dispersion auf eine Oberfläche aus Polytetrafluorethylen (PTFE) aufgetragen und das Wasser bei Raumtemperatur ver¬ dampfen gelassen wird. Die sich bildenden trockenen elasti¬ schen Filme werden zwei Wochen nach Auftragung auf ihre Elastomereigenschaften hin untersucht. Angaben über die Elastomereigenschaften finden sich in Tabelle 1.

Beispiel 3

Die in Beispiel 1 beschriebene Verfahrensweise wird wieder¬ holt mit der Abänderung, daß anstelle von 30 g einer 75 %igen wäßrigen Natriumdodecylbenzolsulfonatlösung jeweils in

unterschiedlichen Ansätzen die in Tabelle 3 angegebenen Ver¬ bindungen bzw. Mischungen eingesetzt werden:

Tabelle 3

Beispiel eingesetzte Verbindungen bzw. Mischungen

3a) 30 g einer 1:1 Mischung aus einer 75 %igen wäßri¬ gen Natriumdodecylbenzolsulfonatlösung und einer 80 %igen wäßrigen Lösung von Polyethylenglykol- (lθ)-isotridecylether (käuflich erhältlich unter dem Namen "Arlypon IT 10" bei der Fa. Grünau)

3b) 30 g einer 80 %igen wäßrigen Lösung von Polyethy- lenglykol-(lθ)-isotridecylether

3c) 30 g einer Mischung im Gewichtsverhältnis 3:1 von Nonylphenolpolyethylenglykol(15)ether (käuf¬ lich erhältlich unter der Bezeichnung "Arkopal N- 150" bei der Hoechst AG) und Nonylphenolpolyethy- lenglykol(5)ether (käuflich erhältlich unter der Bezeichnung "Arkopal N-050" bei der Hoechst AG)

Nach Hinzufügen von 345 g gefällter Kreide zu jedem der obi¬ gen Ansätze a) bis c) erhält man jeweils eine cremig weiche, glatte, dauerhaft homogene standfeste Masse mit einem Fest¬ gehalt von 91 % und einem pH-Wert von ca. 10, die luftdicht in Kartuschen abgefüllt wird. Die Eigenschaften einer jeden der so gelagerten Dispersionen sind über einen Zeitraum von über 1 Jahr unverändert.

Aus der so erhaltenen Dispersion von Organopolysiloxanen werden 2 mm dicke Filme erzeugt, indem die wäßrige Disper¬ sion auf eine Oberfläche aus Polytetrafluorethylen (PTFE) aufgetragen und das Wasser bei Raumtemperatur verdampfen ge-

lassen wird. Die sich bildenden trockenen elastischen Filme werden zwei Wochen nach Auftragung auf ihre Elastomereigen¬ schaften hin untersucht. Angaben über die Elastomereigen¬ schaften-finden sich in Tabelle 1.

Beispiel 4

200 g α,t->-Dihydroxypolydimethylsiloxan mit einer Viskosität von 80 000 mm 2 /s, 5 g ViSi(OMe) 3 und 10 g 3-(2-Aminoethyl- amino)propyl-funktionelles Polydimethylsiloxan mit einer Viskosität von 1000 mm 2 /s und einer Aminzahl von 0,3 (käuf¬ lich erhältlich unter der Bezeichnung "Finish WR 1300" bei der Wacker-Chemie GmbH) werden gemeinsam mit 2 g α,t_>-Dimeth- oxypoly(N-(2-aminoethyl)-3-aminopropylmethylsiloxan) mit einer Viskosität von 4000 mm 2 /s und einer Aminzahl von 12, 20 g Wasser und 50 g einer 10 %igen wäßrigen Lösung eines Polyvinylalkohols mit einem Molekulargewicht von 85 000 g/mol und einer Verseifungszahl von 240 (käuflich erhältlich unter dem Markennamen "Polyviol" W 30/240 bei der Wacker- Chemie GmbH) vermischt und mit Hilfe eines Ultra-Turrax- Mischers in eine Dispersion überführt. Man erhält eine weiße, cremig weiche, glatte, dauerhaft homogene, standfeste Masse mit einem Festgehalt von 84 % und einem pH-Wert von 7,5, die luftdicht in Kartuschen abgefüllt wird. Die Eigen¬ schaften dieser so gelagerten Dispersion sind über einen Zeitraum von über 1 Jahr unverändert. Das vulkanisierte Produkt ist transparent.

Aus der so erhaltenen Dispersion von Organopolysiloxanen werden 2 mm dicke Filme erzeugt, indem die wäßrige Disper¬ sion auf eine Oberfläche aus Polytetrafluorethylen (PTFE) aufgetragen und das Wasser bei Raumtemperatur verdampfen ge¬ lassen wird. Die sich bildenden trockenen elastischen Filme werden zwei Wochen nach Auftragung auf ihre Elastomereigen-

schatten hin untersucht. Angaben über die Elastomereigen¬ schaften finden sich in Tabelle 1.

Beispiel 5

Die in Beispiel 1 beschriebene Verfahrensweise wird wieder¬ holt mit der Abänderung, daß anstelle von 5 g α,ω-Dirnethoxy- poly(N-(2-aminoethyl)-3-aminopropylmethylsiloxan) jeweils in unterschiedlichen Ansätzen die in Tabelle 4 angegebenen ba¬ sischen Stickstoff enthaltenden Organosiliciumverbindungen eingesetzt werden:

Tabelle 4

Beispiel I eingesetzte basischen Stickstoff enthaltende I Organosiliciumverbindung

5a) I 5 g 50%ige wäßrige Lösung von Kalium-N-(2-amino-

I ethyl)-3-aminopropylmethylsilanolat (hergestellt

I gemäß der eingangs zitierten deutschen Anmeldung

I P43 40 400.6)

5b) I 5 g N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropylmethyldimeth- I oxysilan (käuflich erhältlich unter der Bezeich- I nung "Silan GF 95" bei der Wacker-Chemie GmbH)

5c) I 5 g N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan I (käuflich erhältlich unter der Bezeichnung "Silan I GF 91" bei der Wacker-Chemie GmbH)

5d) I 15 g eines trimethylsiloxyterminierten Siliconöls

I bestehend aus Dimethylεiloxy- und Aminopropylme-

I thylsiloxyeinheiten mit einer Viskosität von 30

I mm 2 /s und einer Aminzahl von 2,5

Nach Hinzufügen von 345 g gefällter Kreide zu jedem der obi¬ gen Ansätze a) bis d) erhält man jeweils eine cremig weiche, glatte, dauerhaft homogene standfeste Masse mit einem Fest¬ gehalt von 91 % und einem pH-Wert von ca. 10, die luftdicht in Kartuschen abgefüllt wird. Öie Eigenschaften einer jeden der so gelagerten Dispersionen sind über einen Zeitraum von über 1 Jahr unverändert.

Aus der so erhaltenen Dispersion von Organopolysiloxanen werden jeweils 2 mm dicke Filme erzeugt, indem die wäßrige Dispersion auf eine Oberfläche aus Polytetrafluorethylen (PTFE) aufgetragen und das Wasser bei Raumtemperatur ver¬ dampft gelassen wird. Die sich bildenden trockenen elasti¬ schen Filme werden zwei Wochen nach Auftragung auf ihre Elastomereigenschaften hin untersucht. Angaben über die Elastomereigenschaften finden sich in Tabelle 1.

Vergleichsbeispiel 1

Die in Beispiel 1 beschriebene Verfahrensweise wird wieder¬ holt mit der Abänderung, daß anstelle von 5 g α,ω-Dimethoxy- poly(N-(2-aminoethyl)-3-aminopropylmethylsiloxan) jeweils in unterschiedlichen Ansätzen die in Tabelle 5 angegebenen basischen Verbindungen eingesetzt werden:

Tabelle 5

Vergleichs¬ eingesetzte basische Verbindung beispiel-

Via) 5 g 2-Amino-2-methylpropanol

Vlb) 5 g 2-Aminoethanol

Vlc) 5 g Ethylendiamin

Vld) 5 g Hexylamin

Vle) 5 g 50%ige wäßrige KOH

Vif) 5 g Guanidincarbonat

Nach Hinzufügen von 345 g gefällter Kreide zu jedem der obigen Ansätze Via) bis Vif) erhält man jeweils eine cremig weiche, homogene, standfeste Masse mit einem Festgehalt von 91 % und einem pH-Wert von ca. 10, die luftdicht in Kartu¬ schen abgefüllt wird.

Die Dispersionen aus den Vergleichsbeispielen Via, Vld, Vle und Vif verstrammen innerhalb von drei Tagen in der Kartu¬ sche, d.h. die Dispersion wird inhomogen und bricht, und es bilden sich bereits in der Kartusche unerwünschte elastische Anteile. Die Dispersionen sind unbrauchbar. Aus diesen Mas¬ sen können daher keine Folien zur mechanischen Prüfung mehr hergestellt werden.

Aus den Dispersionen von Organopolysiloxanen der Ansätze Vlb und Vlc werden jeweils 2 mm dicke Filme erzeugt, indem die wäßrige Dispersion auf eine Oberfläche aus Polytetrafluor- ethylen (PTFE) aufgetragen und das Wasser bei Raumtemperatur verdampft gelassen wird. Selbst nach einem Zeitraum von über einem Monat bilden sich keine elastischen Folien, die einer Vermessung zugänglich wären.

Beispiel 6

Die in Beispiel 1 beschriebene Verfahrensweise wird wieder¬ holt mit'der Abänderung, daß anstelle von 345 g gefällter Kreide 800 g gefällte Kreide eingesetzt werden. Die erhalte¬ ne cremige, homogene, standfeste Masse weist einen pH-Wert von 10 und einen Festgehalt von 95,6% auf.

Aus der so erhaltenen Dispersion von Organopolysiloxanen wird ein 2 mm dicker Film erzeugt, indem die wäßrige Disper¬ sion auf eine Oberfläche aus Polytetrafluorethylen (PTFE) aufgetragen und das Wasser bei Raumtemperatur verdampfen ge¬ lassen wird. Der sich bildende trockene elastische Film wird zwei Wochen nach Auftragung auf seine Elastomereigenschaften hin untersucht. Angaben über die Elastomereigenschaften fin¬ den sich in Tabelle 1.

Tabelle 1

Ver¬ Reißfestig¬ Reißdeh¬ Modul 1 ) Shore-A Weiterreißfe¬ such keit (N/mm 2 ) nung (%) (N/mm 2 ) -Härte stigkeit (N/mm)

1 0,4 930 0,1 11 3,4

2a) 0,4 1240 0,1 9 3,5 2b) 0,2 320 0,1 5 1,2 2c) 0,5 1570 0,1 6 2,7 2d) 0,5 990 0,1 6 3,8 2e) 0,4 1090 0,1 6 3,6

3a) 0,5 710 0,2 14 4,0 3b) 0,7 530 0,2 17 4,3 3c) 0,6 470 0,2 12 3,5

1) Zugfestigkeit bei 100 % Dehnung